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Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung zum Fördern von Nahrungsmittelprodukten (z.B. Scheibenstapel von Fleisch- oder Käsescheiben) in einer Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung.
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In der industriellen Nahrungsmittelverarbeitung sind Schneideinrichtungen („Slicer“) bekannt, die Nahrungsmittelprodukte (z.B. Fleischstücke, Käsestücke, Salami-Stangen) in Scheiben aufschneiden und dann in Form von Scheibenstapeln auf einem Förderband ablegen, das die Scheibenstapel dann weiterfördert, beispielsweise zu einer Verpackungsmaschine. Derartige Förderbänder gehören zur Gruppe der Stetigförderer, da sie das Fördergut kontinuierlich fördern können.
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Aus dem Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, zum Abfördern der Scheibenstapel von der Schneideinrichtung sogenannte Unstetigförderer einzusetzen, die einzelne Fördergutträger („Shuttle“, „Mover“) aufweisen, auf denen die Scheiben abgelegt werden können und die dann als Ganzes mit den darauf abgelegten Scheibenstapeln entlang einem festen Förderweg bewegt werden. Diese Technologie unterscheidet sich von der eingangs beschriebenen herkömmlichen Technologie durch die Verwendung eines Unstetigförderers (Fördergutträger) anstelle eines Stetigförderers (Förderband). Bei dieser Technologie besteht jedoch das Problem einer Verschmutzung des Fördergutträgers und des Förderwegs.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine entsprechend verbesserte Fördereinrichtung zu schaffen.
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Die erfindungsgemäße Fördereinrichtung weist zunächst in Übereinstimmung mit der vorstehend beschriebenen bekannten Technologie einen Unstetigförderer mit mindestens einem beweglichen Fördergutträger („Shuttle“, „Mover“) zur Aufnahme der zu fördernden Nahrungsmittelprodukte auf.
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Darüber hinaus weist auch die erfindungsgemäße Fördereinrichtung in Übereinstimmung mit der vorstehend beschriebenen bekannten Technologie ein Antriebssystem auf, um den Fördergutträger entlang einem Förderweg zu bewegen. Derartige Fördersysteme sind beispielsweise von der deutschen Firma Beckhoff Automation GmbH unter dem Produktnamen „XPlanar“ kommerziell erhältlich. Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich der technischen Realisierung des Antriebssystems und des Fördergutträgers nicht auf das unter dem Produktnamen „XPlanar“ erhältliche Fördersystem beschränkt.
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Die erfindungsgemäße Fördereinrichtung zeichnet sich nun gegenüber der eingangs beschriebenen bekannten Technologie durch eine zusätzliche Reinigungseinrichtung aus, die dazu geeignet ist, den Fördergutträger und/oder den Förderweg zu reinigen. In einer Variante der Erfindung dient die Reinigungseinrichtung also zum Reinigen des Fördergutträgers, wozu der Fördergutträger beispielsweise in die Reinigungseinrichtung hineingefahren werden kann. In einer anderen Variante der Erfindung dient die Reinigungseinrichtung dagegen zur Reinigung des Förderwegs bzw. der Förderfläche. Die beiden vorstehend beschriebenen Varianten können jedoch im Rahmen der Erfindung auch miteinander kombiniert werden, so dass sowohl der Fördergutträger als auch der Förderweg gereinigt werden.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Reinigungseinrichtung eine ortsfeste Reinigungsstation auf, wobei der Förderweg in die Reinigungsstation führt, so dass der zu reinigende Fördergutträger zum Reinigen in die Reinigungsstation bewegt wird. Beispielsweise kann die Reinigungsstation eine geschlossene Reinigungskabine aufweisen, in der die Fördergutträger gereinigt werden.
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In einer Variante dieses bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung weist die Reinigungsstation einen Einlass und einen Auslass auf, wobei der Förderweg durch den Einlass in die Reinigungsstation hineinführt, während der Förderweg dann wieder durch den Auslass aus der Reinigungsstation herausführt, so dass der zu reinigende Fördergutträger entlang dem Förderweg ohne eine Richtungsumkehr durch die Reinigungsstation hindurchbewegt werden kann.
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In einer anderen Variante dieses bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung weist die Reinigungsstation dagegen nur einen Einlass auf, so dass der zu reinigende Fördergutträger durch den Einlass in die Reinigungsstation hinein bewegt werden kann und nach einer Richtungsumkehr dann wieder durch den Einlass aus der Reinigungsstation heraus bewegt wird.
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Die Reinigungseinrichtung ist jedoch hinsichtlich ihrer technischen Realisierung nicht auf eine ortsfeste Reinigungsstation beschränkt. Stattdessen oder zusätzlich dazu kann die Reinigungseinrichtung einen beweglichen Reinigungswagen aufweisen, der von dem Antriebssystem entlang dem Förderweg bewegt werden kann und dabei den Förderweg gereinigt. Die Bewegung des Reinigungswagens entlang dem Förderweg kann hierbei in der gleichen Weise erfolgen wie die Bewegung der einzelnen Fördergutträger entlang dem Förderweg.
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Es wurde bereits vorstehend zum Stand der Technik kurz erwähnt, dass die Fördereinrichtung die einzelnen Fördergutträger entlang einem fest vorgegebenen Förderweg bewegen kann, d.h. quasi schienengebunden. In einer Erfindungsvariante ist dies auch bei der erfindungsgemäßen Fördereinrichtung der Fall. In einer anderen Erfindungsvariante ist der Förderweg jedoch innerhalb einer Förderfläche frei programmierbar, wie es beispielsweise auch bei dem Fördersystem „XPlanar“ der deutschen Firma Beckhoff Automation GmbH der Fall ist.
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Hinsichtlich des Reinigungsprinzips der Reinigungseinrichtung bestehen im Rahmen der Erfindung vielfältige Möglichkeiten, von denen einige nachfolgend kurz beschrieben werden.
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Beispielsweise kann die Reinigungseinrichtung eine Sprüheinrichtung aufweisen, die den Fördergutträger und/oder den Förderweg bei einem Reinigungsvorgang mit einer Reinigungsflüssigkeit besprüht.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die Reinigungseinrichtung eine Bürsteneinrichtung aufweist, um den Fördergutträger und/oder den Förderweg abzubürsten.
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Ferner kann die Reinigungseinrichtung eine Blaseinrichtung aufweisen, um Verschmutzungen von dem Fördergutträger und/oder dem Förderweg mit Druckluft abzublasen.
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Darüber hinaus kann eine Desinfektionseinrichtung vorgesehen sein, um den Fördergutträger, den Förderweg und/oder die Förderfläche zu desinfizieren.
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Zum Abschaben von anhaftenden Verschmutzungen kann auch eine Schaber-Einrichtung vorgesehen sein.
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Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, zur Keimabtötung eine Entkeimungseinrichtung vorzusehen, die beispielsweise durch Bestrahlung mit UV-Licht arbeitet.
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Ferner kann die Reinigungseinrichtung ein Reinigungsbad aufweisen, in das die Fördergutträger zum Reinigen eingetaucht werden.
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Anschließend können die gereinigten Fördergutträger dann in einer Trocknungseinrichtung wieder getrocknet werden.
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Die vorstehend erwähnten Beispiele von technischen Ausführungen der Reinigungseinrichtung können auch in beliebiger Kombination miteinander realisiert werden.
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Es wurde bereits vorstehend erwähnt, dass das Antriebssystem für die Bewegung der einzelnen Fördergutträger bzw. des Reinigungswagens beispielsweise entsprechend dem Fördersystem realisiert werden kann, das unter dem Produktnamen „XPlanar“ von der deutschen Firma Beckhoff Automation GmbH erhältlich ist. Hierbei arbeitet das Antriebssystem berührungslos ohne einen Berührungskontakt zwischen dem Fördergutträger einerseits und dem Förderweg andererseits. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass das berührungslose Antriebssystem vorzugsweise ein Magnetschwebesystem ist.
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das berührungslose Antriebssystem mehrere Module auf, die aneinander angrenzen und eine durchgehende Förderfläche bilden, wobei der Förderweg innerhalb der Förderfläche frei programmierbar ist. Vorzugsweise sind die einzelnen Module hierbei jeweils rechteckig, um annähernd lückenlos zu der Förderfläche zusammengesetzt werden zu können. Ein solches modulares System ist auch das vorstehend erwähnte bekannte Fördersystem „XPlanar“, das sich deshalb im Rahmen der Erfindung eignet.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht nur Schutz beansprucht für die vorstehend beschriebene Fördereinrichtung. Vielmehr beansprucht die Erfindung auch Schutz für eine komplette Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung mit einer solchen Fördereinrichtung und mehreren Bearbeitungsstationen zur Bearbeitung der Nahrungsmittelprodukte, wobei die Fördereinrichtung die Nahrungsmittelprodukte zwischen den verschiedenen Bearbeitungsstationen transportieren kann.
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Hinsichtlich der technischen Realisierung der einzelnen Bearbeitungsstationen bestehen im Rahmen der Erfindung vielfältige Möglichkeiten, von denen nachfolgend einige kurz beschrieben werden.
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Beispielsweise kann eine der Bearbeitungsstationen eine Schneideinrichtung sein, die zum Aufschneiden der Nahrungsmittelprodukte in Scheiben dient. Derartige Schneideinrichtungen sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt und werden auch als „Slicer“ bezeichnet.
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Ein weiteres Beispiel für eine Bearbeitungsstation ist eine Waage zum Wiegen der Nahrungsmittelprodukte oder der Scheiben der Nahrungsmittelprodukte. Die Waage wiegt dann vorzugsweise in den einzelnen Fördergutträger mit den darauf befindlichen Nahrungsmittelprodukten.
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Weiterhin kann es sich bei einer der Bearbeitungsstationen um eine Verpackungsmaschine handeln, die zum Verpacken der Scheiben dient. Beispielsweise kann diese Verpackungsmaschine als Tiefziehmaschine (Thermoformer) oder als so genannter Flowpacker ausgebildet sein.
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Ein anderes Beispiel für eine Bearbeitungsstation ist ein Produktscanner zum Abtasten der Form der Nahrungsmittelprodukte. Derartige Produktscanner sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt und müssen deshalb nicht näher beschrieben werden. Beispielsweise können derartige Produktscanner die Produktform gemäß dem Lichtschnittverfahren abtasten.
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Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass es sich bei einer der Bearbeitungsstationen um eine Presseinrichtung handelt, die die Nahrungsmittelprodukte presst, wie es beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2019 110 313 A1 bekannt ist, so dass der Inhalt dieser früheren Patentanmeldung der vorliegenden Beschreibung hinsichtlich der Konstruktion und der Funktionsweise der Presseinrichtung in vollem Umfang zuzurechnen ist.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht nur Schutz beansprucht für die vorstehend beschriebene Fördereinrichtung und die ebenfalls vorstehend beschriebene Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung. Vielmehr beansprucht die Erfindung auch Schutz für ein entsprechendes Betriebsverfahren.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens ist in Übereinstimmung mit dem Stand der Technik zunächst vorgesehen, dass ein Fördergutträger mit einem Nahrungsmittelprodukt beladen wird. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Scheibenstapel mit mehreren Scheiben Fleisch oder Käse handeln.
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Weiterhin sieht das erfindungsgemäße Betriebsverfahren vor, dass der beladene Fördergutträger entlang einem Förderweg zwischen verschiedenen Bearbeitungsstationen der Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung bewegt wird, beispielsweise von einer Schneideinrichtung zu einer Verpackungsmaschine.
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Darüber hinaus sieht das erfindungsgemäße Betriebsverfahren vor, dass der Fördergutträger dann entladen wird, um den Scheibenstapel beispielsweise in einer Verpackungsmaschine verpacken zu können. Hierzu wird vorzugsweise ein Abnahmeförderer verwendet, wie er beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2020 105 678 bekannt ist, so dass der Inhalt dieser früheren Patentanmeldung der vorliegenden Beschreibung hinsichtlich der Konstruktion und Funktionsweise des Abnahmeförderers und des Fördergutträgers in vollem Umfang zuzurechnen ist. An dieser Stelle ist lediglich kurz zu erwähnen, dass der Fördergutträger vorzugsweise an seiner Oberseite langgestreckte Vertiefungen aufweist, in die der Abnahmeförderer dann mit seinen parallelen Messerförderbändern eintauchen kann, um den Scheibenstapel auf dem Fördergutträger zu untergreifen und abzufördern.
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Das erfindungsgemäße Betriebsverfahren sieht zusätzlich vor, dass der Fördergutträger und/oder der Förderweg bzw. die Förderfläche gereinigt werden. Hierzu wird der Fördergutträger vorzugsweise entladen und dann im entladenen Zustand in eine Reinigungsstation bewegt, wo der Fördergutträger gereinigt wird, wie vorstehend bereits in Bezug auf die Fördereinrichtung beschrieben wurde.
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Darüber hinaus kann zum Reinigen des Förderwegs und/oder der Förderfläche ein Reinigungswagen entlang dem Förderweg bewegt werden, wie vorstehend ebenfalls in Bezug auf die Fördereinrichtung beschrieben wurde.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung.
- 2 zeigt eine schematische Aufsicht auf die Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung aus 1.
- 3 zeigt eine Seitenansicht eines einzelnen Fördergutträgers der Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung aus den 1 und 2.
- 4 zeigt eine Aufsicht auf den Fördergutträger gemäß 3.
- 5 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Abnahmeförderers zur Abnahme der Nahrungsmittelartikel von dem Fördergutträger.
- 6 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Aufsicht auf die erfindungsgemäße Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung mit einer Reinigungsstation zur Reinigung der einzelnen Fördergutträger
- 7A zeigt in einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines Reinigungswagens mit einer Reinigungsbürste zum Reinigen der Förderfläche.
- 7B zeigt eine Abwandlung von 7A mit einer anderen Ausrichtung der Reinigungsbürste.
- 7C zeigt einen Reinigungswagen mit einem Schaper zum Abtschaben von Schmutzanhaftungen auf dem Förderweg.
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Im Folgenden wird nun das Ausführungsbeispiel gemäß den 1-5 beschrieben.
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Zunächst weist die Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung in diesem Ausführungsbeispiel eine Schneideinrichtung 1 auf, die weitgehend herkömmlich ausgebildet sein kann und Nahrungsmittelartikel 2, 3 in zwei parallelen Förderspuren 4, 5 in Scheiben 6 aufschneidet.
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Hierzu weist die Schneideinrichtung 1 ein Schneidmesser 7 auf, das im Betrieb in einer Schneidebene 8 rotiert und von einem nicht dargestellten Elektromotor angetrieben wird.
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Darüber hinaus weist die Schneideinrichtung 1 eine Vorschubeinrichtung auf, die die Nahrungsmittelartikel 2, 3 mit einer bestimmten Vorschubgeschwindigkeit vf1, vf2 in die Schneidebene 8 bewegt. Hierzu kann die Vorschubeinrichtung ein Förderband 9 aufweisen, dass die Nahrungsmittelartikel 2 bzw. 3 an der Oberseite ergreift und in die Schneidebene 8 fördert. Darüber hinaus kann die Vorschubeinrichtung auch einen Greifer 10 aufweisen, der die Nahrungsmittelartikel 2, 3 an ihrer Rückseite greift und in die Schneidebene 8 schiebt. In der Seitenansicht in 1 sind nur das Förderband 9 und der Greifer 10 für den Nahrungsmittelartikel 2 dargestellt. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich jedoch auch ein nicht erkennendes Förderband für den anderen Nahrungsmittelartikel 3 und ebenfalls ein zugehöriger Greifer für den Nahrungsmittelartikel 3. Die Nahrungsmittelartikel 2, 3 werden hierbei auf einer geneigten Produktauflage 11 in die Schneidebene 8 gefördert, wie es an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die vorstehend beschriebe Konstruktion der Vorschubeinrichtung ist jedoch nur beispielhaft, da im Rahmen der Erfindung auch andere Gestaltungen der Vorschubeinrichtung möglich sind.
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Darüber hinaus weist die Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung in diesem Ausführungsbeispiel mehrere Fördergutträger 12, 13 auf, die von einem berührungslosen Antriebssystem AS parallel zu einer horizontalen Förderfläche 14 bewegt werden können. Das berührungslose Antriebssystem AS ist hierbei aus mehreren rechteckigen Modulen 15-18 zusammengesetzt, die lückenlos zusammengesetzt sind und die durchgehende Förderfläche 14 bilden. Zur Vereinfachung sind hierbei nur die vier Module 15-18 dargestellt. In der Praxis ist die Förderfläche 14 jedoch aus einer größeren Anzahl von Modulen zusammengesetzt. Das berührungslose Antriebssystem AS arbeitet hier gemäß der Magnetschwebetechnik, wie es von dem eingangs erwähnten kommerziell erhältlichen System „XPlanar“ bekannt ist. So zeigt 1, dass der Fördergutträger 13 über der Förderfläche 14 in der Schwebe gehalten wird, so dass sich zwischen dem Fördergutträger 13 und der Förderfläche 14 ein Spalt 19 bildet. Die Höhe h des Spalts 19 wird hierbei von einer Kamera 20 erfasst und an eine Steuereinrichtung 21 weitergemeldet, die daraus die Gesamtmasse m des Fördergutträgers 13 mit dem darauf befindlichen Fördergut ermittelt. Eine Möglichkeit hierzu besteht darin, dass die Antriebsleistung des berührungslosen Antriebssystems AS so geregelt wird, dass die Höhe h des Spalt 19 unabhängig vom Gesamtgewicht m des Fördergutträgers 13 konstant bleibt. Die hierfür erforderliche Antriebsleistung bildet dann ein Maß für die Gesamtmasse m des Fördergutträgers 13.
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Bei einem Schneidvorgang werden die Fördergutträger 12, 13 unterhalb der Schneideinrichtung in der Falllinie der Scheiben 6 angeordnet, so dass die Scheiben 6 auf den Fördergutträger 13 bzw. 14 fallen und dort Scheibenstapel 22, 23 bilden.
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Aus 2 ist ersichtlich, dass die Scheibenstapel 22, 23 geschindelt sind. Dies bedeutet, dass die übereinander liegenden Scheiben einen bestimmten Versatz Δx1 bzw. Δx2 zueinander aufweisen. Zur Realisierung dieser geschindelten Scheibenstapel 22, 23 werden die Fördergutträger 12, 13 nach der Ablage jeder der Scheiben 6 um den entsprechenden Versatz Δx1 bzw. Δx2 bewegt, damit sich der gewünschte Scheibenversatz einstellt.
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Es besteht jedoch im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, dass andere Portionsformen erzeugt werden. Hierbei ist zu erwähnen, dass die verschiedenen Portionsformen ohne Hardware-Anpassungen alleine durch eine Software-Änderung realisiert werden können. Dadurch unterscheidet sich die erfindungsgemäße Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung von herkömmlichen Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtungen, bei denen eine Änderung der Portionsform nur mit mechanischen Änderungen möglich ist.
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Im Folgenden wird nun der Fördergutträger 13 näher beschrieben, wobei auf die
3 und
4 Bezug genommen wird. Grundsätzlich sind der Aufbau und die Funktionsweise des Fördergutträgers aus der früheren Patentanmeldung
DE 10 2020 105 678.8 bekannt, so dass der Inhalt dieser Patentanmeldung der vorliegenden Beschreibung hinsichtlich der Konstruktion des Fördergutträgers 13 in vollem Umfang zuzurechnen ist. Weiterhin ist zu erwähnen, dass die anderen Fördergutträger in gleicher Weise aufgebaut sein können.
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An der Oberseite des Fördergutträgers 13 befinden sich zahlreiche Stifte 24, die jeweils einen zylindrischen Querschnitt haben und senkrecht nach oben abstehen. Die Stifte 24 sind hierbei matrixförmig in Zeilen und Spalten angeordnet, wobei zwei Spalten der Stifte 24 jeweils eine Vertiefung 25 einschließen, wie auch zwei Zeilen der Stifte 24 eine Vertiefung 26 einschließen.
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In 4 ist beispielhaft dargestellt, dass der Fördergutträger 13 entlang einem gekrümmten Förderweg 27 bewegt werden kann, wobei der dargestellte Verlauf des Förderwegs 27 nur beispielhaft ist.
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Die Vertiefungen 25, 26 dienen zur Abnahme des Scheibenstapels 23 von dem Fördergutträger 13, wie aus
5 ersichtlich ist. Hierzu ist ein schwenkbarer Abnahmeförderer 28 vorgesehen, der um eine Schwenkachse 29 in Richtung des Doppelpfeils schwenkbar ist. Der Abnahmeförderer 28 besteht aus mehreren parallelen schmalen Messerförderbändern (Fingerförderbänder), die jeweils in die Vertiefungen 25 bzw. 26 zwischen den Stiften 24 des Fördergutträgers 13 eintauchen können, um den Scheibenstapel 23 dann abzufördern. Der Aufbau und die Funktionsweise des Abnahmeförderers 28 sind auch in der früheren Patentanmeldung
DE 10 2020 105 678.8 beschrieben, so dass der Inhalt dieser früheren Patentanmeldung der vorliegenden Beschreibung hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus und der Funktionsweise des Abnahmeförderers 28 in vollem Umfang zuzurechnen ist.
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Im Folgenden werden nun die erfindungsgemäßen Besonderheiten der dargestellten Nahrungsmittelverarbeitungseinrichtung beschrieben, wobei auf 6 Bezug genommen wird. So zeigt 6 die Förderfläche 14 mit den beiden Fördergutträgern 12, 13, die hier in einem beladenen Zustand dargestellt sind, d.h. die beiden Fördergutträger 12, 13 sind jeweils mit einem geschindelten Scheibenstapel 22 bzw. 23 beladen.
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Darüber hinaus sind noch zwei leere Fördergutträger 30, 31 dargestellt, wobei der Fördergutträger 30 zum Reinigen in eine Reinigungsstation 32 bewegt wird, während der Fördergutträger 31 bereits zuvor in der Reinigungsstation 32 gereinigt worden ist. In der Reinigungsstation 32 kann der zu reinigende Fördergutträger 30 beispielsweise mit einer Reinigungsflüssigkeit besprüht und abgebürstet werden. Anschließend kann der Fördergutträger 30 dann mit Druckluft abgeblasen werden, um Schmutzreste zu entfernen. Weiterhin kann die Reinigungsstation 32 eine Entkeimungseinrichtung aufweisen, um den Fördergutträger 30 beispielsweise durch eine Bestrahlung mit UV-Licht zu Entkeimen. Die Konstruktion und die Funktionsweise der Reinigungsstation 32 ist jedoch hinsichtlich des Reinigungsprinzips nicht auf die vorstehend beschriebenen Reinigungsprinzipien beschränkt.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass der Förderweg 27 hierbei frei programmierbar ist und in dem dargestellten Beispiel durch die Reinigungsstation 32 hindurchführt. Der zu reinigende Fördergutträger 30 kann also entlang dem Förderweg 27 durch die Reinigungsstation 32 hindurchbewegt werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 weist die Reinigungseinrichtung die ortsfeste Reinigungsstation 32 auf. Es ist jedoch zusätzlich oder alternativ auch möglich, dass ein Reinigungswagen 33 eingesetzt wird, wie er in 7A schematisch dargestellt ist. Der Reinigungswagen 33 kann hierbei in der gleichen Weise wie die einzelnen Fördergutträger 12, 13, 30, 31 von dem Antriebssystem innerhalb der Förderfläche 14 frei bewegt werden, um die Förderfläche 14 zu reinigen. Hierzu weist der Reinigungswagen 33 an seiner Unterseite eine im Betrieb rotierende Reinigungsbürste 34 auf, die Schmutzreste 35 von der Förderfläche 14 abbürsten kann. Hierbei ist zu erwähnen, dass der Reinigungswagen 33 nicht notwendigerweise von dem Antriebssystem AS angetrieben wird, das auch die einzelnen Fördergutträger 12, 13 antreibt. Es ist alternativ auch möglich, dass der Reinigungswagen 33 einen eigenen Antrieb aufweist oder in sonstiger Weise angetrieben wird.
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7B zeigt eine Abwandlung von 7A, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen zunächst auf die vorstehende Beschreibung zu 7A verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht in der Ausrichtung der Reinigungsbürste 34. So ist die Drehachse der Reinigungsbürste 34 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 7A horizontal ausgerichtet, wohingegen die Drehachse der Reinigungsbürste 34 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 7B schräg ausgerichtet ist.
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7C zeigt eine weitere Abwandlung des Reinigungswagens 33, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen wieder auf die vorstehende Beschreibung zu den 7A und 7B verwiesen wird.
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Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass anstelle der Reinigungsbürste 34 ein Schaber 36 vorgesehen ist, der die Schmutzreste 35 von der Förderfläche 14 abschaben kann.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den jeweils in Bezug genommenen Ansprüchen und insbesondere auch ohne die Merkmale des Hauptanspruchs. Die Erfindung umfasst also verschiedene Erfindungsaspekte, die unabhängig voneinander Schutz genießen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneideinrichtung
- 2,3
- Nahrungsmittelartikel
- 4, 5
- Förderspuren der Schneideinrichtung
- 6
- Scheiben
- 7
- Schneidmesser
- 8
- Schneidebene
- 9
- Förderband der Vorschubeinrichtung der Schneideinrichtung
- 10
- Greifer der Vorschubeinrichtung der Schneideinrichtung
- 11
- Produktauflage
- 12, 13
- Fördergutträger
- 14
- Förderfläche
- 15-18
- Module des Antriebssystems
- 19
- Spalt zwischen Förderfläche und Fördergutträger
- 20
- Kamera
- 21
- Steuereinrichtung
- 22, 23
- Geschindelter Scheibenstapel
- 24
- Stifte an der Oberseite des Fördergutträgers
- 25, 26
- Vertiefungen zwischen den Stiften
- 27
- Förderweg
- 28
- Abnahmeförderer zur Abnahme der Nahrungsmittelartikel von dem Fördergutträger
- 29
- Schwenkachse des Abnahmeförderers
- 30
- Fördergutträger vor der Reinigung
- 31
- Fördergutträger nach der Reinigung
- 32
- Reinigungsstation
- 33
- Reinigungswagen
- 34
- Reinigungsbürste
- 35
- Schmutzreste
- 36
- Schaber
- AS
- Antriebssystem zum Antrieb der Fördergutträger
- vf1, vf2
- Vorschubgeschwindigkeit in den Förderspuren der Schneideinrichtung
- vx1, vx2
- Vorschubgeschwindigkeit auf der Förderfläche
- Δx1, Δx2
- Versatz bei der Ablage der Scheiben
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019110313 A1 [0031]
- DE 102020105678 [0035, 0047, 0050]