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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebetüranlage, insbesondere für Flucht- und Rettungswegtüren, zum wahlweisen Versperren und Freigeben einer Durchgangsöffnung, aufweisend eine Antriebseinheit, zumindest einen durch die Antriebseinheit zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung hin und her bewegbaren Türflügel, und eine Steuereinheit zum Ansteuern der Antriebseinheit, wobei die Steuereinheit durch eine entsprechende Ansteuerung der Antriebseinheit bewirkt, dass in einem Normalbetriebszustand der Schiebetüranlage eine Bewegung des Türflügels zwischen seiner Schließstellung und seiner Offenstellung erfolgt und in einem Verschlussbetriebszustand der Schiebetüranlage der Türflügel in seiner Schließstellung verharrt.
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Schiebetüranlagen zum gesteuerten, insbesondere automatischen, Freigeben von Durchgangsöffnungen sind im Stand der Technik bekannt. Derartige Schiebetüren weisen zumindest einen, oftmals auch zwei oder mehr, hin und her bewegbare Türflügel auf, die durch eine Antriebseinheit zwischen einer Schließstellung, in der die entsprechende Durchgangsöffnung verschlossen ist, und einer Offenstellung, in der die entsprechende Durchgangsöffnung freigegeben ist, hin und her bewegt werden.
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Auch ein Einsatz von Schiebetüranlagen im Verlauf von Flucht- und/oder Rettungswegen ist grundsätzlich bekannt. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass eine derartige Schiebetüranlage, die beispielsweise für einen Nachtbetrieb verschlossen ist und deren automatische Öffnungsfunktion bei Annäherung deaktiviert ist, nur noch eingeschränkt für Flucht- und/oder Rettungswege einsetzbar ist.
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Es ist beispielsweise bekannt, bei derartigen in Rettungswegen eingesetzten Schiebetüranlagen einen zusätzlich angebrachten Not-auf-Taster vorzusehen, um eine Fluchttürfunktionalität bereitzustellen. Durch einen derartigen Not-auf-Taster kann grundsätzlich ein Öffnen des Türflügels der Schiebetüranlage in einem Notfall sichergestellt werden. Insbesondere ist bei einem derartigen Einsatz einer Schiebetüranlage aber auch zu beachten, dass bei einem Notfallereignis durch anströmende Personen, die auf den oder die Türflügel der Schiebetüranlage Druck ausüben, ein Verklemmen der Türflügel auftreten kann. Hierbei kann es vorkommen, dass ein sicheres Öffnen der Schiebetüranlage nicht immer sichergestellt werden kann. Durch einen derartigen Not-auf-Taster wird dieses grundsätzliche Problem bei einer Verwendung einer Schiebetüranlage in einem Rettungsweg nicht gelöst.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schiebetüranlage sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Schiebetüranlage bereitzustellen, bei denen in einfacher und kostengünstiger Art und Weise ein Einsatz der Schiebetüranlage in einem Flucht- oder Rettungsweg ermöglicht ist, wobei gleichzeitig ein Verschließen der Schiebetüranlage, beispielsweise für einen Nachtbetrieb, erfolgen kann.
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Voranstehende Aufgabe wird durch den unabhängigen Anspruch der vorliegenden Erfindung gelöst. Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch eine Schiebetüranlage mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Schiebetüranlage, insbesondere für Flucht- und Rettungswegtüren, zum wahlweisen Versperren und Freigeben einer Durchgangsöffnung, aufweisend eine Antriebseinheit, zumindest einen durch die Antriebseinheit zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung hin und her bewegbaren Türflügel, und eine Steuereinheit zum Ansteuern der Antriebseinheit, wobei die Steuereinheit durch eine entsprechende Ansteuerung der Antriebseinheit bewirkt, dass in einem Normalbetriebszustand der Schiebetüranlage eine Bewegung des Türflügels zwischen seiner Schließstellung und seiner Offenstellung erfolgt und in einem Verschlussbetriebszustand der Schiebetüranlage der Türflügel in seiner Schließstellung verharrt. Die erfindungsgemäße Schiebetüranlage ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebetüranlage eine mit der Steuereinheit datenkommunizierend verbundene Panikvorrichtung mit einem Auslöseabschnitt aufweist, wobei der Auslöseabschnitt für den Verschlussbetriebszustand in einer Durchgangsrichtung beabstandet vor dem Türflügel in einer Auslöseposition anordenbar ist, wobei der Auslöseabschnitt aus der Auslöseposition manuell in Richtung des Türflügels bewegbar ist und die Steuereinheit ausgelöst durch eine derartige Bewegung des Auslöseabschnitts zum Ansteuern der Antriebseinheit für eine Bewegung des Türflügels aus seiner Schließstellung in seine Offenstellung ausgebildet ist.
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Die erfindungsgemäße Schiebetüranlage kann mit ihrem zumindest einen Türflügel zum wahlweisen Versperren und Freigeben einer Durchgangsöffnung eingesetzt werden. Die erfindungsgemäße Schiebetüranlage kann einen derartigen Türflügel, falls benötigt oder gewünscht auch zwei oder mehr Türflügel aufweisen. Insbesondere ist die erfindungsgemäße Schiebetüranlage in einem Normalbetriebszustand und einem Verschlussbetriebszustand betreibbar. Durch entsprechend vorhandene Umgebungsüberwachungsvorrichtungen kann im Normalbetriebszustand ermöglicht werden, dass ein Öffnen und Schließen bereits bei einer Annäherung einer Person an die durch die Schiebetüranlage verschließbare Durchgangsöffnung erfolgt. Mit anderen Worten kann die erfindungsgemäße Schiebetüranlage als automatische Schiebetüranlage betrieben werden.
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In dem alternativ zum Normalbetriebszustand vorgesehenen Verschlussbetriebszustand der Schiebetüranlage wird die Antriebseinheit der Schiebetüranlage durch die Steuereinheit derart angesteuert, dass der Türflügel in seiner Schließstellung verharrt. Mit anderen Worten ist im Verschlussbetriebszustand der Schiebetüranlage die Durchgangsöffnung permanent versperrt. Dies kann beispielsweise bei einem Einsatz der Schiebetüranlage als Eingangstür eines Geschäfts als Nachtbetrieb vorgesehen und vorteilhaft sein.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Schiebetüranlage zusätzlich zu den oben beschriebenen Elementen eine Panikvorrichtung aufweist, die mit der Steuereinheit datenkommunizierend verbunden ist. Auf diese Weise können durch die Panikvorrichtung erzeugte Daten an die Steuereinheit geleitet und anschließend in dieser verarbeitet werden. Die Panikvorrichtung weist einen Auslöseabschnitt auf. Im Verschlussbetriebszustand der Schiebetüranlage kann dieser Auslöseabschnitt in einer Durchgangsrichtung beabstandet vor dem Türflügel in einer Auslöseposition des Auslöseabschnitts angeordnet sein. Die Durchgangsrichtung ist diejenige Richtung, in der sich eine Person bewegt, die durch eine freigegebene Durchgangsöffnung geht. Mit anderen Worten wird eine Person, die an die Schiebetüranlage in ihrem Verschlussbetriebszustand herantritt, zuerst auf den in der Auslöseposition angeordneten Auslöseabschnitt stoßen, noch bevor sie den Türflügel erreicht.
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Erfindungsgemäß kann der Auslöseabschnitt aus der oben beschriebenen Auslöseposition manuell in Richtung des Türflügels bewegt werden. Da die Panikvorrichtung mit der Steuereinheit datenkommunizierend verbunden ist, kann eine derartige Bewegung des Auslöseabschnitts aus seiner Auslöseposition in Richtung des Türflügels durch die Steuereinheit registriert werden. Ausgelöst durch diese erkannte Bewegung kann nun die Steuereinheit, obwohl sich die Schiebetüranlage in ihrem Verschlussbetriebszustand befindet, die Antriebseinheit derart ansteuern, dass der Türflügel dennoch aus seiner Schließstellung in seine Offenstellung bewegt wird.
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Oben genannte Merkmale der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage haben insbesondere den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Schiebetüranlage als Flucht- und Rettungswegtür eingesetzt werden kann. Auch im Verschlussbetriebszustand, bei dem sich der Auslöseabschnitt in seiner Auslöseposition in Durchgangsrichtung vor dem Türflügel befindet, kann, falls nötig, ein Öffnen der Tür herbeigeführt werden. Bei an die Schiebetüranlage heranströmenden Personen, insbesondere in einer Notfallsituation, hat diese Auslösung des Öffnens der Schiebetüranlage durch den Auslöseabschnitt den Vorteil, dass ein Beaufschlagen des Türflügels der Schiebetüranlage selbst durch eine durch die heranströmenden Personen verursachten Krafteinwirkung vermieden werden kann. Die Personen verbringen zwangsweise den Auslöseabschnitt aus seiner Auslöseposition in Richtung des Türflügels, noch bevor sie den Türflügel erreichen. Ein Öffnen des Türflügels durch die Antriebseinheit kann somit problemlos erfolgen, da ein Verklemmen des Türflügels in seiner Lagerung bzw. Führung durch eine Krafteinwirkung durch die heranströmenden Personen vermieden wird. Ein sicheres Öffnen der Schiebetüranlage bei einer Verwendung als Flucht- und Rettungswegtür kann auf diese Weise sichergestellt werden.
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Auch kann bei der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage vorgesehen sein, dass die Schiebetüranlage in ihrem Verschlussbetriebszustand verriegelt ist und die Steuereinheit vor dem Ansteuern der Antriebseinheit zum Lösen der Verriegelungseinheit ausgebildet ist. Wie oben beschrieben kann die erfindungsgemäße Schiebetüranlage als Eingangstür beispielsweise für Geschäfte verwendet werden. In diesem Fall ist ein Verriegeln der Schiebetüranlage in ihrem Verschlussbetriebszustand sinnvoll, um ein unbefugtes Eintreten durch die Schiebetüranlage zu verhindern. Um dennoch als Flucht- und Rettungswegtür verwendet werden zu können, ist in dieser Ausgestaltungsform die erfindungsgemäße Schiebetüranlage daher dazu ausgebildet, eine vorhandene Verriegelung durch die Steuereinheit zu lösen. Insbesondere ein Auslösen der Öffnung der Schiebetüranlage von Innen durch eine Betätigung des Auslöseabschnitts der Panikvorrichtung kann auf diese Weise auch bei verriegelter Schiebetüranlage sichergestellt werden.
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Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Schiebetüranlage dadurch gekennzeichnet sein, dass sich der Auslöseabschnitt in seiner Auslöseposition über die gesamte Durchgangsbreite der Durchgangsöffnung erstreckt. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass, egal an welcher Position entlang der Durchgangsbreite der Durchgangsöffnung eine Person an die Schiebetüranlage in ihrem Verschlussbetriebszustand herantritt, zwangsweise ein manuelles Auslösen der Panikvorrichtung erfolgt. Eine flüchtende Person kann somit nicht am Auslöseabschnitt vorbei zur Tür gelangen, sondern trifft an jeder Position entlang der Durchgangsbreite auf den Auslöseabschnitt, der beim Fortschreiten der Person ausgelöst wird. Eine zwangsweise Betätigung der Panikvorrichtung und damit ein Öffnen der Schiebetür können auf diese Weise sichergestellt werden.
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Besonders bevorzugt kann bei der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage vorgesehen sein, dass die Panikvorrichtung zumindest auf einer Seite, bevorzugt auf beiden Seiten, des Auslöseabschnitts ein Unterlaufschutzelement aufweist, welches sich im montierten Zustand der Panikvorrichtung zumindest im Wesentlichen vom Auslöseabschnitt bis zu einem Durchgangsrand der Durchgangsöffnung erstreckt. Wie oben beschrieben, ist der Auslöseabschnitt der Panikvorrichtung in Durchgangsrichtung beabstandet vor dem Türflügel anordenbar. Daraus ergibt sich, dass sich auf beiden Seiten des Auslöseabschnitts ein freier Abstand zu einem Durchgangsrand der Durchgangsöffnung erstreckt. Durch das Vorsehen eines Unterlaufschutzelements auf einer, bevorzugt auf beiden Seiten, des Auslöseabschnitts kann verhindert werden, dass sich Personen am Auslöseabschnitt vorbei zum Türflügel der Schiebetüranlage bewegen. Durch eine Erstreckung des Unterlaufschutzes im montierten Zustand vom Auslöseabschnitt bis zu einem Durchgangsrand der Durchgangsöffnung kann erreicht werden, dass ein seitlicher Abschluss der Panikvorrichtung an die Durchgangsöffnung angepasst ist. Ein Verengen der Durchgangsbreite der Durchgangsöffnung durch die Panikvorrichtung kann auf diese Weise vermieden werden. Durch das Unterlaufschutzelement werden alle Personen derart gelenkt bzw. geleitet, dass sie dem Auslöseabschnitt zugeführt werden. Ein Auslösen des Öffnungsvorgangs der Schiebetüranlage kann somit auf jeden Fall sichergestellt werden.
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Besonders bevorzugt kann die Schiebetüranlage gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet sein, dass der Auslöseabschnitt als Panikstange ausgebildet ist, die sich in Auslöseposition parallel zur Durchgangsbreite der Durchgangsöffnung erstreckt. Eine derartige Panikstange ist ein stangenartiges Element, beispielsweise ein länglicher Zylinder. Panikstangen stellen besonders einfache Auslöseabschnitte dar, wobei eine Anordnung parallel zur Durchgangsbreite einen konstanten Abstand der Panikstange von den Türflügeln der Schiebetüranlage sicherstellt.
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Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage kann vorgesehen sein, dass die Panikstange ein erstes Stangenende und ein entgegengesetztes zweites Stangenende aufweist, wobei die Panikstange am ersten Stangenende derart schwenkbar in einem Lager der Panikvorrichtung gelagert ist, dass das zweite Stangenende in Richtung des Türflügels schwenkbar ist. Durch ein derartiges schwenkbares Lagern der Panikstange, insbesondere dessen ersten Stangenendes, in einem Lager der Panikvorrichtung kann besonders einfach erreicht werden, dass die Panikstange und damit der Auslöseabschnitt in Richtung des Türflügels der Schiebetüranlage bewegbar ist.
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Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Schiebetüranlage derart weitergebildet sein, dass am zweiten Stangenende ein drehbar gelagertes Rollelement zur Reduzierung der Reibung beim eventuellen Kontaktieren des Türflügels durch das zweite Stangenende angeordnet ist. Wie oben beschrieben, weist die Panikstange ein erstes Stangenende auf, das schwenkbar in einem Lager der Panikvorrichtung gelagert ist. Das zweite Stangenende wird somit in Richtung des Türflügels der Schiebetüranlage bewegt. Dabei kann es vorkommen, dass trotz der Auslösung eines Öffnungsvorgangs des Türflügels aus seiner Schließstellung in seine Offenstellung das zweite Stangenende derart schnell in Richtung des Türflügels verschwenkt wird, dass es den Türflügel berührt. Durch ein drehbar gelagertes Rollelement, beispielsweise ein Zylinder oder ein Kugelelement oder eine Kugel, kann die beim Kontaktieren des Türflügels auftretende Reibung zwischen dem Türflügel und dem zweiten Stangenende vermindert werden. Bevorzugt ist dabei eine Drehachse des Rollelements parallel zur Türebene des Türflügels und senkrecht zu dessen Bewegungsrichtung ausgerichtet. Eine Beschädigung des Türflügels und/oder des zweiten Stangenendes der Panikstange kann auf diese Weise vermieden oder zumindest deutlich reduziert werden.
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Auch kann bei der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage vorgesehen sein, dass die Panikstange zweiteilig mit einem ersten Stangenelement und einem zweiten Stangenelement ausgebildet ist, wobei jedes Stangenelement ein erstes Stangenende und ein zweites Stangenende aufweist und in Auslöseposition die Stangenelemente kollinear und die jeweiligen zweiten Stangenenden einander zugewandt angeordnet sind, wobei ferner die jeweils ersten Stangenenden derart schwenkbar in entsprechenden Lagern der Panikvorrichtung gelagert sind, dass das jeweils zweite Stangenende des jeweiligen Stangenelements in Richtung des Türflügels schwenkbar ist. Mit anderen Worten bilden sie im Wesentlichen eine durchgehende einzelne Panikstange mit einer Unterbrechung, insbesondere mit einer mittigen Unterbrechung. Die beiden einander zugewandten Enden des ersten und des zweiten Stangenelements sind wiederum als zweite Stangenenden ausgebildet, die, eine entsprechende Lagerung der jeweils zugehörigen ersten Stangenenden voraussetzt, in Richtung des Türflügels schwenkbar sind. Zusammengefasst weist in dieser Ausgestaltungsform die erfindungsgemäße Schiebetüranlage eine zweiteilige Panikstange auf, deren Stangenelemente jeweils bevorzugt in einem Lager schwenkbar gelagert sind und deren zweite Stangenenden in Richtung des Türflügels verschwenkbar sind. Sämtliche in Bezug auf eine einteilige Panikstange beschriebenen Vorteile können auch durch eine zweiteilige Panikstange ermöglicht werden. Insbesondere können durch die zweiteilige Panikstange auch besonders große Durchgangsöffnungen durch eine Panikvorrichtung der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage sicher abgedeckt werden.
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Auch kann die erfindungsgemäße Schiebetüranlage dadurch gekennzeichnet sein, dass für den Normalbetriebszustand der Auslöseabschnitt in einer zur Auslöseposition verschiedenen Parkposition angeordnet ist, wobei der Auslöseabschnitt in seiner Parkposition die Durchgangsöffnung freigibt. Da der Auslöseabschnitt in seiner Parkposition die Durchgangsöffnung freigibt, wird der Normalbetriebszustand durch die Panikvorrichtung nicht oder nur unwesentlich beeinflusst. Im Normalbetriebszustand der Schiebetüranlage ist ein Öffnen und Schließen des Türflügels somit unabhängig von der Panikvorrichtung vorgesehen.
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Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage kann ferner vorgesehen sein, dass zum Einnehmen der Parkposition der Auslöseabschnitt aus seiner Auslöseposition parallel zum Türflügel verschwenkbar in der Panikvorrichtung gelagert ist, wobei bevorzugt ein Verschwenken um 90° nach oben oder unten den Auslöseabschnitt aus seiner Auslöseposition in seine Parkposition verbringt. Da sich bevorzugt der Auslöseabschnitt in seiner Auslöseposition parallel zum Türflügel und dessen Bewegungsrichtung erstreckt, kann durch ein Verschwenken um 90° nach oben oder unten besonders einfach erreicht werden, dass der Auslöseabschnitt nicht mehr oder nur noch unwesentlich in die Durchgangsöffnung hineinragt. Ein Freigeben der Durchgangsöffnung durch den Auslöseabschnitt in seiner Parkposition kann auf diese Weise somit besonders einfach sichergestellt werden.
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Darüber hinaus kann nach einer Weiterbildung der Erfindung die Panikstange zwei durch ein Gelenk schwenkbar miteinander verbundene Stangenabschnitte aufweisen, wobei die Stangenabschnitte in der Auslöseposition kollinear und in der Parkposition nebeneinander angeordnet sind. Der Auslöseabschnitt sollte, wie oben beschrieben, die Durchgangsöffnung über weite Teile abdecken. Insbesondere bei einem als Panikstange ausgebildeten Auslöseabschnitt kann das bedeuten, dass die Panikstange eine große Längserstreckung aufweisen muss. Durch eine Ausbildung der Panikstange mit zwei durch ein Gelenk schwenkbar miteinander verbundenen Stangenabschnitten kann erreicht werden, dass durch die kollineare Anordnung in der Auslöseposition, in der die Längserstreckung der beiden Stangenabschnitte somit im Wesentlichen addiert ist, eine große Abdeckung der Durchgangsöffnung erzielt wird, und zu dem durch die Anordnung der Stangenabschnitte nebeneinander in der Parkposition, wodurch die gesamte Längserstreckung des Auslöseabschnitts im Wesentlichen nur der Längserstreckung eines Stangenabschnitts entspricht, dennoch eine kleine Bauraumanforderung an die Parkposition erfüllt werden.
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Auch kann die erfindungsgemäße Schiebetüranlage bevorzugt dahingehend weitergebildet sein, dass die Panikvorrichtung eine Parkaufnahme aufweist, wobei der Auslöseabschnitt in seiner Parkposition in der Parkaufnahme angeordnet, bevorzugt vollständig darin aufgenommen, ist. Mit anderen Worten kann der Auslöseabschnitt in seiner Parkposition durch die Parkaufnahme verdeckt sein. Eine Manipulation des Auslöseabschnitts in seiner Parkposition kann dadurch vermieden oder zumindest deutlich erschwert werden. Auch kann die Parkaufnahme optisch an eine Umgebung der Schiebetüranlage angepasst werden, so dass die Panikvorrichtung mit dem Auslöseabschnitt in seiner Parkposition, also während eines Normalbetriebszustands der Schiebetüranlage, den optischen Gesamteindruck der Schiebetüranlage nicht oder zumindest nicht wesentlich, beeinflusst.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden in Bezug auf die Figuren beschrieben. Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den einzelnen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen schematisch:
- 1 eine Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Schiebetüranlage im Verschlusszustand,
- 2 die in 1 gezeigte Schiebetüranlage nach Betätigung der Panikvorrichtung,
- 3 eine erfindungsgemäße Schiebetüranlage mit einer Panikvorrichtung in Parkposition,
- 4 die in 3 gezeigte Schiebetüranlage mit der Panikvorrichtung in Auslöseposition, und
- 5 eine weitere Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Schiebetüranlage.
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Die 1 zeigt eine Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage 10 in einer horizontalen Schnittansicht. Die Schiebetüranlage 10 ist in ihrem Verschlussbetriebszustand 14 gezeigt. Die beiden Türflügel 24 befinden sich in ihrer Schließstellung 26. Die Antriebseinheit 20, die in der gezeigten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage 10 zweiteilig ausgebildet ist, wird durch die Steuereinheit 22 derart angesteuert, dass die Türflügel 24 in ihren Schließstellungen 26 verharren.
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Die Durchgangsöffnung 70, an der die Schiebetüranlage 10 angeordnet ist, bleibt dadurch verschlossen. Ein Passieren der Durchgangsöffnung 70 in Durchgangsrichtung 76 ist nicht möglich. Wie dargestellt können bei einer Durchgangsöffnung 70 mit großer Durchgangsbreite 74 statt einem einzelnen Türflügel 24 auch zwei Türflügel 24 vorgesehen sein, die in entgegengesetzte Bewegungsrichtungen 82 durch die Antriebseinheit 20 bewegt werden können.
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Erfindungsgemäß weist die Schiebetüranlage 10 eine mit der Steuereinheit 22 datenkommunizierend verbundene Panikvorrichtung 30 auf. Grundsätzlich umfasst eine derartige Panikvorrichtung 30 einen Auslöseabschnitt 40, der während des Verschlussbetriebszustands 14 der Schiebetüranlage 10 in einer Auslöseposition 42 angeordnet ist. Diese Auslöseposition 42 ist in Durchgangsrichtung 76 beabstandet vor den Türflügeln 24 angeordnet.
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Gleichzeitig ist der Auslöseabschnitt 40 manuell in Richtung der Türflügel 24 bewegbar. Diese Bewegung kann durch einen nicht dargestellten Sensor erfasst und dessen Signal von der Steuereinheit 22 als Auslösesignal dahingehend verwendet werden, dass die Steuereinheit 22 die zweiteilige Antriebseinheit 20 derart ansteuert, dass die Türflügel 24 aus ihren Schließstellungen 26 entlang der jeweiligen Bewegungsrichtung 82 in ihre Offenstellung 28 (siehe 2) bewegt werden. Auch im Verschlussbetriebszustand 14 der Schiebetüranlage 10 kann somit, beispielsweise in einem Notfall, ein Öffnen der Türflügel 24 ausgelöst werden. Die erfindungsgemäße Schiebetüranlage kann somit für Flucht- und Rettungswegtüren eingesetzt werden.
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In der dargestellten Ausgestaltungsform ist der Auslöseabschnitt 40 der Panikvorrichtung 30 als zweiteilige Panikstange 50 ausgebildet, die insbesondere ein erstes Stangenelement 56 und ein zweites Stangenelement 58 aufweist. Jedes der Stangenelemente 56, 58 weist wiederum ein erstes Stangenende 52 sowie ein zweites Stangenende 54 auf. Die zweiten Stangenenden 54 der beiden Stangenelemente 56, 58 sind einander zugewandt, die ersten Stangenenden 52 sind jeweils in entsprechenden Lagern 36 der Panikvorrichtung 30 gelagert. Diese Lagerung erfolgt derart, dass die jeweils zweiten Stangenenden 54 in Richtung der Türflügel 24 schwenkbar sind. Von den Lagern 36 erstrecken sich darüber hinaus jeweils Unterlaufschutzelemente 34 der Panikvorrichtung 30 bis zu einem Durchgangsrand 72 der Durchgangsöffnung 70. Ein Durchschlüpfen von Personen in diesem Bereich kann dadurch sicher vermieden werden.
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In einem Notfall können Personen an die sich im Verschlussbetriebszustand 14 befindende Schiebetüranlage 10 anströmen. Die Personen werden eine Auslösekraft 80 auf die Panikvorrichtung 30, insbesondere den als Panikstange 50 ausgebildeten Auslöseabschnitt 40 der Panikvorrichtung 30, ausüben. Dadurch werden die beiden Stangenelemente 56, 58 in Richtung der Türflügel 24 bewegt. Um eine Reibung eines eventuell auf den Türflügel 24 auftreffenden zweiten Stangenendes 54 der Stangenelemente 56, 58 zu verringern, ist an dem jeweiligen zweiten Stangenende 54 ein drehbar gelagertes Rollelement 62 angeordnet, dessen Rollenachse parallel zur Ebene der Türflügel 24 und senkrecht zu deren Bewegungsrichtung 82 verläuft.
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Wie oben bereits beschrieben kann die Steuereinheit 22, ausgelöst durch diese Bewegung der Stangenelemente 56, 58 in Richtung der Türflügel 24, die Türflügel 24 derart ansteuern, dass diese aus der dargestellten Schließstellung 26 in ihre Offenstellung 28 verbracht werden.
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Dies ist in 2 gezeigt, in der die Schiebetüranlage 10 immer noch in ihrem Verschlussbetriebszustand 14 gezeigt ist, jedoch nach einer Auslösung der Panikvorrichtung 30. Die Türflügel 24 befinden sich nun in ihrer Offenstellung 28, die beiden Stangenelemente 56, 58 durchgreifen zumindest teilweise die Durchgangsöffnung 70. Ein Passieren 78 der Durchgangsöffnung 70 in Durchgangsrichtung 76, dargestellt durch Pfeile 78, ist möglich. Ein Einsatz der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage als Flucht- und Rettungswegtür ist somit zulässig.
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In 3 ist schematisch eine Schiebetüranlage 10 in ihrem Normalbetriebszustand 12 gezeigt. Die Durchgangsöffnung 70 ist zwar wie dargestellt durch die Türflügel 24 in deren Schließstellung 26 versperrt, jedoch können die Türflügel 24 jederzeit entlang einer Bewegungsrichtung 82 bewegt werden, insbesondere ausgelöst durch einen Näherungssensor, wie bei Automatiktüren üblich. Die Panikvorrichtung 30, insbesondere die wiederum als Panikstangen 50 ausgebildeten Auslöseabschnitte 40, befindet sich in deren Parkpositionen 44, in denen sie die Durchgangsöffnung 70 freigeben. Ein Verschwenken der Stangenelemente 56, 58 in die dargestellte Parkposition 44 erfolgt bevorzugt um 90° parallel zu einer Ebene der Türflügel 24. In der dargestellten Ausführungsform wird dieses Verschwenken durch entsprechend ausgebildete Lager 36 der Panikvorrichtung 30 ermöglicht, die bereits für das Bewegen des Auslöseabschnitts 40 in Richtung des Türflügels 12 vorgesehen sind.
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Entsprechend in ihre Auslöseposition 42 verschwenkte Stangenelemente 56, 58 des Auslöseabschnitts 40 sind in 4 gezeigt, in der erneut die in 3 bereits beschriebene Schiebetüranlage 10 gezeigt ist. Nun befindet sich die Schiebetüranlage 10 in ihrem Verschlussbetriebszustand 14 und die Stangenelemente 56, 58 der Panikstange 50 befinden sich in ihrer Auslöseposition 42. Wie dargestellt erstrecken sie sich zumindest im Wesentlichen über die gesamte Durchgangsbreite 74 der Durchgangsöffnung 70.
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In 5 ist eine weitere mögliche Ausgestaltung einer Panikstange 50 der erfindungsgemäßen Schiebetüranlage 10 gezeigt. In dieser Ausgestaltungsform weist die Panikstange 50, die wiederum einen Auslöseabschnitt 40 der Panikvorrichtung 30 bildet, zwei Stangenabschnitte 60 auf, die über ein Gelenk 32 miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann die Panikstange in ihrer Auslöseposition 42, in der, gestrichelt dargestellt, die beiden Stangenabschnitte 60 kollinear angeordnet sind, eine besonders große Weite entlang des Türflügels 24 überdecken.
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Gleichzeitig können, wie ebenfalls dargestellt, beim Verschwenken der Panikstange 50 aus der Auslöseposition 42 in die nicht dargestellte Parkposition 44 die beiden Stangenabschnitte 60 durch das Gelenk 32 zusammengeklappt werden, wodurch in der Parkposition 44 ein paralleles Anordnen der beiden Stangenabschnitte 60 nebeneinander ermöglich ist. Ein besonders platzsparendes Anordnen der Panikstange 50 in der Parkposition 44 kann dadurch ermöglicht werden. Wie dargestellt kann dafür auch eine Parkaufnahme 38 vorgesehen sein, in der die Panikstange 50 in ihrer Parkposition 44 aufgenommen, bevorzugt vollständig aufgenommen ist. Eine Manipulation der Panikstange 50 und auch eine optische Beeinträchtigung der gesamten Schiebetüranlage 10 durch die Panikvorrichtung 30 kann auf diese Weise vermindert oder sogar gänzlich verhindert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schiebetüranlage
- 12
- Normalbetriebszustand
- 14
- Verschlussbetriebszustand
- 20
- Antriebseinheit
- 22
- Steuereinheit
- 24
- Türflügel
- 26
- Schließstellung
- 28
- Offenstellung
- 30
- Panikvorrichtung
- 32
- Gelenk
- 34
- Unterlaufschutzelement
- 36
- Lager
- 38
- Parkaufnahme
- 40
- Auslöseabschnitt
- 42
- Auslöseposition
- 44
- Parkposition
- 50
- Panikstange
- 52
- erstes Stangenende
- 54
- zweites Stangenende
- 56
- erstes Stangenelement
- 58
- zweites Stangenelement
- 60
- Stangenabschnitt
- 62
- Rollelement
- 70
- Durchgangsöffnung
- 72
- Durchgangsrand
- 74
- Durchgangsbreite
- 76
- Durchgangsrichtung
- 78
- Passieren der Durchgangsöffnung
- 80
- Auslösekraft
- 82
- Bewegungsrichtung