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LÄNGSEINSTELLER UND FAHRZEUGSITZ
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Die Erfindung betrifft einen Längseinsteller, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, der Längseinsteller aufweisend mindestens ein Schienenpaar, welches aus einer ersten Schiene und einer relativ zur ersten Schiene in Längsrichtung verschiebbaren zweiten Schiene gebildet ist, wobei die Schienen unter Bildung eines Innenkanals einander wechselseitig umgreifen, wobei in dem Innenkanal eine mit der zweiten Schiene gelagerte Spindelmutter und eine mit der Spindelmutter wirkverbundene Spindel angeordnet sind, wobei an einem Ende der ersten Schiene ein mittels eines Motors antreibbares und mit der Spindel zusammenwirkendes Getriebe angeordnet ist. Die Erfindung betrifft ferner einen Fahrzeugsitz.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2005 023 095 A1 ist eine gattungsgemäße Antriebsvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz in einer Gleitvorrichtung bekannt. Die Antriebsvorrichtung zur Anwendung mit einer Kraftfahrzeugsitz-Gleitvorrichtung umfasst zusammenpassende feste und bewegliche Schienenteile, die zwischen einer vorderen Stellung und einer hinteren Stellung bewegt werden können. Die Antriebsvorrichtung umfasst eine verlängerte Spindel, eine Spindelmutter, ein Getriebe und eine Einbauvorrichtung. Die Spindel definiert eine Spindelachse und hat ein sich in Längsrichtung erstreckendes Spindelgewinde. Die Spindelmutter kann sicher auf einem ersten Schienenteil befestigt werden und hat ein Innengewinde, das in das Spindelgewinde eingreifen kann. Das Getriebe kann an ein jeweils anderes Schienenteil montiert werden und dreht selektiv die Spindel um die Spindelachse. Die Spindel der Antriebsvorrichtung ist mit einem Spindelrad versehen, das sich in montiertem Zustand der Antriebsvorrichtung durch Spindelradöffnungen des beweglichen Schienenteils nach außen erstreckt.
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Aus der
DE 10 2006 000 193 A1 ist eine Sitzgleitvorrichtung bekannt, welche ein System mit einer schwimmenden Gewindespindel und einer feststehenden Mutter aufweist. Die Mutter ist an der unteren Schiene befestigt, während sich die Gewindespindel durch sie dreht, so dass sich die obere Struktur vorwärts und rückwärts bewegen kann. Sobald dieses System angewendet wird, wird die Mutter an der unteren Schiene befestigt.
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Aus der
DE 10 2008 024 141 A1 ist eine Spindel-Lageranordnung für ein Sitzlängsverstellgetriebe bekannt, welche ein Gehäuse aufweist, das mit einer Befestigungsanordnung an einer fahrzeugseitigen Komponente oder an einer sitzseitigen Komponente befestigbar ist, wobei eine Spindelöffnung zum Durchführen einer Spindel längs einer Spindelöffnungsachse durch das Gehäuse durchführt und wobei ein Innengewinde im Gehäuse im Bereich von dessen Spindelöffnung zum Eingreifen in eine derart hindurchgeführte Spindel ausgebildet ist zum Verstellen des Gehäuses und der Spindel relativ zueinander längs der Spindelöffnungsachse. Die Spindel-Lageranordnung sieht vor, dass das Innengewinde in einer Spindelmutter ausgebildet ist und die Spindelmutter im Gehäuse relativ zu der Spindelöffnungsachse verstellbar gelagert ist.
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Aus der
DE 10 2014 201 582 A1 ist eine alternative Antriebsvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz bekannt, welche eine in einer fahrzeugfesten ersten Schiene rotationsfest gehaltene Spindel in Verbindung mit einem in einer sitzfesten zweiten Schiene gehaltenen angetriebenen Spindelgetriebe aufweist. Derartige Antriebsvorrichtungen weisen keine feststehende Spindelmutter auf.
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Aus der US 2010 / 0 044 542 A1 ist ein Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz bekannt, aufweisend ein Schienenpaar mit einer ersten Schiene und einer zweiten Schiene, wobei die erste Schiene und die zweite Schiene relativ zueinander verschiebbar sind und die erste Schiene und die zweite Schiene unter Bildung eines Innenkanals einander wechselseitig umgreifen, wobei in dem Innenkanal eine mit der zweiten Schiene verbundene, ein Innengewinde aufweisende Spindelmutter und eine Spindel mit einem mit dem Innengewinde zusammenwirkenden Außengewinde angeordnet sind, wobei die Spindelmutter ein Dämpfungselement aufweist.
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Die
DE 10 2004 048 228 A1 offenbart eine Einstellvorrichtung, umfassend eine Mutter, schwimmend an einem starren Schlitten montiert, und einen in die Mutter geschraubten Spindelantrieb, wobei der Spindelantrieb im Wesentlichen ohne radiales Spiel in einem fest mit dem Schlitten verbundenen Lager rotierend montiert ist.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Längseinsteller eingangs genannter Art zu verbessern, insbesondere einen Längseinsteller mit einer feststehenden Spindelmutter bereitzustellen, welcher eine Spielfreistellung und/oder eine Toleranzkompensation im Bereich der Spindelmutter ermöglicht, sowie einen entsprechenden Fahrzeugsitz bereitzustellen.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Längseinsteller mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Dadurch, dass die Spindelmutter ein Dämpfungselement aufweist, welches die Spindel relativ zu dem Innengewinde der Spindelmutter radial zentriert, lässt sich eine Bildung von Störgeräuschen, insbesondere eines Klapperns, aufgrund von fertigungsbedingten Toleranzen in radialer Richtung zur Spindel verringern, sowie ein Spiel zwischen den einzelnen Komponenten ausgleichen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erste Schiene ist bevorzugt eine mit einem Fahrzeugsitz verbindbare Sitzschiene. Die zweite Schiene ist bevorzugt eine mit einer Fahrzeugstruktur verbindbare Bodenschiene. Ein möglicher innerer Aufbau sowie die Wirkweise und Funktion des Spindelgetriebes ist beispielsweise aus der
DE 10 2013 207 665 A1 bekannt, dessen diesbezüglicher Offenbarungsgehalt hiermit ausdrücklich einbezogen ist.
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Die Spindel kann an einem vorderen Endabschnitt der Spindel in dem Spindelgetriebe gelagert sein. Die Spindel kann an einem hinteren Endabschnitt der Spindel in einem Drehlager der ersten Schiene gelagert sein.
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Die Spindelmutter kann mittels wenigstens eines Fixierelements, bevorzugt zweier Fixierelemente, insbesondere in Form vom Gewindebolzen, an der zweiten Schiene fixiert sein. Die Fixierelemente können durch je eine Öffnung in der zweiten Schiene hindurchgeführt sein. Die Spindelmutter kann wenigstens eine, bevorzugt zwei, Gewindebohrungen aufweisen, welche je mit einem Fixierelement zusammenwirken.
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Die Spindelmutter kann einen Grundkörper aufweisen. Die Spindelmutter kann eine, insbesondere parallel zur Längsrichtung, durchgehende Gewindebohrung mit einem Innengewinde aufweisen. Die Spindelmutter kann mit der Gewindebohrung fluchtende Öffnungen, insbesondere zum Eintritt oder Austritt der Spindel, aufweisen. Das Innengewinde der Spindelmutter kann mit einem Außengewinde der Spindel in Wirkverbindung stehen. Die Spindelmutter ist vorzugsweise einteilig ausgestaltet.
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Das Außengewinde der Spindel und das Innengewinde der Spindelmutter können ein Trapezgewinde sein. Das Trapezgewinde kann ein Flankenspiel aufweisen.
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Die Spindelmutter kann in jeweils dem Innengewinde in axialer Richtung benachbarten Bereichen je eine Anlauffläche aufweisen. Die Anlaufflächen können in Form eines Innenkonus ausgestaltet sein. Die Anlaufflächen können in axialer Richtung nach außen die Form eines sich öffnenden Innenkonus aufweisen. Ein Durchmesser der Öffnung der Spindelmutter, insbesondere im Bereich der Anlaufflächen, kann in Richtung der Gewindebohrung nach innen hin abnehmen. Ein Durchmesser der Öffnung kann nach außen hin zunehmen, insbesondere nach außen hin erweitert sein.
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Das Dämpfungselement kann eine Kunststoffbuchse sein. Das Dämpfungselement weist wenigstens einen die Spindel wenigstens abschnittsweise umgreifenden Zentrierabschnitt auf. Das Dämpfungselement kann zwei einander gegenüberliegende Zentrierabschnitte aufweisen. Der Zentrierabschnitt des Dämpfungselements kann wenigstens zwei Zentriersegmente aufweisen, welche die Spindel wenigstens abschnittsweise umgreifen. Das Dämpfungselement kann aus einem Kunststoff gefertigt sein. Das Dämpfungselement kann aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigt sein. Das Dämpfungselement kann aus Polyoxymethylen (POM) gefertigt sein.
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Der Zentrierabschnitt, insbesondere eines jeden Zentriersegments, weist eine das Außengewinde der Spindel kontaktierende Kontaktfläche auf. Der Zentrierabschnitt, insbesondere eines jeden der Zentriersegmente, kann mittels der Kontaktfläche an einem Außenumfang des Außengewindes der Spindel anliegen. Die Kontaktfläche kann eine in Richtung entlang der Spindelachse konvexe Kontur aufweisen. Die Kontaktfläche kann sich über wenigstens die zweifache Gewindesteigung des Außengewindes der Spindel erstecken.
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Der Zentrierabschnitt weist eine sich verjüngende Kontur auf. Der Zentrierabschnitt kann eine Kontur in Form eines Außenkonus aufweisen. Der Zentrierabschnitt kann eine sphärische Kontur aufweisen. Die Kontur, bzw. der Außenkonus, des Zentrierabschnitts kann mit der Anlauffläche der Spindelmutter in Kontakt sein. Der Zentrierabschnitt kann mittels der Kontur, bzw. des Außenkonus, mit der Anlauffläche der Spindelmutter zusammenwirken. Ein Eintreten des Zentrierabschnitts in die Öffnung im Bereich der Anlauffläche kann einen Abstand zwischen den Zentriersegmenten in radialer Richtung verringern. Wenigstens zwei Zentriersegmente eines Zentrierabschnitts können mittels eines Filmscharniers miteinander verbunden sein.
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Das Dämpfungselement weist wenigstens zwei federelastische Abschnitte auf. Die federelastischen Abschnitte können in montiertem Zustand elastisch vorgespannt sein. Das Dämpfungselement weist wenigstens zwei federelastische Abschnitte auf, welche den wenigstens einen Zentrierabschnitt in Richtung jeweils einer der Anlaufflächen mit einer ersten Kraft beaufschlagen. Bevorzugt weist das Dämpfungselement eine gerade Anzahl an federelastischen Abschnitten auf. Die federelastischen Abschnitte können die zwei, in axialer Richtung der Spindel einander gegenüberliegenden, Zentrierabschnitte mit einer ersten Kraft aufeinander zu beaufschlagen. Die wenigstens zwei federelastischen Abschnitte können auf jeweils gegenüberliegenden Seiten der Spindelmutter angeordnet sein. Die wenigstens zwei federelastischen Abschnitte können parallel zur Spindelachse auf jeweils gegenüberliegenden Seiten der Spindelmutter angeordnet sein. Die wenigstens zwei federelastischen Abschnitte können ihre federelastische Eigenschaft aufgrund von Materialeigenschaften und/oder auch aufgrund einer Form der federelastischen Abschnitte erhalten.
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Die wenigstens zwei federelastischen Abschnitte können über wenigstens einen Verbindungsabschnitt miteinander verbunden sein. Der wenigstens eine Verbindungabschnitt kann auf wenigstens ein Zentriersegment eines Zentrierabschnitts wirken.
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Die sich verjüngende Kontur der Zentrierabschnitte in Wirkverbindung mit einer jeweiligen Anlauffläche der Spindelmutter kann eine parallel zur Spindelachse orientierte erste Kraft in eine radial in Richtung der Spindel orientierte zweite Kraft ändern. Die Spindel kann, durch die in radialer Richtung ausgeübte zweite Kraft, zentriert werden.
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Durch Vibrationen des Kraftfahrzeugs während der Fahrt oder im Stand bei laufendem Motor, können Vibrationen auf die Spindel übertragen werden, bzw. Schwingungen in der Spindel angeregt werden. Im Falle einer schwingenden Spindel, insbesondere im Fall einer von der Spindel übertragenen Schwingung, kann eine Änderung der Richtung der zweiten Kraft eine Kraft verursachen, die entgegen der ersten Kraft wirkt. Eine Dämpfung, insbesondere eine Abschwächung der Schwingungen, kann durch kleine Bewegungen und der daraus resultierenden Reibkraft der Kontur der Zentrierabschnitte entlang der Anlauffläche der Spindelmutter erzielt sein. Aufgrund der Dämpfung der Schwingung der Spindel in radialer Richtung mittels des Dämpfungselements kann ein radiales Anschlagen des Außengewindes der Spindel in dem Innengewinde der Spindelmutter verhindert sein.
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Die Aufgabe wird ferner erfindungsgemäß gelöst durch einen Fahrzeugsitz mit einem zuvor beschriebenen Längseinsteller.
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Zusammenfassend und mit anderen Worten beschrieben, ist bei dem zuvor beschriebenen Längseinsteller ein unmittelbarer Kontakt, senkrecht zu einer Längserstreckung einer Spindel des Längseinstellers, zwischen der Spindel und einer Spindelmutter des Längseinstellers sicher vermeidbar. Hierbei ist zwischen der Spindel und der Spindelmutter insbesondere ein Kontakt von Metall auf Metall vermeidbar. Der Längseinsteller kann hierzu ein Dämpfungselement aus einem Kunststoff aufweisen, welches an der Spindelmutter gehalten ist.
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Figurenliste
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:
- 1: schematisch einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz,
- 2: einen erfindungsgemäßen Längseinsteller des Fahrzeugsitzes von 1,
- 3: eine perspektivische Ansicht eines Schienenpaares des Längseinstellers von 2,
- 4: einen Längsschnitt des Schienenpaares von 3,
- 5: eine perspektivische Ansicht einer Spindelmutter des erfindungsgemäßen Längseinstellers,
- 6: eine perspektivische Ansicht der Spindelmutter von 5 mit einer in die Spindelmutter eingeschraubten Spindel,
- 7: eine Draufsicht auf die Spindelmutter von 5 mit einem Dämpfungselement gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels des Längseinstellers,
- 8: ausschnittsweise eine vergrößerte Darstellung des Dämpfungselements von 7,
- 9: eine Ansicht von vorne auf die Spindelmutter mit dem Dämpfungselement von 7,
- 10: eine perspektivische Ansicht auf die Spindelmutter mit einem Dämpfungselement von 7,
- 11: eine perspektivische Schnittdarstellung der Spindelmutter mit einem Dämpfungselement von 7,
- 12: eine Schnittdarstellung der Spindelmutter mit einem Dämpfungselement von 7 und einer Spindel,
- 13: eine Seitenansicht auf ein Dämpfungselement gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels des Längseinstellers,
- 14: eine Draufsicht auf das Dämpfungselement von 13,
- 15: eine Ansicht von vorne auf das Dämpfungselement von 13, und
- 16: eine Schnittdarstellung einer Abwandlung der Spindelmutter mit dem Dämpfungselement von 13.
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Ein in 1 schematisch dargestellter Fahrzeugsitz 1 wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz 1 verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse.
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Die verwendeten Positionsangaben und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz 1 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 1 im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsposition mit aufrecht stehender Lehne 4 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der Fahrzeugsitz 1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung verbaut werden.
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Der in 1 gezeigte Fahrzeugsitz 1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil 2 und die relativ zum Sitzteil 2 in ihrer Neigung einstellbare Lehne 4 auf. Eine Neigung der Lehne 4 kann beispielsweise mittels eines Rastbeschlages oder eines Getriebebeschlages einstellbar sein. Der Fahrzeugsitz 1 ist zur Einstellung einer Sitzlängsposition auf einem Längseinsteller 10 montiert.
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2 zeigt den erfindungsgemäßen Längseinsteller 10 des Fahrzeugsitzes 1. Der Längseinsteller 10 weist wenigstens ein Schienenpaar, vorliegend zwei Schienenpaare auf. 3 zeigt eines der Schienenpaare des Längseinstellers 10.
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Die Schienenpaare sind jeweils aus einer ersten Schiene 12, insbesondere zur Verbindung mit einer Sitzstruktur des Fahrzeugsitzes 1, und einer zweiten Schiene 14, insbesondere zur Verbindung mit einer Fahrzeugstruktur, gebildet. Die Schienen 12, 14 des Schienenpaares sind in Längsrichtung x relativ zueinander verschiebbar und umgreifen unter Bildung eines Innenkanals 16 einander wechselseitig. In dem Innenkanal 16 ist eine mit der zweiten Schiene 14 drehfest verbundene Spindelmutter 30 und eine mit der Spindelmutter 30 wirkverbundene Spindel 20 angeordnet.
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Die Spindel 20 erstreckt sich entlang einer Spindelachse S, vorliegend parallel zur Längsrichtung x. Die Spindelachse S sowie die Schienenpaare können in Abwandlungen der Ausführungsbeispiele jedoch auch geringfügig geneigt zur Längsrichtung x ausgerichtet sein. Die verwendeten Positionsangaben und Richtungsangaben, wie beispielsweise axial, radial oder „in Umfangsrichtung“ beziehen sich auf Zylinderkoordinaten in Bezug auf die Spindelachse S. Die Spindel 20 ist um die Spindelachse S drehbar gelagert.
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An einem vorderen Ende der ersten Schiene 12 ist ein mittels eines Motors 60 antreibbares und die Spindel 20 antreibendes Spindelgetriebe 50 angeordnet. Der Motor 60 ist auf einem zwischen den beiden Spindelgetrieben 50 der jeweiligen Schienenpaare montierten Motorträger 70 gehalten und treibt mittels einer in 2 nicht dargestellten Welle die beiden Spindelgetriebe 50 an.
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4 zeigt einen Längsschnitt des Schienenpaares von 3. Das Spindelgetriebe 50 lagert einen vorderen Endabschnitt 20a der Spindel 20. Die Spindel 20 weist einen dem vorderen Endabschnitt 20a gegenüberliegenden hinterer Endabschnitt 20b auf. Die Spindelmutter 30 ist in vorliegend dargestelltem Zustand mittig entlang der Länge der Spindel 20 angeordnet. Die Spindelmutter 30 ist mittels zweier Fixierelemente 40, vorliegend in Form vom Schrauben, an der zweiten Schiene 14 fixiert. Die Fixierelemente 40 sind durch je eine Öffnung in der zweiten Schiene 14 hindurchgeführt. Die Spindelmutter 30 weist zwei ein Innengewinde aufweisende Fixieröffnungen 38 auf, welche je mit einem Fixierelement 40 zusammenwirken. Durch ein Drehen der Spindel 20 um die Spindelachse S schraubt sich die Spindelmutter 30 in Abhängigkeit der Drehrichtung entlang eines Außengewindes 22 der Spindel 20 in oder entgegen der Spindelachse S, die vorliegend parallel zur Längsrichtung x ausgerichtet ist, und verschiebt dadurch die erste Sitzschiene 12 relativ zur zweiten Sitzschiene 14. Dabei verschiebt sich entsprechend auch eine Relativposition zwischen der Spindel 10 und der Spindelmutter 30.
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In den 5 und 6 ist eine Spindelmutter 30 des erfindungsgemäßen Längseinstellers 10 mit und ohne eine Spindel 20 gezeigt. Die Spindelmutter 30 weist einen Grundkörper auf. Die Spindelmutter 30 weist eine parallel zur Längsrichtung x durchgehende Gewindebohrung mit einem Innengewinde 32 auf. Die Spindelmutter 30 weist mit der Gewindebohrung fluchtende Öffnungen 36, insbesondere zum Eintritt oder Austritt der Spindel 20, auf.
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Das Innengewinde 32 der Spindelmutter 30 steht mit einem Außengewinde 22 der Spindel 20 in Wirkverbindung. Die Spindelmutter 30 ist vorzugsweise einteilig ausgestaltet. Das Außengewinde 22 der Spindel 20 und das Innengewinde 32 der Spindelmutter 30 sind vorliegend jeweils als ein Trapezgewinde ausgestaltet. Das Trapezgewinde kann ein Flankenspiel aufweisen. Das Trapezgewinde weist üblicherweise einen Flankenwinkel von 30° auf. Aufgrund der Gewindegeometrie ergibt sich bei einem Trapezgewinde mit Flankenspiel ein Verhältnis zwischen einem Axialspiel und einem Radialspiel mit einem Faktor von beispielsweise ca. 3,7.
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Die Spindelmutter 30 weist in jeweils dem Innengewinde 32 in axialer Richtung benachbarten Bereichen je eine Anlauffläche 34 auf. Die Anlaufflächen 34 weisen in axialer Richtung nach außen die Form eines sich öffnenden Innenkonus auf. Ein Durchmesser der Öffnungen 36 der Spindelmutter 30 nimmt in Richtung der Gewindebohrung mit dem Innengewinde 32 nach innen hin ab. Entsprechend nimmt der Durchmesser der Öffnungen 36 nach außen hin zu.
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Die 7 bis 12 zeigen unterschiedliche Darstellungen der Spindelmutter 30 mit einem Dämpfungselement 100 gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels des Längseinstellers 10 und werden nachfolgend gemeinsam beschrieben. Das Dämpfungselement 100 weist zwei die Spindel 20 wenigstens abschnittsweise umgreifende Zentrierabschnitte 102 auf. Die zwei Zentrierabschnitte 102 des Dämpfungselements 100 sind einander gegenüberliegend angeordnet. Die Zentrierabschnitte 102 des Dämpfungselements 100 weisen jeweils zwei Zentriersegmente 108 auf, welche die Spindel 20 wenigstens abschnittsweise umgreifen. Das Dämpfungselement 100 ist bevorzugt aus einem Kunststoff gefertigt. Die zwei Zentriersegmente 108 eines jeden Zentrierabschnitts 102 erstrecken sich vorliegend annähernd über den halben Umfang der Spindel 20. Die zwei Zentriersegmente 108 eines jeden Zentrierabschnitts 102 sind mittels zweier gegenüberliegender Filmscharniere 110 miteinander verbunden.
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Jedes der Zentriersegmente 108 der Zentrierabschnitte 102 weist eine das Außengewinde 22 der Spindel 20 kontaktierende Kontaktfläche 106 auf. Die Zentriersegmente 108 liegen mittels ihrer Kontaktfläche 106 an einem Außenumfang des Außengewindes 22 der Spindel 20 an. Die Kontaktfläche 106 kann eine entlang der Spindelachse S konvexe Kontur aufweisen. Alternativ kann die Kontaktfläche 106 eine entlang der Spindelachse S zylindrische Kontur aufweisen. Die Kontaktfläche 106 erstreckt sich bevorzugt über wenigstens die zweifache Gewindesteigung des Außengewindes 22 der Spindel 20.
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Das Dämpfungselement 100 weist sich im Wesentlichen parallel zur Spindelachse S erstreckende federelastische Abschnitte 114 auf, welche vorliegend paarweise auf je einer von zwei gegenüberliegenden Seiten des Spindelmutter 30 angeordnet sind. Die federelastischen Abschnitte 114 sind beiderseits mittels eines Verbindungsabschnitts 112 miteinander und mit einem der beiden Zentrierabschnitte 102 verbunden. Die symmetrisch um die Spindelmutter 30 angeordneten federelastischen Abschnitte 114 erzeugen eine Zugkraft, mittels welcher die beiden Zentrierabschnitte 102 in axialer Richtung zur Spindelmutter 30, insbesondere in Richtung jeweils einer der Anlaufflächen 34, mit einer ersten Kraft F1 beaufschlagt sind. Die federelastischen Abschnitte 114 weisen ihre federelastische Eigenschaft aufgrund von Materialeigenschaften und/oder auch aufgrund einer Form der federelastischen Abschnitte 114 auf.
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Wie in 8 gezeigt, weist der Zentrierabschnitt 102 eine sich verjüngende Kontur in Form eines Außenkonus 104 auf. Der Zentrierabschnitt 102 kann alternativ eine sphärische Kontur aufweisen. Die Kontur, bzw. der Außenkonus 104, des Zentrierabschnitts 102 ist in montiertem Zustand mit der Anlauffläche 34 der Spindelmutter 30 in Kontakt.
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Wie in 12 gezeigt, wirkt der Zentrierabschnitt 102 mittels der Kontur, bzw. des Außenkonus 104, mit der Anlauffläche 34 der Spindelmutter 30 zusammen. Ein Eintreten des Zentrierabschnitts 102 in die Öffnung 36 im Bereich der Anlauffläche 34 bewirkt eine Verringerung eines radialen Abstandes zwischen den Zentriersegmenten 108.
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Die sich verjüngende Kontur der Zentrierabschnitte 102 wirkt mit einer zugeordneten Anlauffläche 34 derart zusammen, dass eine erste Kraft F1 parallel zur Spindelachse S in eine zweite Kraft F2 in radialer Richtung auf die Spindel 20 umlenkbar ist. Die Spindel 20 wird durch die in radialer Richtung ausgeübten zweiten Kräfte F2 relativ zur Öffnung 36 der Spindelmutter 30 zentriert.
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Im Falle einer schwingenden Spindel 20 verursacht eine Änderung der Richtung der zweiten Kraft F2 eine Kraft, die entgegen der ersten Kraft F1 wirkt. Eine Dämpfung, insbesondere eine Abschwächung der Schwingungen, wird durch kleine Bewegungen und der daraus resultierenden Reibkraft F3 der Kontur der Zentrierabschnitte 102 entlang der Anlauffläche 34 der Spindelmutter 30 erzielt. Aufgrund der Dämpfung der Schwingung der Spindel 20 in radialer Richtung mittels des Dämpfungselements 100 ist ein radiales Anschlagen des Außengewindes 22 der Spindel 20 in dem Innengewinde 32 der Spindelmutter 30 verhindert.
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Die 13 bis 16 zeigen unterschiedliche Darstellungen eines Dämpfungselements 200 gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels des Längseinstellers 10 und werden nachfolgend gemeinsam beschrieben. Das Dämpfungselement 200 weist zwei die Spindel 20 wenigstens abschnittsweise umgreifende Zentrierabschnitte 202 auf. Die zwei Zentrierabschnitte 202 des Dämpfungselements 200 sind einander gegenüberliegend angeordnet. Die Zentrierabschnitte 202 des Dämpfungselements 200 weisen jeweils vier Zentriersegmente 208 auf, welche die Spindel 20 wenigstens abschnittsweise umgreifen. Die Zentriersegmente 208 der Zentrierabschnitte 202 bilden vorliegend eine sphärische Kontur aus. Vorliegend sind die beiden oberen Zentriersegmente 208 miteinander verbunden und die beiden unteren Zentriersegmente 208 miteinander verbunden. Im Bereich der Verbindung der jeweils zwei benachbarten Zentriersegmente 208 ist eine geringfügig flexible Verbindung geschaffen, welche jedoch verglichen mit einem Filmscharnier steifer ausgestaltet ist. Das Dämpfungselement 200 ist bevorzugt aus einem Kunststoff gefertigt.
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Ein jedes der Zentriersegmente 208 der Zentrierabschnitte 202 weist eine das Außengewinde 22 der Spindel 20 kontaktierende Kontaktfläche 206 auf. Die Zentriersegmente 208 liegen mittels ihrer Kontaktflächen 206 an einem Außenumfang des Außengewindes 22 der Spindel 20 an. Wenigstens eine der Kontaktflächen 206 kann eine entlang der Spindelachse S konvexe Kontur aufweisen. Alternativ kann wenigstens eine der Kontaktflächen 206 eine entlang der Spindelachse S zylindrische Kontur aufweisen. Die Kontaktflächen 206 erstrecken sich bevorzugt über wenigstens die zweifache Gewindesteigung des Außengewindes 22 der Spindel 20.
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Der Zentrierabschnitt 202, insbesondere jedes der Zentriersegmente 208, weist eine sich verjüngende Kontur in Form eines Außenkonus 204 auf. Der Außenkonus 204 des Zentrierabschnitts 202 ist in montiertem Zustand mit der Anlauffläche 34 der Spindelmutter 30 in Kontakt.
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Das Dämpfungselement 200 weist zwei sich im Wesentlichen parallel zur Spindelachse S erstreckende federelastische Abschnitte 214 auf, welche vorliegend auf je einer der beiden gegenüberliegenden Seiten der Spindelmutter 30 angeordnet sind. Die federelastischen Abschnitte 214 sind beiderseits mittels eines Verbindungsabschnitts 212 mit beiden Zentrierabschnitten 202 verbunden. Die federelastischen Abschnitte 214 erzeugen eine Zugkraft, mittels welcher die beiden Zentrierabschnitte 202 in axialer Richtung zur Spindelmutter 30, insbesondere in Richtung jeweils einer der Anlaufflächen 34, mit einer ersten Kraft F1 beaufschlagt sind. Die federelastischen Abschnitte 214 weisen ihre federelastische Eigenschaft aufgrund von Materialeigenschaften und/oder auch aufgrund einer Form der federelastischen Abschnitte 214 auf.
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Das Zusammenwirken der Kräfte im Bereich der Zentriersegmente 208 der Zentrierabschnitte 202 und der jeweiligen Anlauffläche 34 der Öffnung 36 der Spindelmutter 30 ist analog zur Beschreibung in Bezug auf 12.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 4
- Lehne
- 10
- Längseinsteller
- 12
- erste Schiene
- 14
- zweite Schiene
- 16
- Innenkanal
- 20
- Spindel
- 20a
- vorderer Endabschnitt (der Spindel 20)
- 20b
- hinterer Endabschnitt (der Spindel 20)
- 22
- Außengewinde
- 30
- Spindelmutter
- 32
- Innengewinde
- 34
- Anlauffläche
- 36
- Öffnung
- 38
- Fixieröffnung
- 40
- Fixierelement
- 50
- Spindelgetriebe
- 60
- Motor
- 70
- Motorträger
- 100,200
- Dämpfungselement
- 102, 202
- Zentrierabschnitt
- 104,204
- Außenkonus
- 106, 206
- Kontaktfläche
- 108, 208
- Zentriersegment
- 110
- Filmscharnier
- 112, 212
- Verbindungsabschnitt
- 114, 214
- federelastischer Abschnitt
- F1
- erste Kraft
- F2
- zweite Kraft
- F3
- Reibkraft
- S
- Spindelachse (der Spindel 20)
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung