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Die Erfindung betrifft ein Hebelgetriebe für einen in einer Falzluft verdeckt angeordneten Treibstangenbeschlag mit einem gegenüber einer Stulpschiene verschwenkbaren Bedienhebel zum Antrieb einer an der Stulpschiene längsverschieblich geführten Treibstange und mit einer Anhebevorrichtung zur Bewegung des Bedienhebels von einer versenkten Grundstellung in eine hervorstehende Bedienstellung und mit einer Haltevorrichtung zur Halterung des Bedienhebels in der versenkten Grundstellung.
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Ein solches Hebelgetriebe ist beispielsweise aus der
EP 1 790 804 A2 bekannt. Bei diesem Hebelgetriebe hat die Anhebevorrichtung eine auf einem Wippenschenkel angeordnete Anhebehandhabe. Ein mit der Anhebehandhabe gekoppelter weiterer Wippenschenkel liegt an der Unterseite des Bedienhebels an. Beim Niederdrücken der Anhebehandhabe wird der Bedienhebel aus der versenkten Grundstellung in die hervorstehende Bedienstellung bewegt. Die Halteeinrichtung hat einen Magneten, welcher den Bedienhebel in der versenkten Grundstellung hält. Hierdurch hat das Hebelgetriebe eine große Anzahl von Bauteilen.
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Aus der
DE 202 01 808 U1 ist eine Verschlussvorrichtung bekannt geworden, bei der eine Haltevorrichtung einen Falzhebel formschlüssig in einer mit der Falzfläche abschließenden Stellung hält. Über ein Federelement wird der Falzhebel in eine hervorstehende Stellung bewegt. Diese Verschlussvorrichtung weist ebenfalls eine hohe Anzahl an Bauteilen auf.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Hebelgetriebe der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass es besonders einfach aufgebaut und sicher zu bedienen ist.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Haltevorrichtung einen längsbeweglichen Schieber hat und dass der Schieber von einer den Bedienhebel in der Grundstellung haltenden Haltestellung in eine den Bedienhebel in die Bedienstellung anhebenden Freigabestellung bewegbar ist.
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Durch diese Gestaltung sind wesentliche Bauteile der Haltevorrichtung und der Anhebevorrichtung gemeinsam in dem Schieber angeordnet. Hierdurch werden zusätzlich am Bedienhebel anzuordnende Magnete oder Federelemente vermieden. Damit ist das Hebelgetriebe besonders einfach aufgebaut. Zudem ist das Hebelgetriebe besonders sicher zu bedienen, weil die Bewegung des Schiebers für die Funktion der Halteeinrichtung und der Anhebeeinrichtung maßgeblich ist.
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Die Steuerung der Haltevorrichtung gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn der Schieber von einem Federelement in die Haltestellung vorgespannt ist.
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Die Steuerung der Anhebevorrichtung gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn der Schieber und der Bedienhebel mit einer Rampe und einem bei der Bewegung des Schiebers an der Rampe entlang gleitenden Abstützelement einander gegenüberstehen. Durch diese Gestaltung gleitet das Abstützelement des einen Bauteils über die Rampe des anderen Bauteils, so dass bei der Bewegung des Schiebers der Bedienhebel in die Bedienstellung angehoben wird. Selbstverständlich kann das Abstützelement ebenfalls rampenförmig gestaltet sein.
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Der Bedienhebel lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung aktiv in der Bedienstellung abstützen, wenn der Schieber eine den Bedienhebel in der Bedienstellung abstützende Gleitfläche hat. Nach dem Lösen der Haltevorrichtung durch die eine Bewegung des Schiebers gelangt die Gleitfläche bei der Rückbewegung des Schiebers in die Haltestellung zwischen Bedienhebel und Stulpschiene und stützt den Bedienhebel ab.
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Der Bedienhebel ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung in der Haltestellung des Schiebers zuverlässig gehalten, wenn der Bedienhebel in der versenkten Grundstellung an einem Anschlag des Schiebers anliegt. Hierdurch gestaltet sich zudem die Haltevorrichtung konstruktiv besonders einfach. Durch diese Gestaltung vermag der Schieber den Bedienhebel mit der Gleitfläche in der hervorstehenden Bedienstellung oder mit dem Anschlag in der versenkten Grundstellung abzustützen.
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Der Schieber gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn der Anschlag und die Gleitfläche des Schiebers auf einander gegenüberliegenden Seiten eines Steges angeordnet sind.
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Die Montage des Hebelgetriebes gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn der Schieber eine Führung in einem Gehäuse hat und dass das Gehäuse mit der Stulpschiene verbunden ist.
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Zur weiteren Vereinfachung der Montage des Hebelgetriebes trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Gehäuse, das Federelement und der Schieber als vormontierbare bauliche Einheit ausgebildet sind.
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Die Verbindung des Schiebers mit dem Gehäuse und die Begrenzung der Verschieblichkeit des Schiebers gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn der Schieber einen in ein Langloch des Gehäuses eindringenden Sicherungszapfen hat.
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Die Erzeugung der vormontierbaren Einheit gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn der Sicherungszapfen eine Einführschräge und einen sich an die Einführschräge anschließenden Absatz hat und dass der Absatz den Schieber im Langloch gegen die Kraft des Federelementes abstützt. Durch diese Gestaltung kann der Schieber in das Gehäuse eingeführt werden, bis die Einführschräge des Sicherungszapfens mit dem Absatz hinter einen Rand des Langlochs einschnappt.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
- 1 ein zweiflügeliges Fenster mit einem Treibstangenbeschlag,
- 2 vergrößert eine perspektivische Darstellung eines Hebelgetriebes des Treibstangenbeschlages aus 1,
- 3 stark vergrößert eine Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des Hebelgetriebes aus 2 entlang der Linie III - III,
- 4 stark vergrößert eine Seitenansicht eines Teilbereichs des Hebelgetriebes aus 1 in einer Grundstellung,
- 5 die Seitenansicht des Hebelgetriebes aus 4 in einer Bedienstellung,
- 6 den Bedienhebel des Hebelgetriebes in einer perspektivischen Darstellung.
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1 zeigt ein zweiflügeliges Fenster ohne Mittelpfosten mit zwei an einem Rahmen 1 angelenkten Flügeln 2, 3. Die Flügel 2, 3 haben jeweils einen Treibstangenbeschlag 4, 5, über den sie mit dem Rahmen 1 verriegelt werden. Einer der Flügel 2 hat eine Handhabe 6 zum Antrieb des an diesem Flügel 2 angeordneten Treibstangenbeschlages 4. Der andere Flügel 3 hat ein verdeckt in einer Falzluft zwischen den Flügeln 2, 3 angeordnetes Hebelgetriebe 7 zum Antrieb des an diesem Flügel 2 angeordneten Treibstangenbeschlages 5.
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2 zeigt eine vergrößerte perspektivische Darstellung auf das Hebelgetriebe 7 aus 1. Das Hebelgetriebe 7 ist an einer fest mit dem Flügel 3 verbundenen Stulpschiene 8 angeordnet und treibt eine an der Stulpschiene 8 längsverschieblich geführte Treibstange 9 an. Das Hebelgetriebe 7 hat einen über eine Lagerung 10 mit der Stulpschiene 8 verbundenen Bedienhebel 11. Der Bedienhebel 11 ist über einen zweiseitig gelagerten Zwischenhebel 12 mit der Treibstange 9 verbunden, so dass die Treibstange 9 verschoben wird, wenn der Bedienhebel 11 um die Lagerung 10 an der Stulpschiene 8 verschwenkt wird. In der dargestellten Stellung ist die Treibstange 9 in einer Stellung gehalten, in der der Flügel 3 im Rahmen 1 oder dem anderen Flügel 2 verriegelt ist. Der Bedienhebel 11 befindet sich dabei in einer versenkten Grundstellung, in der er bündig mit einer Falzfläche des Flügels 3 abschließt. Das freie Ende des Bedienhebels 11 steht einem Schieber 13 gegenüber.
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3 zeigt eine vergrößerte Schnittdarstellung durch den Bedienhebel 11 und den Schieber 13 aus 2 entlang der Linie III - III. Der Schieber 13 ist in einer Führung 14 gegenüber einem mit der Stulpschiene 8 fest vernieteten Gehäuse 15 geführt und von einem Federelement 16 in Richtung des freien Endes des Bedienhebels 11 vorgespannt. Das Gehäuse 15 hat ein Langloch 17 zur Aufnahme eines Sicherungszapfens 18 des Schiebers 13. Der Sicherungszapfen 18 hat eine Einführschräge 19 und einen sich an die Einführschräge 19 anschließenden Absatz 20. Der Absatz 20 stützt den Schieber 13 im Langloch 17 gegen die Kraft des Federelementes 16 ab.
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Der Schieber 13 und der Bedienhebel 11 haben eine Anhebevorrichtung 21 mit einer am Schieber 13 angeordneten Rampe 22, welche einem Abstützelement 23 des Bedienhebels 11 gegenübersteht. Das Abstützelement 23 ist als Rand einer Ausnehmung 24 in der der Stulpschiene 8 zugewandten Seite des Bedienhebels 11 angeordnet. Durch Bewegung des Schiebers 13 gegen die Kraft des Federelementes 16 drückt die Rampe 22 gegen das Abstützelement 23, wodurch der Bedienhebel 11 in eine in 5 dargestellte, hervorstehende Bedienstellung bewegt werden kann. An der der Stulpschiene 8 abgewandten Seite hat der Schieber 13 eine raue Greiffläche 25 zum Verschieben mit der Hand.
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4 zeigt den Bedienhebel 11 und den Schieber 13 in einer Seitenansicht im Bereich einer Halteeinrichtung 26. Der Schieber 13 übergreift den in der dargestellten Grundstellung befindlichen Bedienhebel 11 mit einem Steg 27. Der Steg 27 hat an seiner der Stulpschiene 8 zugewandten Seite einen Anschlag 28 zur Abstützung des Bedienhebels 11. Die Halteeinrichtung 26 befindet sich damit in einer Haltestellung, in der der Bedienhebel 11 in Grundstellung gehalten ist.
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Bewegt man den Schieber 13 gegen die Kraft des Federelementes 16 aus dem Bewegungsbereich des Bedienhebels 11 in eine Freigabestellung heraus, wird sowohl die Bewegung des Bedienhebels 11 freigegeben, als auch der Bedienhebel 11 über die entlang des Abstützelementes 23 gleitenden Rampe 22 angehoben. Damit wird der Bedienhebel 11 aus seiner versenkten Grundstellung in die hervorstehende Bedienstellung bewegt.
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Die hervorstehende Stellung des Bedienhebels 11 ist in 5 dargestellt. Nach dem Loslassen des Schiebers 13 schiebt sich dieser, angetrieben von der Kraft des Federelementes 16 mit einer Gleitfläche 29 unter das freie Ende des Bedienhebels 11 und stützt diesen ab. Hierdurch kann dieser einfach gegriffen und der Treibstangenbeschlag 5 aus 1 angetrieben werden.
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6 zeigt perspektivisch den Bedienhebel 11 in einer Ansicht auf die Ausnehmung 24 mit dem Abstützelement 23. Hierbei sind Lagerbohrungen 30, 31 für die Lagerung 10 des Bedienhebels 11 an der Stulpschiene 8 und für den Zwischenhebel 12 zum Antrieb der Treibstange 9 sichtbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1790804 A2 [0002]
- DE 20201808 U1 [0003]