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Die Erfindung betrifft eine Scheibe mit einer Anzeigeeinheit. Ferner betrifft die Erfindung ein Fenster mit einer derartigen Scheibe sowie ein Transportmittel und ein Gebäude mit einem derartigen Fenster.
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Scheiben, die zum Anzeigen grafischer Inhalte ausgebildet sind, gehören bereits zum Stand der Technik. Beispielsweise sind so genannte Head-up-Displays für Fahrzeuge bekannt. Ein Head-up-Display umfasst in der Regel einen Projektionsschirm, auf welchen mittels einer bildgebenden Einheit und gegebenenfalls mittels eines Optikmoduls grafische Inhalte projizierbar sind. Der Projektionsschirm ist transparent ausgebildet und typischerweise im Sichtfeld eines Fahrzeugführers des Fahrzeugs angeordnet. Beispielsweise ist der Projektionsschirm eine Frontscheibe des Fahrzeugs.
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US 10682911 B2 offenbart ein Fenster eines Fahrzeugs, das als eine transparente Anzeige ausgebildet ist, mit der ein von einer an dem Fahrzeug angeordneten Kamera aufgenommenes Bild einer Umgebung des Fahrzeugs angezeigt wird. Das Fenster ist beispielsweise als eine OLED-Anzeige (OLED: Abkürzung für Organic Light-Emitting Diode, deutsch: organische Leuchtdiode) oder als eine transparente Flüssigkristallanzeige (Liquid-Crystal-Display, abgekürzt LCD) ausgebildet. Das von der Kamera aufgenommene Bild wird auf der Anzeige derart dargestellt, dass ein Fahrzeuginsasse des Fahrzeugs ein von dem Bild dargestelltes Objekt im Wesentlichen an derselben Stelle bezüglich der Umgebung sieht, an der er es durch das Fenster sehen würde.
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CN 105459903 A offenbart ein mit Solarenergie betriebenes, berührungsempfindliches Fahrzeugfensteranzeigesystem. Das Fahrzeugfensteranzeigesystem umfasst transparente OLED-Anzeigebildschirme, ein Tageslicht-Solarpanel, eine Solar-Photovoltaik-Zellengruppe und eine zentrale Steuerung. Die transparenten OLED-Anzeigebildschirme sind auf den Innenseiten von Fahrzeugfensterglas auf zwei Seiten eines Fahrzeugs und der Innenseite des Heckscheibenglases angeordnet. Das Tageslicht-Solarpanel und die Solar-Photovoltaik-Zellengruppe sind an der Oberseite des Fahrzeugs angeordnet und werden verwendet, um die transparenten OLED-Anzeigebildschirme mit elektrischer Energie zu versorgen. Die zentrale Steuerung ist mit den transparenten OLED-Bildschirmen verbunden und wird zur Steuerung der transparenten OLED-Bildschirme verwendet.
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CN 112519544 A offenbart ein Fahrzeugfenster mit transparenter Anzeige und ein sequentielles Steuerverfahren der transparenten Anzeige des Fahrzeugfensters. Das Fahrzeugfenster umfasst einen OLED-Anzeigebildschirm. Auf einer Seite des OLED-Anzeigebildschirms ist eine Verbindungsschutzplatte angeordnet ist. Die Fahrzeugfensterscheibe ist auf der von dem OLED-Anzeigebildschirm abgewandten Seite der Verbindungsschutzplatte angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Scheibe mit einer Anzeigeeinheit anzugeben. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Fenster mit einer Anzeigeeinheit sowie ein Transportmittel und ein Gebäude mit einem derartigen Fenster anzugeben.
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Hinsichtlich der Scheibe wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit einer transparenten Scheibe mit einer ersten Ansichtsseite und einer zweiten Ansichtsseite und folgenden Funktionseinheiten gelöst:
- - eine auf einer Ansichtsseite angeordnete Anzeigeeinheit zum Anzeigen grafischer Inhalte und
- - eine mit der Anzeigeeinheit verbundene Steuereinheit,
- - wobei die Anzeigeeinheit mit der Steuereinheit derart steuerbar ist, dass die grafischen Inhalte wahlweise für einen Betrachter der ersten Ansichtsseite oder für einen Betrachter der zweiten Ansichtsseite seitenrichtig anzeigbar sind.
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Ein Betrachter einer Ansichtsseite der transparenten Scheibe ist dabei ein Betrachter der Scheibe, dem diese Ansichtsseite der Scheibe zugewandt ist.
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Unter einem grafischen Inhalt wird hier jeder grafisch darstellbare Inhalt verstanden, beispielsweise ein aufgenommenes oder künstlich erzeugtes Bild oder eine Zeichenfolge wie ein Text.
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Eine seitenrichtige Anzeige eines grafischen Inhalts ist beispielsweise wichtig, wenn der grafische Inhalt eine schriftliche Information aufweist. Eine erfindungsgemäße transparente Scheibe kann als eine Anzeigevorrichtung eingesetzt werden, die beidseitig zum seitenrichtigen Anzeigen grafischer Inhalte verwendbar ist. Beispielsweise kann eine erfindungsgemäße transparente Scheibe als eine Fensterscheibe oder Teil einer Fensterscheibe eines Fensters eines Fahrzeugs oder Gebäudes eingesetzt werden, um grafische Inhalte wahlweise seitenrichtig für sich in dem Fahrzeug oder Gebäude befindende Betrachter oder für sich außerhalb des Fahrzeugs oder Gebäudes befindende Betrachter anzuzeigen.
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Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen transparenten Scheibe ist die Anzeigeeinheit ausschaltbar.
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Die Ausschaltbarkeit der Anzeigeeinheit ermöglicht zum einen, Energie zu sparen, indem die Anzeigeeinheit ausgeschaltet wird, wenn sie nicht zum Anzeigen grafischer Inhalte benötigt wird. Zum anderen ermöglicht die Ausschaltbarkeit der Anzeigeeinheit, die transparente Scheibe im ausgeschalteten Zustand der Anzeigeeinheit als eine herkömmliche transparente Fensterscheibe oder Teil einer herkömmlichen transparenten Fensterscheibe, beispielsweise eines Fahrzeugs oder Gebäudes, einzusetzen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen transparenten Scheibe weist die Anzeigeeinheit im ausgeschalteten Zustand eine Lichtdurchlässigkeit von weniger als 50% auf.
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Eine Ausbildung der Anzeigeeinheit mit einer Lichtdurchlässigkeit von weniger als 50% im ausgeschalteten Zustand ermöglicht zum einen eine Kontraststeigerung der Anzeigeeinheit beim Anzeigen grafischer Inhalte. Zum anderen kann die transparente Scheibe im ausgeschalteten Zustand der Anzeigeeinheit als Sicht- und Sonnenschutz genutzt werden, beispielsweise, wenn sie als eine Fensterscheibe oder Teil einer Fensterscheibe eines Fensters eines Fahrzeugs oder Gebäudes eingesetzt wird.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen transparenten Scheibe ermöglicht die Steuereinheit ein Wechseln der seitenrichtigen Darstellung der grafischen Inhalte durch eine Sprachsteuerung.
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Das Wechseln der seitenrichtigen Darstellung der grafischen Inhalte durch eine Sprachsteuerung vereinfacht vorteilhaft die Bedienung der Anzeigeeinheit.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen transparenten Scheibe erfolgt mit dem Wechsel der seitenrichtigen Darstellung zugleich ein Wechsel der mit der Anzeigeeinheit angezeigten grafischen Inhalte.
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Die vorgenannte Ausführungsform der erfindungsgemäßen transparenten Scheibe zielt insbesondere auf Verwendungen der transparenten Scheibe, bei denen die auf den beiden Ansichtsseiten der Scheibe seitenrichtig angezeigten grafischen Inhalte voneinander verschiedenen Zwecken dienen und sich daher voneinander unterscheiden. Beispielsweise dient eine Ansichtsseite der Scheibe dem seitenrichtigen Anzeigen von Informationen oder Unterhaltungsinhalten und die andere Ansichtsseite dient dem Anzeigen von Werbung. In einem solchen Fall ist es vorteilhaft, den Wechsel der seitenrichtigen Darstellung auf der Anzeigeeinheit automatisch mit einem Wechsel der mit der Anzeigeeinheit angezeigten grafischen Inhalte zu koppeln.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen transparenten Scheibe weist die Anzeigeeinheit organische Leuchtdioden (OLEDs) auf.
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Eine Anzeigeeinheit mit organischen Leuchtdioden benötigt, beispielsweise im Unterschied zu einer Flüssigkristallanzeige (LCD), keine Hintergrundbeleuchtung, da die organischen Leuchtdioden selbst leuchten. Dies ermöglicht insbesondere, die Anzeigeeinheit derart auszuführen, dass sie im ausgeschalteten Zustand transparent ist. Ferner ermöglicht es, die Anzeigeeinheit sehr dünn auszuführen. Weitere Vorteile einer Anzeigeeinheit mit organischen Leuchtdioden sind der höhere Kontrast, der mit einer derartigen Anzeigeeinheit erreicht werden kann, und die bessere Energieeffizienz im Vergleich beispielsweise zu einer Flüssigkristallanzeige. Des Weiteren kann eine Anzeigeeinheit mit organischen Leuchtdioden flexibel ausgeführt werden, so dass sie auch auf eine gebogene transparente Scheibe aufgebracht werden kann.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen transparenten Scheibe weist die Anzeigeeinheit eine Folie mit den organischen Leuchtdioden auf.
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Die Ausführung der Anzeigeeinheit als eine oder mit einer Folie mit den organischen Leuchtdioden ermöglicht ein relativ einfaches und flexibles Aufbringen der Anzeigeeinheit auf die transparenten Scheibe, beispielsweise auch wenn die transparente Scheibe gebogen ausgeführt ist.
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Hinsichtlich des Fensters wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Fenster gelöst, das eine erfindungsgemäße transparente Scheibe aufweist.
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Wie oben bereits ausgeführt wurde, kann die Anzeigeeinheit einer erfindungsgemäßen transparenten Scheibe insbesondere ausschaltbar und im ausgeschalteten Zustand transparent ausgeführt sein. Ein Fenster mit einer derartigen transparenten Scheibe kann daher im ausgeschalteten Zustand der Anzeigeeinheit als herkömmliches transparentes Fenster und durch Einschalten der Anzeigeeinheit zum Anzeigen grafischer Inhalte, wahlweise seitenrichtig für einen Betrachter der ersten Ansichtsseite oder für einen Betrachter der zweiten Ansichtsseite, verwendet werden.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensters weist das Fenster eine zweite Scheibe auf, die von der die Anzeigeeinheit aufweisenden transparenten Scheibe beabstandet ist.
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Die beiden Scheiben des Fensters bilden beispielsweise eine Isolierverglasung zur Schall- und/oder Wärmedämmung. Die Anzeigeeinheit ist beispielsweise auf einer Ansichtsseite der erfindungsgemäßen transparenten Scheibe angeordnet, die der zweiten Scheibe zugewandt ist. Dadurch wird die Anzeigeeinheit vorteilhaft durch die beiden Scheiben geschützt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensters weist das Fenster einen laminierten Verbund zweier Scheiben auf, von denen eine eine erfindungsgemäße transparente Scheibe ist, deren Anzeigeeinheit eine Folie mit organischen Leuchtdioden aufweist, wobei die Folie zwischen den beiden Scheiben angeordnet ist.
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Mit anderen Worten weist das Fenster gemäß der vorgenannten Ausführungsform zwei Scheiben auf, zwischen denen eine Folie mit organischen Leuchtdioden als Anzeigeeinheit angeordnet ist, wobei die Folie mit den beiden Scheiben beispielsweise durch Lamination verbunden ist. Optional ist zwischen einer Scheibe und der Folie mit organischen Leuchtdioden eine transparente Folie zur Haftvermittlung angeordnet. Bei dieser Ausführungsform des Fensters wird die Folie mit den organischen Leuchtdioden durch die beiden Scheiben sowohl gegen mechanische Einwirkungen als auch gegen das Eindringen von die organischen Leuchtdioden schädigenden Stoffen wie Wasser (beispielsweise durch Luftfeuchtigkeit) oder Sauerstoff geschützt.
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Hinsichtlich des Transportmittels wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Transportmittel mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Fenster gelöst. Das Transportmittel kann insbesondere ein Fahrzeug zum Transport und/oder Aufenthalt von Personen sein oder umfassen.
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Beispielsweise ist das Transportmittel ein Wohnmobil oder Wohnwagen oder ein öffentliches Verkehrsmittel wie ein Zug, insbesondere ein U-Bahn-Zug, oder ein Wagen eines Zuges, oder ein Omnibus.
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Bei einem Transportmittel wie einem Wohnmobil oder Wohnwagen kann das erfindungsgemäß ausgebildete Fenster insbesondere zu Unterhaltungszwecken genutzt werden, beispielsweise um Filme, Fernsehsendungen, Fotographien, Webseiten oder dergleichen darzustellen. Das Fenster kann dabei einen Bildschirm ersetzen, der andernfalls in dem Transportmittel mitgeführt werden müsste und Platz beanspruchen und außerdem das Gewicht des Transportmittels erhöhen würde. Ferner kann das erfindungsgemäß ausgebildete Fenster zum seitenrichtigen Anzeigen grafischer Inhalte wahlweise für sich in dem Transportmittel befindende Betrachter oder für sich außerhalb des Transportmittels befindende Betrachter genutzt werden.
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Bei einem öffentlichen Verkehrsmittel kann das erfindungsgemäß ausgebildete Fenster beispielsweise genutzt werden, um grafische Inhalte wahlweise seitenrichtig für Fahrgäste, die sich in dem öffentlichen Verkehrsmittel befinden, oder für potenzielle Fahrgäste, die sich außerhalb des öffentlichen Verkehrsmittels befinden, anzuzeigen. Beispielsweise können während der Fahrt des öffentlichen Verkehrsmittels mit der Anzeigeeinheit des Fensters Fahrgästen, die sich in dem öffentlichen Verkehrsmittel befinden, seitenrichtig fahrtbezogene Informationen angezeigt werden, beispielsweise zu Haltestellen, Ankunftszeiten an Haltestellen, Verspätungen, Anschlussverbindungen und dergleichen. Alternativ oder zusätzlich können während der Fahrt des öffentlichen Verkehrsmittels für Fahrgäste, die sich in dem öffentlichen Verkehrsmittel befinden, Unterhaltungs- oder Werbeinhalte seitenrichtig mit der Anzeigeeinheit des Fensters ausgegeben werden. Beim Halt des öffentlichen Verkehrsmittels an einer Haltestelle können potenziellen Fahrgästen, die sich außerhalb des öffentlichen Verkehrsmittels befinden, beispielsweise Informationen zur Abfahrtszeit und/oder zur Fahrtroute des öffentlichen Verkehrsmittels und dergleichen seitenrichtig von der Anzeigeeinheit des Fensters angezeigt werden.
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Bei einer Ausführungsform des Transportmittels ist ein Wechsel der seitenrichtigen Darstellung der von der Anzeigeeinheit angezeigten grafischen Inhalte durch einen Wechsel zwischen Halt und Bewegung des Transportmittels veranlassbar.
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Die vorgenannte Ausführungsform des Transportmittels ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Transportmittel ein öffentliches Verkehrsmittel ist. Durch einen automatischen Wechsel der seitenrichtigen Darstellung der von der Anzeigeeinheit angezeigten grafischen Inhalte bei einem Wechsel zwischen dem Halt des öffentlichen Verkehrsmittels an einer Haltestelle und einer Fahrt des öffentlichen Verkehrsmittels zwischen zwei Haltestellen können beispielsweise während der Fahrt des öffentlichen Verkehrsmittels grafische Inhalte automatisch seitenrichtig für Fahrgäste angezeigt werden, die sich in dem öffentlichen Verkehrsmittel befinden, und beim Halt des öffentlichen Verkehrsmittels an einer Haltestelle können grafische Inhalte automatisch seitenrichtig für potenzielle Fahrgäste angezeigt werden, die sich außerhalb des öffentlichen Verkehrsmittels befinden.
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Hinsichtlich des Gebäudes wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Gebäude mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Fenster gelöst.
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Beispielsweise kann ein erfindungsgemäß ausgebildetes Fenster in einem privat genutzten Gebäude zu Unterhaltungszwecken genutzt werden, beispielsweise um Filme, Fernsehsendungen, Fotographien, Webseiten oder dergleichen wahlweise für sich in dem Gebäude befindende Betrachter oder für sich außerhalb des Gebäudes befindende Betrachter darzustellen.
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Wenn das Gebäude kommerziell genutzt wird oder ein öffentliches Gebäude ist, kann das erfindungsgemäß ausgebildete Fenster beispielsweise während Öffnungszeiten des Gebäudes genutzt werden, um Besuchern, die sich innerhalb des Gebäudes befinden, seitenrichtig gebäudebezogene Informationen anzuzeigen, beispielsweise Hinweise und/oder Wegweiser zu Räumlichkeiten innerhalb des Gebäudes und zu deren Angeboten und/oder Funktionen. Außerhalb der Öffnungszeiten des Gebäudes kann das erfindungsgemäß ausgebildete Fenster beispielsweise genutzt werden, um potenziellen Besuchern außerhalb des Gebäudes Informationen zu Angeboten und/oder Funktionen und/oder zu Öffnungszeiten des Gebäudes seitenrichtig anzuzeigen.
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Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen transparenten Scheibe,
- 2 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensters,
- 3 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensters,
- 4 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transportmittels,
- 5 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudes.
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Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 (1) zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen transparenten Scheibe 100 in einer Schnittdarstellung.
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Die Scheibe 100 weist eine erste Ansichtsseite 101 und eine zweite Ansichtsseite 102 auf. Auf der ersten Ansichtsseite 101 ist eine Anzeigeeinheit 103 zum Anzeigen grafischer Inhalte angeordnet.
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Ferner weist die Scheibe 100 eine mit der Anzeigeeinheit 103 verbundene Steuereinheit 104 auf. Beispielsweise ist die Steuereinheit 104 mit der Anzeigeeinheit 103 durch ein Anschlusskabel 105, beispielsweise durch Flachbandkabel verbunden, das zwischen einem Rand der Anzeigeeinheit 103 und der Steuereinheit 104 verläuft.
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Mit der Steuereinheit 104 ist die Anzeigeeinheit 103 derart steuerbar, dass die von der Anzeigeeinheit 103 angezeigten grafischen Inhalte wahlweise für einen Betrachter der ersten Ansichtsseite 101 oder für einen Betrachter der zweiten Ansichtsseite 102 seitenrichtig anzeigbar sind.
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Vorzugsweise ist die Anzeigeeinheit 103 der transparenten Scheibe 100 ausschaltbar. Im ausgeschalteten Zustand ist die Anzeigeeinheit 103 transparent, so dass die transparente Scheibe 100 im ausgeschalteten Zustand der Anzeigeeinheit 103 als eine herkömmliche transparente Fensterscheibe oder Teil einer herkömmlichen transparenten Fensterscheibe eines Fensters, beispielsweise eines Fahrzeugs oder Gebäudes, eingesetzt werden kann.
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Beispielsweise weist die Anzeigeeinheit 103 im ausgeschalteten Zustand eine Lichtdurchlässigkeit von weniger als 50% auf. Dadurch kann die transparente Scheibe 100 im ausgeschalteten Zustand der Anzeigeeinheit 103 als Sicht- und Sonnenschutz genutzt werden, beispielsweise, wenn sie als Fensterscheibe oder Teil einer Fensterscheibe eines Fensters eines Fahrzeugs oder Gebäudes eingesetzt wird.
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Die Steuereinheit 104 der transparenten Scheibe 100 kann eingerichtet sein, ein Wechseln der seitenrichtigen Darstellung von der Anzeigeeinheit 103 angezeigter grafischer Inhalte durch eine Sprachsteuerung zu ermöglichen.
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Ferner kann die Steuereinheit 104 der transparenten Scheibe 100 eingerichtet sein, mit dem Wechsel der seitenrichtigen Darstellung von der Anzeigeeinheit 103 angezeigter grafischer Inhalte zugleich einen Wechsel der mit der Anzeigeeinheit 103 angezeigten grafischen Inhalte vorzunehmen.
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Vorzugsweise weist die Anzeigeeinheit 103 der transparenten Scheibe 100 organische Leuchtdioden (OLEDs) auf.
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Beispielsweise weist die Anzeigeeinheit 103 eine Folie mit den organischen Leuchtdioden auf.
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2 (2) zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensters 200 in einer Schnittdarstellung.
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Das Fenster 200 weist eine erste transparente Scheibe 100 auf, die wie eine anhand von 1 beschriebene Scheibe 100 ausgebildet ist. Insbesondere weist die erste Scheibe 100 eine auf einer ersten Ansichtsseite 101 der ersten Scheibe 100 angeordnete Anzeigeeinheit 103 auf.
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Ferner weist das Fenster 200 eine zweite Scheibe 201 auf. Die zweite Scheibe 201 ist von der ersten Scheibe 100 beabstandet angeordnet. Die beiden Scheiben 100, 201 des Fensters 200 bilden beispielsweise eine Isolierverglasung zur Schall- und/oder Wärmedämmung.
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Die erste Ansichtsseite 101 der ersten Scheibe 100 mit der Anzeigeeinheit 103 ist der zweiten Scheibe 201 zugewandt. Dadurch wird die Anzeigeeinheit 103 durch die beiden Scheiben 100, 201 des Fensters 200 geschützt.
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3 (3) zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensters 200 in einer Schnittdarstellung.
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Das Fenster 200 weist eine erste transparente Scheibe 100 auf, die wie eine anhand von 1 beschriebene Scheibe 100 ausgebildet ist, wobei die auf einer ersten Ansichtsseite 101 der ersten Scheibe 100 angeordnete Anzeigeeinheit 103 als eine Folie mit organischen Leuchtdioden ausgebildet ist.
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Ferner weist das Fenster 200 eine zweite Scheibe 201 auf. Die Anzeigeeinheit 103 ist zwischen der ersten Scheibe 100 und der zweiten Scheibe 201 angeordnet und beispielsweise durch Lamination jeweils mit der ersten Scheibe 100 und der zweiten Scheibe 201 verbunden.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform eines Fensters 200 wird die Folie mit den organischen Leuchtdioden durch die beiden Scheiben 100, 201 sowohl gegen mechanische Einwirkungen als auch gegen das Eindringen die organischen Leuchtdioden schädigender Stoffe wie Wasser (beispielsweise durch Luftfeuchtigkeit) oder Sauerstoff geschützt.
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4 (4) zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transportmittels 400. Das Transportmittel 400 ist ein Wagen eines Zuges, beispielsweise eines U-Bahn-Zuges, zum Transport von Fahrgästen.
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Das Transportmittel 400 weist ein Fenster 200 auf, das beispielsweise wie ein anhand von 2 oder 3 beschriebenes Fenster 200 ausgebildet ist.
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Alternativ weist das Fenster 200 als Fensterscheibe nur eine transparente Scheibe 100 auf, die wie eine anhand von 1 beschriebene transparente Scheibe 100 ausgebildet ist. In diesem Fall ist die Anzeigeeinheit 103 der transparenten Scheibe 100 beispielsweise auf einer dem Innenraum des Transportmittels 400 zugewandten Ansichtsseite 101, 102 der transparente Scheibe 100 angeordnet. Dadurch wird die Anzeigeeinheit 103 der transparenten Scheibe 100 vorteilhaft vor Wettereinflüssen und Vandalismus geschützt.
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Das Fenster 200 wird beispielsweise genutzt, um grafische Inhalte wahlweise seitenrichtig für Fahrgäste, die sich in dem Transportmittel 400 befinden, oder für potenzielle Fahrgäste, die sich außerhalb des Transportmittels 400 befinden, anzuzeigen.
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Beispielsweise werden während der Fahrt des Transportmittels 400 Fahrgästen, die sich in dem Transportmittel 400 befinden, seitenrichtig fahrtbezogene Informationen angezeigt, beispielsweise zu Haltestellen, Ankunftszeiten an Haltestellen, Verspätungen, Anschlussverbindungen oder dergleichen. Alternativ oder zusätzlich werden während der Fahrt des Transportmittels 400 für Fahrgäste, die sich in dem Transportmittel 400 befinden, Unterhaltungs- oder Werbeinhalte seitenrichtig mit der Anzeigeeinheit 103 des Fensters 200 ausgegeben.
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Während eines Halts des Transportmittels 400 an einer Haltestelle werden potenziellen Fahrgästen, die sich außerhalb des Transportmittels 400 befinden, beispielsweise Informationen zur Abfahrtszeit, zur Fahrtroute und/oder zum Fahrtziel des Transportmittels 400 und dergleichen seitenrichtig von der Anzeigeeinheit 103 des Fensters 200 angezeigt.
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Ein Wechsel der seitenrichtigen Darstellung der von der Anzeigeeinheit 103 des Fensters 200 angezeigten grafischen Inhalte wird beispielsweise automatisch durch einen Wechsel zwischen einem Halt des Transportmittels 400 an einer Haltestelle und einer Fahrt des Transportmittels 400 zwischen zwei Haltestellen veranlasst.
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Mit einem Wechsel der seitenrichtigen Darstellung der von der Anzeigeeinheit 103 des Fensters 200 angezeigten grafischen Inhalte werden beispielsweise zugleich automatisch auch die von der Anzeigeeinheit 103 des Fensters 200 angezeigten grafischen Inhalte selbst geändert.
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5 (5) zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gebäudes 500.
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Das Gebäude 500 weist ein Fenster 200 auf, das beispielsweise wie ein anhand von 2 oder 3 beschriebenes Fenster 200 ausgebildet ist.
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Alternativ weist das Fenster 200 als Fensterscheibe nur eine transparente Scheibe 100 auf, die wie eine anhand von 1 beschriebene transparente Scheibe 100 ausgebildet ist. In diesem Fall ist die Anzeigeeinheit 103 der transparenten Scheibe 100 beispielsweise auf einer dem Innenraum des Gebäudes 500 zugewandten Ansichtsseite 101, 102 der transparente Scheibe 100 angeordnet. Dadurch wird die Anzeigeeinheit 103 der transparenten Scheibe 100 vorteilhaft vor Wettereinflüssen und Vandalismus geschützt.
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Beispielsweise wird das Gebäude 500 kommerziell genutzt oder ist ein öffentliches Gebäude. In diesen Fällen wird das Fenster 200 beispielsweise während Öffnungszeiten des Gebäudes 500 genutzt, um Besuchern, die sich innerhalb des Gebäudes 500 befinden, seitenrichtig gebäudebezogene Informationen anzuzeigen, beispielsweise Hinweise und/oder Wegweiser zu Räumlichkeiten innerhalb des Gebäudes 500 und zu deren Angeboten und/oder Funktionen. Außerhalb der Öffnungszeiten des Gebäudes 500 wird das Fenster 200 beispielsweise genutzt, um potenziellen Besuchern außerhalb des Gebäudes 500 Informationen zu Angeboten und/oder Funktionen und/oder zu Öffnungszeiten des Gebäudes 500 seitenrichtig anzuzeigen.
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Wenn das Gebäude 500 privat genutzt wird, wird das Fenster 200 beispielsweise zu Unterhaltungszwecken und/oder Informationszwecken genutzt, beispielsweise um Filme, Fernsehsendungen, Fotografien, Webseiten oder dergleichen wahlweise für sich in dem Gebäude 500 befindende Betrachter oder für sich außerhalb des Gebäudes 500 befindende Betrachter darzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- transparente Scheibe
- 101, 102
- Ansichtsseite
- 103
- Anzeigeeinheit
- 104
- Steuereinheit
- 105
- Anschlusskabel
- 200
- Fenster mit transparenter Scheibe
- 201
- zweite Scheibe
- 400
- Transportmittel
- 500
- Gebäude
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 10682911 B2 [0003]
- CN 105459903 A [0004]
- CN 112519544 A [0005]