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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion eines kritischen Zustands bei einem Kältemittelkreislauf eines Fahrzeuges. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein System mit einem Drucksensor für ein Fahrzeug.
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Kältemittelverdichter können z. B. im Riementrieb eines Fahrzeuges vorgesehen sein. Aus dem Stand der Technik sind Sicherheitsmaßnahmen bekannt, um einen kritischen Zustand wie einen Fehlerfall des Verdichters zu erkennen. In einem solchen Fehlerfall kann der Kältemittelverdichter blockieren. Damit diese Blockade dann nicht zu einem Versagen des Riementriebs führt, kann eine Rutschkupplung am Verdichter verbaut sein, welche im Fehlerfall diesen vom Riementrieb entkoppeln. Auch können im Kältekreis Hochdrucksensoren verbaut sein, welche den Kältekreis abschalten, wenn der zulässige Druck überschritten wird.
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Aus der Schrift
DE 41 27 635 A1 ist eine Überwachung eines Klimaanlagenkompressors bekannt, bei der ein Absinken einer Drehzahl des Kompressors während des Betriebs unter eine vorgegebene Schwelle als Fehlerzustand erkannt wird. Bei einem aufgetretenen Fehler kann der Kompressor durch Öffnen einer elektromagnetischen Kupplung vom Riemenantrieb getrennt werden.
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In der weiteren Schrift
DE 11 2009 000 496 T5 ist ein Hochdrucksensor offenbart, der in einem Hochdruckabschnitt des Kühlkreislaufs vorgesehen ist, um in diesem Abschnitt den Kältemitteldruck (Hochdruck) zu erfassen. Wenn der Hochdruck einen Schwellenwert überschreitet, wird ein Fehlerzustand erkannt und der Kompressor gestoppt.
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Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist, dass diese häufig mit einem erhöhten technischen Aufwand verbunden sind, und/oder einige Fehlerfälle nicht zuverlässig erkannt werden können. So kann z. B. der Verbau einer Rutschkupplung den Nachteil mit sich bringen, dass der Riementrieb unter größeren Spannungen betrieben werden muss. Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine technisch verbesserte und insbesondere zuverlässigere Lösung zur Detektion eines kritischen Zustands vorzuschlagen.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System, und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Verfahren zur Detektion eines kritischen Zustands bei einem Kältemittelkreislauf eines Fahrzeuges. Der Kältemittelkreislauf kann einen Verdichter wie einen Kältemittelverdichter aufweisen, sodass der kritische Zustand einen Fehlerfall des Verdichters umfassen kann.
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Hierbei ist vorgesehen, dass die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden, vorzugsweise nacheinander oder in beliebiger Reihenfolge, wobei einzelne oder sämtliche Schritte auch wiederholt durchgeführt werden können:
- - Durchführen einer Erfassung von Druckpulsationen in dem Kältemittelkreislauf, insbesondere durch Druckmessungen eines Drucksensors des Fahrzeuges bzw. des Kältemittelkreislaufes, bzw. des Drucksensors eines erfindungsgemäßen Systems,
- - Bestimmen eines Erfassungsergebnisses der Erfassung, wobei das Erfassungsergebnis für eine Frequenz der erfassten Druckpulsationen spezifisch ist, insbesondere durch den Drucksensor des Fahrzeuges bzw. des Kältemittelkreislaufes, wobei vorzugsweise das Erfassungsergebnis die Anzahl der Druckpulsationen pro Zeit umfasst,
- - Durchführen der Detektion des kritischen Zustands (zumindest) anhand des Erfassungsergebnisses, insbesondere durch den Drucksensor des Fahrzeuges bzw. des Kältemittelkreislaufes oder durch ein Steuergerät des Fahrzeuges, welches zuvor das Erfassungsergebnis vom Drucksensor erfasst, wobei der kritische Zustand insbesondere dann detektiert wird, wenn die Frequenz bzw. die Anzahl der Druckpulsationen pro Zeit eine vordefinierte Schwelle unterschreitet.
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Dies hat den Vorteil, dass zur Detektion des kritischen Zustands nicht (nur) der absolute Wert des Drucks ausgewertet wird, sondern die auftretenden Druckpulsationen im Kältemittelkreislauf. Konkret können somit Druckpulsationen des Kältemittels Berücksichtigung finden, welche z. B. anhand der Frequenz des Auftretens der Druckpulsationen charakterisierbar sind. Weitere Eigenschaften der Druckpulsationen können dabei die Amplitude und/oder die Anzahl und/oder ein Muster des Auftretens sein, welche optional ebenfalls zum Bestimmen des Erfassungsergebnisses verwendet werden können. Besonders vorteilhaft kann jedoch die Verwendung eines Wertes der Frequenz der erfassten Druckpulsationen sein, da diese auf die Drehzahl des Verdichters hinweisen, und somit für einen Fehlerfall des Verdichters spezifisch sind. Der Wert der Frequenz kann z. B. dadurch als das Erfassungsergebnis oder für das Erfassungsergebnis verwendet werden, dass die Anzahl der Druckpulse (der Druckpulsationen) pro einer vordefinierten Zeitdauer gezählt wird. Diese Anzahl kann dann (direkt oder weiterverarbeitet) als Wert für die Frequenz verwendet werden. Der kritische Zustand kann bspw. dann detektiert werden, wenn dieser Wert einen vordefinierten Schwellenwert unterschreitet.
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Der Verdichter kann z. B. von einer Brennkraftmaschine über einen Riemen angetrieben werden. Die Drehzahl des Verdichters (Verdichterdrehzahl) kann dabei abhängig und insbesondere proportional zu einer Drehzahl der Brennkraftmaschine sein. Somit kann bei Kenntnis der Drehzahl der Brennkraftmaschine auch die Plausibilität der Verdichterdrehzahl geprüft werden. Eine Abweichung der Drehzahl des Verdichters, welche gemäß der Drehzahl der Brennkraftmaschine vorliegen sollte, und der anhand der Frequenz der Druckpulsationen ermittelten Verdichterdrehzahl kann somit auf den kritischen Zustand hinweisen.
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Die Druckpulsationen können als periodische Druckstöße des Kältemittels auftreten. Ihre Anzahl pro Zeitdauer (also Frequenz) kann dabei von der Verdichterdrehzahl abhängen, und somit umgekehrt auch die Ermittlung der Verdichterdrehzahl ermöglichen. Durch die diskontinuierliche Rückexpansion in den Verdichter kann bei der Verdichtung die Druckpulsation auf der Hochdruckseite entstehen. Diese kann beispielhaft je nach Motordrehzahl, Übersetzung und Kolbenanzahl (bei Hubkolbenverdichter oder bei anderen Verdichterformen entsprechend einer anderen Information) variieren. Die Frequenz der Druckpulsation kann bspw. bei 9000 U/min und 7 Kolben bis zu 1050 Hz betragen. Diese Frequenz liegt dabei oberhalb der klassischen Übertragungsfrequenz von LIN- oder CAN-Bus Systemen, und kann ferner durch herkömmliche Hochdrucksensoren nicht erfasst werden. Es kann daher vorgesehen sein, dass ein Drucksensor mit entsprechend hoher Auflösung verwendet wird, und/oder die Signalverarbeitung zur Detektion zumindest teilweise innerhalb des Drucksensors erfolgt. Die Anzahl der Druckpulsationen pro Zeiteinheit (also die Frequenz), die hieraus ermittelte Verdichterdrehzahl oder der Ausfall des Verdichters (also der detektierte kritische Zustand) kann dann zu dem restlichen Fahrzeug durch den Drucksensor kommuniziert werden. Bei einer Weitergabe der Druckpulsationen kann die Berechnung der Motordrehzahl unter Kenntnis des Übersetzungsverhältnisses und z. B. der Kolbenanzahl des Verdichters in einem Steuergerät des Fahrzeuges erfolgen. Somit kann auch ein System unter Schutz gestellt sein, in dem der Drucksensor sowie ein Steuergerät des Fahrzeuges vorgesehen sind, und der Drucksensor die ermittelte Verdichterdrehzahl an das Steuergerät ausgibt. Dabei kann unter der Kenntnis des Übersetzungsverhältnisses zwischen Verdichter und Verbrennungsmotor des Fahrzeuges eine Motordrehzahl ermittelt werden, und mit Kenntnis der von einem Motorsteuergerät ermittelten tatsächlichen (aktuelle) Drehzahl des Verbrennungsmotors überprüft werden, ob eine Inplausibilität vorliegt. Daraufhin können geeignete Maßnahmen zum Schutz des Motors eingeleitet werden (z.B. das Öffnen einer Magnetkupplung). In einer weiteren Ausprägung kann der Drucksensor mit Kenntnis des Übersetzungsverhältnisses direkt die Motordrehzahl berechnen und an das Steuergerät kommunizieren. Auch kann ein System unter Schutz gestellt werden, in dem der Drucksensor die aktuelle Drehzahl des Verbrennungsmotors selber (beispielsweise durch ein integriertes Mikrofon) ermittelt. In diesem Fall kann der Sensor auch ein binäres Signal ausgeben, welches lediglich den kritischen Zustand indiziert.
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Vorteilhaft ist es zudem, wenn das Fahrzeug als ein Kraftfahrzeug, insbesondere gleisloses Landkraftfahrzeug, ausgebildet ist. So kann das Fahrzeug z. B. als ein Fahrzeug mit Brennkraftmaschine (also einen Verbrennungsmotor) oder auch als Hybridfahrzeug, das eine Brennkraftmaschine und eine Elektromaschine zur Traktion umfasst, ausgebildet sein. Vorzugsweise kann das Fahrzeug somit mit einem Hochvolt-Bordnetz und/oder einem Elektromotor ausgeführt sein. Es kann sich weiter bei dem Fahrzeug um ein Personenkraftfahrzeug oder Lastkraftfahrzeug handeln. Das Fahrzeug kann einen Kältemittelkreislauf aufweisen, um insbesondere eine Klimaanlage des Fahrzeuges zu betrieben. Hierzu kann auch ein Verdichter im Kältemittelkreislauf vorgesehen sein.
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Es kann von Vorteil sein, wenn im Rahmen der Erfindung zum Durchführen der Erfassung ein Drucksensor, insbesondere in der Form eines Hochdrucksensors, mit einer Abtastrate (also einer zeitlichen Auflösung) betrieben wird, die geeignet ist, die Frequenz der erfassten Druckpulsationen zu erfassen. In anderen Worten kann es ein Erfindungsgedanke sein, dass ein solcher Drucksensor im Kältemittelkreislauf des Fahrzeuges verwendet wird, welcher geeignet ist, die Drehzahl des Verdichters messen zu können. Hierzu kann der Drucksensor eine Auflösung aufweisen, die es ermöglicht, die für die Drehzahl spezifische Frequenz der Druckpulsationen zu erfassen. Die Auflösung kann z. B. dazu geeignet sein, die Frequenz bis mindestens 1000 Hz oder mindestens 3000 Hz oder mindestens 10000Hz zu erfassen.
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Zudem ist im Rahmen der Erfindung denkbar, dass ein Verdichter, insbesondere Kältemittelverdichter, im Kältemittelkreislauf vorgesehen ist, sodass vorzugsweise die Frequenz der erfassten Druckpulsationen und damit auch das Erfassungsergebnis für eine Verdichterdrehzahl des Verdichters spezifisch ist, wobei der kritische Zustand in der Art eines Fehlers beim Verdichter detektiert werden kann. Der Fehler kann sich z. B. dadurch zeigen, dass die Verdichterdrehzahl sich reduziert oder auf null sinkt. Entsprechend ist es möglich, dass der kritische Zustand dann detektiert wird, wenn die Verdichterdrehzahl oder die Frequenz oder das Erfassungsergebnis unter einem bestimmten Schwellenwert sinkt. Der Schwellenwert kann dabei dynamisch während der Durchführung des Verfahrens festgelegt werden, z. B. als bestimmter Prozentsatz einer Soll-Verdichterdrehzahl oder Soll-Frequenz.
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In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass das Durchführen der Detektion des kritischen Zustands zumindest den nachfolgenden Schritt umfasst:
- - Vergleichen des Erfassungsergebnisses mit einer Drehzahl einer Brennkraftmaschine des Fahrzeuges, um insbesondere eine Plausibilität der Frequenz der erfassten Druckpulsationen festzustellen.
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Das Erfassungsergebnis kann bspw. eine Motordrehzahl umfassen, welche anhand der Erfassung der Druckpulsationen berechnet wurde. Diese berechnete Motordrehzahl kann als ein Kennwert des Verdichters verstanden werden, welcher mit der tatsächlichen Drehzahl der Brennkraftmaschine übereinstimmen sollte, sofern der Verdichter fehlerfrei ist und es z. B. nicht zum Riemenschlupf kommt. Alternativ hierzu kann das Erfassungsergebnis die Frequenz der erfassten Druckpulsationen oder die daraus berechnete Verdichterdrehzahl wertemäßig umfassen. Dann ist es möglich, dass das Erfassungsergebnis mit einer Soll-Frequenz oder einer Soll-Verdichterdrehzahl verglichen wird, um die Plausibilität festzustellen. Die Feststellung der Plausibilität erfolgt z. B., wie bereits beschrieben, durch einen Vergleich mit einem Schwellenwert.
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Gemäß einem weiteren Vorteil kann vorgesehen sein, dass vor dem Durchführen der Detektion des kritischen Zustands der nachfolgende Schritt durchgeführt wird:
- - Ermitteln einer Verdichterdrehzahl eines Verdichters im Kältemittelkreislauf anhand der Frequenz der erfassten Druckpulsationen und anhand einer Information über den Verdichter, vorzugsweise einer Kolbenanzahl des Verdichters, wobei insbesondere das Erfassungsergebnis die ermittelte Verdichterdrehzahl umfasst.
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Wie voranstehend beschrieben wurde, kann die Verdichterdrehzahl direkt zur Detektion des kritischen Zustands herangezogen werden. Hierzu erfolgt bspw. ein Vergleich der ermittelten Verdichterdrehzahl mit einer Soll-Verdichterdrehzahl, wobei die Soll-Verdichterdrehzahl z. B. anhand einer aktuellen Drehzahl der Brennkraftmaschine und eines Übersetzungsverhältnisses ermittelt wird. Auch ist es möglich, dass anhand der ermittelten Verdichterdrehzahl weitere Berechnungen durchgeführt werden, bspw. die Motordrehzahl berechnet wird. Dies ermöglicht eine zuverlässige Bewertung des Betriebszustands des Verdichters. Die ermittelte Verdichterdrehzahl kann z. B. konkret dadurch ermittelt werden, dass die Frequenz (bzw. der Wert der Frequenz) mit einem vordefinierten Faktor (als die Information über den Verdichter) multipliziert wird. Die Detektion kann dann dadurch erfolgen, dass bei einer Abweichung zwischen dieser Verdichterdrehzahl und der Soll-Verdichterdrehzahl der kritische Zustand detektiert wird. Die Soll-Verdichterdrehzahl kann somit den Schwellenwert darstellen, bei dessen Unterschreitung durch die ermittelte (also tatsächliche) Verdichterdrehzahl der kritische Zustand detektiert wird. Die Information über den Verdichter kann je nach Verdichterart die Kolbenanzahl oder einen anderen Parameter betreffen. Dabei kann die Information auch als ein verdichterinternes Verhältnis von der Drehzahl des Verdichterantriebs (Verdichterdrehzahl) zur Druckpulsation verstanden werden.
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Auch ist es optional denkbar, dass vor dem Durchführen der Detektion des kritischen Zustands der nachfolgende Schritt durchgeführt wird:
- - Berechnen einer Motordrehzahl anhand der ermittelten Verdichterdrehzahl (und/oder anhand der erfassten Druckpulsationen bzw. der Frequenz) und anhand eines Übersetzungsverhältnisses zwischen dem Verdichter und einer Brennkraftmaschine des Fahrzeuges.
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Des Weiteren kann es möglich sein, dass das Durchführen der Detektion des kritischen Zustands zumindest den nachfolgenden Schritt umfasst:
- - Plausibilisieren der Frequenz der erfassten Druckpulsationen durch einen Vergleich der berechneten Motordrehzahl und/oder des Erfassungsergebnisses mit einer Information über eine tatsächliche Drehzahl der Brennkraftmaschine, um den kritischen Zustand bei Inplausibilität zu detektieren.
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Die Information über die tatsächliche Drehzahl kann dabei z. B. durch ein Motorsteuergerät ermittelt werden. Dabei kann die Information die tatsächliche Drehzahl wertemäßig umfassen, oder eine davon abgeleitete Größe betreffen.
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In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die Information über die tatsächliche Drehzahl der Brennkraftmaschine durch eine akustische Messung, insbesondere durch den Drucksensor, ermittelt wird. Somit ist es möglich, dass der Drucksensor die Detektion unabhängig von einem weiteren Steuergerät des Fahrzeuges bereitstellen kann. Der Drucksensor kann somit mehr als eine Druckerfassung bereitstellen, bspw. auch die akustische Erfassung und/oder eine Verarbeitung zur Durchführung der Detektion. Hierzu weist der Drucksensor z. B. ein Mikrofon und/oder eine Verarbeitungseinheit wie einen Prozessor auf. Entsprechend kann der Drucksensor auch als ein Sensorsystem verstanden werden.
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Es kann ferner möglich sein, dass ein bzw. der Drucksensor im Fahrzeug vorgesehen ist, welcher insbesondere derart in einem Abschnitt des Kältemittelkreislaufs angeordnet ist, dass zur Erfassung der Druckpulsationen zeitlich aufgelöst ein Verlauf eines Kältemitteldrucks erfasst wird, wobei vorzugsweise der Drucksensor eine oder wenigstens eine der nachfolgenden Informationen über eine Datenschnittstelle an ein Steuergerät des Fahrzeuges ausgibt:
- - ein Ergebnis der Detektion, wobei das Durchführen der Detektion vollständig durch den Drucksensor durchgeführt wird, um den kritischen Zustand zu indizieren,
- - die Frequenz der erfassten Druckpulsationen,
- - eine ermittelte Verdichterdrehzahl eines Verdichters im Kältemittelkreislauf,
- - eine anhand der ermittelten Verdichterdrehzahl berechnete Motordrehzahl,
- - eine Abweichung zwischen der berechneten Motordrehzahl und einer tatsächlichen Drehzahl einer Brennkraftmaschine des Fahrzeuges,
wobei bevorzugt die Ausgabe in der Art einer Spannungsausgabe und/oder einer Pulsweitenmodulation und/oder einer Datenausgabe an ein Bussystem des Fahrzeuges erfolgt. Die Ausgabe, insbesondere elektrische und/oder digitale Übermittlung, kann z. B. durch eine Pulsweitenmodulation oder durch die Ausgabe einer Spannung in einer bestimmten Höhe oder durch die Ausgabe von Daten an ein LIN- oder CAN-Bussystem erfolgen. Dies hat den Vortiel, dass die Erfassung und/oder die Detektion durch weitere Steuergeräte des Fahrzeuges ausgewertet werden kann. So kann bspw. anhand des Ergebnisses der Detektion eine Maßnahme eingeleitet werden, um einen Schaden am Fahrzeug zu verhindern.
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Optional ist es denkbar, dass in Abhängigkeit von der Detektion eine Maßnahme eingeleitet wird, um einen Verdichter im Kältemittelkreislauf in einen sicheren Betriebszustand zu überführen, vorzugsweise durch eine Ansteuerung einer Magnetkupplung zur Drehmomenttrennung zwischen dem Verdichter und einem Riemenantrieb des Fahrzeuges. Somit kann der kritische Zustand zuverlässig in einen sicheren Zustand überführt werden.
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Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein System mit einem Drucksensor für ein Fahrzeug, wobei der Drucksensor geeignet ist, die Schritte „Durchführen einer Erfassung“ und/oder „Bestimmen eines Erfassungsergebnisses“ und/oder „Durchführen der Detektion“ eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Damit bringt das erfindungsgemäße System die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren beschrieben worden sind. Ferner kann das System auch einen Verdichter und/oder ein Steuergerät aufweisen. Das Steuergerät kann z. B. den Schritt „Durchführen der Detektion“ eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchführen, um bei Detektion des kritischen Zustands wenigstens eine Maßnahme einzuleiten. Diese kann bspw. eine Ansteuerung einer Magnetkupplung zur Drehmomenttrennung zwischen dem Verdichter und einem Riemenantrieb des Fahrzeuges umfassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2 eine schematische Darstellung eines Kältemittelkreislaufs für ein erfindungsgemäßes Verfahren mit einem Drucksensor eines erfindungsgemäßen Systems,
- 3 eine schematische Darstellung eines Erfassungsergebnisses.
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In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
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In 1 gezeigt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Detektion 103 eines kritischen Zustands bei einem Kältemittelkreislauf 80 eines Fahrzeuges 1, wobei gemäß einem ersten Verfahrensschritt ein Durchführen einer Erfassung 101 von Druckpulsationen 70 in dem Kältemittelkreislauf 80 erfolgt. Gemäß einem zweiten Verfahrensschritt erfolgt ein Bestimmen 102 eines Erfassungsergebnisses der Erfassung 101, wobei das Erfassungsergebnis für eine Frequenz der erfassten Druckpulsationen 70 spezifisch ist. Anschließend kann gemäß einem dritten Verfahrensschritt ein Durchführen der Detektion 103 des kritischen Zustands anhand des Erfassungsergebnisses erfolgen. Anschließend kann zur iterativen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erneut der Verfahrensschritt 101 durchgeführt werden, anschließend 102, dann 103, usw.
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In 2 und 3 ist gezeigt, dass zum Durchführen der Erfassung 101 ein Drucksensor 15 mit einer Abtastrate 71 betrieben wird, die geeignet ist, die Frequenz der erfassten Druckpulsationen 70 zu erfassen. Dabei kann die Druckpulsation 70 eine bestimmte Frequenz aufweisen, welche durch die Druckschwankung 72 definiert wird. In 3 ist zur weiteren Veranschaulichung der zeitliche Verlauf des Drucks p des Kältemittels 60 über die Zeit t gezeigt. Das auf diese Weise bestimmte Erfassungsergebnis ist für die Frequenz spezifisch.
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In 2 sind Teile eines erfindungsgemäßen Systems gezeigt. Dabei ist auch ein Verdichter 10, insbesondere Kältemittelverdichter 10, im Kältemittelkreislauf 80 vorgesehen ist, sodass die Frequenz der erfassten Druckpulsationen 70 und damit auch das Erfassungsergebnis für eine Verdichterdrehzahl des Verdichters 10 spezifisch ist. Hierbei kann der kritische Zustand in der Art eines Fehlers beim Verdichter 10 detektiert werden. Weiter ist gezeigt, dass der Drucksensor 15 möglichst nahe am Verdichter 10 angeordnet ist. Der Drucksensor 15 kann in einem Abschnitt des Kältemittelkreislaufs 80 angeordnet sein, in welchem der Hochdruck durch den Drucksensor 15 messbar ist. Entsprechend kann der Drucksensor 15 auch als ein Hochdrucksensor bezeichnet werden. Der Hochdrucksensor kann in dem dargestellten Abschnitt des Kältemittelkreislaufs 80 vorgesehen sein, um in diesem Abschnitt den Kältemitteldruck p zu erfassen. Dabei kann der Hochdrucksensor auch dazu verwendet werden, um den Kältemitteldruck p wertemäßig zu erfassen. Bei einem Überschreiten eines Schwellenwertes durch den Kältemitteldruck p kann der Kältemittelkreislauf 80 abgeschaltet werden. Zusätzlich kann gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren die Frequenz des erfassten Kältemitteldrucks p ausgewertet werden, um die Druckpulsationen 70 zu erfassen und somit den kritischen Zustand zu detektieren. Hierbei wird insbesondere ein Unterschreiten eines Schwellenwertes durch die ermittelte Frequenz dazu führen, dass der kritische Zustand detektiert und ggf. eine Maßnahme eingeleitet wird.
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Es ist weiter beispielhaft ein Verdampfer 20, ein Kühlmittel-Kältemittel-Wärmeübertrager 30, ein Kühlmittelkühler 35 sowie eine Antriebskomponente 40 dargestellt. Außerdem ist der Transport von Kühlmittel 50 und Kältemittel 60 schematisch visualisiert.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 10
- Verdichter, Kältemittelverdichter
- 15
- Drucksensor
- 20
- Verdampfer
- 30
- Kühlmittel-Kältemittel-Wärmeübertrager
- 35
- Kühlmittelkühler
- 40
- Antriebskomponente, Batterie
- 50
- Kühlmittel
- 60
- Kältemittel
- 70
- Druckpulsationen
- 71
- Abtastrate
- 72
- Druckschwankung
- 80
- Kältemittelkreislauf
- 101
- erster Verfahrensschritt, Erfassung
- 102
- zweiter Verfahrensschritt, Bestimmen
- 103
- dritter Verfahrensschritt, Detektion
- p
- Druck
- t
- Zeit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4127635 A1 [0003]
- DE 112009000496 T5 [0004]