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Die Erfindung betrifft das Gebiet der Implantologie, insbesondere Wirbelsäulenimplantologie und darin insbesondere die Bereitstellung von Implantaten und eine Implantats-Bereitstellungsvorrichtung.
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Üblicherweise werden Orte, an welchen Implantate eingesetzt werden, wie Krankenhäuser, von Implantat-Herstellern beliefert, und erhalten je nach Bestellung/Nachbestellung beispielsweise in Kisten verpackte Implantate in einer entsprechenden Anzahl, die dann von den Krankenhäusern bevorratet werden. Steht eine Operation wie etwa eine Wirbelsäulenoperation an, ist aufgrund von Voruntersuchungen üblicherweise bekannt, welches Implantat bzw. welche Implantat-Bestandteile zum Einsatz kommen werden; diese werden aus der Bevorratung herausgesucht und ggf. nach erneuter Sterilisierung in den Operationssaal verbracht.
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Es hat sich jedoch immer wieder einmal herausgestellt, dass gerade z.B. in Operationszentren, in denen Operationen wie Wirbelsäulenimplantierungen im Akkord ablaufen, suboptimale Operationszeiten auftreten, die in Analogie zur Ausdrucksweise maschineller Bearbeitungen auf unnötig lange Nebenzeiten zurückzuführen sind, d.h. auf Zeiten, in denen der Operateur eigentlich arbeiten könnte (Hauptzeit), jedoch aufgrund anderweitiger Ursachen daran gehindert ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Stand der Technik insbesondere mit Blick auf eine Verringerung derartiger Nebenzeiten weiterzubilden.
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Diese Aufgabe wird von der Erfindung in vorrichtungstechnischer Hinsicht gelöst durch eine Implantat-Bereitstellungsvorrichtung mit einer Mehrzahl von Implantaten, insbesondere Wirbelsäulenimplantaten, bei der wenigstens eine erste Anzahl von Implantaten sich jeweils untereinander um wenigstens eine Eigenschaft unterscheidet und jeweilig insbesondere separat, insbesondere im sterilisierten Zustand, von einer insbesondere die Sterilität wahrenden jeweiligen insbesondere flächigen ersten Umhüllung umgeben sind, und bei der wenigstens ein flächiger Träger vorgesehen ist, an dem eine zweite Anzahl von wenigstens zum Teil mit Implantaten der ersten Anzahl übereinstimmenden Implantaten in ihrer jeweiligen ersten Umhüllung gehalten werden, insbesondere in einer bezüglich der Flächennormalen auf den flächigen Träger wenigstens zum Teil überlappenden Weise, wobei der Haltemechanismus wenigstens zwei insbesondere nicht überlappende Gegenhalteflächen aufweist, deren jeweilige Flächennormale mit überwiegender Richtungskomponente parallel zur Flächennormalen des flächigen Trägers verläuft und die jeweils an einem ersten Bereich, insbesondere einem Rand-Bereich, an insbesondere wenigstens drei Befestigungsstellen am flächigen Träger festgelegt sind, wobei ein zweiter Rand-Bereich einer Gegenhaltefläche nicht am flächigen Träger festgelegt ist und dadurch eine Relativbewegung einer ersten Umhüllung entlang einer ersten Richtung bei wenigstens teilweise zwischen Gegenhaltefläche und einem dieser zugewandten Trägerflächenbereich angeordneter erster Umhüllung erlaubt.
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So ist zunächst erkannt worden, dass längere Nebenzeiten wenigstens anteilig auf Verzögerungen in der Bereitstellung der zu verwendenden Implantate zurückzuführen sind, die insbesondere dann zutage treten, wenn sich erst im Laufe einer Operation ergibt, dass das ursprünglich angedachte und bereitgestellte Implantat ungeeignet oder suboptimal ist und sich der Operateur bei laufender Operation umentscheidet. Des Weiteren ist erkannt worden, dass es gerade im Bereich mit stark wechselndem Personalbetrieb, wie bei Kliniken vorkommend, bei herkömmlicher Implantat-Bevorratung oft nicht einfach ist, in kurzer Zeit für entsprechenden Ersatz zu sorgen und insbesondere diesen in einsatzfähigem Zustand herbeizuschaffen. Schließlich ist noch erkannt worden, dass sich insbesondere Wirbelsäulenimplantate oftmals durch eine flächige Ausdehnung auszeichnen oder jedenfalls durch eine Dimensionierung mit in Projektion auf eine Raumrichtung gesehen vergleichsweise geringer Ausdehnung. Aufgrund dieser Erkenntnisse ist man zu der erfindungsgemäßen Implantat-Bereitstellungsvorrichtung gelangt, die aufgrund der mehrfachen Implantat-Bereitstellung auf einem flächigen Träger nicht nur in übersichtlicher Weise die Bereitstellung erleichtert sondern eine vergleichsweise hohe Packungsdichte bei dennoch durch die erfindungsgemäß vorgesehene Relativbewegung einen einfachen und schnellen Zugriff ermöglicht. Ist zudem die bevorzugte Variante eines sterilisierten Zustands des Implantats und der die Sterilität wahrenden ersten Umhüllung realisiert, sind zusätzliche Einsparungen an Nebenzeit möglich, insbesondere bei einer solchen Umentscheidung. Die Festlegung der Gegenhalteflächen am flächigen Träger an wenigstens drei Befestigungsstellen, die bevorzugt den zweidimensionalen Raum aufspannen (nicht alle in einer Linie liegen), sorgt zudem für eine ausreichende Stabilität des Haltens. In einer bevorzugten Gestaltung ist diesbezüglich vorgesehen, dass die Festlegung an einer Endseite bezüglich der ersten Richtung und an zwei diesbezüglich Seitenbereichen erfolgt, so dass die Gegenhaltefläche und der dieser zugeordnete zugewandte Trägerflächenbereich eine Einstecktasche bilden. Während Einstecktaschen bezogen auf die Trägerflächennormale auch wenigstens teilweise übereinander angeordnet sein können, wird ein Nicht-Überlappen der Taschen bevorzugt und auf diese Weise Höhe in Richtung der Trägerflächennormalen eingespart (und die Einsparung ggf. an anderer Stelle genutzt, etwa durch Bereitstellung weiterer flächiger Träger).
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In einer bevorzugten Gestaltung ist bei der Implantat-Bereitstellungsvorrichtung an dem flächigen Träger eine Matrix aus jⓧk Einstecktaschen gebildet, wobei j die Anzahl der Taschen mit Einsteckrichtung entlang der ersten Richtung ist und bevorzugt wenigstens 2, weiter bevorzugt wenigstens 3, insbesondere wenigstens 4 beträgt und k die Anzahl der quer zur ersten Richtung angeordneten Einstecktaschen ist, welche 1 oder auch 2 oder mehr beträgt, wobei k = 2 bevorzugt ist. Im später beschriebenen Ausführungsbeispiel in 1 ist j = 4, es wird jedoch auch an höhere Zahlen von 5, auch 6 oder mehr gedacht.
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Hinsichtlich der Dimensionierung des flächigen Trägers wird es bevorzugt, dass die Ausdehnung des flächigen Trägers in der ersten Richtung wenigstens 12 cm, bevorzugt wenigstens 18 cm, insbesondere wenigstens 24 cm beträgt, und/oder (jedenfalls für mobile Anwendungsformen) geringer ist als 64 cm, weiter bevorzugt geringer als 56 cm, weiter bevorzugt geringer als 48 cm und insbesondere geringer als 40 cm. Hinsichtlich einer zur ersten Richtung quer, insbesondere orthogonal verlaufenden zweiten Richtung wird eine Mindestausdehnung von 6 cm, mehr bevorzugt von 12 cm, insbesondere von 16 cm bevorzugt, wobei diesbezüglich (jedenfalls für eine mobile Gestaltung) eine Ausdehnung von geringer als 44 cm, weiter bevorzugt geringer als 36 cm, insbesondere geringer als 28 cm in Betracht gezogen wird. Im Falle von stationären (nicht mobilen) Implantat-Bereitstellungsvorrichtungen, die beispielsweise an einer Wand festgelegt sind, versteht es sich, dass auch größer dimensionierte flächige Träger zum Einsatz kommen können.
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In einer bevorzugten Gestaltung ist wenigstens ein in einer ersten Stellung bezüglich der Flächennormalen des flächigen Trägers über dem flächigen Träger gestapelter, Implantate haltender weiterer flächiger Träger vorgesehen. Dies erhöht die Anzahl der bereitgestellten Implantate pro Fläche orthogonal zur Flächennormalen und erhöht damit das nutzbare Bereitstellungsspektrum auch bei beispielsweise geringer verfügbarer Fläche zur stationären oder temporären Aufnahme der Implantat-Bereitstellungsvorrichtung.
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In einer Ausführungsform sind wenigstens zwei flächige Träger hinsichtlich Anzahl, Anordnung und/oder Größe ihrer Haltetaschen gleich. In einer alternativen oder zusätzlichen Ausgestaltung sind wenigstens zwei flächige Träger hinsichtlich Anzahl, Anordnung und/oder Größe ihrer Haltetaschen unterschiedlich. Dies erlaubt eine größere Flexibilität in der Bereitstellung.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Implantat-Bereitstellungsvorrichtung einen an wenigstens zwei flächige Träger angekoppelten Freilegemechanismus zum bewegungsgeführten händischen Freilegen der in der ersten Stellung von dem weiteren flächigen Träger verdeckten Seite des flächigen Trägers auf. Somit kann der (in der ersten Stellung) nicht zugängliche flächige Träger durch die Bewegungsführung unterstützt freigelegt werden, was die Handhabung vereinfacht.
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Grundsätzlich könnte ein flächiger Träger bezüglich der Flächennormalen beidseitig Implantate tragen, in einer bevorzugten Anwendung ist jedoch nur eine einseitige Nutzung vorgesehen. Dies verringert die Steifigkeitsanforderungen an den flächigen Träger.
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Hinsichtlich des Freilegemechanismus ist bevorzugt vorgesehen, dass dieser ein Schwenkmechanismus ist, dessen Schwenkachse bevorzugt mit wenigstens überwiegender Richtungskomponente parallel zur ersten Richtung, insbesondere entlang der ersten Richtung verläuft. Dies erleichtert den Zugriff, insbesondere eine einhändige Freilegung.
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Als Schwenkachse ist hier nicht im mathematischen Sinn eine räumlich zwingend fixe Achse für die gesamte Schwenkbewegung zu verstehen, sondern allgemeiner ein Verschwenken mit einer auch gleitenden Schwenkachse. Relevanter ist die Richtung der Schwenkachse, auch wenn diese sich selbst während der Freilegebewegung im Raum verschiebt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung können im Fall von mehrteiligen Implantaten die einzelnen Bestandteile wenigstens zum Teil separate eigene erste Umhüllungen haben.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine oder mehrere erste Umhüllungen transparente Abschnitte aufweisen und/oder aus einem transparenten Material gefertigt sind. Dies erleichtert eine schnelle optische Wiedererkennung unabhängig vom Auslesen etwaiger Kennzeichnungen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weisen eine oder mehrere erste Umhüllungen eine das enthaltene Implantat oder einen Implantat-Bestandteil davon identifizierende erste Kennzeichnung auf. Dies erlaubt eine eindeutige Zuordnung für die vorbereitende Bereitstellung.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine der ersten Kennzeichnung zugeordnete zweite Kennzeichnung auf einem von der ersten Umhüllung insbesondere trennbar angeordneten Kennzeichnungsträger vorgesehen ist. Dies erleichtert eine eindeutig zugeordnete Erfassung verwendeter Implantate.
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In diesem Zusammenhang ist bevorzugt vorgesehen, dass der Kennzeichnungsträger einen in Projektion auf die Ebene orthogonal zum flächigen Träger gesehen über dessen Abmessung wenigstens teilweise hinausragenden Bereich aufweist, in welchem die zweite Kennzeichnung angebracht ist.
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In einer besonders bevorzugten Gestaltung ist vorgesehen, dass der Bereich der Anbringung des zweiten Kennzeichens nicht von Umhüllungen Trägern anderer Implantate überlappen bzw. verdeckt sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Kennzeichenträger der zweiten Kennzeichnung die zugeordnete erste Umhüllung abtrennbar trägt oder diese als zweite Umhüllung umschließt. Dies erleichtert eine Bestandsaufnahme verwendeter Implantate durch aufrechterhaltende Verfügbarkeit des zweiten Kennzeichens nach Trennung / dem Herausnehmen der ersten Umhüllung zur Erlangung des Implantats zum Einsatz.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die erste und/oder zweite Kennzeichnung scannend einlesbare Codes, insbesondere in Form eines Barcodes oder Matrixcodes, aufweist/aufweisen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Implantat-Bereitstellungsvorrichtung eine insbesondere transparente, alle an den Freilegemechanismus angekoppelten flächigen Träger umgebende dritte Umhüllung aufweist. Dies liefert einen zusätzlichen Schutz der Implantate, insbesondere deren steriler Verpackung gegen Beschädigungen in Zeiträumen, in denen kein unmittelbarer Zugriff erforderlich ist.
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Des Weiteren stellt die Erfindung bereit eine Implantats-Bevorratungsvorrichtung mit einem flächigen Träger und einem Haltemechanismus nach einem oder mehreren der vorgenannten Aspekte als Implantats-Halter einer Implantat-Bereitstellungsvorrichtung nach einem der oder mehreren der vorgenannten Aspekte.
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Ebenfalls stellt die Erfindung bereit die Erstellung einer Implantat-Bereitstellungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Aspekte durch Bestücken einer solchen Implantats-Bevorratungsvorrichtung mit einer Mehrzahl von Implantaten, insbesondere Wirbelsäulenimplantaten. Es versteht sich, dass die Bestückung in Form von verwendeter erster Umhüllung insbesondere mit Kennzeichnungsträgern des zweiten Kennzeichens erfolgen kann.
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Des Weiteren stellt die Erfindung bereit eine Implantat-Bereitstellungsstelle mit einer Mehrzahl von insbesondere mobilen Implantat-Bereitstellungsvorrichtungen nach einem oder mehreren der vorgenannten Aspekte.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Figuren, von denen
- 1 eine Implantat-Bereitstellungsvorrichtung zeigt,
- 2 mehrere Implantate/Implantat-Bestandteile mit Umhüllung und zusätzlichem Kennzeichnungsträger zeigt, und
- 3 eine Implantat-Bereitstellungsvorrichtung mit mehreren an diese angekoppelten flächigen Trägern wie aus 1 zeigt.
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Die in 1 dargestellte Implantat-Bereitstellungsvorrichtung 1 könnte Bestandteil einer erweiterten Implantat-Bereitstellungsvorrichtung 100 aus 3 sein, jedoch auch eigenständig als Implantat-Bereitstellungsvorrichtung dienen. Sie weist einen flächigen Träger 10 mit Flächennormalen N auf, der in diesem Ausführungsbeispiel aus einem transparenten Kunststoff gefertigt ist. Es ist jedoch durchaus auch vorgesehen, dass der flächige Träger in einer bestimmten Farbe gehalten ist. Ebenfalls kann vorgesehen sein, dass mehrere flächige Träger 10i (10a, 10b, 10c (3)) farblich gekennzeichnet sind, insbesondere gleichfarbig in einer Variante, oder auch verschiedenfarbig in anderen Varianten. Durch Befestigung von ebenfalls aus Kunststoff gefertigten Gegenhalteflächen 20(j-k) an dem flächigen Träger 10 ist eine Matrix aus Haltetaschen gebildet, im gezeigten Ausführungsbeispiel mit 4 Zeilen und 2 Spalten, die eine getrennte Aufnahme von acht Verpackungseinheiten von Implantaten ermöglichen. Es versteht sich, dass die Zeilen- und Spaltenzahl variieren kann, in einer nicht dargestellten, besonders bevorzugten Ausgestaltung sind 12 Haltetaschen vorgesehen, in 2 Spalten ä 6 Zeilen.
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Die Gegenflächen können an ihren seitlichen Rändern 22L, 22R und dem in 1 unteren Rand 21 durch jegliche dem Fachmann bekannten Mittel an dem Träger 10 festgelegt werden, etwa durch Punkt-/Nahtschweißen oder jegliche andere geeignete Verbindungstechnik. Im dargestellten Fall von 2 Spalten dient die Befestigung am Rand 22R einer Gegenhalterfläche 20(j-1) als linksseitige Befestigung der daneben liegenden Gegenfläche 20(j-2). An dem gestrichelt dargestellten in 1 oberen Rand 23 ist keine Befestigung vorgesehen; hierdurch können die verpackten Implantate in einer Einsteckrichtung X eingesteckt werden, die in 1 der Oben-Unten-Richtung entspricht. Wie aus 1 hervorgeht, überlappen sich dabei die einzelnen, in die Haltetaschen eingesteckten Implantat-Packungen, welche nun mit Bezug auf 2 näher beschrieben sind.
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In 2b ist ein Wirbelsäulenimplantat 50b dargestellt, welches sterilisiert ist und in einer diese Sterilität wahrenden Umhüllung 40b eingeschlossen ist. Die erste Umhüllung 40b ist in diesem Ausführungsbeispiel durch ein transparentes Kunststoffmaterial gebildet. Des Weiteren trägt die erste Umhüllung 40b ein Etikett 42, auf dem zahlreiche Produkt- und Herstellerinformationen zu dem Implantat 50b aufgeführt sind, einschließlich eines Identifikations-QR-Codes 44 (Bezugszeichen siehe 2a). Ähnlich sind in der ersten Umhüllung 40a aus 2a Implantat-Schrauben 50a, mit denen Implantat 50b beispielsweise an Wirbelkörpern befestigbar ist, mit entsprechendem Label 42 und QR-Code 44 versehen.
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In 2c ist ein Implantat 50c in steriler Umverpackung 40c aufgenommen, das sich von dem Implantat 50b in seiner Längsdimensionierung unterscheidet, mit entsprechender Kennzeichnung.
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All diese in 2a, b, c dargestellten und weitere Implantate mit z.B. nochmals anderen Längenausdehnungen oder Größen sowie ggf. Implantat-Schrauben unterschiedlicher Anzahl sind in die Haltetaschen des in 1 dargestellten flächigen Trägers 10 eingesteckt und daraus einfach zugreifbar. Ist beispielsweise der flächige Träger 10 im Operationssaal greifbar abgelegt und ist für eine Operation nach Vorplanung der Einsatz des Implantats 50b vorgesehen, der Operateur stellt jedoch fest, dass unerwartet ein längeres Implantat wie etwa 50c erforderlich wird, kann in Unterstützung des Operateurs in sehr einfacher, zeitsparender und fehlerunanfälliger Weise auf das Implantat 50c zurückgegriffen werden und dieses aus seiner sterilen Umhüllung entfernt werden, welches beispielsweise an der Stelle der Gegenfläche 20(4-2) in 1 angeordnet ist, mit einer entsprechenden Anzahl an Schrauben, die beispielsweise bei 20(4-1) angeordnet sind. Insoweit kann auch bevorzugt vorgesehen werden, dass einem flächigen Träger 10 der gleiche Implantat-Typ mehrfach, jedoch in unterschiedlichen Dimensionierungen hinsichtlich der Länge oder einer anderen Eigenschaft zugeordnet ist.
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Die sterilen ersten Umhüllungen 40a, 40b und 40c (2) sind abreißbar (siehe z.B. gestrichelte Line in 2a) an einem Kennzeichnungsträger 30 angebracht, der in seinem in 2 oberen Bereich eine weitere Kennzeichnung beispielsweise in Form eines Labels 32 ebenfalls mit entsprechenden Informationen, also mit einer der Kennzeichnung 42 zugeordneten Informationen versehen ist und ebenfalls zu dem Zweck einen QR-Code 34 aufweisen kann, der insbesondere mit dem QR-Code 44 übereinstimmt. Nach Benutzung des entsprechenden Implantats verbleibt der Kennzeichnungsträger 30 mit Kennzeichnung 32 zurück, so dass im Anschluss an eine Operation zweifelsfrei aufgenommen werden kann, welche Implantate benutzt wurden und u.a. eine entsprechende Nachbestellung vorgenommen werden kann. Wie aus einer Zusammenschau von 1 und 2 erkennbar ist, sind die zweiten Kennzeichnungen der sich teilweise überlappenden Bereitstellungsverpackungen aus Kennzeichnungsträger 30 und steriler erster Umhüllung 40i trotz der anderweitig bestehenden Überlappung nicht verdeckt und einsehbar, sobald die Oberfläche des flächigen Trägers 10 freigelegt ist. Eine rasche Identifizierung ist somit auch dann gewährleistet, wenn andere ansonsten zur Erkennung heranziehbare Bereiche durch Überlappung oder nichttransparente Gestaltung verdeckt sind.
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Wie in 1 dargestellt ist, ist der flächige Träger 10 an seiner linken Seite mit vier Öffnungen 11 versehen. Diese dienen der Ankopplung des flächigen Trägers 10 an eine Verschwenkungseinrichtung der Implantat-Bereitstellungsvorrichtung 100, wie beispielhaft in 3 dargestellt. So weist die in 3 dargestellte Implantat-Bereitstellungsvorrichtung eine flächige Basis 101 auf, an deren linkem Seitenrand ein bevorzugt metallischer Längsträger 102 (sich parallel zur ersten Richtung erstreckend) festgelegt ist, der vier Schnappringe 103 trägt, welche nach Art eines Ringöffners in einen Öffnungszustand und in einen Schließzustand verbracht werden können. An den Ringen 103 sind mehrere flächige Träger 10a, 10b, 10c über ihre jeweiligen Öffnungen 11 aufgefädelt. Ähnlich wie beim Blättern in einem Ordner können die flächigen Träger 10i mit parallel zur Einsteckrichtung verlaufender, gleitender Schwenkachse verschwenkt werden, um Zugriff auf den darunter liegenden flächigen Träger zu gewähren. Es versteht sich, dass die Basis 101 auch als flächiger Träger mit Haltetaschen gestaltet werden kann, und demnach einen Implantat-Bereitstellungsbereich 10d der Vorrichtung 100 bilden kann. In anderen Ausgestaltungen könnte man auch auf die Basis 101 verzichten. Die Verwendung mehrfacher flächiger Träger 10a, 10b, 10c eröffnet neben einem größeren Fassungsvermögen und einer grö-ßeren Kapazität der Implantat-Bereitstellungsvorrichtung auch mehr Sortierfreiheitsgrade für ein Bestücken der zugrunde liegenden Implantat-Bevorratungsvorrichtung mit den zum Teil in 2 dargestellten zahlreichen Implantaten 50i in einer gewünschten Anordnung und Reihenfolge, ohne eine rasche und übersichtliche Zugriffsmöglichkeit zu beeinträchtigen.
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Die in 3 dargestellte Implantat-Bereitstellungsvorrichtung 100 ist als mobile Implantat-Bereitstellungsvorrichtung vorgesehen und könnte z.B. auf horizontalen Unterlagen gelagert werden. Zum weitergehenden Schutz und verbesserter Lagerbarkeit in Phasen der Nichtnutzung kann noch eine (in den Figuren nicht gezeigte) Schutzhülle vorgesehen sein, die über eine ein Stapeln erlaubende Eigensteifigkeit bei rechteckiger Grundform verfügen kann. Auch diese Schutzhülle kann in einer bevorzugten Ausgestaltung transparent gestaltet sein, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial. In diesem Zusammenhang kann mit Bezug auf 3 auch vorgesehen werden, mehrere der dort dargestellten Implantat-Bereitstellungsvorrichtungen 100 vorzusehen, deren Basis 101 eine unterschiedliche Farbe hat, so dass aus einem Stapel geschützter Implantat-Bereitstellungsvorrichtungen nach bekannter farblicher Zuordnung ein rascher Grobzugriff erfolgen kann. Dies vereinfacht auch die Lagerhaltung.
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In einer anderen Gestaltungsmöglichkeit kann die mobile Implantat-Bereitstellungsvorrichtung 100 durch ihre Festlegung beispielsweise an einer Wand auch in eine nicht-mobile Implantat-Bereitstellungsvorrichtung umgewandelt werden. Insbesondere wenn mehr vertikale Flächen am Bereitstellungsort verfügbar sind, ist diese Variante denkbar.
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Es können jedoch auch Mischformen dieser beschriebenen Anwendungen herangezogen werden, beispielsweise ein mobiler Träger mit beispielsweise vertikaler Stützwand, auf deren einer Seite oder beiden Seiten eine Mehrzahl erfindungsgemäßer Implantat-Bereitstellungsvorrichtungen angebracht werden können. In diesem Fall verläuft die erste Richtung (Einsteckrichtung) vertikal, wie auch bevorzugt die Richtung der Schwenkachse.
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Es versteht sich, dass die in der obigen Beschreibung beschriebenen Merkmale und Details nicht als die Erfindung einschränkend auszulegen sind. Vielmehr können die einzelnen Merkmale der vorstehenden Beschreibung sowie der nachstehenden Ansprüche einzeln und in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.