DE102021001030A1 - Hilfskonstruktion für einen Lackiervorgang einer Fahrzeugkarosserie - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Hilfskonstruktion für einen Lackiervorgang einer Fahrzeugkarosserie, bei welcher ein oder mehrere Abstandselemente (9, 11) zwischen der Fahrzeugkarosserie (1) und einem einseitig beweglich an der Fahrzeugkarosserie (1) gelagerten Anbau- oder Klappenbauteil (3) zur Einstellung eines definierten Abstandes vor dem Lackierprozess positioniert sind, wobei der Abstandshalter (9, 11) an der Fahrzeugkarosserie (1) befestigt ist, während das Anbau- oder Klappenbauteil (3) frei auf diesem während des Lackiervorganges aufliegt. Bei einer Hilfskonstruktion, mittels welcher eine gleichbleibende oder sogar verbesserte Maßhaltigkeit des Anbau- oder Klappenbauteils während des Lackierprozesses realisiert werden kann, sind ein oder mehrere Abstandelemente (9, 11) zwischen den frei beweglichen Seiten des Anbau- oder Klappbauteils (3) und der Fahrzeugkarosserie (1) zur Reduzierung eines Aufsprungverhaltens des Anbau- oder Klappenbauteils (3) während des Lackiervorgangs angeordnet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Hilfskonstruktion für einen Lackiervorgang einer Fahrzeugkarosserie, bei welcher ein oder mehrere Abstandselemente zwischen der Fahrzeugkarosserie und einem einseitig beweglich an der Fahrzeugkarosserie gelagerten Anbau- oder Klappenbauteil zur Einstellung eines definierten Abstandes vor dem Lackierprozess positioniert sind, wobei der Abstandshalter an der Fahrzeugkarosserie befestigt ist, während das Anbau- oder Klappenbauteil frei auf diesem während des Lackiervorganges aufliegt.
- Es ist bekannt, dass für den Lackierprozess einer Fahrzeugrohbaukarosserie bewegliche Anbauteile an der Fahrzeugkarosserie befestigt werden müssen, um diese während des Lackierprozesses in einer definierten Position zu halten. Weiterhin müssen die festpositionierten Anbauteile den Positionierprozess ohne Beschädigungen verlassen. Es kann vorkommen, dass sich die Maßhaltigkeit des Anbauteils zur Fahrzeugkarosserie zwischen Rohbau-Ablieferungszustand und Lackierungs-Ablieferungszustand geometrisch verändert. Diese geometrische Veränderung kann zu einer Verschlechterung des Passungsbildes an der Fahrzeugkarosserie nach dem Lackierprozess führen, da diese nicht mehr in den vorgegebenen Toleranzen liegen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hilfskonstruktion für einen Lackiervorgang einer Fahrzeugkarosserie anzugeben, mittels welcher eine gleichbleibende Maßhaltigkeit des Anbau- oder Klappenbauteils während des Lackierprozesses realisiert werden kann.
- Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
- Die Aufgabe ist mit einer eingangs erläuterten Hilfskonstruktion dadurch gelöst, dass ein oder mehrere Abstandselemente zwischen den frei beweglichen Seiten des Anbau- oder Klappbauteils und der Fahrzeugkarosserie zur Reduzierung eines Aufsprungverhaltens des Anbau- oder Klappenbauteils während des Lackiervorgangs angeordnet sind. Es wurde gefunden, dass allein durch eine gezielte Positionierung von ein oder mehreren Abstandshaltern eine geometrische Veränderung des Anbau- oder Klappenbauteils minimiert oder gar vollständig verhindert werden kann. Dies führt zur Verbesserung im Fugen- und Spaltbild und in den Schließkräften der lackierten Fahrzeugkarosserie. Im Produktionsprozess werden zusätzliche Nacharbeitsaufwendungen bzw. zusätzliche Prozessschritte reduziert. Gleichzeitig werden Anlagen bzw. Flächen in der Karosseriefertigung sowie Werkzeugänderungskosten im Bereich der Einzelteile für die Kompensation des Aufsprungverhaltens massiv eingespart.
- Vorteilhafterweise ist mindestens ein Abstandselement so positioniert, dass der Abstand zwischen einem durch einen Scharnierbügel gebildeten Auflagepunkt und einem weiteren durch das Abstandselement gebildeten Auflagepunkt so eingestellt ist, dass eine Bauteileveränderung minimiert werden kann. Dadurch wird das Aufsprungverhalten weiter minimiert.
- In einer Ausgestaltung ist das Anbau- oder Klappenbauteil als Heckdeckel ausgebildet, bei welchem jeweils ein separates Abstandselement auf jeder Seite der Fahrzeugkarosserie, in einen Kofferraum der Fahrzeugkarosserie weisend, zum Heckdeckel positioniert ist. Allein durch die optimierte Verteilung der Abstandselemente, insbesondere die 4-Punktauflage des Heckdeckels in Konstruktionslage, wird das Aufsprungverhalten zielgerichtet ohne Einsatz weitere Hilfsmittel bzw. Montageschritte verbessert. Durch die Verwendung der Hilfskonstruktion soll erreicht werden, dass sich die Maßhaltigkeit des Heckdeckels während des Lackierprozesses nicht verändert oder sich sogar in eine gewünschte Richtung beeinflussen lässt.
- In einer Variante ist ein optimaler Abstand zwischen den Auflagepunkten des Anbau- oder Klappenbauteils und der Fahrzeugkarosserie in Abhängigkeit einer Größe und/oder eines Gewichts und/oder eines Materialkonzepts und/oder individueller Verstärkungsteile der Fahrzeugkarosserie ermittelbar. Somit lässt sich der optimale Abstand zwischen Anbau-oder Klappenbauteil und Fahrzeugkarosserie für jeden Fahrzeugtyp individuell einstellen.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
- Es zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hilfskonstruktion, -
2 ein schematischer Querschnitt der Hilfskonstruktion nach1 , -
3 ein schematischer Querschnitt der Hilfskonstruktion nach dem Stand der Technik. - In
1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hilfskonstruktion zur Lackierung einer Fahrzeugkarosserie, vorzugsweise durch eine kathodische Tauchlackierung, dargestellt. Die Hilfskonstruktion wird anhand ihres Einsatzes an einem schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie1 befestigten Heckdeckel3 erläutert. Vor dem Eintauchen der Fahrzeugkarosserie1 in das Lackierbad werden auf jeder Seitenwand5 , welche einen Kofferraum7 begrenzt und auf welcher im geschlossenen Zustand der Heckdeckel3 aufliegt, Abstandshalter9 ,11 fest montiert, die jeweils seitlich in den Kofferraum7 hineinragen (1a ,1b) . Diese sind dabei in einem oberen, annähernd gerade verlaufenden BereichA der Seitenwände5 positioniert, an welchen sich ein stark abfallender BereichB anschließt. - Wie aus dem schematischen Querschnitt in
2a hervorgeht, weist der Heckdeckel3 eine Konstruktionslage auf, in welcher der Heckdeckel3 vor Einlegen in das Lackierbad auf jeder Seite auf zwei Auflagepunkten13 ,15 aufliegt. Der Auflagepunkt13 wird durch ein Scharnier gebildet, über welches der Heckdeckel3 mit der Fahrzeugkarosserie1 schwenkbar verbunden ist, während der zweite Auflagepunkt15 durch den Abstandshalter9 oder11 gebildet wird. In dieser beschriebenen Stellung erfolgt die kathodische Tauchlackierung. In2b ist ein Schnittbild gezeigt, mittels welchen die Konstruktionslage des Heckdeckels3 vor dem Tauchlackierung (2a) mit dem aufgesprungenen Heckdeckel3a nach dem Lackiervorgang verglichen wird. Daraus geht hervor, dass der Heckdeckel3 nach dem Lackierprozess unverändert in seiner Position verbleibt. - Eine Hilfskonstruktion nach dem Stand der Technik ist in
3a gezeigt, bei welcher die Auflagepunkte13 durch das Scharnier und der Auflagepunkt17 durch ein Heckmittelstück im Schlossbereich der Fahrzeugkarosserie1 gebildet werden. Dabei wird verdeutlicht, dass der Abstand Ls zwischen den Auflagepunkten des Heckdeckels3 (Scharnier und Abstandshalter an den Seiten) gemäß2a wesentlich kürzer ist als der Abstand Lhk gemäß3b . Dadurch wird der in3c dargestellte aufgesprungene Heckdeckels3 nach dem Lackierprozess gegenüber der Konstruktionslage in3b zuverlässig vermieden.
Claims (4)
- Hilfskonstruktion für einen Lackiervorgang einer Fahrzeugkarosserie, bei welcher ein oder mehrere Abstandselemente (9, 11) zwischen der Fahrzeugkarosserie (1) und einem einseitig beweglich an der Fahrzeugkarosserie (1) gelagerten Anbau-oder Klappenbauteil (3) zur Einstellung eines definierten Abstandes vor dem Lackierprozess positioniert ist, wobei der Abstandshalter (9, 11) an der Fahrzeugkarosserie (1) befestigt ist, während das Anbau- oder Klappenbauteil (3) frei auf diesem während des Lackiervorganges aufliegt, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Abstandselemente (9, 11) zwischen den frei beweglichen Seiten des Anbau- oder Klappbauteils (3) und der Fahrzeugkarosserie (1) zur Reduzierung einer geometrischen Veränderung des Anbau- oder Klappenbauteils (3) während des Lackiervorgangs angeordnet sind.
- Hilfskonstruktion nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Abstandselement (9, 11) so positioniert ist, dass der Abstand (Ls) zwischen einem durch einen Scharnierbügel gebildeten Auflagepunkt (13) und einem weiteren durch das Abstandselement (9, 11) gebildeten Auflagepunkt (15) so eingestellt ist, dass das Anbau-oder Klappbauteil (3) keine geometrische Veränderung aufzeigt. - Hilfskonstruktion nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Anbau- oder Klappenbauteil als Heckdeckel (3) ausgebildet ist, bei welchem jeweils ein separates Abstandselement (9, 11) auf jeder Seite (5) der Fahrzeugkarosserie (1), in einen Kofferraum (7) der Fahrzeugkarosserie (1) weisend, zum Heckdeckel (3) positioniert ist. - Hilfskonstruktion nach
Anspruch 1 ,2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass ein optimaler Abstand (Ls) zwischen den Auflagepunkten des Anbau- oder Klappenbauteils (3) in Abhängigkeit einer Größe und/oder eines Gewichts und/oder eines Materialkonzepts und/oder individueller Verstärkungsteile der Fahrzeugkarosserie (1) ermittelbar ist.
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DE102021001030.2A DE102021001030A1 (de) | 2021-02-26 | 2021-02-26 | Hilfskonstruktion für einen Lackiervorgang einer Fahrzeugkarosserie |
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