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Die Erfindung betrifft ein Dachglaselement für ein Fahrzeugdach. Ebenso betrifft die Erfindung ein Fahrzeugdach sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Dachglaselement.
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Es ist bekannt, dass heutzutage ein großer Drang nach Individualisierung besteht. Beispielsweise im Smartphone-Sektor haben Nutzer große Freude daran, Hintergrundbilder und Schutzhüllen von Smartphones individuell zu gestalten. Beispielsweise kann hierbei je nach Stimmung ein unterschiedliches Hintergrundbild gewählt werden.
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Im Bereich von Fahrzeugen ist eine derartige Individualisierung limitiert und oftmals nur aufwendig zu ändern, wenn man beispielsweise an Lackierungen, Folien oder Aufkleber auf Fahrzeugen denkt.
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Eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Dachglaselement zu beschreiben, um dem zunehmenden Wunsch nach Individualisierung Rechnung zu tragen.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird ein Dachglaselement für ein Fahrzeugdach offenbart. Das Fahrzeugdach weist einen Schichtaufbau auf, der zumindest durch eine äußere Scheibe und eine Anzeigefolie gebildet ist. Die Anzeigefolie ist zur elektronischen Anzeige eines Bildes ausgebildet.
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Das Dachglaselement ermöglicht eine besondere und flexible Individualisierung eines Fahrzeugs. Es stellt eine Anzeigemöglichkeit für einen Insassen dar. Bilder oder Grafiken können ins Fahrzeugdach projiziert werden und von außen und/oder auch von innen wahrgenommen werden. Beispielsweise könnte ein Fußballfan auf der Fahrt zum Stadium das Logo seines Vereins auf dem Fahrzeugdach oder ein Stimmungsbild zeigen. Beispielsweise ist möglich, ein Bild, eine Grafik oder auch eines Films, etwa einer Werbung, mit dem Dachglaselement anzuzeigen. Dadurch kann das Erscheinungsbild des Fahrzeuges sehr schnell und unkompliziert verändert werden. Es ist eine schnelle und unkomplizierte Individualisierung des Fahrzeugdaches geschaffen. Das Bild kann im Außen- und/oder Innenbereich angezeigt werden. Die Anzeigefolie ermöglicht eine leichte Integration in bestehende Scheibenaufbauen. Weiterhin ist eine Einnahmequelle für Werbung geschaffen, indem diese auf der Außenseite des Fahrzeugs durch das Dachglaselement darstellbar ist.
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Das Dachglaselement ist schichtartig aufgebaut, die genannten Schichten sind beispielsweise übereinander angeordnet. Es können ein oder mehrere weitere Schichten vorgesehen sein.
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Bei der äußeren Scheibe handelt es sich um eine Glasscheibe, die im betriebsgemäßen Einbauzustand des Dachglaselements der äußeren Umgebung des Fahrzeugs zugewandt ist.
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Die Anzeigefolie ist eine elektronische Anzeige oder Anzeigeeinheit. Die Anzeigefolie ist zur Ausgabe von Bilddaten (oder Bildsignalen) ausgebildet. Anders ausgedrückt ist die Anzeigefolie zur Projektion von Bildern in das Dachglaselement ausgebildet. Die Anzeigefolie weist beispielsweise einen oder mehrere Anschlüsse auf, etwa einen signaltechnischen Eingang und/oder einen Stromanschluss. Die Anzeigefolie ist beispielswiese in dem Dachglaselement einlaminiert. Die Anzeigefolie kann direkt, aber auch mittelbar mit der äußeren Scheibe verbunden sein, etwa verklebt oder dergleichen. Die Anzeigefolie ist beispielsweise auf einer dem Innenraum zugewandten Seite geschützt, etwa durch ein oder mehrere weiteren Lagen des Schichtaufbaus, etwa Folien und/oder Scheiben (s. auch die nachfolgende innere Scheibe). Die Anzeigefolie ist elektrisch ansteuerbar, etwa mittels eines Steuergeräts oder eines Rechners. Die Anzeigefolie wird mit Bilddaten versehen und/oder erhält weitere Signale zur Anzeigesteuerung, z.B. zur Einstellung einer Helligkeit, Hintergrundbeleuchtung oder dergleichen. Die Anzeigefolie ist derart ausgebildet, dass diese grundsätzlich transparent, zumindest im einem Modus, in dem die Anzeigefunktion nicht betrieben wird und keine Anzeige von Bilddaten stattfindet. Mit anderen Worten wäre das Dachglaselement ohne Nutzung der Projizierungsfunktion transparent.
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Es gilt im Rahmen dieser Offenbarung, dass das angezeigte Bild gleichsam auch Videos oder dergleichen umfasst.
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Bei dem Dachglaselement handelt es sich bevorzugt um ein Festglaselement, etwa ein Panoramadach. Es ist aber auch denkbar, dass das Dachglaselement als ein Schiebedachdeckel ausgebildet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Schichtaufbau eine innere Scheibe auf und die Anzeigefolie ist zwischen der inneren Scheibe und der äußeren Scheibe angeordnet. Damit handelt es sich um einen Schichtaufbau mit zwei Scheiben, die die Anzeigefolie dazwischenliegend umgeben. Damit ist die Anzeigefolie geschützt. Beispielswiese ist die Anzeigefolie einlaminiert.
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Bei der inneren Scheibe handelt es sich um eine Glasscheibe, die im betriebsgemäßen Einbauzustand des Dachglaselements dem Innenraum des Fahrzeugs zugewandt ist.
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Die folgenden Ausführungen betreffen weitgehend Ausführungen mit einer äußeren und inneren Scheibe und dazwischen angeordneter Anzeigefolie. Gemäß obigen Ausführungen kann jedoch, soweit nicht explizit anders angegeben, die innere Scheibe weggelassen und/oder ersetzt sein durch andere Komponenten, Folien, Lagen oder dergleichen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Anzeigefolie derart ausgebildet, dass das angezeigte Bild in Richtung der äußeren Scheibe und/oder in Richtung der inneren Scheibe angezeigt wird. Mit anderen Worten ist die Darstellung des Bildes derart, dass dieses durch die äußere Scheibe oder die innere Scheibe sichtbar ist. Je nach Aufbau ist auch möglich, das Bild sowohl durch die innere als auch die äußere Scheibe zu sehen. Mit anderen Worten ist die Projektion nach innen und/oder nach außen gerichtet. So ist denkbar, dass ein Insasse, beispielsweise ein auf der Rückbank sitzender Insasse, Wetterdaten vom Dachglaselement ablesen kann.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Anzeigefolie eine LED-Folie, OLED-Folie, LCD-Folie oder eine TFT-Folie. Derartige Folien ermöglichen im besonderen Maße die oben genannten Vorteile und Funktionen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist zwischen der inneren Scheibe und der Anzeigefolie eine schaltbare Transparenzfolie angeordnet, deren Transparenz einstellbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist zwischen der äußeren Scheibe und der Anzeigefolie eine schaltbare Transparenzfolie angeordnet, deren Transparenz einstellbar ist.
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Bei der Transparenzfolie handelt es sich um eine schaltbare Folie, so dass die Durchsicht auf die Anzeigefolie eingestellt werden kann. Die Transparenzfolie ist derart einstellbar, dass zwischen einer vollständigen Durchsicht (etwa 100 % Transparenz) und einer vollständig blockierten Durchsicht (etwa 0 % Transparenz) gewählt werden kann. Somit kann beispielsweise eine Durchsicht aus dem Fahrzeuginnenraum nach außen blockiert werden. Ebenso kann die Anzeige des Bildes von außerhalb des Fahrzeugs unterbunden werden. Die Transparenzfolie kann auch als Abschirmfolie bezeichnet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Transparenzfolie eine PDLC-Folie oder LC-Folie ist. Dies sind geeignete Mittel, um die oben genannten Vorteile und Funktionen zu ermöglichen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeugdach für ein Fahrzeug offenbart, welches ein Dachglaselement nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen aufweist. Das Fahrzeugdach ermöglicht im Wesentlichen die oben genannten Vorteile und Funktionen. Die obigen Ausführungen zu Funktionen, Vorteilen, Merkmalen und Weiterbildungen gelten analog.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Fahrzeugdach eine Steuereinheit auf, die mit der Anzeigefolie zur Ansteuerung dieser gekoppelt ist. Die Steuereinheit ist signaltechnisch mit der Anzeigefolie gekoppelt. Die Kopplung ist beispielsweise kabellos, kabelgebunden oder eine Kombination davon. Die Steuereinheit steuert die Anzeige der Bilder. Beispielsweise erhält die Steuereinheit Befehle zur Anzeige von Bildern und setzt diese in geeignete Signale für die Anzeigefolie um. Alternativ ist die Steuereinheit das Steuergerät eines Fahrzeugs.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Steuereinheit ausgebildet, mit einem mobilen Endgerät, insbesondere einem Smartphone, gekoppelt zu werden. Die Steuereinheit kann kabellos oder kabelgebunden Daten vom mobilen Endgerät erhalten, so dass ein Insasse auf einfache Art und Weise direkt die Anzeige von Bildern über das Dachglaselement steuern kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugdach gemäß obiger Ausführungsformen offenbart. Es ermöglicht im Wesentlichen die oben genannten Vorteile und Funktionen. Die obigen Ausführungen zu Funktionen, Vorteilen, Merkmalen und Weiterbildungen gelten analog.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden, in Verbindung mit den Figuren erläuterten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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In den Figuren zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugdaches eines Kraftfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 2 ein schematischer Querschnitt eines Dachglaselements des Fahrzeugdachs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt perspektivisch die Ansicht eines Fahrzeugdachs 1 eines Fahrzeugs 2 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Fahrzeugdach 1 weist ein Dachglaselement 3 auf, bei welchem es sich um ein Festglaselement handelt. Das Dachglaselement 3 ist mit einer elektronischen Anzeige 4 versehen, die es ermöglicht flexibel und individuell Bilder am Fahrzeugdach 1 anzuzeigen. Im Beispiel zeigt das Dachglaselement 3 einen Stern an der Außenseite an. Das Fahrzeug 2 bzw. das Fahrzeugdach 1 ist somit individualisiert.
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Ein schematischer Querschnitt des Dachglaselements 3 ist in 2 beschrieben. Das Dachglaselement 3 ist schichtartig aufgebaut, d.h. es ist durch einen Schichtverbund gebildet, und weist eine innere Scheibe 5 und eine äußere Scheibe 6, insbesondere Glasscheiben, auf. Die innere Scheibe 5 ist einem Fahrzeuginnenraum 7 zugewandt. Die äußere Scheibe 6 ist an der Außenseite des Fahrzeugdachs 1 angeordnet. Zwischen den beiden Scheiben 5 und 6 ist eine Anzeigefolie 8 angeordnet, die beispielsweise einlaminiert ist. Die Anzeigefolie 8 ist eine TFT-Folie oder eine LCD-Folie. Die Anzeigefolie 8 ist mit einer Steuereinheit 9 signaltechnisch gekoppelt, etwa kabelgebunden (nicht gezeigt), so dass die Anzeigefolie 8 ansteuerbar ist. Die Steuereinheit 9 versorgt die Anzeigefolie 8 auch mit Strom. Alternativ ist eine separate Stromversorgung vorgesehen. Die Anzeigefolie 8 ist ausgebildet, Bilddaten zu empfangen und anzuzeigen.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Anzeigefolie 8 derart ausgebildet, dass in einem ersten Zustand, in dem kein Bild angezeigt wird (auch ausgeschalteter Zustand oder Nichtbetriebsmodus), die Anzeigefolie 8 im Wesentlichen vollständig transparent, das heißt durchsichtig ist. Ein Insasse kann folglich frei durch das Dachglaselement 3 aus dem Fahrzeug 2 blicken. In einem zweiten Zustand (auch Betriebsmodus) ist die Anzeigefolie 8 derart angesteuert, dass ein Bild wie der Stern in 1 angezeigt wird.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Anzeigefolie 8 so ausgebildet und angeordnet, dass die Anzeige nach außen gerichtet ist. Das heißt, das angezeigte Bild ist außen am Fahrzeugdach 1 zu erkennen. Alternativ oder zusätzlich ist die Anzeige auch zum Fahrzeuginnenraum 7 gerichtet. Mit anderen Worten wird das Bild in Richtung der äußeren Scheibe 6 und/oder der inneren Scheibe 5 angezeigt.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit 9 mit einem mobilen Endgerät 11 kabellos koppelbar, so dass Bilddaten vom mobilen Endgerät 11 auf die Anzeigefolie 8 zur Darstellung von Bilddaten angezeigt werden können.
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Der beschriebene Aufbau sieht einen Glasverbund mit eingebetteter Anzeigefolie 8 vor. Dieser ermöglicht die eingangs genannten Vorteile und Funktionen.
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Optional weist das Dachglaselement 3 eine schaltbare Transparenzfolie 10 auf, die zwischen der inneren Scheibe 5 und der Anzeigefolie 8 angeordnet ist. Diese ist beispielsweise signaltechnisch und/oder zur Stromversorgung mit der Steuereinheit 9 verbunden. Eine Transparenz der dieser schaltbaren Folie 10 kann derart eingestellt werden, dass eine Durchsicht durch die innere Scheibe auf die Anzeigefolie 8 vollständig blockiert bis vollständig ermöglich ist. Dadurch kann beispielsweise eine Ansicht des Bildes von innen verhindert werden, während eine Ansicht des Bildes von außerhalb des Fahrzeugs ermöglicht ist. Alternativ oder zusätzlich ist eine schaltbare Transparenzfolie 10 zwischen der Anzeigefolie 8 und der äußeren Scheibe 6 vorgesehen. Bei der Transparenzfolie 10 handelt es sich beispielsweise um eine PDLC-Folie oder eine LC-Folie.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Dachglaselement
- 4
- elektronische Anzeige
- 5
- innere Scheibe
- 6
- äußere Scheibe
- 7
- Fahrzeuginnenraum
- 8
- Anzeigefolie
- 9
- Steuereinheit
- 10
- Transparenzfolie
- 11
- mobiles Endgerät