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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück mit einer Temperierungseinrichtung und einer Temperatursteuerung. Die Erfindung betrifft zudem eine Klimatisierungssteuerung für ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren und ein Computerprogramm zum Betreiben der Klimatisierungssteuerung. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Fortbewegungsmittel mit einer solchen Klimatisierungssteuerung.
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Im Automobilbereich ist es üblich, die in die Fahrzeugkabine eingebrachte Luft zu beheizen, um dem Insassen des Fahrzeugs eine angenehme Temperatur zu bieten. Die eingebrachte Luft wird dabei elektrisch oder über die Abwärme eines Verbrennungsmotors beheizt. Für einen weiter gesteigerten Komfort der der Insassen kann zudem eine elektrische Sitzheizung oder eine elektrische Lenkradheizung vorgesehen sein.
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Allerdings benötigen elektrische Heizeinrichtungen Energie, die anderweitig nicht mehr zur Verfügung steht. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn es sich bei dem Fahrzeug um ein Elektrofahrzeug oder ein Hybridfahrzeug handelt. In diesem Fall führt die Verringerung der zur Verfügung stehenden elektrischen Energie unmittelbar zu einer Verringerung der Reichweite des Fahrzeugs.
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Zur Reduzierung der erforderlichen Heizenergie kann die Heizfunktion in die Bekleidung der Insassen verlagert werden. Die produzierte Wärme wird in diesem Fall dort zur Verfügung gestellt, wo sie auch dem Erwärmen der Insassen dient. Auf eine Beheizung der gesamten Fahrzeugkabine kann verzichtet werden.
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In diesem Zusammenhang beschreibt
DE 10 2011 108 323 A1 eine Heizungsanordnung für ein Fahrzeug. Die Heizungsanordnung umfasst eine elektrische Heizeinrichtung zum Beaufschlagen eines Insassen des Fahrzeugs mit Heizwärme. Hierbei ist die elektrische Heizeinrichtung in ein Bekleidungsstück des Insassen integriert.
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US 2013/0325196 A1 beschreibt eine Anordnung zum Bereitstellen einer personalisierten Heizung und Kühlung. Ein Ressourcenmanager ist dazu eingerichtet, ein Kühlsystem für einen Raum abzuschalten, wenn eine Kühlung bereits durch Temperierungseinrichtungen in der Bekleidung einer Person gewährleistet ist.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, verbesserte Lösungen für eine Klimatisierung eines Fortbewegungsmittels bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Bekleidungsstück mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7, durch ein Computerprogramm mit Instruktionen gemäß Anspruch 8 sowie durch eine Klimatisierungssteuerung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist ein Bekleidungsstück zumindest eine Temperierungseinrichtung und eine Temperatursteuerung auf, wobei die Temperatursteuerung eingerichtet ist, mit einer Klimatisierungssteuerung eines Fortbewegungsmittels zu kommunizieren und Informationen in Bezug auf eine Funktionalität des Bekleidungsstücks an die Klimatisierungssteuerung zu übermitteln.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Betreiben einer Klimatisierungssteuerung eines Fortbewegungsmittels die Schritte:
- - Empfangen von Informationen in Bezug auf eine Funktionalität eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks;
- - Bestimmen von Einstellungen für zumindest eine Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels derart, dass Körperteile eines Trägers des Bekleidungsstücks durch die zumindest eine Klimatisierungseinrichtung temperiert werden, die nicht durch eine Temperierungseinrichtung des Bekleidungsstücks temperiert werden können; und
- - Ansteuern der zumindest einen Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels entsprechend der bestimmten Einstellungen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Computerprogramm Instruktionen, die bei Ausführung durch einen Computer den Computer zur Ausführung der folgenden Schritte zum Betreiben einer Klimatisierungssteuerung eines Fortbewegungsmittels veranlassen:
- - Empfangen von Informationen in Bezug auf eine Funktionalität eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks;
- - Bestimmen von Einstellungen für zumindest eine Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels derart, dass Körperteile eines Trägers des Bekleidungsstücks durch die zumindest eine Klimatisierungseinrichtung temperiert werden, die nicht durch eine Temperierungseinrichtung des Bekleidungsstücks temperiert werden können; und
- - Ansteuern der zumindest einen Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels entsprechend der bestimmten Einstellungen.
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Der Begriff Computer ist dabei breit zu verstehen. Insbesondere umfasst er auch Steuergeräte und andere prozessorbasierte Datenverarbeitungsvorrichtungen.
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Das Computerprogramm kann beispielsweise für einen elektronischen Abruf bereitgestellt werden oder auf einem computerlesbaren Speichermedium gespeichert sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist eine Klimatisierungssteuerung für ein Fortbewegungsmittel auf:
- - ein Kommunikationsmodul zum Empfangen von Informationen in Bezug auf eine Funktionalität eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks;
- - ein Auswertemodul zum Bestimmen von Einstellungen für zumindest eine Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels derart, dass Körperteile eines Trägers des Bekleidungsstücks durch die zumindest eine Klimatisierungseinrichtung temperiert werden, die nicht durch eine Temperierungseinrichtung des Bekleidungsstücks temperiert werden können; und
- - ein Steuerungsmodul zum Ansteuern der zumindest einen Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels entsprechend der bestimmten Einstellungen.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung erfolgt ein Informationsaustausch zwischen einem temperierbaren Bekleidungsstück und dem Fortbewegungsmittel. Das Bekleidungsstück kann sich dazu selbstständig identifizieren oder es wird automatisch in der Kabine des Fortbewegungsmittels erkannt, z.B. über einen integrierten NFC-Chip (NFC: Near Field Communication; Nahfeldkommunikation) im jeweiligen Bekleidungsstück oder unter Nutzung einer Datenschnittstelle über Bluetooth, WLAN oder elektrische Kontaktflächen, etc. Im Rahmen des Informationsaustauschs erhält das Fortbewegungsmittel Informationen in Bezug auf eine Funktionalität des Bekleidungsstücks, d.h. über eine integrierte Temperierungseinrichtung und die Möglichkeit, bedarfsgerecht die Temperierung lokal zu regeln bzw. das Bekleidungsstück in eine Klimatisierung des Fortbewegungsmittels zu integrieren.
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Die seitens des Fortbewegungsmittels bereitgestellten Klimatisierungsmöglichkeiten, wie z.B. die Luftklimatisierung, Ausströmer, Infrarotstrahler bzw. Infrarot-strahlende Flächen, sowie Kontaktheizungen wie Sitzheizung oder Armauflagenheizung, werden dementsprechend in einer ganzheitlichen Klimaregelung mit der Funktionalität des Bekleidungsstücks kombiniert und so angepasst, dass der Insasse bestmöglichen Komfort erhält und gleichzeitig dafür möglichst wenig Energie verbraucht wird.
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Wird z.B. erkannt, dass in einer Jacke eine regelbare Temperierungsfunktion integriert ist, aber sonst keine temperierbare Kleidung vorliegt, also z.B. keine temperierbare Hose oder temperierbare Schuhe, so wird der Oberkörper des Insassen in der Kabine mit reduzierter Leistung über seitens des Fortbewegungsmittels verfügbare Klimatisierungseinrichtungen temperiert, d.h. die Kabine kann im oberen Bereich weniger stark temperiert bleiben. Für den Erhalt des thermischen Komforts des Insassen wird dann vorwiegend die geregelte Temperierungsfunktion in der Jacke genutzt. Der Unterkörper, d.h. Beine und Füße, wird hingegen über die seitens des Fortbewegungsmittels verfügbaren Temperierungsfunktionen auf einem vorgegebenen konstanten Niveau gehalten bzw. möglichst schnell in den vorgegebenen Komfortbereich gebracht. Entsprechend umgekehrt kann vorgegangen werden, wenn eine geregelt temperierbare Hose und geregelt temperierbare Schuhe vorhanden sind, hingegen aber keine temperierbare Jacke erkannt wird. Der Komfortbereich kann gegebenenfalls vom Insassen vorgegeben werden. Zu diesem Zweck kann beispielsweise eine Applikation genutzt werden, die auf einem Mobilgerät des Insassen läuft, z.B. einen Smartphone oder Tablet.
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Wird erkannt, dass der Insasse ganzheitlich geregelt temperierbare Kleidung trägt, d.h. Jacke, Hose und Schuhe, so kann das Temperierungsniveau in der ganzen Kabine auf einem geringeren Niveau gehalten werden. Gegebenenfalls erforderliche komfortgerechte Temperierungsmaßnahmen können in diesem Fall vorwiegend in die Kleidung verlagert werden.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung kann insbesondere bei elektrischen Fortbewegungsmitteln besonders in kalten oder sehr warmen Jahreszeiten viel Energie eingespart werden, da die körpernahe Temperierung in der Kleidung sehr energieeffizient ist. Es lassen sich bei elektrischen Fortbewegungsmitteln daher deutliche Steigerungen der Reichweiten erreichen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die Temperierungseinrichtung eingerichtet, eine Heizfunktion oder eine Kühlfunktion auszuführen. Eine Heizfunktion ist insbesondere in kalten Jahreszeiten nützlich, wohingegen eine Kühlfunktion in sehr warmen Jahreszeiten vorteilhaft ist. Das Bekleidungsstück kann dabei einerseits beide Funktionalitäten bereitstellen, andererseits kann das Bekleidungsstück aber auch auf bestimmte Jahreszeiten angepasst sein. Bei Sommerkleidung wird in diesem Fall eine Kühlfunktion realisiert, bei Winterkleidung hingegen eine Heizfunktion. Dies hat den Vorteil, dass zugleich auch das Material des Bekleidungsstücks an die jeweilige Jahreszeit angepasst sein kann.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist das Bekleidungsstück zumindest einen Komfortmesssensor zum Erfassen eines thermischen Komfortstatus eines Trägers des Bekleidungsstücks auf und die Temperatursteuerung ist eingerichtet, Informationen in Bezug auf den thermischen Komfortstatus an die Klimatisierungssteuerung zu übermitteln. Mittels der Komfortsensorik, die z.B. Feuchtigkeit und Temperatur misst, kann der thermische Komfortzustand des Trägers des Bekleidungsstücks erkannt und nur dann eine Temperierungsfunktion in der Kleidung ausgeführt werden, wenn dies für den Komforterhalt bzw. für das Erreichen des Komfortzustands erforderlich ist. Wird in der Kabine des Fortbewegungsmittels bei einem Insassen durch die Komfortsensorik in der Kleidung beispielsweise erkannt, dass der Person in einem Körperbereich zu warm wird oder ihr zu warm ist, wird durch die Temperatursteuerung die Heizleistung in der Heizkleidung für den entsprechenden Körperbereich reduziert oder abgeschaltet. Dementsprechend kann dann auch in der Kabine die Heizleistung für diesen Körperbereich nach Komfortbedarf verringert werden bzw. der Insasse komfortgerecht seitens des Fortbewegungsmittels sogar aktiv gekühlt werden. Zu diesem Zweck kann z.B. die Lufttemperaturschichtung bzw. der Luftstrom aus den Ausströmern dementsprechend eingestellt werden. Genauso kann, wenn vorhanden, eine Sitzbelüftung komfortgerecht zur Kühlung aktiviert werden, solange es in Anbetracht der Komfort-Sensorwerte für die Einstellung des Komforts erforderlich ist.
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Die Nutzung eines Komfortmesssensors hat zudem einen Gesundheitsaspekt. Oftmals ist es so, dass es zum Zeitpunkt, zu dem eine Person selber wahrnimmt, dass es zu warm ist, bereits zu spät für ein rechtzeitiges Gegensteuern ist. Die Person hat zu diesem Zeitpunkt bereits angefangen zu schwitzen, sodass die Gefahr besteht, dass sie aufgrund der Kombination aus Feuchtigkeit und einem kühlenden Luftzug auskühlt und erkrankt. Der menschliche Körper reagiert bereits frühzeitig mit einer vermehrten Feuchtigkeitsabgabe, die sehr früh erkannt werden kann. Auf Grundlage dieser Feuchtigkeitsabgabe kann die Komfortsensorik in der Kleidung daher vorausschauend erkennen, dass der Person in Kürze zu warm sein wird und dementsprechend prädiktiv die Heizleistung reduziert werden sollte.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die Temperatursteuerung eingerichtet, zumindest eine Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels derart anzusteuern, dass Körperteile eines Trägers des Bekleidungsstücks durch die Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels temperiert werden, die nicht durch die Temperierungseinrichtung des Bekleidungsstücks temperiert werden können. In der bisherigen Beschreibung der Erfindung wurde davon ausgegangen, dass die seitens des Fortbewegungsmittels verfügbaren Klimatisierungseinrichtungen durch eine Klimatisierungssteuerung des Fortbewegungsmittels gesteuert werden. Alternativ ist es aber auch möglich, dass diese Steuerung vollständig oder teilweise durch die Temperatursteuerung des Bekleidungsstücks erfolgt.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist das Bekleidungsstück einen Energiespeicher auf. Dies hat den Vorteil, dass die Temperierungsfunktion auch außerhalb des Fortbewegungsmittels bereitgestellt werden kann, d.h. wenn der Insasse das Fortbewegungsmittel verlässt, aber weiterhin das Bekleidungsstück trägt. Eine Energieversorgung für das Bekleidungsstück, z.B. zum Aufladen des Energiespeichers oder aber auch zum Betreiben der Temperierungsfunktion ohne Verwendung eines Energiespeichers, kann beispielsweise über auf einem Sitz des Fortbewegungsmittels angeordnete elektrische, textile Kontaktflächen erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass ein Laden des Energiespeichers ohne aktives Zutun des Trägers möglich ist.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist das Bekleidungsstück zumindest ein Beleuchtungselement oder eine Navigationseinrichtung auf. Das Beleuchtungselement kann z.B. ein Lichtstreifen sein, der automatisch aktiviert wird, wenn der Träger in der Dunkelheit das Fortbewegungsmittel verlässt. Die Beleuchtungsfunktion erhöht somit die Sicherheit des Trägers. Durch die Navigationseinrichtung wird vorteilhafterweise eine Navigationsfunktion bereitgestellt, wenn sich der Träger des Bekleidungsstücks außerhalb des Fortbewegungsmittels bewegt. Beispielsweise kann ein Zusteller nach Verlassen eines Auslieferungsfahrzeugs Anweisungen erhalten, die ihm zum Zustellungsort leiten.
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Bevorzugt wird eine erfindungsgemäße Klimatisierungssteuerung in einem Fortbewegungsmittel eingesetzt. Bei dem Fortbewegungsmittel kann es sich insbesondere um ein Kraftfahrzeug handeln, z.B. einen Personenkraftwagen oder ein Nutzfahrzeug, aber auch um ein Schienenfahrzeug, ein Schiff, ein Fluggerät, z.B. einen Volocopter, etc.
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Eine Verwendung der erfindungsgemäßen Lösung ist besonders vorteilhaft bei Auslieferungsfahrzeugen, bei denen üblicherweise hochfrequent die Türen geöffnet und häufig sogar offen stehengelassen werden, sodass eine Temperierung der Kabine über Luft sehr ineffizient ist. Zudem ist die Verwendung temperierbarer Kleidung komfortabler, da die Temperierung in der Kleidung nur komfortgerecht aktiviert wird, d.h. sich beständig an die tatsächlich vorhandenen Temperierungsbedürfnisse anpasst. Darüber hinaus ist die Temperierung in der Kleidung viel schneller in der Wirkung, als es über seitens des Fortbewegungsmittels bereitgestellten Klimatisierungseinrichtungen möglich ist.
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Insbesondere bei einer reduzierten Heizleistung in einer Fahrzeugkabine wird bevorzugt berücksichtigt, dass gesetzliche Vorgaben hinsichtlich einer Beschlagsfreiheit der Windschutzscheibe und der Sichtscheiben erfüllt werden müssen. Dementsprechend können Scheibenheizungen oder Belüftungen der Scheiben genutzt werden, wenn ein Beschlagen der Scheiben erkannt wird. Es gibt bereits heute Sensoren im Serieneinsatz, die häufig am Spiegelfuß an der Windschutzscheibe angeordnet sind, um dort den Taupunkt zu erkennen und bedarfsgerecht automatisch eine Defogging-Funktion mit einer Beströmung der Windschutzscheibe bzw. eine Scheibenbeheizung zu aktivieren.
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Zudem kann bei der Nutzung temperierbarer Kleidung vorgegeben werden, dass ein bestimmtes Temperaturniveau, auch unter Einbezug der temperierbaren Kleidung, in der Kabine des Fortbewegungsmittels nicht unterschritten oder überschritten werden darf.
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Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung und den angehängten Ansprüchen in Verbindung mit den Figuren ersichtlich.
- 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Bekleidungsstück;
- 2 zeigt schematisch ein Verfahren zum Betreiben einer Klimatisierungssteuerung eines Fortbewegungsmittels;
- 3 zeigt eine erste Ausführungsform einer Klimatisierungssteuerung für ein Fortbewegungsmittel;
- 4 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Klimatisierungssteuerung für ein Fortbewegungsmittel; und
- 5 zeigt schematisch ein Fortbewegungsmittel mit einer erfindungsgemäßen Klimatisierungssteuerung.
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Zum besseren Verständnis der Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren detaillierter erläutert. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, wie er in den angehängten Ansprüchen definiert ist.
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1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Bekleidungsstück 1. Bei dem Bekleidungsstück 1 handelt es sich in diesem Fall um eine Jacke. Die erfindungsgemäße Lösung kann allerdings ebenfalls für andere Bekleidungsstücke 1 umgesetzt werden, z.B. eine Hose, eine Weste, Schuhe oder Handschuhe. Das Bekleidungsstück 1 weist zumindest eine Temperierungseinrichtung 2 auf, die von einer Temperatursteuerung 3 gesteuert wird. Die Temperatursteuerung 3 ist eingerichtet, mit einer Klimatisierungssteuerung eines Fortbewegungsmittels zu kommunizieren und Informationen in Bezug auf eine Funktionalität des Bekleidungsstücks an die Klimatisierungssteuerung zu übermitteln. Die Temperierungseinrichtung 2 kann z.B. eine Heizfunktion oder eine Kühlfunktion bereitstellen. Eine Heizfunktion kann z.B. mittels elektrischer Karbon-Heizelemente realisiert werden. Für eine Kühlfunktion können z.B. Peltier-Elemente verwendet werden. Für die Steuerung der Temperierungseinrichtung 2 wird auf Messwerte zumindest eines Komfortmesssensors 4 zurückgegriffen. Der Komfortmesssensor 4 dient zum Erfassen eines thermischen Komfortstatus eines Trägers des Bekleidungsstücks 1 und kann beispielsweise Feuchtigkeit und Temperatur messen. Zur Energieversorgung der Temperierungseinrichtung 2, der Temperatursteuerung 3 und des Komfortmesssensors 4 dient ein Energiespeicher 5, z.B. ein Akku. Dieser kann über Ladekontakte 6 geladen werden. Die Ladekontakte 6 können z.B. in Form eines Ladesteckers oder einer Buchse für einen Ladestecker, aber auch in Form von elektrischen Kontaktflächen ausgestaltet sein, die mit korrespondierenden Kontaktflächen in einem Sitz eines Fortbewegungsmittels zusammenwirken. Optional weist das Bekleidungsstück 1 ein Beleuchtungselement 7 oder eine Navigationseinrichtung 8 auf. Das Beleuchtungselement 7 kann z.B. ein Lichtstreifen sein, der automatisch aktiviert wird, wenn sich der Träger im Dunkeln befindet. Vorzugsweise wird das Beleuchtungselement 7 dabei nur aktiviert, wenn der Träger das Fortbewegungsmittel verlässt. Durch die Navigationseinrichtung 8 wird vorteilhafterweise eine Navigationsfunktion bereitgestellt, wenn sich der Träger des Bekleidungsstücks außerhalb des Fortbewegungsmittels bewegt. Dies kann insbesondere in Form von akustischen Anweisungen erfolgen, es können aber auch Anzeigen für eine Datenbrille generiert werden.
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2 zeigt schematisch ein Verfahren zum Betreiben einer Klimatisierungssteuerung eines Fortbewegungsmittels. In einem ersten Schritt werden Informationen in Bezug auf eine Funktionalität eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks empfangen 10. Anschließend werden Einstellungen für zumindest eine Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels derart bestimmt 11, dass Körperteile eines Trägers des Bekleidungsstücks durch die zumindest eine Klimatisierungseinrichtung temperiert werden, die nicht durch eine Temperierungseinrichtung des Bekleidungsstücks temperiert werden können. Die zumindest eine Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels wird dann entsprechend der bestimmten Einstellungen angesteuert 12. Die Temperierung kann in Form eines Erwärmens oder eines Kühlens der betroffenen Körperteile erfolgen. Zusätzlich können Informationen in Bezug auf einen thermischen Komfortstatus eines Trägers des Bekleidungsstücks empfangen werden. Diese Informationen können genutzt werden, um vorausschauend zu erkennen, dass dem Träger des Bekleidungsstücks in Kürze zu warm oder zu kalt sein wird und dementsprechend prädiktiv die Temperierung anzupassen.
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3 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Klimatisierungssteuerung 41 für ein Fortbewegungsmittel. Die Klimatisierungssteuerung 41 hat eine Schnittstelle 20, über die ein Kommunikationsmodul 21 Informationen in Bezug auf eine Funktionalität eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks empfängt. Ein Auswertemodul 22 bestimmt nun Einstellungen für zumindest eine Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels derart, dass Körperteile eines Trägers des Bekleidungsstücks durch die zumindest eine Klimatisierungseinrichtung temperiert werden, die nicht durch eine Temperierungseinrichtung des Bekleidungsstücks temperiert werden können. Ein Steuerungsmodul 23 steuert die zumindest eine Klimatisierungseinrichtung des Fortbewegungsmittels dazu entsprechend der bestimmten Einstellungen an. Zu diesem Zweck können entsprechende Steuerbefehle über die Schnittstelle 20 ausgegeben werden. Die Temperierung kann in Form eines Erwärmens oder eines Kühlens der betroffenen Körperteile erfolgen. Zusätzlich kann das Auswertemodul 22 eingerichtet sein, Informationen in Bezug auf einen thermischen Komfortstatus eines Trägers des Bekleidungsstücks zu empfangen. Diese Informationen können vom Auswertemodul 22 genutzt werden, um vorausschauend zu erkennen, dass dem Träger des Bekleidungsstücks in Kürze zu warm oder zu kalt sein wird und dementsprechend prädiktiv die Temperierung anzupassen.
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Das Kommunikationsmodul 21, das Auswertemodul 22 und das Steuerungsmodul 23 können von einem Kontrollmodul 24 gesteuert werden. Über eine Benutzerschnittstelle 26 können gegebenenfalls Einstellungen des Kommunikationsmoduls 21, des Auswertemoduls 22, des Steuerungsmoduls 23 oder des Kontrollmoduls 24 geändert werden. Die in der Vorrichtung 20 anfallenden Daten können bei Bedarf im Speicher 25 abgelegt werden, beispielsweise für eine spätere Auswertung oder für eine Nutzung durch die Komponenten der Vorrichtung 20. Das Kommunikationsmodul 21, das Auswertemodul 22, das Steuerungsmodul 23 sowie das Kontrollmodul 24 können als dedizierte Hardware realisiert sein, beispielsweise als integrierte Schaltungen. Natürlich können sie aber auch teilweise oder vollständig kombiniert oder als Software implementiert werden, die auf einem geeigneten Prozessor läuft, beispielsweise auf einer GPU oder einer CPU.
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4 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Klimatisierungssteuerung 41 für ein Fortbewegungsmittel. Die Klimatisierungssteuerung 41 weist einen Prozessor 32 und einen Speicher 31 auf. Beispielsweise handelt es sich bei der Klimatisierungssteuerung 41 um einen Computer oder ein Steuergerät. Im Speicher 31 sind Instruktionen abgelegt, die die Klimatisierungssteuerung 41 bei Ausführung durch den Prozessor 32 veranlassen, die Schritte gemäß einem der beschriebenen Verfahren auszuführen. Die im Speicher 31 abgelegten Instruktionen verkörpern somit ein durch den Prozessor 32 ausführbares Programm, welches das erfindungsgemäße Verfahren realisiert. Die Klimatisierungssteuerung 41 hat eine Schnittstelle 30 zum Empfangen von Informationen und zum Bereitstellen von Daten, die vom Prozessor 32 generiert werden. Darüber hinaus können vom Prozessor 32 generierte Daten im Speicher 31 abgelegt werden.
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Der Prozessor 32 kann eine oder mehrere Prozessoreinheiten umfassen, beispielsweise Mikroprozessoren, digitale Signalprozessoren oder Kombinationen daraus.
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Die Speicher 25, 31 der beschriebenen Ausführungsformen können sowohl volatile als auch nichtvolatile Speicherbereiche aufweisen und unterschiedlichste Speichergeräte und Speichermedien umfassen, beispielsweise Festplatten, optische Speichermedien oder Halbleiterspeicher.
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5 stellt schematisch ein Fortbewegungsmittel 40 dar, in dem eine erfindungsgemäße Lösung realisiert ist. Bei dem Fortbewegungsmittel 40 handelt es sich in diesem Beispiel um ein Kraftfahrzeug. Das Kraftfahrzeug weist eine Reihe von Klimatisierungseinrichtungen 42 auf, die von einer Klimatisierungssteuerung 41 gesteuert werden. Die Klimatisierungseinrichtungen 42 umfassen beispielsweise eine Luftklimatisierung, Ausströmer, Infrarotstrahler bzw. Infrarot-strahlende Flächen, sowie Kontaktheizungen wie eine Sitzheizung oder eine Armauflagenheizung. Die Klimatisierungssteuerung 41 ist eingerichtet, mit einer Temperatursteuerung eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks zu kommunizieren und Informationen in Bezug auf eine Funktionalität des Bekleidungsstücks zu empfangen. Zudem kann die Klimatisierungssteuerung 41 eingerichtet sein, Informationen in Bezug auf einen thermischen Komfortstatus eines Trägers des Bekleidungsstücks zu empfangen. Die Klimatisierungssteuerung 41 kann die Klimatisierungseinrichtungen 42 dann derart ansteuern, dass Körperteile eines Trägers des Bekleidungsstücks durch die Klimatisierungseinrichtungen 42 temperiert werden, die nicht durch eine Temperierungseinrichtung des Bekleidungsstücks temperiert werden können. Um im Falle einer reduzierten Heizleistung in der Fahrzeugkabine zu berücksichtigen, dass gesetzliche Vorgaben hinsichtlich einer Beschlagsfreiheit der Scheiben 45 erfüllt werden müssen, insbesondere der Windschutzscheibe und der Sichtscheiben, kann ein Scheibenheizung 43 oder eine Belüftung 44 der Scheiben 45 genutzt werden, wenn ein Beschlagen der Scheiben 45 erkannt wird. In den Sitzen 46 des Kraftfahrzeugs können Ladekontakte angeordnet sein, z.B. elektrische, textile Kontaktflächen in den Rückenlehnen, die eine Energieversorgung eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks oder ein Aufladen eines Energiespeichers des Bekleidungsstücks ermöglichen. Alternativ kann zu diesem Zweck auch ein Ladekabel oder eine Ladebuchse vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bekleidungsstück
- 2
- Temperierungseinrichtung
- 3
- Temperatursteuerung
- 4
- Komfortmesssensor
- 5
- Energiespeicher
- 6
- Ladekontakt
- 7
- Beleuchtungselement
- 8
- Navigationseinrichtung
- 10
- Empfangen von Informationen in Bezug auf eine Funktionalität eines Bekleidungsstücks
- 11
- Bestimmen von Einstellungen für zumindest eine Klimatisierungseinrichtung
- 12
- Ansteuern der Klimatisierungseinrichtung entsprechend der bestimmten Einstellungen
- 20
- Schnittstelle
- 21
- Kommunikationsmodul
- 22
- Auswertemodul
- 23
- Steuerungsmodul
- 24
- Kontrollmodul
- 25
- Speicher
- 26
- Benutzerschnittstelle
- 30
- Schnittstelle
- 31
- Speicher
- 32
- Prozessor
- 40
- Fortbewegungsmittel
- 41
- Klimatisierungssteuerung
- 42
- Klimatisierungseinrichtung
- 43
- Scheibenheizung
- 44
- Belüftung
- 45
- Scheibe
- 46
- Sitz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011108323 A1 [0005]
- US 2013/0325196 A1 [0006]