DE102010022626A1 - Sperre für einen Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sperre für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Durch Benutzung ist ein Fahrzeugsitz bekannt, dessen schwenkbare Lehne in verschiedenen Gebrauchsstellungen mit der Fahrzeugstruktur verriegelbar ist. Die Einstellung der Neigung erfolgt beispielsweise durch Entriegeln der Lehne, Schwenken und Verriegeln in einer anderen Gebrauchsstellung. Eine manuelle Einstellung der Neigung der Lehne könnte auch durch ein Handrad erfolgen, wofür aber Bauraum vorhanden sein muss. Eine motorische Einstellung könnte mittels eines Spindelantriebes erfolgen, was aber zusätzliches Gewicht bedeuten würde.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Sperre der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Sperre mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Als erste Baugruppe kann beispielsweise die (um eine Lehnenschwenkachse relativ zur Fahrzeugstruktur schwenkbare) Lehne des Fahrzeugsitzes und als zweite Baugruppe beispielsweise die Fahrzeugstruktur dienen. Die beiden Baugruppen können auch der Oberbau und der Unterbau eines höheneinstellbaren Sitzteiles sein.
- Entsprechend seiner zwei Funktionen des Einstellens (der Lehne) und des Verriegelns weist das Verstellmodul mehrere Teile auf, nämlich den Träger, den zum relativ zum Träger bewegbaren Transporter und die Verriegelung mit ihrem Gegenelement. Das Gegenelement ist vorzugsweise am Transporter vorgesehen. Die Zuordnung der Baugruppen zu Lehne und Fahrzeugstruktur kann auf den Anwendungsfall abgestimmt werden. Je nach Bahn des Transporters (gerade oder um die Lehnenschwenkachse gekrümmt) kann eine gelenkige oder feste Verbindung mit der Fahrzeugstruktur (oder der Lehne) vorgesehen sein.
- Die elektrisch lösbare Sperre ermöglicht eine Fernauslösung, d. h. eine räumliche Trennung zwischen der Anordnung der Sperre einerseits und der Betätigung zum Lösen andererseits. Beispielsweise löst der Fahrer die Sperre auf Knopfdruck über einen elektrischen Schalter aus, und die Lehne wird durch Bewegen des Transporters manuell (d. h. in der Regel mittels Druck des Rückens des Insassens auf die Lehne) eingestellt. Eine Federunterstützung zwischen der Lehne einerseits und dem Sitzteil oder der Fahrzeugstruktur andererseits ist hierbei hilfreich. Ein Sperrglied steht mit dem Transporter in Wirkverbindung. Das Sperrglied wird vorzugsweise mittels eines Freilaufs gesperrt. Das Lösen der Sperre erfolgt vorzugsweise mittels eines Hubmagnets, welcher eine axiale Bewegung relativ zum Sperrglied ausführt. Mittels keilförmigen Elementen wird die axiale Bewegung in eine Bewegung in Umfangsrichtung umgesetzt, welche den Freilauf löst. Der Hubmagnet bildet vorzugsweise eine geschlossene Einheit, mit Anschlusskontakten nach außen, der innerhalb eines Gehäuses der Sperre angeordnet ist.
- Der erfindungsgemäß ausgestattete Fahrzeugsitz, welcher mit der neigungseinstellbaren Lehne den Komfort des Insassens verbessert, wird vorzugsweise als zweite Sitzreihe in Fahrzeugen eingesetzt, bei denen durch Vorschwenken der Lehne der Kofferraum vergrößert werden kann. Der Fahrzeugsitz kann dabei zwei unabhängig von einander schwenkbare Lehnen aufweisen, die jeweils in der erfindungsgemäßen Weise mit der Fahrzeugstruktur, beispielsweise der C-Säule, verbunden sind und beispielsweise 1/3 und 2/3 der Gesamtbreite einnehmen. Die Komforteinstellung der vorhandenen Lehnen mittels Transporter kann unabhängig voneinander erfolgen.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine schematisierte Seitenansicht des Fahrzeugsitzes, -
2 eine Explosionsdarstellung des Verstellmoduls, -
3A eine Seitenansicht eines Verstellmoduls mit elektrisch lösbarer Sperre, -
3B eine weitere Seitenansicht von3A , -
4A eine Seitenansicht eines Verstellmoduls mit manuell lösbarer Sperre, -
4B eine weitere Seitenansicht von4A , -
5A eine Seitenansicht eines Verstellmoduls mit motorischem Antrieb, -
5B eine weitere Seitenansicht von5A , -
5C eine perspektivische Ansicht von5A , -
6 einen Schnitt durch eine elektrisch lösbare Sperre entlang der Linie VI-VI in8 , -
7 eine perspektivische Ansicht eines Schnittes durch eine elektrisch lösbare Sperre, -
8 einen Schnitt durch eine elektrisch lösbare Sperre entlang der Linie VIII-VIII in6 , und -
9 einen zylindrischen Schnitt durch einen Teil einer elektrisch lösbaren Sperre. - Ein Fahrzeugsitz
1 für eine hintere Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise eines Kombi, weist ein Sitzteil3 und wenigstens eine Lehne4 auf. Bei den nachfolgenden Richtungsangaben wird davon ausgegangen, dass der Fahrzeugsitz1 in Vorwärtsfahrtrichtung im Kraftfahrzeug angeordnet ist, wobei in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes1 sich die Lehne4 am hinteren Ende des Sitzkissen3 befindet und gegenüber der Vertikalen leicht nach hinten geneigt ist. Die Lehne4 ist relativ zum Sitzteil3 um eine Lehnenschwenkachse A schwenkbar. Hierfür ist die Lehne4 an ihrem unteren Ende am Sitzteil3 oder an der Fahrzeugstruktur S angelenkt. Die Lehnenschwenkachse A ist horizontal und quer zur Fahrtrichtung angeordnet. An ihrem oberen Ende ist die Lehne4 mittels eines Verstellmoduls10 mit der Fahrzeugstruktur S lösbar und einstellbar verbunden. - Entsprechend seiner beiden Aufgaben (lösbare Verbindung und Einstellung) besteht das Verstellmodul
10 aus drei Baugruppen, nämlich einem Träger11 , einem Transporter12 und einer Verriegelung13 . Die Verriegelung13 ist mit einem Gegenelement14 lösbar verriegelbar, wobei der Transporter12 dieses Gegenelement14 aufweist, insbesondere starr mit diesem verbunden ist. Als Verriegelung13 und Gegenelement14 sind vorzugsweise ein Schloss und ein Bügel vorgesehen, wobei auch einfache Klinken oder Haken und Bolzen oder Ösen verwendet werden können. Dabei kann das Schloss sowohl als Verriegelung13 oder als Gegenelement14 eingesetzt sein, während der Bügel die jeweils andere Position einnimmt. In abgewandelter Ausführung sind Verriegelung13 und Gegenelement14 dauerhaft verbunden, d. h. es ist nur ein Schwenken der Lehne4 möglich. - Für das Verstellmodul
10 ist die Anordnung bevorzugt, bei welcher der Träger11 an der Fahrzeugstruktur S und die Verriegelung an der Lehne13 befestigt ist. Der Transporter12 ist relativ zum Träger11 um die Lehnenschwenkachse A schwenkbar und bewegt sich mit der Lehne4 mit, wobei vorzugsweise noch ein Winkelausgleich zwischen Verriegelung13 und Gegenelement14 möglich ist. Mittels der Relativbewegung von Transporter12 und Träger11 kann das Verstellmodul10 die Neigung der Lehne4 in einem – von der Länge des Transporters12 abhängigen – Winkelbereich einstellen, so dass verschiedene Gebrauchsstellungen der Lehne4 möglich sind. Nach Entriegeln der Verriegelung13 ist die Lehne4 vollständig nach vorne schwenkbar, so dass sie auf dem Sitzteil3 aufliegt, was eine Nichtgebrauchsstellung definiert, die zur Vergrößerung des Ladevolumens geeignet ist. - Der Träger
11 ist mehrteilig ausgebildet und umfasst eine erste Adapterplatte11a , welche der Fahrzeugstruktur S zugewandt ist, und eine zweite Adapterplatte11b , welche der Verriegelung13 zugewandt ist und daher als Sichtblende ausgebildet sein kann. Die zweite Adapterplatte11b weist eine Kulisse17 auf, durch welche das am Transporter12 befestigte Gegenelement14 ragt. Die Enden der Kulisse17 dienen als Endanschläge für das Gegenelement14 . Die erste Adapterplatte11a und die zweite Adapterplatte11b sind miteinander fest verbunden und nehmen zwischen sich den Transporter12 auf. Der Träger11 kann alternativ einteilig ausgebildet sein. - Der Transporter
12 ist als Bogensegment ausgebildet, welches um die Lehnenschwenkachse A gekrümmt ist. Auf der der Lehnenschwenkachse A zugewandten Längsseite des Bogensegments ist eine Verzahnung18 am Transporter12 ausgebildet. Der Transporter12 ist quer zu seiner Bewegungsrichtung im Träger11 seitlich geführt, beispielsweise unter Zwischenlage von Gleitern. Soweit die Verzahnung18 des Transporters12 nicht um die Lehnenschwenkachse gekrümmt ist, sollte die Führung des Transporters12 im Träger11 um eine horizontale Achse drehbar an der Fahrzeugstruktur S befestigt sein. Es sind weitere Ausführungen des Transporters denkbar. - Eine Sperre
20 weist ein Sperrglied25 , welches um seine (zur Lehnenschwenkachse A parallele) Achse drehbar ist, was ein lokales Zylinderkoordinatensystem definiert. Die Sperre20 ist auf der von der zweiten Adapterplatte11b abgewandten Seite (also der der Fahrzeugstruktur S zugewandten Seite) der ersten Adapterplatte11a angeordnet und am Träger11 befestigt. Das Sperrglied25 ragt mit einem Ritzel27 durch eine Öffnung der ersten Adapterplatte11a in das Innere des Trägers11 , wo das Ritzel27 mit der Verzahnung18 kämmt. Das Sperrglied25 ist vorzugsweise in Verlängerung des Ritzels27 an der zweiten Adapterplatte11b gelagert und axial gesichert, beispielsweise mit einer stirnseitig angeschraubten Deckscheibe. Das Sperrglied25 kann einstückig ausgebildet sein mit mehreren axial nebeneinander angeordneten Bestandteilen oder aus mehreren, fest miteinander verbundenen Einzelteilen bestehen. - Es sind nun verschiedene Kombinationen von Sperren und Antrieben für die Relativbewegung von Transporter
12 und Träger11 möglich. So kann die Sperre20 beispielsweise elektrisch lösbar sein und die Relativbewegung manuell, beispielsweise durch vom Insassen des Fahrzeugsitzes1 eingeleiteten Zug oder Druck an der Lehne4 , gegebenenfalls auch federunterstützt, antreibbar sein. - Eine solche elektrisch lösbare Sperre
20 enthält beispielsweise einen Freilauf30 mit einem Innenring31 , einem Außenring33 , mehreren Rollen35 , mehreren elastischen Elementen36 und mehreren Steuerfingern37 . Der Innenring31 ist ein Bestandteil des Sperrgliedes25 in axialer Fortsetzung des Ritzels27 . In an sich bekannter Weise nehmen der Innenring31 und der Außenring33 , welcher radial (bezüglich des Sperrgliedes25 ) außerhalb des Innenrings31 angeordnet ist, radial zwischen sich die Rollen35 auf, zwischen denen in Umfangsrichtung die elastischen Elemente36 und die Steuerfinger37 einander abwechseln. Die Rollen35 liegen an Laufflächen des Innenrings31 und des Außenrings33 an, wobei eine der beiden Laufflächen, vorliegend diejenige am Außenring33 , einen im Umfangsrichtung veränderlichen Radius aufweist. Dadurch umfasst der Freilauf30 (radial) breite Stellen, an denen die elastischen Elemente36 angeordnet sind, und sich keilförmig verengende Stellen, an denen die Steuerfinger37 angeordnet sind. Während die elastischen Elemente36 , vorzugsweise Gummipuffer, vorzugsweise direkt an den ihnen (in Umfangsrichtung beidseitig) benachbarten Rollen35 anliegen, ist zwischen jedem Steuerfinger37 und den (in Umfangsrichtung beidseitig) benachbarten Rollen35 jeweils noch eine Backe38 angeordnet. - In axialer Fortsetzung des Innenrings
31 weist das Sperrglied25 einen Lagerabschnitt41 auf. Vorzugsweise ist der Durchmesser des zylindrischen Lagerabschnitts41 kleiner als derjenige des Innenrings. Drehbar auf diesem Lagerabschnitt41 sitzen ein Spreizring43 , welcher die Backen38 axial abstehend trägt, und eine Steuerscheibe45 , welche die Steuerfinger37 axial abstehend trägt. Optional ist der Spreizring43 auf einem Kragen der Steuerscheibe45 gelagert. Der Spreizring43 kann aber auch am Außenring33 befestigt sein. Axial zwischen Spreizring43 und Steuerscheibe45 ist eine Feder, vorliegend eine Wellfeder47 , angeordnet, welche den Lagerabschnitt41 umschließt und welche den Spreizring43 und die Steuerscheibe45 auseinander spannt. Dabei ist Steuerscheibe45 relativ zum Außenring33 in axialer Richtung beweglich. Vorzugsweise sind mehrere Führungsstifte49 vorgesehen (beispielsweise Niete), welche in axialer Richtung angeordnet und sowohl durch den Außenring33 als auch durch die Steuerscheibe45 gesteckt sind, um die Relativbewegung von Außenring33 und Steuerscheibe45 zu führen. Die Führungsstifte49 weisen an ihren Enden vorzugsweise Köpfe auf, mit denen sie eine Begrenzung für die Relativbewegung von Außenring33 und Steuerscheibe45 bilden, also für einen axialen Zusammenhalt sorgen. - In axialer Fortsetzung des Lagerabschnitts
41 weist das Sperrglied einen Anker51 auf. Der Anker51 besteht aus dem kegelstumpfförmigen Abschnitt51a , welcher sich direkt an den Lagerabschnitt41 anschließt, einem zylindrischen Abschnitt51b , welcher sich an den kegelstumpfförmigen Abschnitt51a anschließt, und optional einem Endabschnitt51c . Auf dem Anker51 , genauer gesagt auf dem zylindrischen Abschnitt51b , ist ein Hubmagnet55 axial beweglich gelagert. Der Hubmagnet55 weist eine Hubplatte55a auf, welche zentral mit einer Öffnung mit kegelstumpfförmigem Rand versehen ist. Die Hubplatte55a liegt an der Steuerscheibe45 an, ist mit dieser verbunden oder ist einstückig mit dieser ausgebildet (was die Bauhöhe und damit den Materialeinsatz reduziert). Der Hubmagnet55 weist ferner einen Hubtopf55b auf, welchen die Hubplatte55a weitgehend schließt. Im Inneren des Hubtopfes55b ist eine Spule55c angeordnet, welche – mit einem Abstand – um den Anker51 gewickelt ist, d. h. um dessen zylindrischen Abschnitt51b . Die Anschlusskontakte57 für die Spule55c sind radial auf dem Hubtopf55b herausgeführt. - Vom Freilauf
30 bis zum Hubmagnet55 sind die Bauteile der Sperre20 innerhalb eines Gehäuses61 angeordnet. Das topfförmige Gehäuse61 wird durch einen mit ihm verbundenen Gehäusedeckel63 weitgehend geschlossen. Das Sperrglied25 ist an dem Ende mit dem Ritzel27 drehbar im Gehäusedeckel63 gelagert, an welchem der Außenring33 befestigt ist, beispielsweise mittels der Führungsstifte49 . Das Sperrglied25 ist ferner mit dem Anker51 , vorzugsweise dem Endabschnitt51c , drehbar im Gehäuse61 gelagert In abgewandelter Ausführung ist der Hubmagnet55 mit seinem Hubtopf55b direkt im Gehäuse61 gelagert, während der Anker51 mittels des Hubmagneten55 indirekt im Gehäuse61 gelagert ist. - Der Anker
51 kann zur Verbesserung der Leistung des Hubmagneten55 mit einem Teilbereich, beispielsweise dem über den Hubtopf55b überstehenden und im Gehäuse61 gelagerten Endabschnitt51c , aus nicht-magnetisierbarem Material ausgebildet sein, beispielsweise aus Edelstahl. - Im Ausgangszustand sperrt die Sperre
20 , weil der Freilauf30 gesperrt ist. Hierfür werden die Rollen35 durch die vorgespannten elastischen Elemente36 in die sich keilförmig verengenden Stellen zwischen Außenring33 und Innenring31 hinein gedrückt und klemmen dadurch den Innenring31 fest, was eine Drehung des Sperrgliedes25 (in beiden möglichen Drehrichtungen) verhindert. Die Wellfeder47 hält die Steuerscheibe45 auf Abstand von dem am Außenring33 anliegenden Spreizring43 . Die Backen38 werden nicht von den Steuerfingern37 beaufschlagt. Der Hubmagnet55 liegt an der Steuerscheibe45 an (oder ist mit dieser verbunden oder einstückig ausgebildet). Zwischen dem kegelstumpfförmigen Abschnitt51a des Ankers51 und dem kegelstumpfförmigen Rand der zentralen Öffnung der Hubplatte55a besteht ein vorliegend kegelförmiger Luftspalt, im folgenden als Spalt G bezeichnet. Anker51 , Hubplatte51a und Hubtopf55b bestehen vorzugsweise aus Weicheisen, während die hierzu benachbarten Bauteile der Sperre20 , beispielsweise das Gehäuse61 und die Steuerscheibe45 , nicht-magnetisch sind und beispielsweise aus Kunststoff bestehen. - Um die Sperre
20 elektrisch zu lösen, wird die Spule55c bestromt. Die Spule55c erzeugt ein Magnetfeld, dessen magnetischen Flusslinien durch den Anker51 , den Hubtopf55b , die Hubplatte55a , den Spalt G zwischen Hubplatte55a und Anker51 zurück zum Anker51 verlaufen (oder in umgekehrter Richtung). Die Anziehung zwischen Anker51 und Hubplatte55a , welche bei einer Verringerung des Spaltes G zu einer Verkürzung der magnetischen Feldlinien führen würde, baut ein Kraft F auf, welche den Anker51 in den Hubmagnet55 zieht, d. h. den Hubmagnet55 am Anker51 entlang axial verschiebt. Der Hubmagnet55 beaufschlagt die Steuerscheibe45 , und zwar gegen die Vorspannung der Wellfeder47 . Die Steuerscheibe45 schiebt ihre keilförmigen Steuerfinger37 zwischen die – beispielsweise entgegengesetzt keilförmigen – Backen38 , so dass diese beaufschlagt werden. Die Backen38 werden dadurch in Umfangsrichtung zur Seite gedrückt, wodurch die Rollen35 aus den sich keilförmig verengenden Stellen zwischen Außenring33 und Innenring31 heraus gedrückt werden, was die Klemmwirkung der Rollen35 aufhebt. Der Innenring31 , also das Sperrglied25 , ist nun drehbar, d. h. die Sperre20 ist (elektrisch) gelöst. Der Transporter12 (und damit die Lehne4 ) kann nun manuell relativ zum Träger11 bewegt werden. - Mittels der genauen Ausformung des Spaltes G sind unterschiedliche Kennlinien für die Kraft F realisierbar, so dass dadurch der Hubmagnet an den speziellen Anwendungsfall angepasst werden kann.
- Wird die Bestromung der Spule
55c beendet, trennt die Wellfeder47 wieder den Anker51 und die Hubplatte55a , indem die Steuerscheibe45 und die Hubplatte55a in axialer Richtung vom Spreizring43 wegbewegt werden. Dadurch werden die Steuerfinger37 aus den Backen38 gezogen, und die elastischen Elemente36 bringen die Rollen35 wieder zum Klemmen. - Alternativ zu dieser elektrisch lösbaren Sperre
20 mit manuellem Antrieb des Transporters12 kann eine manuell lösbare Sperre20' mit manuellem Antrieb des Transporters12 oder ein motorischer Antrieb20'' mit (integrierter oder separater elektrisch lösbarer) Sperre verwendet werden. Die manuell lösbare Sperre20' ist beispielsweise ein Freilauf30 , dessen Steuerscheibe45 nicht durch einen Hubmagneten55 bewegt wird, sondern beispielsweise durch die Drehung einer weiteren Scheibe mittels eines Bowdenzuges, wobei diese weitere Scheibe und die Steuerscheibe45 mittels in Umfangsrichtung keilförmig anwachsender Materialpartien und axial vorspringender Materialpartien zusammenwirken. Der motorische Antrieb20'' mit Sperre ist beispielsweise ein selbsthemmender Elektromotor, welcher mittels eines Getriebes das Sperrglied25 dreht. Somit steht ein Baukastensystem zur Verfügung, bei dem Träger11 , Transporter12 , Verriegelung13 und Gegenelement14 gleich sind, während die Sperre des Transporters12 aus einer der drei genannten Möglichkeiten (elektrisch lösbare Sperre20 , manuell lösbare Sperre20' , motorischer Antrieb20'' ) gewählt wird. - In diesem Baukasten sind die Schnittstellen der Sperre
20 ,20' ,20'' zum Transporter12 , nämlich das Ritzel27 , und zum Träger11 für alle drei Ausführungen der Sperre20 ,20' ,20'' gleich, um die direkte Austauschbarkeit zu gewährleisten. Die Schnittstelle der Sperre20 ,20' ,20'' zum Träger11 ist beispielsweise durch Schraubverbindungen, Einhängungen, Clipsverbindungen, Bajonettverschlüsse oder Kombinationen davon realisierbar, wobei wenigstens zwei Verbindungspunkte – in Umfangsrichtung verteilt – vorhanden sind. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzkissen
- 4
- Lehne
- 10
- Verstellmodul
- 11
- Träger
- 11a
- erste Adapterplatte
- 11b
- zweite Adapterplatte
- 12
- Transporter
- 13
- Verriegelung
- 14
- Gegenelement
- 17
- Kulisse
- 18
- Verzahnung
- 20
- (elektrisch lösbare) Sperre
- 20'
- manuell lösbare Sperre
- 20''
- motorischer Antrieb
- 25
- Sperrglied
- 27
- Ritzel
- 30
- Freilauf
- 31
- Innenring
- 33
- Außenring
- 35
- Rolle
- 36
- elastisches Element
- 37
- Steuerfinger
- 38
- Backe
- 41
- Lagerabschnitt
- 43
- Spreizring
- 45
- Steuerscheibe
- 47
- Wellfeder
- 49
- Führungsstift
- 51
- Anker
- 51a
- kegelstumpfförmiger Abschnitt
- 51b
- zylindrischer Abschnitt
- 51c
- Endabschnitt
- 55
- Hubmagnet
- 55a
- Hubplatte
- 55b
- Hubtopf
- 55c
- Spule
- 57
- Anschlusskontakt
- 61
- Gehäuse
- 63
- Gehäusedeckel
- A
- Lehnenschwenkachse
- F
- Kraft
- G
- Spalt
- S
- Fahrzeugstruktur
Claims (11)
- Sperre für einen Fahrzeugsitz, welche in einem Verstellmodul (
10 ) zwischen einem an einer ersten Baugruppe (4 ) des Fahrzeugsitzes (1 ) befestigten Träger (11 ) und einem zum Bewegen der ersten Baugruppe (4 ) relativ zu einer zweiten Baugruppe (S) vorgesehenen Transporter (12 ), welcher manuell relativ zum Träger (11 ) bewegbar und mit der zweiten Baugruppe (S) verbindbar ist, vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperre (20 ) elektrisch lösbar ist, wobei die Sperre (20 ) ein Sperrglied (25 ) und einen Freilauf (30 ) aufweist. - Sperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellmodul (
10 ) eine Verriegelung (13 ) und ein mit der Verriegelung (13 ) verriegelbares Gegenelement (14 ) aufweist, von denen eines am Transporter (12 ) und das andere an der zweiten Baugruppe (S) vorgesehen ist, wobei als Verriegelung (13 ) und Gegenelement (14 ) insbesondere ein Schloss und ein Bügel vorgesehen sind. - Sperre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als erste Baugruppe eine Lehne (
4 ), die um eine Lehnenschwenkachse (A) relativ zur Fahrzeugstruktur (S) schwenkbar ist, und als zweite Baugruppe die Fahrzeugstruktur (S) vorgesehen ist. - Sperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrglied (
25 ) der am Träger (11 ) befestigten Sperre (20 ) mittels eines Ritzels (27 ) mit der Verzahnung (18 ) des Transporters (12 ) kämmt. - Sperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Freilauf (
30 ) umfasst: einen Innenring (31 ) und einen Außenring (33 ), welche radial zwischen sich breite Stellen und sich keilförmig verengende Stellen aufweisen, mehrere Rollen (35 ), welche radial zwischen dem Innenring (31 ) und dem Außenring (33 ) angeordnet sind, elastische Elemente (36 ) und Steuerfinger (37 ), welche in Umfangsrichtung abwechselnd zwischen den Rollen (35 ) angeordnet sind, wobei die elastischen Elemente (36 ) an den breiten Stellen und die Steuerfinger (37 ) an den sich keilförmig verengende Stellen angeordnet sind, wobei insbesondere der Innenring (31 ) ein Bestandteil der Sperrgliedes (25 ) oder mit diesem fest verbunden ist. - Sperre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfinger (
37 ) axial beweglich sind, insbesondere von einer Steuerscheibe (45 ) abstehen, und dass die Steuerfinger (37 ) zwischen Backen (38 ) greifen, welche sich bei der axialen Bewegung der Steuerfinger (37 ) in Umfangsrichtung bewegen. - Sperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperre (
20 ) mittels eines axial beweglichen Hubmagneten (55 ) lösbar ist, welcher mit einem Anker (51 ) des Sperrgliedes (25 ) zusammenwirkt. - Sperre nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubmagnet (
55 ) die Steuerscheibe (45 ) mit den Steuerfingern (37 ) in axialer Richtung beaufschlagt. - Sperre nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubmagnet (
55 ) eine geschlossene Einheit innerhalb eines Gehäuses (61 ) der Sperre (20 ) bildet. - Sperre nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubmagnet (
55 ) eine Hubplatte (55a ) aufweist, welche mit einem Spalt (G) vom Anker (51 ) beabstandet angeordnet ist. - Sperre nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (G) zwischen einem kegelstumpfförmigen Abschnitt (
51a ) des Ankers (51 ) und einem kegelstumpfförmiger Rand einer Öffnung der Hubplatte (55a ) besteht.
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