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Die Erfindung betrifft ein Freizeitfahrzeug sowie ein Lademodul für ein Freizeitfahrzeug.
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Im Stand der Technik sind Freizeitfahrzeuge bekannt. Unter einem Freizeitfahrzeug wird ein Fahrzeug oder Anhänger verstanden, welches oder welcher zumindest ein mobil einsetzbares Element zum Camping aufweist oder zumindest temporär eine Einrichtung zum Campen aufweisen kann. Unter einem Freizeitfahrzeug wird insbesondere ein Campingfahrzeug verstanden. Unter einem Freizeitmobil wird ein motorisiertes Freizeitfahrzeug verstanden. Unter einem Campingfahrzeug wird vorliegend ein Wohnmobil oder ein Wohnwagen verstanden, also vorzugsweise diejenigen Fahrzeuge oder Anhänger, bei denen ein Nutzer eine Möglichkeit zum Schlafen oder Wohnen in diesem Fahrzeug hat. Eine Motorisierung der Fahrzeuge ist nicht erforderlich. Eine andere Bezeichnung für ein Wohnmobil ist zum Beispiel ein Reisemobil. Ein Wohnwagen kann zum Beispiel alternativ als Caravan oder Campinganhänger bezeichnet werden. Unter einem Campervan wird vorliegend ein Freizeitfahrzeug, insbesondere Freizeitmobil, verstanden, welches aus einem Transportfahrzeug mit serienmäßiger Karosserie gebildet ist, insbesondere einer Blechkarosserie.
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Im Stand der Technik ist es bekannt, Steckdosen in einer Außenhaut eines Freizeitfahrzeugs anzubringen, um elektrischen Geräte im Außenbereich des Freizeitfahrzeugs zu versorgen. Alternativ können solche elektrischen Geräte mithilfe eines an eine Steckdose im Innenbereich des Freizeitfahrzeugs angeschlossenen Verlängerungskabels versorgt werden.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, den Stand der Technik zu verbessern. Es ist insbesondere eine Aufgabe der Erfindung, ein Freizeitfahrzeug bereitzustellen, welches eine verbesserte, insbesondere komfortablere und schnellere, Stromlademöglichkeit im Außenbereich des Freizeitfahrzeugs ermöglicht. Ferner soll durch die erfindungsgemäße Lösung das äußere Erscheinungsbild des Freizeitfahrzeugs nicht bzw. nur kurzfristig beeinträchtigt werden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Freizeitfahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Folgendes Begriffliche sei erläutert:
- Vorliegend kann unter einer Außenwand eines Freizeitfahrzeugs eine Rückwand oder bevorzugt eine Seitenwand eines Freizeitfahrzeugs verstanden werden.
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Die Vorrichtung zur kontaktlosen elektrischen Energieübertragung überträgt, insbesondere sendet, elektrische Energie zu einer Vorrichtung zum kontaktlosen Empfangen von elektrischer Energie. Diese Übertragung erfolgt bevorzugt mittels elektrischer Induktion. Besonders bevorzugt wird resonante induktive Kopplung verwendet und insbesondere verwendet die Vorrichtung zur kontaktlosen elektrischen Energieübertragung den Standard Qi des Wireless Power Consortiums zur drahtlosen Energieübertragung mittels elektromagnetischer Induktion über kurze Distanzen oder eine zu dem Standard Qi kompatible Technologie. Bevorzugt ist die Vorrichtung zur kontaktlosen elektrischen Energieübertragung eine kontaktlose Energiesendeeinheit.
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Durch das erfindungsgemäße Freizeitfahrzeug wird vorteilhafterweise erreicht, dass ein Benutzer das Freizeitfahrzeugs im Außenbereich des Freizeitfahrzeugs elektrische Geräte aufladen kann, während gleichzeitig erreicht wird, dass die Außenwände des Freizeitfahrzeugs, welche in der Regel aufgrund einer Vielzahl von Anbauteilen wie zum Beispiel Türen, Fenstern, Leuchten und Klappen oftmals schon überfüllt aussehen, nicht noch weiter überladen werden. Durch die Tatsache, dass die erfindungsgemäße Lösung keine weitere Steckdose an einer Außenwand anbringt, wird dieses Ziel ebenfalls erreicht.
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Dies wird dadurch erreicht, dass die Vorrichtung zur kontaktlose elektrischen Energieübertragung im Inneren der Außenwand des Freizeitfahrzeugs angebracht ist und von dort elektrischer Energie an eine Vorrichtung zum kontaktlosen empfangen elektrischer Energie übertragen bzw. gesendet wird. Somit wird die elektrische Energie vom Inneren des Freizeitfahrzeugs unsichtbar zur Außenseite des Freizeitfahrzeugs übertragen.
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Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass durch die Anbringung der Vorrichtung zu kontaktlose Energieübertragung im Inneren der Außenwand die Außenwände, insbesondere die Seitenwände, eben bleiben und keine störenden Unebenheiten bzw. Konturen aufweisen, sodass während der Fahrt keine weiteren störenden Geräusche verursachen werden und sich an den Unebenheiten keine Schlieren bzw. aufgrund von Verschmutzung bilden können.
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Es ist weiterhin denkbar der Vorrichtung zur kontaktlosen elektrischen Energieübertragung an oder in einer zur Außenwand zugänglichen Möbelwand anzuordnen, insbesondere in diese Möbelwand zu integrieren.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung zur kontaktlosen Energieübertragung eine kontaktlose Energiesendeeinheit, insbesondere eine Spule. Alternativ kann eine solche Spule als Ladespule, induktive Ladespule oder Sendespule bezeichnet werden.
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Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform weist das Freizeitfahrzeug ferner ein Lademodul auf, welches ausgeführt und eingerichtet ist, elektrische Energie von der mindestens einen Vorrichtung zur kontaktlosen Energieübertragung zu empfangen sowie an der mindestens einen Außenwand des Freizeitfahrzeugs reversibel lösbar befestigt zu werden.
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Durch das Lademodul wird vorteilhafterweise erreicht, dass elektrische Geräte in einfacher Art und Weise im Außenbereich des Freizeitfahrzeugs aufgeladen werden können, und zwar indem das Lademodul an der Außenwand des Freizeitfahrzeugs in dem Bereich befestigt wird, in dem sich im Inneren der Außenwand die Vorrichtung zur kontaktlose elektrischen Energieübertragung befindet, und ein elektrisches Gerät mit dem Lademodul verbunden wird, sodass das elektrische Gerät aufgeladen wird.
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Gemäß noch einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform weist das Lademodul eine Vorrichtung zum kontaktlosen Empfangen von elektrischer Energie auf, welche ausgeführt und eingerichtet ist, elektrische Energie von der Vorrichtung zur kontaktlosen Energieübertragung zu empfangen. Hierdurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass das Lademodul die von der Vorrichtung zur kontaktlosen Energieübertragung übertragene bzw. gesendete elektrische Energie empfangen kann.
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Gemäß einer anderen, bevorzugten Ausführungsform weist das Lademodul mindestens einen Ladeanschluss zum Aufladen eines elektrischen Geräts auf.
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Der Ladeanschluss wird bevorzugt mit der empfangenen elektrischen Energie versorgt. Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Ladeanschluss mit der Vorrichtung zum kontaktlosen Empfangen von elektrischer Energie verbunden ist.
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Bevorzugt werden die elektrischen Geräte bei einer Gleichspannung von 12V betrieben. Bevorzugt ist das elektrische Gerät ein beim Camping verwendetes elektrisches Gerät, wie z.B. eine Lampe, eine Leuchte, eine Taschenlampe, ein Ventilator, ein Handylader oder eine Pumpe.
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Gemäß noch einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine Vorrichtung zur kontaktlosen Energieübertragung zwischen einer Außenschicht und einer Isolierschicht der mindestens einen Außenwand des Freizeitfahrzeugs angeordnet.
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Bevorzugt weist eine Außenwand oder Rückwand des Freizeitfahrzeugs eine Sandwichstruktur oder -bauweise auf. Eine solche Außenwand oder Rückwand kann drei Schichten aufweisen, eine innenliegende Innenwand oder-schicht, eine außenliegende Außenwand oder-schicht und eine zwischen der Innenwand und einer Außenwand liegenden Isolierschicht. Die Außenwand kann auch Außenhaut genannt werden. Das Material der Isolierschicht kann ein Schaummaterial sein. Die Innenwand kann als eine Innenverkleidung ausgestaltet sein und kann insofern auch so bezeichnet werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine Vorrichtung zur kontaktlosen elektrischen Energieübertragung zwischen einer Außenschicht und einer Isolierschicht der mindestens einen Außenwand des Freizeitfahrzeugs eingeklebt oder eingeschäumt. Gemäß einer anderen Ausführungsform kann die mindestens eine Vorrichtung zur kontaktlosen Energieübertragung in oder auf der Außenschicht angeordnet sein. Hierdurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass der Abstand zwischen der Vorrichtung zur kontaktlosen elektrischen Energieübertragung und der im Außenbereich des Freizeitfahrzeugs angeordneten Vorrichtung zum kontaktlosen Empfangen von elektrischer Energie des Lademoduls sehr gering ist. Bevorzugt ist dieser Abstand kleiner als 5 cm, besonders bevorzugt kleiner als 3 cm.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform weist das Lademodul zur reversibel lösbaren Befestigung an der mindestens einen Außenwand des Freizeitfahrzeugs einen Saugnapf auf. Besonders bevorzugt weist der Saugnapf zusätzlich einen Spannhebel auf, mit dem der Saugnapf in einfacher Art und Weise an der Außenwand des Freizeitfahrzeugs befestigt werden kann.
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Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform weist das Lademodul ein Halteelement zur zeitweisen Aufbewahrung eines aufzuladenden elektrischen Geräts auf. Das Halteelement zur zeitweisen Aufbewahrung kann bevorzugt eine Schale oder eine Ablage oder dergleichen sein. Bevorzugt weist das Lademodul ein bevorzugt einstückiges Formteil auf, an dem die Vorrichtung zur reversibel lösbaren Befestigung des Lademoduls an der Außenwand des Freizeitfahrzeugs und das Halteelement zur zeitweisen Aufbewahrung angebracht sind. Im Inneren des Formteils ist die Vorrichtung zum kontaktlosen Empfangen von elektrischer Energie angeordnet, welche mit mindestens einem Ladeanschluss zum Aufladen elektrischer Geräte verbunden ist.
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In einem weiteren Aspekt wird die Erfindung gelöst durch ein Lademodul für ein Freizeitfahrzeug. Das Lademodul weist eine Vorrichtung zur reversibel lösbaren Befestigung des Lademoduls an einer Außenwand des Freizeitfahrzeugs und mindestens einen Ladeanschluss zum Aufladen elektrischer Geräte auf. Das Lademodul kann gemäß einer Ausführungsform dieselben Merkmale aufweisen wie das oben beschriebene Lademodul. Die Vorrichtung zur reversibel lösbaren Befestigung des Lademoduls kann bevorzugt ein oben beschriebener Saugnapf sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- 1 zeigt eine Isolierschicht einer Außenwand eines erfindungsgemäßen Freizeitfahrzeugs.
- 2 und 3 zeigen jeweils eine perspektivische Ansicht von hinten und von vorne eines erfindungsgemäßen Lademoduls.
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In 1 ist eine Isolierschicht 124 einer Außenwand eines Freizeitfahrzeugs abgebildet. Die lediglich teilweise abgebildete Außenwand des Freizeitfahrzeugs weist eine Sandwichstruktur auf, welche drei Schichten aufweist, und zwar eine innenliegende nicht dargestellte Innenschicht, eine ebenfalls nicht dargestellte außenliegende Außenschicht und die zwischen der Innenwand und der Außenwand liegenden Isolierschicht 124, welche aus einem Schaummaterial wie z.B. EPS oder XPS besteht.
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In oder auf der Isolierschicht 124 der Außenwand des Freizeitfahrzeugs ist je nach Bedarf eine Vielzahl von Ladespulen 144 zur kontaktlosen elektrischen Energieübertragung angeordnet. Falls die Ladespulen 144 in der Isolierschicht 124 angeordnet sind, weist die Isolierschicht 124 dementsprechend große Ausnehmungen auf, in denen die Ladespulen 144 angeordnet werden können.
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Falls die Ladespulen 144 zwischen der Isolierschicht 124 und der Außenschicht der Außenwand angeordnet sind, so können die Ladespulen 144 dort eingeklebt oder eingeschäumt sein. Als Positionen zur Anordnung der Ladespulen 144 bietet sich insbesondere eine Position in Brusthöhe seitlich neben der Eingangstür des Freizeitfahrzeugs oder Positionen im unteren Bereich einer Seitenwand an.
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2 und 3 zeigen jeweils ein Lademodul 160, welches mithilfe eines Saugnapfes 182 an der Außenwand des Freizeitfahrzeugs reversibel lösbar befestigbar ist. Der Saugnapf 182 kann mithilfe eines Spannhebels 183 schnell befestigt oder gelöst werden.
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Das Lademodul 160 ist aus einem einstückigen Kunststoff-Formteil gefertigt.
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Das Kunststoff-Formteil weist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch im oberen Abschnitt eine Platte und im unteren Abschnitt ein Halteelement 166 zur zeitweisen Aufbewahrung eines aufzuladenden elektrischen Geräts auf. Das Halteelement 166 schließt sich an den unteren Teil der Platte an und hat die Form eines oben offenen Halbrohres, sodass in das Rohr das elektrische Gerät abgelegt werden kann.
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Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Lademoduls 160 steht das Halteelement 166 von der Außenwand des Freizeitfahrzeugs ab. An einer Hinterseite der Platte befindet sich auf einer Seite der Saugnapf 182 und auf der anderen Seite oder im Inneren des Kunststoff-Formteils eine Ladespule 154, welche elektrische Energie von der jeweiligen in der Außenwand angeordneten Ladespule 144 kontaktlos empfängt.
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Das aufzuladende elektrische Gerät kann z.B. eine Lampe, eine Leuchte, eine Taschenlampe, ein Ventilator oder ein Mobiltelefon sein. An den Anschluss können jedoch auch andere elektrische Geräte angeschlossen werden, wie zum Beispiel ein Handylader oder eine Pumpe.
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Auf der Vorderseite der Platte des Kunststoff-Formteils befindet sich gegenüber der Ladespule 154 ein quaderförmiges Gehäuse, in dem eine Elektronik angeordnet ist und welches zwei 12V-USB-Ladeanschlüsse 162 zum Aufladen von elektrischen Geräten aufweist, welche aus dem Gehäuse herausgeführt sind.
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Jeder Ladeanschluss 162 wird mit der von der jeweiligen Ladespule 154 empfangenen elektrischen Energie versorgt und ist mit der im Lademodul 160 angeordneten Ladespule 154 zum kontaktlosen Empfangen von elektrischer Energie verbunden.
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Auf der Vorderseite der Platte des Kunststoff-Formteils befindet sich neben dem Gehäuse und gegenüber dem Saugnapf 182 der Spannhebel 183, welcher durch die Platte hindurch mit dem Saugnapf 182 verbunden ist.