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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Garnspanner für eine Arbeitsstelle einer Textilmaschine, vorzugsweise einer Spulmaschine, die dem Umspulen eines Garns von einer ersten Hülse, insbesondere einer Spinnhülse auf eine zweite Hülse, insbesondere eine Spulhülse, dient, wobei der Garnspanner eine Spanneinrichtung zum Regulieren der Garnspannung eines sich bewegenden Garns aufweist, wobei der Garnspanner einen ersten Antrieb umfasst, mit dessen Hilfe die von der Spanneinrichtung erzeugte Garnspannung regulierbar ist, wobei der Garnspanner einen Vorreiniger umfasst zum Beseitigen, Zurückhalten oder Auflösen definierter Garnfehler, und wobei der Vorreiniger eine Durchtrittsöffnung für das Garn aufweist. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Arbeitsstelle einer Textilmaschine, vorzugsweise einer Spulmaschine, die dem Umspulen eines Garns von einer ersten Hülse, insbesondere einer Spinnhülse, auf eine zweite Hülse, insbesondere eine Spulhülse dient, wobei die Arbeitsstelle einen Garnspanner aufweist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Beeinflussung eines sich bewegenden Garns an einer Arbeitsstelle einer Textilmaschine, vorzugsweise einer Spulmaschine, mit deren Hilfe das Garn von einer ersten Hülse, vorzugsweise einer Spinnhülse, auf eine zweite Hülse, vorzugsweise eine Spulhülse, umgespult wird. Hierbei passiert das Garn eine Durchtrittsöffnung für das Garn aufweisenden Vorreiniger, mit dessen Hilfe definierte Garnfehler beseitigt, zurückgehalten oder aufgelöst werden. Außerdem passiert das Garn nach Passieren des Vorreinigers eine Spanneinrichtung mit einem ersten Antrieb, mit dessen Hilfe die Garnspannung des Garns reguliert wird.
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Derartige Garnspanner, Arbeitsstellen mit Garnspannern und Verfahren zur Beeinflussung eines sich bewegenden Garns sind seit langem bekannt. Vor allem an Spulmaschinen, die ein Garn von einer Spinnhülse, die beispielsweise von einer Spinnmaschine geliefert wird, auf eine Spule bzw. eine Spulhülse aufspulen, werden Garnspanner verwendet, um die Spannung des Garns beim Umspulen zu regulieren. Im Falle einer zu geringen Garnspannung können sich beispielsweise Wicklungsfehler auf der Spule ergeben oder es kann zu Schlaufenbildungen oder Garnbrüchen kommen.
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Ebenso kann es vorkommen, dass sich bei einem Abziehen des Garns von der ersten Hülse bei hohen Geschwindigkeiten einzelne Schlingen oder Ansammlungen von Schlingen bilden, die als Paket in Richtung Garnspanner transportiert werden. Ohne geeignete Maßnahmen zum Auflösen derartiger Schlingen kann es zu einer Vielzahl von Problemen an der Spulmaschine kommen. Durch einen Vorreiniger mit einer definierten Durchtrittsöffnung können derartige Garnfehler vor dem Eintritt in den Garnspanner aufgelöst werden. Bei den Vorreinigern bekannter Garnspanner bestehen allerdings die Nachteile, dass die Durchtrittsöffnung nicht, nur per Hand und/oder nur zusammen mit der Spanneinrichtung veränderbar ist. Daher sind derartige Vorreiniger nicht oder nur unter Schwierigkeiten an sich verändernde Bedingungen an der Textilmaschine anpassbar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die beschriebenen Nachteile bekannter Garnspanner zu überwinden.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Garnspanner, eine Arbeitsstelle und ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
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Der erfindungsgemäße Garnspanner für eine Arbeitsstelle einer Textilmaschine, vorzugsweise einer Spulmaschine, die dem Umspulen eines Garns von einer ersten Hülse, insbesondere einer Spinnhülse, auf eine zweite Hülse, insbesondere eine Spulhülse, dient, weist eine Spanneinrichtung zum Regulieren der Garnspannung eines sich bewegenden Garns auf. Außerdem umfasst der Garnspanner einen ersten Antrieb, mit dessen Hilfe die von der Spanneinrichtung erzeugte Garnspannung regulierbar ist, und einen Vorreiniger zum Beseitigen, Zurückhalten oder Auflösen definierter Garnfehler, wobei der Vorreiniger eine Durchtrittsöffnung für das Garn aufweist. Es wird vorgeschlagen, dass der Garnspanner einen zweiten Antrieb umfasst, mit dessen Hilfe die Form und/oder Größe der Durchtrittsöffnung bei Bedarf veränderbar ist.
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Durch den zweiten Antrieb kann der Vorreiniger an geänderte Bedingungen an der Textilmaschine angepasst werden. Darüber hinaus kann der Vorreiniger unabhängig von der Spanneinrichtung verändert werden. Das heißt die Garnspannung und die Reinigereigenschaften des Vorreinigers können unabhängig voneinander gesteuert und beispielsweise an die Eigenschaften des Garns, das umgespult wird, angepasst werden. Die Form und/oder die Größe der Durchtrittsöffnung des Vorreinigers bestimmen beispielsweise welche Garnfehler vom Vorreiniger erfasst werden bzw. welche Belastungen durch den Vorreiniger auf das Garn wirken. Eine individuelle Einstellung des Vorreinigers kann daher positive Auswirkungen auf die Garnqualität des umgespulten Garns haben.
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Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn die Spanneinrichtung ein erstes Spannerelement und ein zweites Spannerelement umfasst, wobei das erste Spannerelement und das zweite Spannerelement mit Hilfe des ersten Antriebs relativ zueinander bewegbar sind, um hierdurch die Garnspannung des sich zwischen dem ersten Spannerelement und dem zweiten Spannerelement bewegenden Garns zu regulieren. Durch das erste und zweite Spannerelement kann die Garnspannung sehr exakt eingestellt werden.
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Vorzugsweise weisen das erste Spannerelement und das zweite Spannerelement Elemente auf, die kammartig ineinandergreifen. Diese Elemente sind beispielsweise stabförmig oder balkenförmig ausgebildet. Mit einem kammartigen Ineinandergreifen ist beispielsweise gemeint, dass die Elemente zwar formschlüssig ineinandergreifen, aber trotzdem ein Zwischenraum für den Durchlauf des Garns bleibt. Die Reibung am Garnspanner und damit die Garnspannung wird insbesondere dadurch gesteuert, dass je nach Stellung des ersten Spannerelements und des zweiten Spannerelements zueinander, ein gegenseitiger Druck der Elemente auf das Garn vergrößert oder verringert wird, bzw. durch die relative Stellung der Elemente zueinander, der Umschlingungswinkel verändert wird. Die Elemente können beispielsweise abgerundete Kanten aufweisen, um eine Beschädigung des Garns zu vermeiden.
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Der erste Antrieb kann beispielsweise ausgebildet sein, sowohl das erste Spannerelement als auch das zweite Spannerelement zu bewegen. Vorzugsweise ist aber nur eines der Spannerelemente durch den ersten Antrieb bewegbar. Die Relativposition der Spannerelemente wird dann ausschließlich durch die Bewegung eines der Spannerelemente bestimmt. Der Antrieb ist insbesondere ausgebildet, die Spannerelemente linear relativ zueinander zu bewegen. Es ist denkbar, dass ein erster Antrieb für das erste Spannerelement und ein weiterer erster Antrieb für das zweite Spannerelement vorgesehen ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das erste Spannerelement und das zweite Spannerelement jeweils mehrere Spannerabschnitte aufweisen, die vorzugsweise abwechselnd zueinander angeordnet sind und gemeinsam einen Garnweg für das Garn definieren. Die Spannerabschnitte können hierdurch beispielsweise unabhängig voneinander gewartet bzw. als Verschleißteil ausgetauscht werden. Auch können die Spannerabschnitte beispielsweise unabhängige elastische Einheiten bilden. Wie bereits beschrieben, greifen die Elemente der Spannerabschnitte vorzugsweise kammartig ineinander. Ein Druck, der hierbei beidseitig auf das Garn ausgeübt wird, bzw. ein Umschlingungswinkel des Garns kontrolliert die Reibung an den Spannerabschnitten und damit die Garnspannung.
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Vorzugsweise sind die Spannerabschnitte des ersten Spannerelements und die Spannerabschnitte des zweiten Spannerelements parallel zueinander angeordnet. Hierdurch lässt sich bei einer Relativbewegung der Spannerelemente zueinander der Garnweg bzw. die Breite des Garnwegs linear verändern. Beispielsweise weisen das erste Spannerelement und das zweite Spannerelement jeweils zwei Spannerabschnitte auf. Die Spannerabschnitte weisen beispielsweise jeweils mehrere der bereits beschriebenen Elemente auf. Insbesondere weist jeder Spannerabschnitte drei Elemente auf.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn der Vorreiniger ein erstes Rückhalteelement und ein zweites Rückhalteelement aufweist, wobei das erste Rückhalteelement und das zweite Rückhalteelement mit Hilfe des zweiten Antriebs relativ zueinander bewegbar sind. Durch das erste Rückhalteelement und das zweite Rückhalteelement kann die Durchtrittsöffnung präzise definiert werden. Die Größe der Durchtrittsöffnung wird dabei beispielsweise von Kanten der Rückhalteelemente definiert. Die Rückhalteelemente können sich dabei beispielsweise zumindest teilweise überdecken. Hierbei sind die Rückhalteelemente beispielsweise versetzt und übereinander angeordnet.
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Die Durchtrittsöffnung kann sich beispielsweise aus einer ersten Ausnehmung in dem ersten Rückhalteelement und einer zweiten Ausnehmung in dem zweiten Rückhalteelement zusammensetzen. Andererseits kann die Durchtrittsöffnung auch durch eine Ausnehmung an nur einem der Rückhalteelemente gegeben sein. Durch eine Relativbewegung der Rückhalteelemente kann die Größe der Durchtrittsöffnung verändert werden. Ebenfalls kann die Form der Durchtrittsöffnung verändert werden, beispielsweise durch eine asymmetrische Ausbildung der beiden beschriebenen Ausnehmungen und/oder durch die Ausbildung der Durchtrittsöffnung mit verschiedenen Formabschnitten, die durch eine Relativbewegung der Rückhalteelemente blockiert bzw. freigegeben werden.
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Der zweite Antrieb kann beispielsweise ausgebildet sein, sowohl das erste Rückhalteelement als auch das zweite Rückhaltelement zu bewegen. Vorzugsweise ist aber nur eines der Rückhalteelemente durch den zweiten Antrieb bewegbar. Die Relativposition der Rückhalteelemente wird dann ausschließlich durch die Bewegung eines der Rückhalteelemente bestimmt. Der Antrieb ist insbesondere ausgebildet, die Rückhalteelemente linear relativ zueinander zu bewegen. Es ist denkbar, dass ein zweiter Antrieb für das erste Rückhalteelement und ein weiterer zweiter Antrieb für das zweite Rückhalteelement vorgesehen ist.
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Auch ist es von Vorteil, wenn der erste Antrieb und/oder der zweite Antrieb als Elektromotor, vorzugsweise als Schrittmotor, als elektromagnetischer Antrieb oder als Pneumatikantrieb ausgebildet sind. Diese Antriebe lassen sich in der Regel sehr genau steuern, das heißt mit diesen Antrieben ist eine genaue Einstellung der Spanneinrichtung bzw. des Vorreinigers möglich. Vorteilhafterweise werden die Verfahrwege dieser Antriebe von einer Steuerung und eventuell einer entsprechenden Sensorik geregelt. Vorzugsweise werden der erste Antrieb und der zweite Antrieb unabhängig voneinander geregelt. Es ist ebenfalls denkbar, dass der erste Antrieb und/oder der zweite Antrieb als Hydraulikantrieb ausgebildet sind. Ein elektromagnetischer Antrieb kann beispielsweise ein Magnetspulensystem umfassen. Vorzugsweise sind der erste und/oder der zweite Antrieb zur Ausführung einer Linearbewegung ausgebildet.
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Vorteilhaft ist es, wenn der erste Antrieb und der zweite Antrieb gleichartig ausgebildet sind. Dies erleichtert vor allem die Steuerung bzw. Regelung der beiden Antriebe. Gleichartig bedeutet in diesem Zusammenhang beispielsweise, dass zumindest die Antriebsart des ersten Antriebs und des zweiten Antriebs gleich ist. Unterscheiden können sich die Antriebe dennoch beispielsweise in den maximalen Verfahrwegen, den Schrittweiten und/oder den Leistungsaufnahmen. Insbesondere können der erste Antrieb und der zweite Antrieb identisch sein.
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Vorteilhaft ist es zudem, wenn der erste Antrieb und der zweite Antrieb an einem gemeinsamen Träger des Garnspanners befestigt sind. Dies reduziert im Gegensatz zu einer unabhängigen Befestigung der Antriebe die Anzahl der Bauteile für den Garnspanner und damit den Aufwand für die Herstellung. Ebenso kann für die Regelung der Antriebe hierdurch beispielsweise ein gemeinsamer Nullpunkt der Verfahrwege festgelegt werden. Die Antriebe können beispielsweise derart an dem Träger befestigt sein, dass sie ihn zumindest teilweise durchstoßen.
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Auch ist es von Vorteil, wenn das erste Spannerelement direkt oder mit Hilfe zumindest eines Halteelements mit dem Träger verbunden ist, und wenn das zweite Spannerelement mit dem ersten Antrieb in Verbindung steht und mit dessen Hilfe relativ zum Träger bewegbar ist. Hierdurch entsteht eine stabile Spanneinrichtung, die auch größeren Belastungen problemlos standhält. Eine an dem ersten Spannerelement wirkende Kraft wird an den Träger abgeleitet. Die Relativbewegung zwischen den Spannerelementen entsteht in diesem Fall beispielsweise nur durch die Bewegung des zweiten Spannerelements. Die Verwendung des Halteelements erlaubt eine größere Flexibilität bei der Platzierung und bei einem eventuellen späteren Austausch des ersten Spannerelements.
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Auch ist es äußert vorteilhaft, wenn das erste Rückhalteelement direkt oder mit Hilfe zumindest eines Fixierelements mit dem Träger verbunden ist, und dass das zweite Rückhalteelement mit dem zweiten Antrieb in Verbindung steht und mit dessen Hilfe relativ zum Träger bewegbar ist. Analog zu den oben beschriebenen Vorteilen für die Spannerelemente entsteht hierdurch ein stabiler Vorreiniger, der ebenfalls größeren Belastungen standhält. Auch hier entsteht die Relativbewegung zwischen den Rückhalteelementen in diesem Fall beispielsweise nur durch die Bewegung des zweiten Rückhalteelements. Wie zuvor bei dem Halteelement erlaubt das Fixierelement größere Flexibilität bei der Platzierung und bei einem eventuellen späteren Austausch des ersten Rückhalteelements.
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Die erfindungsgemäße Arbeitsstelle einer Textilmaschine, vorzugsweise einer Spulmaschine, die dem Umspulen eines Garns von einer ersten Hülse, insbesondere einer Spinnhülse, auf eine zweite Hülse, insbesondere eine Spulhülse dient, zeichnet sich durch einen Garnspanner gemäß der vorangegangenen Beschreibung aus. Wie zuvor beschrieben, kann die Verwendung des erfindungsgemäßen Garnspanners positive Auswirkungen auf die Qualität das an der Arbeitsstelle umgespulten Garns haben. Vor allem die unabhängige Einstellung der Spanneinrichtung und des Vorreinigers erweisen sich als vorteilhaft. Wie bereits beschrieben kann der Vorreiniger durch den zweiten Antrieb individuell an eventuell zu erwartende Garnfehler bzw. auf die Eigenschaften das umzuspulenden Garns in einfacher Weise angepasst werden.
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Neben dem Garnspanner weist die Arbeitsstelle beispielsweise einen Ballonbegrenzer, wenigstens ein Garnführungselement, einen Spleißer zum Zusammenfügen von Garnenden, wenigstens ein Mittel zum Auffinden und Erfassen eines Garnendes, insbesondere in Form eines schwenkbaren Saugrohrs, und eine Changiervorrichtung, insbesondere in Form einer Nutwalze auf.
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An einer Textilmaschine, insbesondere Spulmaschine, sind in der Regel eine Vielzahl derartige Arbeitsstellen nebeneinander angeordnet. Die Textilmaschine weist beispielsweise eine übergeordnete Steuerung auf, die den Betrieb der Textilmaschine insgesamt steuert. Daneben kann die jeweilige Arbeitsstelle ebenfalls eine Steuerung aufweisen, die entweder der übergeordneten Steuerung untergeordnet ist oder von dieser teilweise oder insgesamt unabhängig ist. Wenigstens eine der genannten Steuerungen kann ebenfalls mit dem ersten und/oder zweiten Antrieb in Wirkverbindung stehen und diesen/diese steuern.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Beeinflussung eines sich bewegenden Garns an einer Arbeitsstelle einer Textilmaschine, vorzugsweise einer Spulmaschine, mit deren Hilfe das Garn von einer ersten Hülse, insbesondere einer Spinnhülse, auf eine zweite Hülse, insbesondere eine Spulhülse, umgespult wird, passiert das Garn einen eine Durchtrittsöffnung für das Garn aufweisenden Vorreiniger, mit dessen Hilfe definierte Garnfehler beseitigt, zurückgehalten oder aufgelöst werden. Nach dem Passieren des Vorreinigers passiert das Garn eine Spanneinrichtung mit einem ersten Antrieb, mit dessen Hilfe die Garnspannung des Garns reguliert wird. Es wird für das Verfahren vorgeschlagen, dass die Form und/oder Größe der Durchtrittsöffnung bei Bedarf mit Hilfe eines zweiten Antriebs verändert wird. Vor allem die erfindungsgemäße Arbeitsstelle ist zur Ausführung des Verfahrens geeignet. Die bereits beschriebenen Vorteile besitzen analoge Gültigkeit für das Verfahren. Die individuelle Einstellung des Vorreinigers und der Spanneinrichtung ermöglichen ein Umspulen unter minimaler Belastung für das umgespulte Garn und maximaler Ausreinigung von Garnfehlern oder Schlingen vor der Passage des Garnspanners.
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Auch ist es äußert vorteilhaft, wenn die Regulierung der Garnspannung und die Änderung der Form und/oder Größe der Durchtrittsöffnung unabhängig voneinander erfolgen. Da die von der Spanneinrichtung geregelte Garnspannung nicht unbedingt mit den vor dem Garnspanner auftretenden Garnfehlern zusammenhängt, ist hierdurch einerseits eine individuelle Einstellung der Garnspannung und andererseits eine individuelle Anpassung des Vorreinigers auf mögliche Garnfehler, die von der ersten Hülse kommen, möglich.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Änderung der Form und/oder Größe der Durchtrittsöffnung dadurch erfolgt, dass ein erstes Rückhalteelement des Vorreinigers mit Hilfe des zweiten Antriebs relativ zu einem zweiten Rückhalteelement des Vorreinigers bewegt wird. Hierdurch kann der Vorreiniger besonders einfach und effizient gestaltet sein. Auch ist eine derartige Veränderung der Durchtrittsöffnung energetisch effizient und verschleißarm. Wie bereits beschrieben, kann eine Änderung der Form der Durchtrittsöffnung beispielsweise durch verschiedene Formabschnitte erfolgen, die sukzessive blockiert oder freigegeben werden. Beispielsweise kann nur eines der Rückhalteelemente durch den zweiten Antrieb bewegt werden oder es können beide Rückhalteelemente durch den zweiten Antrieb bewegt werden.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Garnspannung dadurch reguliert wird, dass ein erstes Spannerelement der Spanneinrichtung und ein zweites Spannerelement der Spanneinrichtung mit Hilfe des ersten Antriebs relativ zueinander bewegt werden, wobei sich das Garn zwischen dem ersten Spannerelement und dem zweiten Spannerelement bewegt. Hierdurch kann die Spanneinrichtung besonders einfach und effizient gestaltet sein. Auch hier liegen eine energetische Effizienz und ein verschleißarmer Betrieb vor. Beispielsweise kann nur eines der Spannerelemente durch den ersten Antrieb bewegt werden oder es können beide Spannerelemente durch den ersten Antrieb bewegt werden.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
- 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Arbeitsstelle,
- 2 eine schematische Frontansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Garnspanners, und
- 3 eine schematische Draufsicht auf einen Vorreiniger eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Garnspanners.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der Figuren werden für in den verschiedenen Figuren jeweils identische und/oder zumindest vergleichbare Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet. Die einzelnen Merkmale, deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise werden meist nur bei ihrer ersten Erwähnung ausführlich erläutert. Werden einzelne Merkmale nicht nochmals detailliert erläutert, so entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise der bereits beschriebenen gleichwirkenden oder gleichnamigen Merkmale.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Arbeitsstelle 1 einer nicht dargestellten Textilmaschine, insbesondere Spulmaschine. Die Arbeitsstelle 1 dient dem Umspulen eines Garns 2 von einer ersten Hülse 3 auf eine zweite Hülse 4. Die erste Hülse 3 ist als Spinnhülse ausgebildet. Die zweite Hülse 4 ist als Spulhülse ausgebildet. Die erste Hülse 3 wurde beispielsweise von einer Spinnmaschine mit einem von dieser gesponnenen Garn 2 bewickelt. Da eine Spinnhülse insbesondere nur vergleichsweise kleine Mengen an Garn 2 aufnehmen kann, wird das Garn 2 von mehreren Spinnhülsen auf die Spulhülse aufgespult. Zum Zusammenfügen von Garn 2 mehrerer Spinnhülsen weist die Arbeitsstelle 1 beispielsweise einen Spleißer 5 auf.
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Die Arbeitsstelle 1 weist beispielsweise ebenfalls einen Ballonbegrenzer 6, sowie ein erstes schwenkbares Saugrohr 7 und ein zweites schwenkbares Saugrohr 8 auf. Die schwenkbaren Saugrohre 7, 8 dienen dem Auffinden und Ergreifen von Garnenden auf der ersten Hülse 3 bzw. der zweiten Hülse 4. Außerdem weist die Arbeitsstelle 1 eine Nutwalze 9 auf, die einerseits beispielsweise dem Antrieb der zweiten Hülse 4 dient, und andererseits das Garn 2 zu einer Kreuzspule aufspult.
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Zum Beibehalten einer gleichmäßigen Garnspannung weist die Arbeitsstelle 1 einen erfindungsgemäßen Garnspanner 10 auf. Der Garnspanner 10 ist in 2 in der gleichen Ansicht wie in 1 vergrößert dargestellt. Der Garnspanner 10 umfasst eine Spanneinrichtung 11. Diese weist insbesondere ein erstes Spannerelement 12 und ein zweites Spannerelement 13 auf.
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Die Spannerelemente 12, 13 weisen insbesondere mehrere Spannerabschnitte 14 auf, die vorzugsweise abwechselnd zueinander angeordnet sind und gemeinsam einen Garnweg 15 für das Garn 2 definieren. Die Spannerabschnitte 14 der Spannerelemente 12, 13 greifen beispielsweise kammartig ineinander. Der beidseitig ausgeübte Druck auf das Garn 2 bzw. die Reibung des Garns 2 an den Spannerabschnitten 14 bestimmen die Garnspannung.
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Der Garnspanner 10 weist einen ersten Antrieb 16 auf, der ausgebildet ist, das erste Spannerelement 12 und das zweite Spannerelement 13 relativ zueinander zu bewegen. In diesem Ausführungsbeispiel ist der erste Antrieb 16 ausschließlich mit dem zweiten Spannerelement 13 verbunden. Daher ist ausschließlich das zweite Spannerelement 13 durch den Antrieb 16 bewegbar. Die Relativposition der Spannerelemente 12, 13 zueinander wird nur von dem zweiten Spannerelement 13 bestimmt. Der erste Antrieb 16 ist beispielsweise als Elektromotor ausgebildet. Das erste Spannerelement 12 ist fest mit einem Träger 17 des Garnspanners 10 verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel ist das erste Spannerelement 12 über zwei Haltelemente 18 mit dem Träger 17 verbunden.
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Der Garnspanner 10 umfasst ebenfalls einen Vorreiniger 19, der in Laufrichtung des Garns 2 vor der Spanneinrichtung 11 angeordnet ist. Der Vorreiniger 19 weist eine Durchtrittsöffnung 20 für das Garn 2 auf. Die Form und/oder die Größe der Durchtrittsöffnung 20 des Vorreinigers 19 ist mithilfe eines zweiten Antriebs 21 veränderbar. In diesem konkreten Beispiel weist der Vorreiniger 19 ein erstes Rückhalteelement 22 und ein zweites Rückhalteelement 23 auf. Das erste Rückhalteelement 22 und das zweite Rückhalteelement 23 sind mittels des zweiten Antriebs 21 relativ zueinander bewegbar.
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Das erste Rückhalteelement 22 ist mit dem Träger 17 fest verbunden. Insbesondere ist das erste Rückhalteelement 22 über ein Fixierelement 24 mit dem Träger 17 verbunden. Das zweite Rückhalteelement 23 steht mit dem zweiten Antrieb 21 in Verbindung, mit dessen Hilfe es relativ zum Träger 17 bewegbar ist. Mithilfe dieser Bewegung ist die Durchtrittsöffnung 20 veränderbar. Der erste Antrieb 16 und der zweite Antrieb 21 sind an dem Träger 17 befestigt. Der erste Antrieb 16 verursacht eine lineare Bewegung des zweiten Spannerelements 13 und der zweite Antrieb 21 verursacht eine lineare Bewegung des zweiten Rückhalteelement 23. Die beiden Antriebe 16, 21 sind insbesondere gleichartig ausgebildet.
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Der Aufbau des Vorreinigers 19 ist in 3 in einem weiteren Ausführungsbeispiel genauer dargestellt. 3 zeigt eine Draufsicht auf den Vorreiniger 19, wobei der Rest des Garnspanners 10 ausgeblendet ist. Es ist deutlich erkennbar, wie eine zusammen Wirkung des ersten Rückhalteelement 22 und des zweiten Rückhalteelement 23, insbesondere die Relativbewegung der beiden Rückhalteelemente 22, 23, die Größe der Durchtrittsöffnung 20 beeinflusst. Wie bereits beschrieben, ist das erste Rückhalteelement 22 fest mit dem Träger 17 verbunden. Die Relativbewegung zwischen den Rückhalteelementen 22, 23 wird in diesem Beispiel ausschließlich von der Bewegung des zweiten Rückhalteelements 23 verursacht. Das zweite Rückhalteelement 23 ist mit dem zweiten Antrieb 21 verbunden, der wiederum am Träger 17 befestigt ist.
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Die Durchtrittsöffnung 20 wird in diesem Beispiel von einer Ausnehmung im zweiten Rückhalteelement 23 gebildet. Die Größe der Durchtrittsöffnung 20 wird einerseits von der Ausnehmung und andererseits von einer Kante des ersten Rückhalteelements 22 und entsprechend von der Relativbewegung der beiden Rückhalteelemente 22, 23 bestimmt.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Arbeitsstelle
- 2
- Garn
- 3
- erste Hülse
- 4
- zweite Hülse
- 5
- Spleißer
- 6
- Ballonbegrenzer
- 7
- erstes schwenkbares Saugrohr
- 8
- zweites schwenkbares Saugrohr
- 9
- Nutwalze
- 10
- Garnspanner
- 11
- Spanneinrichtung
- 12
- erstes Spannerelement
- 13
- zweites Spannerelement
- 14
- Spannerabschnitt
- 15
- Garnweg
- 16
- erster Antrieb
- 17
- Träger
- 18
- Halteelements
- 19
- Vorreiniger
- 20
- Durchtrittsöffnung
- 21
- zweite Antrieb
- 22
- erstes Rückhalteelement
- 23
- zweites Rückhalteelement
- 24
- Fixierelement