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Die Erfindung betrifft eine Selbstsicherungsvorrichtung.
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WO 2008/049143 A1 offenbart ein Selbstsicherungsset mit zwei in Sicherungsstellen einhängbaren gegen Öffnen mittels einer Blockiervorrichtung blockierbaren Karabinern, die an jeweils einem mit einer sich sichernden Person verbundenen Verbindungsstück befestigt sind, wobei die Blockiervorrichtungen der beiden Karabiner mittels eines Kupplungsmittels gekoppelt sind. Ferner ist ein Sicherungsmittel für die Karabiner vorgesehen, das bei Einhängen eines Karabiners in die Sicherungsstelle und bei Betätigen des Sicherungsmittels diesen mittels seiner Blockiervorrichtung gegen Öffnen versperrt, wobei über das Kupplungsmittel die Blockiervorrichtung des zweiten Karabiners derart betätigt wird, dass der zweite Karabiner zum Öffnen freigegeben ist, sodass stets nur einer der Karabiner geöffnet werden kann. Das Kupplungsmittel kann zum Beispiel mittels eines Bowdenzugs realisiert sein.
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DE 10 2015 113 329 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Sicherung von Personen in einem Hochseilgarten mittels zweier Karabiner. Die Karabiner weisen einen Schnapper und einen Sicherungshebel auf. Zwischen den Karabinern besteht als Kopplungseinrichtung eine elektrische Verbindung, die aus drei parallel verlaufenden Leitungen ausgebildet ist. Ferner weist jeder Karabiner einen entsprechenden Mikroschalter auf, welcher zum Öffnen und Schließen der unterschiedlichen Stromwege ausgebildet ist. Ferner dient ein Bolzen als Sperrelement, welcher in einer ersten Position das Öffnen des Schnappers verhindert und in einer zweiten Position das Öffnen des Schnappers ermöglicht. Die Position des Bolzens wird mit einem Elektromagneten und einer Feder gesteuert. Die Elektromagneten werden über die Mikroschalter gesteuert und die Mikroschalter werden durch ein Drücken des Sicherungshebels aktiviert.
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Unter ungünstigen Umständen kann es passieren, dass ein solches Kupplungsmittel, zum Beispiel ein Bowdenzug, in einen undefinierten Zustand übergeht, in dem zum Beispiel entweder beide Karabiner betätigbar oder beide Karabiner verriegelt sind.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Selbstsicherungsvorrichtung fehlerrobust zu betreiben.
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Diese Aufgabe wird durch eine Selbstsicherungsvorrichtung mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch gelöst.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Selbstsicherungsvorrichtung zum Sichern einer Person geschaffen, wobei die Selbstsicherungsvorrichtung ein erstes Befestigungselement (zum Beispiel einen ersten Karabiner) zum Befestigen an einem Sicherungselement (zum Beispiel einem Sicherungsseil), ein zweites Befestigungselement (zum Beispiel einen zweiten Karabiner) zum Befestigen an einem Sicherungselement (zum Beispiel demselben oder einem anderen Sicherungsseil), ein Kommunikationsmittel (zum Beispiel ein Bowdenzug) zum Kommunizieren zwischen dem ersten Befestigungselement und dem zweiten Befestigungselement derart, dass in einer ersten Stellung des Kommunikationsmittels das erste Befestigungselement betätigbar und das zweite Befestigungselement gesperrt und in einer zweiten Stellung des Kommunikationsmittels das erste Befestigungselement gesperrt und das zweite Befestigungselement betätigbar ist, und einen Steuerungsmechanismus zum Steuern des Kommunikationsmittels zum Unterbinden, dass das Kommunikationsmittel in einer undefinierten Zwischenstellung zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung verbleibt oder dauerhaft verharrt, aufweist.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine Selbstsicherungsvorrichtung geschaffen, bei der sichergestellt ist, dass ein Kommunikationsmittel zum Kommunizieren zwischen zwei Befestigungselementen stets in einen definierten Zustand überführt wird, der einer definierten Stellung des Kommunikationsmittels entspricht. Genauer gesagt kann sichergestellt werden, dass das Kommunikationsmittel entweder in einer ersten stabilen Stellung oder in einer zweiten stabilen Stellung ist, wobei in einer jeweiligen Stellung eines der beiden Befestigungselemente verriegelt und das jeweils andere Befestigungselemente entriegelt ist. Zum Beispiel kann stets ein Karabiner geöffnet werden wenn ein anderer Karabiner geschlossen ist und umgekehrt. Damit kann sichergestellt werden, dass ein Benutzer der Sicherungsvorrichtung zu jedem Zeitpunkt mittels des gegenwärtig verriegelten Befestigungselements an dem Sicherungselement gesichert ist, während der Benutzer das gegenwärtig entriegelte andere Befestigungselement zum Beispiel zwischen zwei Sicherungselementen oder zwei Positionen eines Sicherungselements umhängen kann. Undefinierte, gefährliche und/oder funktionsbeeinträchtigende Zwischenzustände können dadurch zuverlässig vermieden werden, sodass eine fehlerrobust betreibbare Selbstsicherungsvorrichtung geschaffen ist. Insbesondere kann die Verunmöglichung solcher unerwünschter Zwischenzustände ausschließen, dass die Selbstsicherungsvorrichtung in einem gefährlichen Zwischenzustand ist, in dem beide Befestigungselemente gleichzeitig entriegelt sind und ein Benutzer der Selbstsicherungsvorrichtung daher nicht zuverlässig durchgehend gesichert ist. Ferner kann das Unterbinden unerwünschter Zwischenzustände eine Funktionsbeeinträchtigung dahingehend ausschließen, dass gleichzeitig beide Befestigungselemente gesperrt sind und ein Benutzer sich an einem Sicherungselement nicht mehr umhängen kann.
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Im Weiteren werden zusätzliche Ausführungsbeispiele der Selbstsicherungsvorrichtung beschrieben.
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Erfindungsgemäß ist der Steuerungsmechanismus ein magnetischer Steuerungsmechanismus sein. Gemäß einer solchen Ausgestaltung kann der Steuerungsmechanismus auf das Kommunikationsmittel einwirkende Magnetkräfte so einstellen, dass das Kommunikationsmittel nur in der ersten Stellung oder in der zweiten Stellung stabil und dauerhaft verbleiben kann. Dies kann durch Erzeugen eines jeweiligen lokalen Potentialminimums eines Magnetelements des Kommunikationsmittels ausschließlich in der ersten Stellung und in der zweiten Stellung erreicht werden. In einer Zwischenstellung kann aufgrund der eingestellten Magnetkräfte das Potential so ungünstig sein, dass das Magnetelement des Kommunikationsmittels aus dieser energetisch labilen Zwischenstellung selbsttätig entweder in die erste Stellung oder in die zweite Stellung zurückgeführt wird. Ein magnetischer Steuerungsmechanismus ist deshalb eine bevorzugte Ausführungsform, da in berührungsfreier, dadurch reibungsarmer, und präzise einstellbarer Weise ein Verharren des Kommunikationsmittels in einer labilen Mittelstellung eliminiert werden kann. Auch ist bei Vorsehen eines magnetischen Steuerungsmechanismus zum Verunmöglichen undefinierter Stellungen des Kommunikationsmittels eine wartungsfreie und über lange Zeit hinweg verschleißfreie Selbstsicherungsvorrichtung geschaffen. Anschaulich lässt sich mit einem magnetischen Steuerungsmechanismus ein labiles Gleichgewicht in einer unerwünschten Mittelstellung eliminieren und, durch entsprechende Einstellung von Magnetkräften, eine Rückführung in eine der beiden stabilen Stellungen erreichen.
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Durch ein durch Magnetkraft veranlasstes Verrasten in einer der beiden Soll-Stellungen kommt es mit Vorteil in der Praxis zu einer akustischen und haptischen Rückmeldung an einen Benutzer, welche die Einnahme einer der beiden gewünschten Stellungen erkennbar macht. Hört und/oder spürt der Benutzer (zum Beispiel bei Betätigen einer Blockiervorrichtung eines Karabiners mittels eines Sicherungsmittels an einem Sicherungsseil, was zu einer mechanischen Einwirkung auf das Kommunikationsmittel und infolgedessen zu einer Einwirkung auf eine Blockiervorrichtung des anderen Karabiners führen kann), dass die Selbstsicherungsvorrichtung eine der beiden stabilen und sicheren Soll-Stellungen eingenommen hat, kann der Benutzer sicher sein, dass die Selbstsicherungsvorrichtung gleichermaßen mit hoher Sicherheit und voller Funktionalität benutzt werden kann.
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Alternativ zu dem erfindungsgemäßen magnetischen Steuerungsmechanismus kann der Steuerungsmechanismus auch unter Verwendung von mechanischen Vorspannelementen ausgebildet sein, zum Beispiel einer Anordnung von Federn (zum Beispiel Schraubenfedern und/oder Blattfedern), die das Kommunikationsmittel durch Federkräfte stets in die erste Stellung oder in die zweite Stellung zurückführen, wenn das Kommunikationsmittel vorübergehend in einer labilen Zwischenstellung befindlich sein sollte.
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Erfindungsgemäß kann der Steuerungsmechanismus zwei nebeneinander angeordnete erste Magnetelemente aufweisen, gegenüber denen eine Litze des Kommunikationsmittels bewegbar ist, und kann ein zweites Magnetelement aufweisen, das fest an der Litze angebracht ist. Die Positionen der beiden ersten Magnetelemente können einer Position gemäß der ersten Stellung und einer Position gemäß der zweiten Stellung des Kommunikationsmittels entsprechen. Bei einem Bowdenzug als Kommunikationsmittel kann eine zum Beispiel als Stahlseil ausgebildete, längsverschiebbare Litze zumindest abschnittsweise im Inneren einer Hülle geführt sein. Diese Litze kann mit einem zweiten Magnetelement bestückt sein, das sich im Betrieb mit der Litze hin und her bewegt. Die Magnetelemente können so ausgebildet sein, dass deren magnetische Wechselwirkung zwar eine Hin- und Her-Bewegung der Litze ermöglicht, jedoch ein stabiles bzw. dauerhaftes Verbleiben der Litze und damit des Kommunikationsmittels lediglich in der ersten Stellung oder in der zweiten Stellung zulässt.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die ersten Magnetelemente und das zweite Magnetelement aufeinander eine derartige Magnetkraft ausüben, dass das zweite Magnetelement in der ersten Stellung oder Position des Kommunikationsmittels an einem der ersten Magnetelemente angeordnet ist und in der zweiten Stellung oder Position des Kommunikationsmittels an dem anderen der ersten Magnetelemente angeordnet ist. Mit Vorteil können die ersten Magnetelemente und das zweite Magnetelement aufeinander eine derartige Magnetkraft ausüben, dass ein Verbleiben des zweiten Magnetelements zwischen den ersten Magnetelementen magnetisch verunmöglicht ist. Insbesondere kann eine Zwischenposition zwischen den ersten Magnetelementen für das zweite Magnetelement labil sein. Bevorzugt kann ein an einer Zwischenposition zwischen den ersten Magnetelementen befindliches zweites Magnetelement selbsttätig von der Zwischenposition in die erste Stellung oder in die zweite Stellung zurückgeführt werden. Hierfür können die ersten Magnetelemente und das zweite Magnetelement so konfiguriert werden, dass diese an der ersten Stellung und an der zweiten Stellung eine besonders starke magnetische Anziehungskraft aufeinander ausüben. In einer Zwischenstellung zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung kann eine magnetische Anziehungskraft wesentlich kleiner, gleich Null oder sogar magnetisch abstoßend sein, sodass das zweite Magnetelement aus einer energetisch bzw. kräftemäßig ungünstigen Zwischenstellung unverzüglich entweder in die erste Stellung oder in die zweite Stellung zurückgetrieben wird, ohne dass es hierfür einer Benutzeraktivität bedarf.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die ersten Magnetelemente ein Magnetfeld erzeugen bzw. zum Erzeugen eines Magnetfelds ausgebildet sein. Insbesondere können die ersten Magnetelemente ein dauerhaftes Magnetfeld erzeugen. Bevorzugt können die ersten Magnetelemente aus einem permanentmagnetischen Material hergestellt sein, zum Beispiel aus einem ferromagnetischen Material.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das zweite Magnetelement ein magnetisierbares Material aufweisen, das selbst kein Permanentmagnet zu sein braucht. Beispielsweise kann das zweite Magnetelement Eisen aufweisen oder daraus bestehen. Das zweite Magnetelement kann so ausgebildet sein, dass es einer magnetischen Anziehung durch die ersten Magnetelemente unterworfen ist. Anders ausgedrückt kann das zweite Magnetelement durch die ersten Magnetelemente einer Magnetkraft unterworfen sein. Diese Magnetkraft kann in der ersten Stellung und in der zweiten Stellung besonders stark anziehend sein, und in diesen beiden Stellungen jeweils ein lokales Maximum einer magnetischen Anziehungskraft zeigen.
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Alternativ ist es auch möglich, die ersten Magnetelemente aus einem magnetisierbaren Material wie Eisen auszubilden oder diese so auszubilden, dass sie einer magnetischen Anziehung durch das zweite Magnetelement unterworfen sind. In einer solchen Ausgestaltung kann das zweite Magnetelement zum Erzeugen eines Magnetfelds ausgebildet sein, vorzugsweise permanentmagnetisch sein. Ferner ist es möglich, sowohl die ersten Magnetelemente als auch das zweite Magnetelement aus einem Permanentmagneten herzustellen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die ersten Magnetelemente Magnetringe mit einer zentralen Öffnung sein, wobei die Litze durch die zentralen Öffnungen hindurchdurchgeführt ist. Bevorzugt kann das an der Litze fest angebrachte zweite Magnetelement durch eine jeweilige der zentralen Öffnungen der ersten Magnetelemente hindurchgeführt sein. Beispielsweise kann in der ersten Stellung des Kommunikationsmittels das zweite Magnetelement in der Öffnung eines als Magnetring ausgebildeten ersten Magnetelements positioniert sein. In entsprechender Weise kann in der zweiten Stellung des Kommunikationsmittels das zweite Magnetelement in der Öffnung eines als Magnetring ausgebildeten anderen ersten Magnetelements positioniert sein. Beim Vorsehen geschlossener Magnetringe als erste Magnetelemente kann auf das in einer jeweiligen zentralen Ringöffnung angeordnete zweite Magnetelement in Umfangsrichtung eine im Wesentlichen konstante magnetische Anziehungskraft wirken, was besonders zuverlässig ein Verbleiben des zweiten Magnetelements lediglich an der Position des einen oder des anderen ersten Magnetelements ermöglicht und die dauerhafte Einnahme einer Zwischenposition ausschließt.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das zweite Magnetelement die Litze vollumfänglich umgeben. Zum Beispiel kann das zweite Magnetelement ein kreiszylindrischer Körper mit Durchgangsöffnung sein, in welche die Litze eingeführt ist. Das zweite Magnetelement kann fest an der Litze befestigt sein, zum Beispiel darauf aufgepresst oder damit verklebt sein.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Selbstsicherungsvorrichtung ein Gehäuse aufweisen, in dem zumindest ein Teil des Steuermechanismus angeordnet ist. Insbesondere kann ein Teil einer bewegbaren Litze des Kommunikationsmittels bewegbar in dem Gehäuse angeordnet sein. Ferner kann ein Teil einer die Litze umgebenden Hülle des Kommunikationsmittels fest an dem Gehäuse angebracht sein. Beispielsweise kann das Gehäuse zumindest einen Teil des Kommunikationsmittels umschließend ausgebildet sein. Mittels eines solchen Gehäuses kann nicht nur der Steuermechanismus von mechanischen Beanspruchungen geschützt werden, sondern kann zusätzlich eine korrekte Relativpositionierung zwischen einer Litze und einer Hülle des Kommunikationsmittels sichergestellt werden. Beispielsweise kann das Kommunikationsmittel ein Bowdenzug aus einer Metalllitze und einer umgebenden Hülle (zum Beispiel aus Kunststoff oder Gewebe) sein, wobei die Metalllitze gegenüber der Hülle verschiebbar ausgebildet sein kann. Indem die Hülle an dem Gehäuse festgelegt und ein Teil der Litze längsbewegbar in dem Gehäuse untergebracht ist, kann eine Grundlage für eine Justierung einer Relativposition zwischen Hülle und Litze geschaffen werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann in einem zentralen Bereich des Gehäuses die Hülle unterbrochen und dadurch die Litze freigelegt sein. Insbesondere kann an bzw. im Bereich von einander gegenüberliegenden freien Enden der unterbrochenen Hülle in dem Gehäuse jedes der freien Enden von einer fest an der Hülle angebrachten Ummantelung umgeben sein. Eine solche Ummantelung kann die Hülle lokal verdicken, was eine Positionsjustierung der Hülle gegenüber der Litze vereinfacht.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann an einander gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses jeweils eine Anordnung oder Abfolge von beispielsweise parallelen Rillen gebildet sein, wobei ein jeweiliges Paar von Sicherungsringen in zwei zueinander beabstandete Rillen von jeder der Anordnungen eingeführt ist. Ferner kann zwischen jedem Paar von Sicherungsringen in einer jeweiligen Anordnung oder Abfolge von Rillen eine jeweilige der Ummantelungen verschiebegesichert angeordnet sein. Höchst vorteilhaft erlaubt diese Konfiguration eine präzise räumliche Justierung zwischen Hülle und Litze des Kommunikationsmittels, insbesondere wenn Letzteres als Bowdenzug ausgebildet ist. Zur Vornahme einer solchen Justierung können zwei Sicherungsringe in zwei Rillen einer jeweiligen Rillensequenz der besagten Anordnung eingelegt werden. Die beiden Sicherungsringe können in einem solchen Abstand voneinander in entsprechend geeignete Rillen eingelegt werden, dass die Ummantelung an den freigelegten Enden der Hülle gerade zwischen diese beiden Sicherungsringe eingeführt werden kann. Diese Justage kann an beiden einander gegenüberliegenden freigelegten Enden der Hülle erfolgen, sodass jede der beiden Ummantelungen in Längsrichtung zwischen zwei in Rillen angeordneten Sicherungsringen gegen Längsverschiebung gesichert ist. Da die Ummantelungen mit der Hülle fest verbunden sind, ist dadurch auch die Hülle vor einer unerwünschten Längsverschiebung geschützt. Durch die Auswahl von zweimal zwei Rillen zum Einlegen der Sicherungsscheiben kann die Hülle zum Justieren über einen gewissen Bereich in Längsrichtung verschoben werden. Die Litze hingegen kann über einen gewissen Raumbereich hinweg frei bewegt werden, wie dies zum Überführen des Kommunikationsmittels zwischen der stabilen ersten Stellung und der stabilen zweiten Stellung nötig ist. Auf diese Weise ist eine gewünschte räumliche Beziehung zwischen Hülle und Litze variabel und präzise einstellbar. Beispielsweise kann zum Verschieben zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung die Litze um einen Wert in einem Bereich zwischen 2 mm und 20 mm verschoben werden, beispielsweise um 8 mm. Durch die beschriebene Justiermöglichkeit kann eine präzise Definition der ersten Stellung und der zweiten Stellung ermöglicht werden. Dadurch kann ein Zusatzbeitrag zum Unterbinden unerwünschter Zwischenstellungen oder Fehlstellungen geleistet werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die ersten Magnetelemente ortsfest in dem Gehäuse angeordnet sein. Ferner kann das zweite Magnetelement fest an der Litze und bewegbar relativ zu dem Gehäuse angeordnet sein. Auf diese Weise kann das Gehäuse die Magnetelemente schützend umgeben, ohne deren Funktionalität unerwünscht zu beeinflussen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung können die insbesondere als Karabiner ausgebildeten Befestigungselemente gegen Öffnen mittels einer jeweiligen Blockiervorrichtung eines jeweiligen Befestigungselements blockiert werden. Diese Blockiervorrichtungen der beiden Befestigungselemente können mittels des Kommunikationsmittels gekoppelt sein. Ferner kann ein Sicherungsmittel (zum Beispiel ein Schlüssel oder Bolzen an einem beispielsweise als Sicherungsseil ausgebildeten Sicherungselement) für die Befestigungselemente vorgesehen sein, das bei Einhängen eines Befestigungselements in das Sicherungselement und bei Betätigen des Sicherungsmittels dieses Befestigungselement mittels seiner Blockiervorrichtung gegen Öffnen versperrt. Ferner kann, ausgelöst durch dieses Betätigen des Sicherungsmittels, das Kommunikationsmittel die Blockiervorrichtung des zweiten Befestigungselements derart betätigen, dass das zweite Befestigungselement zum Öffnen freigegeben wird. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass stets nur eines der Befestigungselemente geöffnet werden kann. Die beschriebene Funktion kann beispielsweise realisiert werden wie in
WO 2008/049143 A1 beschrieben.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das erste Befestigungselement ein erster Karabiner sein. In entsprechender Weise kann das zweite Befestigungselement ein zweiter Karabiner sein. Als Befestigungselemente sind anstelle von Karabinern auch Gabelstücke, Ösen, Schnapper, etc. möglich. Alternativ zu Karabinern können auch andere mittels eines Kommunikationsmittels kommunizierfähig koppelbare Befestigungsmittel eingesetzt werden, zum Beispiel ein Haken mit verstellbarem Gate oder ein Körper mit Maulöffnung, die durch einen Verschiebe- oder Schnappmechanismus selektiv geschlossen werden kann.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Kommunikationsmittel aus einer Gruppe ausgewählt sein, die besteht aus einem Bowdenzug, einem Hydraulik-Kommunikationsmittel und einem Pneumatik-Kommunikationsmittel. Als Kraftkopplungsmechanismus zwischen den Befestigungselementen kann also zum Beispiel ein mechanischer Zugdraht oder eine Fluidleitung eingesetzt werden, welche die Aktivierung einer Betätigbarkeit oder die Sperrung eines jeweiligen Befestigungselements auslösen können. Alternativ zu einem Bowdenzug kann das Kommunikationsmittel somit auch eine Fluidleitung, zum Beispiel für eine hydraulische oder pneumatische Kopplung der beiden Karabiner, oder dergleichen aufweisen.
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Ein Bowdenzug kann zwei Karabiner einer Selbstsicherungsvorrichtung vorteilhaft verbinden und dazu dienen, ein gleichzeitiges Öffnen zweier Karabiner zu unterbinden. Bewegt sich ein Benutzer entlang eines Sicherungsmittels (zum Beispiel eines Seils), das zwischen einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Masten oder dergleichen als Befestigungspunkte gespannt ist, so ist bei jedem Mast ein Umhängen der Karabiner erforderlich. Werden beide Karabiner einer Selbstsicherungsvorrichtung gleichzeitig freigegeben, wäre ein Absturz des Benutzers beim Umhängen nicht zuverlässig ausgeschlossen. Indem jedoch ein Bowdenzug zwischen den beiden Karabinern vorgesehen ist, kann ein Aushängen eines Karabiners davon abhängig gemacht werden, ob der andere Karabiner gegenwärtig geschlossen ist oder nicht.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Kommunikationsmittel einen einzigen Bowdenzug auf. Alternativ ist es möglich, das Kommunikationsmittel mittels zweier (oder mehr) Bowdenzüge auszubilden, die aneinander anstoßend und/oder aneinander angrenzend ausgebildet sein können.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Selbstsicherungsvorrichtung einen Gurt aufweisen, insbesondere einen Hüftgurt oder einen Brust- und Hüftgurt, der mit dem ersten Befestigungselement und mit dem zweiten Befestigungselement gekoppelt ist. Zur Kopplung eines solchen Gurts mit den Befestigungselementen können zum Beispiel Bänder, insbesondere vernähte Textilbänder, oder kann ein anderes Verbindungsmittel verwendet werden.
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Es ist auch möglich, zumindest eines der Befestigungselemente durch einen Schlüssel oder dergleichen versperr- oder entsperrbar auszugestalten, um eine verbesserte Sicherheit zu erreichen. Ein solcher Schlüssel kann ein mechanischer Schlüssel sein, oder ein elektrischer, magnetisch oder induktiv wirkender Schlüssel. Auch optische Schlüssel sind möglich.
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Eine Selbstsicherungsvorrichtung gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung kann zum Beispiel für den Arbeitsschutz oder als Klettersteigset eingesetzt werden. Eine solche Selbstsicherungsvorrichtung kann aber auch für Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel in Kletterparks, eingesetzt werden. Somit kann die Selbstsicherungsvorrichtung sowohl in Kletterparks, auf gesicherten Klettersteigen oder auch für Arbeiten an Hausfassaden, Dächern, Brücken, Masten, etc. oder auch in der Schifffahrt, insbesondere bei Segelbooten, eingesetzt werden.
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Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.
- 1 und 2 zeigen zwei Ansichten einer Selbstsicherungsvorrichtung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 3 zeigt einen Steuermechanismus in einem Gehäuse der Selbstsicherungsvorrichtung gemäß 1 und 2.
- 4 und 5 zeigen den Steuermechanismus gemäß 3 in zwei unterschiedlichen Stellungen eines Kommunikationsmittels.
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Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
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Bevor bezugnehmend auf die Figuren exemplarische Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben werden, sollen noch einige allgemeine Aspekte von Ausführungsbeispielen der Erfindung erläutert werden:
- Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann eine Steuerung für eine kommunizierende Selbstsicherungsvorrichtung geschaffen werden, mit der undefinierte Zwischenzustände vermieden werden können. Dadurch kann die Sicherheit einer Selbstsicherungsvorrichtung verbessert werden. Gleichzeitig kann eine ununterbrochene Funktionsfähigkeit der Selbstsicherungsvorrichtung sichergestellt werden. Genauer gesagt wird gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Steuerungseinrichtung für kommunizierende Befestigungselemente einer Selbstsicherungsvorrichtung geschaffen, die gewährleistet, dass jeweils immer genau ein Befestigungselement der Selbstsicherungsvorrichtung verschlossen ist, wohingegen sich das andere Befestigungselement der Selbstsicherungsvorrichtung öffnen lässt. Ferner ist gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Anlage bereitgestellt, bei der eine Mehrzahl von Selbstsicherungsvorrichtungen mit dieser Steuerung zur Anwendung kommt.
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Eine Selbstsicherungsvorrichtung dieser Art kann auch als kommunizierendes Selbstsicherungsset (insbesondere Klettersteigset) bezeichnet werden. Eine solche kommunizierende Selbstsicherungsvorrichtung dient der Sicherheit von Kletterern auf Klettersteigen oder Hochseilgärten. Derartige Selbstsicherungsvorrichtungen können jedoch auch für ausgesetzte Arbeiten an Hausfassaden, Dächern, Brücken, Masten, etc. sowie auch in der Schifffahrt, insbesondere bei Segelbooten, eingesetzt werden. Eine kommunizierende Selbstsicherungsvorrichtung kann zwei Karabiner oder andere Befestigungselemente aufweisen, die jeweils über ein zum Beispiel als Seil oder als Band ausgebildetes Verbindungsstück mit der sich sichernden Person verbunden sind. Hierbei kann zum Beispiel ein Sicherungsgurt, wie zum Beispiel ein Hüftgurt für die sich sichernde Person eingesetzt werden. Die beiden Karabiner können zum Beispiel an den freien Enden eines Y- oder V-förmigen Seiles oder Bandes befestigt werden, welches Seil bzw. Band mittig oder nahe der Mitte mit einer Anhängevorrichtung zum Befestigen an einem Sicherungsgurt der sich sichernden Person versehen ist. Die beiden Karabiner können zusätzlich mit einem Kommunikationsmittel, beispielsweise einem Bowdenzugsystem, miteinander verbunden sein. Dieses Kommunikationsmittel soll gewährleisten, dass sich wechselseitig immer nur einer der beiden Karabiner öffnen lässt, wohingegen der andere Karabiner gegen Öffnen versperrt ist.
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Kommunizierende Selbstsicherungsvorrichtungen sollen gewährleisten, dass immer ein Karabiner zuverlässig am Seil verschlossen ist, wohingegen sich der je andere Karabiner öffnen lässt. Damit ist sichergestellt, dass niemals beide Karabiner gleichzeitig von der Sicherungsführung, beispielsweise ein Stahlseil, abgenommen werden können und somit die mit der Selbstsicherungsvorrichtung verbundene Person stets zumindest mittels eines Karabiners gegen Absturz gesichert ist.
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Dies kann durch eine kommunikative Verbindung, beispielsweise mittels eines Bowdenzugs, erreicht werden. Durch die Bewegung eines Litzenkabels im Inneren des Bowdenzugs kann damit immer ein Karabiner verriegelt werden und sich dabei gleichzeitig die Riegelung des anderen Karabiners entriegeln. Das Litzenkabel soll daher ausschließlich zwischen zwei gewünschten Positionen wechseln. In einer gewünschten ersten Position oder Stellung ist der erste Karabiner verriegelt und gleichzeitig der zweite Karabiner entriegelt. In einer anderen gewünschten zweiten Position oder Stellung ist der erste Karabiner entriegelt und gleichzeitig der zweite Karabiner verriegelt.
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Hierbei ergibt sich in herkömmlichen Sicherungsvorrichtungen folgende Problematik: Bei kommunizierenden Sicherungssystemen hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass das Litzenkabel des Bowdenzuges immer wieder dauerhaft in einer undefinierten und unerwünschten ziemlich stabilen Mittelstellung zwischen den beiden gewünschten Positionen verblieb. Dies kann dadurch zustande kommen, dass sich die Litze durch - bei der Benutzung eines Seilgartens sehr häufige - Vibration oder Erschütterung verschiebt. Weiters kommt es vor, dass durch Verdrehen des Systems und der Karabiner sich die Litze des Bowdenzuges eigenständig in diese Mittelposition bewegt, oder aber, dass der Benutzer den Verriegelungs-/Entriegelungsvorgang der Karabiner nicht ordnungsgemäß in voller Länge ausführt. In dieser ungewünschten Mittelposition waren nun entweder beide Karabiner verriegelt, oder beide Karabiner entriegelt.
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Sind beide Karabiner verriegelt, so ist die gesicherte Person zwar zuverlässig gegen Absturz gesichert, kann jedoch nicht einen der Karabiner vom Seil nehmen und kann dadurch nicht zur nächsten Seilgartenübung wechseln. Dies führt zu einer Funktionsstörung bzw. einem Funktionsverlust.
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Sind beide Karabiner entriegelt, so kann die gesicherte Person zwar zur nächsten Seilgartenübung wechseln, hat aber die Möglichkeit, beide Karabiner gleichzeitig vom Sicherungsseil zu nehmen. Dies bedeutet eine ungesicherte Situation, die im schlimmsten Fall zu einem Absturz des Benutzers aus großer Höhe führen kann.
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Exemplarische Ausführungsbeispiele der Erfindung unterbinden die dauerhafte Einnahme einer undefinierten Zwischenstellung zwischen den beiden definierten und erwünschten Stellungen, bei denen jeweils einer der Karabiner geöffnet werden kann und der jeweils andere Karabiner gesperrt ist. Dies wird durch einen vorzugsweise magnetischen Steuerungsmechanismus bewerkstelligt, der ein Verbleiben in einer undefinierten Zwischenstellung unmöglich macht.
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1 und 2 zeigen zwei Ansichten einer Selbstsicherungsvorrichtung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. 3 zeigt einen Steuermechanismus in einem Gehäuse 3 der Selbstsicherungsvorrichtung gemäß 1 und 2. 4 und 5 zeigen den Steuermechanismus gemäß 3 in zwei unterschiedlichen Stellungen eines Kommunikationsmittels 7.
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1 und 2 zeigen also eine Selbstsicherungsvorrichtung zum Sichern einer Person gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die dargestellte Selbstsicherungsvorrichtung weist ein als ersten Karabiner ausgebildetes erstes Befestigungselement K1 zum Befestigen an einem nicht dargestellten Sicherungselement (beispielsweise einem Sicherungsseil) auf. Ferner ist ein hier als zweiter Karabiner ausgebildetes zweites Befestigungselement K2 zum Befestigen an demselben oder einem anderen Sicherungselement vorgesehen. Die beiden Befestigungselemente K1, K2 sind miteinander über ein flexibles Verbindungsmittel 6 verbunden, das als Absturzschutz dient. Beispielsweise kann das Verbindungsmittel 6 ein vernähtes Textilband aufweisen.
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Entlang (beispielsweise an und/oder in) dem Verbindungsmittel 6 verläuft ein mit den beiden Befestigungselementen K1, K2 wirkverbundenes Kommunikationsmittel 7. Vorzugsweise ist das Kommunikationsmittel 7 als Bowdenzug ausgebildet. Zum Beispiel kann ein solcher Bowdenzug in einem Textilschlauch eingebettet sein, der mit dem Verbindungsmittel 6 vernäht sein kann. 1 und 2 zeigen jeweils eine Schlaufe 11, an der die dargestellte Selbstsicherungsvorrichtung mit einem Gurt (nicht gezeigt) verbunden werden kann, den ein Benutzer trägt.
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Das Kommunikationsmittel 7 dient zum Kommunizieren zwischen dem ersten Befestigungselement K1 und dem zweiten Befestigungselement K2 auf eine solche Weise, dass in einer ersten Stellung des Kommunikationsmittels 7 das erste Befestigungselement K1 betätigbar ist (d.h. der erste Karabiner geöffnet werden kann) und das zweite Befestigungselement K2 gesperrt ist (d.h. der zweite Karabiner nicht geöffnet werden kann). In einer zweiten Stellung des Kommunikationsmittels 7 ist hingegen das erste Befestigungselement K1 gesperrt (d.h. der erste Karabiner kann nicht geöffnet werden) und das zweite Befestigungselement K2 betätigbar (d.h. der zweite Karabiner kann geöffnet werden).
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Die Einstellung der ersten Stellung oder der zweiten Stellung des Kommunikationsmittels 7 kann durch eine benutzerseitige Betätigung erfolgen. Dies kann beispielsweise durchgeführt werden, indem ein Benutzer eine Blockiervorrichtung eines jeweiligen Befestigungselements K1 bzw. K2 (beispielsweise mittels eines an einem Sicherungselement, wie zum Beispiel einem Sicherungsseil, angebrachten Sicherungsmittels, wie zum Beispiel einem Sicherungspin oder Sicherungsschlüssel) betätigt. Diese Betätigung der Blockiervorrichtung eines Befestigungselements K1 bzw. K2 kann vermittels des Kommunikationsmittels 7 auf eine Blockiervorrichtung des jeweils anderen Befestigungselements K2 bzw. K1 wirken. Dadurch kann das Befestigungselement K1 bzw. K2 verriegelt werden und das andere Befestigungselement K2 bzw. K1 entriegelt werden.
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Vorteilhaft weist die Selbstsicherungsvorrichtung einen magnetischen Steuerungsmechanismus zum Steuern des Kommunikationsmittels 7 derart auf, dass aufgrund eingestellter magnetischer Kraftverhältnisse zuverlässig unterbunden wird, dass das Kommunikationsmittel 7 in einer undefinierten Zwischenstellung zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung verbleibt. Zwar kann das Kommunikationsmittel 7 beim Schalten zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung kurzfristig eine Zwischenstellung durchlaufen, verbleibt dort aber nicht dauerhaft, da die im Weiteren näher beschriebenen Magnetkräfte des Steuerungsmechanismus das Kommunikationsmittel 7 stets in eine der ersten Stellung und der zweiten Stellung drängen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass zu jedem Zeitpunkt ein Benutzer der Selbstsicherungsvorrichtung durch ein gesperrtes der beiden Befestigungselemente K1 oder K2 am Sicherungselement gesichert ist, während gleichzeitig das jeweils andere Befestigungselement K2 oder K1 vom Sicherungselement abgenommen werden kann, was zu jedem Zeitpunkt ein Umhängen ermöglicht. Andere unerwünschte oder undefinierte Zwischenzustände können nicht auftreten, insbesondere kein unsicheres gleichzeitiges Freigeben beider Befestigungselemente K1 und K2 und kein funktionsstörendes gleichzeitiges Sperren beider Befestigungselemente K1 und K2. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind alle Komponenten des Steuerungsmechanismus in einem Gehäuse 3 integriert, durch das ein Teil des als Bowdenzug ausgebildeten Kommunikationsmittels 7 geführt ist. Dadurch sind die Komponenten des Steuerungsmechanismus gegen mechanische Einflüsse, Staub und Feuchtigkeit geschützt.
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Nun bezugnehmend auf 3 bis 5 weist der Steuerungsmechanismus in dem Gehäuse 3 zwei nebeneinander angeordnete erste Magnetelemente 2a, 2b auf, die fest in dem Gehäuse 3 montiert sind. Das als Bowdenzug ausgebildete Kommunikationsmittel 7 weist eine als Metallseil ausgebildete Litze 5 und eine Hülle 4 auf, in deren Inneren die Litze 5 relativ zu der Hülle 4 verschiebbar angeordnet ist. Ein zweites Magnetelement 1 ist fest an der Litze 5 angebracht und bewegt sich im Betrieb gemeinsam mit der Litze 5 relativ zu der Hülle 4 und dem Gehäuse 3. Die ersten Magnetelemente 2a, 2b sind ortsfest in dem Gehäuse 3 angeordnet, wohingegen das zweite Magnetelement 1 fest an der Litze 5 und bewegbar in dem Gehäuse 3 angeordnet ist. Bewegt sich die Litze 5 beim Übergang zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung gegenüber der Hülle 4 gemäß 3 von links nach rechts oder in umgekehrter Richtung, bewegt sich folglich das zweite Magnetelement 1 mit der Litze 5 mit. Hingegen führt die Litze 5 des Kommunikationsmittels 7 bei ihrer Überführung zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung eine Relativbewegung zu den ersten Magnetelementen 2a, 2b aus.
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Die ersten Magnetelemente 2a, 2b und das zweite Magnetelement 1 sind derart ausgebildet, dass sie aufeinander eine solche Magnetkraft ausüben, dass das zweite Magnetelement 1 in der ersten Stellung bzw. Position des Kommunikationsmittels 7 an dem ersten Magnetelement 2a positioniert ist und in der zweiten Stellung bzw. Position des Kommunikationsmittels 7 an dem anderen ersten Magnetelement 2b positioniert ist. Genauer gesagt üben die ersten Magnetelemente 2a, 2b und das zweite Magnetelement 1 aufeinander eine derartige magnetische Anziehungskraft aus, dass ein Verbleiben des zweiten Magnetelements 1 zwischen den ersten Magnetelementen 2a, 2b magnetisch verunmöglicht ist. Die magnetische Anziehungskraft kann an einer Position des zweiten Magnetelements 1 entsprechend der ersten Stellung und der zweiten Stellung jeweils ein lokales Maximum aufweisen und in einem Zwischenbereich schnell stark absinken. Durch diese magnetischen Kraftverhältnisse wird das zweite Magnetelement 1, selbst wenn es sich kurzzeitig an einer Position zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung befinden sollte, sofort selbsttätig in die erste Stellung oder die zweite Stellung zurückgezogen. Ein Verbleiben in der labilen bzw. instabilen Zwischenposition zwischen den ersten Magnetelementen 2a, 2b ist für das zweite Magnetelement 1 aufgrund der beschriebenen Kraft- bzw. Potenzialverhältnisse ausgeschlossen. Mit Vorteil ist ein automatisches Zurückführen des zweiten Magnetelements 1 und folglich der Litze 5 des Kommunikationsmittels 7 in die erste Stellung oder in die zweite Stellung mit einer spürbaren und hörbaren Rückmeldung an einen Benutzer verbunden. Diese akustische bzw. haptische Rückmeldung stellt für einen Benutzer insbesondere beim Schalten zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung eine intuitiv wahrnehmbare Bestätigung über einen korrekten Betrieb der Selbstsicherungsvorrichtung dar.
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Bevorzugt sind die ersten Magnetelemente 2a, 2b als Permanentmagneten aus einem hartmagnetischen Material ausgebildet, um dauerhaft ein Magnetfeld zu erzeugen. Das zweite Magnetelement 1 hingegen kann als Körper aus einem magnetisierbaren Material, wie zum Beispiel Eisen, ausgebildet sein. Mit Vorteil sind gemäß 3 bis über 5 die ersten Magnetelemente 2a, 2b Magnetringe mit einer zentralen Öffnung, in welche die Litze 5 samt daran fest befestigtem zweiten Magnetelement 1 einführbar ist. Das kreiszylindrische zweite Magnetelement 1 passt in jede der zentralen Öffnungen und umgibt die Litze 5 vollumfänglich. Das zweite Magnetelement 1 kann ausgebildet sein, von den ersten Magnetelementen 2a, 2b magnetisch angezogen zu werden, um selbsttätig im Bereich eines der ersten Magnetelemente 2a oder 2b lokalisiert zu werden. Im Bereich zwischen den ersten Magnetelementen 2a, 2b ist die magnetische Anziehungskraft auf das zweite Magnetelement 1 entweder sehr viel kleiner, oder es kann dort auch eine magnetische Abstoßungskraft realisiert sein. Wenngleich eine Formgebung der ersten Magnetelemente 2a, 2b als Magnetringe bevorzugt ist, können die Magnetelemente 2a, 2b auch andere Formen haben.
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Wie bereits angesprochen, weist die Selbstsicherungsvorrichtung das Gehäuse 3 auf, in dem die beschriebenen Komponenten 1, 2a, 2b des magnetischen Steuermechanismus geschützt untergebracht sind. Das Gehäuse 3 kann sich an einer beliebigen Position des Verbindungsmittels 6 befinden, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Bereich der Schlaufe 11. Es ist allerdings auch möglich, dass sich das Gehäuse 3 angrenzend an das erste Befestigungselement K1 oder angrenzend an das zweite Befestigungselement K2 befindet.
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Wie bereits beschrieben, ist ein Teil der in Längsrichtung und relativ zu der Hülle 4 bewegbaren Litze 5 des Kommunikationsmittels 7 bewegbar in dem Gehäuse 3 angeordnet. Ferner ist ein Teil der einen Teilbereich der Litze 5 umgebenden Hülle 4 des Kommunikationsmittels 7 fest und unbeweglich an dem Gehäuse 3 angebracht. Wie gut in 4 zu erkennen ist, ist in einem zentralen Bereich 12 des Gehäuses 3 die Hülle 4 unterbrochen, sodass die Litze 5 im Bereich 12 freigelegt ist. An einander gegenüberliegenden freien Enden der unterbrochenen Hülle 4 in dem Gehäuse 3 ist jedes der freien Enden der Hülle 4 von einer jeweiligen fest an der Hülle 4 angebrachten Ummantelung 10 umgeben. Die Ummantelungen 10 sind jeweils als Kreiszylinder mit zentralem Durchgangsloch ausgeführt.
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Vorteilhaft ist an einander gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses 3 jeweils eine Anordnung von äquidistanten Rillen 8 gebildet. Ein jeweiliges Paar von Sicherungsringen 9 ist in zwei voneinander beabstandete Rillen 8 von jeder der Anordnungen eingesetzt. Ein Abstand von zwei Sicherungsringen 9 in zwei Rillen 8 einer Anordnung entspricht im Wesentlichen einer axialen Länge der zugehörigen Ummantelung 10. Zwischen jedem Paar von Sicherungsringen 9 ist nämlich eine jeweilige der Ummantelungen 10 eingesetzt und dadurch verschiebegesichert angeordnet. Die beschriebenen Maßnahmen ermöglichen eine Positionsanpassung zwischen Litze 5 und Hülle 4 des Kommunikationsmittels 7.
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Aufgrund der beschriebenen Funktionalität des Gehäuses 3 und der darin angeordneten Komponenten können die als Karabiner ausgebildeten Befestigungselemente K1, K2 leichtgewichtig und mit einfacher Konstruktion ausgebildet werden. Mit Vorteil kann das Gehäuse 3 im Betrieb im Bereich des Bauchnabels eines Benutzers positioniert sein, sodass die Selbstsicherungsvorrichtung bequem tragbar ist.
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Die in den Figuren dargestellte Selbstsicherungsvorrichtung ist konfiguriert, eine oben beschriebene gefährliche oder funktionsbeeinträchtigende Mittelstellung des Kommunikationsmittels 7 zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung zuverlässig zu verhindern. Ferner kann durch das Vorsehen der Rillen 8 in Verbindung mit den Sicherungsringen 9 und der Ummantelung 10 eine zum Beispiel fabrikseitig vorzunehmende Justage der Litze 5 relativ zu der Hülle 4 vorgenommen werden, was auch eine korrekte Positionierung der Magnetelemente 1, 2a, 2b relativ zueinander fördert.
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Das als Bowdenzug ausgebildete Kommunikationsmittel 7 und die darin befindliche Litze 5 können also durch das Gehäuse 3 geführt werden. Das Gehäuse 3 ist fix mit der Hülle 4 des Kommunikationsmittels 7 verbunden und kann beliebig an jeder Stelle des als Bowdenzug ausgebildeten Kommunikationsmittels 7 positioniert werden. Dahingehend kann es auch fix mit einem der beiden als Karabiner ausgebildeten Befestigungselementen K1 oder K2 verbunden oder in einem der beiden Befestigungselemente K1 oder K2 integriert sein. An die Litze 5 des Kommunikationsmittels 7 wird der - der magnetischen Anziehung unterworfene - Eisenkern befestigt, der das zweite Magnetelement 1 bildet. Dieser Eisenkern oder ein anderweitig ausgebildetes zweites Magnetelement 1 kann sich ausschließlich zwischen den zwei vorzugsweise als Magnetringe ausgebildeten ersten Magnetelementen 2a und 2b bewegen. Die Magnetfelder der beiden ersten Magnetelemente 2a und 2b sind nebeneinander angeordnet, wobei abstoßende Pole einander zugewandt sein können. Es existiert daher keine stabile unmagnetische Mittelstellung. Das zweite Magnetelement 1 und das damit befestigte Metallkabel, das die Litze 5 bilden kann, können daher nur zwischen den beiden ersten Magnetelementen 2a, 2b pendeln und nicht in einer Mittelstellung verharren. Damit kann die unerwünschte und gefährliche Mittelstellung bei mit Bowdenzug kommunizierenden Selbstsicherungssets zuverlässig verhindert werden.
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Gleichzeitig haben Ausführungsbeispiele der Erfindung den Vorteil, dass der Wechsel des zweiten Magnetelements 1 zwischen den Magnetfeldern haptisch und akustisch wahrnehmbar ist. Damit ist für einen Benutzer ein Umsicherungsvorgang zwischen den beiden Befestigungselementen K1 und K2 deutlich wahrnehmbar.
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Simultan fungiert das Gehäuse 3 auch dazu, den äußeren Teil des Bowdenzuges, d.h. die Hülle 4, in der Länge zu justieren. Dies ist dahingehend vorteilhaft, dass, damit die Längen der Hülle 4 und der Litze 5 aufeinander abgestimmt werden können. Diese Funktion kann dadurch bereitgestellt werden, dass das Gehäuse 3 in Längsrichtung zum Kommunikationsmittel 7 beidseitig mehrere hintereinanderliegende Rillen 8 aufweist. In eine dieser Rillen 8 wird zum Beispiel ein Metallring oder ein anderer Sicherungsring 9 eingelegt, der das Ende der Ummantelung 10 (die zum Beispiel auf die Hülle 4 aufgepresst sein kann) des Kommunikationsmittels 7 fixiert.
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In 4 und 5 ist erkennbar, wie das zweite Magnetelement 1 vom jeweiligen Ringmagneten angezogen wird, der das jeweilige erste Magnetelement 2a bzw. 2b bildet. Dadurch kann die Litze 5 des Kommunikationsmittels 7 in der jeweils gewünschten Position gehalten werden.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.