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GEBIET DER TECHNIK
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Die vorliegende Offenbarung betrifft Systeme zum Reparieren und Suche von Problemen elektronischer Fahrzeugmodule.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Die Aussagen in diesem Abschnitt stellen lediglich Informationen zum allgemeinen Stand der Technik in Bezug auf die vorliegende Offenbarung bereit und stellen unter Umständen nicht den Stand der Technik dar.
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Reparaturtechniker können Schwierigkeiten beim Erlernen und Erinnern haben, wie Probleme elektrischer Systeme (z. B. Kabelbäume, Verbinder und die einzelnen damit verbundenen Module oder Vorrichtungen) von Fahrzeugen zu finden und zu beheben sind. Dies kann besonders problematisch sein, da die elektrischen Systeme moderner Fahrzeuge zunehmend komplex geworden sind. Um derartige elektrische Systeme zu diagnostizieren und Fehler darin zu beheben, sind typischerweise ein tiefgreifendes Verständnis der Kabelbaumführung durch das Fahrzeug, der Modul- oder Vorrichtungslayoutpositionen in dem Fahrzeug, der Funktionalität und der Position von In-Line-Verbindern, einschließlich ihrer individuellen Pin-Layouts, und Schaltungen erforderlich.
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Es kann auch besonders schwierig sein, zu lernen, wie Probleme elektrischer Systeme von neuen Fahrzeugen oder neuen Fahrzeugkonfigurationen, die sich von den elektrischen Systemen, mit denen ein Reparaturtechniker vertraut ist, unterscheiden können, gefunden und behoben werden können. Somit kann es zeitaufwändig und kostspielig sein, Probleme elektrischer Systeme in modernen Fahrzeugen zu diagnostizieren, zu finden und zu beheben.
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Die vorliegende Offenbarung befasst sich mit diesen und anderen Problemen, die mit dem Reparieren von und der Problemsuche bei elektronischen Fahrzeugmodulen in Zusammenhang stehen.
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KURZDARSTELLUNG
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In einer Form beinhaltet ein Verfahren zur Fehlersuche bei einem Elektroniksystem eines Fahrzeugs ein Aufnehmen eines Diagnosefehlercodesatzes in ein Diagnosesystem. Der Diagnosefehlercodesatz beinhaltet einen oder mehrere Diagnosefehlercodes. Das Verfahren beinhaltet ein Empfangen von Diagnosespezifikationen. Die Diagnosespezifikationen ordnen Verbindungsstifte und Drähte des Elektroniksystems möglichen Diagnosefehlercodes zu. Das Verfahren beinhaltet ein Empfangen von Verdrahtungsschaltungsspezifikationen. Die Verdrahtungsschaltungsspezifikationen ordnen Verdrahtungsschaltungen des Elektroniksystems den Verbindern des Elektroniksystems zu. Das Verfahren beinhaltet ein Bestimmen eines Satzes möglicher Reparaturstellen basierend auf dem Diagnosefehlercodesatz, den Diagnosespezifikationen und den Verdrahtungsschaltungsspezifikationen und ein Anzeigen mindestens einer möglichen Reparaturstelle des Satzes möglicher Reparaturstellen. Gemäß einer Vielzahl von alternativen Formen: beinhaltet das Verfahren ein Einstufen jeder möglichen Reparaturstelle des Satzes möglicher Reparaturstellen; beinhaltet das Einstufen jeder möglichen Reparaturstelle ein Berücksichtigen eines Reparaturschwierigkeitsfaktors; beinhaltet das Verfahren ferner ein Anzeigen eines Bildes wenigstens eines Teils des Elektroniksystems in einer Darstellung des Fahrzeugs und ein Identifizieren der mindestens einen möglichen Reparaturstelle auf dem Bild; beinhaltet das Bild ein 3-dimensionales Modell des wenigstens einen Teils des Elektroniksystems; beinhaltet das Bild einen Schaltplan des Elektroniksystems; ist das Elektroniksystem in dem Fahrzeug installiert und ist das Fahrzeug ein Fahrzeug aus einem Satz Fahrzeuge, beinhaltet das Verfahren ferner ein Empfangen von Reparaturdaten von verschiedenen Fahrzeugen innerhalb des Satzes Fahrzeuge, wobei sich die verschiedenen Fahrzeuge von dem Fahrzeug unterscheiden, und beruht der Schritt des Bestimmens des Satzes möglicher Reparaturstellen ferner auf den Reparaturdaten von den verschiedenen Fahrzeugen und einer Bausequenz des Satzes Fahrzeuge; beinhalten die möglichen Reparaturstellen einen oder mehrere Verbinder; beinhaltet der Diagnosefehlercodesatz Fehlercodes, die mindestens zwei unterschiedlichen Schaltungen des Elektroniksystems zugeordnet sind, wobei sich die mindestens zwei unterschiedlichen Schaltungen einen gemeinsamen Verbinder teilen, wobei die möglichen Reparaturstellen den gemeinsamen Verbinder beinhalten; beinhalten die möglichen Reparaturstellen eine Stelle entlang eines Drahtes des Elektroniksystems; beinhaltet der Diagnosefehlercodesatz Fehlercodes, die mindestens zwei unterschiedlichen Schaltungen des Elektroniksystems zugeordnet sind, wobei die mindestens zwei unterschiedlichen Schaltungen jeweils eine Drahtlänge beinhalten, die durch eine gemeinsame Region des Fahrzeugs geführt wird, wobei die möglichen Reparaturstellen die gemeinsame Region beinhalten; beinhalten die Verdrahtungsdaten Verdrahtungsschemata des Elektroniksystems; wird die mindestens eine mögliche Reparaturstelle auf den Verdrahtungsschemata des Elektroniksystems angezeigt; beinhaltet das Verfahren ferner ein Empfangen von Reparaturstellen, die erfolgreichen Reparaturen entsprechen, welche an verschiedenen Fahrzeugen durchgeführt worden sind, die Diagnosefehlercodes ähnlich dem Diagnosefehlercodesatz aufwiesen; ordnen die Diagnosespezifikationen Verbinderkennungen der Verbinder des Elektroniksystems möglichen Diagnosefehlercodes zu, wobei die Verdrahtungsschaltungsspezifikationen Schaltungskennungen der Verdrahtungsschaltungen des Elektroniksystems den Verbinderkennungen zuordnen.
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Gemäß einer anderen Form beinhaltet ein Diagnosesystem zur Fehlersuche bei einem Elektroniksystem, das an einem Fahrzeug installiert ist, eine Prüfvorrichtung, eine Steuerung und eine Anzeige. Die Prüfvorrichtung ist zum Prüfen des Elektroniksystems konfiguriert. Die Steuerung ist dazu konfiguriert, Prüfdaten von der Prüfvorrichtung zu empfangen. Die Steuerung ist dazu konfiguriert, einen Satz möglicher Reparaturstellen basierend auf einem Diagnosefehlercodesatz, einem Satz Diagnosespezifikationen des Elektroniksystems und einem Satz Verdrahtungsschaltungsspezifikationen des Elektroniksystems zu bestimmen. Die Anzeige steht mit der Steuerung in Kommunikation. Die Steuerung ist dazu konfiguriert, die Anzeige zum Ausgeben mindestens einer möglichen Reparaturstelle des Satzes möglicher Reparaturstellen zu steuern. Gemäß einer Vielzahl von alternativen Formen: ist die Steuerung dazu konfiguriert, jede mögliche Reparaturstelle des Satzes möglicher Reparaturstellen einzustufen; ist die Steuerung dazu konfiguriert, die Anzeige zum Ausgeben eines Bilds wenigstens eines Teils des Elektroniksystems zu steuern, sodass die mindestens eine mögliche Reparaturstelle auf dem Bild gezeigt wird; ist die Steuerung dazu konfiguriert, den Satz möglicher Reparaturstellen ferner basierend auf Reparaturen, die an anderen Fahrzeugen in einer Sequenz von Fahrzeugen durchgeführt wurden, die das Fahrzeug beinhaltet, in dem das Elektroniksystem installiert ist, zu bestimmen; beinhalten die möglichen Reparaturstellen einen oder mehrere Verbinder des Elektroniksystems, eine Stelle entlang eines Drahtes des Elektroniksystems oder den einen oder die mehreren Verbinder und die Stelle entlang des Drahtes.
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Weitere Anwendungsbereiche ergeben sich aus der in dieser Schrift bereitgestellten Beschreibung. Es versteht sich, dass die Beschreibung und konkrete Beispiele lediglich der Veranschaulichung dienen und den Umfang der vorliegenden Offenbarung nicht einschränken sollen.
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Figurenliste
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Für ein umfassendes Verständnis der Offenbarung werden nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen verschiedene beispielhafte Formen davon beschrieben, wobei Folgendes gilt:
- 1 ist eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs in einer Prüfstation, beinhaltend ein Diagnosesystem gemäß den Lehren der vorliegenden Offenbarung;
- 2 ist eine schematische Ansicht des Fahrzeugs von 1, die mehrere beispielhafte Komponenten eines Fahrzeugelektroniksystems des Fahrzeugs darstellt;
- 3 ist ein Ablaufschema, das schematisch Schritte zum Prüfen eines Elektroniksystems eines Fahrzeugs darstellt und einen Informationsfluss zu und von einer Diagnosesteuerung eines Diagnosesystems darstellt, den Lehren der vorliegenden Offenbarung entsprechend;
- 4 ist ein beispielhafter Anzeigebildschirm eines Diagnosesystems gemäß den Lehren der vorliegenden Offenbarung, der ein Bild einer Verdrahtungsschaltung eines Fahrzeugelektroniksystems darstellt;
- 5 ist ein anderer beispielhafter Anzeigebildschirm eines Diagnosesystems gemäß den Lehren der vorliegenden Offenbarung, der ein Bild eines 3D-Modells von Teilen eines Elektroniksystems in einem Fahrzeug darstellt; und
- 6 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Fehlersuche bei einem Fahrzeugelektroniksystems gemäß den Lehren der vorliegenden Offenbarung.
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Die in dieser Schrift beschriebenen Zeichnungen dienen lediglich der Veranschaulichung und sollen den Umfang der vorliegenden Offenbarung in keiner Weise einschränken.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die folgende Beschreibung ist lediglich beispielhafter Natur und soll die vorliegende Offenbarung, Anwendung oder Verwendungsmöglichkeiten nicht einschränken. Es versteht sich, dass über alle Zeichnungen hinweg entsprechende Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Bauteile und Merkmale angeben.
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Unter Bezugnahme auf 1 ist ein Fahrzeug 10 schematisch in einer Prüfstation 14 zusammen mit einem Diagnosesystem 18 dargestellt. Die Prüfstation 14 ist ein Ort, an dem das Fahrzeug 10 geprüft werden soll. Die Prüfungen, die an dem Fahrzeug durchgeführt werden, können statische Tests beinhalten (bei denen das Fahrzeug 10 bspw. stationär ist und der Verbrennungsmotor (nicht gezeigt) oder andere Antriebsmotoren (nicht gezeigt) nicht eingeschaltet sind) oder dynamische Tests sein, bei denen der Verbrennungsmotor oder die Antriebsmotoren eingeschaltet sind (bspw. bewegt sich das Fahrzeug 10 oder ist stationär, fährt aber auf einer Vorrichtung wie bspw. einem Dynamometer).
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Bei dem Fahrzeug 10 kann es sich um eine jede geeignete Art Fahrzeug (z. B. ein Automobil, einen Lastwagen, einen Geländewagen, ein Reisemobil, ein Geländefahrzeug) handeln, und es beinhaltet ein Fahrzeugelektroniksystem 22. Unter Bezugnahme auf 2 kann das Elektroniksystem 22 ein oder mehrere elektronische Module oder Vorrichtungen beinhalten, die durch einen oder mehrere Kabelbäume verbunden sind und unterschiedliche Schaltungen, Drähte und Verbinder innerhalb des Fahrzeugs 10 beinhalten. In dem bereitgestellten Beispiel sind ein erstes Modul 26, ein zweites Modul 30, ein Schalter 34, ein Sensor 38, ein Satz erste Drähte 42 und ein Satz zweite Drähte 46 der Darstellung nach in dem Elektroniksystem 22 beinhaltet; dabei können aber auch zusätzlich Module, Vorrichtungen und Verdrahtung verwendet werden.
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Bei den elektronischen Modulen 26, 30 kann es sich um ein jedes elektronisches Modul innerhalb des Fahrzeugs handeln, z. B. ein Motorsteuermodul (ECM), ein Antriebsstrangsteuermodul (PCM), ein Getriebesteuermodul (TCM), ein Bremssteuermodul (BCM oder EBCM), ein zentrales Steuermodul (CCM), ein zentrales Zeitmodul (CTM), ein allgemeines Elektronikmodul (GEM), ein Karosseriesteuermodul (BCM), ein Aufhängungssteuermodul (SCM), Unterhaltungssysteme, Kommunikationssysteme, Klimaregelungen und andere. Bei Vorrichtungen wie dem Schalter 34 und/oder Sensor 38 kann es sich um eine jede geeignete Vorrichtung handeln, die über den entsprechenden Satz Drähte 42, 46 mit den entsprechenden Modulen verbunden ist.
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In dem bereitgestellten Beispiel befinden sich das erste Modul 26 und der Schalter 34 in unterschiedlichen Bereichen des Fahrzeugs 10 und sind über die ersten Drähte 42 verbunden. Die ersten Drähte 42 sind durch eine Region 50 des Fahrzeugs 10 geführt, und ein Verbinder 54 verbindet den Teil der ersten Drähte 42, die von dem ersten Modul 26 kommen, mit dem Teil der ersten Drähte 42, die von dem Schalter 34 kommen. In dem bereitgestellten Beispiel befindet sich der Verbinder 54 in dem Bereich 50. In dem bereitgestellten Beispiel befinden sich das zweite Modul 30 und der Sensor 38 in unterschiedlichen Bereichen des Fahrzeugs 10, die sich zudem zufällig von dem ersten Modul 26 und dem Schalter 34 unterscheiden. Das zweite Modul 30 und der Sensor 38 sind über die zweiten Drähte 46 verbunden. In dem bereitgestellten Beispiel sind die zweiten Drähte 46 ebenfalls durch die Region 50 des Fahrzeugs 10 geführt, und der Verbinder 54 verbindet ebenfalls den Teil der zweiten Drähte 46, die von dem zweiten Modul 30 kommen, mit dem Teil der zweiten Drähte 46, die von dem Sensor 38 kommen. Das erste Modul 26, die ersten Drähte 42 und der Schalter 34 können als Komponenten einer ersten Schaltung 56 des Elektroniksystems 22 betrachtet werden. Das zweite Modul 30, die zweiten Drähte 46 und der Sensor 38 können als Komponenten einer zweiten Schaltung 60 des Elektroniksystems 22 betrachtet werden. Während zwei Schaltungen 56, 60 beispielhalber dargestellt sind, kann das Fahrzeug 10 auch zusätzliche Schaltungen beinhalten. Die konkrete Führung der Schaltungen 56, 60 ist beispielhalber gezeigt, und es können auch andere Strecken und Verbinderkonfigurationen verwendet werden. In einem nicht einschränkenden Beispiel, das nicht gezeigt ist, teilen sich die erste und die zweite Schaltung 56, 60 den gemeinsamen Verbinder 54 nicht.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 1 weist das Fahrzeugelektroniksystem 22 wenigstens einen Eingang/Ausgang 64 auf, mit dem eine Prüfvorrichtung 68 verbunden werden kann. Die Verbindung zwischen der Prüfvorrichtung 68 und dem Eingang/Ausgang 64 kann eine direkte physische Verbindung (z. B. direkte Kontakte), eine drahtgebundene Verbindung oder eine drahtlose Verbindung sein. Die Prüfvorrichtung 68 kann dazu konfiguriert sein, eines oder mehrere der elektronischen Module (z. B. das in 2 gezeigte Modul 26 oder 30) des Elektroniksystems 22 zu prüfen. Einige nicht einschränkende beispielhafte Prüfungen können ein Versuchen beinhalten, Software auf ein Modul (z. B. das in 2 gezeigte Modul 26 oder 30) des Elektroniksystems 22 zu laden, wobei geprüft wird, ob jegliche Module nicht über den CAN-Bus des Fahrzeugs (nicht im Einzelnen gezeigt) Spannung oder Strom oder eine andere Signalantwort melden, neben anderen Prüfungen.
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Die Prüfvorrichtung 68 kann einen oder mehrere Diagnosefehlercodes (DTCs) (in dieser Schrift auch als „Diagnosefehlercodesatz“ oder „DTC-Satz“ bezeichnet) basierend auf Fehlern oder Fehlfunktionen innerhalb des Elektroniksystems 22 vom Elektroniksystem 22 empfangen. Die Prüfvorrichtung 68 kann mit dem Diagnosesystem 18 verbunden sein, um die DTCs an dieses zu kommunizieren.
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In dem bereitgestellten Beispiel beinhaltet das Diagnosesystem 18 eine Diagnosesteuerung 72, einen Datenspeicher 76 (z. B. eine Festplatte, einen Cloud-Speicher oder eine andere Speicherschaltung oder -vorrichtung) und eine Anzeige 80. Die Prüfvorrichtung ist zur Kommunikation mit der Diagnosesteuerung 72 verbunden. Die Verbindung zwischen der Prüfvorrichtung 68 und der Diagnosesteuerung 72 kann eine direkte physische Verbindung, eine drahtgebundene Verbindung oder eine drahtlose Verbindung sein. Die Diagnosesteuerung 72 kann sich innerhalb der Prüfstation 14 befinden oder von dieser entfernt gelegen sein. In einer Konfiguration kann die Prüfvorrichtung 68 mit dem Elektroniksystem 22 verbunden sein, die DTCs von diesem empfangen, vom Elektroniksystem 22 getrennt werden, dann anschließend zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung in die Diagnosesteuerung 72 eingesteckt werden, um die DTCs in diese hochzuladen.
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In einer anderen Konfiguration kann die Prüfvorrichtung 68 zur gleichen Zeit mit dem Elektroniksystem 22 verbunden werden, zu der sie mit der Diagnosesteuerung 72 verbunden wird, sodass die Prüfvorrichtung 68 die Prüfungen ausführt, die DTCs empfängt und die DTCs an die Diagnosesteuerung 72 weiterleitet. In einer anderen alternativen Konfiguration kann die Prüfvorrichtung 68 ein Modul der Diagnosesteuerung 72 sein oder sich anderweitig in einem gemeinsamen Gehäuse (nicht im Einzelnen gezeigt) mit der Diagnosesteuerung 72 befinden.
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Die Anzeige ist mit der Diagnosesteuerung 72 verbunden, was der Kommunikation damit dient. Die Anzeige 80 kann eine jede geeignete Art Anzeige oder Monitor sein, die bzw. der in der Lage ist, Bilder und Text visuell auszugeben. Die Diagnosesteuerung 72 ist dazu konfiguriert, zu steuern, was auf der Anzeige 80 gezeigt wird.
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Der Datenspeicher 76 ist zur Kommunikation mit der Diagnosesteuerung 72 verbunden. Der Datenspeicher 76 kann einen Speicher beinhalten, der sich in dem gemeinsamen Gehäuse (nicht gezeigt) befindet, das die Diagnosesteuerung 72 enthält, und/oder er kann einen Speicher beinhalten, der entfernt gelegen ist, bspw. in einem Netzwerk- oder Cloud-Speicher. Die Daten können in einem jeden geeigneten Format gespeichert werden, wie zum Beispiel als Datenbanken, Text oder Bilder. Mit anderen Worten kann die Diagnosesteuerung 72 auf Daten aus dem Datenspeicher 76 zugreifen und diese abrufen.
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Die Diagnosesteuerung 72, auf 3 Bezug nehmend, empfängt Eingabedaten von dem Datenspeicher 76 und DTCs von der Prüfvorrichtung 68 in der ersten Prüfstation 14. In dem in 3 gezeigten Beispiel ist die Diagnosesteuerung 72 zentralisiert und mit der Anzeige 80, die sich in einer ersten Reparaturstation 310 befindet, und auch mit einer zweiten Anzeige 314, welche sich in einer zweiten Reparaturstation 316 befindet, verbunden. In dem bereitgestellten Beispiel empfängt die Diagnosesteuerung 72 zudem DTCs von einer zweiten Prüfvorrichtung 318, die andere Module (nicht spezifisch gezeigt) als diejenigen prüfen kann, welche durch die Prüfvorrichtung 68 geprüft werden.
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Die Diagnosesteuerung 72 kann zudem tatsächliche vorherige Reparaturdaten von der ersten Reparaturstation 310 empfangen, die angeben, welche Reparaturen als Reaktion auf die DTCs durchgeführt wurden und welche Reparaturen erfolgreich und/oder nicht erfolgreich waren. In dem bereitgestellten Beispiel empfängt die Diagnosesteuerung 72 zudem tatsächliche vorherige Reparaturdaten von der zweiten Reparaturstation 316 und kann tatsächliche vorherige Reparaturdaten von anderen Reparaturstationen (nicht gezeigt) empfangen. Die vorherigen Reparaturdaten können auch eine Fahrzeugbausequenznummer beinhalten, die das Fahrzeug 10 (1 und 2) in seinem Verhältnis, hinsichtlich Zeit oder Reihenfolge der Konstruktion, zu anderen Fahrzeugen (nicht gezeigt) in einer Sequenz von gebauten Fahrzeugen identifiziert. Auf diese Weise kann die Diagnosesteuerung 72 überprüfen, ob andere Fahrzeuge (nicht gezeigt), die ungefähr zur gleichen Zeit und am gleichen Herstellungsort gebaut wurden, ähnliche DTCs-Code-Probleme aufwiesen, und sie kann überprüfen, wie diese Fahrzeuge (nicht gezeigt) repariert wurden. Die Diagnosesteuerung 72 kann diese Informationen dann verwenden, um das Empfehlen ähnlicher Fehlerbehebungen für das aktuell betreffende Fahrzeug 10 zu unterstützen (1 und 2).
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Die Diagnosesteuerung 72 kann auch Daten an den Datenspeicher 76 ausgeben, um beispielsweise den Datenspeicher 76 zu aktualisieren. Die Diagnosesteuerung 72 gibt empfohlene Reparaturen an die entsprechenden Anzeigen (z. B. die Anzeige 80 und 314) aus, sodass ein Bediener die geeigneten Reparaturen auswählen und durchführen kann. Die Diagnosesteuerung 72 kann auch Benachrichtigungen an andere Systeme wie etwa Fertigungssysteme oder Bediener ausgeben. Beispielsweise kann die Diagnosesteuerung 72 ein Muster in den DTCs und deren erfolgreichen Reparaturen erkennen, das auf einen Fehler in einem bestimmten Schritt des Herstellungsprozesses hindeutet. Somit kann die Diagnosesteuerung 72 das entsprechende Herstellungssystem oder die entsprechenden Bediener benachrichtigen, damit ein Herstellungsprozess untersucht und modifiziert wird.
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In alternativen Konfigurationen, die nicht im Einzelnen gezeigt sind, kann die Diagnosesteuerung 72 mit einer einzelnen Reparaturstation verbunden sein, kann sich die Diagnosesteuerung 72 in einer bestimmten Reparaturstation befinden, kann die Diagnosesteuerung 72 tragbar und zwischen Reparaturstationen beweglich sein und/oder kann die Diagnosesteuerung 72 mit mehr als zwei Reparaturstationen verbunden sein.
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Im Betrieb werden ein oder mehrere Module des Elektroniksystems 22 (1 und 2) durch die erste Prüfvorrichtung 68 in der ersten Prüfstation 14 geprüft. Wenn das Elektroniksystem 22 (1 und 2) die Prüfung besteht, kann sich das Fahrzeug 10 (1 und 2) zur zweiten Prüfstation 322 bewegen, wenn zusätzliche Prüfungen benötigt werden, wo die zweite Prüfvorrichtung 318 eine oder mehrere andere Prüfungen an dem Elektroniksystem 22 (1 und 2) durchführen kann. Die zweite Prüfstation 322 kann sich in demselben oder einem anderen physischen Bereich befinden. Beispielsweise kann sich das Fahrzeug physisch zur nächsten Prüfstation bewegen oder stationär bleiben, während sich die Prüfstation effektiv verändert. Wenn das Elektroniksystem 22 (1 und 2) die Prüfungen der zweiten Prüfstation 322 besteht, kann sich das Fahrzeug 10 (1 und 2) zu zusätzlichen Prüfstationen (nicht im Einzelnen gezeigt) bewegen, bis alle gewünschten Prüfungen bestanden sind.
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Wenn das Elektroniksystem 22 (1 und 2) die Prüfungen der ersten Prüfvorrichtung 68 nicht besteht (z. B. DTCs zurücksendet), kann das Fahrzeug 10 (1 und 2) zur ersten Reparaturstation 310 bewegt werden. Die erste Reparaturstation 310 kann sich in demselben oder einem anderen physischen Bereich befinden. Beispielsweise kann sich das Fahrzeug physisch zur Reparaturstation 310 bewegen oder stationär bleiben, während sich die Prüfstation 14 effektiv so verändert, dass sie zur Reparaturstation 310 wird. Die erste Reparaturstation 310 beinhaltet die Anzeige 80. Ein Bediener (nicht gezeigt) begutachtet dann empfohlene Reparaturen auf der Anzeige 80 und führt eine empfohlene Reparatur an dem Fahrzeug 10 (1 und 2) durch. Das reparierte Fahrzeug 10 (1 und 2) kann dann erneut durch die Prüfvorrichtung 68 geprüft und der Prozess wiederholt werden, bis das Elektroniksystem 22 (1 und 2) bestanden hat. Der Prozess für die zweite Prüfstation 322 und die zweite Reparaturstation 316 kann ähnlich sein.
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Unter Bezugnahme auf 4 ist ein beispielhafter Anzeigebildschirm 410 dargestellt. Die Anzeige 80 kann diesen Anzeigebildschirm 410 zeigen. Während sie vorliegend unter Bezugnahme auf die Anzeige 80 beschrieben ist, kann die zweite Anzeige 314 ähnlich sein und einen ähnlichen Bildschirm zeigen. Der Anzeigebildschirm 410 beinhaltet ein oder mehrere Bilder, die das Elektroniksystem 22 angeben, und kann damit verbundene auf Text, Zahlen oder Symbolen beruhende Beschreibungen beinhalten. Die Anzeige 80 kann optional ein Touchscreen sein oder andere Eingabevorrichtungen wie zum Beispiel eine Tastatur (nicht gezeigt) und/oder eine Maus (nicht gezeigt) beinhalten. In dem bereitgestellten Beispiel beinhaltet der Anzeigebildschirm 410 ein Bild eines Schaltplans 414 des Elektroniksystems 22. Der Schaltplan 414 gibt Verbindungen zwischen Modulen oder Vorrichtungen (z. B. den Modulen 421, 422, 423, 424, 425, 426, 427, 428, 429, 430, 431, 432, 433, die zusammengefasst als „Module 421-433“ bezeichnet werden) an, wie etwa über Drähte 442 und Verbinder 451, 452, 453, 454, 455, 456, 457, 458, 459, 460, 461, 462, 463, 464, 465, 466, 467 (zusammengefasst als „Verbinder 451-467“ bezeichnet), die Teile der Drähte 442 verbinden. In dem bereitgestellten Beispiel beinhaltet der Anzeigebildschirm 410 auch Bilder der Verbinder 451-467, wie durch die Bezugszeichen 451a, 452a, 453a, 454a, 455a, 456a, 457a, 458a, 459a, 460a, 461a, 462a, 463a, 464a, 465a, 466a, 467a (zusammengefasst als „Verbinder 451a-467a“ bezeichnet) angegeben. Die Bilder der Verbinder 451a-467a stellen Positionen von Stiften (z.B. des Stifts 470) innerhalb des Verbinders 451-467, aus der Vorderperspektive in den Verbinder 451-467, dar. Die Positionen von Stiften wie bspw. des Stifts 470 können spezifischen Stiftnummern zugeordnet sein, welche die Position des Stifts in dem Verbinder 451-467 identifizieren. Sie werden zwar unter Bezugnahme auf die Verbinder 451-467 erläutert und gezeigt, doch können die Module 421-433 auch Stifte zum Verbinden mit der Prüfvorrichtung 68 (1 und 3) oder anderen Vorrichtungen (nicht gezeigt) aufweisen, die spezifischen Stiftnummern zugeordnet sein können, welche die Position des Stifts in dem Modul 421-433 identifizieren. Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) und die Anzeige 80 können so konfiguriert sein, dass der Bediener (nicht gezeigt) Module oder Vorrichtungen (z. B. die Module 421-433), Segmente von Drähten 442, Verbinder 451-467 (oder Bilder der Verbinder 451a-467a) oder Stifte (z. B. den Stift 470) auswählen kann, um zusätzliche Informationen über die ausgewählte Komponente anzuzeigen (z. B. die Teilenummer, physische Lage, Installationsanweisungen, benötigte Werkzeuge, Anweisungen zur Fehlersuche, Prüfungsanweisungen usw.).
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Unter Bezugnahme auf 5 ist ein anderer beispielhafter Anzeigebildschirm 510 dargestellt. Die Anzeige 80 kann diesen Anzeigebildschirm 510 zeigen. Während sie vorliegend unter Bezugnahme auf die Anzeige 80 beschrieben ist, kann die zweite Anzeige 314 ähnlich sein und einen ähnlichen Bildschirm zeigen. Der Anzeigebildschirm 510 beinhaltet ein oder mehrere Bilder, die das Elektroniksystem 22 angeben, und kann damit verbundene auf Text, Zahlen oder Symbolen beruhende Beschreibungen beinhalten. In dem bereitgestellten Beispiel beinhaltet der Anzeigebildschirm 510 ein Bild eines 3-dimensionalen Computer-Aided-Drafting(CAD)-Modells 514 eines Abschnitts des Fahrzeugs 10, der einen Teil des Elektroniksystems 22 beinhaltet, das in dem Fahrzeug 10 geführt und positioniert wird. Dementsprechend ist es für einen Bediener leicht zu erkennen, wo sich bestimmte Module oder Vorrichtungen (z. B. das Modul 512), Drähte (z. B. die Drähte 516) oder Verbinder (z. B. der Verbinder 520) physisch in dem Fahrzeug 10 befinden. In dem bereitgestellten Beispiel ist ein vorderer Abschnitt 518 des Fahrzeugs 10 gezeigt, der einen Motorraum 522 beinhaltet, wenngleich auch andere Abschnitte des Fahrzeugs je nach den geprüften Komponenten oder der Stelle möglicher Reparaturen gezeigt werden können.
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In dem bereitgestellten Beispiel kann der Anzeigebildschirm 510 auch andere Informationen anzeigen, die für den Bediener nützlich sind, wie etwa Teilenummern für verschiedene Komponenten des Elektroniksystems 22 und andere Informationen in Bezug auf die Komponenten (z. B. Name, Funktion, Anweisungen usw.). Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 2) und die Anzeige 80 können so konfiguriert sein, dass der Bediener (nicht gezeigt) Module oder Vorrichtungen, Segmente von Drähten oder Verbinder auswählen kann, um zusätzliche Informationen über die ausgewählte Komponente (z. B. Teilenummer, Installationsanweisungen, Anweisungen zur Fehlersuche, Prüfungsanweisungen, eine vergrößerte oder andere Ansicht der Komponente usw.) anzuzeigen. In einer Konfiguration kann der Bediener das CAD-Modell 514 auch manipulieren (z. B. drehen, vergrößern, verschieben), um das Elektroniksystem 22 aus verschiedenen Winkeln zu betrachten. Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 2) und die Anzeige 80 können auch dazu konfiguriert sein, auf dem Anzeigebildschirm 510 spezifische Komponenten (Module, Vorrichtungen, Verbinder oder Drähte) oder Stellen entlang von Drähten hervorzuheben oder zu identifizieren, an denen eine mögliche Reparatur erforderlich sein kann.
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Entweder der Anzeigebildschirm 410 oder 510 oder andere Anzeigebildschirme (nicht gezeigt) können eine Liste möglicher Reparaturen beinhalten, die in der Reihenfolge dessen eingestuft werden kann, welche Reparaturen zuerst versucht werden sollten.
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Unter Bezugnahme auf 6 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens 610 zum Reparieren des Fahrzeugs 10 einschließlich des Betriebs des Diagnosesystems 18 (1 und 2) dargestellt. Das Verfahren 610 kann bei Schritt 614 beginnen und zu Schritt 618 übergehen. Bei Schritt 618 wird die Prüfvorrichtung 68 (1 und 3) verwendet, um das Elektroniksystem 22 (1-3) zu prüfen. Wenn das Elektroniksystem 22 die Prüfungen besteht, kann sich das Fahrzeug 10 (1 und 2) von der Prüfstation 14 (1 und 3) weg bewegen.
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Schlägt die Prüfung fehl, geht das Verfahren 610 zu Schritt 622 über, bei dem die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) DTCs von der Prüfvorrichtung 68 (1 und 3) empfängt. Das Verfahren kann zu Schritt 626 übergehen.
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Bei Schritt 626 empfängt die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) vorherige Reparaturdaten 630 (falls zutreffend) von dem Datenspeicher 76 (1 und 3). Die vorherigen Reparaturdaten 630 beinhalten Daten, die DTCs mit Standardreparaturen für diese DTCs verknüpfen, sie können aber auch Daten beinhalten, die DTCs aus vorherigen Prüfungen an dem aktuell geprüften Fahrzeug mit vorherigen erfolgten Reparaturvorgängen verknüpfen. Die vorherigen Reparaturdaten 630 können auch Daten beinhalten, die DTCs von an anderen Fahrzeugen durchgeführten Prüfungen mit Reparaturvorgängen verknüpfen, die an diesen Fahrzeugen durchgeführt wurden, und ob diese Reparaturvorgänge das Problem behoben haben oder nicht. Bei Schritt 626 kann die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) die DTCs mit diesen vorherigen Reparaturdaten 630 vergleichen.
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Im Anschluss an Schritt 626 kann das Verfahren 610 zu Schritt 634 übergehen. Bei Schritt 634 identifiziert die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) Stiftnummern des Moduls/der Module (d. h. Modulstiftnummern), die den DTCs entsprechen. Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) kann Diagnosespezifikationen 638 von Verbindern, dem Modul oder den Modulen, die geprüft werden, abrufen und verwenden und diese Diagnosespezifikationen 638 dann verwenden, um die Verbinder- oder Modulstiftnummern und/oder Drähte zu identifizieren. Die Diagnosespezifikationen 638 können aus dem Datenspeicher 76 (1 und 3) abgerufen werden und Verbindungsstifte und Drähte des Elektroniksystems 22 möglichen Diagnosefehlercodes zuordnen.
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Im Anschluss an Schritt 634 kann das Verfahren 610 zu Schritt 642 übergehen. Bei Schritt 642 identifiziert die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) Schaltungen, die den Modulstiftnummern entsprechen, als eventuelle problematische Schaltungen. Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) kann Verdrahtungsschaltungsspezifikationen verwenden, wie etwa Verdrahtungsschemata 646 oder Daten, die Verdrahtungsschemata 646 entsprechen, die aus dem Datenspeicher 76 (1 und 3) abgerufen werden, um die Schaltungen zu identifizieren, die den Modulstiftnummern entsprechen.
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Nach Schritt 642 kann das Verfahren 610 zu Schritt 650 übergehen. Bei Schritt 650 identifiziert die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) Verbinder, die den in Schritt 642 identifizierten eventuellen problematischen Schaltungen gemeinsam sind. Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) kann die Verdrahtungsschemata 646 oder Daten, die den Verdrahtungsschemata 646 entsprechen, die aus dem Datenspeicher (1 und 3) abgerufen werden, verwenden, um die gemeinsamen Verbinder zu identifizieren. Beispielsweise ist der in 2 gezeigte Verbinder 54 den Schaltungen 56, 60 (2) gemeinsam.
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Nach Schritt 650 kann das Verfahren 610 zu Schritt 654 übergehen. Bei Schritt 654 identifiziert die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) Drahtsegmente, die durch eine gemeinsame Region des Fahrzeugs 10 (1 und 2) geführt werden. Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) ruft Informationen 656 über das Fahrzeug 10 (1 und 2) ab, die Regionen des Fahrzeugs 10 (1 und 2) mit Verbindern und Segmenten von Drähten in verschiedenen Schaltungen in Korrelation bringen, und kann diese verwenden, um die gemeinsamen Verbinder oder Drahtsegmente oder die gemeinsame Region des Fahrzeugs 10 (1 und 2) zu identifizieren. Beispielsweise ist die Region 50 den Schaltungen 56, 60, wie in 2 gezeigt, gemeinsam. In einem Beispiel kann es sich bei den Informationen 656 um ein 3-dimensionales CAD-Modell des Elektroniksystems 22 in dem Fahrzeug (1 und 2) handeln, und die Korrelationen zwischen physischen Regionen des Fahrzeugs 10 (1 und 2) und den Verbindern und Segmenten von Drähten in unterschiedlichen Schaltungen können aus dem CAD-Modell abgeleitet werden. In einer anderen Konfiguration können die Informationen 656 ein oder mehrere 2-dimensionale Bilder des Elektroniksystems 22 in dem Fahrzeug 10 (1 und 2) beinhalten, und die Korrelationen zwischen physischen Regionen des Fahrzeugs 10 (1 und 2) und den Verbindern und Segmenten von Drähten in unterschiedlichen Schaltungen können von den Bildern abgeleitet werden. In einer anderen Konfiguration können die Informationen 656 eine Datenbank beinhalten, welche die physischen Regionen des Fahrzeugs 10 (1 und 2) mit Verbindern und Segmenten von Drähten in unterschiedlichen Schaltungen in Korrelation bringt.
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Im Anschluss an Schritt 654 kann das Verfahren 610 zu Schritt 658 übergehen. Bei Schritt 658 kann die Diagnosesteuerung 72 (1 und 2) mögliche Reparaturstellen basierend auf den identifizierten gemeinsamen Verbindern und den identifizierten gemeinsamen Drahtsegmenten oder Regionen des Fahrzeugs 10 (1 und 2) bestimmen. Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) kann eine Liste derartiger möglicher Reparaturstellen befüllen.
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Im Anschluss an Schritt 658 kann das Verfahren 610 zu Schritt 662 übergehen. Bei Schritt 662 kann die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) die möglichen Reparaturstellen einstufen. Die Einstufung kann auf Faktoren wie der Wahrscheinlichkeit, dass die Reparatur funktioniert, basieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Reparatur funktioniert, kann auf bekannten Faktoren beruhen, wie etwa den Verbinder- oder Moduldiagnosespezifikationen 638, Verdrahtungsschemata 646 oder vorherigen Reparaturdaten 630. Die Einstufung kann auch auf den Kosten und/oder der Schwierigkeit der Reparatur und/oder der Zeit beruhen, die zum Abschließen der Reparatur nötig sind. Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) kann Daten 664 aus dem Datenspeicher 76 (1 und 3) abrufen, die eine Kosten- und/oder Schwierigkeits- und/oder Zeitbewertung oder einen entsprechenden Faktor mit unterschiedlichen Reparaturen in Korrelation bringen. In einem Beispiel kann die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) kostengünstige Reparaturen und/oder Reparaturen mit geringem Schwierigkeitsgrad und/oder schnelle Reparaturen als höher (d. h. als bevorzugte Reparaturen) einstufen, sodass diese Reparaturen zuerst ausprobiert werden können, bevor kostspieligere, schwierigere oder zeitaufwändigere Reparaturen angegangen werden.
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Nach Schritt 662 kann das Verfahren 610 zu Schritt 668 übergehen. Bei Schritt 668 kann die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) eine oder mehrere der möglichen Reparaturen an die Anzeige 80 (1 und 3) ausgeben. Die Anzeige 80 (1 und 3) kann nur die am höchsten eingestufte Reparatur oder eine Liste der möglichen Reparaturen und deren Einstufungen zeigen. Die Anzeige 80 (1 und 3) kann die Stelle(n) der möglichen Reparaturen) auf dem Schaltplan (bspw. dem in 4 gezeigten Anzeigebildschirm 410) zeigen oder die Stelle(n) der möglichen Reparaturen) auf einem Bild des Fahrzeugs 10 (z. B. dem in 5 gezeigten Anzeigebildschirm 510) zeigen. Die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) kann es dem Bediener ermöglichen, zwischen derartigen Anzeigeoptionen zu wechseln.
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Nach Schritt 668 kann das Verfahren 610 zu Schritt 670 übergehen. Bei Schritt 670 führt der Bediener eine Reparatur von den möglichen Reparaturen durch, etwa die am höchsten eingestufte mögliche Reparatur.
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Im Anschluss an Schritt 670 kann das Verfahren 610 zu Schritt 674 übergehen. Bei Schritt 674 kann das Elektroniksystem 22 (1 und 2) erneut mit der Prüfvorrichtung 68 (1 und 3) geprüft werden. Wenn die Prüfung bestanden wird, kann das Verfahren 610 zu Schritt 678 übergehen. Bei Schritt 678 kann die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) die vorherigen Reparaturdaten 630 aktualisieren, damit sie die durchgeführten Reparaturen und DTCs und das Ergebnis der Reparatur beinhalten. Das Fahrzeug 10 (1 und 2) kann sich dann von der Prüfstation 14 (1 und 3) weg bewegen.
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Wenn die Prüfung bei Schritt 674 nicht bestanden wird, kann das Verfahren 610 zu Schritt 682 übergehen. Bei Schritt 682 kann die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) die vorherigen Reparaturdaten 630 aktualisieren, damit sie die durchgeführten Reparaturen und DTCs und das Ergebnis der Reparatur beinhalten.
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Nach Schritt 682 kann das Verfahren 610 zu Schritt 622 zurückspringen, um die DTCs aus der bei Schritt 674 durchgeführten Prüfung abzurufen und dann das Verfahren 610 mit diesen neuen DTCs zu durchlaufen, bis das Elektroniksystem 22 (1 und 2) die Prüfungen besteht.
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In dem vorbeschriebenen Verfahren 610 kann die Diagnosesteuerung 72 (1 und 3) in Schritt 626 bis Schritt 662 maschinelles Lernen verwenden, um mögliche Reparaturstellen zu bestimmen und einzustufen. Einige nicht einschränkende Beispiele für Arten von Maschinenlernalgorithmen, die verwendet werden können, beinhalten beispielbasierte Algorithmen und Entscheidungsbaumalgorithmen. Beispielbasierte Algorithmen können im Allgemeinen neue Daten mit einer aufgebauten Datenbank von Informationen vergleichen, um eine Lösung vorherzusagen. Einige nicht einschränkende Beispiele für beispielbasierte Algorithmen sind u. a. k-Nearest Neighbor (kNN), Learning Vector Quantization (LVQ), Self-Organizing Map (SOM), Locally Weighted Learning (LWL), Support Vector Machines (SVM). Entscheidungsbaumalgorithmen können im Allgemeinen ein Modell von Entscheidungen konstruieren, die basierend auf tatsächlichen Werten von Attributen in bekannten Daten oder Trainingsdaten getroffen werden, um Vorhersageentscheidungen für einen Satz Eingabedaten zu treffen. Einige nicht einschränkende Beispiele für Entscheidungsbaumalgorithmen sind u. a. Classification and Regression Tree (CART), Iterative Dichotomiser 3 (ID3), C4.5 und C5.0, Chi-squared Automatic Interaction Detection (CHAID), Decision Stump, M5 und Conditional Decision Trees.
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In dieser Anmeldung, einschließlich der nachfolgenden Definitionen, kann der Ausdruck „Modul“ oder der Ausdruck „Steuerung“ durch den Ausdruck „Schaltung“ ersetzt werden. Der Ausdruck „Modul“ kann sich auf Folgendes beziehen, Teil von Folgendem sein oder Folgendes einschließen: eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC); eine digitale, analoge oder gemischte analoge/digitale diskrete Schaltung; eine digitale, analoge oder gemischte analoge/digitale integrierte Schaltung, eine kombinierbare logische Schaltung; ein Field Programmable Gate Array (FPGA); eine Prozessorschaltung (geteilt, dediziert oder Gruppe), die Code ausführt, eine Speicherschaltung (geteilt, dediziert oder Gruppe), die Code speichert, der von der Prozessorschaltung ausgeführt wird; andere geeignete Hardware-Komponenten, die die beschriebene Funktionalität bereitstellen; oder eine Kombination aus einigen oder allen der vorstehenden, wie etwa in einem im System integrierten Chip.
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Das Modul kann eine oder mehrere Schnittstellenschaltungen beinhalten. In einigen Beispielen können die Schnittstellenschaltungen drahtgebundene oder drahtlose Schnittstellen beinhalten, die mit einem lokalen Netzwerk (LAN), dem Internet, einem Weitverkehrsnetz (WAN) oder Kombinationen davon verbunden sind. Die Funktionalität eines beliebigen jeweiligen Moduls der vorliegenden Offenbarung kann unter mehreren Modulen verteilt sein, die über Schnittstellenschaltungen verbunden sind. Beispielsweise können mehrere Module einen Lastausgleich ermöglichen. In einem weiteren Beispiel kann ein Servermodul (auch bekannt als entferntes oder Cloud-Modul) einige Funktionalitäten stellvertretend für ein Client-Modul übernehmen.
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Der Begriff Code kann in der vorstehenden Verwendung Software, Firmware und/oder Mikrocode einschließen und sich auf Programme, Routinen, Funktionen, Klassen, Datenstrukturen und/oder Objekte beziehen. Der Begriff geteilte Prozessorschaltung umfängt eine einzelne Prozessorschaltung, die einen Teil oder den gesamten Code von mehreren Modulen ausführt. Der Begriff Gruppenprozessorschaltung umfängt eine Prozessorschaltung, die in Kombination mit zusätzlichen Prozessorschaltungen einen Teil oder den gesamten Code von einem oder mehreren Modulen ausführt. Bezugnahmen auf mehrere Prozessorschaltungen umfangen mehrere Prozessorschaltungen auf diskreten Chips, mehrere Prozessorschaltungen auf einem einzelnen Chip, mehrere Kerne einer einzelnen Prozesserschaltung, mehrere Teilprozesse einer einzelnen Prozesserschaltung oder eine Kombination aus den vorstehenden. Der Begriff geteilte Speicherschaltung umfängt eine einzelne Speicherschaltung, die einen Teil oder den gesamten Code von mehreren Modulen speichert. Der Begriff Gruppenspeicherschaltung umfängt eine Speicherschaltung, die in Kombination mit zusätzlichen Speichern einen Teil oder den gesamten Code von einem oder mehreren Modulen speichert.
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Der Begriff Speicherschaltung stellt eine Untergruppe des Begriffs computerlesbares Medium dar. Der Begriff computerlesbares Medium umfängt im vorliegenden Zusammenhang keine transitorischen elektrischen oder elektromagnetischen Signale, die sich durch ein Medium (etwa über eine Trägerwelle) ausbreiten; der Begriff computerlesbares Medium kann daher als greifbar und nichttransitorisch aufgefasst werden. Nicht einschränkende Beispiele für ein nichttransitorisches, greifbares computerlesbares Medium sind nichtflüchtige Speicherschaltungen (wie bspw. eine Flash-Speicher-Schaltung, eine Schaltung eines löschbaren programmierbaren Festwertspeichers oder eine Schaltung eines Masken-Festwertspeichers), flüchtige Speicherschaltungen (wie bspw. eine Schaltung eines statischen Direktzugriffsspeichers oder eine Schaltung eines dynamischen Direktzugriffsspeichers), magnetische Speichermedien (wie bspw. ein analoges oder digitales Magnetband oder ein Festplattenlaufwerk) und optische Speichermedien (etwa eine CD, eine DVD oder eine Blu-ray Disc).
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Die in dieser Anmeldung beschriebenen Einrichtungen und Verfahren können teilweise oder vollständig durch einen Spezialcomputer implementiert sein, der durch Konfigurieren eines Allzweckcomputers zum Ausführen einer oder mehrerer bestimmter Funktionen, die in Computerprogrammen enthalten sind, erstellt wurde. Die vorstehend beschriebenen Funktionsblöcke, Flussdiagrammkomponenten und anderen Elemente dienen als Softwarespezifikationen, die durch die Routinearbeit eines erfahrenen Technikers oder Programmierers in die Computerprogramme übersetzt werden können.
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Die Computerprogramme beinhalten prozessorausführbare Anweisungen, die in mindestens einem nichttransitorischen, greifbaren computerlesbaren Medium gespeichert sind. Die Computerprogramme können auch gespeicherte Daten beinhalten oder auf diese zurückgreifen. Die Computerprogramme können ein grundlegendes Ein/Ausgabesystem (BIOS), das mit Hardware des Spezialcomputers interagiert, Gerätetreiber, die mit bestimmten Vorrichtungen des Spezialcomputers interagieren, ein oder mehrere Betriebssysteme, Benutzeranwendungen, Hintergrunddienste, Hintergrundanwendungen usw. umfangen.
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Sofern in dieser Schrift nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, sind alle numerischen Werte, die mechanische/thermische Eigenschaften, Anteile von Zusammensetzungen, Abmessungen und/oder Toleranzen oder andere Charakteristiken angeben, so zu verstehen, dass sie durch das Wort „etwa“ oder „ungefähr“ modifiziert werden, wenn sie den Umfang der vorliegenden Offenbarung beschreiben. Diese Modifikation ist aus unterschiedlichen Gründen wünschenswert, zu denen die industrielle Praxis; Material, Herstellung und Montagetoleranzen; sowie Prüffähigkeit zählen.
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Im vorliegenden Zusammenhang sollte der Ausdruck mindestens eines von A, B und C dahingehend ausgelegt werden, dass er ein logisches (A ODER B ODER C) bedeutet, wobei ein nicht ausschließendes logisches ODER verwendet wird, und er sollte nicht dahingehend ausgelegt werden, dass er „mindestens eines von A, mindestens eines von B und mindestens eines von C“ bedeutet.
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Die Beschreibung der Offenbarung ist rein beispielhafter Natur, und somit ist beabsichtigt, dass Varianten, die nicht vom Inhalt der Offenbarung abweichen, innerhalb des Schutzumfangs der Offenbarung liegen. Derartige Varianten sind nicht als Abweichung von Geist und Umfang der Offenbarung zu betrachten.
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In einem Aspekt der Erfindung beinhalten die Verdrahtungsschaltungsspezifikationen Verdrahtungsschemata des Elektroniksystems und wird die mindestens eine mögliche Reparaturstelle auf den Verdrahtungsschemata des Elektroniksystems angezeigt.