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Die Erfindung betrifft einen modularen CAN-SWITCH, der zur Ansteuerung einer Anzahl von Prüflingen dient. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Anordnung und ein Verfahren zur Durchführung der Ansteuerung einer Anzahl von Prüflingen.
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Bei der Herstellung von elektronischen Baugruppen sind die einzelnen Steuergeräte oder Prüflinge in möglichst effizienter und kostengünstiger Weise zu prüfen. Oft wird dabei der sogenannte „Screening-Test“ eingesetzt. „Screening“ bedeutet, dass Prüflinge unter Temperaturwechselbedingungen einem kontinuierlichen Funktionstest unterzogen werden. Diese Prüfstrategie dient dazu, Funktionsunsicherheiten und Frühausfälle infolge vorgeschädigter Bauelemente der Prüflinge oder technologischer Schwachstellen im Fertigungsprozess zu provozieren und betroffene Prüflinge auszusondern, um dadurch die Ausfallwahrscheinlichkeit der an den Endkunden gelieferten Produkte zu verringern. Das Screening ist eine anerkannte und effiziente Methode zur Qualitätssicherung. Dem verbreiteten Einsatz sind jedoch durch den ausrüstungstechnischen Aufwand bei einem parallel durchgeführten Test mehrerer Prüflinge Grenzen gesetzt. So werden für den simultanen Test einer Mehrzahl (z. B. > 10) von Prüflingen eine entsprechende Anzahl von Schnittstellen mit einem Steuerrechner benötigt.
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Zum Beispiel in der Automobilelektronik besteht das Problem der Simulation paralleler CAN-Schnittstellen (CAN-interfaces; CAN = Controller Area Network) für die Prüflingskommunikation und -diagnose.
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Weiterhin kann es bei dem sogenannten „Flashen“, dem Schreiben von Daten (z. B. von Betriebsprogrammen) auf mindestens einen Prüfling, zu den oben aufgeführten Nachteilen kommen. Der Flashvorgang erfolgt bei modernen Prüflingen unter Ausnutzung von Diagnosediensten über eine CAN-Schnittstelle der Prüflinge.
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Die CAN-Technologie kann grundsätzlich auch in anderen technischen Gebieten als der Prüfung von Prüflingen eingesetzt sein. Ein Beispiel für eine eher untypische Nutzung ist in der Schrift
US 2005/288823 A1 offenbart. Dabei wird die CAN-Technologie zur Automatisierung von Geräten in Gebäuden verwandt. Die Schrift
US 2005/288823 A1 betrifft ein System zur Hausautomatisierung unter Verwendung eines CAN-Systems, welches einen modularen CAN-Switch enthalten kann. Es ist jedoch nicht offenbart, wie im Falle einer simultanen Ansteuerung von gleichartigen Geräten, welche ggf. auch simultan Antworten mit identischen Antwortsignalen übermitteln, zu verfahren ist.
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Eine weitere Anwendung ist der Verbundtest von CAN-fähigen Prüflingen oder Netzwerken. Dabei werden z. B. die von unterschiedlichen Zulieferern hergestellten und in einer Schaltung, z. B. in einem Fahrzeug, miteinander vernetzten Prüflinge dahingehend überprüft, ob diese fehlerfrei miteinander kommunizieren können.
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Diese Tests sind sicherheitsrelevant, jedoch sehr aufwändig, da sie ein Fehlverhalten einzelner Prüflinge simulieren und die Auswirkung des simulierten Fehlers auf das gesamte Netzwerk überprüfen müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen, mittels der bei geringem technischen Aufwand und in kostengünstiger Art und Weise eine Anzahl von gleichartigen Prüflingen unter Nutzung der CAN-Technologie simultan prüfbar ist.
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Die Aufgabe wird durch einen modularen CAN-SWITCH zur Prüfung einer Anzahl von gleichartigen Prüflingen dadurch gelöst, dass
- - in einem ersten modularen CAN-SWITCH eine Anzahl von gleichartigen Modulen vorhanden ist, wobei ein jedes Modul, einen CAN-Kanal bildend, eine erste Schnittstelle zur Kontaktierung eines mit allen ersten Schnittstellen der Module des ersten modularen CAN-SWITCH's in Verbindung stehenden ersten Master-CAN's, eine zweite Schnittstelle zur Kontaktierung eines dem Modul zugeordneten Prüflings und eine zwischen erster Schnittstelle und zweiter Schnittstelle angeordnete Modul-Logik aufweist,
- - die Modul-Logik jedes Moduls so konfiguriert ist, dass an der ersten Schnittstelle prüflingsspezifische, adressierte Botschaften empfangen, dekodiert, in der adressierten Botschaft beinhaltete Informationen mit in einem Speicher der Modul-Logik hinterlegten Informationen verglichen, die adressierten Botschaften verändert, kodiert und/oder gesendet werden können und an der zweiten Schnittstelle durch die Modul-Logik dekodierte Botschaften an die Prüflinge gesendet und von diesen empfangen werden können,
- - die Modul-Logik jedes Moduls so konfiguriert ist, dass der Vergleich von in einem Speicher der Modul-Logik hinterlegten Informationen und den in einer adressierten Botschaft beinhalteten Informationen einer Regel folgt, anhand derer über eine Prozessierung der adressierten Botschaft durch die Modul-Logik entschieden wird,
- - jeder zweiten Schnittstelle des Moduls ein Pufferspeicher zur Speicherung der an den Prüfling zu sendenden von diesem empfangenen dekodierten Botschaften zugeordnet ist und
- - die Modul-Logik programmierbar und über den ersten Master-CAN steuerungstechnisch beeinflussbar ist.
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Kern der Erfindung ist die Schaffung eines modularen CAN-SWITCH, der zwischen eine zentrale Steuereinheit und die anzusteuernden Prüflinge gebracht wird und mit der aus einer Vielzahl von Botschaften, basierend auf einer prüflingsspezifischen Adressierung, diejenige Botschaft selektiv ausgewählt wird, die für einen bestimmten Prüfling bestimmt ist.
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Der erfindungsgemäße modulare CAN-SWITCH kann daher als adressbasierter Schalter oder Filter angesehen werden. Seine Charakteristik der Datenverarbeitung ist ähnlich der Charakteristik eines Switches (auch als „intelligenter HUB“ bezeichnet) oder einer Bridge.
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Der CAN-Kanal eines Moduls ist durch die signalleitenden Elemente erste Schnittstelle, Modul-Logik und zweite Schnittstelle des Moduls gebildet.
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Die Modul-Logik eines jeden Moduls ist physisch durch mindestens ein logisches Bauteil realisiert. Zur Anpassung an verschiedene Einsatzgebiete des modularen CAN-SWITCH's kann das logische Bauteil austauschbar und/oder umschaltbar und/oder hinsichtlich seiner logischen Abläufe konfigurierbar (= programmierbar) sein.
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Die Modul-Logik eines jeden Moduls ist so konfiguriert, dass die Regel nur dann zu einer Prozessierung der dekodierten Botschaft führt, wenn eine spezifisch an diesen Prüfling gerichtete adressierte Botschaft erkannt wird. Die Regel führt dann zu einer Prozessierung und einem Senden der dekodierten Botschaft an den mit einem Modul verbundenen Prüfling, wenn die adressierte Botschaft spezifisch für diesen Prüfling bestimmt ist.
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Vorzugsweise verfügt jedes Modul über einen Pufferspeicher, in dem an einen Prüfling zu sendende und von einem Prüfling empfangene Botschaften speicherbar und deren zeitliche Weitergabe aus dem Pufferspeicher steuerbar sind.
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In einer vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen CAN-SWITCH ist die Modul-Logik so konfiguriert, dass an den Prüfling gesendete und empfangene dekodierte Botschaften mit einem digitalen Zeitstempel versehen werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn an einem oder an jedem Modul eine Monitorschnittstelle zur Aufzeichnung und Ausgabe von Daten zu allen Kommunikationen des jeweiligen CAN-Kanals vorhanden ist. Der Zeitstempel erlaubt eine zeitrichtige Wiedergabe der Kommunikation des jeweiligen CAN-Kanals.
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Es ist ferner möglich, dass die zweite Schnittstelle durch einen steckbaren und/oder umschaltbaren Transceiverbaustein gebildet ist.
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Bestandteil der Modul-Logik ist eine On-Board-Logik. Diese kann ein geeigneter logischer Prozessor wie z. B. ein Microcontroller oder ein FPGA (field programmable gate array) sein. Die Ansteuerungsvorgänge der On-Board-Logik basieren auf Kommunikationsparametern, die an die technischen Gegebenheiten eines modularen CAN-SWITCH wie z. B. an die Art und Anzahl der vorhandenen Module und an die Leistung (performance) der vorhandenen Prüflinge abgestimmt sind. Die Abstimmung der Kommunikationsparameter erfolgt durch eine entsprechende Programmierung der On-Board-Logik.
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Es ist äußerst vorteilhaft, wenn für die Kodierung der adressierten Botschaften das standardisierte Protokoll wie der Standard der Extended CAN Spezifikation (29 bit) genutzt werden. Dadurch wird der Einsatz handelsüblicher CAN-Controllerbausteine zum Ansprechen der On-Board-Logik ermöglicht.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Anordnung zur simultanen Prüfung einer Anzahl von gleichartigen Prüflingen mittels eines erfindungsgemäßen CAN-SWITCHES, umfassend:
- - eine erste Einheit, beinhaltend einen Steuerrechner sowie Mittel zur Bereitstellung einer Anzahl von jeweils an einen spezifischen Prüfling gerichteter, adressierter Botschaften, deren Kodierung und Dekodierung sowie dem Senden und Empfangen von adressierten Botschaften, und
- - einen ersten Master-CAN, der mit einem ersten CAN-Controller, der ersten Einheit und mit ersten Schnittstellen einer Anzahl von Modulen eines ersten modularen CAN-SWITCH verbunden ist und der über den ersten modularen CAN-SWITCH mit jedem Prüfling verbunden ist.
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Es ist in weiteren Ausführungen der erfindungsgemäßen Anordnung möglich, dass an der ersten Einheit mehrere CAN-Controller vorhanden sind, die jeweils mit einem Master-CAN verbunden sind.
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Für jeden Master-CAN ist mindestens ein modularer CAN-SWITCH vorhanden.
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Jeder CAN-Controller der ersten Einheit ist über den jeweiligen Master-CAN und die Module des modularen CAN-SWITCH mit einer Anzahl gleichartiger Prüflinge verbunden. In weiteren Ausführungen der erfindungsgemäßen Anordnung können auch voneinander verschiedene Prüflinge vorhanden sein. Weiterhin ist es möglich, dass mit jedem CAN-Controller über den jeweiligen Master-CAN und die Module des modularen CAN-SWITCH Gruppen gleichartiger Prüflinge verbunden sind. Ferner kann ein Master-CAN auch mit mehreren CAN-SWITCH's verbunden sein.
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Es ist ferner möglich, dass ein Master-CAN auch mit mehreren CAN-Controllern verbunden ist.
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Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur simultanen Prüfung einer Anzahl von gleichartigen Prüflingen mittels einer erfindungsgemäßen Anordnung gelöst. Das Verfahren ist gekennzeichnet durch die Schritte:
- - Bereitstellen einer Anzahl von Botschaften durch eine erste Einheit;
- - Vergabe einer jeweils prüflingsspezifischen Adresse an jede der Botschaften und dem Erzeugen adressierter Botschaften;
- - Senden der adressierten Botschaften an einen ersten Master-CAN;
- - Empfangen der adressierten Botschaften durch mindestens ein Modul eines modularen CAN-SWITCH;
- - Dekodieren und Vergleichen von mindestens Teilen der adressierten Botschaft mit in dem Modul abgelegten Informationen und dem Entscheiden über eine weitere Prozessierung der dekodierten Botschaft durch das Modul anhand einer Regel;
- - Senden der dekodierten Botschaft an den Prüfling, wenn durch die Regel eine Prozessierung vorgesehen ist;
- - Empfangen einer dekodierten Botschaft von dem Prüfling und Kodieren der dekodierten Botschaft zu einer adressierten Botschaft;
- - Senden der adressierten Botschaft an den ersten Master-CAN und
- - Empfangen, Dekodieren und Verarbeiten der adressierten Botschaft durch die erste Einheit.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann verwendet werden, um die Anzahl von Prüflingen einer einmaligen Prüfung, wie z. B. einem CAN-Verbundtest zu unterziehen. Ferner kann das Verfahren zur Durchführung mehrteiliger Tests (Screening) Anwendung finden oder es können mittels der dekodierten Botschaft Daten auf den Prüfling geschrieben werden (Flashen).
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Es ist auch möglich, dass durch die erste Einheit lediglich eine Botschaft für eine Anzahl von Prüflingen gesendet wird, die für alle Prüflinge gleich ist. Die Antworten, d. h. die von den Prüflingen an die erste Einheit zurückgesendeten Botschaften sind dann jedoch mit einer individuellen Kennung versehen, so dass die von den einzelnen Prüflingen gesendeten Botschaften zuordenbar sind.
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Außerdem ist es möglich, dass die Positionen der jeweiligen Module, also deren individuelle Anordnung in dem CAN-SWITCH, vorgegeben wird. Dies kann beispielsweise durch die entsprechenden Einstellungen an einem Dip-Schalter der Module erfolgen.
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Es ist selbstverständlich möglich, dass die oben genannten Verfahrensschritte mehrfach wiederholt werden und nacheinander mehrere adressierte Botschaften an einen spezifischen Prüfling gesendet werden. Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn einem Flashen des Prüflings eine Prüfung und/oder ein Screening vorausgeht, ein Prüfvorgang aus mehreren zu analysierenden Botschaften besteht oder ein Prüfvorgang wiederholt werden soll.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen modularen CAN-SWITCH,
- 2 eine schematische Darstellung einer ersten Anordnung mit einem erfindungsgemäßen modularen CAN-SWITCH, und
- 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Anordnung mit drei erfindungsgemäßen modularen CAN-SWITCH's.
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Ein erster modularer CAN-SWITCH 31 gemäß 1 weist eine Anzahl von drei gleichartigen Modulen 4 mit je einer ersten Schnittstelle 41, einer zweiten Schnittstelle 42, einer Modul-Logik 43 und einen Pufferspeicher 44 auf. Ferner sind ein erster Master-CAN 21, mehrere Slave-CANs 5 und Prüflinge 6 vorhanden.
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Die Module 4 des ersten modularen CAN-SWITCH 31 sind parallel geschalten. Dabei sind alle erste Schnittstellen 41 der vorhandenen Module 4 so gestaltet, dass durch sie der erste Master-CAN 21 kontaktiert werden kann. Die zweiten Schnittstellen 42 (Prüflingsinterface) der Module 4 sind so gestaltet, dass diese über jeweils einen separaten Slave-CAN 5 mit je einem Prüfling 6 verbunden werden können. Jedes Modul 4 stellt einen eigenen CAN-Kanal innerhalb des ersten modularen CAN-SWITCH's 31 dar. Die Prüflinge 6 sind gleichartig und können beispielsweise zu prüfende elektronische Bauteile einer Produktionsserie sein. Auf die erste Schnittstelle 41 folgend sind die Modul-Logik 43 und der Pufferspeicher 44 angeordnet. Auf den Pufferspeicher 44 folgt die zweite Schnittstelle 42, die über den Slave-CAN 5 mit einern Prüfling 6 verbunden ist.
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Die Modul-Logik 43 ist je Modul 4 als konfigurierbarer CAN-Controller ausgebildet, welcher die Kommunikationsstandards CAN 2.0a und CAN 2.0b (CAN-Datentelegrammrahmen im Base Frame Format oder im Extended Frame Format) unterstützt, eine Datenübertragungsrate von 500 kBaud und eine zyklische Updaterate von 1 ms aufweist. Des Weiteren werden durch jedes Modul 4 Diagnose- und Netzwerkmanagement-Funktionen umgesetzt. In dem Pufferspeicher 44 sind an einen Prüfling 6 zu sendende und von einem Prüfling 6 empfangene Botschaften zwischenspeicherbar und deren zeitliche Weitergabe aus dem Pufferspeicher 44 steuerbar. Ferner ist eine USB 2.0 Monitorschnittstelle 7 je Modul 4 vorhanden. Durch jede Modul-Logik 43 wird an der dafür vorgesehenen Stelle innerhalb des CAN-Datentelegrammrahmens einer empfangenen Botschaft eine spezifische Bestätigung (acknowledge) eingetragen. Die Module 4 weisen ferner je einen Speicher auf, in dem Informationen abrufbar und veränderbar hinterlegt sind, die speziell das jeweilige Modul 4 betreffen. Es ist mindestens eine Information hinterlegt, durch deren Inhalt das Modul 4 eindeutig identifiziert wird.
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In weiteren Ausführungen des ersten modularen CAN-SWITCH 31 kann ein Empfangsspeicher für mindestens 1000 Einträge vorhanden sein.
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Die Modul-Logik 43 eines jeden Moduls 4 ist so konfiguriert, dass an der ersten Schnittstelle 41 prüflingsspezifische, adressierte Botschaften empfangen, dekodiert, in der adressierten Botschaft beinhaltete Informationen mit den in dem Speicher der Modul-Logik 43 hinterlegten Informationen verglichen, die adressierten Botschaften verändert, kodiert und/oder gesendet werden können und an der zweiten Schnittstelle 42 durch die Modul-Logik 43 dekodierte Botschaften an die Prüflinge 6 gesendet und von diesen empfangen werden können. Die Modul-Logik 43 jedes Moduls 4 ist weiterhin so konfiguriert, dass der Vergleich von in dem Speicher der Modul-Logik 43 hinterlegten Informationen und den in einer adressierten Botschaft beinhalteten Informationen einer Regel folgt, anhand derer über eine Prozessierung der adressierten Botschaft durch die Modul-Logik 43 entschieden wird.
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Es ist ebenfalls möglich, dass die Modul-Logik 43 so konfiguriert ist, dass empfangene und/oder gesendete dekodierte und/oder adressierte Botschaften mit einem digitalen Zeitstempel versehen werden. Dies ist beispielsweise für den Fall eines Monitoring für eine USB-Ausgabe relevant.
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Die Anzahl der Module 4 kann in weiteren Ausführungen des modularen CAN-SWITCH's 31 größer als drei sein und mehr als einhundert Module 4 betragen.
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In 2 sind als wesentliche Elemente einer ersten Anordnung eine erste Einheit 1, beinhaltend einen Steuerrechner 11, eine Master-Logik 12 und einen ersten CAN-Controller 13, ein erster Master-CAN 21, ein erster modularer CAN-SWITCH 31 mit Modulen 4 sowie gleichartige Prüflinge 6 dargestellt.
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Die Master-Logik 12 ist als ein weiterer CAN-Controller 13 ausgebildet, durch den von dem Steuerrechner 11 kommende Botschaften mit einer prüflingsspezifischen Adresse versehen und zu adressierten Botschaften gewandelt werden. Die Adressierungen erfolgen dabei unter Nutzung von 29-bit Identifizierungen (Identifier) des CAN 2.0b Kommunikationsstandards, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Die Master-Logik 12 steht über den ersten CAN-Controller 13 mit dem ersten Master-CAN 21 in einer für eine Übertragung von Daten geeigneten Verbindung. Der erste Master-CAN 21 ist als Highspeed-CAN (1 Mbit/s) ausgebildet und weist eine lineare Bus-Topologie auf. Er steht mit den ersten Schnittstellen 41 der Module 4 des ersten modularen CAN-SWITCH 31 in Verbindung. An jeder zweiten Schnittstelle 42 ist ein Prüfling 6 über je einen separaten Slave-CAN 5 an einem CAN-fähigen Eingang (Port) kontaktiert.
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Die zweite Schnittstelle 42 ist als ein steck- und umschaltbarer Transceiverbaustein ausgebildet.
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In weiteren Ausführungen kann die zweite Schnittstelle 42 auch nur durch einen steck- oder umschaltbaren Transceiverbaustein gebildet sein.
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In einer zweiten Anordnung gemäß der 3 weist die Master-Logik 12 neben der mit dem ersten Master-CAN 21 verbundenen ersten CAN-Controller 13 einen zweiten CAN-Controller 14 auf, der mit einem zweiten Master-CAN 22 verbunden ist.
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Der erste Master-CAN 21 steht wiederum mit dem ersten modularen CAN-SWITCH 31 und über diesen mit einer Anzahl von drei gleichartigen Prüflingen 6 in Verbindung. Diese Anzahl kann als eine erste Gruppe von Prüflingen 6 bezeichnet werden.
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Weiterhin steht der erste Master-CAN 21 über einen zweiten modularen CAN-SWITCH 32 mit einer zweiten Gruppe von drei gleichartigen Prüflingen 6 des zweiten modularen CAN-SWITCH 32 in Verbindung, wobei sich die Prüflinge 6 der ersten Gruppe und der zweiten Gruppe voneinander unterscheiden (durch unterschiedliche Größen der Prüflinge 6 symbolisiert).
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Von dem zweiten Master-CAN 22 werden die ersten Schnittstellen 41 der Module 4 eines dritten modularen CAN-SWITCH 33 kontaktiert. Jeder der von dem dritten modularen CAN-SWITCH 33 kontaktierte Prüfling 6 ist verschieden von den anderen Prüflingen 6 dieser dritten Gruppe. Eine solche Anordnung kann beispielsweise zur Durchführung eines Verbundtestes verwendet werden.
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In weiteren Anordnungen können die Anzahlen der Prüflinge 6 in den Gruppen von Prüflingen 6 von drei verschieden sein. Die Gruppen von Prüflingen 6 können auch unterschiedliche Anzahlen von Prüflingen 6 aufweisen. Zudem kann eine andere Anzahl von Gruppen von Prüflingen 6 kontaktiert sein. Es kann natürlich auch eine Anzahl gleichartiger Prüflinge 6 in Gruppen von Prüflingen 6 aufgeteilt sein.
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Die Bildung von Gruppen mit jeweils gleichartigen Prüflingen 6 ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn die Gruppen von Prüflingen 6 Steuergeräte sind, die simultan mit zueinander kompatiblen Softwareversionen beschrieben (geflasht) werden sollen.
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Der Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend anhand der ersten Anordnung gemäß 2 beschrieben.
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Vor Beginn der Prüfung werden die Modul-Logiken 43 mit den für die Prüfung benötigten Parametersätzen versorgt. Dies geschieht über Diagnoseservices auf dem ersten Master-CAN 21. Diese Diagnoseservices bedienen sich Transportprotokolle, welche die Übertragung größerer Datenblöcke ermöglichen, ohne das jede Botschaft einzeln adressiert sein muss.
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Die Modul-Logiken 43 werden durch die Diagnoseservices konfiguriert und die jeweiligen Informationen werden in dem Speicher der Modul-Logiken 43 hinterlegt. Durch den Steuerrechner 11 der ersten Einheit 1 werden eine Anzahl von Botschaften an der Master-Logik 12 bereitgestellt, wobei die Anzahl der Botschaften gleich der Anzahl der Prüflinge 6 ist. Die Botschaften sind entsprechend dem CAN 2.0b Standard als CAN-Datentelegramme in dem Extended Frame Format aufgebaut. Durch die Master-Logik 12 wird jeder Botschaft eine prüflingsspezifische Adresse in Form eines Identifiers zugewiesen und in das Datentelegramm eingetragen. Anschließend werden die adressierten Botschaften auf den ersten Master-CAN 21 ausgegeben, wo jede adressierte Botschaft von jeder ersten Schnittstelle 41 der Module 4 empfangen wird. Die adressierten Botschaften werden durch die Modul-Logik 43 jedes Moduls 4 dekodiert und der Inhalt der Informationen, insbesondere die Informationen des Identifikationsfeldes (identifier field), mit den in dem Speicher der Modul-Logik 43 hinterlegten Informationen verglichen. Anhand einer Regel wird entschieden, ob die adressierte Botschaft an den, dem jeweiligen Modul 4 zugeordneten, Prüfling 6 gerichtet war. Wird dies bejaht, wird die nun dekodierte Botschaft in den Pufferspeicher 44 abgelegt. Im Fall einer Verneinung wird die Botschaft verworfen.
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Die Ausgabe der dekodierten Botschaft an die zweite Schnittstelle 42 erfolgt nach Ansteuerung durch die Modul-Logik 43. Die dekodierte Botschaft wird über einen Slave-CAN 5 an einen CAN-fähigen Anschluss (Port) des Prüflings 6 gesendet. Die zu prüfenden Bereiche des Prüflings 6 werden von der Botschaft durchlaufen, wobei die Botschaft verändert werden kann. Nach Abschluss des Durchlaufes wird die Botschaft wieder an dem Port des Prüflings 6 ausgegeben und gelangt über den Slave-CAN 5 zurück an die zweite Schnittstelle 42. Durch die Modul-Logik 43 wird die dekodierte Botschaft wieder mit einem Identifier versehen (kodiert) und als adressierte Botschaft über die erste Schnittstelle 41 an den ersten Master-CAN 21 gesendet. Die adressierte Botschaft wird durch den ersten CAN-Controller 13 empfangen, dekodiert, in ein für die Analyse durch den Steuerrechner 11 geeignetes Format umgewandelt und an den Steuerrechner 11 gesendet.
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Die Daten der Prüfungen können aufgrund der Adressierungen den einzelnen Prüflingen 6 zugeordnet und ausgewertet werden. Sind während einer Prüfung oder einer Serie von Prüfungen Anpassungen der Parametersätze nötig, werden Transportprotokolle mit entsprechendem Inhalt durch den Steuerrechner 11 und die Master-Logik 12 gesendet.
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Die Erfindung kann in allen Bereichen eingesetzt werden, in denen simultan eine Anzahl von elektronischen Bauteilen (Prüflingen) angesteuert werden sollen, wie dies für Prüfungen oder dem Flashen der Prüflinge erforderlich ist. Dies ist beispielsweise bei der Herstellung und Prüfung von in Serie hergestellten Bauteilen für die Autoindustrie der Fall. Die Erfindung erlaubt diese komplexen Prüfungen / das Flashen mit einer technisch, gegenüber dem Stand der Technik, vereinfachten Anordnung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Einheit
- 11
- Steuerrechner
- 12
- Master-Logik
- 13
- erster CAN-Controller
- 14
- zweiter CAN-Controller
- 21
- erster Master-CAN
- 22
- zweiter Master-CAN
- 31
- erster modularer CAN-SWITCH
- 32
- zweiter modularer CAN-SWITCH
- 33
- dritter modularer CAN-SWITCH
- 4
- Modul
- 41
- erste Schnittstelle
- 42
- zweite Schnittstelle
- 43
- Modul-Logik
- 44
- Pufferspeicher
- 5
- Slave-CAN
- 6
- Prüfling
- 7
- Monitorschnittstelle