DE102021001109A1

DE102021001109A1 - Verfahren zum Hinweisen eines Fahrers eines Fahrzeugs auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse

Info

Publication number: DE102021001109A1
Application number: DE102021001109.0A
Authority: DE
Inventors: Felix Adler
Original assignee: FEV Group GmbH
Current assignee: FEV Group GmbH
Priority date: 2020-03-06
Filing date: 2021-03-02
Publication date: 2021-04-29
Also published as: DE102020106133A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hinweisen eines Fahrers eines Fahrzeugs (1) auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse, umfassend die Schritte:- Analysieren einer aktuellen Verkehrssituation, in welcher sich das Fahrzeug (1) befindet;- Ermitteln einer Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse basierend auf der Analyse der Verkehrssituation;- Erzeugen eines Hinweises zum Bilden einer Rettungsgasse für den Fall, dass eine Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse ermittelt wurde.- Anzeigen des Hinweises mittels eines optischen Signals (2), welches von dem Fahrer gesehen werden kann.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hinweisen eines Fahrers eines Fahrzeugs auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse, ein Computerprogrammprodukt, eine Anzeigeeinrichtung und ein Fahrzeug.
Die DE10328256 offenbart Verfahren zum Erinnern eines Fahrers an das Bilden einer Rettungsgasse.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Hinweisen eines Fahrers eines Fahrzeugs auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse umfassend die Schritte:

- Analysieren einer aktuellen Verkehrssituation, in welcher sich das Fahrzeug befindet;
- Ermitteln einer Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse basierend auf der Analyse der aktuellen Verkehrssituation;
- Erzeugen eines Hinweises zum Bilden einer Rettungsgasse für den Fall, dass eine Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse ermittelt wurde.
- Anzeigen eines Hinweises mittels eines optischen Signals, welches von dem Fahrer gesehen werden kann.

In vielen Ländern ist das Bilden einer Rettungsgasse in bestimmten Verkehrssituationen, beispielsweise in einem Stau, obligatorisch. Ein Unterlassen kann dann geahndet werden, da das Vergessen eine Rettungsgasse zu bilden, zu einer verspäteten Ankunft von Ersthelfen an einem Unfallort führen kann.
Durch das Hinweisen auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse mittels eines optischen Signals, welches von dem Fahrer gesehen werden kann, wird es ermöglicht, den Fahrer diskret an das Bilden einer Rettungsgasse zu erinnern.
Im Gegensatz zu einem akustischen Signal führen optische Signal in der Regel nicht zu einem Erschrecken des Fahrers. Das optische Signal ermöglicht es somit, ein Erschrecken des Fahrers zu vermindern und/oder zu verhindern.
Dadurch, dass das Erzeugen eines Hinweises nur für den Fall erfolgt, dass eine Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse ermittelt wurde, wird es ermöglicht, keine unnötigen Hinweise zu erzeugen.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt umfasst ein Programm das, wenn es von einem Computer ausgeführt wird, den Computer veranlasst, ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Hinweisen eines Fahrers eines Fahrzeugs auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse durchzuführen.
Eine erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung für ein Fahrzeug zum Hinweisen eines Fahrers eines Fahrzeugs auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse ist ausgebildet und eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
Ein erfindungsgemäßes Fahrzeug umfasst eine erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich in gleicher Weise für das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt, die erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung und das erfindungsgemäße Fahrzeug.
Die abhängigen Ansprüche beschreiben vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden anhand der folgenden Figur näher erläutert.
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1. Das Fahrzeug 1 umfasst ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung 3 zum Hinweisen eines Fahrers des Fahrzeugs 1 auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse. Das Fahrzeug 1 umfasst einen Computer 5.
Der Computer 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Steuergerät ausgebildet und analysiert eine aktuelle Verkehrssituation, in welcher sich das Fahrzeug 1 befindet.
Dies ermöglicht es insbesondere solche Verkehrssituationen zu identifizieren, bei denen das Bilden einer Rettungsgasse erforderlich ist.
Für das Analysieren der aktuellen Verkehrssituation werden Straßeneigenschaften einer Straße 4 auf welche sich das Fahrzeug 1 aktuell befindet, ermittelt.
In diesem Ausführungsbeispiel umfasst das Fahrzeug 1 ein satellitengestütztes Navigationssystem. Aus Karten des Navigationssystems werden die Straßeneigenschaften der Straße 4, auf welcher sich das Fahrzeug 1 befindet, ermittelt. Die Straßeneigenschaften umfassen dabei die Art der Straße, beispielsweise Autobahn, Landstraße und/oder eine innerörtliche Straße. Zudem umfassen die Straßeneigenschaften auch die Anzahl der Spuren auf einem Streckenabschnitt, auf dem sich das Fahrzeug 1 aktuell befindet. Dies ermöglicht es, beispielsweise auf innerörtlichen Straßen keinen Hinweis anzuzeigen, da hier das Bilden einer Rettungsgasse nicht erforderlich ist.
Für das Analysieren der aktuellen Verkehrssituation wird eine aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 ermittelt.
In diesem Ausführungsbeispiel umfasst das Fahrzeug 1 einen adaptiven Tempomaten. Es wird eine gesetzte Sollgeschwindigkeit für den aktuellen Streckenabschnitt ermittelt. Zudem wird eine aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 ermittelt. Es wird nun eine Zeitspanne ermittelt, in der die aktuelle Geschwindigkeit unterhalb der Sollgeschwindigkeit liegt. Ist die ermittelte Zeitspanne oberhalb eines Grenzwertes für die Zeitpanne, so ist dies ein Indiz für das Vorhandensein eines Staus.
Für das Analysieren der aktuellen Verkehrssituation wird eine aktuelle Durchschnittsgeschwindigkeit von Fahrzeugen, welche sich auf demselben aktuellen Streckenabschnitt wie das Fahrzeug 1 befinden, ermittelt.
In diesem Ausführungsbeispiel ist das Navigationssystem eingerichtet und ausgebildet die Geschwindigkeiten von anderen Fahrzeugen, welche sich auf demselben Streckenabschnitt befinden, zu ermitteln. Sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit für eine Anzahl an Fahrzeugen auf demselben Streckenabschnitt unterhalb eines Grenzwertes für die Durchschnittsgeschwindigkeit, so ist dies ein Indiz für das Vorhandensein eines Staus.
Die Recheneinrichtung 5 ermittelt eine Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse basierend auf der Analyse der Verkehrssituation.
Aus den ermittelten Indizien und der ermittelten Straßeneigenschaften wird nun die Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse ermittelt.
In diesem Ausführungsbeispiel befindet sich das Fahrzeug 1 auf einer dreispurigen Autobahn. Die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs 1 beträgt 30 km/h. 20 weitere Fahrzeuge, welche sich auf demselben Streckenabschnitt wie das Fahrzeug 1 befinden weisen eine Geschwindigkeit unterhalb von 50 km/h auf. Demnach ergibt die Analyse der Verkehrssituation, dass sich das Fahrzeug 1 in Kürze in einem Stau befinden wird. Demnach liegt eine ermittelte Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse vor.
Der Computer 5 erzeugt einen Hinweis zur Bildung einer Rettungsgasse für den Fall, dass eine Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse ermittelt wurde.
Der Hinweis wird mittels eines optischen Signals 2 angezeigt, welches von dem Fahrer gesehen werden kann.
In diesem Ausführungsbeispiel ist das optische Signal 2 als eine Warnleuchte ausgebildet. Die Warnleuchte zeigt stilisiert Fahrzeuge, welche eine Rettungsgasse bilden. Die Warnleuchte weist eine grüne Farbe auf. Dies ermöglicht es dem Fahrer direkt zu erkennen, dass mit der Erinnerung keine direkte Gefahr für den Fahrer und/oder das Fahrzeug kommuniziert werden soll.
Das Anzeigen des Hinweises erfolgt in einem Armaturenbrett des Fahrzeugs 1.
In diesem Ausführungsbeispiel ist die Wamleuchte unterhalb von anderen Warnleuchten des Fahrzeugs angeordnet. Diese Anordnung ermöglicht es, dass das optische Signal 2 sehr gut von dem Fahrer eingesehen werden kann.
In diesem Ausführungsbeispiel wird der Hinweis zusätzlich mittels eines akustischen Signals angezeigt, welchen von dem Fahrer wahrgenommen werden kann. Dafür umfasst die Anzeigeeinrichtung 3 eine Einrichtung zum Erzeugen eines Tons. Dies ermöglicht es, dass der Hinweis sowohl optisch als auch akustisch an den Fahrer übermittelt wird. Dies ermöglicht es, dass der Fahrer auch dann den Hinweis wahrnimmt, wenn er nicht auf das Armaturenbrett schaut.
In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt das Anzeigen des Hinweises zusätzlich in einem Head-up-Display des Fahrzeugs 1.
Dies ermöglicht eine optisch präsente Anzeige des Hinweises. In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die Anzeige in dem Head-up-Display adaptiv angepasst an die Straßeneigenschaften der Straße 4. So wird im Falle einer dreispurigen Autobahn eine dreispurige Straße stilisiert angezeigt. Ebenso werden Fahrzeuge stilisiert angezeigt, welche zwischen einer linken und einer mittleren Spur eine Rettungsgasse bilden. Dies ermöglicht es, dass zusätzlich zu dem Hinweis zum Bilden einer Rettungsgasse auch noch die obligatorische Lage der Rettungsgasse für den aktuellen Streckenabschnitt an den Fahrer kommuniziert wird.
Alternativ erfolgt die Anzeige in einem Head-up-Display eines Helmes. Der Helm wird dabei von einem Fahrer eines zweirädrigen Fahrzeugs verwendet. Dies ermöglicht es, dass auch Fahrer vor zweirädrigen Fahrzeugen zuverlässig auf das notwendige Bilden einer Rettungsgasse hingewiesen werden.
Das Fahrzeug 1 umfasst ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßes Computerprogrammproduktes. Das Computerprogrammprodukt umfasst ein Programm das, wenn es von einem Computer ausgeführt wird, den Computer veranlasst, ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Hinweisen des Fahrers auf die Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse durchzuführen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 10328256 [0002]

Claims

Verfahren zum Hinweisen eines Fahrers eines Fahrzeugs (1) auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse, umfassend die Schritte: - Analysieren einer aktuellen Verkehrssituation, in welcher sich das Fahrzeug (1) befindet; - Ermitteln einer Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse basierend auf der Analyse der aktuellen Verkehrssituation; - Erzeugen eines Hinweises zum Bilden einer Rettungsgasse für den Fall, dass eine Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse ermittelt wurde. - Anzeigen des Hinweises mittels eines optischen Signals (2), welches von dem Fahrer gesehen werden kann.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Anzeigen des Hinweises in einem Armaturenbrett (3) des Fahrzeugs (1) erfolgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Anzeigen des Hinweises in einem Head-up-Display des Fahrzeugs (1) erfolgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt: - Ermitteln von Straßeneigenschaften einer Straße (4), auf welcher sich das Fahrzeug (1) aktuell befindet für das Analysieren der aktuellen Verkehrssituation.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt: - Ermitteln einer aktuellen Geschwindigkeit des Fahrzeugs (1) für das Analysieren der aktuellen Verkehrssituation.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt: - Ermitteln einer aktuellen Durchschnittsgeschwindigkeit von Fahrzeugen, welche sich auf demselben aktuellen Streckenabschnitt wie das Fahrzeug (1) befinden, für das Analysieren der aktuellen Verkehrssituation.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt: - Anzeigen des Hinweises mittels eines akustischen Signals, welches von dem Fahrer wahrgenommen werden kann.
Computerprogrammprodukt, umfassend ein Programm das, wenn es von einem Computer ausgeführt wird, den Computer veranlasst, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 durchzuführen.
Anzeigeeinrichtung (3) für ein Fahrzeug zum Hinweisen eines Fahrers eines Fahrzeugs (1) auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse, ausgebildet und eingerichtet, ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.
Fahrzeug (1), umfassend eine Anzeigeeinrichtung (3) nach Anspruch 9.