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Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz, der ein Sitzteil aufweist, das derart verschwenkbar an einem Sitzgestell gelagert ist, dass es von einer abgelegten Gebrauchsposition in eine aufgestellte Nicht-Gebrauchsposition und zurück verschwenkbar ist, mit einem verlagerbaren Arretierhaken, durch welchen das Sitzteil in der Gebrauchsposition durch Hintergreifen eines Arretierbolzens lösbar arretierbar ist.
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Verriegelungsvorrichtungen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. So wird beispielsweise in der Patentschrift
DE 10 2006 058 151 B3 eine Verriegelungsvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz vorgestellt, mit einer verschwenkbar gelagerten Klinke, die einen Arretierhaken für einen Arretierbolzen bildet. Die Klinke weist dazu eine seitliche Vertiefung auf, in welcher der Arretierbolzen formschlüssig in einer Schließstellung der Klinke arretierbar ist. Mit der Klinke wirkt ein verdrehbarer Sperrnocken zusammen, der zum Lösen des Arretierbolzens in eine Löseposition gedreht werden muss. Um zu vermeiden, dass bei einer Überbeanspruchung der Verriegelungsvorrichtung, wie sie bei einem Unfall auftreten kann, die Verriegelungsvorrichtung vollständig gelöst wird, weist sie Mittel auf, die ein teilweises, jedoch kein vollständiges Lösen des Sitzteils im Unfall-Fall gewährleistet. Dazu ist vorgesehen, dass der Sperrnocken eine Anlagefläche aus einem weicheren Material als das einer mit dem Sperrnocken zusammenwirkenden Nase der Klinke besteht, sodass bei Auftreten hoher Belastungskräfte, wie bei einem Unfall, durch ein in die Klinke eingebrachtes Drehmoment sich unter Ausbildung eines Formschlusses in dem Bereich der Anlagefläche des Sperrnockens die Nase in den Sperrnocken eingräbt.
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Aus der Patentschrift
DE 10 2004 041 738 B3 ist weiterhin ein Fahrzeugsitz mit einer umlegbaren Rückenlehne und einem klappbaren Sitzteil bekannt, wobei der Fahrzeugsitz von einer Gebrauchsposition in eine Easy-Entry-Position und in eine Ladebodenposition überführbar ist, wobei in der Gebrauchsposition die Rückenlehne über eine Rückenlehnenverriegelung und das Sitzteil über eine Sitzteilverriegelung verriegelt sind und zum Klappen des Fahrzeugsitzes beide Verriegelungen über ein gesamtes Betätigungselement lösbar sind. Dabei wirkt eine Kulissenführung mit dem Betätigungselement zusammen, um in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne und/oder des Sitzteils die Betätigungsmöglichkeiten des Betätigungselements zu beschränken.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 102 49 100 A1 ist des Weiteren eine Vorrichtung zur Begrenzung der Bewegung von drehbar gelagerten Bauteilen bekannt, insbesondere von schwenkbaren Polsterelementen von Fahrzeugsitzen, mit einem an dem drehbar gelagerten Bauteil angeordneten Verriegelungsteil, das mit einem Gegenlager in lösbaren Eingriff bringbar ist, wobei das Verriegelungsteil mit einer im Bereich des Gelenks des drehbar gelagerten Bauteils befindlichen Steuereinrichtung in Zusammenhang steht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Verriegelungsvorrichtung zu schaffen, die gewährleistet, dass das Sitzteil bei Auftreten hoher Belastungskräfte, wie beispielsweise bei einem Unfall, sicher an dem Sitzgestell arretiert verbleibt, und dass das Sitzteil dennoch bei Bedarf durch einen Benutzer einfach in die aufgestellte Nicht-Gebrauchsposition verschwenkt werden kann.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Diese hat den Vorteil, dass durch den Arretierhaken das Sitzteil an einem unerwünschten Aufschwenken in der Nicht-Gebrauchsposition sicher gehindert ist, auch bei Auftreten hoher Belastungskräfte, wie sie beispielsweise bei einem Unfall entstehen können, und dass gleichzeitig die Verriegelung des Sitzteils an dem Sitzgestell durch einfache Maßnahmen durch den Benutzer selbst gelöst werden kann. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass der Arretierhaken eine Kulissenkontur aufweist, entlang welcher der Arretierbolzen beim Verlagern des Sitzteils in der Gebrauchsposition des Sitzteils in Richtung der Nicht-Gebrauchsposition entlang gleitet, dass der Arretierhaken einen selbsthemmenden Endanschlag für den Arretierbolzen aufweist, und dass der Arretierhaken einen das Sitzteil in der Gebrauchsposition haltenden und unter elastischer Verformung durch den Arretierbolzen überwindbaren Arretiervorsprung aufweist. Durch den Endanschlag wird somit das Sitzteil durch den Arretierhaken sicher an dem Sitzgestell gehalten, sodass das Sitzteil nicht bis in die Nicht-Gebrauchsposition gelangen kann. Durch den Endanschlag wird der Arretierbolzen beim Verlagern des Sitzteils in Richtung der Nicht-Gebrauchsposition durch den Endanschlag gefangen, bevor das Sitzteil eine kritische Öffnungsposition erreicht. Durch den Arretiervorsprung des Arretierhakens wird das Sitzteil im Normalfall in der Gebrauchsposition gehalten. Unter elastischer Verformung ist jedoch der Arretiervorsprung durch den Arretierbolzen überwindbar, wenn das Sitzteil von der Gebrauchsposition in Richtung der Nicht-Gebrauchsposition verlagert wird. Dabei kann die elastische Verformung an dem Arretierhaken selbst oder auch an dem Arretierbolzen erfolgen. Reicht die Kraft, mit welcher das Sitzteil in Richtung der Nicht-Gebrauchsstellung bewegt wird, nicht dazu aus, die elastische Verformung zu erreichen, so wird das Sitzteil in der Gebrauchsposition durch den Arretiervorsprung gehalten. Durch den Arretiervorsprung ist somit eine einfache Arretierung des Sitzteils in der Gebrauchsstellung gewährleistet, die durch das Überwinden der Kraft, die zur elastischen Verformung notwendig ist, einfach aufgehoben werden kann. Dann wird der Arretierbolzen durch den Endanschlag in einer Zwischenposition gehalten, in welcher das Sitzteil bereits bereichsweise von dem Sitzgestell gelöst ist. Durch die selbsthemmende Ausbildung des Endanschlags ist gewährleistet, dass ein Weiterbewegen des Sitzteils in Richtung der Nicht-Gebrauchsposition sicher durch einen Formschluss ausgeschlossen ist. Dadurch, dass diese Arretierung jedoch in einer Zwischenstellung des Sitzteils auftritt, ist der Arretierhaken nunmehr bereichsweise zwischen Sitzgestell und Sitzteil freiliegend, sodass ein Benutzer den Sitzhaken manuell einfach von der Sperrstellung, in welcher der Arretierbolzen an dem Endabschlag gefangen ist, in eine Freigabestellung verstellt werden kann, um den Arretierbolzen freizugeben. Dadurch ist ein vollständiges Lösen der Arretierung der Verriegelungsvorrichtung durch den Benutzer auf einfache Art und Weise gewährleistet.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Arretierhaken auf dem von dem Endanschlag abgewandten Ende befestigt beziehungsweise gehalten und zumindest abschnittsweise elastisch verformbar ausgebildet. Dadurch wird die zuvor genannte elastische Verformung durch eine elastische Verformung des Arretierhakens selbst gewährleistet. Ebenso wird das Verschwenken des Endanschlags aus der Sperrstellung in die Freigabestellung durch elastische Verformung des Arretierhakens erreicht. Durch die elastisch verformbare Ausbildung des Arretierhakens kann auf weitere Federelemente verzichtet werden, welche den Arretierhaken in die Sperrstellung drängen. Die Haltekraft zum Arretieren des Sitzteils in der Gebrauchsposition mithilfe des Arretiervorsprungs wird somit durch die Elastizität des Arretierhakens selbst bereitgestellt beziehungsweise bestimmt.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist bevorzugt vorgesehen, dass der Arretierhaken verschwenkbar gelagert ist. Dadurch braucht der Arretierhaken zum Freigeben des Sitzteils nicht selbst elastisch verformt werden. Vielmehr reicht ein Verschwenken des Arretierhakens aus. In diesem Fall wird die elastische Verformung dann beispielsweise durch eine auf den Arretierhaken wirkende Vorspannung, die durch von dem Arretierhaken separate Mittel erzielt wird, gewährleistet.
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Besonders bevorzugt ist der Arretierhaken an dem Sitzteil und der Arretierbolzen an dem Sitzgestell oder der Arretierhaken an dem Sitzgestell und der Arretierbolzen an dem Sitzteil gehalten. Beide Varianten sind durch die erfindungsgemäße Lösung in vorteilhafter Weise erzielbar. Vorzugsweise sind der Arretierhaken und der Arretierbolzen derart an Sitzteil und Sitzgestell angeordnet, dass in der zuvor genannten Zwischenstellung des Sitzteils zumindest der Arretierhaken von außerhalb des Kraftfahrzeugsitzes manuell erreichbar beziehungsweise betätigbar ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass dem Arretierhaken zumindest ein Federelement zugeordnet ist, durch welches der Arretierhaken gegen den Arretierbolzen beziehungsweise in Richtung der Sperrstellung vorgespannt ist. Das Federelement stellt insbesondere das zuvor genannte Mittel zur Vorspannung des Arretierhakens dar und ermöglicht auf einfache und kostengünstige Art und Weise, dass unter elastischer Verformung, nämlich der elastischen Verformung des Federelements, der Arretiervorsprung beim Verlagern des Sitzteils von der Gebrauchsposition in Richtung der Nicht-Gebrauchsposition überwindbar ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Arretierhaken eine Handhabe zum manuellen Verschwenken des Endanschlags aus dem Bewegungsweg des Arretierbolzens aufweist. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise ein einfaches Lösen der Verriegelung durch den Benutzer ermöglicht. Die Handhabe liegt insbesondere zwischen Sitzgestell und Sitzteil, wenn das Sitzteil in der Zwischenstellung durch den Arretierbolzen an dem Endanschlag gehalten ist. Beispielsweise ist die Handhabe als Betätigungshebel ausgebildet, der vom Benutzer einfach erreichbar und betätigbar ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Endanschlag eine Anlaufschräge für den Arretierbolzen aufweist, durch welche der Endanschlag in eine Freigabeposition durch den Arretierbolzen bewegt wird, wenn das Sitzteil in die Gebrauchsstellung verlagert wird. Wird das Sitzteil also zurück von der Nicht-Gebrauchsstellung in Richtung der Gebrauchsstellung verlagert, so wird der Arretierhaken durch die Anlaufschräge mittels des Arretierbolzens automatisch von der Sperrstellung in die Freigabestellung bewegt, sodass hier vorteilhafterweise ein manueller Eingriff des Benutzers nicht erforderlich ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Endanschlag an einem freien Ende des Arretierhakens angeordnet oder ausgebildet ist. Dadurch erlaubt der Endanschlag, insbesondere mithilfe der Anlaufschräge, einen vorteilhaften Hebelarm zum Verlagern des Endanschlags entgegen der Federkraft des Federelements und/oder des elastisch verformbaren Arretierhakens selbst, wenn das Sitzteil von der Nicht-Gebrauchsposition in die Gebrauchsposition verstellt, insbesondere verschwenkt wird. Besonders bevorzugt ist der Arretierhaken in einer Vertiefung des Sitzgestells oder des Sitzteils angeordnet, in welche der Arretierbolzen beim Verlagern des Sitzteils von der Nicht-Gebrauchsposition in die Gebrauchsposition eingeführt wird. Dadurch ist der Arretierhaken sicher vor äußeren Einflüssen geschützt und insbesondere davor geschützt, dass er unerwünscht in die Freigabestellung betätigt wird. Insbesondere ist verhindert, dass der Arretierhaken in die Freigabestellung bewegt wird, solange der Arretiervorsprung durch den Arretierbolzen noch nicht überwunden wurde.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Arretiervorsprung für beide Bewegungsrichtungen des Arretierbolzens jeweils eine Anlaufschräge aufweist, sodass der Arretiervorsprung in vorteilhafter Weise sowohl beim Verlagern des Sitzteils von der Gebrauchsposition in die Nicht-Gebrauchsposition unter elastischer Verformung überwindbar ist, als auch dann, wenn das Sitzteil von der Nicht-Gebrauchsposition in die Gebrauchsposition verlagert beziehungsweise verschwenkt wird. Dadurch ist ein sicheres Arretieren des Sitzteils an dem Sitzgestell mit einfachen Mitteln jederzeit möglich.
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Besonders bevorzugt ist der Arretierhaken einstückig ausgebildet, sodass der Arretierhaken integriert den Arretiervorsprung sowie den Endanschlag aufweist. Dadurch wird der Arretierhaken durch ein einfaches und kostengünstig herstellbares Bauteil realisiert. Auch ergeben sich dadurch Vorteile bei der Montage der Verriegelungsvorrichtung. Bevorzugt ist der Arretierhaken einstückig mit einem an dem Sitzgestell befestigbaren oder befestigten Anbauteil, insbesondere Gehäuseteil, ausgebildet. Vorzugsweise ist das Gehäuseteil als becherförmiges Gehäuse ausgebildet, das an dem Sitzgestell gefestigt oder befestigbar ist, beispielsweise indem es in einer Aufnahme des Sitzgestells eingesetzt und darin verklemmt, verrastet oder auf andere Art und Weise befestigt ist. Der Arretierhaken ist bevorzugt an seinem dem Boden des becherförmigen Gehäuses zugewandten Ende einstückig mit diesem ausgebildet und selbst elastisch verformbar ausgebildet, um die oben beschriebene Funktion zu ermöglichen.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Dazu zeigen
- 1 eine vorteilhafte Verriegelungsvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz in einem ersten Betriebszustand und
- 2 die Verriegelungsvorrichtung aus 1 in einem zweiten Betriebszustand.
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1 zeigt in einer vereinfachten Schnittdarstellung einen vorteilhaften Kraftfahrzeugsitz 1, der eine vorteilhafte Verriegelungsvorrichtung 2 aufweist. Der Kraftfahrzeugsitz 1 weist ein Sitzgestell 3 auf, an welchem ein Sitzteil 4 des Fahrzeugsitzes 1 verschwenkbar gelagert ist, wie durch einen Pfeil 5 in 1 angezeigt. 1 zeigt dabei ein vorderes Ende des Kraftfahrzeugsitzes 1, an welchem die Vorderkante 6 des Sitzteils 4 erkennbar ist, die durch ein der Hinterkante des Sitzteils 4 zugeordnetes Schwenkgelenk durch Verschwenken des Sitzteils 4 gemäß Pfeil 5 von dem Sitzgestell 3 entfernbar ist. Zwischen dem Sitzteil 4 und dem Sitzgestell 3 wirkt in dem in 1 gezeigten Betriebszustand die zuvor genannte Verriegelungsvorrichtung.
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Die Verriegelungsvorrichtung 2 weist gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ein becherförmiges Gehäuse 7 auf, das an dem Sitzgestell 3 befestigt ist. Das Sitzgestell 3 weist eine Aufnahme 8 auf, welcher das Gehäuse 7 zugeordnet ist, sodass sich an dem Sitzgestell 3 durch das Gehäuse 7 eine Vertiefung 9 ergibt, die dem Sitzteil 4 zugewandt ist.
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In dieser Vertiefung ist ein Arretierhaken 10 der Verriegelungsvorrichtung 2 angeordnet. Der Arretierhaken erstreckt sich dabei von einem Boden 11 des Gehäuses über das Gehäuse 7 hinaus in Richtung des Sitzteils 4. Das Sitzteil 4 weist der Vertiefung 9 zugeordnet eine Vertiefung 12 auf, in welche der Arretierhaken 10 hinein ragt, wenn sich das Sitzteil 4 in der in 1 gezeigten Gebrauchsposition befindet. In der Gebrauchsposition liegt das Sitzteil 4 im Wesentlichen auf dem Sitzgestell 3 auf und ist zumindest im Wesentlichen horizontal ausgerichtet, sodass eine Person auf dem Sitzteil 4 platznehmen kann. Durch die Vertiefung 12 wird erreicht, dass das Sitzteil 4 auf dem Sitzgestell 3 aufliegen kann, obwohl der Arretierhaken 10 über das Sitzgestell 3 hinaus in Richtung des Sitzteils 4 vorsteht.
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Der Arretierhaken 10 ist an seinem von dem Sitzgestell 4 abgewandten Ende 13 an dem Gehäuse 7 befestigt. Insbesondere ist der Arretierhaken 10 mit dem Boden 11 des Gehäuses 7 formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden. Insbesondere ist der Arretierhaken 10 einstückig mit dem Boden 11 des Gehäuses 7 ausgebildet.
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An seinem von dem Boden 11 abgewandten Ende 14 weist der Arretierhaken 10 einen Betätigungsabschnitt 15 als Handhabe zum Verlagern des Arretierhakens 10 unter elastischer Verformung des Arretierhakens 10 selbst auf. Unterhalb der Handhabe 15, also auf der von dem Sitzteil 4 abgewandten Seite, angrenzend an das freie Ende 14, weist der Arretierhaken 10 einen Endanschlag 16 auf. Der Endanschlag 16 weist eine parallel zum Boden 11 ausgerichtete Anschlagsfläche 17 auf sowie eine von der Anschlagsfläche 17 abgewandte Anlaufschräge 18. Der Endanschlag 16 steht somit seitlich von dem ansonsten im Wesentlichen streifen- oder balgenförmigen Arretierhaken 10 vor, wodurch die Hakenform des Arretierhakens 10 ausgebildet wird. Im unbetätigten Zustand liegt somit die Anschlagsfläche 17 parallel zum Boden 11 beziehungsweise quer zur Längserstreckung des Arretierhakens 10, während die Anlauffläche 18 geneigt dazu verläuft, insbesondere um 45° geneigt, wie in 1 beispielhaft gezeigt. Die Anlauffläche 18 verläuft dabei bis zu der Handhabe 15.
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Unterhalb des Endanschlags 16, also zwischen dem Endanschlag 16 und dem Ende 13 des Arretierhakens 10 weist der Arretierhaken 10 einen Arretiervorsprung 19 auf, der auf die gleiche Seite von dem Arretierhaken 10 vorsteht, wie der Endanschlag 16. Der Arretiervorsprung 19 weist sowohl auf seiner dem Endanschlag 16 zugewandten Seite eine Anlauffläche 20 auf, als auch auf seiner dem Ende 13 zugewandten Seite eine Anlauffläche 21. Der Arretiervorsprung 19 und der Endanschlag 16 bilden zusammen eine Kulissenkontur des Arretierhakens 10 aus.
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An dem Sitzteil 4 ist ein Arretierbolzen 22 befestigt, der insbesondere von einer Querstrebe eines Arretierbügels 23 gebildet ist, der an dem Sitzteil 4 befestigt ist. Wird das Sitzteil 4 gemäß Pfeil 5 verschwenkt, so wird der Arretierbolzen 22 mit verschwenkt. In der Gebrauchsstellung des Sitzteils 4 liegt der Arretierbolzen 22 in der Vertiefung 9 des Gehäuses 7 ein, und zwar unterhalb des Arretiervorsprungs 19 beziehungsweise zwischen dem Arretiervorsprung 19 im Normalfall und dem Ende 13. Dabei wird der Arretierbolzen 22 durch den seitlich vorstehenden Arretiervorsprung 19 daran gehindert, aus der Vertiefung 9 heraus bewegt zu werden. Wird somit eine normale Kraft auf das Sitzteil 4 ausgeübt, beispielsweise wenn eine Person darauf platznimmt oder sich darauf bewegt, so verhindert der Arretiervorsprung 19, dass der Arretierbolzen 22 aus der Vertiefung 9 gezogen und damit das Sitzteil 4 von dem Sitzgestell 3 gelöst werden kann. Erst dann, wenn eine Kraft auf das Sitzteil 4 ausgeübt wird, welche dazu ausreicht, dass der Arretierbolzen 22 an der Anlaufschräge 21 eine derart hohe Kraft ausübt, dass der Arretierhaken 10 elastisch verformt wird, kann der Arretierbolzen 22 an dem Arretiervorsprung 19 vorbei bewegt werden. Somit ist diese Arretierung der Gebrauchsstellung durch einen erhöhten Kraftaufwand lösbar, sofern die Betätigungskraft beim Sitzteil 4 die Rückhaltekraft des elastisch verformbaren Fanghakens 10 überwindet.
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2 zeigt dazu den Kraftfahrzeugsitz 1 in einem zweiten Betätigungszustand, in welchem der Arretierbolzen 22 unter Überwindung des Arretiervorsprungs 19 durch elastische Verformung des Arretierhakens 10 in eine Sperrstellung bewegt wurde, in welcher der Arretierbolzen 22 nunmehr an dem Endanschlag 16, nämlich an der Anschlagsfläche 17 anliegt. Weil die Anschlagsfläche 17 im Wesentlichen parallel zu dem Boden 11 des Gehäuses 7 ausgerichtet ist, wirkt der Endanschlag 16 selbsthemmend mit dem Arretierbolzen 22 zusammen. Selbst bei einer weiter erhöhten Kraftaufbringung auf das Sitzteil 4, um dieses in Richtung einer Nicht-Gebrauchsstellung zu verschwenken, wie durch Pfeil 5 gezeigt, kann diese Arretierung nicht durch diese Krafteinwirkung gelöst werden.
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Damit ist gewährleistet, dass der Kraftfahrzeugsitz zwar bei Auftreten höherer Kräfte selbsttätig von der Gebrauchsstellung in eine Zwischenstellung, in welcher der Arretierbolzen 22 an dem Endanschlag 16 anliegt, verlagerbar ist, darüber hinaus jedoch nicht. Dadurch ist gewährleistet, dass beim Auftreten hoher Kräfte, die auf das Sitzteil 4 wirken, insbesondere bei einem Unfall oder dergleichen das Sitzteil 4 nicht ungewollt in die Nicht-Gebrauchsstellung verschwenken kann. Es kann maximal nur derart weit mit der Vorderkante 6 von dem Sitzgestell 3 entfernt werden, bis der Arretierbolzen 22 an der Anschlagsfläche 17 zur Anlage kommt, wie in 2 gezeigt.
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Diese Arretierung ist jedoch bei Bedarf durch den Benutzer manuell lösbar, indem er entweder direkt mit seinen Fingern oder mithilfe eines Werkzeugs 24 die Handhabe 15 betätigt, um den Arretierhaken 10 gemäß Pfeil 25 weiter in eine Freigabestellung an seinem freien Ende 14 unter elastischer Verformung des Arretierhakens 10 selbst zu verlagern. Somit kann ein Benutzer jederzeit, wenn er das Sitzteil 4 in die Zwischenstellung verbracht hat, durch Betätigen der Handhabe 15 die Arretierung des Sitzteils 4 vollständig lösen und das Sitzteil 4 bei Bedarf in eine beispielsweise vertikal aufgestellte Nicht-Gebrauchsstellung verschwenken.
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Durch die vorteilhaften Anlaufschrägen 18 und 20 ist dieser Vorgang einfach reversibel, indem das Sitzteil 4 aus der Nicht-Gebrauchsstellung in Richtung der Gebrauchsstellung zurückbewegt wird. Der Arretierbolzen 22 trifft dabei zunächst auf die Anlaufschräge 18, wodurch das Hakenelement 10 in die Freigabestellung verlagert wird, wenn der Arretierbolzen 22 an der Anlauffläche 18 entlang gleitet. Nach Überwinden des Endanschlags 16 trifft der Arretierbolzen 22 auf die Anlauffläche 18 des Arretiervorsprungs 19 und drängt diesen ebenfalls unter elastischer Verformung zurück, sodass der Arretierbolzen 22 letztendlich in die Gebrauchsstellung, wie in 1 gezeigt, gelangt und damit das Sitzteil 4 wieder in der Gebrauchsstellung durch den Arretiervorsprung 19 des Arretierhakens 10 gehalten ist.
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Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel der Verriegelungsvorrichtung 2, in 2 durch gestrichelte Linien eingezeichnet, ist der Arretierhaken 10 nicht oder nicht nur selbst elastisch verformbar ausgebildet, sondern an dem Ende 13 durch ein Schwenkgelenk 26 an dem Boden 11 des Gehäuses 7 verschwenkbar gelagert. Dabei ist dem Arretierhaken 10 außerdem zumindest ein Federelement 27 zugeordnet, das zwischen dem Arretierhaken 10 und einer Seitenwand des Gehäuses 7 vorgespannt gehalten ist, ohne den Arretierhaken 10 in die Sperrstellung zu drängen. Durch Überwinden der Federkraft des Federelements 27 kann der Bolzen 22 an dem Arretiervorsprung 19 und nach manueller Betätigung des Arretierhakens 10 auch an dem Endanschlag 16 vorbei bewegt werden. Ebenso kann unter Überwindung der Federkraft des Federelements 27 der Arretierbolzen 22 wieder zurück in die Ausgangsstellung beziehungsweise Gebrauchsstellung gemäß 1 zurück verlagert werden, ohne dass es hierzu einer manuellen Betätigung des Arretierhakens 10 durch den Benutzer benötigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugsitz
- 2
- Verriegelungsvorrichtung
- 3
- Sitzgestell
- 4
- Sitzteil
- 5
- Pfeil
- 6
- Vorderkante
- 7
- Gehäuse
- 8
- Aufnahme
- 9
- Vertiefung
- 10
- Arretierhaken
- 11
- Boden
- 12
- Vertiefung
- 13
- Ende
- 14
- Ende
- 15
- Betätigungsabschnitt
- 16
- Endanschlag
- 17
- Anschlagsfläche
- 18
- Anlauffläche
- 19
- Arretiervorsprung
- 20
- Anlauffläche
- 21
- Anlauffläche
- 22
- Arretierbolzen
- 23
- Arretierbügel
- 24
- Werkzeug
- 25
- Pfeil
- 26
- Schwenkgelenk
- 27
- Federelement