-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft eine Getriebegehäuseeinheit, die wenigstens einen Teil einer Welle oder eines auf einer Welle angeordneten Rads aufnehmen kann und die ein Ausgleichselement zum Axialspielausgleich zwischen der Welle oder dem Rad und einem Gehäusekörper und eine Anlaufscheibe, an deren eine Seite ein Teil der Welle oder des Rads anlaufen kann und deren andere Seite sich an dem Ausgleichselement abstützt, aufweist. Die Erfindung betrifft außerdem eine Getriebeeinheit mit der Getriebegehäuseeinheit.
-
Hintergrund der Erfindung
-
DE 19520886 C1 offenbart ein Schneckengetriebe für eine Sitzverstelleinrichtung in einem Kraftfahrzeug. In einem Getriebegehäuse lagert auf einer Welle eine Schnecke. Eines der Wellenenden stützt sich an einem Teil ab, das sich wiederum an einem Verschiebekeil abstützt, der seinerseits an der inneren Wandung des Getriebegehäuses anliegt. Zwischen dem Verschiebekeil und dem Gehäusedeckel ist ein Federelement angeordnet, das bei Auftreten eines Spiels zur Verschiebung eines Verschiebekeils führt.
-
Aus
EP 1 546 576 B1 ist eine Getriebeeinheit mit einem Elektromotor bekannt, der über ein in einem Getriebegehäuse untergebrachtes Schneckengetriebe eine Welle, die das Getriebegehäuse beidseitig durchragt, betätigt. Zur Kompensation des Axialspiels der Welle ist ein keilförmiges Bauteil vorgesehen, welches die Welle U- oder bogenförmig umgreift. Dieses Ausgleichselement ist elastisch vorgespannt, sodass es sich aufgrund seiner Keilform zwischen einer am Getriebegehäuse ausgebildeten Anschlagfläche und der Welle einklemmt. Dabei ist zwischen Welle und Ausgleichselement ein Anlaufelement vorgesehen, das an eine Stirnseite der Welle angreift und sich am keilförmigen Ausgleichselement abstützt.
-
DE 19854535 A1 beschreibt eine Antriebsvorrichtung für eine Scheibenwischanlage eines Kraftfahrzeuges, die ein Gehäuse mit einem darin angeordneten Elektromotor mit drehbar gelagerten Ankerwelle, eine in dem Gehäuse angeordnete Getriebeeinheit mit einer auf einem Abschnitt der Ankerwelle angeordneten Schneckenwelle und eine Axialkrafterzeugungseinrichtung zum Ausgleich des Axialspiels der Ankerwelle aufweist. Die Axialkrafterzeugungseinrichtung weist einen Keilschieber auf, der in dem Gehäuse in radialer Richtung relativ zu der Ankerwelle verschiebbar gelagert und an der Ankerwelle abgestützt ist, so dass die Ankerwelle durch Verschieben des Keilschiebers mit einer in Richtung auf das Stützlager gerichteten Axialkraft beaufschlagbar ist. Auf der Ankerwelle ist auf der dem Keilschieber entgegengesetzten Seite des Lagers eine Abstützscheibe ortsfest angeordnet. Die Abstützscheibe ist als ein Klemmring ausgebildet, der in einer in der Ankerwelle ausgebildeten Ringnut auf der Ankerwelle angeordnet ist.
-
DE 102018126055 A1 offenbart eine Getriebegehäuseeinheit mit einem Gehäusegrundkörper für eine Welle, die mit einer Ausgleichsanordnung zwischen einer Stirnfläche und einer Führungsfläche abgestützt ist. Die Ausgleichsanordnung weist eine Axialscheibe auf, wobei die Axialscheibe und der Gehäusegrundkörper korrespondierende geometrische Unsymmetrien nach dem Poka-Yoke-Prinzip aufweisen, sodass die Axialscheibe nur in einer einzigen Orientierung in den im Montagezustand befindlichen Gehäusegrundkörper einsetzbar ist.
-
KR 102053002 B1 offenbart eine Motoreinheit, die beispielsweise zur Sitzverstellung in Fahrzeugen eingesetzt werden kann. Die Motoreinheit umfasst ein Gehäuse, das einen Spindelantrieb mit einem U-förmigen oder bogenförmigen Ausgleichselement und einer Anlaufscheibe zum Axialspielausgleich aufweist.
-
US 2009/0206644 A1 offenbart eine Sitzverstellvorrichtung für Fahrzeuge umfassend einen Elektromotor, ein Stirnrad, eine Spindelwelle und ein Verbindungssystem zur Verbindung eines vertikal beweglichen oberen Fahrzeugsitzteils und eines nicht vertikal beweglichen unteren Fahrzeugsitzteils. Der Elektromotor weist eine Antriebswelle auf mit einem in einem Getriebe positionierten Schneckenrad, das mit dem Stirnrad in Eingriff steht. Das Stirnrad treibt die Spindelwelle an, die wiederum das bewegliche obere Fahrzeugsitzteil positioniert. Auf der Spindelwelle ist mindestens eine Anlaufscheibe vorgesehen.
-
DE 102018100458 A1 beschreibt eine Getriebegehäuseeinheit und eine diese Getriebegehäuseeinheit aufweisende Getriebeeinheit. Die Getriebegehäuseeinheit weist einen Gehäusegrundkörper mit einem Durchgangsloch für eine Welle, ein keilförmiges Ausgleichselement zum Axialspielausgleich zwischen der Welle und dem Gehäusegrundkörper und ein vorgespanntes Federelement auf, welches zwischen dem stumpfen Ende des Ausgleichselements und dem Gehäusegrundkörper angeordnet ist. Das Ausgleichselement ist entlang einer Führungsfläche des Gehäusegrundkörpers zwischen einer Montagestellung, in welcher das Ausgleichselement das Durchgangsloch freigibt, und einer Wirkstellung, in welcher das Ausgleichselement durch das Federelement zwischen der Führungsfläche und einem Anschlagelement der Welle eingeklemmt ist, radial in Richtung Wellenachse verschiebbar. Das Ausgleichselement wird durch eine zwischen dem Ausgleichselement und dem Gehäusegrundkörper ausgebildete Rastverbindung in der Montagestellung gehalten.
-
Der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Getriebegehäuseeinheit der eingangs genannten Art mit einer Anlaufscheibe bereitzustellen. Insbesondere soll mit der Erfindung durch die Anlaufscheibe verursachte Betriebsgeräuschen entgegengewirkt werden, etwa durch ein unkontrolliertes Bewegen der Anlaufscheibe verursachte Betriebsgeräusche. Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Getriebeeinheit mit der Getriebegehäuseeinheit bereitzustellen.
-
Erfindungsgemäße Lösung
-
Im Nachfolgenden ist, im Falle des Fehlens gegenteiliger Hinweise, jede Bezugnahme auf ein (auch durch unbestimmte und bestimmte Artikel), zwei oder eine andere Zahl von Gegenständen in der Weise zu verstehen, dass das Vorhandensein weiterer solcher Gegenstände nicht ausgeschlossen ist. Die Bezugszeichen in sämtlichen Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern sollen lediglich deren Lesbarkeit verbessern.
-
Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch eine Getriebegehäuseeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die erfindungsgemäße Getriebegehäuseeinheit kann wenigstens einen Teil einer Welle oder eines auf einer Welle angeordneten Rads aufnehmen. Die Getriebegehäuseeinheit weist einen Gehäusekörper und ein Ausgleichselement zum Axialspielausgleich zwischen der Welle oder dem Rad und einem Gehäusekörper auf. Sie weist außerdem eine Anlaufscheibe, an deren eine Seite ein Teil der Welle oder des Rads anlaufen kann und deren andere Seite sich an dem Ausgleichselement abstützt, auf. Die Anlaufscheibe ist an einander gegenüberliegenden Kanten der Anlaufscheibe zwischen Teilen des Gehäusekörpers eingespannt, sodass die Teile des Gehäusekörpers Kräfte auf die Kanten ausüben, wobei die auf verschiedene Kantenabschnitte ausgeübten Kräfte in der Weise einander entgegengesetzt sind, dass sie sich in der Summe aufheben.
-
Der Erfindung liegt unter anderem die Erkenntnis zugrunde, dass ein unkontrolliertes Bewegen der Anlaufscheibe besonders wirkungsvoll durch ein festlegen derselben an Teilen des Gehäusekörpers erreicht werden kann. Dadurch, dass die Anlaufscheibe an einander gegenüberliegenden Kanten der Anlaufscheibe zwischen Teilen des Gehäusekörpers eingespannt ist, kann ein unkontrolliertes Bewegen der Anlaufscheibe in eine Richtung vermeiden werden. Insbesondere kann ein Flattern senkrecht zur Wellenachse vermieden werden. Dies wiederum kann unerwünschte Betriebsgeräusche vermeiden.
-
Die Erfindung umfasst sowohl Ausführungsformen, in denen die Getriebegehäuseeinheit die Welle oder das Rad vollständig aufnimmt, als auch solche Ausführungen, in denen sie die Welle oder das Rad nur zum Teil aufnimmt, zum Beispiel nur einen Abschnitt der Welle oder des Rads.
-
Ein „Axialspielausgleich“ im Sinne der Erfindung ist ein Begrenzen des Spiels der Welle und/oder des Rads in Richtung der Wellenachse. Eine Anlaufscheibe im Sinne der vorliegenden Erfindung weist zwei gegenüberliegende Seite auf, die von einer umlaufenden, beiden Seiten gemeinsamen Kante umschlossen sind. Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet „anlaufen“, dass die Welle oder das Rads oder der Teil davon sich an dem Anlaufteil in axialer Richtung abstützen kann, die Welle und/oder das Rad sich dabei aber weiter um seine Ache drehen kann. Die bevorzugte Anlaufscheibe liegt im Wesentlichen senkrecht zur Axialrichtung der Welle oder des Rads.
-
Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet „eingespannt“ im Zusammenhang mit den einander gegenüberliegenden Kanten der Anlaufscheibe, dass die Teile des Gehäusekörpers zwischen denen die Anlaufscheibe eingespannt ist, Kräfte auf die Kanten ausüben, wobei die auf verschiedene Kantenabschnitte ausgeübten Kräfte in der Weise einander entgegengesetzt sind, dass sie sich in der Summe aufheben. Die Anlaufscheibe kann zum Beispiel zwischen zwei gegenüberliegenden Kantenabschnitten eingespannt sein, auf die von den Teilen des Gehäusekörpers gleichgroße, einander entgegengesetzte Kräfte ausgeübt werden.
-
Die Erfindungsaufgabe wird außerdem durch eine Getriebeeinheit nach Anspruch 14 gelöst. Die Getriebeeinheit umfasst eine in die Getriebegehäuseeinheit ragende Welle und ein innerhalb des Getriebegehäuseeinheit angeordnetes Rad, wobei das Rad als Schneckenrad ausgebildet ist, das mit einer mit einem Elektromotor antreibbaren Schnecke kämmt.
-
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
-
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und der nachfolgenden Beschreibung.
-
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Anlaufscheibe an Kantenabschnitten der Anlaufscheibe zwischen Teilen des Gehäusekörpers eingespannt. Vorzugsweise sitzt die Anlaufscheibe wenigstens an einem der Kantenabschnitte auf einem oder mehreren Stegen des Gehäusekörpers auf, um zwischen den Teilen des Gehäusekörpers eingespannt zu sein. Es ist ein erreichbarer Vorteil dieser Ausführung der Erfindung, dass der oder die Stege elastisch verformbar ausgebildet sein können, um so eine elastische Kraft auf den Kantenabschnitt der Anlaufscheibe auszuüben. In einer Ausführung der Erfindung ist die Anlaufscheibe ausschließlich zwischen Stegen des Gehäusekörpers eingespannt.
-
Besonders vorzugsweise greifen mindestens zwei, besonders vorzugsweise drei Stege des Gehäusekörpers an die Kante der Anlaufscheibe an, um die Anlaufscheibe zwischen den Teilen des Gehäusekörpers einzuspannen. Vorzugsweise ist mindestens einer der Stege, besonders vorzugsweise sind alle Stege schmaler als 5 mm (Millimeter), besonders vorzugsweise schmaler als 3 mm, besonders vorzugsweise schmaler als 2 mm, z. B. 1,5 mm.
-
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung verläuft der oder wenigsten einer der Steg(e) in Axialrichtung der Welle oder des Rads. Es ist ein erreichbarer Vorteil dieser Ausführung der Erfindung, dass die Anlaufscheibe axial verschiebbar sein kann, indem die in Axialrichtung auf dem oder den Steg(en) gleiten kann. Auf diese Weise kann sie sich vorteilhafterweise zum Axialspielausgleich in Axialrichtung mit dem Ausgleichselement mitbewegen. Besonders vorzugsweise verlaufen alle Stege in Axialrichtung der Welle oder des Rads.
-
Vorzugsweise sitzt die Anlaufscheibe wenigstens an einem der Kantenabschnitte auf einer Fläche auf, die im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Anlaufscheibe verläuft, um zwischen den Teilen des Gehäusekörpers eingespannt zu sein. Es ist ein erreichbarer Vorteil dieser Ausführung der Erfindung, dass die Anlaufscheibe axial verschiebbar sein kann, indem sie in Axialrichtung der Welle auf der Fläche gleiten kann.
-
Die bevorzugte Anlaufscheibe weist Metall auf, vorzugsweise besteht sie aus Metall. Das bevorzugte Metall ist Stahl, vorzugsweise Federstahl, beispielsweise der Werkstoff 1.4310 nach DIN EN10088-3. Mit dieser Ausführung der Erfindung ist vorteilhafterweise erreichbar, dass die Welle oder das Rads oder der Teil davon sich reibungsarm und/oder verschleißarm auf der Anlaufscheibe abstützen kann. Besonders vorzugsweise umfasst mindestens die Oberfläche der Seite, an die die Welle oder das Rads oder der Teil davon sich abstützen kann, das Metall oder besteht daraus. Die Oberfläche einer bevorzugten Anlaufscheibe ist zumindest in dem Bereich, an den die Welle oder das Rads oder der Teil davon sich abstützen kann, mit einer Chrom-Oberfläche ausgestattet.
-
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Anlaufscheibe rechteckig, quadratisch, oval oder kreisförmig. Sie hat vorzugsweise einen Durchmesser von mehr als 5 mm, besonders vorzugsweise mehr als 10 mm, zum Beispiel 20 mm. Sie ist vorzugsweise mehr als 0,5 mm dick, besonders vorzugsweise mehr als 1 mm, z. B. 1,5 mm. Vorzugsweise ist die Anlaufscheibe weniger als 5 mm dick, besonders vorzugsweise weniger als 3 mm, besonders vorzugsweise weniger als 2 mm.
-
Die bevorzugte Anlaufscheibe weit ein Durchgangsloch auf, durch das die Welle verlaufen kann. Dadurch ist es erreichbar, dass die Welle oder das Rad oder Teile davon sich auf gegenüberliegenden Seiten der Wellenachse oder rundum auf der Anlaufscheibe abstützen können. Auf diese Weise kann vorteilhafterweise einer einseitigen Bauteilbelastung entgegengewirkt werden.
-
Das bevorzugte Ausgleichselement weist Kunststoff auf, vorzugsweise besteht es aus Kunststoff. Bevorzugte Kunststoffe sind Polyamide und glasfaserverstärkte Kunststoffe, z. B. PA66 GF50. Mit dieser Ausführung der Erfindung kann das Ausgleichselement vorteilhafterweise besonders einfach und/oder preiswert hergestellt werden.
-
Es ist bevorzugt, dass die dem Ausgleichselement zugewandte Seite der Anlaufscheibe Stege aufweist. Dadurch lässt sich vorteilhafterweise die Reibung zwischen der Anlaufscheibe und dem Ausgleichselement erhöhen und so einem Verschieben des Ausgleichselements relativ zur Anlaufscheibe entgegenwirken. Besonders vorzugsweise weist die dem Ausgleichselement zugewandte Seite der Anlaufscheibe mehrere parallele Stege auf. In einer bevorzugten Ausführungsform der der Anlaufscheibe kreuzen sich mehrere Stege oder Scharen von Stegen. Vorzugsweise haben alle Stege auf der dem Ausgleichselement zugewandte Seite der Anlaufscheibe die gleiche Höhe.
-
Das bevorzugte Ausgleichselement ist keilförmig ausgebildet, durch ist mit Vorteil erreichbar, dass eine Verschiebung des Ausgleichselements in eine Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Wellenachse einen Spielausgleich in axiale Richtung bewirken kann.
-
Vorzugsweise umgreift das Ausgleichselement die Welle zumindest U- oder bogenförmig. Dadurch ist mit Vorteil erreichbar, dass die Anlaufscheibe sich auf gegenüberliegenden Seiten der Wellenachse oder rundum auf dem Ausgleichselement abstützen kann. Durch diese Maßnahme kann vorteilhafterweise einer einseitigen Bauteilbelastung entgegengewirkt werden.
-
Das Ausgleichselement kann vorzugsweise entlang einer Führungsfläche des Gehäusekörpers zwischen einer wirkungslosen Stellung und einer Wirkstellung, in welcher das Ausgleichselement zwischen der Führungsfläche und der Anlaufscheibe eingeklemmt ist, radial in Richtung der Wellenachse verschoben werden. Dazu verläuft die Führungsfläche vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zur Wellenachse. Die bevorzugte Führungsfläche ist eben.
-
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist ein vorgespanntes Federelement zwischen dem stumpfen Ende des Ausgleichselements und dem Gehäusekörper angeordnet, um das Ausgleichselement von der wirkungslosen in die Wirkstellung vorzuspannen und so stets zwischen Führungsfläche und der Anlaufscheibe einzuklemmen.
-
Vorzugsweise kann auf der stumpfen Seite des Ausgleichselements ein Fortsatz ausgebildet sein, an welchem das Federelement gelagert ist. Insbesondere kann der Fortsatz als Dorn ausgebildet sein, an dessen äußeren Mantelfläche das Federelement anliegt. Der Fortsatz sorgt damit für eine definierte Lagerung des Federelements.
-
In einer bevorzugten Ausführung kann am Gehäusekörper ein Sackloch ausgebildet sein, in das das Federelement endseitig aufgenommen ist. Durch die Aufnahme des Federelements in ein derartiges Loch ist eine besonders stabile Lagerung des Federelements möglich. Beispielsweise wird ein Verkippen des Federelements verhindert. Damit führt das Sackloch zu einer zuverlässigen Beaufschlagung des Ausgleichselements mit der Federvorspannung.
-
Der Gehäusekörper der bevorzugten Getriebegehäuseeinheit weist einen Gehäusegrundkörper und Gehäusedeckel auf, vorzugsweise besteht sie daraus. Gehäusegrundkörper und Gehäusedeckel sind vorzugsweise mittels Gewindeschrauben, vorzugsweise mindestens zweier Gewindeschrauben, miteinander verschraubt. Der Gehäusedeckel kann vorteilhafterweise zusammen mit einem Gehäusegrundkörper der Getriebegehäuseeinheit für einen Schutz der darin angeordneten Bauteile vor mechanischer Beschädigung oder Verschmutzung sorgen.
-
Die Getriebegehäuseeinheit ist vorzugsweise zu einer Getriebeeinheit weitergebildet, die neben der Getriebegehäuseeinheit eine in die Getriebegehäuseeinheit ragende Welle und ein innerhalb der Getriebegehäuseeinheit auf der Welle angeordnetes Rad aufweisen. Das Rad ist vorzugsweise als Schneckenrad ausgebildet, das besonders vorzugsweise mit einer mit einem Elektromotor antreibbaren Schnecke kämmt.
-
Figurenliste
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen, auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, näher beschrieben.
-
Es zeigt schematisch:
- 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Getriebeeinheit mit einer erfindungsgemäßen Getriebegehäuseeinheit;
- 2 eine perspektivische Ansicht der dem Gehäusedeckel zugewandten Seite des Gehäusegrundkörpers der erfindungsgemäßen Getriebegehäuseeinheit;
- 3 eine Aufsicht auf die dem Gehäusegrundkörper zugewandten Seite des Gehäusedeckels der erfindungsgemäßen Getriebegehäuseeinheit.
-
Detaillierte Beschreibung von Ausführungen der Erfindung
-
Bei der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten. Bei mehreren gleichen Komponenten ist in der Regel nur eine mit einem Bezugszeichen versehen.
-
Die in 1 dargestellte Getriebeeinheit 1 besteht im Wesentlichen aus einer Getriebegehäuseeinheit, einer von einem an einen Flansch 2 anbaubaren Elektromotor (nicht dargestellt) antreibbaren Antriebswelle (ebenfalls nicht dargestellt), einem innerhalb der Getriebegehäuseeinheit angebrachten Schneckengetriebe, von der das Schneckenrad 3 dargestellt ist, und einer in die Getriebegehäuseeinheit ragende Abtriebswelle 4 des Schneckengetriebes. Die Abtriebswelle 4 kann insbesondere zum Verstellen beweglicher Teile in Kraftfahrzeugen verwendet werden. Die Abtriebswelle 4 stellt eine Welle im Sinn der vorliegenden Erfindung dar. Die Achse der Antriebswelle ist zur Achse der Abtriebswelle 4 um im Wesentlichen 90° versetzt.
-
Die Getriebegehäuseeinheit bildet durch einen Gehäusekörper bestehend aus einem Gehäusegrundkörper 5 und einen Gehäusedeckel 6, beide aus Kunststoff, in ihrem Inneren einen Aufnahmeraum für das Schneckengetriebe. Der Gehäusegrundkörper 5 und der Gehäusedeckel 6 sind über Gewindeschrauben 15 miteinander verbunden. Das Schneckengetriebe wird in der vorliegenden Ausführungsform aus einer auf der Antriebswelle ausgebildeten Schnecke (nicht dargestellt) gebildet, die mit dem Schneckenrad 3 kämmt. Das Schneckenrad 3 ist an der Abtriebswelle 4 angeordnet und überträgt die Bewegung der Schnecke auf die Abtriebswelle 4. Das Axialspiel des Schneckenrads 3 soll durch die weiter unten näher beschriebenen Maßnahmen ausgeglichen werden.
-
Der Gehäusegrundkörper 5 weist eine auf den Außendurchmesser der Abtriebswelle 4 abgestimmte Aussparung auf. In ähnlicher Weise besitzt der Gehäusedeckel 6 eine mit der Aussparung des Gehäusegrundkörpers 5 korrespondiere Aussparung, sodass die Abtriebswelle 4 in die Getriebegehäuseeinheit hineinragen und in dieser gelagert werden kann.
-
Innerhalb des aus dem Gehäusegrundkörper 5 und dem Gehäusedeckel 6 gebildeten Aufnahmeraums ist ferner ein keilförmiges Ausgleichselement 7 aus Kunststoff angeordnet. Das Ausgleichselement 7 dient dem Axialspielausgleich der Abtriebswelle 4, mit anderen Worten zum Ausgleich des Spiels in axialer Richtung der Abtriebswelle 4 (d.h. in axialer Wellenrichtung), welches sich zwischen der Abtriebswelle 4 einerseits und dem Gehäusegrundkörper 5 und dem Gehäusedeckel 6 andererseits z. B. aufgrund von Maßtoleranzen, Montageungenauigkeiten oder Verschleiß ausbilden kann. Das Ausgleichselement 7 umgreift die Abtriebswelle 4 U-förmig.
-
Am stumpfen Ende des Ausgleichselements 7 ist ein zylinderförmiger Fortsatz ausgebildet. Auf diesen Fortsatz ist ein Federelement in Form einer Schraubenfeder 8 endseitig aufgesteckt. Auf der dem Fortsatz gegenüberliegenden Seite ist die Schraubenfeder 8 in ein am Gehäusedeckel 6 ausgebildetes Sackloch 9 aufgenommen. Das Ausgleichselement 7 liegt im Wesentlichen senkrecht zur Wellenachse. Es kann entlang einer Führungsfläche 10, des Gehäusegrundkörpers, in 2 gut zu sehen, zwischen einer wirkungslosen Stellung und einer Wirkstellung, in welcher das Ausgleichselement 7 zwischen der Führungsfläche 10 und einer Anlaufscheibe 11 eingeklemmt ist, radial in Richtung der Wellenachse verschoben werden.
-
Auch die Anlaufscheibe 11 liegt im Wesentlichen senkrecht zur Wellenachse. Die Anlaufscheibe 11 ist aus Stahl und weist eine dem Schneckenrad 3 zugewandte Seite, an die das Schneckenrad 3 anlaufen kann, und eine dem Ausgleichselement 7 zugewandte Seite, mit er sie sich in Wirkstellung an dem Ausgleichselement 7 abstützt, auf. Auf der dem Ausgleichselement 7 zugewandten Seite trägt die Anlaufscheibe 11 eine Anordnung aus zwei im rechten Winkel kreuzender Scharen paralleler Stege, um die Reibung zwischen Anlaufscheibe 11 und Ausgleichselement 7 zu vergrößern. Die Anlaufscheibe 11 weist ein Durchgangsloch auf, durch das die Abtriebswelle 4 verläuft.
-
Der umlaufende Rand 12 der Anlaufscheibe 11 liegt in einem Abschnitt am Gehäusegrundkörper 5 und in einem gegenüberliegenden Abschnitt am Gehäusedeckel 6 an, und ist so zwischen Gehäusegrundkörper 5 und der Gehäusedeckel 6 eingespannt. Der in 2 dargestellte Gehäusegrundkörper 5 weist zwei Auflageflächen 13 auf, auf denen Teile des dem Gehäusegrundkörper 5 zugewandten Abschnitts des Rands 12 aufsitzen, um zwischen den Teilen der Getriebegehäuseeinheit eingespannt zu sein. Die Anlaufscheibe 11 ist axial verschiebbar, indem sie in Axialrichtung der Welle 4 auf den Auflageflächen 13 gleitet.
-
Der in 3 dargestellte Gehäusedeckel 6 weist drei Stege 14 auf, auf denen Teile des dem Gehäusedeckel 6 zugewandten Abschnitts des Rand 12 aufsitzen, um zwischen den Teilen der Getriebegehäuseeinheit eingespannt zu sein. Die Stege 14 erzeugen durch Ihre elastische Verformung eine Kraft, die die Anlaufscheibe zwischen den Gehäusegrundkörper 5 und dem Gehäusedeckel 6 einspannt. Die Stege verlaufen parallel zueinander in Axialrichtung der Welle 4. Die Anlaufscheibe 11 ist in diese Axialrichtung verschiebbar, indem sie auf den Stegen 14 entlang der Längserstreckung der Stege 14 gleitet.
-
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung sein.