DE102014212598B4 - Verstellbarer Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen verstellbaren Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Stand der Technik
- Durch Benutzung bekannt sind verstellbare Fahrzeugsitze, welche ein Sitzteil und eine schwenkbar an dem Sitzteil angeordnete Rückenlehne aufweisen. Dazu weist ein solcher Fahrzeugsitz zwei Lehneneinstellbeschläge auf, mittels welchen die Rückenlehne relativ zu dem Sitzteil um eine Lehnenschwenkachse schwenkbar ist, und mittels welchen die Rückenlehne mit dem Sitzteil in mehreren Winkelpositionen verriegelbar ist.
- Ausgehend von einer einsitzbaren Design-Position, in welcher die Rückenlehne annähernd senkrecht steht, ist der Fahrzeugsitz in eine Fold-Position überführbar, in welcher die Rückenlehne auf dem Sitzteil aufliegt. Die Rückseite der Rückenlehne liegt dabei annähernd waagerecht und der Fahrzeugsitz hat die Funktion eines Tisches.
- Ferner ist bekannt, dass der Fahrzeugsitz mittels zweier Verriegelungsvorrichtungen, welche im hinteren Bereich des Sitzteils angebracht sind, mit der Fahrzeugstruktur verriegelbar ist. Durch Entriegeln der beiden besagten Verriegelungsvorrichtungen ist der hintere Teil des Fahrzeugsitzes von der Fahrzeugstruktur lösbar. Durch Anheben des hinteren Teils des Fahrzeugsitzes und Schwenken nach vorne ist der Fahrzeugsitz in eine Tumble-Position überführbar, in welcher zusätzlicher Laderaum hinter dem Fahrzeugsitz geschaffen ist.
- Aus der
DE 101 42 830 A1 ist ein verstellbarer Fahrzeugsitz bekannt, umfassend eine Sitzlehne und ein Sitzuntergestell, wobei die Sitzlehne mittels einer Sitzlehnenverstelleinrichtung mit dem Sitzuntergestell verbunden ist, sowie eine Sitzhöhenverstelleinrichtung, mittels welcher die Höhe des Sitzuntergestells relativ zu einer Fahrzeugstruktur einstellbar ist, wobei der Fahrzeugsitz einen Entriegelungsgriff umfasst, welcher ein Steuerelement aufweist, welches von einer Ruhestellung in eine Ansteuerstellung bringbar ist, und in Abhängigkeit von der Stellung des Steuerelements mittels des Entriegelungsgriffs entweder die Sitzlehnenverstelleinrichtung oder die Sitzhöhenverstelleinrichtung entriegelbar ist. - Aus der
WO 00/ 56 571 A1 - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere eine gleichzeitige Entriegelung der Verriegelungsvorrichtungen und der Lehneneinstellbeschläge zu verhindern.
- Lösung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Ein gattungsgemäßer verstellbarer Fahrzeugsitz umfasst ein erstes Strukturteil und ein zweites Strukturteil, wobei das zweite Strukturteil mittels einer ersten Komponente mit dem ersten Strukturteil verbunden ist, sowie mindestens eine zweite Komponente, mittels welcher das erste Strukturteil mit einer Fahrzeugstruktur verriegelbar ist.
- Erfindungsgemäß umfasst der Fahrzeugsitz einen Entriegelungsgriff, welcher ein Steuerelement aufweist, welches von einer Ruhestellung in eine Ansteuerstellung bringbar ist, wobei, in Abhängigkeit von der Stellung des Steuerelements, mittels des Entriegelungsgriffs entweder die erste Komponente oder die zweite Komponente entriegelbar ist.
- Wenn das Steuerelement sich in Ruhestellung befindet, so ist die erste Komponente mittels des Entriegelungsgriffs entriegelbar. Wenn das Steuerelement sich in Ansteuerstellung befindet, so ist die zweite Komponente mittels des Entriegelungsgriffs entriegelbar. Durch die Stellung des Steuerelements ist somit die Funktion des Entriegelungsgriffs einstellbar. Damit ist eine gleichzeitige Entriegelung der ersten Komponente und der zweiten Komponente nicht möglich.
- Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Strukturteil ein Sitzteil, und das zweite Strukturteil ist eine Rückenlehne, und die erste Komponente ist ein Lehneneinstellbeschlag, wobei die Rückenlehne bei entriegeltem Lehneneinstellbeschlag relativ zu dem Sitzteil um eine Lehnenschwenkachse schwenkbar ist, und die zweite Komponente ist eine Verriegelungsvorrichtung, wobei das Sitzteil bei entriegelter Verriegelungsvorrichtung relativ zu der Fahrzeugstruktur um eine Sitzteilschwenkachse schwenkbar ist.
- Aber auch andere Ausgestaltungen sind denkbar. Beispielsweise kann auch eine Kopfstütze oder eine Armlehne eines der Strukturteile sein. Ebenso können die Komponenten beispielsweise ein Längseinsteller oder ein Höheneinsteller sein.
- Wenn der Lehneneinstellbeschlag als Rastbeschlag ausgebildet ist, so ist die Rückenlehne auch in mehreren diskreten Winkelstellungen relativ zu dem Sitzteil einstellbar.
- Vorzugsweise sind zwei Lehneneinstellbeschläge vorgesehen, wobei eine Übertragungsstange zum gleichzeitigen Entriegeln beider Lehneneinstellbeschläge dient.
- Vorzugsweise sind zwei Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, welche gleichzeitig mittels einer Entriegelungseinheit und mindestens eines Bowdenzugs entriegelbar sind.
- Der Entriegelungsgriff ist vorzugsweise um eine Schwenkachse schwenkbar gelagerter. Durch eine Schwenkbewegung ist eine Entriegelung von einem Benutzer verhältnismäßig einfach durchführbar. Insbesondere vorteilhaft fluchtet die Schwenkachse des Entriegelungsgriffs mit der Lehnenschwenkachse.
- Das Steuerelement ist vorteilhaft relativ zu einem Gehäuse des Entriegelungsgriffs zwischen der Ruhestellung und der Ansteuerstellung linear verschiebbar. Auch eine lineare Verschiebung des Steuerelements zur Einstellung der Funktion des Entriegelungsgriffs ist von einem Benutzer verhältnismäßig einfach durchführbar.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Blockierplatte vorgesehen, welche bei annähernd senkrecht stehender Rückenlehne eine Bewegung des Steuerelements aus der Ruhestellung in die Ansteuerstellung verhindert. Bei senkrecht stehender Rückenlehne, also bei in Design-Position befindlichem Fahrzeugsitz, kann somit das Steuerelement nicht in Ansteuerstellung gebracht werden, und somit kann mittels des Entriegelungsgriffs die Verriegelungsvorrichtung nicht entriegelt werden. Bei in Design-Position befindlichem Fahrzeugsitz kann daher mittels des Entriegelungsgriffs lediglich der Lehneneinstellbeschlag entriegelt werden.
- Die Blockierplatte weist vorzugsweise im Querschnitt annähernd die Form eines Kreisringsektors auf und ist an der Rückenlehne befestigt. Dadurch benötigt die Blockierplatte nur einen verhältnismäßig geringen Bauraum.
- Zur Entriegelung der ersten Komponente oder der zweiten Komponente, insbesondere des Lehneneinstellbeschlags, umfasst der Entriegelungsgriff vorteilhaft einen Koppelstift, welcher parallel zu der Schwenkachse des Entriegelungsgriffs verschiebbar ist, und welcher bei in Ruhestellung befindlichem Steuerelement in eine Steuerscheibe eingreift, wobei durch eine Drehung der Steuerscheibe eine Entriegelung der ersten Komponente oder der zweiten Komponente, insbesondere des Lehneneinstellbeschlags, erfolgt. Die Steuerscheibe ist vorzugsweise drehfest mit einer Übertragungsstange verbunden, mittels welcher auch der Lehneneinstellbeschlag verbunden ist.
- Zur Ansteuerung des Koppelstifts weist das Steuerelement eine erste Steuerkontur auf, welche keilförmig ausgestaltet ist, und welche bei einer Bewegung des Steuerelements aus der Ruhestellung in die Ansteuerstellung den Koppelstift aus der Steuerscheibe heraus zieht. Dadurch wird der Entriegelungsgriff von der Steuerscheibe entkoppelt.
- Zur Entriegelung der ersten Komponente oder der zweiten Komponente, insbesondere der Verriegelungsvorrichtung, umfasst der Entriegelungsgriff vorteilhaft einen Mitnehmer, welcher radial zu der Schwenkachse des Entriegelungsgriffs verschiebbar ist, und welcher bei in Ansteuerstellung befindlichem Steuerelement mit einer Entriegelungseinheit zum Entriegeln der ersten Komponente oder der zweiten Komponente, insbesondere der Verriegelungsvorrichtung, zusammen wirkt. Die Entriegelungseinheit ist vorzugsweise mittels eines Bowdenzugs mit der ersten Komponente oder der zweiten Komponente, insbesondere der Verriegelungsvorrichtung, verbunden.
- Zur Ansteuerung des Mitnehmers weist das Steuerelement eine zweite Steuerkontur auf, welche keilförmig ausgestaltet ist, und welche bei einer Bewegung des Steuerelements aus der Ruhestellung in die Ansteuerstellung den Mitnehmer radial von der Schwenkachse des Entriegelungsgriffs weg bewegt. Dadurch gelangt der Mitnehmer in radialer Richtung weiter nach außen und kann bei einer Schwenkbewegung des Entriegelungsgriffs in Kontakt mit der Entriegelungseinheit gelangen.
- Dazu weist die Entriegelungseinheit einen schwenkbar gelagerten Bowdenzughebel auf, wobei durch eine Schwenkbewegung des Bowdenzughebels eine Entriegelung der ersten Komponente oder der zweiten Komponente, insbesondere der Verriegelungsvorrichtung, erfolgt. Die Entriegelungseinheit ist dabei derart angeordnet, dass der radial nach außen abstehende Mitnehmer bei einer Schwenkbewegung des Entriegelungsgriffs in Kontakt mit dem Bowdenzughebel gelangt und diesen derart schwenkt, dass eine Entriegelung der ersten Komponente oder der zweiten Komponente, insbesondere der Verriegelungsvorrichtung, erfolgt.
- Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
-
1 : eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes in Design-Position, -
2 : eine schematische Darstellung des Fahrzeugsitzes in Fold-Position, -
3 : eine schematische Darstellung des Fahrzeugsitzes in Tumble-Position, -
4 : eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in Design-Position mit unbetätigtem Entriegelungsgriff, -
5 : eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in Design-Position mit betätigtem Entriegelungsgriff, -
6 : eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in Fold-Position mit unbetätigtem Entriegelungsgriff, -
7 : eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in Fold-Position mit betätigtem Entriegelungsgriff, -
8 : eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in Tumble-Position mit unbetätigtem Entriegelungsgriff, -
9 : eine Explosionsdarstellung eines Entriegelungsgriffs mit einer Blockierplatte, einer Steuerscheibe und einer Entriegelungseinheit, -
10 : einen Schnitt senkrecht zu der Lehnenschwenkachse aus4 durch den Entriegelungsgriff, -
11 : einen Schnitt entlang der Linie A-A aus4 und -
12 : einen Schnitt entlang der Linie B-B aus4 . - Ein Fahrzeugsitz
1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil2 und eine Rückenlehne3 auf. Die Anordnung des Fahrzeugsitzes1 innerhalb des Fahrzeugs und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung definieren die im Folgenden verwendeten Richtungsangaben. Dabei wird eine senkrecht zum Erdboden orientierte Richtung im Folgenden als Vertikalrichtung bezeichnet und eine Richtung senkrecht zur Vertikalrichtung und senkrecht zur Fahrtrichtung wird im Folgenden als Querrichtung bezeichnet. - Die Rückenlehne
3 ist um eine in Querrichtung verlaufende Lehnenschwenkachse6 schwenkbar an dem Sitzteil2 angebracht und umfasst unter anderem ein Rückenlehnenblech. Mittels zweier Lehneneinstellbeschläge5 , welche vorliegend als Rastbeschläge ausgebildet sind, ist die Rückenlehne3 relativ zu dem Sitzteil2 einstellbar und in mehreren diskreten Winkelstellungen verriegelbar. Ein derartiger Lehneneinstellbeschlag ist beispielsweise in derDE 10 2009 041 493 A1 offenbart, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. - An einem dem Sitzteil
2 abgewandten Ende der Rückenlehne3 ist eine hier nicht dargestellte Kopfstütze angebracht, welche vorliegend höheneinstellbar und neigungseinstellbar ausgeführt ist. - In einer Design-Position des Fahrzeugsitzes
1 , welche in1 dargestellt ist, ist die Rückenlehne3 in einer annähernd senkrechten Position. Durch Entriegeln der Lehneneinstellbeschläge5 und Schwenken der Rückenlehne3 nach vorne in eine waagerechte Position ist der Fahrzeugsitz1 in eine Fold-Position überführbar. In der Fold-Position, welche in2 dargestellt ist, liegt die Rückenlehne3 auf dem Sitzteil2 auf und verläuft annähernd parallel zu diesem und parallel zu dem Fahrzeugboden. - Das Sitzteil
2 weist im in Fahrtrichtung hinteren Bereich beidseitig je eine Verriegelungsvorrichtung21 auf. Eine derartige Verriegelungsvorrichtung21 ist beispielsweise in derWO 2004 069 585 A1 offenbart, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. - In der Design-Position und in der Fold-Position des Fahrzeugsitzes
1 sind die beiden Verriegelungsvorrichtungen21 mit an der Fahrzeugstruktur angebrachten Bolzen verriegelt. Zum Überführen des Fahrzeugsitzes1 aus der Fold-Position in eine Tumble-Position werden die beiden Verriegelungsvorrichtungen21 gleichzeitig entriegelt, wodurch das Sitzteil2 sich im hinteren Bereich von der Fahrzeugstruktur löst. Der Fahrzeugsitz1 ist nun um eine Sitzteilschwenkachse7 relativ zu der Fahrzeugstruktur schwenkbar. - In der Tumble-Position, welche in
3 dargestellt ist, liegt die Rückenlehne3 auf dem Sitzteil2 auf und verläuft annähernd parallel zu diesem. Der Fahrzeugsitz1 ist in der Tumble-Position um die Sitzteilschwenkachse7 nach vorne geschwenkt und die Rückenlehne3 und das Sitzteil2 verlaufen annähernd senkrecht zu dem Fahrzeugboden. - Aus Sicherheitsgründen dürfen in der Design-Position die beiden Verriegelungsvorrichtungen
21 nicht entriegelt werden, sondern lediglich in der Fold-Position. Ein direkter Übergang von der Design-Position in die Tumble-Position ist nicht vorgesehen; beim Übergang von der Design-Position in die Tumble-Position muss der Fahrzeugsitz1 zunächst die Fold-Position einnehmen. Die Verriegelungsvorrichtungen21 dürfen also nur entriegelt werden, wenn die Rückenlehne3 auf dem Sitzteil2 aufliegt. - Eine Übertragungsstange
16 , welche kinematisch der Rückenlehne3 zugeordnet ist, verläuft parallel zu der Lehnenschwenkachse6 in Querrichtung. Die Übertragungsstange16 ist mit beiden seitlich am Fahrzeugsitz1 angebrachten Lehneneinstellbeschlägen5 verbunden und dient zum gleichzeitigen Entriegeln beider Lehneneinstellbeschläge5 . - Die Übertragungsstange
16 ist vorliegend konzentrisch zu der Lehnenschwenkachse6 angeordnet, ihre Mittelachse fluchtet also mit der Lehnenschwenkachse6 . Die Übertragungsstange16 ist teilweise innerhalb eines Querrohrs26 angeordnet, dessen Mittelachse ebenfalls mit der Lehnenschwenkachse6 fluchtet. - Durch eine Drehung der Übertragungsstange
16 um einen vorgegebenen Winkel um ihre in Querrichtung verlaufende Mittelachse erfolgt eine Entriegelung der Lehneneinstellbeschläge5 . Sind die Lehneneinstellbeschläge5 entriegelt, so kann die Rückenlehne3 relativ zu dem Sitzteil2 um die Lehnenschwenkachse6 geschwenkt werden. - Zum gleichzeitigen Entriegeln beider Lehneneinstellbeschläge
5 ist eine Steuerscheibe56 vorgesehen, welche drehfest auf der Übertragungsstange16 befestigt ist. Die Steuerscheibe56 ist vorliegend kreisrund ausgeführt und ihre Mittelachse fluchtet mit der Mittelachse der Übertragungsstange16 . Durch eine Drehung der Steuerscheibe56 um ihre Mittelachse erfolgt eine Entriegelung der Lehneneinstellbeschläge5 . - Zum gleichzeitigen Entriegeln beider Verriegelungsvorrichtungen
21 des Sitzteils2 ist eine Entriegelungseinheit51 vorgesehen, welche an dem Sitzteil2 befestigt und damit kinematisch diesem zugeordnet ist. Die Entriegelungseinheit51 umfasst ein Halteblech71 , an welchem ein zweiarmiger Bowdenzughebel59 schwenkbar gelagert ist, welcher einen ersten Arm67 und einen zweiten Arm69 aufweist. - Ein nicht dargestellter Bowdenzug verläuft von der Entriegelungseinheit
51 zu den Verriegelungsvorrichtungen21 , welche an dem Sitzteil2 befestigt sind. Dabei ist eine Hülle des Bowdenzugs an dem Halteblech71 der Entriegelungseinheit51 befestigt und eine Seele des Bowdenzugs ist an dem zweiten Arm69 des Bowdenzughebels59 befestigt. Wird der Bowdenzughebel59 relativ zu dem Halteblech71 geschwenkt, so wird die Seele des Bowdenzugs relativ zu der Hülle verschoben, wodurch die Verriegelungsvorrichtungen21 des Sitzteils2 entriegelt werden. - Der Fahrzeugsitz
1 weist einen Entriegelungsgriff60 auf, welcher im Folgenden näher beschrieben wird, und welcher sicher stellt, dass die oben beschriebenen Entriegelungsvorgänge nur in den entsprechend definierten Positionen des Fahrzeugsitzes1 durchführbar sind. Der Entriegelungsgriff60 ist an dem Sitzteil2 angeordnet und relativ zu dem Sitzteil2 um die Lehnenschwenkachse6 und um die Mittelachse der Übertragungsstange16 schwenkbar gelagert. - Der Entriegelungsgriff
60 umfasst eine Gehäuseplatte54 und ein Steuerelement53 , welches relativ zu der Gehäuseplatte54 in einer Betätigungsrichtung sowie entgegen der Betätigungsrichtung linear verschiebbar ist. Bei in Design-Position befindlichem Fahrzeugsitz1 und unbetätigtem Entriegelungsgriff60 , wie in4 dargestellt, verläuft die Betätigungsrichtung dabei annähernd entgegen der Fahrtrichtung. Eine erste Feder61 beaufschlagt das Steuerelement53 entgegen der Betätigungsrichtung. - Der Entriegelungsgriff
60 umfasst ferner eine Abdeckung52 , welche mit der Gehäuseplatte54 verbunden ist. Die Gehäuseplatte54 und die Abdeckung52 bilden ein Gehäuse65 . Das Steuerelement53 ragt teilweise aus dem Gehäuse65 heraus und ist relativ zu dem Gehäuse65 in die Betätigungsrichtung sowie entgegen der Betätigungsrichtung zwischen einer Ruhestellung und einer Ansteuerstellung linear verschiebbar. Befindet sich das Steuerelement53 in Ruhestellung, so ragt es weiter aus dem Gehäuse65 heraus als wenn es sich in Ansteuerstellung befindet. - Ein Koppelstift
57 , welcher ein Loch in der Gehäuseplatte54 durchdringt, ist in einer Koppelrichtung sowie entgegen der Koppelrichtung relativ zu der Gehäuseplatte54 verschieblich angeordnet. Die Koppelrichtung verläuft vorliegend parallel zu der Lehnenschwenkachse6 in Querrichtung. Bei in Ruhestellung befindlichem Steuerelement53 greift der Koppelstift57 in eine Koppelöffnung73 in der Steuerscheibe56 ein. Eine zweite Feder62 beaufschlagt den Koppelstift57 in Koppelrichtung und drückt somit den Koppelstift57 in die Koppelöffnung73 der Steuerscheibe56 hinein. - Ein Mitnehmer
58 ist in einer Entriegelungsrichtung sowie entgegen der Entriegelungsrichtung relativ zu der Gehäuseplatte54 verschieblich angeordnet. Die Entriegelungsrichtung verläuft vorliegend radial bezüglich der Lehnenschwenkachse6 . Bei in Design-Position befindlichem Fahrzeugsitz1 und unbetätigtem Entriegelungsgriff60 , wie in4 dargestellt, verläuft die Entriegelungsrichtung annähernd in Vertikalrichtung nach unten. Eine dritte Feder63 beaufschlagt den Mitnehmer58 entgegen der Entriegelungsrichtung, also vorliegend in Richtung auf die Lehnenschwenkachse6 zu. - Die erste Feder
61 , die zweite Feder62 und die dritte Feder63 befinden sich vollständig innerhalb des Gehäuses65 . Der Koppelstift57 und der Mitnehmer58 befinden sich vorwiegend innerhalb des besagten Gehäuses65 , können aber teilweise aus dem Gehäuse65 heraus ragen. - Das Steuerelement
53 weist eine erste Steuerkontur81 zum Zusammenwirken mit dem Koppelstift57 auf. Die erste Steuerkontur81 ist keilförmig gestaltet und weist eine Fläche auf, welche relativ zu der Betätigungsrichtung und relativ zu der Koppelrichtung geneigt ist. Wird das Steuerelement53 aus der Ruhestellung in die Ansteuerstellung verschoben, so gelangt die erste Steuerkontur81 in Kontakt mit dem Koppelstift57 und zieht diesen entgegen der Koppelrichtung aus der Koppelöffnung73 der Steuerscheibe56 heraus. - Das Steuerelement
53 weist ferner eine zweite Steuerkontur82 zum Zusammenwirken mit dem Mitnehmer58 auf. Die zweie Steuerkontur82 ist keilförmig gestaltet und weist eine Fläche auf, welche relativ zu der Betätigungsrichtung und relativ zu der Entriegelungsrichtung geneigt ist. Wird das Steuerelement53 aus der Ruhestellung in die Ansteuerstellung verschoben, so gelangt die zweite Steuerkontur82 in Kontakt mit dem Mitnehmer58 und drückt diesen in Entriegelungsrichtung von der Lehnenschwenkachse6 weg und teilweise aus dem Gehäuse65 heraus. - An der Struktur der Rückenlehne
3 ist ferner eine Blockierplatte55 angebracht, vorliegend angeschweißt. Die Blockierplatte55 ist somit kinematisch der Rückenlehne3 zugeordnet. Die Blockierplatte55 weist im Querschnitt annähernd die Form eines Kreisringsektors auf; die Blockierplatte55 ist also annähernd sichelförmig ausgestaltet. - Wird in der in
4 dargestellten Design-Position des Fahrzeugsitzes1 bei in Ruhestellung befindlichem Steuerelement53 der Entriegelungsgriff60 betätigt, also um die Mittelachse der Übertragungsstange16 geschwenkt, so wird mittels des Koppelstifts57 und der Steuerscheibe56 die Übertragungsstange16 gedreht. Dadurch werden die Lehneneinstellbeschläge5 entriegelt. Diese Stellung mit betätigtem Entriegelungsgriff60 und in Ruhestellung befindlichem Steuerelement53 ist in5 dargestellt. - Wird in der in
4 dargestellten Design-Position des Fahrzeugsitzes1 versucht, das Steuerelement53 aus der Ruhestellung in Betätigungsrichtung zu verschieben, so drückt die zweite Steuerkontur82 den Mitnehmer58 zunächst in Entriegelungsrichtung von der Lehnenschwenkachse6 weg. Nach einem kurzen Weg schlägt der Mitnehmer58 aber bereits an der Blockierplatte55 an. Eine weitere Verschiebung des Steuerelements53 in Betätigungsrichtung ist somit verhindert. Insbesondere verbleibt der Koppelstift57 in der Koppelöffnung73 der Steuerscheibe56 . - Ausgehend von der in
5 gezeigten Stellung kann die Rückenlehne3 um die Lehnenschwenkachse6 nach vorne geschwenkt werden bis die Rückenlehne3 auf dem Sitzteil2 aufliegt und die Fold-Position erreicht ist. Die Blockierplatte55 schwenkt dabei mit der Rückenlehne3 relativ zu dem Sitzteil2 und zu dem Entriegelungsgriff60 . Dabei schwenkt die Blockierplatte55 aus dem Verschiebeweg des Mitnehmers58 und gibt diesen frei. Wird nun der Entriegelungsgriff60 losgelassen, so kehrt dieser in seine vorherige Stellung zurück und die Lehneneinstellbeschläge5 verriegeln wieder. Diese Stellung mit unbetätigtem Entriegelungsgriff60 und in Ruhestellung befindlichem Steuerelement53 ist in6 dargestellt. - Wird in der in
6 dargestellten Fold-Position des Fahrzeugsitzes1 bei in Ruhestellung befindlichem Steuerelement53 der Entriegelungsgriff60 betätigt, also um die Mittelachse der Übertragungsstange16 geschwenkt, so werden die Lehneneinstellbeschläge5 entriegelt und die Rückenlehne3 kann um die Lehnenschwenkachse6 zurück geschwenkt werden bis die Design-Position wieder erreicht ist. - Wird in der in
6 dargestellten Fold-Position des Fahrzeugsitzes1 das Steuerelement53 in Betätigungsrichtung bis zu der Ansteuerstellung verschoben, so drückt die zweite Steuerkontur82 den Mitnehmer58 in Entriegelungsrichtung von der Lehnenschwenkachse6 weg. Dabei bewegt sich der Mitnehmer58 an der Blockierplatte55 vorbei teilweise aus dem Gehäuse65 heraus. Die erste Steuerkontur81 zieht den Koppelstift57 aus der Koppelöffnung73 der Steuerscheibe56 heraus. - Wird nun der Entriegelungsgriff
60 bei in Ansteuerstellung befindlichem Steuerelement53 betätigt, also um die Mittelachse der Übertragungsstange16 geschwenkt, so erfolgt keine Entriegelung der Lehneneinstellbeschläge5 . Der Mitnehmer58 , der teilweise aus dem Gehäuse65 heraus ragt, gelangt nun in Kontakt mit dem ersten Arm67 des Bowdenzughebels59 . Der Bowdenzughebel59 wird dadurch relativ zu dem Halteblech71 geschwenkt, wodurch die Verriegelungsvorrichtungen21 des Sitzteils2 entriegelt werden. Diese Stellung mit betätigtem Entriegelungsgriff60 und in Ansteuerstellung befindlichem Steuerelement53 ist in7 dargestellt. - Wird nun das Steuerelement
53 losgelassen, so wird dieses von der Kraft der ersten Feder61 entgegen der Betätigungsrichtung in die Ruhestellung zurück geschoben. Die dritte Feder63 zieht den Mitnehmer58 entgegen der Entriegelungsrichtung, also in Richtung auf die Lehnenschwenkachse6 zu, und in das Gehäuse65 hinein. - Wird nun der Entriegelungsgriff
60 losgelassen, so kehrt dieser in seine vorherige Stellung relativ zu dem Sitzteil2 zurück. Die zweite Feder62 drückt den Koppelstift57 in Koppelrichtung in die Koppelöffnung73 der Steuerscheibe56 hinein. - Ausgehend von der in
7 gezeigten Stellung kann das Sitzteil2 zusammen mit der Rückenlehne3 um die Sitzteilschwenkachse7 nach vorne geschwenkt werden bis die Tumble-Position erreicht ist. Diese Stellung mit unbetätigtem Entriegelungsgriff60 und in Ruhestellung befindlichem Steuerelement53 ist in8 dargestellt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Rückenlehne
- 5
- Lehneneinstellbeschlag
- 6
- Lehnenschwenkachse
- 7
- Sitzteilschwenkachse
- 16
- Übertragungsstange
- 21
- Verriegelungsvorrichtung
- 26
- Querrohr
- 51
- Entriegelungseinheit
- 52
- Abdeckung
- 53
- Steuerelement
- 54
- Gehäuseplatte
- 55
- Blockierplatte
- 56
- Steuerscheibe
- 57
- Koppelstift
- 58
- Mitnehmer
- 59
- Bowdenzughebel
- 60
- Entriegelungsgriff
- 61
- erste Feder
- 62
- zweite Feder
- 63
- dritte Feder
- 65
- Gehäuse
- 67
- erster Arm des Bowdenzughebels
- 69
- zweiter Arm des Bowdenzughebels
- 71
- Halteblech
- 73
- Koppelöffnung
- 81
- erste Steuerkontur
- 82
- zweite Steuerkontur
Claims (8)
- Verstellbarer Fahrzeugsitz (
1 ), umfassend ein erstes Strukturteil (2 ) und ein zweites Strukturteil (3 ), wobei das zweite Strukturteil (3 ) mittels einer ersten Komponente (5 ) mit dem ersten Strukturteil (2 ) verbunden ist, sowie mindestens eine zweite Komponente (21 ), mittels welcher das erste Strukturteil (2 ) mit einer Fahrzeugstruktur verriegelbar ist, wobei der Fahrzeugsitz (1 ) einen Entriegelungsgriff (60 ) umfasst, welcher ein Steuerelement (53 ) aufweist, welches von einer Ruhestellung in eine Ansteuerstellung bringbar ist, wobei, in Abhängigkeit von der Stellung des Steuerelements (53 ), mittels des Entriegelungsgriffs (60 ) entweder die erste Komponente (5 ) oder die zweite Komponente (21 ) entriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Strukturteil (2 ) ein Sitzteil (2 ) ist, und dass das zweite Strukturteil (3 ) eine Rückenlehne (3 ) ist, und dass die erste Komponente (5 ) ein Lehneneinstellbeschlag (5 ) ist, wobei die Rückenlehne (3 ) bei entriegeltem Lehneneinstellbeschlag (5 ) relativ zu dem Sitzteil (2 ) um eine Lehnenschwenkachse (6 ) schwenkbar ist, und dass die zweite Komponente (21 ) eine Verriegelungsvorrichtung (21 ) ist, wobei das Sitzteil (2 ) bei entriegelter Verriegelungsvorrichtung (21 ) relativ zu der Fahrzeugstruktur um eine Sitzteilschwenkachse (7 ) schwenkbar ist, und dass eine Blockierplatte (55 ) vorgesehen ist, welche bei annähernd senkrecht stehender Rückenlehne (3 ) eine Bewegung des Steuerelements (53 ) aus der Ruhestellung in die Ansteuerstellung verhindert. - Verstellbarer Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (53 ) relativ zu einem Gehäuse (65 ) des Entriegelungsgriffs (60 ) zwischen der Ruhestellung und der Ansteuerstellung linear verschiebbar ist. - Verstellbarer Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockierplatte (55 ) im Querschnitt annähernd die Form eines Kreisringsektors aufweist und an der Rückenlehne (3 ) befestigt ist. - Verstellbarer Fahrzeugsitz (
1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Entriegelungsgriff (60 ) einen Koppelstift (57 ) umfasst, welcher parallel zu einer Schwenkachse des Entriegelungsgriffs (60 ) verschiebbar ist, und welcher bei in Ruhestellung befindlichem Steuerelement (53 ) in eine Steuerscheibe (56 ) eingreift, wobei durch eine Drehung der Steuerscheibe (56 ) eine Entriegelung der ersten Komponente (5 ) oder der zweiten Komponente (21 ) erfolgt. - Verstellbarer Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (53 ) eine erste Steuerkontur (81 ) aufweist, welche keilförmig ausgestaltet ist, und welche bei einer Bewegung des Steuerelements (53 ) aus der Ruhestellung in die Ansteuerstellung den Koppelstift (57 ) aus der Steuerscheibe (56 ) heraus zieht. - Verstellbarer Fahrzeugsitz (
1 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Entriegelungsgriff (60 ) einen Mitnehmer (58 ) umfasst, welcher radial zu einer Schwenkachse des Entriegelungsgriffs (60 ) verschiebbar ist, und welcher bei in Ansteuerstellung befindlichem Steuerelement (53 ) mit einer Entriegelungseinheit (51 ) zum Entriegeln der zweiten Komponente (21 ) oder der ersten Komponente (5 ) zusammen wirkt. - Verstellbarer Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (53 ) eine zweite Steuerkontur (82 ) aufweist, welche keilförmig ausgestaltet ist, und welche bei einer Bewegung des Steuerelements (53 ) aus der Ruhestellung in die Ansteuerstellung den Mitnehmer (58 ) radial von der Schwenkachse des Entriegelungsgriffs (60 ) weg bewegt. - Verstellbarer Fahrzeugsitz (
1 ) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Entriegelungseinheit (51 ) einen schwenkbar gelagerten Bowdenzughebel (59 ) aufweist, wobei durch eine Schwenkbewegung des Bowdenzughebels (59 ) eine Entriegelung der zweiten Komponente (21 ) oder der ersten Komponente (5 ) erfolgt.
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