-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine flexible Atemschutzmaske gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie die Verwendung einer solchen Atemschutzmaske gemäß den Ansprüchen 11 und 12.
-
Seit den frühen Stunden der neuzeitlichen Chirurgie um ca. 1900 sind Atemschutzmasken bekannt, welche als Mund- und Nasenabdeckung ausgebildet sind. Diese sind für das medizinische Personal, insbesondere das OP-Team, bestimmt und dienen zum Schutz eines Patienten während einer steril vorzunehmenden Operation vor mit Mikroorganismen belasteten Exhalationsaerosolen, die unvermeidbar vom medizinische Personal während des natürlichen Atemvorgangs in die Umgebungsluft abgegeben werden.
-
Im Stand der Technik bekannt ist jedoch ebenfalls die Verwendungen solcher klassischen Mund-Nasenabdeckungen zum Schutz von Ärzten, Krankenschwestern und -pflegern sowie als persönliche Schutzausrüstung (PSA) für Feuerweheren, technischen Hilfswerken usw. vor möglicher Ansteckung durch einen mit einem Mikroorganismus infizierten Patienten.
-
Während die klassischen „OP-Masken“ genannten Mund- Nasenabdeckungen aus mehrlagigen gewebten Baumwollstoffen hergestellt wurden und zur Wiederverwendung nach Autoklavierung im Dampfsterilisator vorgesehen waren, bestehen moderne Masken typischerweise aus mehrlagigen Kunststoffvliesen, etwa auf Basis von Polyethylen oder Polypropylen und sind aus hygienischen Gründen zur Einmalverwendung vorgesehen.
-
Eine moderne typischerweise im medizinischen Bereich verwendete Atemschutzmaske ist beispielsweise in der
DE 697 21 254 T2 beschrieben. Dort wird insbesondere eine flexible Atemschutzmaske offenbart, welche als Mund- und Nasenabdeckung für das Gesicht einer Person ausgebildet ist; mit einem im Wesentlichen rechteckigen Filterbereich, wenigstens einem Teilbereich, einem oberen Randbereich, welcher beim Tragen der Atemschutzmaske auf dem Nasenrücken der Person aufliegt, wobei an dem oberen Randbereich ein deformierbares Element zur Fixierung am Nasenrücken vorgesehen ist; und wobei der Teilbereich wenigstens eine Falte aufweist, welche parallel zu dem oberen Randbereich angeordnet ist; und an den Seitenrändern Haltelemente angeordnet sind.
-
Darüber hinaus beschreibt die
US 3 613 678 A eine chirurgische Gesichtsmaske, welche gänzlich aus synthetischen organischen Fasern, einschließlich Filterfasern mit einem Durchmesser von 0,5 bis 0,6 µm sowie einer glatten, gesichtskontaktierenden Schicht aus einer thermoplastischen Folie besteht.
-
Die Druckschrift
EP 3 632 247 A1 beschreibt eine Mund-/Nasenabdeckung auf Basis von hydrophilen Fasern, insbesondere auf Basis von Cellulose.
-
Darüber hinaus beschreibt die
US 2004/0 000 313 A1 Filtermaterialien und Gesichtsmasken aus einem Spinnvlies/Meltblown/Spinnvlies (SMS)-Laminat.
-
US 5 706 804 A beschreibt eine Gesichtsmaske mit einer Gesichtskontaktschicht, einer äußeren Deckschicht, einer polymeren Mikrofasermatte, welche zwischen der Gesichtskontaktschicht und der äußeren Deckschicht angeordnet ist. Die Maske verhindert die Passage von Flüssigkeit, während sie für Gase durchlässig ist.
-
Des Weiteren offenbart die
US 5 699 792 A eine im Wesentlichen rechteckige Gesichtsmaske, welche einen Filterkörper aufweist, der Flüssigkeiten, Partikel und Aerosole mit einem auf den Anwendungszweck der Maske abgestimmten Größe aufweist. Der Filterkörper kann durch eine Mehrzahl von Schichten gebildet werden. Die Maske kann am Gesicht des Trägers durch elastische Ohrschlaufen oder verknotbare Bänder befestigt werden.
-
Zur Zeit (April 2020) werden einfache Mund-Nasenabdeckungen im Sinne einer chirurgischen Maske zur Verhinderung einer Verbreitung von Coronaviren noch kontrovers diskutiert, jedoch geben z.B. einige asiatische Länder wie China und Japan sowie auch Deutschland die Empfehlung zumindest in der Öffentlichkeit solche Masken zu tragen. Einen Überblick über die derzeitige Situation ist z.B. beschrieben in Shuo Feng, Chen Shen, Nan Xia, Wei Song, Mengzhen Fan: Rational use of face masks in the COVID-19 pandemic. In: The Lancet Respiratory Medicine. Band 0, Nr. 0, 20. März 2020, ISSN 2213-2600, doi:10.1016/S2213-2600(20)30134-X.
-
Im Zuge der Coronavirus-Pandemie mit dem Betacoranvirus SARS-CoV-2 in 2019/2020 wird jedoch zunehmend von Atemschutzmasken gefordert, dass sie nicht nur das medizinische Personal bei der Aufnahme von Patienten und während der Behandlung vor einer Infektion mit den Coronaviren schützen, sondern zur Eindämmung der Pandemie auch die Bevölkerung derartige Masken tragen soll, um zu vermeiden, dass symptomatische und symptomfreie Virusträger durch Aerosolübertragung von Viren andere Menschen und auch das medizinische Personal, insbesondere die Rettungssanitäter und Notärzte infizieren und somit zur schnelleren Verbreitung des Virus beitragen.
-
Um dies sicherzustellen bedarf es jedoch einer virusdichten - also partikelfiltrierenden - Atemschutzmaske, die sowohl in Einatemrichtung als auch in Ausatemrichtung Viruspartikel, die sich in luftgetragenen Aerosolen befinden, zumindest für eine begrenzte Zeit abfangen können.
-
Derartige partikelfiltrierende Halbmasken werden im Stand der Technik bereits als Atemschutz gegen Aerosole aus festen oder flüssigen, nicht leicht flüchtigen Partikeln eingesetzt. Sie sind - als vollständiges Atemschutzgerät mit nicht auswechselbarem Filtermaterial - nach der europäischen Norm DIN EN 149 geprüft und erfüllen die Anforderungen dieser Norm. Die Norm unterscheidet je nach Rückhaltevermögen des Partikelfilters, der international „Filtering Face Piece“ [FFP] genannt wird, die Geräteklassen FFP1, FFP2 und FFP3.
-
Masken, die diese Anforderungen erfüllen, werden im Zuge der SARS-CoV-2-Pandemie 2020 in Kliniken, Infektionsabteilungen und Intensivstationen sowie im Rettungsdienst eingesetzt, wobei für den Selbstschutz und den Fremdschutz im medizinischen Bereich mindestens eine Schutzmaske des Typs FFP2, besser FFP3 empfohlen wird.
-
Derartige Schutzmasken werden von einer Vielzahl unterschiedlicher Hersteller, im Wesentlichen in China hergestellt und bislang weltweit vertrieben. Im Zuge der Corona-Pandemie 2020 wurde wegen fehlender Vorratshaltung in den Kliniken und zunehmendem Eigenbedarf der Herstellerländer die Versorgung mit FFP2 und FFP3-Masken wie auch mit den üblichen OP-Masken knapp, da auch verstärkt Arztpraxen, Pflege- und Seniorenheime einen großen Bedarf an derartiger Schutzausrüstung haben.
-
Am 19. April 2020 waren laut Real-Time-Tracking von COVID-19 des Center for Systems Science and Engineering der Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, USA, URL: https://coronavirus.jhu.edu/map.html weltweit 2.331.099 Infektionen mit SARS-CoV-2 nachgewiesen und 160.952 damit assoziierte Todesfälle wurden gemeldet. Allein in Deutschland betrugen am selben Tage die Infektionszahlen 143.724 mit 4.538 assoziierten Todesfällen, wobei zum selben Zeitpunkt täglich in Deutschland etwa 1.900 Neuinfektionen hinzukommen.
-
Coronaviren, zu denen auch SARS-CoV-2 gehört, sind kugelförmige oder pleomorphe, RNA-haltige Partikel [Genom: (+)ssRNA, linear], die mit einer Lipidhülle umgeben sind. Ihr charakteristisches namensgebendes Erscheinungsbild im Elektronenmikroskop verdanken sie raumfüllenden Oberflächenfortsätzen (Peplomeren oder Spikes genannt), die ähnlich der Sonnenkorona (in der zweidimensionalen Projektion) wie ein Kranz um die Viren angeordnet erscheinen. Die Familie der Coronaviridae ist erst seit 1968 bekannt, vgl. Almeida, J. et al. (1968): Coronaviruses. Nature 220, 650.
-
Hochinfektiöse humane Coronaviren, die zum Teil zu schwerwiegenden Komplikationen mit tödlichem Ausgang führen können, haben bislang bei der SARS-Pandemie 2002/2003, der MERS-Epidemie 2012 und aktuell der COVID-19-Pandemie traurige Berühmtheit erfahren.
-
Deshalb ist die Vermeidung von Ansteckung durch virushaltige Aerosole, die beim Atmen, jedoch insbesondere beim Husten oder Niesen von Virusträgern abgegeben werden, ein wichtiger Bestandteil der Infektionsprophylaxe für das medizinische Personal wie auch für die Bevölkerung, beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch beim Einkauf.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, alternative Schutzmasken zur Verfügung zu stellen, die schnell, kostengünstig und in großen Mengen herstellbar sind und die Anforderungen zum Selbst- und Fremdschutz in einer CoV-2- Umgebung erfüllen.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine flexible Atemschutzmaske gemäß Anspruch 1 sowie durch die Verwendung einer Atemschutzmaske gemäß Anspruch 11 oder 12.
-
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine flexible Atemschutzmaske, welche als Mund- und Nasenabdeckung für das Gesicht einer Person ausgebildet ist; mit einem im Wesentlichen rechteckigen Filterbereich, wenigstens einem Teilbereich, einem oberen Randbereich, welcher beim Tragen der Atemschutzmaske auf dem Nasenrücken der Person aufliegt, wobei an dem oberen Randbereich ein deformierbares Element zur Fixierung am Nasenrücken vorgesehen ist; und wobei der Teilbereich wenigstens eine Falte aufweist, welche parallel zu dem oberen Randbereich angeordnet ist; und an den Seitenrändern Haltelemente angeordnet sind, wobei die Atemschutzmaske aus einem laminierten mehrschichtigen Polypropylenvlies gebildet ist, wobei das Polypropylenvlies eine Vielzahl von - mit bloßem Auge - sichtbaren Öffnungen aufweist, welche mit einer dünnen äußeren Vliesschicht auf einer Außenseite und der dem Gesicht der Person zugewandten Innenseite abgedeckt sind, und wobei die äußeren dünnen Vliesschichten wenigstens eine innere dickere Laminatschicht umschließen, welche sandwichartig eine weitere dünne Vliesschicht umhüllt; wobei die Haltelemente aus demselben Material gebildet sind wie die Atemschutzmaske, wobei die Haltelemente derart an den Seitenrändern der Innenseite angebracht sind, dass Dichtlippen durch einen überstehenden Rand der Haltelemente ausgebildet sind.
-
Derartige Schutzmasken haben den Vorteil, dass sie vollständig aus einem Material hergestellt sind, welches durch Tröpfchen übertragene Viren, insbesondere Coronaviren, speziell SARS-CoV-2 aus der durch die Maske strömenden Luft ausfiltern können, so dass sowohl ein Selbstschutz als auch ein Fremdschutz gewährleistet ist. Die Masken sind einfach zu bauen und weisen eine gute Dichtigkeit bei gleichzeitig niedrigem Atemwiderstand auf. Die erfindungsgemäßen Masken sind in der Lage, über 99,90% der Partikel mit einer Verteilung eines mittleren Partikeldurchmessers von ca. 330 bis 3000 nm und damit gleichermaßen Viruspartikel in gewünschtem Maße zurückzuhalten.
-
Die erfindungsgemäßen Masken sind somit besonders geeignet, um das gesamte medizinische Personal vor Infektionen mit Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren, insbesondere Coronaviren zu schützen. Dabei sorgt die Vielzahl der makroskopisch sichtbaren Öffnungen in dem Polypropylenvlies für eine niedrige Atemarbeit und insbesondere einen niedrigen Einatemwiderstand bei gleichzeitig gesicherter Rückhalteeffektivität für die in Rede stehenden Coronaviren.
-
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung bedeuten die Begriffe „mit bloßem Auge sichtbar“ oder „makroskopisch sichtbar“, dass die Öffnungen typischerweise einen Durchmesser von ca. 0,5 bis 1,5 mm, vorzugsweise ca. 1 mm aufweisen.
-
Zwar sind die erfindungsgemäßen Atemschutzmasken zur Einmalverwendung vorgesehen, jedoch steht einer etwaigen Gassterilisation mit z.B. Ethylenoxid nichts entgegen.
-
Die Atemschutzmaske weist in einer bevorzugten Ausführungsform wenigstens drei Falten in dem Teilbereich des Filterbereichs auf. Hierdurch wird eine bessere Anpassung an die jeweilige Gesichtsform erreicht.
-
Als deformierbares Element weist die Atemschutzmaske bevorzugt ein rundes oder ein flaches Element auf. Im einfachsten Falle kann dies ein Draht oder Rundbügel sein, der in üblicher Weise verwendet wird, um die Maske der Anatomie des Nasenrückens des Maskenträgers anzupassen, um die Dichtheit der Maske nach oben zu gewährleisten.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass die Halteelemente als Bänder ausgebildet sind, mit welchen die Atemschutzmaske sicher und dicht am Gesicht des Trägers fixiert werden kann. Die Bänder werden vorzugsweise mit den Seitenrändern verschweißt. Als besonderer Vorteil bestehen die Haltebänder aus demselben Material wie die Maske. So kann der Verschnitt minimiert werden und das Rohmaterial optimal ausgenutzt werden, ohne Mehrkosten oder eine Extrafertigung für die Haltelemente zu etablieren.
-
Es ist ferner eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, dass die Halteelemente im Bereich der Falten - zusätzlich zur Verschweißung - vernäht sind. Hierdurch ergibt sich eine verbesserte mechanische Stabilität der Atemschutzmaske.
-
Bei Messungen gemäß EN 149 hat sich herausgestellt, dass die erfindungsgemäße Atemschutzmaske ein Rückhaltevermögen für Partikel mit mittlerem Durchmesser von 330 nm bis 3000 nm von 99,90 bis 99,95% für DEHS-Aerosole bei einem Flow von 8 cm/s aufweist, und ein Rückhaltevermögen von 99,95% für NaCI-Aerosole bei einem Flow von 8 cm/s aufweist, wobei die Messungen bei einem absoluten Druck von 981 mbar, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% und einer Temperatur von 22°C durchgeführt werden.
-
Die erfindungsgemäßen Atemschutzmasken erfüllen die Konformitätserfordernisse für den Corona SARS-CoV-2 Pandemie Atemschutz (CPA) der Empfehlung (EU) 2020/403 der Europäischen Kommission vom 13. März 2020, womit sie bestens zum Schutz des medizinischen Personals, jedoch auch für die übrige Bevölkerung zur Minderung der Ansteckungsgefahr mit Bakterien, Pilzen und Viren, insbesondere Coronaviren, vorzugsweise SARS-COV-2, geeignet sind.
-
Dabei eigen sich die Atemschutzmasken der vorliegenden Erfindung zum Selbstschutz eines Trägers der Atemschutzmaske vor Infektionen mit respiratorisch pathogenen Mikroorganismen, insbesondere, Viren, beispielsweise Coronaviren.
-
Die Masken eignen sich jedoch ebenfalls zum Schutz Dritter vor Infektionen mit respiratorisch pathogenen Mikroorganismen, insbesondere SARS-CoV-2, wenn beispielsweise der Träger der Maske infiziert ist.
-
Insgesamt zeichnet sich die erfindungsgemäße Atemschutzmaske durch ein ausgezeichnetes Rückhaltevermögen für Viren sowie durch einen niedrigen Atemwiderstand aus, so dass die Masken bei Bedarf über einen mehrstündigen Zeitraum getragen werden können.
-
Als besonderer Vorteil hat sich dabei herausgestellt, dass die durch die Halteelemente auf der Innenseite der Maske gebildeten Dichtlippen die Maske optimal an die Physiognomie des Trägers anpassen und hierdurch gegen Einsaugen und Ausblasen von Luft neben dem Filterbereich der Maske schützen.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aufgrund der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung.
-
Es zeigt:
- 1 eine Draufsicht auf die der dem Gesicht des Trägers abgewandten Außenseite einer erfindungsgemäßen Atemschutzmaske;
- 2 eine Draufsicht auf die der dem Gesicht des Trägers zugewandten Innenseite einer erfindungsgemäßen Atemschutzmaske; und
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts aus dem Filterbereich einer erfindungsgemäßen Atemschutzmaske mit teilweise aufgefächerten äußeren Vliesschichten.
-
1 gibt eine Draufsicht auf die der dem Gesicht des Trägers abgewandten Außenseite 11 einer erfindungsgemäßen flexiblen Atemschutzmaske 1 wieder. In 2 ist eine Draufsicht auf die der dem Gesicht des Trägers zugewandten Innenseite 12 einer eine flexible Atemschutzmaske gezeigt.
-
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Bauteile.
-
Die vorliegende Atemschutzmaske, welche als Mund- und Nasenabdeckung für das Gesicht einer Person ausgebildet ist, weist einem im Wesentlichen rechteckigen Filterbereich 2 auf und umfasst ferner wenigstens einen Teilbereich 3, einen oberen Randbereich 4, welcher beim Tragen der Atemschutzmaske 1 auf dem Nasenrücken des Maskenträgers aufliegt, wobei an dem oberen Randbereich 4 ein deformierbares Element 6 - im Beispielsfalle ein Runddrahtbügel - zur Fixierung am Nasenrücken vorgesehen ist, und wobei der Teilbereich 3 im vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Falten 5 aufweist, welche parallel zu dem oberen Randbereich 4 angeordnet sind. An den Seitenrändern 7 der Atemschutzmaske sind im Beispielsfalle bandförmige Haltelemente 8 angeordnet, welche an der Kopfrückseite zugebunden werden, um einen rutschfesten und dichten Sitz der Maske zu gewährleisten. Im Beispielsfalle sind die Halteelemente 8 durch Ultraschallschweißen mit den Seitenrändern 7 der Atemschutzmaske 1 verbunden. Die Atemschutzmaske 1 sowie die bandförmigen Halteelemente 8 sind aus einem kommerziell erhältlichen, laminierten mehrschichtigen Polypropylenvlies gebildet.
-
Zur Herstellung der beispielhaften Atemschutzmaske wird ein Polypropylenvlies eingesetzt, welches die in Tabelle 1 gezeigten Eigenschaften aufweist. Tab. 1: Eigenschaften des verwendeten Polypropylenvlies'
Eigenschaft | Verfahren | Mittelwert |
Flächengewicht | NWSP* 130.1 | 80 g/m2 |
Dicke (0,05 N/cm2) | NWSP 120.6 | 0,7 mm |
Luftdurchlässigkeit (200 Pa) | NWSP 70.1 | 100 l/m2/s |
Anfänglicher Druckabfall (0,05 m/s; 95 l/min) | NWSP 70.1 | 160 Pa |
Penetration (300 nm) | DIN EN 779 | 0,20% |
Anfangswirksamkeit DEHS (300 nm) | DIN EN 779 | 99,80% |
*Standardisiertes Testverfahren für nichtgewebte Materialien [Nonwovens Standard Procedure]
-
Das zur Maskenherstellung eingesetzte Polypropylenvlies weist ferner pro cm2 eine Vielzahl von ca. 9 bis 10 sichtbaren Öffnungen 9 mit einem Durchmesser von ca. 1 mm auf, welche mit einer dünnen äußeren Vliesschicht 10 auf der Außenseite 11 und der dem Gesicht der Person zugewandten Innenseite 12 abgedeckt sind, und wobei die äußeren dünnen Vliesschichten 10 wenigstens eine innere dickere Laminatschicht 13 umschließen, welche sandwichartig eine weitere dünne Vliesschicht 14 umhüllt (vgl. 3). Dabei gewährleisten die Öffnungen 9 einerseits einen niedrigen Einatemwiderstand bei gleichzeitigem sicheren Rückhaltevermögen für Mikroorganismen und insbesondere Coronaviren.
-
Die Halteelemente 8 sind aus demselben Polypropylenvlies gebildet wie die Atemschutzmaske 1 selbst. Dies hat einerseits den Vorteil eines geringeren Verschnittes und andererseits den Vorteil, dass keine zusätzlich zu fertigenden Teile aus einem anderen Material erforderlich sind. Im Beispielsfalle sind die als Bänder ausgebildeten Halteelemente 8 derart an den Seitenrändern 7 der Innenseite 12 über die Schweißpunkte 16 angeschweißt, dass Dichtlippen 15 durch einen überstehenden Rand der Haltelemente 8 ausgebildet sind. Die Dichtlippen 15 liegen eng an der Hautoberfläche des Maskenträgers an und verhindern bei einem leichten exhalationsbedingten Überdruck, dass möglicherweise mikrobiologisch belastete Ausatemluft an den Maskenrändern entweicht. Die Verschweißung der bandförmigen Halteelemente 8 erfolgt mittels Ultraschallschweißung.
-
Des Weiteren weist die Atemschutzmaske 1 des vorliegenden Ausführungsbeispiels in dem Teilbereich 3 des Filterbereichs 2 drei Falten 5 auf, welche zur mechanischen Stabilisierung mit Nähten 17 auf den Seitenrändern 7 fixiert sind.
-
In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass die Verschweißung der Halteelemente 8 mit den Seitenrändern 7 der Innenseite 12 mittels Ultraschallschweißung in der Regel ausreicht, um die gewünschte mechanische Stabilität zu erreichen, so dass beim Herstellungsprozess der Atemschutzmaske 1 die zusätzliche Vernähung der Halteelemente 8 auch entfallen kann, wodurch die Produktionskosten gesenkt und die Stückzahlen erhöht werden können.
-
Als deformierbares Element 6 dient im vorliegenden Beispiel ein biegsamer Runddraht zur Abdichtung und Fixierung der Atemschutzmaske 1 am Nasenrücken des Maskenträgers.
-
Die erfindungsgemäßen Atemschutzmasken 1 erfüllen die Konformitätserfordernisse für den Corona SARS-CoV-2 Pandemie Atemschutz (CPA) der Empfehlung (EU) 2020/403 der Europäischen Kommission vom 13. März 2020. Dies wurde am 27.3.2020 von der DEKRA unter der Berichtsnummer Zettl27022020 CPA für die erfindungsgemäße Atemschutzmaske [Corona SARS-CoV-2 Pandemie Atemschutz (CPA), Modell: Zettl 1] bestätigt.
-
Insbesondere weist die Atemschutzmaske 1 gemäß EN 149 ein Rückhaltevermögen für Partikel mit mittlerem Durchmesser von 330 nm bis 3000 nm von 99,90 bis 99,95% für DEHS-Aerosole bei einem Flow von 8 cm/s auf, und weist ein Rückhaltevermögen von 99,95% für NaCI-Aerosole bei einem Flow von 8 cm/s auf, wobei die Messungen bei einem absoluten Druck von 981 mbar, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% und einer Temperatur von 22°C durchgeführt werden. Die Probengröße betrug ca. 150 mm im Durchmesser.
-
Die Aerosolmessungen wurden im Wesentlichen gemäß EN 149 durchgeführt. DEHS-Aerosole wurden mit dem Aerosolgenerator ATM 220 der TOPAS GmbH, Dresden erzeugt und die NaCI-Aerosole wurden mittels des Aerosolgenerators AGK der PALAS, GmbH, Karlsruhe erzeugt.
-
Die Testaerosole wurden nicht elektrostatisch neutralisiert.
-
Die Partikelbestimmung erfolgte mit einem optischen Partikelzähler der Firma TSI, Inc., Shoreview, MN, USA, Modell 3330.
-
Sämtliche Messungen wurden up- und downstream gemessen und aus mindestens 3 Messreihen Mittelwerte gebildet.