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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gepulsten Flüssigkeitsabgabe mit einer Zuführleitung, mit einer Abgabeeinheit und mit einer Fördervorrichtung, wobei die Abgabeeinheit eine formsteife Lanze mit einem Ausgaberohr aufweist, sowie die Verwendung dieser Vorrichtung zur gepulsten Flüssigkeitsabgabe.
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Aus der
DE 200 18 682 U1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein körniger Grundstoff mittels eines von einer Pumpe geförderten Flüssigkeitsstroms aufgeschlämmt wird. Dieses Material wird in mehreren Teilstrahlen in den Magen eines Nutztieres gefördert. Das Fördern eines vorgegebenen Volumens ist mit dieser Vorrichtung nicht möglich.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, eine vorgegebene Flüssigkeitsmenge zu fördern, ohne den Bediener abzulenken.
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Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu ist die Zuführleitung mit einer Eingangsseite der Fördervorrichtung verbunden. Ein Ausgangsanschluss der Fördervorrichtung ist mit der Ausgabeeinheit verbunden. Die Abgabeeinheit umfasst ein Griffteil und ein manuell betätigbares Freigabeventil. Die Fördervorrichtung ist eine Membranpumpe, sodass nach dem Öffnen des Freigabeventils die Anzahl der Pumpentakte mit dem Volumen der abgegebenen Flüssigkeit korreliert.
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Zum Betrieb der Vorrichtung wird die Membranpumpe mit einer Energiequelle oder mit einem Energiespeicher verbunden. Bei laufender Membranpumpe wird das Freigabeventil geöffnet. Dieses Freigabeventil wird nach Vollendung einer vorgegebenen Anzahl von Pumpentakten der Membranpumpe geschlossen.
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Das Fördern einer Flüssigkeit erfolgt mittels einer Membranpumpe. Diese Membranpumpe ist eine Verdrängerpumpe, deren Förderstrom erst mit dem Öffnen eines Freigabeventils einsetzt. Der Förderstrom ist gepulst ausgebildet, sodass die Ausgabe des Flüssigkeitsvolumens aus der Abgabeeinheit in einzelnen Stößen gleichen Volumens erfolgt. Zum Erreichen eines vorgegebenen Volumens der Flüssigkeit wird nach einer entsprechenden Anzahl von Impulsen das Freigabeventil manuell oder automatisch gesperrt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung schematisch dargestellter Ausführungsformen.
- 1: Vorrichtung zur gepulsten Flüssigkeitsabgabe.
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Die 1 zeigt eine Vorrichtung (10) zur druckarmen Abgabe eines geringen Volumens einer Flüssigkeit. Derartige Vorrichtungen (10) werden eingesetzt, um eine definierte Mengen an Flüssigkeit zu übertragen. Hierbei dient die Vorrichtung (10) beispielsweise dazu, Nutztieren Flüssigkeit zuzuführen oder Nutztieren Flüssigkeit zu entnehmen.
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Die in der 1 dargestellte Vorrichtung (10) umfasst einen Transportwagen (11). Dieser Transportwagen (11) ist im Ausführungsbeispiel eine Sackkarre (11). Diese Sackkarre (11) hat zwei Laufräder (12), die beispielsweise tangential zu einer Bodenaufstellplatte (13) angeordnet sind. Zwischen der Bodenaufstellplatte (13) und den Rädern (12) ragt ein Griffgestänge (14) heraus. Am oberen Ende des Griffgestänges (14) sind zwei in Richtung der Laufräder (12) orientierte Griffstücke (15) angeordnet. Der Transportwagen (11) kann auch als drei- oder vierrädriger Wagen ausgebildet sein. Beispielsweise kann er eine Kupplung zum Anhängen an ein angetriebenes Fahrzeug aufweisen.
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Oberhalb der Bodenaufstellplatte (13) ist auf der Vorderseite (16) der Sackkarre (11) eine Tragplatte (17) am Griffgestänge (14) angeordnet. Diese Tragplatte (17) liegt parallel zur Bodenaufstellplatte (13). Beispielsweise ist sie halb so groß wie die Bodenaufstellplatte (13) ausgebildet.
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Auf der Rückseite (18) des Griffgestänges (14) ist oberhalb der Laufräder (12) eine Pumpenplatte (19) befestigt. Beispielsweise beträgt am Griffgestänge (14) die Höhendifferenz der Pumpenplatte (19) zur Bodenaufstellplatte (13) die Hälfte der Höhendifferenz der Tragplatte (17) zur Bodenaufstellplatte (13).
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Auf der Tragplatte (17) steht ein Tankbehälter (21). Dieser Tankbehälter (21) ist an der Tragplatte (17) und/oder am Griffgestänge (14) verliersicher befestigt. Der Tankbehälter (21) ist im Ausführungsbeispiel ein z.B. transparenter Kanister (21). Er hat einen obenliegenden Verschluss (22). Außerdem hat der Tankbehälter (21) in diesem Ausführungsbeispiel eine obenliegende Entnahmeöffnung (23). Die Entnahmeöffnung (23) kann auch im unteren Bereich oder am Boden des Tankbehälters (21) angeordnet sein. An der Oberseite des Tankbehälters (21) kann außerdem eine Belüftungsöffnung vorgesehen sein. Diese kann zum Schutz gegen Verschmutzungen mittels eines Filters abgedeckt sein. Beispielsweise kann diese Entlüftungsöffnung in den Verschluss (22) integriert sein.
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Auf der Bodenaufstellplatte (13) steht im Ausführungsbeispiel ein Energiespeicher (31) in der Bauform eines Druckluftspeichers (31). Der Druckluftspeicher (31) ist an der Sackkarre (11) z.B. mittels Spannbändern befestigt. Der Druckluftspeicher (31) ist z.B. ein Druckluftkessel mit einem Volumen von 80 Litern und einem Nenndruck von 12,5 bar. Er ist beispielsweise aus einem austenitischem Stahl hergestellt. Der Durchmesser des Druckluftspeichers (31) beträgt z.B. 400 Millimeter. Seine in der Querrichtung der Sackkarre (11) orientierte Länge beträgt beispielsweise 750 Millimeter. Der Druckluftspeicher (31) hat beispielsweise zwei Gewindeanschlüsse (32). Beide Gewindeanschlüsse (32) sind speicherseitig mit Innengewinden M 22 x 1,5 ausgebildet. Zusätzlich hat der Druckluftspeicher (31) einen untenliegenden Entwässerungsanschluss.
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Eingangsseitig hat der Druckluftspeicher (31) beispielsweise einen Absperrhahn (33) und eine Schnellkupplung (34). An diese Schnellkupplung (34) kann zum Füllen des Druckluftspeichers (31) eine Druckluftleitung (35) angeschlossen werden. Damit kann der Druckluftspeicher (31) aus einem Druckluftnetz gespeist werden. Dieses stellt beispielsweise einen Druck von 10 bar zur Verfügung. Gegebenenfalls kann diese Speiseleitung (35) nach dem Füllen des Druckluftspeichers (31) angeschlossen bleiben. Der Druckluftspeicher (31) arbeitet dann im Pufferbetrieb. Anstatt mit Druckluft kann der Druckluftspeicher (31) auch mit Stickstoff oder einem anderen Gas betrieben werden. Auch ist es denkbar, am Druckluftspeicher (31) einen z.B. elektrisch betriebenen Kompressor zur Erhöhung des Innendrucks des Druckluftspeichers (31) anzuordnen.
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Der Energiespeicher (31) kann - je nach Aufbau der Vorrichtung (10) - auch ein elektrischer Energiespeicher sein. Beispielsweise ist er dann als Batterie oder als Akkumulator ausgebildet. Die Vorrichtung (10) kann jedoch auch an eine z.B. pneumatische oder elektrische Energiequelle anschließbar sein. In diesem Fall kann gegebenenfalls der Energiespeicher (31) entfallen.
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Auf der Pumpenplatte (19) steht eine Fördervorrichtung (41). Die Fördervorrichtung (41) ist eine Verdrängerpumpe in der Bauform einer Membranpumpe (41). Sie hat beispielsweise vier Fußplatten (42), die mit der Pumpenplatte (19) verschraubt sind. Die Membranpumpe (41) hat mindestens einen Antriebsraum und mindestens eine mittels einer Membran vom Antriebsraum getrennte Medienförderkammer. Die jeweilige Medienförderkammer ist gegen ein Rückströmen z.B. mittels einlaufseitiger und auslaufseitiger Rückschlagventile gesichert. Beim Betrieb der Membranpumpe (41) wird z.B. durch eine Druckbeaufschlagung des Antriebsraums die Membran verdrängt, wobei die Medienförderkammer komprimiert wird. Hierbei wird das zu fördernde Medium aus der Medienförderkammer herausgepresst. Bei einer nachfolgenden Verringerung des Drucks im Antriebsraum wird die Membran in die Gegenrichtung verschoben, wobei die Medienförderkammer zum Ansaugen des zu fördernden Mediums expandiert wird.
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Die in der 1 dargestellte Membranpumpe (41) ist als Doppel-Membranpumpe (41) ausgebildet. Diese Doppel-Membranpumpe (41) hat zwei Arbeitsräume und zwei Medienförderkammern. Die beiden Membranen sind z.B. miteinander gekoppelt. Sie können auch einzeln angetrieben sein. Beispielsweise steuert ein Umsteuerventil die Druckbeaufschlagung der Arbeitsräume, sodass diese alternativ mit dem Antriebsmedium, z.B. Druckluft, beaufschlagt werden. Die Medienförderung erfolgt dann alternativ mittels der ersten Medienförderkammer und der zweiten Medienförderkammer. Ein kompletter Hubzyklus der Doppelmembranpumpe umfasst damit einen Doppelhub. Das bei einem Doppelhub geförderte Flüssigkeitsvolumen beträgt beispielsweise 75 Milliliter.
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Bei einem elektrischen Antrieb der Membranpumpe (41) wird beispielsweise jeweils ein Kolben zum Antrieb einer Membran eingesetzt. Die Vorgänge in der jeweiligen Medienförderkammer erfolgen, wie oben beschrieben.
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Die in der 1 dargestellte Membranpumpe (41) hat z.B. eine Standfläche von 180 Millimetern mal 200 Millimetern. Ihre Bauhöhe beträgt beispielsweise 250 Millimeter. Die Membranpumpe (41) hat im Ausführungsbeispiel eine Masse von 3,5 Kilogramm. Der Druckluftanschluss (43) ist beispielsweise als 1/2-Zoll-Anschluss ausgebildet. Der Eingangsanschluss (44) und der Ausgangsanschluss (45) des zu fördernden Mediums haben beispielsweise den gleichen Durchmesser. Die maximale Ansaughöhe der Membranpumpe (41) beträgt beispielsweise 2,5 Meter. Das Gehäuse (46) der Membranpumpe (41) ist aus Aluminium hergestellt. Die Membranen und die Sitze der Rückschlagventile bestehen im Ausführungsbeispiel aus Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR). Die Kugeln der Rückschlagventile sind z.B. aus Polytetraflourethylen (PTFE) hergestellt.
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Der Tankbehälter (21) ist im Ausführungsbeispiel mit einer Propylenglykollösung, z.B. 1,2 Propandiol, befüllt. Diese Lösung kann beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden. Auch eine Befüllung des Tankbehälters (21) mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit ist denkbar. In der Entnahmeöffnung (23) des Tankbehälters (21) steckt in der Darstellung der 1 ein Ansaugrohr (51). Dieses Ansaugrohr (51) ragt in die Lösung hinein. Am Ansaugrohr (51) ist eine Ansaugleitung (52) angeschlossen, die in den Eingangsanschluss (44) der Membranpumpe (41) mündet. Diese Ansaugleitung (52) ist eine Zuführleitung (52) der Membranpumpe (41).
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Der Druckluftspeicher (31) ist mittels einer Druckleitung (61) mit dem Druckluftanschluss (43) der Membranpumpe (41) verbunden. In dieser Druckleitung (61) ist ein Steuerglied (62) der Membranpumpe (41) angeordnet. Deses Steuerglied (62) ist ein einstellbares Druckminderventil (62). Beispielsweise wird mittels des Druckminderventils (62) der Ausgangsdruck des Druckluftspeichers (31) auf einen Druck zwischen 0,5 bar und 1 bar reduziert. Das Druckminderventil (62) ist im Ausführungsbeispiel mit einem integrierten Absperrventil (64) ausgebildet. Es ist aber auch denkbar, ein vom Druckminderventil (62) getrenntes Absperrventil (64) in der Druckleitung (61) einzusetzen. Dieses Absperrventil (64) kann in Strömungsrichtung (63) vor oder hinter dem Druckminderventil (62) eingesetzt werden.
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Das Absperrventil (64) hat dann eine offene und eine geschlossene Ruhestellung. Beispielsweise ist es als 2/2-Wegwventil mit Handbetätigung ausgebildet.
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Am Ausgangsanschluss (45) der Membranpumpe (41) ist eine Abgabeeinheit (71) angeschlossen. Die Abgabeeinheit (71) umfasst einen Schlauch (72), ein Griffteil (73) und eine Lanze (74). Der Schlauch (72) hat im Ausführungsbeispiel eine Länge von drei Metern. Dieser Schlauch (72) kann auch länger oder kürzer ausgebildet sein. Der Schlauch (72) endet im Griffteil (73). Dieses Griffteil (73) hat ein z.B. integriertes, manuell betätigbares Freigabeventil (75). Beispielsweise kann das Freigabeventil (75) mittels der das Griffteil (73) haltenden Hand des Bedieners geschaltet werden. Im Ausführungsbeispiel ist das Freigabeventil (75) ein manuell betätigbares 2/2-Wegeventil mit Federrückstellung in die sperrende Stellung. Beim Loslassen des Freigabeventils (75) wird damit der Medienstrom unterbrochen und blockiert.
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Das Freigabeventil (75) kann auch einen Impulszähler aufweisen, der nach einer vorgegebenen, z.B. einstellbaren Anzahl von Druckstößen der Membranpumpe (41) das Freigabeventil (75) sperrt. Auch der Einsatz eines Zeitgliedes ist denkbar. Beim Einsatz eines Impulszählers kann dieser einen Beschleunigungssensor umfassen, der mit einem Zählwerk verbunden ist. Beim manuellen Betätigen des z.B. tasterartigen Freigabeventils (75) wird der Mediendurchlauf freigeschaltet. Hierbei kann beispielsweise ein mit dem Zählwerk gekoppelter Stromkreis eingeschaltet werden, der einen am Freigabeventil angeordneten Elektromagneten bestromt. Das Freigabeventil (75) wird mittels des Elektromagneten solange in der geöffneten Stellung gehalten, bis der Stromkreis mittels des Zählwerks oder aufgrund des Zeitglieds abgeschaltet wird. Das Freigabeventil (75) wird dann wieder federbelastet geschlossen.
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Das Freigabeventil (75) kann auch in der geöffneten Stellung mechanisch verrastet werden, bis die Raste aufgrund eines Signals des Zählwerks oder des Zeitablaufs geöffnet wird. Auch in diesem Fall wird das Freigabeventil (75) beispielsweise nach Wegfall des Betriebssignals des Zählwerks oder des Zeitglieds z.B. federbelastet in die geschlossene Stellung umgestellt.
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Die Freigabe einer mechanischen Verrastung des Freigabeventils (75) in der Durchflussstellung kann auch mechanisch erfolgen. So können z.B. beim Betätigen des Freigabeventils (75) nacheinander ratschenartig vier Einzelrasten betätigt werden. Jeder Impuls der Membranpumpe (41) gibt dann eine Raste frei, bis nach der Freigabe aller Rasten das Freigabeventil (75) in die geschlossene Ausgangsstellung übergeht.
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Am Griffteil (73) ist eine z.B. austauschbare Lanze (74) befestigt. Die Lanze (74) ist rohrförmig ausgebildet und hat über ihre Länge einen zumindest annähernd konstanten Querschnitt. Beispielsweise entspricht der Querschnitt des offenen Auslaufrohrs (76) der Lanze (74) diesem Querschnitt. In dem an das Griffteil (73) angrenzenden Bereich ist die Lanze (74) gebogen ausgebildet. Die Lanze (74) ist beispielsweise aus einem armierten Werkstoff, z.B. einem armierten Kunststoff, hergestellt. Auch der Einsatz einer Lanze (74) aus einem z.B. austenitischen Stahl ist denkbar.
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Um den Einsatz der Vorrichtung (10) vorzubereiten, wird zum Füllen des Druckluftbehälters (31) eine Druckluftleitung (35) an den Druckluftbehälter (31) angeschlossen. Nach Beendigung des Füllvorgangs kann die Druckluftleitung (35) nach dem Sperren des Absperrhahns (33) vom Druckluftspeicher (31) getrennt werden. Der Tankbehälter (21) wird beispielsweise mit der oben genannten Lösung befüllt. Der Bediener kann nun die Vorrichtung (10) mittels der Sackkarre (11) z.B. auf eine Weide oder zu einer Stallposition verfahren.
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Hier wird das Absperrventil (64) des Druckminderventils (62) geöffnet. Der Druck am Druckminderventil (62) kann z.B. auf den oben genannten Druck eingestellt werden. Beispielsweise ist die obengenannte Flüssigkeit im kalten Zustand zähflüssiger als im warmen Zustand, sodass das Druckminderventil (62) bei warmer Flüssigkeit auf einen niedrigeren Druck eingestellt werden kann als bei kalter Flüssigkeit. Gegebenenfalls kann die Anpassung des Drucks an die Temperatur und/oder an die momentane Viskosität der Flüssigkeit und/oder an die Außentemperatur automatisiert erfolgen. Mit der Druckbeaufschlagung startet die Membranpumpe (41). In der Membranpumpe (41) wird die Druckluft zwischen den Druckkammern hin und her bewegt. Da das Freigabeventil (75) jedoch zunächst geschlossen ist, kann die Membranpumpe (41) nicht fördern.
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Beispielsweise bei einer Kuh kann aufgrund einer verminderten Flüssigkeitsaufnahme im Zeitraum der Kalbung die Energieversorgung beeinträchtigt sein. Der Bediener fährt die Sackkarre (11) mit der Vorrichtung (10) beispielsweise zu einer derartigen Kuh. Hier führt er die Lanze (74) oral ein. Hierbei wird die Vorrichtung (10) nicht betätigt. Der Bediener kann sich damit vollständig auf seine Arbeit am Tier konzentrieren. Nach dem Einführen der Lanze (74) betätigt der Bediener das Freigabeventil (75). Die Abgabeeinheit (71) wird freigegeben. Die Membranpumpe (41) fördert nun die Flüssigkeit aus dem Tankbehälter (21) in der Förderrichtung (47) in die Abgabeeinheit (71). Hierbei wird die Flüssigkeit von der Membranpumpe (41) stoßweise in die Lanze (74) gefördert. Der Förderdruck der geförderten Flüssigkeit entspricht dem am Druckminderventil (62) eingestellten Druck des Arbeitsmediums. Aus der Lanze (74) fließt die Flüssigkeit mit geringem Druck in den Pansen der Kuh. Bei jedem Doppeltakt der Membranpumpe (41) wird beispielsweise das obengenannte Flüssigkeitsvolumen ausgebracht. Der Bediener kann weiterhin das Tier beruhigen. Die Kuh wird nicht durch Bewegungen des Bedieners verunsichert. Beispielsweise nach vier Doppeltakten der Membranpumpe (41) lässt der Bediener das Freigabeventil (75) los. Das Freigabeventil (75) springt z.B. federbelastet in seine geschlossene Ausgangsstellung zurück. Bei einer Vorrichtung (10) mit einem Impulszähler wird das Freigabeventil (75) beispielsweise automatisch nach einer vorgegebenen Anzahl von Impulsen nach der manuellen Freigabe gesperrt. Bei einem Freigabeventil (75) mit einem Zeitglied erfolgt die Ventilsperrung nach dem Ablauf eines Zeitintervalls, das einer vorgegebenen Anzahl von Pumpentakten entspricht. Der Förderstrom wird unterbrochen. Die Kuh hat jetzt beispielsweise das vorgesehene Flüssigkeitsvolumen erhalten.
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Nach dem Unterbrechen des Förderstroms der Flüssigkeit ist es nicht erforderlich, die Membranpumpe (41) abzustellen. Der Aufbau der Membranpumpe (41) verhindert eine Beschädigung der Membranpumpe (41) bei blockiertem Medienförderstrom. Der Bediener kann weiterhin beim Tier verbleiben. Nun kann der Bediener die Lanze (74) wieder entfernen und die Vorrichtung (10) mittels der Sackkarre (11) zu einer nächsten Kuh verfahren. Nach Beendigung der Tätigkeit sperrt der Bediener das Absperrventil (64) am Druckminderventil (62). Die Membranpumpe (41) bleibt sofort stehen. Der Einsatz einer elektrisch betriebenen Membranpumpe (41) verläuft analog.
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Die Vorrichtung (10) kann auch eingesetzt werden, um z.B. aus dem Pansen einer Kuh Flüssigkeit zu entnehmen. Hierbei wird an die Zuführleitung (52) anstatt des Tankbehälters (21) eine rohrförmige Ansauglanze angeschlossen. An dieser kann beispielsweise eine Pansenentnahmesonde angeschlossen sein. Die Abgabeeinheit (71) kann beispielsweise eine kurz ausgebildete Lanze (74) aufweisen. Das Griffteil (73) und das Freigabeventil (75) sind beispielsweise so ausgebildet, wie oben beschrieben. Das Freigabeventil (75) kann auch als vom Griffteil (73) beabstandeter Absperrhahn ausgebildet sein. Auch in diesem Fall korreliert die Anzahl der hörbaren Pumpentakte der Membranpumpe (41) mit dem Volumen der entnommenen Flüssigkeit. Der Bediener kann sich damit während der Arbeit gut auf die Kuh konzentrieren.
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Die Vorrichtung (10) kann auch angewandt werden, um Flüssigkeit zur Anmischung begrenzter Mengen von Mörtel, Beton, Gips, etc. bereitzustellen. Hierbei wird beispielsweise der Tankbehälter (21) mit Wasser befüllt. Die mittels der Sackkarre (11) verfahrbare Vorrichtung (10) ist auch außerhalb von Fahrwegen einsetzbar. Beim Betrieb wird das Wasser mittels der Membranpumpe (41) und der Abgabeeinheit (71) z.B. dem Trockenmörtel zugeführt. Die Dosierung erfolgt beispielsweise, wie oben beschrieben. Auch andere Einsatzmöglichkeiten sind denkbar.
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Die einzelnen genannten Ausführungsbeispiele können auch miteinander kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 11
- Transportwagen, Sackkarre
- 12
- Laufräder
- 13
- Bodenaufstellplatte
- 14
- Griffgestänge
- 15
- Griffstücke
- 16
- Vorderseite von (11)
- 17
- Tragplatte
- 18
- Rückseite
- 19
- Pumpenplatte
- 21
- Tankbehälter, Kanister
- 22
- Verschluss
- 23
- Entnahmeöffnung
- 31
- Energiespeicher, Druckluftspeicher, Druckluftbehälter
- 32
- Gewindeanschlüsse
- 33
- Absperrhahn
- 34
- Schnellkupplung
- 35
- Druckluftleitung
- 41
- Fördervorrichtung, Membranpumpe, Doppel-Membranpumpe
- 42
- Fußplatten
- 43
- Druckluftanschluss
- 44
- Eingangsanschluss
- 45
- Ausgangsanschluss
- 46
- Gehäuse
- 47
- Förderrichtung
- 51
- Ansaugrohr
- 52
- Ansaugleitung, Zuführleitung
- 61
- Druckleitung
- 62
- Druckminderventil, Steuerglied
- 63
- Strömungsrichtung
- 64
- Absperrventil
- 71
- Abgabeeinheit, Ausgabeeinheit
- 72
- Schlauch
- 73
- Griffteil
- 74
- Lanze
- 75
- Freigabeventil
- 76
- Auslauf von (74), Auslaufrohr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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