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Die Erfindung betrifft Verfahren zum Betreiben eines Rettungsgassenassistenten für ein Kraftfahrzeug mittels eines mobilen Endgeräts gemäß dem geltenden Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt sowie ein mobiles Endgerät.
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Aus dem Stand der Technik ist bereits bekannt, dass entsprechende Rettungsgassenassistenten im Kraftfahrzeug bereitgestellt werden können. Insbesondere zeigen diese beispielsweise an, wo sich das Kraftfahrzeug befindet und dass eine entsprechende Rettungsgasse, beispielsweise bei Stausituationen, zu bilden ist. Hierbei kann dann wiederum innerhalb einer Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs angezeigt werden, wo sich die Staugasse relativ zum Kraftfahrzeug befindet, so dass einem Fahrer entsprechend eine Rettungsgassenbildung bereitgestellt werden kann. Ferner sind entsprechende Assistenzsysteme bereits bekannt, welche automatisiert eine Rettungsgasse bilden.
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Die
DE 10 2017 006 484 A1 schlägt ein System beziehungsweise eine Funktion, welche in Kombination mit einem Navigationsgerät eines Fahrzeuges unabhängig, ob in diesem integriert oder zusätzlich montiert bei Erreichen bestimmter Kriterien automatisch eine Warnung in Form einer Text- , Bild- und/oder Tonnachricht herausgibt, vor. Dieses System erkennt anhand Ortung durch Satelliten, in welcher Position sich ein Fahrzeug befindet und mit welcher Geschwindigkeit sich das Fahrzeug bewegt. Mittels ermittelter GPS- Daten und dementsprechender lokaler Straßenkarten, welche auf die Navigationsgeräte aufgespielt sind, kann dieses System flüssigen, zähfließenden und stockenden Verkehr unterscheiden. Mit diesen Informationen kann das System im Falle eines Staus Hinweise auf das Bilden beziehungsweise Einhalten einer Rettungsgasse an den Fahrer ausgeben, so dass Rettungs- und Einsatzfahrzeugen der Weg zur Unfallstelle freigehalten wird.
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Die
DE 10 2020 115 055 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Darstellung von Erweiterte-Realität-Informationen, bei welcher Erweiterte-Realität-Informationen derart dargestellt werden, dass diese mit der Bewegung eines Beobachters gekoppelt und perfekt an die Umwelt angepasst werden, so dass für den Beobachter ein Eindruck von Tiefe entsteht, wozu eine Vorrichtung zur Darstellung von Erweiterte-Realität-Informationen vorgeschlagen ist, umfassend eine Anzeigevorrichtung mit einem Transparenzgrad größer 0%, eine in einen ersten Halbraum vor der Anzeigevorrichtung gerichtete erste Erfassungsvorrichtung, eine in einen zweiten Halbraum hinter der Anzeigevorrichtung gerichtete zweite Erfassungsvorrichtung, und eine Rechenvorrichtung, wobei die Rechenvorrichtung ausgebildet ist, eine Erweiterte-Realität-Information auszuwählen und einem Objekt die Erweiterte-Realität-Information zuzuordnen und die Anzeigevorrichtung anzuweisen, die dem Objekt zugeordnete Erweiterte-Realität-Information anzuzeigen, und wobei die Rechenvorrichtung ausgebildet ist, eine sich bei einer Änderung einer Beobachterposition und/oder einer Objektposition für den Beobachter ergebende Bewegungsparallaxe der auf der Anzeigevorrichtung angezeigten Erweiterte-Realität-Information zu bestimmen und die Bewegungsparallaxe auszugleichen.
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Die
DE 10 2021 001 109 A1 betrifft ein Verfahren zum Hinweisen eines Fahrers eines Fahrzeugs auf die Notwendigkeit zum Bilden einer Rettungsgasse, umfassend die Schritte des Analysierens einer aktuellen Verkehrssituation, in welcher sich das Fahrzeug befindet, des Ermittelns einer Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse basierend auf der Analyse der Verkehrssituation, des Erzeugens eines Hinweises zum Bilden einer Rettungsgasse für den Fall, dass eine Notwendigkeit für das Bilden einer Rettungsgasse ermittelt wurde sowie des Anzeigens des Hinweises mittels eines optischen Signals, welches von dem Fahrer gesehen werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt sowie ein mobiles Endgerät zu schaffen, mittels welchem hochflexibel eine Rettungsgasse für einen Fahrer eines Kraftfahrzeugs angezeigt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt sowie ein mobiles Endgerät gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Rettungsgassenassistenten für ein Kraftfahrzeug mittels eines mobilen Endgeräts. Es erfolgt das Bereitstellen des mobilen Endgeräts in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs. Es wird eine Umgebung des Kraftfahrzeugs mittels einer optischen Erfassungseinrichtung des mobilen Endgeräts erfasst. Es wird eine aktuelle Position des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von der erfassten Umgebung mittels des mobilen Endgeräts bestimmt. Es erfolgt das Bestimmen einer Stausituation in Abhängigkeit von der erfassten Umgebung. Es wird die erfasste Umgebung auf einer Anzeigeeinrichtung des mobilen Endgeräts angezeigt, und es erfolgt das Überlagern der angezeigten erfassten Umgebung mit einer Rettungsgasseninformation in Abhängigkeit von der bestimmten aktuellen Position.
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Insbesondere ist somit vorgeschlagen, dass das mobile Endgerät dazu genutzt wird, einen Rettungsgassenassistenten für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs nutzen zu können. Bei dem mobilen Endgerät handelt es sich insbesondere um ein sogenanntes intelligentes Telefon, insbesondere ein sogenanntes Smartphone. Insbesondere weist das Smartphone beispielsweise bereits eine Navigationseinrichtung auf, um eine aktuelle Position bestimmen zu können. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein globales Navigationssystem (Global Navigation Satellite System, GNSS), insbesondere um ein GPS (Global Positioning System) handeln. Ferner besitzen die mobilen Endgeräte, insbesondere die intelligenten Telefone, bereits Erfassungseinrichtungen, beispielsweise eine Kamera, welche die entsprechende Umgebung erfassen kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das mobile Endgerät beispielsweise in einer Halteeinrichtung im Kraftfahrzeug bereitgestellt werden kann und beispielsweise aus der Windschutzscheibe heraus die Umgebung, insbesondere die frontale Umgebung, erfassen kann.
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Es ist nun vorgesehen, dass eine Positionsbestimmung durchgeführt wird und gleichzeitig eine Erfassung der Umgebung. Es wird dann die Stausituation entsprechend erkannt, und auf der Anzeigeeinrichtung wird das Bild der Erfassungseinrichtung, insbesondere der Kamera des Kraftfahrzeugs, entsprechend angezeigt. Dies erfolgt bevorzugt in Echtzeit. Somit wird die aktuelle Situation auf dem Bildschirm/Anzeigeeinrichtung des mobilen Endgeräts angezeigt. Die Rettungsgasseninformation, beispielsweise wo sich die Rettungsgasse befinden sollte, wird dann wiederum als erweiterte Realität überlagert angezeigt. Bei der erweiterten Realität kann es sich insbesondere um sogenannte „Augmented Reality“ handeln, wobei hierbei über die tatsächlich erfasste Umgebung als Bild die Rettungsgasseninformation wiederum „überlagert“ dargestellt werden kann.
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Die hier vorgestellten Ausführungsformen sind insbesondere bei einem Rechtsverkehr zu betrachten. Bei einem Linksverkehr sind entsprechend andere Richtungen/Bewegungsrichtungen oder dergleichen erforderlich.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird als Rettungsgasseninformation eine virtuelle Rettungsgasse auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt. Beispielsweise kann die virtuelle Rettungsgasse in Form eines Schlauchs dargestellt werden, welche wiederum über die erfasste Umgebung überlagert wird. Somit ist es für den Nutzer des Kraftfahrzeugs und des mobilen Endgeräts auf einfache Art und Weise ermöglicht, die Position der Rettungsgasse, beispielsweise ob sich das Kraftfahrzeug hierbei auf der Rettungsgasse befindet, zu erfassen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird als Rettungsgasseninformation eine Bewegungstrajektorie für das Kraftfahrzeug zum Erzeugen einer Rettungsgasse angezeigt. Sollte beispielsweise über das mobile Endgerät festgestellt werden, dass sich das Kraftfahrzeug innerhalb der potentiellen Rettungsgasse befindet, so kann eine entsprechende Bewegungstrajektorie, beispielsweise in Form eines Pfeils, angezeigt werden, so dass ein Nutzer des mobilen Endgeräts angezeigt bekommt, in welcher Richtung sich dieser bewegen soll, um die entsprechende Rettungsgasse bilden zu können. Somit kann ein Nutzer intuitiv die Rettungsgasse zuverlässig erzeugen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird mittels des mobilen Endgeräts eine aktuelle Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs bestimmt, und die Rettungsgasseninformation unterhalb eines Geschwindigkeitsschwellwerts angezeigt. Beispielsweise hat es sich herausgestellt, dass die Rettungsgassen lediglich bei entsprechenden Stausituationen einzustellen sind. Hierbei wird die Stausituation entsprechend anhand des Geschwindigkeitsschwellwerts bestimmt. Sollte der Geschwindigkeitsschwellwert überschritten sein, so wird die Rettungsgasse nicht angezeigt. Sollte der Geschwindigkeitsschwellwert unterschritten sein, so wird die Rettungsgasseninformation entsprechend angezeigt. Somit können Informationsüberlastungen für den Fahrer verhindert werden.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn unterhalb von einer Geschwindigkeit von 30 km/h als Geschwindigkeitsschwellwert die Rettungsgasseninformation angezeigt wird. Insbesondere hat es sich herausgestellt, dass eine Stausituation bei 30 km/h entsprechend erfasst werden kann. Somit wird die Rettungsgasseninformation lediglich angezeigt, sollte die aktuelle Geschwindigkeit unterhalb von 30 km/h angezeigt werden. Damit kann eine Informationsüberflutung für den Fahrer verhindert werden. Alternativ oder ergänzend kann bei einem Geschwindigkeitsschwellwert von 50km/h oder weniger, ebenfalls die Rettungsgasseninformation erzeugt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird eine aktuelle durch das Kraftfahrzeug befahrene Spur bei der Bestimmung der aktuellen Position berücksichtigt. Beispielsweise bei dreispurigen Autobahnen ist die Rettungsgasse zwischen der äußersten linken Fahrspur und der mittleren Fahrspur zu bilden. Sollte sich beispielsweise das Kraftfahrzeug auf einer dieser beiden Fahrspuren befinden, so kann entsprechend ermittelt werden, in welche Richtung das Kraftfahrzeug auszuweichen hat, um die entsprechende Rettungsgasse bilden zu können. Beispielsweis sollte sich ein Kraftfahrzeug auf mittleren Spur nach rechts bewegen und ein Kraftfahrzeug auf der linken Spur nach links bewegen, um die Rettungsgasse zu bilden.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zusätzlich in Abhängigkeit von dynamischen Informationen für das Kraftfahrzeug, insbesondere der Stausituation, die Rettungsgasseninformation angezeigt wird. Beispielsweise kann in Abhängigkeit eines Stauendes oder einer Position des Staus sowie in Abhängigkeit von bereits durchgeführten Rettungsmaßnahmen oder dergleichen die Rettungsgasseninformation angezeigt werden. Sollte beispielsweise eine Rettung durchgeführt worden sein, so kann die Rettungsgasseninformation unterdrückt werden. Ferner kann auch eine Entfernung beispielsweise zum Unfallort mitangezeigt werden, so dass schnell entschieden werden kann, ob die Rettungsgasseninformation angezeigt werden soll oder nicht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform wird die Rettungsgasseninformation zusätzlich in Abhängigkeit von einer Straßenart und/oder einer Straßentopologie angezeigt. Beispielsweise kann die Rettungsgasseninformation lediglich bei Autobahnen oder Landstraßen angezeigt werden. Ferner kann die Rettungsgasseninformation abhängig von der Straßentopologie, beispielsweise wie viele Fahrspuren die Straße aufweist, angezeigt werden. Somit kann äußerst zuverlässig die Rettungsgasseninformation angezeigt werden.
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Bei dem vorgestellten Verfahren handelt es sich insbesondere um ein computerimplementiertes Verfahren. Daher betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, welche eine elektronische Recheneinrichtung dazu veranlassen, wenn die Programmcodemittel von der elektronischen Recheneinrichtung abgearbeitet werden, ein Verfahren nach dem vorhergehenden Aspekt durchzuführen. Das Computerprogrammprodukt kann auch als Computerprogramm bezeichnet werden. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft daher auch ein computerlesbares Speichermedium mit dem Computerprogrammprodukt.
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Weiterhin betrifft die Erfindung auch ein mobiles Endgerät zum Betreiben eines Rettungsgassenassistenten für ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer elektronischen Recheneinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung, wobei das mobile Endgerät zum Durchführen eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere wird das Verfahren mittels des mobilen Endgeräts durchgeführt.
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Die elektronische Recheneinrichtung weist beispielsweise Prozessoren, Schaltkreise, insbesondere integrierte Schaltkreise, sowie weitere elektronische Bauteile auf, um entsprechende Verfahrensschritte durchführen zu können.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des mobilen Endgeräts anzusehen. Das mobile Endgerät weist hierzu gegenständliche Merkmale auf, um entsprechende Verfahrensschritte durchführen zu können.
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Die elektronische Recheneinrichtung kann auch als Steuervorrichtung bezeichnet werden. Die Steuervorrichtung weist eine Prozessoreinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Ansicht eines mobilen Endgeräts in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs; und
- 2 ein schematisches Ablaufdiagramm gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine schematische Ansicht aus einem Innenraum 1 eines Kraftfahrzeugs 2. Im Innenraum 1 ist insbesondere ein mobiles Endgerät 3 in Form eines Smartphones, insbesondere eines intelligenten Telefons, angezeigt.
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Vorliegend befindet sich das mobile Endgerät 3 vor einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs 2 und ist insbesondere zum Erfassen einer Umgebung 4 des Kraftfahrzeugs 2 ausgebildet.
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Das mobile Endgerät 3 ist zum Betreiben eines Rettungsassistenten 5 für das Kraftfahrzeug 2 ausgebildet und weist hierzu insbesondere zumindest eine elektronische Recheneinrichtung 6 sowie eine Anzeigeeinrichtung 7 auf.
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Bei dem Verfahren zum Betreiben des Rettungsassistenten 5 ist insbesondere vorgesehen, dass das mobile Endgerät 3 im Innenraum 1 des Kraftfahrzeugs 2 bereitgestellt wird, beispielsweise in einer Halteeinrichtung an der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs 2 angeordnet wird. Es erfolgt das Erfassen der Umgebung 4 des Kraftfahrzeugs 2 mittels einer optischen Erfassungseinrichtung des mobilen Endgeräts 3, beispielsweise mittels einer Kamera 12 des mobilen Endgeräts 3. Es wird eine aktuelle Position des Kraftfahrzeugs 2 in Abhängigkeit von der erfassten Umgebung 4 mittels des mobilen Endgeräts 3 bestimmt, und es erfolgt das Bestimmen einer Stausituation 8 in Abhängigkeit von der erfassten Umgebung 4. Es wird die erfasste Umgebung 4 auf der Anzeigeeinrichtung 7 angezeigt, und es erfolgt das Überlagern der angezeigten erfassten Umgebung 4 mit einer Rettungsgasseninformation 9, 10 in Abhängigkeit von der bestimmten aktuellen Position.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist insbesondere gezeigt, dass beispielsweise als Rettungsgasseninformation 9, 10 eine virtuelle Rettungsgasse 9 auf der Anzeigeeinrichtung 7 angezeigt wird. Alternativ oder ergänzend kann auch eine Bewegungstrajektorie 10 für das Kraftfahrzeug 2 zum Erzeugen einer Rettungsgasse 11 angezeigt werden.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass mittels des mobilen Endgeräts 3 eine aktuelle Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 2 bestimmt wird und die Rettungsgasseninformation 9, 10 unterhalb eines Geschwindigkeitsschwellwerts angezeigt wird. Beispielsweise kann unterhalb von einer Geschwindigkeit von 30 km/h als Geschwindigkeitsschwellwert die Rettungsgasseninformation 9, 10 angezeigt werden. Es sind auch andere Geschwindigkeitsschwellwerte möglich, beispielsweise 50km/h oder weniger.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass eine aktuell durch das Kraftfahrzeug 2 befahrene Spur bei der Bestimmung der aktuellen Position berücksichtigt wird. Des Weiteren kann zusätzlich in Abhängigkeit von dynamischen Informationen für das Kraftfahrzeug 2, insbesondere der Stausituation 8, die Rettungsgasseninformation 9, 10 angezeigt werden. Des Weiteren kann die Rettungsgasseninformation 9, 10 zusätzlich in Abhängigkeit einer Straßenart und/oder Straßentopologie angezeigt werden.
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Insbesondere ist somit vorgesehen, dass als Grundlage für die Anzeige die hochgenaue Lokalisierung und beispielsweise auch ein Herunterladen von statischen Karteninhalten wie den Spurmarkierungen vorgesehen sind. Befindet sich das Kraftfahrzeug 2 auf beispielsweise einer Autobahn und fährt mit langsamer Geschwindigkeit, insbesondere unterhalb des Geschwindigkeitsschwellwerts von 30 km/h, kann dem Fahrer abhängig von der aktuellen Fahrspur eine freizuhaltende Rettungsgasse 11 als Hinweis als Augmented Reality oder in der Kartendarstellung eingeblendet werden. Für die Bestimmung notwendig sind dabei die spurgenaue Verortung des Kraftfahrzeugs 2 auf der Straße sowie statische Daten über die Straßentopologie und Straßenklasse. Wird auf der Straßenklasse „Autobahn“ die Geschwindigkeit von beispielsweise 30 km/h unterschritten, wird anhand der Lokalisierung und den heruntergeladenen Kartendaten, insbesondere den Spurmarkierungen, die eigene Positionierung beziehungsweise Spurzuordnung beziehungsweise Spurzuordnung und eine virtuelle Rettungsgasse 9 im Kartenmodell bestimmt. Dies kann dem Nutzer dann zusammen mit einem Warnhinweis visualisiert werden. Überlappen sich zudem die eigene Position und der freizuhaltende Bereich, dann kann eine Orientierungshilfe, insbesondere in Form der Bewegungstrajektorie 10, eingeblendet werden.
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2 zeigt ein schematisches Blockschaltbild gemäß einer Ausführungsform des mobilen Endgeräts 3. 2 zeigt insbesondere das mobile Endgerät 3, insbesondere in Form eines intelligenten Telefons, eines sogenannten Smartphones. Das mobile Endgerät 3 weist insbesondere eine Kamera 12 sowie eine GPS-Antenne 13 auf. Ferner kann das mobile Endgerät 3 mit einer Cloud 14 gekoppelt sein. Es kann dann beispielsweise vorgesehen sein, dass in einem ersten Schritt S1 eine Anfrage und ein Download von dynamischen Karteninhalten der Umgebung 4 erfolgt. In einem zweiten Schritt S2 kann dann in Abhängigkeit von der Kamera 12 und der GPS-Antenne 13 eine hochgenaue Lokalisierung des mobilen Endgeräts 3 und somit auch des Kraftfahrzeugs 2 durchgeführt werden. Es erfolgt dann in einem dritten Schritt S3 die Anordnung dynamischer Inhalte als erweiterte Realität sowie in einem vierten Schritt S4 die Anzeige dynamischer Inhalte in der Kartenansicht, wobei dies wiederum auf der Anzeigeeinrichtung 7 dargestellt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017006484 A1 [0003]
- DE 102020115055 A1 [0004]
- DE 102021001109 A1 [0005]