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Die Erfindung bezieht sich auf ein Freizeitfahrzeug, insbesondere ein Wohnmobil, mit einem über Räder auf dem Erdboden abgestützten Fahrzeugchassis und mit einem mit Stühlen ausgerüsteten, hinter einem vorderen Fahrzeugsitz und einem vorderen Beifahrersitz gelegenen Wohnraum. In einen Boden des Wohnraumes ist eine Vorrichtung zur Abstützung und zur beweglichen Führung von Stühlen eingelassen, die eine in einem Gehäuse vorgesehenen, als Langlochführung ausgebildete Führungskulisse mit jeweils einem in der Führungskulisse verfahrbaren, eine Stuhlaufnahme für einen Stuhl abstützenden Laufwagen aufweist.
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Freizeitfahrzeuge wie Wohnmobile sind in unterschiedlicher Ausgestaltung bekannt. Üblicherweise haben diese einen in einem Fahrerhaus angeordneten Fahrersitz und in Fahrtrichtung rechts daneben einen Beifahrersitz. Diese sind in den meisten Fällen drehbar ausgebildet, so dass sie für eine Freizeitsituation, beispielsweise auf einem Campingplatz, zu Wohnzwecken zu einem hinter den beiden Fahrzeugsitzen gelegenen Wohnraum und insbesondere zu einem dort platzierten Tisch gedreht werden können, so dass die beiden Fahrzeugsitze des Fahrerhauses auch zu Wohnzwecken benutzt werden können.
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In diesem Wohnraum können dem Wohnraumtisch zugeordnet weitere Stühle platziert werden. Diese sind in unterschiedlicher Anordnung vorgesehen, beispielsweise in einer L-förmigen Anordnung mit zwei quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Stühlen und einem parallel zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten weiteren Stuhl. Darüber hinaus sind Freizeitfahrzeuge bekannt, bei denen zusätzlich zu dieser L-förmigen Anordnung von Stühlen noch auf der in Fahrzeuglängsrichtung rechten Fahrzeugseite bei in Fahrzeuglängsrichtung linker Anordnung der L-förmigen Stuhlanordnung noch ein Einzelsitz vorgesehen werden kann.
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Für die Straßenfahrt muss die L-förmige Sitzgruppe derart umgebaut werden, dass die beiden quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Stühle, die mit Dreipunktgurten ausgestattet sind, derart nutzbar sind, dass auch der in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete, an der Fahrzeugaußenwand gelegene Sitz über hinreichend Beinfreiheit verfügt. Das führt allerdings dazu, dass mit Fahrer- und Beifahrersitz nur insgesamt vier Dreipunktgurtplätze zur Verfügung gestellt werden können. In Sonderfällen kann auch bei einer Anordnung eines Einzelstuhls an der in Fahrzeuglängsrichtung anderen Fahrzeugwandseite dieser vorhandene Sitz nach Umbauten so hergerichtet werden, dass ein zusätzlicher Gurtplatz entsteht, bei dem die Dreipunktgurteinrichtung an der Fahrzeugwand verbaut ist. Dazu sind jedoch erhebliche Einbauteile erforderlich, um klappbare Rückensitzteile zur Abstützung einer Rückenlehne vorgesehen zu haben, was auch die Handhabung eines derartigen Freizeitfahrzeuges erheblich erschwert.
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In zunehmendem Maße sind jedoch auch Freizeitfahrzeuge nachgefragt, bei denen die hinter den beiden Fahrzeugsitzen (Fahrersitz, Beifahrersitz) in dem Wohnraum angeordnete Stühle in einer sogenannten Face-to-Face-Anordnung platziert sind, so dass zwei eine Sitzbank bildende Stühle quer zur Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet sind, zwischen denen ein Klapptisch angeordnet ist. Für eine Straßenfahrt sind diese beiden durch die Stühle gebildeten Face-to-Face-Sitzbänke derart umzubauen, dass die Sitzfläche des in Fahrzeuglängsrichtung vorderen Stuhles wegzunehmen ist, um den in Fahrzeugfahrtrichtung dahinter gelegenen Stuhl zu einem Stuhl umzubauen, der in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet ist. Dann sind für diesen jeweiligen Sitz auf der linken und auf der rechten Fahrzeugseite Gurteinrichtungen nutzbar, die an den Außenwänden des Fahrzeuges angebracht und über besondere metallische Gurtblöcke an dem Fahrzeugchassis abzustützen sind.
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Vom Ergebnis her führt dies jedoch dazu, dass auch in einem derartigen Fahrzeug nur insgesamt vier Dreipunktgurtsitzplätze zur Verfügung gestellt werden können. Dies ist nachteilig, da in vielen Fällen, insbesondere bei einer gewünschten Nutzung eines derartigen Freizeitfahrzeuges als Familienfahrzeug für eine Straßenfahrt mehr als vier Dreipunktgurtplätze benötigt werden. Auch steht eine derartige Beschränkung auf vier Gurtplätze der variablen Nutzung eines derartigen Freizeitfahrzeuges als Mietfahrzeug entgegen.
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Es ist desweiteren bekannt geworden (
WO 2020/038955 A1 ), ein Freizeitfahrzeug der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass die in den Boden des Wohnraumes eingelassene Vorrichtung zur Abstützung und zur beweglichen Führung von Stühlen derart gestaltet ist, dass die dort vorgesehene Führungskulisse zumindest zwei Längsführungskulissentrassen und eine Querführungskulissentrasse aufweist, zwischen denen verdrehbare Weichen vorgesehen sind, um einen Stuhl aus einer Längsführungskulissentrasse in die Querführungskulissentrasse und umgekehrt zu überführen. Die Führungskulissentrassen sind somit auch winklig zueinander ausgerichtet, z. B. rechtwinklig, so dass ein Stuhl entlang eines z. B. rechtwinkligen oder quadratischen Tisches über die verdrehbare Weiche zu bewegen ist. Somit können für verschiedene Nutzungskonzepte die Stühle verfahren und angeordnet sein. Ebenfalls können Abstände zwischen benachbarten Stühlen verändert werden.
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Diese verschiedenen Nutzungskonzepte sind bei diesem bekannten Freizeitfahrzeug sehr variationsreich zu gestalten, lassen jedoch eine der Straßenverkehrsordnung genügende Anordnung der Stühle nicht zu, da für die Straßenfahrt keine Dreipunktgurtplätze, die in Längsrichtung des Fahrzeuges ausgerichtet sind, realisiert werden können. Dies ist nachteilig.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Freizeitfahrzeug zur Verfügung zu stellen, bei dem in variationsreicher Weise die Stühle im Wohnraum für verschiedene Nutzungskonzepte anzuordnen sind, mit denen jedoch auch Stühle für eine Straßenfahrt zur Verfügung gestellt werden können und angeordnet werden können, die den Anforderungen nach der Straßenverkehrsordnung genügend eine Mehrzahl von Personen befördert können, gleichwohl jedoch auch eine Face-to-Face-Anordnung der Stühle ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich das Freizeitfahrzeug der eingangs genannten Art dadurch aus, dass zumindest zwei Stühle der Führungskulissentrasse mit einer stuhleigenen Dreipunktgurteinrichtung mit einer an dem Stuhl festgelegten Gurtwicklereinrichtung versehen sind und dass an vorzugsweise zwei oder mehr mit Abstand zueinander angeordneten Straßenfahrtpositionsstellen dieser zwei Stühle an der Querführungskulissentrasse jeweils an dem Fahrzeugchassis abgestützte Verriegelungsstationen zur lösbaren Verriegelung jeweils eines Stuhles zur Beförderung einer über die Dreipunktgurteinrichtung angegurteten Person während eine Straßenfahrt mit Blick in Fahrzeuglängsrichtung vorgesehen sind.
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Damit ist ein Freizeitfahrzeug zur Verfügung gestellt, bei dem einerseits z. B. vier Stühle des Wohnraumes während der Freizeitnutzung in Face-to-Face-Anordnung anzuordnen sind, so dass sich dort Personen gegenübersitzend an einem dazwischengelegenen Tisch platzieren lassen bei einer insgesamt sehr großzügig wirkender Wohnraumatmosphäre. Andererseits sind bei diesem Freizeitfahrzeug für eine Straßenfahrt mit einem nur geringen Schiebeaufwand mehr als vier Dreipunktgurtsitzplätze nutzbar, die den Anforderungen der Straßenverkehrsordnung genügen. Die mit der jeweiligen Dreipunktgurteinrichtung ausgerüsteten Stühle lassen sich über die Weichen in die Querführungskulissentrasse verschieben und dort in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet verriegeln für die Straßenfahrt.
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Zusätzlich können Fahrersitz und Beifahrersitz verdreht werden, so dass bei großem Raumwohngefühl insgesamt sechs Personen gemeinsam am Tisch sitzen können.
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Bevorzugter Maßen kann sich an die Querführungskulisse noch eine weitere Längsführungskulisse, die zum Heck des Freizeitfahrzeuges ausgerichtet ist, anschließen, die wiederum verbunden ist mit der Querführungskulisse über eine verdrehbare Weiche, so dass sich auch noch eine siebte Person auf einem Stuhl sitzend und auch straßenfahrtzugelassen, wenn auch dieser Sitz mit einer Dreipunktgurteinrichtung versehen ist. Diese Längsführungskulissentrasse kann auch mit einer Verriegelungsstation ausgerüstet sein.
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Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass über eine oder auch mehrere Beladungseinrichtungen ein Stuhl aus einer Längsführungskulissentrasse und/oder einer Querführungskulissentrasse herausnehmbar und/oder in diese einführbar ist, so dass sich über die Längsführungskulissentrassen und die Querführungskulissentrassen und die Beladungseinrichtung nicht nur Stühle variationsreich verschieben lassen und an den entsprechenden Verriegelungsstationen für eine Straßenfahrt verriegeln lassen. Vielmehr kann darüber hinaus je nach Nutzungswünschen die erforderliche Anzahl von Stühlen in dem Wohnraum angeordnet werden sowohl von Anzahl als auch von der Art der Platzierung. Nichtbenötigte Stühle können in z. B. einer Heckgarage eines Freizeitfahrzeuges bevorratet oder beispielsweise für eine Reise erst gar nicht mitgenommen werden.
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Auch Stühle, die in Längsführungskulissentrassen, also in Bereichen links und rechts seitlich neben der Fahrzeuglängsachse, die z. B. in der bei Freizeitnutzung Face-to-Face ausgerichtet sind, können sich innerhalb der Längsführungskulissentrasse verschieben und in Fahrzeugfahrtrichtung verdrehen lassen. Dazu kann auch in die jeweilige Längsführungskulissentrasse eine verdrehbare Weiche integriert sein, um eine 90°-Verschwenkung des Sitzes mit anschließender Verschiebung in einen Bereich der Längsführungskulissentrasse außerhalb der verdrehbaren Weiche, an dem eine Verriegelungsstation vorgesehen ist.
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Insgesamt sind bevorzugt vier oder mehr Verriegelungsstationen in dem Freizeitfahrzeug vorgesehen, jeweils an den beiden links und rechts mit Abstand zu der Fahrzeuglängsachse vorgesehenen Längsführungskulissentrassen und der Querführungskulissentrasse und gegebenenfalls auch noch in der weiteren zum Heck ausgerichteten Längsführungskulissentrasse. Je nach Breite des Fahrzeuges lassen sich auch in der Querführungskulissentrasse drei oder vier Stühle vorsehen, die auch alle mit entsprechenden Verriegelungsstationen während einer Straßenfahrt verriegelt werden können. Somit lässt sich ein derartiges Freizeitfahrzeug nicht nur so ausrüsten, um Freizeiturlaube zu verbringen. Vielmehr kann dieses auch so ausgerüstet werden, um es beispielsweise auch als Tagungsstätte zu nutzen, wobei je nach Bedarf Stühle hinzugenommen oder herausgenommen werden können.
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Die verdrehbaren Weichen können an beliebigen Stellen innerhalb der Längsführungskulissentrasse und/oder Querführungskulissentrasse vorgesehen sein. Die Querführungskulissentrasse und/oder die Längsführungskulissentrasse mit der verdrehbaren Weiche sind versenkt im Boden des Wohnraumes einzulassen. Diese können auch mit einem derartigen Abstandsmaß zur Bodenoberfläche vorgesehen sein, dass nichtbenutzte bzw. von Stühlen nicht belegte Bereiche der jeweiligen Querführungskulissentrasse und/oder Längsführungskulissentrassen mit einer Abdeckung abgeschlossen werden können. Die Abdeckung kann in Wohnraumbodenfarbe und -material ausgestattet sein, so dass sich diese Abdeckung harmonisch in den Wohnraumboden einfügt. Damit lässt sich trotz der enormen Nutzungsmöglichkeiten einer variationsreichen Anordnung und Anzahl von Stühlen sowohl für die Freizeitnutzung als auch während der Straßenfahrt insgesamt ein sehr harmonisches Gesamterscheinungsbild realisieren.
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Die Verriegelungsstationen sind vorzugsweise unterhalb des Wohnraumbodens anzuordnen. Dazu bieten die meisten Freizeitfahrzeuge herkömmlicher Art einen hinreichenden Raum zur Platzierung der Verriegelungsstationen, indem vielfach dort ein Doppelboden vorhanden ist.
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Benachbart angeordnete Stühle lassen sich auch in der Längs- und/oder Führungskulissentrasse derart zusammenschieben, dass sie eine Sitzbank herausbilden. Sie können dazu auch miteinander verriegelt werden.
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Um eine sichere Verschiebung mit anschließender Verriegelung der Stühle für eine Straßenfahrt durchführen zu können, sind vorzugsweise Verriegelungsstationsdetektionseinrichtungen vorgesehen. Diese detektieren bei einer Verschiebebewegung eines Stuhles die Verriegelungsposition, d. h. die Position, an der eine Verriegelungsposition vorgesehen ist. Diese Detektion kann auf mechanischem, auf elektrischem, auf induktivem Weg oder sonst wie erfolgen, wobei handelsübliche Detektionseinrichtungen Sensoren und dergleichen Einsatz finden können. Eine rein mechanische Detektion kann derart erfolgen, dass unterhalb des Laufwagens eines Stuhles, der in der jeweiligen Führungskulisse entlanggleitet, ein federbelastetes Druckstück vorgesehen ist. An der Führungskulisse kann an der Stelle der Verriegelungsstation eine Aufnahmeöffnung, z. B. in Gestalt einer Bohrung, vorgesehen sein. Wenn ein federbelastetes Druckstück an der Unterseite des Laufwagens über die Oberfläche der Führungskulisse während der Verschiebebewegung entlanggleitet, rastet er bei Erreichen der Verriegelungsstation automatisch unter Einschluss der Federkraft in die Aufnahmeöffnung ein. Zur Entriegelung können mechanische Mittel vorgesehen sein, um das Druckstück aus der Aufnahmeöffnung herauszubewegen.
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Zur Überwachung der sicheren Verriegelung kann auch eine Einrichtung vorgesehen sein, die verhindert, dass für eine Straßenfahrt das Freizeitfahrzeug nicht in Bewegung versetzt werden kann, wenn die Stühle in der Verriegelungsstation nicht sicher verriegelt sind. Dies kann beispielsweise derart erfolgen, dass zwar der Motor gestartet werden kann, jedoch bei Einlegen eines Ganges oder bei Aktivwerden eines Automatikgetriebes für eine Straßenfahrt der Motor automatisch abgestellt wird, wenn einer der Stühle nicht sicher in einer Verriegelungsstation verriegelt ist. Ebenfalls ist es möglich, dass wenn der Stuhl eine Verriegelungsstation erreicht, ein akustisches und/oder optisches Signal erzeugt wird. Ebenfalls ist es möglich, ein derartiges Signal zu erzeugen, wenn ein Stuhl nicht sicher in der Verriegelungsstation verriegelt ist.
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Besonders bevorzugt wird, wenn die Verriegelungsstation zwei in der Entriegelungsstellung flächenbündig mit dem Boden des Wohnraumes abschließende Verriegelungslaschen aufweist, die sich in der Ruhestellung weitgehend unterhalb des Wohnraumbodens befinden. Zur Aktivierung kann ein elektromotorischer Stellmotor vorgesehen sein, der über ein Gestänge, z. B. zwei Stellzylinder, die z. B. gewölbt ausgebildete Verriegelungslaschen in die Verriegelungsstellung überführen. Während dieser Verriegelungsbewegung tauchen diese aus dem Boden des Wohnraumes auf und umgreifen z. B. Befestigungsansätze an dem in der Verriegelungsstellung platzierten Stuhl. Sie können dabei in diese Befestigungssätze eingreifen oder diese übergreifen, um den Stuhl sicher in der Verriegelungsstellung für eine Straßenfahrt zu verriegeln.
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Alternativ können eine oder auch zwei parallel zu der Querführungskulissentrasse eingelassene Führungsschienen vorgesehen sein, in die eine Bolzenaufnahme, die an einem Unterbau eines Stuhles nach vorne oder hinten in Fahrzeuglängsrichtung ragend befestigt ist, eingreift. Dazu kann in dieser abgewinkelten Bolzenaufnahme eine z. B. runde oder eckige Aufnahmeöffnung vorgesehen sein, in die ein Verriegelungsbolzen zur Verriegelung des Stuhles eingreift. Dies kann auch z. B. auf elektrischem Wege erfolgen mittels eines Elektrozylinders.
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Eine Alternative zur Ausbildung der Verriegelungsstation kann darin bestehen, innerhalb der Führungsschiene ein in diese eintauchendes Kugelrollenfahrwerk an einem Unterbau eines Stuhles vorzusehen, wobei im Bereich der Straßenfahrtpositionsstelle in der Führungsschiene Arretierbleche mit einer Aufnahmerampe und mit Arretierblechen vorgesehen sind, wobei Kugelrollen des Kugelrollenfahrwerkes des Stuhles über die Anfahrrampe bis in die Arretierbohrung zur Verriegelung des Stuhles verfahrbar sind.
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Alternativ ist es möglich, z. B. an dem Unterbau eines Stuhles Verriegelungsnutensteine vorzusehen und hinter der Querführungskulissentrasse in paralleler Ausrichtung zu diesen in den Boden jeweils eine Feststellschiene einzulassen, in der entsprechende Aufnahmen für die Verriegelungsnutensteine vorgesehen sind. Der Stuhl kann dann über ein z. B. manuell zu betätigendes Hebewerk angehoben und über die Feststellschiene gebracht werden, damit die Verriegelungsnutensteine in die Aufnahmen eingelassen werden können. Durch eine entsprechende Bewegung können dann die Verriegelungsnutensteine bewegt werden in eine Verriegelungsstellung an der Feststellschiene.
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Eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung der Verriegelungsstation ist, dass in dem Boden des Fahrzeuges eine Gewindebuchse eingelassen ist und an einem Unterbau eines Stuhles ein drehbarer Gewindebolzen vorgesehen ist. Der Gewindebolzen kann, wenn der Stuhl die Verriegelungsstellposition erzielt hat, in die Gewindebuchse eingeschraubt werden.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf weitere Unteransprüche, die nachfolgende Beschreibung und die Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigen:
- 1 Eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Ausführungsbeispiels mit Anordnung von zwei Stühlen in einer Längsführungskulissentrasse und von zwei Stühlen in einer Querführungskulissentrasse;
- 2 perspektivisch von vorne und seitlich das Ausführungsbeispiel nach 1;
- 3 perspektivisch von oben und seitlich und hinten das Ausführungsbeispiel nach 1;
- 4 ein zu 1 analoges anderes Ausführungsbeispiel mit jeweils vier in zwei Längsführungskulissentrassen angeordneten Stühlen;
- 5 in einer zu 2 analogen Darstellung das Ausführungsbeispiel nach 4;
- 6 in einer zu 3 analogen Ansicht das Ausführungsbeispiel nach 4;
- 7 eine Ansicht von oben auf ein Ausführungsbeispiel mit zwei in Längsführungskulissentrassen angeordneten Stühlen;
- 8 das Ausführungsbeispiel nach 7 mit ausgeklapptem Tisch und um 90° gedrehten Stühlen;
- 9 eine abgeschnittene Ansicht eines Stuhles von hinten mit dargestelltem Gurtwicklerkasten und einer Befestigungsstation mit ausgefahrenen Verriegelungslaschen;
- 10 ohne Darstellung der Verriegelungslaschen das Ausführungsbeispiel nach 1 mit teilweiser Darstellung einer Querführungskulissentrasse und einer Längsführungskulissentrasse mit verdrehter Weiche nach Überführung des Stuhles aus der Querführungskulissentrasse in die Längsführungskulissentrasse;
- 11 ein Ausführungsbeispiel eines Freizeitfahrzeuges perspektivisch schräg von unten mit Darstellung des Chassis und zwei in der Querführungskulissentrasse angeordneten Stühlen;
- 12 vergrößert ausschnittsweise die an dem Fahrzeugchassis abgestützte Verriegelungsstation in einer Ausbildung mit Verriegelungslaschen, einem Stellmotor und Stellzylindern;
- 13 die Darstellung nach 11;
- 14 eine zu 12 analoge Darstellung bei eingefahrenen Verriegelungslaschen;
- 15 ausschnittsweise in perspektivischer Darstellung eine alternative Ausführung einer Verriegelungsstation mit einem Kugelrollenfahrwerk;
- 16 eine Ansicht von hinten auf zwei Stühle, angeordnet an einer Querführungskulissenstation mit jeweils einer Verriegelungsstation mit einem Kugelrollenfahrwerk nach 15;
- 17 eine Ansicht von hinten ausschnittsweise auf das Ausführungsbeispiel nach 15;
- 18 ausschnittsweise eine alternative Ausbildung einer Verriegelungsstation mit einem Gewindebolzen und einer Bolzenaufnahme,
- 19 ausschnittsweise das Ausführungsbeispiel nach 18 mit Darstellung des Stuhles nach Überführung des Stuhles über die verdrehbare Weiche aus einer Querführungskulissentrasse in eine Längsführungskulissentrasse;
- 20 eine weitere alternative Ausgestaltung einer Verriegelungsstation mit einer Führungsschiene mit Verriegelungsbolzen und einer Bolzenaufnahme und einer Anfahrrampe;
- 21 vergrößert die Bolzenaufnahme und Anfahrrampe des Ausführungsbeispiels nach 20;
- 22 eine weitere alternative Ausgestaltung mit Feststellschienen, die in den Boden des Wohnraumes eingelassen sind;
- 23 einen Stuhl mit einem Unterbau, der über eine Hebeeinrichtung anhebbar ist,
- 24 vergrößert den Unterbau des Stuhles nach 23;
- 25 eine zu 23 analoge Darstellung und
- 26 das Ausführungsbeispiel nach den 23 bis 25 im angehobenen Zustand mit Darstellung von Verriegelungsnutensteinen;
- 27 in perspektivischer Darstellung das Ausführungsbeispiel eines Freizeitfahrzeuges mit insgesamt vier Stühlen, und
- 28 die Darstellung eines Stuhles mit den Teilen einer Dreipunktgurteinrichtung (ohne Darstellung des Gurtes).
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In der Zeichnung sind gleichwirkende Teile mit übereinstimmenden Bezugsziffern dargestellt.
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Soweit das Freizeitfahrzeug 1 dargestellt ist, ist dieses nicht als Ganzes dargestellt, sondern mit einem Fahrerhauses 2 und den Chassisteilen des Wohnraums 3. In dem Fahrerhaus 2 ist ein drehbarer Fahrersitz 4 und ein drehbarer Beifahrersitz 5 angeordnet. In Fahrzeuglängsrichtung hinter dem Fahrersitz 4 und dem Beifahrersitz 5 sind vier weitere Stühle 6 vorgesehen und zwar längsverschiebblich in zwei Längsführungskulissentrassen 7 und in einer Querführungskulissentrasse 8. Zwischen den Längsführungskulissentrassen 7 und der Querführungskulissentrasse sind verdrehbare Weichen 9 vorgesehen, so dass ein Stuhl 6 nach Verschiebung und Anordnung in einer Weiche 9 und die Trassen 7 und 8 gebracht werden kann. Der Laufwagen 10 greift in entsprechende Schlitzführungen in den Längsführungskulissentrassen 7 und der Querführungskulissentrasse 8 ein.
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In dem Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 sind die in den Längsführungskulissentrassen 7 angeordneten Stühle 6 mit größerem Abstand zueinander in den seitlichen Außenbereichen des Wohnraumes 11 angeordnet. Die Längsführungskulissentrasse 7, Querführungskulissentrasse 8 und die Weichen 9 sind im Boden 12 des Wohnraumes 11 eingelassen. Die hinteren beiden Stühle 6, die in der Querführungskulissentrasse 8 angeordnet sind, sind nahe beieinander angeordnet.
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Während einer Straßenfahrt sind die Stühle in jeweilige Straßenfahrtpositionsstellen verbracht, wie diese in den Ausführungsbeispielen nach den 1 bis 9 mit teilweise unterschiedlicher Anordnung der Stühle 6 gezeigt ist. An diesen Straßenfahrtpositionsstellen sind unterhalb des Bodens 12 Verriegelungsstationen 15 vorgesehen. In 3 ist eine Verriegelungsstation vorgesehen, wie diese näher in den 12 und 14 veranschaulicht ist.
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Am Ende der Längsführungskulissentrassen 7 ist für jede Längsführungskulissentrasse 7 eine Beladungseinrichtung 16 vorgesehen. Diese Beladungseinrichtung 16 ist als Führungskulissenstück ausgebildet mit einer Aufnahme für den Laufwagen 10 eines Stuhles 6 und in dem gezeigten Ausführungsbeispiel der jeweiligen Weiche 9 zugeordnet. Über diese Beladungseinrichtung 16 können den Längsführungskulissentrassen 7 Stühle 6 zugeführt werden bzw. Stühle 6 entnommen werden.
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Im Einzelnen nicht näher sichtbar ist jeder Verriegelungsstation 15 eine Verriegelungsstationsdetektionseinrichtung zugeordnet, die ein Signal erzeugt, wenn während einer Schiebebewegung eines Stuhles 6 der Stuhl die Straßenfahrtpositionsstelle bzw. die Verriegelungsstellung erreicht hat.
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Die Querführungskulissentrasse 8 und die Längsführungskulissentrassen 7 können in Bereichen an denen kein Stuhl platziert ist, über Deckelteile abgedeckt werden (nicht gezeigt). Dabei kann eine Oberflächengestaltung gewählt sein, die der Oberflächengestaltung des Bodens 12 entspricht, um ein harmonisches Gesamterscheinungsbild des Wohnraumes 11 geschaffen zu haben. Die Detektion kann auf mechanischem Wege, auf elektrischem Wege, auf induktivem Wege oder in sonstiger Weise erfolgen. Die Beladungseinrichtung 16 ist ebenfalls durch eine Austauschplatte abzudecken. Zwei benachbart angeordnete Stühle 6 können derart ausgebildet sein, dass sie in einem zusammengeschobenen Zustand eine Sitzbank bilden. In diesem zusammengeschobenen Zustand können auch zwei Stühle 6 miteinander verriegelt werden.
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Des Weiteren im Einzelnen nicht weiter sichtbar kann der Verriegelungsstation 15 bzw. den Längsführungskulissentrassen 7 und der Querführungskulissentrasse 8 eine Sicherheitseinrichtung zugeordnet sein, die mit der Motorbetriebsfunktion des Freizeitfahrzeuges 1 in Verbindung steht, so dass eine Straßenfahrt nur gestartet werden kann, wenn ein Stuhl 6 durch die Verriegelungsstation 15 verriegelt ist und beispielsweise nach Starten des Motors des Freizeitfahrzeuges 1 der Betrieb des Motors stockt, wenn ein Signal erzeugt ist, dass ein Stuhl 6 nicht in der Verriegelungsstation 15 sicher verriegelt ist.
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Zwischen den Stühlen 6 ist im Übrigen ein klappbarer Tisch 17 vorgesehen. In den 4, 5 und 6 ist eine alternative Anordnung der vier Stühle 6 gezeigt. Hierbei handelt es sich um eine typische Face-to-Face-Anordnung, bei der jeweils Personen sich gegenübersitzend an dem Tisch 17 platziert werden können, wobei der Fahrersitz 4 und der Beifahrersitz 5 derart zum Tisch 17 hin verdreht sind, dass die dort sitzenden Personen die Personenrunde komplettieren.
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Das Ausführungsbeispiel nach den 7 und 8 gleicht dem Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3. Hier sind jedoch die beiden hinteren Stühle 6 über die Beladungseinrichtung 16 der Querführungskulissentrasse 8 entnommen.
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Die 9 und 10 zeigen vergrößert den Unterbau eines Sitzes 6, der an dem Laufwagen 10 festgelegt ist, einmal in der Querführungskulissentrasse 8 angeordnet (9) und dann in die Längsführungskulissentrasse 7 über die Weiche 9 verschoben (10). Der Unterbau des Stuhles 6 weist eine Befestigungslasche 18 auf, die von einer Verriegelungslasche 19 zu beiden Seiten einer Verriegelungsstation 15 zu beiden Seiten übergriffen bzw. durchgriffen werden kann, um den Stuhl 6 in der Straßenfahrtposition (Verriegelungsstellung) sicher verriegelt zu haben. Die beiden Verriegelungslaschen durchgreifen während Ihrer Verriegelungsbewegung aus einer Betriebsstellung unterhalb des Bodens 12 in den Boden eingelassene Öffnungen 20 (10) und können z. B. von einem elektrischen Stellmotor angetrieben in die Verriegelungsstellung bewegt werden (9).
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11 zeigt eine Anordnung ähnlich zu 3, bei der der rechte Stuhl 6 der ersten Stuhlreihe entnommen ist. 12 zeigt das Ausführungsbeispiel der Verriegelungsstation 16, die weitestgehend unterhalb des Bodens 12 des Wohnraumes 11 angeordnet ist und die sich am Chassis 3 abstützt. Dazu sind gewölbt ausgebildete Verriegelungslaschen 19 vorgesehen, die in dem in 12 gezeigten Zustand (Verriegelungsstellung) mit ihren oberen Stirnenden die die Oberfläche des Bodens 12 durchdrungen haben. Sie durchsetzen dabei die Öffnung 20 (9).
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Es ist ein elektrischer Stellmotor 21 vorgesehen, der zur Betätigung der Verriegelungslaschen 19 Stellzylinder 22 antreibt, die wiederum mit den Verriegelungslaschen 19 verbunden sind. Durch gegensinnige Umläufe können die Verriegelungslaschen 19 in ihre Verriegelungsstellung gebracht werden und auch in ihre einen Stuhl 6 freigebende Ruhestellung.
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13 ist eine analoge Darstellung zu 11. In 14 sind die Verriegelungslaschen 19 ganz zurückgefahren, wohingegen in dem Ausführungsbeispiel nach 12 der Verriegelungsvorgang schon eingeleitet ist.
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15 zeigt eine andere Art der Ausbildung einer Verriegelungsstation. Dazu ist an dem Stuhl 6 ein Kugelrollenfahrwerk 23 angebracht als Teil der Verriegelungsstation 15. In den Boden ist eine Führungsschiene 24 eingebracht (16 und 17). In der Führungsschiene 24 sind im Bereich der Straßenfahrtpositionsstelle Arretierbleche mit einer Anfahrrampe und Arretierbohrungen vorgesehen, wobei die Kugelrollen des Kugelrollenfahrwerkes 23 des Stuhls über die Anfahrrampe bis in die Arretierbohrung zur Verriegelung des Stuhles 6 verfahrbar sind.
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In den 18 und 19 ist wiederum eine alternative Ausgestaltung der Verriegelungsstation 15 gezeigt. Hier ist an dem Unterbau des Stuhles 6 ein Gewindebolzen 25 vorgesehen. An der Straßenfahrtpositionsstelle (19) ist in den Boden 12 eine Gewindebuchse 26 eingelassen. Wird der Stuhl 6 über die Weiche 9 in die Querführungskulissentrasse 8 verbracht, kann der Gewindebolzen 25 in die Gewindebuchse 26 eingeschraubt werden, so dass der Gewindebolzen 25 und die Gewindebuchse 26 die Verriegelungsstation bilden, wobei in diesem Teil die Gewindebuchse derart mit einer Verstärkung des Bodens angeordnet ist, dass diese mit dem Fahrzeugchassis verbunden ist.
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In den 20 und 21 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Verriegelungsstation dargestellt. Mit Abstand hinter der Querführungskulissentrasse 8 ist eine Führungsschiene 27 in den Boden 12 eingelassen. An dem Stuhl 6 ist eine Bolzenaufnahme 28 angebracht, die im montierten Zustand in die Führungsschiene 27 eintaucht (20). In der Bolzenaufnahme 28 ist ein Verriegelungsbolzen 29 vorgesehen, der in der Öffnung 30 der Bolzenaufnahme 28 zu verriegeln ist.
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In den 23 bis 26 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Verriegelungsstation gezeigt. Hier sind zwei Feststellschienen 31 in den Boden 12 eingelassen, wobei an dem Unterbau des Stuhls 6 (25 und 26) Verriegelungsnutensteine 32 vorgesehen sind. Der Stuhl 6 kann nach Bedienung eines Handrads 33 auf- und abgesenkt werden (25 und 26). Befindet sich der Stuhl in der Straßenfahrtpositionsstelle kann er abgesenkt und in die Feststellschienen 31 gesenkt werden. Durch eine kurze seitliche Bewegung untergreifen die Nutensteine 32 die dortige Feststellschiene, nachdem sie zuvor Öffnungen dieser Feststellschiene 31 durchgriffen haben. Nach dem Schiebevorgang ist der Stuhl 6 sicher verriegelt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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