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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Deckel zum Verschließen einer Öffnung in einem Fahrzeugdach gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Deckels gemäß Anspruch 6.
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Ein gattungsgemäßer Deckel dient dem Verschließen einer Öffnung in einem Fahrzeugdach. Der Deckel weist eine Platte, mit einer Randumschäumung auf und optional einen in die Randumschäumung teilweise eingeschäumten Träger. Der optionale Träger, beispielsweise ein Blechträger, kann dazu verwendet werden, den Deckel über die Randumschäumung, in welche der Träger teilweise eingeschäumt ist, mit einer Fahrzeugkarosserie oder mit einem Rahmen, der die Öffnung in dem Fahrzeugdach umgibt, zu verbinden, oder ein weiteres Element, wie ein Antennenblech, mit dem Deckel zu verkleben. Alternativ kann bei einer kostengünstigeren Lösung auch ein Deckel, der keinen solchen Träger aufweist, direkt mit der Fahrzeugkarosserie verklebt werden. In diesem Fall wird der Deckel mit der Unterseite seiner Platte mit der Fahrzeugkarosserie verklebt.
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Nachteilig bei solchen bekannten Deckeln ist der Aufwand für die Reinigung der Klebebereiche am Deckel, wie beispielsweise am Träger oder an der Platte. Ein solcher Reinigungsprozess vor dem Aufbringen eines Primers (Haftvermittler) ist sehr zeitaufwändig und damit kostenintensiv. Der entsprechende Reinigungs- und Primerprozess ist auch sehr fehleranfällig, da beim Reinigen und Aufbringen des Primers wieder weitere Verunreinigungen in den Klebebereich eingebracht werden können. Dies ist insbesondere in den Übergangsbereichen von der Randumschäumung zur Platte oder von der Randumschäumung zum Träger kritisch. Beim Spritzen der Randumschäumung müssen Trennmittel eingesetzt werden, um den Deckel zusammen mit der Randumschäumung zuverlässig aus einem verwendeten Formwerkzeug entnehmen zu können. Solche Trennmittel beeinträchtigen stark die Haftung von Kleberaupen, die in solchen Klebebereichen aufgebracht werden, wenn hier noch Reste von Trennmittel vorhanden sind. Weiterhin werden in entsprechenden Formwerkzeugen oft Dichtungen, beispielsweise aus einem Silikonmaterial, verwendet, um die Kavität, mittels derer die Randumschäumung im Formwerkzeug an den Deckel oder die Platte des Deckels angespritzt wird, abzudichten. Auch solche Dichtungen lassen Rückstände auf Klebebereichen des Deckels ( Platte oder Träger) zurück. Insbesondere müssen solche Dichtungen natürlich an Bereichen eingesetzt werden, wo sie die Kavität für die Randumschäumung begrenzen. Auch entsprechende Klebebereiche zum Verkleben des Deckels sollen nahe an der Randumschäumung angeordnet werden. Beispielsweise bei einer direkten Verklebung eines Deckels mit einer Fahrzeugkarosserie findet eine solche Verklebung möglichst nahe an der Randumschäumung statt, um den Bereich des Deckels in der Deckelmitte möglichst groß zu halten. Auch bei einer Verklebung eines Deckels über einen Träger mit der Fahrzeugkarosserie oder bei der Anbringung eines weiteren Elements über einen Klebeprozess am Träger, wie beispielsweise eines Antennenblechs, auf welches später eine Dachantenne montiert werden kann, erfordert in beiden Fällen eine Verklebung und damit einen Klebebereich nahe der Randumschäumung, um die Hebelwirkung, den der Träger bei einer Belastung der Klebefläche auf die Randumschäumung ausübt, zu minimieren. Grundsätzlich ist es also gewünscht, die Klebebereiche nahe an die Randumschäumung zu legen, wo aber oft auch Dichtungen eingesetzt werden sollen, welche dann in dem Klebebereich Rückstände von Dichtungsmaterial aufdrücken. Weiterhin ist gerade in solchen Eckbereichen auch die Reinigung der Platte oder des Trägers von Trennmitteln besonders schwierig und unzuverlässig in den Prozess zu integrieren.
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Aber auch Folgeprozesse führen zu Verunreinigungen und damit zu einer Reduzierung der Haftfähigkeit von Klebstoff in den Klebebereichen. Nach einem Spritzprozess zur Herstellung eines Deckels mit einer Randumschäumung sind Folgeprozesse notwendig wie ein Entgraten der Randumschäumung, ein Finishen und eine Glasreinigung. All diese Folgeprozesse wie auch das spätere Handling des Deckels führen zu weiteren Verunreinigungen, welche letztendlich die Adhäsion von Klebstoff in den Klebebereichen reduziert.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Deckel bzw. ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Deckels zur Verfügung zu stellen, bei dem die oben genannten Probleme überwunden werden.
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Die oben aufgeführten Probleme werden gelöst durch einen Deckel gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Deckels gemäß Anspruch 6.
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Bei einem erfindungsgemäßen Deckel ist nach der Herstellung des Deckels durch ein Spritzgussverfahren der Randumschäumung auf der (vorzugsweise transparenten) Platte des Deckels oder alternativ auf dem am Deckel angeschäumten Träger ein abnehmbarer Stempel lösbar angeordnet. Unter einer lösbaren Anordnung ist dabei zu verstehen, dass ein solcher Stempel ohne weiteres beispielsweise händisch oder automatisiert abgezogen werden kann. Dies bietet den Vorteil, dass durch das Abnehmen des Stempels auf der Platte oder auf dem Träger Bereiche freigegeben werden, welche bis zur Abnahme des Stempels vor Verunreinigungen geschützt sind. In solchen Bereichen können dann Verklebungen durchgeführt werden, die ohne aufwändige Reinigungsprozesse große Adhäsions- und Haltekräfte aufweisen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Deckels gemäß der vorliegenden Erfindung wird wie bei bekannten Lösungen die Platte und optional der Träger in ein Formwerkzeug eingebracht, sodass ein Randbereich der Platte in einer Kavität des Formwerkzeugs zur Ausbildung einer Randumschäumung an der Platte angeordnet ist, damit der Randbereich der Platte beim darauffolgenden Spritzgießvorgang mit der Randumschäumung versehen werden kann. Soll hierbei an einem Deckel auch ein Träger angeordnet werden, so kann dieser von einer der Platte gegenüberliegenden Seite oder von unten ebenfalls teilweise in die Kavität für die Randumschäumung hineinragen. Es wird damit ein Deckel hergestellt, bei welchem sich der optionale Träger aus der Randumschäumung weg auf die der Platte gegenüberliegende Seite oder von der Randumschäumung weg nach unten erstreckt.
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Erfindungsgemäß wird der Stempel im Formwerkzeug so angeordnet, dass ein Klebebereich auf der Platte oder auf dem Träger kontaktiert und abdeckt. Damit wird der Klebebereich für die weitere Prozessabfolge bis zum Entfernen des Stempels vom Deckel vor Verunreinigungen geschützt. Optional kann der Stempel dabei ebenfalls teilweise in die Kavität für die Randumschäumung hineinragen, sodass er teilweise mit in die Randumschäumung angespritzt wird.
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Anschließend wird ein Kunststoff oder ein Kunststoffschaum in die Kavität eingespritzt, um die Randumschäumung des Deckels auszubilden und dabei auch den Stempel lösbar und den weiter optionalen Träger fest an die Randumschäumung anzuschäumen. Um dabei eine lösbare Verbindung des Stempels mit dem Deckel zu gewährleisten, muss die Eintauchtiefe des Stempels in die Randumschäumung entsprechend dimensioniert sein. Bei einem Lösen des Stempels entsteht zwar zwangsweise eine Nut in der Randumschäumung, die auf zwei Seiten einerseits von dem Kunststoff der Randumschäumung gebildet wird sowie von der Platte oder dem Träger. Eine solche Nut kann aber so angeordnet werden, dass sie optisch nicht stört oder dass sie von einer nachfolgend aufgebrachten Kleberaupe abgedeckt und / oder mindestens teilweise aufgefüllt wird.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren bietet den Vorteil, dass während des eigentlichen Spritzvorgangs Klebebereiche auf der (vorzugsweise transparenten) Platte oder auf dem Träger durch den Stempel kontaktiert und abgedeckt und so durch Verschmutzung von Trennmittel, Dichtungsabdrücken und anderen Verschmutzungen geschützt bleiben. Der lösbar angespritzte Stempel kann dabei auch zunächst noch am Deckel verbleiben, um die Klebebereiche auch bei den folgenden Prozessen, wie Entgraten, Finishen, Glasreinigen, Handling zu schützen. Insbesondere kann ein solcher Stempel auch erst dann gelöst werden, wenn in der Produktionslinie eines Fahrzeugherstellers der Deckel verklebt oder beklebt werden soll. Es bieten sich also einerseits Lösungen an mit einem Stempel als Einwegbauteil, wie beispielsweise einem extrudierten Einwegprofil. Andererseits kann ein solcher Stempel auch zur mehrfachen Verwendung ausgebildet sein und beispielsweise ein Kunststoffspritzprofil darstellen, welches zusätzliche Versteifungen aufweisen kann, um die Mehrfachverwendung zu begünstigen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorzugsweise deckt der Stempel einen Klebebereich auf der Platte oder auf dem Träger ab, wodurch dieser vor Verschmutzung geschützt wird. Der Stempel kann hierzu benachbart zu der Randumschäumung angeordnet sein, sodass hier eine Verklebung so angebracht werden kann, dass auf die Verklebung im verbautem Zustand relativ geringe Hebelkräfte wirken.
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Der Stempel weist vorzugsweise einen flächigen Basisabschnitt auf, welcher auf der Platte oder auf dem Träger aufliegt und so einen größeren Klebebereich abdecken kann. Der Basisabschnitt kann ferner zur Halterung des Stempels teilweise in eine Nut der Randumschäumung eingeschäumt sein, was der Vorteil bietet, dass der Stempel lösbar am Deckel verbleiben kann. Die Nut wird dabei vorzugsweise durch die Randumschäumung und durch die Platte oder den Träger ausgebildet.
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Vorzugsweise ist der Stempel im Wesentlichen T-förmig ausgebildet mit diesem Basisabschnitt und einem Halteabschnitt, wobei der Halteabschnitt dazu ausgebildet ist, den Stempel in einer Nut eines Formwerkzeugs zum Ausschäumen der Randumschäumung zu halten. Dies bietet den Vorteil einer zuverlässigen Halterung des Stempels im Formwerkzeug.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach der Ausbildung der Randumschäumung der Deckel aus dem Formwerkzeug entnommen und dabei oder zu einem späteren Zeitpunkt der Stempel aus der Randumschäumung und somit vom Deckel entfernt. Ein Klebstoff wird vorzugsweise als Kleberaupe auf der Klebefläche zur Verklebung des Deckels mit einem weiteren Element, wie einem Antennenblech zur Montage einer Antenne, oder zum Ankleben des Deckels über die Platte oder über den Träger an einer Fahrzeugkarosserie aufgebracht.
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In dem Formwerkzeug wird vorzugsweise eine Dichtung angeordnet, welche die Kavität begrenzt und dichtend abschließt. Dichtung und Stempel sind dabei so relativ zueinander angeordnet, dass sich die Dichtung zur Abdichtung der Kavität auf einer Rückseite des Stempels abstützt, die von der Platte oder dem Träger abgewandt ist. So wird durch den Stempel eine Verschmutzung der Klebestelle durch die Dichtung zuverlässig verhindert.
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Der Stempel kann als vorzugsweise extrudiertes Einwegprofil ausgebildet sein. Dies bietet die Möglichkeit, den Deckel inklusive dem schützenden Stempel in eine Fertigungslinie transportieren zu können.
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Alternativ kann der Stempel zur mehrfachen Verwendung im Formwegzeug vorgesehen sein. Hierzu kann der Stempel einen Basisabschnitt aufweisen, welcher auf der Platte oder auf dem Träger aufliegt und so den Klebebereich abdeckt. Der Basisabschnitt kann dabei Vorsprünge und / oder eine Wölbung aufweisen, damit er nicht ganzflächig aufliegt. So wird eine flächige Auflage, die ihrerseits Verschmutzungen aufprägen kann, verhindert, und durch die linienförmige Auflagen ein Unterwandern des Stempels mit Schäummaterial vermieden. Die Wölbung ist vorzugsweise so gestaltet, dass das sie in einem Kontaktbereich der Dichtung mit dem Basisabschnitt ausgebildet ist und sich dieser elastisch entgegenwölbt.
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Der Stempel weist vorzugsweise einen im Wesentlichen T-förmig ausgebildeten Bereich auf mit dem Basisabschnitt und einem Halteabschnitt, wobei der Halteabschnitt dazu ausgebildet ist, den Stempel in einer Nut des Formwerkzeugs zum Ausschäumen der Randumschäumung zu halten. An dem Stempel kann weiterhin ein Versteifungsabschnitt angeformt sein, der vorzugsweise parallel zum Halteabschnitt ausgerichtet ist und dieses wiederverwendbare Element so stabilisiert.
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Der Stempel ist vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoffmaterial ausgeführt, was den Vorteil bietet, dass er sich elastisch an den Klebebereich anschmiegen kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert.
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Dabei zeigt:
- 1 einen erfindungsgemäßen Deckel mit einer Randumschäumung und einem angeschäumten Träger, auf den ein Antennenblech aufgeklebt ist;
- 2 einen Schnitt durch ein Formwerkzeug zur Herstellung des Deckels gemäß der 1;
- 3 einen Schnitt durch ein Formwerkzeug entsprechend der 2, wobei hier ein Stempel zur mehrfachen Verwendung eingesetzt ist; und
- 4 einen Schnitt durch ein Formwerkzeug zur Herstellung eines Deckels mit einer Randumschäumung, wobei hier der Deckel zur direkten Verklebung ohne Träger mit einer Fahrzeugkarosserie vorgesehen ist.
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1 zeigt einen Deckel 12, der für den Einbau in ein nicht näher dargestelltes Fahrzeugdach 10 ausgebildet ist und nach einem Verschrauben oder Verkleben des Deckels über einen Träger 16 des Deckels 12 einen festverglasten Teil des Fahrzeugdachs 10 ausbildet, wie beispielsweise einen hinteren Abschnitt eines Panoramadachs. Der Deckel 12 kann dabei einen hinteren festverglasten Bereich eines solchen Panoramadachs ausbilden und ein ebenfalls nicht näher dargestellter verlagerbarer Deckel kann vor dem Deckel 12 angeordnet sein.
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Zur Verbindung einer (hier transparent ausgebildeten) Platte 11 des Deckels 12 mit dem Träger 16 und zur Versteifung des Deckels 12 ist eine umlaufende Randumschäumung 18 vorgesehen, welche den Deckel 12 vorzugsweise allseitig umgibt. Die transparente Platte 11 ist aus einem Verbundsicherheitsglas (VSG) hergestellt, wie dies in dem Querschnitt durch die Randumschäumung 18 der 1 durch das Vorsehen von zwei Einzelscheiben, die miteinander verbunden sein sollen, schematisch angedeutet ist.
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Der Träger 16 dient bei der Ausführungsform der 1 nicht nur zu einem anschließenden Verbinden des Deckels mit einer Fahrzeugkarosserie, sondern er trägt über eine Verklebung in Form einer Kleberaupe 20 auch ein Antennenblech 14. Dieses Antennenblech 14 ist dazu vorgesehen, später eine Antenne des Fahrzeugs zu tragen, die beispielsweise haifischflossenförmig ausgebildet und mit dem Antennenblech 14 verschraubt oder verklebt werden kann. An einem vorderen Randbereich des Antennenblechs 14 ist dieses nach unten umgebogen und in einer entsprechenden Nut 29 der Randumschäumung 18 eingeführt. Zur Ausbildung der Randumschäumung 18 und zur Vorbereitung der Verklebung des Trägers 16 mit dem Antennenblech 14 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren vorgesehen, welches anhand der 2 näher erläutert werden soll.
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In der 2 ist die Randumschäumung 18 dargestellt, welche mittels einer Kavität 14 eines Formwerkzeugs 22 bereits angespritzt wurde. Es ist somit ein Zustand dargestellt, bei welchem der Deckel 12 sich noch im Formwerkzeug 22 befindet, die Randumschäumung 18 aber schon angespritzt ist. Schematisch dargestellt ist hier ebenfalls die Kleberaupe 20, wobei die Darstellung dieser Kleberaupe 20 aber selbstverständlich nur darstellen soll, wo eine solche Kleberaupe 20 später aufgebracht wird. Es ist somit schematisch dargestellt, wo ein Klebebereich 19 zu berücksichtigen ist, auf den später die Kleberaupe 20 aufgebracht werden soll, und der vor Verunreinigungen geschützt werden muss. Der Schutz vor einer entsprechenden Verschmutzung des Klebebereichs 19 wird nun erfindungsgemäß durch das Vorsehen eines Stempels 28 gewährleistet, welcher während des Anspritzens der Randumschäumung 18 den Klebebereich 19 abdeckt. Hierzu ist der Stempel 28 im Wesentlichen T-förmig ausgebildet mit einem Basisabschnitt 30 und einen von diesem Basisabschnitt 30 sich weg erstreckenden Halteabschnitt 32. Der Halteabschnitt 32 ist in einer Nut des Formwerkzeugs 22 verschiebbar gelagert und beim Einlegen des Trägers 16 in das Formwerkzeug 22 zusammen mit der Platte 11 zum Ausschäumen der Randumschäumung 18 wird so ein Andrücken des Basisabschnitts 30 an den Klebebereich 19 gewährleistet. Am Halteabschnitt 32 ist eine Verdickung 36 angeordnet, die so dimensioniert ist, dass der Halteabschnitt 32 und mit ihm der gesamte Stempel 28 mit einer festgelegten Kraft im Formwerkzeug 22 bzw. in der Nut 34 des Formwerkzeugs 22 verlagerbar ist. Mit einer resultierenden Kraft wird folglich der Stempel 26 mit seinem Basisabschnitt 30 gegen den Klebebereich 19 gedrückt, sodass während des kompletten Spritzvorgangs der Klebebereich 19 von Verunreinigungen geschützt bleibt.
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Im Formwerkzeug 2 ist ferner eine Dichtung 26 angeordnet, welche beispielsweise eine Silikondichtung sein kann. Diese Dichtung 26 dient dazu, die Kavität 24 zur Ausbildung der Randumschäumung 18 im Formwerkzeug 22 abzugrenzen und abzudichten, sodass das Spritzmaterial die Kavität 24 auffüllen kann, aber nur bis zur Dichtung 26 gelangt. Auch diese Dichtung 26 würde ohne das Vorsehen des Stempels 28 zu einer Verunreinigung des darunterliegenden Klebebereichs 19 führen, da Silikonabdrücke auf dem Klebebereich 19 entstehen könnten. Die Dichtung 26 drückt aber lediglich auf die Rückseite des Basisabschnitts 30 des Stempels 28, die vom Träger 16 abgewandt ist. Entsprechende Silikonabdrücke entstehen daher lediglich auf dem Stempel 28, nicht aber im Klebebereich 19.
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Der in 2 dargestellte Stempel 28 kann ein Einweg-Bauteil sein, welches nur für das Umspritzen eines einzigen Deckels 12 verwendet wird. Da der Stempel 28 mit einem Randbereich des Basisabschnitts 30 in die Kavität 24 hineinragt, bildet sich an dieser Stelle eine Nut 29 der Randumschäumung 18 aus, welche den Stempel 28 mit dem Träger 16 und so mit dem gesamten Deckel 12 lösbar verbindet. Die Tiefe dieser Nut 29 der Randumschäumung, also das Hineinragen des Stempels 28 in die Kavität 24, ist dabei so dimensioniert, dass nach der Entnahme des Deckels 12 zusammen mit dem Stempel 28 aus dem Formwerkzeug der Stempel 28 zunächst am Deckel verbleibt, aber zu einem späteren Zeitpunkt händisch oder automatisiert aus der Nut 29 der Randumschäumung 18 gelöst werden kann, wenn, wie schematisch angedeutet, eine Kleberaupe 20 auf dem Klebebereich 19 angebracht werden soll. Das Entfernen des Stempels 28 findet dabei vorzugsweise erst kurz vor dem Aufkleben des Antennenblechs 14 statt.
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Ein ähnlicher Deckel wie der der 1 ist in der 3 in einem entsprechenden Formwerkzeug 22 abgebildet. Die 2 und 3 unterscheiden sich durch die Verwendung von unterschiedlichen Stempeln 28. Im Unterschied zum Stempel 28 der 2 weist der Stempel 28 der 3 im Bereich der Dichtung 26 eine Wölbung 40 auf, deren konkave Oberseite einen Scheitelpunkt aufweist, welcher einen Kontaktbereich der Dichtung 26 mit der Rückseite des Basisabschnitts 30 des Stempels 28 darstellt. Weiterhin sind an einer Unterseite des Basisabschnitts 30 des Stempels 28 linienförmige Auflagen 44, 46 und 48 vorgesehen, die Vorsprünge im Basisabschnitt 30 an dessen Unterseite ausbilden und somit gewährleisten, dass der Basisabschnitt 30 nicht ganzflächig auf dem Klebebereich 19 aufliegt, sondern nur mit diesen linienförmigen Auflagen 44, 46 und 48, die gleichzeitig Dichtungspunkte darstellen. Die beiden linienförmigen Auflagen 44 und 46 begrenzen dabei die Wölbung 40, während die weitere linienförmige Auflage 48 im Bereich eines Versteifungsabschnitts 38 angeordnet ist, der sich parallel zum Halteabschnitt 32 des T-förmigen Stempels 28 in dieselbe Richtung wie dieser von dem Basisabschnitt 30 weg erstreckt. Eine Ausgestaltung des Stempels 28 gemäß dieser 3 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Stempel selbst mehrfach zum Umspritzen von Deckeln verwendet werden soll. Einerseits macht der Versteifungsabschnitt 38 den gesamten Stempel 28 steifer. Andererseits wird durch das Verhindern der ganzflächigen Auflage des Basisabschnitts 30 auf dem Klebebereich 19 ein Verschleppen von Verunreinigungen durch das Wiederverwenden des Stempels 28 verhindert bzw. reduziert.
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4 zeigt eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Deckels 12 bzw. eines entsprechenden Verfahrens zum Herstellen eines solchen Deckels, wobei der Deckel 12 der 3 keinen Träger 16 aufweist. Ein solcher Deckel 12 mit einer transparenten Platte 11 und einer entsprechenden Randumschäumung 18 kann direkt mit einer Fahrzeugkarosserie verklebt werden, indem auch hier wieder eine Kleberaupe 20 in einem Klebebereich 19, deren Position in der 4 angedeutet ist, aufgebracht wird. Um auch hier den Klebebereich 19 von Verunreinigungen freizuhalten, ist in dem entsprechenden Formwerkzeug 22 ein Stempel 28 ähnlich dem der 2 vorgesehen und auch hier schützt dieser den Klebebereich 19 vor Verunreinigungen während des Spritzprozesses oder beim vorläufigen Verbleib des Stempels 28 am Deckel 12 vor Verunreinigungen im nachfolgenden Handling. Da, wie bereits erläutert, der Deckel 12 der 4 keinen Träger 16 aufweist, ist der entsprechende Klebebereich 19 an einer Unterseite der transparenten Platte 11 wiederum möglichst nahe an der Randumschäumung 18 vorgesehen. Da bei der Ausführungsform der 4 bei einer Aufsicht von oben auf den Deckel 12 im verbauten Zustand des Deckels 12 die später aufgebrachte Kleberaupe 20 sichtbar wäre und ferner eingestrahltes UV-Licht die Kleberaupe 20 schädigen könnte, wird bei einem entsprechenden Deckel gemäß der 4 ein nicht transparenter Bereich oberhalb der Kleberaupe 20 vorgesehen. Hierzu kann eine keramische Glasfritte auf die Platte 11 angebracht werden oder ein undurchsichtiger schwarzer Primer kann verwendet werden, um die Kleberaupe 20 auf dem Klebebereich 19 anzubringen. Weitere Elemente der 4, wie beispielsweise die Dichtung 26 und die Nut 34 des Formwerkzeugs 22, entsprechen in der Ausgestaltungen und Funktionalität den entsprechenden Elementen der 1 bis 3.
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Weiter alternativ kann selbstverständlich auch vorgesehen sein, dass ein Deckel 12 zwar einen Träger 16 aufweist, dieser aber nur zur direkten Verklebung des Deckels 12 mit der Fahrzeugkarosserie verwendet wird, also nicht zum Tragen von Teilen wie eines Antennenblechs 14. Auch hier kann ein mehrfach verwendbarer Stempel eingesetzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugdach
- 11
- Platte aus Verbundsicherheitsglas (VSG)
- 12
- Deckel
- 14
- Antennenblech
- 16
- Träger
- 18
- Randumschäumung
- 19
- Klebebereich
- 20
- Kleberaupe
- 22
- Formwerkzeug
- 24
- Kavität
- 26
- Dichtung
- 28
- Stempel
- 29
- Nut der Randumschäumung 18
- 30
- Basisabschnitt
- 32
- Halteabschnitt
- 34
- Nut des Formwerkzeugs 22
- 36
- Verdickung
- 38
- Versteifungsabschnitt
- 40
- Wölbung
- 42
- Festverglasung
- 44
- linienförmige Auflage
- 46
- linienförmige Auflage
- 48
- linienförmige Auflage