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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schmierstoffapplikator zum Auftragen eines Festschmierstoffes auf ein elektrisch leitendes Kontaktelement einer Steckvorrichtung sowie ein entsprechendes Verfahren hierzu. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Applikatorvorrichtung mit mindestens einem solchen Schmierstoffapplikator. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung eine Anordnung mit einer Applikatorvorrichtung und einer Steckvorrichtung, beispielsweise einer standardisierten Steckvorrichtung, insbesondere einem Ladestecker oder einer Ladesteckbuchse für ein Elektrofahrzeug. Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Ladestation mit einer solchen Anordnung.
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Als Elektrofahrzeuge werden hierbei rein elektrisch betriebene Fahrzeuge oder Fahrzeuge, die einen Elektroantrieb als Teilantrieb aufweisen, wie z.B. Hybridfahrzeuge, insbesondere Plugin-Hybride, unabhängig von deren Größe, d.h. Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und Nutzfahrzeuge auch der Land- und Forstwirtschaft, verstanden.
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Steckvorrichtungen werden in zahlreichen technischen Bereichen eingesetzt, um lösbare Verbindungen für die Übertragung von elektrischen Strömen und/oder Signalen zu erzeugen. Meistens werden hierbei elektrisch leitende Kontaktelemente der zu verbindenden Steckvorrichtungen miteinander kontaktiert. Bei vielen Anwendungen wird, nachdem die Übertragung abgeschlossen ist, die Verbindung wieder gelöst und somit ein Steckzyklus vollendet. Mit jedem Steckzyklus werden die beteiligten Kontaktelemente abgenutzt, da es zu einem Verschleiß der sich berührenden Kontaktoberflächen kommt. Dieser Oberflächenverschleiß wirkt sich negativ auf die Lebensdauer, die Wartungsfrequenz und/oder den Reparaturbedarf der Steckvorrichtungen aus.
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In der
US 4,428,092 A ist eine Vorrichtung zum Reinigen oder Schmieren unzugänglicher Kontaktstifte einer elektrischen Verbindungsanordnung gezeigt. Ein Verbinderblock enthält ein absorbierendes Element beispielsweise aus Polyurethanschaum, welches mit einem flüssigen Reinigungs- oder Schmiermittel gesättigt ist. Die Vorrichtung wird auf die Kontaktstifte zubewegt, bis diese vollständig in den Verbinderblock eingeführt sind, das absorbierende Element durchstechen und somit gereinigt bzw. geschmiert werden. In der
DE 16 39 075 A ist eine Steckvorrichtung mit unter gleitender Relativbewegung zusammenwirkenden Kontaktteilen gezeigt, wobei eines der Kontaktteile mit einer dünnen selbstschmierenden Schicht eines Gemisches aus einem elektrisch gut leitenden Metall und einem festen Schmierstoff versehen ist.
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Die Schicht wird beispielsweise aus einer Pulvermischung des gut leitenden Metalls und des festen Schmierstoffes unter Verwendung eines Plasmalichtbogens aufgetragen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile bei Steckvorrichtungen vermeidet oder zumindest verringert.
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Diese Aufgabe wird durch den eingangs genannten Schmierstoffapplikator gelöst, wobei der Schmierstoffapplikator einen Applikatorabschnitt mit einer Schmierfläche zur Kontaktierung des Kontaktelements aufweist, wobei die Schmierfläche von einem Festkörper aus oder mit dem Festschmierstoff gebildet ist, und wobei der Schmierstoffapplikator mit dem Kontaktelement zusammensteckbar ausgestaltet ist, indem der Applikatorabschnitt in Form eines zum Kontaktelement komplementären Gegenkontakts ausgestaltet ist.
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Mit einem „Festkörper aus oder mit dem Festschmierstoff“ ist ein fester Körper beschrieben, welcher gänzlich aus dem Festschmierstoff besteht oder den Festschmierstoff zumindest als einen Bestandteil enthält. Der Festkörper ist hierbei ein zusammenhängender Körper, der selbst keine Rieselfähigkeit besitzt, aus dem jedoch plättchen- oder pulverförmiger Abrieb entstehen kann. Der Festschmierstoff kann wiederum rieselfähig und insbesondere plättchen- oder pulverförmig sein, sofern er nicht Bestandteil des Festkörpers ist, sondern als Abrieb vorliegt. Die Partikelgrößen des Festschmierstoffs können vom Mikro- bis in den Nanometerbereich reichen.
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Der mit der vorliegenden Erfindung erzielte Vorteil besteht zum einen darin, dass das Kontaktelement mit dem erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikator durch Auftragen einer Schicht aus Festschmierstoff (kurz: Festschmierstoffschicht) geschmiert werden kann, sodass der Oberflächenverschleiß bei nachfolgenden Steckzyklen der Steckvorrichtung zumindest am geschmierten Kontaktelement gesenkt wird. Somit verlängern sich insbesondere Lebensdauer und Wartungsintervalle der Steckvorrichtung mit dem geschmierten Kontaktelement. Der Reparaturbedarf sinkt entsprechend.
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Die vorliegende Erfindung ist auch vorteilhaft, weil die Schmierfläche vom Festkörper aus oder mit dem Festschmierstoff gebildet ist, sodass das Auftragen des Festschmierstoffes durch Abreiben des Festkörpers an der Schmierfläche beim Zusammenstecken des Schmierstoffapplikators mit dem Kontaktelement erfolgen kann. Selbstverständlich kann das Auftragen des Festschmierstoffes auch beim Auseinanderziehen von Schmierstoffapplikator und Kontaktelement erfolgen. Insgesamt verleiht dies dem erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikator eine selbstdosierende Eigenschaft, da der Abrieb abnimmt, sobald sich auf dem Kontaktelement eine ausreichende Festschmierstoffschicht gebildet hat und der Reibungskoeffizient entsprechend sinkt. Es resultiert ein sparsamer Verbrauch an Festschmierstoff.
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Außerdem ist die vorliegende Erfindung vorteilhaft, weil der Applikatorabschnitt durch seine Formgebung das Kontaktelement genau an den Stellen kontaktiert, wo auch eine Kontaktierung mit dem Gegenkontakt stattfinden würde. Auf diese Weise ist es möglich den Festschmierstoff gezielt dort aufzutragen, wo eine Schmierung am meisten benötigt wird.
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Die Erfindung kann durch die folgenden, jeweils für sich vorteilhaften und beliebig miteinander kombinierbaren Ausgestaltungen weiter verbessert werden.
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Nach einer ersten möglichen Ausführungsform kann der Schmierstoffapplikator einen Trägerkörper umfassen, auf dem sich der die Schmierfläche bildende Festkörper befindet. Der Trägerkörper kann insbesondere aus Kunststoff, Metall, Keramik und/oder einem anderen, vom Festschmierstoff unterschiedlichen Material gefertigt sein. Beispielweise kann der Festkörper als eine Werkstofflage aus Festschmierstoff haftend auf dem Trägerkörper aufgetragen sein. Alternativ kann der Festkörper am Trägerkörper festgeschraubt und/oder festgeklemmt sein. Der Trägerkörper verleiht dem Applikatorabschnitt hierbei eine erhöhte Stabilität und trägt dazu bei, dass beispielsweise für das Erzeugen der Formgebung des Applikatorabschnitts weniger Schmierstoff als bei einer massiven Ausführung benötigt wird.
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Alternativ kann der Schmierstoffapplikator auch vollständig aus dem Festschmierstoff bestehen. Hierbei kann der Schmierstoffapplikator massiv oder hohl ausgestaltet sein. In diesem Fall bildet der Festkörper den gesamten Schmierstoffapplikator. Je nach verwendetem Festschmierstoff kann durch diese Ausführungsform eine Senkung der Material- und/oder Herstellungskosten des Schmierstoffapplikators erzielt werden.
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Um das Kontaktelement beim Auftragen der Festschmierstoffschicht nicht unnötig zu verschleißen, weist der Festkörper an der Schmierfläche vorzugsweise eine niedrigere Abriebfestigkeit oder mindestens eine niedrigere Härte als das Kontaktelement auf. Dies erleichtert ferner das Auftragen der Festschmierstoffschicht auf dem Kontaktelement.
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Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform kann sich die Schmierfläche zumindest in einem zur Steckvorrichtung weisenden, vorderen Bereich des Schmierstoffapplikators befinden. Beispielsweise kann der Festkörper und damit die Schmierfläche zumindest auf einer zur Steckvorrichtung zeigenden Spitze des Trägerkörpers angeordnet sein. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Schmierung des Kontaktelements beim Zusammenstecken bzw. Auseinanderziehen über die gesamte Länge oder zumindest über einen möglichst langen Längenabschnitt des Kontaktelements erfolgt.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Schmierfläche bezüglich des Trägerkörpers nach innen oder außen weisen. Ferner kann die Schmierfläche in Bezug auf den Trägerkörper innen oder außen liegen. Somit können je nach Ausrichtung und Lage der Schmierfläche männliche oder weibliche Kontaktelemente mit dem erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikator geschmiert werden.
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Bei Anwendungen des erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikators, bei denen die Steckvorrichtung, deren Kontaktelement geschmiert werden soll, einem Standard bzw. einer Norm entspricht, kann sich die Formgebung des Applikatorabschnitts aus diesem Standard bzw. dieser Norm ergeben. Insbesondere kann die Formgebung des Applikatorabschnitts zumindest abschnittsweise der Geometrie eines in diesem Standard bzw. dieser Norm definierten, zum Kontaktelement komplementären Gegenkontakts entsprechen. Hierbei kann die Schmierfläche in Form einer Kontaktfläche des auf diese Weise definierten Gegenkontakts ausgestaltet sein. Somit wird sichergestellt, dass die Schmierfläche im mit dem Kontaktelement zusammengesteckten Zustand des Schmierstoffapplikators am Kontaktelement, vorzugsweise reibend, anliegt. Außerdem erweitert die Konformität mit der standardisierten bzw. genormten Geometrie die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikators.
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Gemäß einer Ausführungsform mit einfacher Geometrie kann der Applikatorabschnitt in Form eines Kontaktstifts ausgestaltet sein, wobei die Schmierfläche zumindest teilweise eine Außenfläche des Kontaktstiftes bildet. Beispielweise kann der Applikatorabschnitt als ein zylinderförmiger Kontaktpin mit kreisrunder Grundfläche ausgestaltet sein. In diesem Fall kann die Schmierfläche zumindest teilweise eine Mantelfläche und/oder Deckfläche des zylinderförmigen Kontaktpins bilden. Diese Ausführungsform eignet sich vor allem für Anwendungen, bei denen das zu schmierende Kontaktelement eine Hülsenform aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann der Applikatorabschnitt und/oder der Trägerkörper auch kegelförmig, konusförmig, prismenförmig, pyramidenförmig oder als eine Kombination der vorangegangenen Formen ausgestaltet sein.
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Um den Kontaktwiderstand des geschmierten Kontaktelements bei nachfolgenden Steckzyklen der Steckvorrichtung nicht unnötig durch das Vorhandensein der Festschmierstoffschicht zu erhöhen, kann der Festschmierstoff elektrisch leitend sein.
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Alternativ kann der Festschmierstoff elektrisch nichtleitend sein. Dies erweitert den zur Verfügung stehenden Auswahlbereich an Werkstoffen, die als Festschmierstoff ausgewählt werden können.
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Insbesondere kann der Festschmierstoff Graphit sein oder zumindest enthalten. Die Nutzung von Graphit führt vorteilhafterweise zu einer längeren Beständigkeit der Schmierung, im Vergleich zu Schmierölen oder -fetten, welche häufig mit der Zeit einer chemischen bzw. thermischen Veränderung unterliegen und/oder dazu neigen, Staub und andere Partikel zu binden. Alternativ oder zusätzlich kann der Festschmierstoff Molybdändisulfid, Wolframdisulfid oder Silbersulfid enthalten. Ferner alternativ kann der Festschmierstoff Molybdändisulfid, Wolframdisulfid oder Silbersulfid sein.
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Der Festkörper kann entsprechend Graphit, Molybdändisulfid, Wolframdisulfid und/oder Silbersulfid enthalten. Ferner kann der Festkörper elektrisch leitend oder nichtleitend sein.
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Die zugrunde gelegte Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, wobei das Verfahren den Schritt umfasst: Zusammenstecken des Kontaktelements mit einem Schmierstoffapplikator nach einer der vorangegangenen Ausführungsformen, sodass sich die Schmierfläche des Applikatorabschnitts unter Erzeugung von Abrieb an der Schmierfläche entlang des Kontaktelements bewegt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren profitiert von den oben genannten Vorteilen des erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikators.
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Aus Gründen der elektrischen Sicherheit findet das Zusammenstecken vorzugsweise in einem elektrisch nicht aktiven Zustand der Steckvorrichtung statt.
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Nach einer möglichen Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Verfahren auch den Schritt umfassen: Auseinanderziehen des Kontaktelements und des Schmierstoffapplikators, sodass sich die Schmierfläche des Applikatorabschnitts unter Erzeugung von Abrieb an der Schmierfläche entlang des Kontaktelements bewegt.
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Die eingangs zugrunde gelegte Aufgabe kann ferner durch eine Applikatorvorrichtung gelöst werden, wobei die Applikatorvorrichtung mindestens einen Schmierstoffapplikator gemäß einer der oben genannten Ausführungsformen und einen Grundkörper, an dem der mindestens eine Schmierstoffapplikator angeordnet ist, umfasst, wobei die Applikatorvorrichtung als ein mit der Steckvorrichtung zusammenfügbares, vorzugsweise blindes, Gegenstück der Steckvorrichtung ausgestaltet ist. Insbesondere kann die Applikatorvorrichtung als eine zur Steckvorrichtung komplementäre Gegensteckvorrichtung ausgestaltet sein.
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Als „blindes“ Gegenstück ist die Applikatorvorrichtung als ein Gegenstück der Steckvorrichtung ausgestaltet, welches keine elektrische Funktion erfüllt.
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Neben den bereits erläuterten Vorteilen ist die erfindungsgemäße Applikatorvorrichtung auch dadurch vorteilhaft, dass der Festschmierstoff mit ihr aktiv oder passiv aufgetragen werden kann. Bei einer aktiven Auftragung wird die erfindungsgemäße Applikatorvorrichtung ausschließlich zum Auftragen der Festschmierstoffschicht genutzt. D.h. die Schmierung stellt die Primärfunktion der Applikatorvorrichtung dar. Andererseits kann die Applikatorvorrichtung aber auch eine der Schmierung übergeordnete, andere Primärfunktion erfüllen, wobei sich die Schmierung lediglich als Sekundärfunktion ergibt. Mit anderen Worten kann die Schmierung auch nebenbei und somit passiv erfolgen. Dies wird im Folgenden noch näher erläutert.
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Optional können die obigen Verfahrensschritte jeweils im Rahmen des Zusammenfügens der Steckvorrichtung mit der Applikatorvorrichtung bzw. beim Auseinanderziehen dieser erfolgen.
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Nach einer möglichen Ausführungsform der Applikatorvorrichtung kann der Grundkörper ein zur Steckvorrichtung komplementär ausgeformtes Steckgesicht, insbesondere ein Dummy-Steckgesicht oder Blindsteckgesicht, aufweisen. Der mindestens eine Schmierstoffapplikator kann hierbei im Steckgesicht angeordnet sein. Vorteilhafterweise kann das Steckgesicht so eine führende Funktion beim Zusammenfügen der Applikatorvorrichtung mit der Steckvorrichtung erfüllen. Dies schützt und schont den mindestens einen Schmierstoffapplikator der Applikatorvorrichtung.
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Falls die Steckvorrichtung einem Standard bzw. einer Norm entspricht, kann sich die Formgebung des Steckgesichts aus diesem Standard bzw. dieser Norm ergeben. Insbesondere kann die Formgebung des Steckgesichts der Formgebung eines in dem Standard bzw. der Norm definierten Steckgesichts einer zur Steckvorrichtung komplementären Gegensteckvorrichtung zumindest abschnittsweise entsprechen. Außerdem kann sich die Position des mindestens einen Schmierstoffapplikators im Steckgesicht aus diesem Standard bzw. dieser Norm ergeben. Insbesondere kann jene Position einer in dem Standard bzw. der Norm definierten Position des zum Kontaktelement komplementären Gegenkontakts entsprechen.
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Die Applikatorvorrichtung und vor allem ihr Grundkörper kann als eine vorzugsweise aufsetzbare und wieder abnehmbare Abdeckung zum Abdecken der Steckvorrichtung ausgestaltet sein. Der Grundkörper kann die Abdeckung hierbei vollständig oderzumindest teilweise bilden. Die Abdeckung kann auch in Teilen vom Trägerkörper des mindestens einen Schmierstoffapplikators gebildet sein. Die Abdeckung kann insbesondere dafür vorgesehen sein, vor und nach jedem Steckzyklus der Steckvorrichtung abgenommen bzw. wieder aufgesetzt zu werden. Beim Abnehmen und Aufsetzen der Abdeckung erfolgt die Schmierung entsprechend den bisher beschriebenen Prinzipien somit nebenbei und passiv. Vorteilhafterweise wird so die Festschmierstoffschicht vor und nach jedem Steckzyklus erneuert. Dies gewährleistet eine durchweg ausreichende Schmierung.
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Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform der Applikatorvorrichtung kann der mindestens eine Schmierstoffapplikator austauschbar ausgestaltet sein. Insbesondere kann der mindestens eine Schmierstoffapplikator als ein austauschbares Applikatorelement ausgestaltet sein, welches wiederholt anbringbar am und zerstörungsfrei abnehmbar vom Grundkörper ausgestaltet ist. Beispielsweise kann der Trägerkörper des mindestens einen Schmierstoffapplikators hierfür über eine Schraub-, Press-, Klemm- und/oder Schnappverbindung am Grundkörper befestigbar ausgestaltet sein. Alternativ können Grundkörper und Trägerkörper einstückig ausgeführt sein. Hierbei kann wiederum der die Schmierfläche bildende Festkörper wiederholt anbringbar am und zerstörungsfrei abnehmbar vom Trägerkörper ausgestaltet sein. Bei Ausführungsformen ohne Trägerkörper kann auch der Festkörper des mindestens einen Schmierstoffapplikators selbst direkt am Grundkörper befestigbar ausgestaltet sein. Je nach Material- und/oder Herstellungskosten des Applikatorelements kann ein Austausch gemäß dieser Ausführungsform kostengünstiger sein als es ein Kontaktwechsel bei der Steckvorrichtung wäre.
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Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform kann die Applikatorvorrichtung mindestens zwei Schmierstoffapplikatoren bzw. Applikatorelemente aufweisen. Die mindestens zwei Schmierstoffapplikatoren bzw. Applikatorelemente können hierbei zum Schmieren von ein und demselben Kontaktelement oder von jeweils unterschiedlichen Kontaktelementen der Steckvorrichtung dienen. Bevorzugt weist die Applikatorvorrichtung für jedes Kontaktelement der Steckvorrichtung einen Schmierstoffapplikator bzw. ein Applikatorelement auf. Ferner kann die Applikatorvorrichtung auch Schmierstoffapplikatoren bzw. Applikatorelemente für etwaige Schirmungskontakte der Steckvorrichtung aufweisen. Somit wird sichergestellt, dass sämtliche elektrisch leitenden Oberflächen der Steckvorrichtung vor Verschleiß geschützt werden.
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Vorzugsweise sind die Schmierstoffapplikatoren bzw. Applikatorelemente gegeneinander elektrisch isoliert. Die elektrische Isolierung kann hierbei mittels einer Trennung der Schmierstoffapplikatoren bzw. Applikatorelemente durch einen Wandabschnitt des Grundkörpers erfolgen. Alternativ oder zusätzlich können die Schmierstoffapplikatoren bzw. Applikatorelemente durch ausreichende Luftstrecken jeweils voneinander beabstandet sein. Dies verhindert insbesondere einen Kurzschluss, falls die Steckvorrichtung versehentlich in einem elektrisch aktiven Zustand mit der Applikatorvorrichtung zusammengefügt werden sollte.
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Die eingangs zugrunde gelegte Aufgabe kann auch durch eine Anordnung umfassend eine Applikatorvorrichtung nach einer der vorangegangenen Ausführungsformen sowie eine Steckvorrichtung mit mindestens einem elektrisch leitenden Kontaktelement gelöst werden, wobei die Schmierfläche des mindestens einen Schmierstoffapplikators der Applikatorvorrichtung im mit der Steckvorrichtung zusammengefügten Zustand der Applikatorvorrichtung an dem mindestens einen Kontaktelement reibend anliegt.
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Liegt die Schmierfläche an dem mindestens einen Kontaktelement „reibend“ an, so herrscht eine Haftreibung zwischen der Schmierfläche und dem mindestens einen Kontaktelement.
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Bei der Steckvorrichtung kann es sich, wie eingangs bereits erwähnt, beispielsweise um eine standardisierte Steckvorrichtung, insbesondere einen Ladestecker oder eine Ladesteckbuchse für ein Elektrofahrzeug, handeln. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf derartige, standardisierte Steckvorrichtungen beschränkt, sondern kann auf jegliche, elektrische Steckvorrichtungen angewandt werden.
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Außer den bereits erläuterten Vorteilen ist die erfindungsgemäße Anordnung vorteilhaft, da das mindestens eine elektrisch leitende Kontaktelement seine Schmierung an andere Kontaktelemente, mit denen es bei nachfolgenden Steckzyklen der Steckvorrichtung in Berührung kommt, zumindest teilweise übertragen kann. Somit kann durch die erfindungsgemäße Anordnung auch eine indirekte Schmierung von Kontaktelementen erfolgen, ohne dass diese unmittelbar mit der Applikatorvorrichtung in Berührung kommen müssen. Mit anderen Worten entfaltet die erfindungsgemäße Anordnung ihre vor Verschleiß schützende Wirkung vorteilhafterweise auch über das mindestens eine Kontaktelement ihrer Steckvorrichtung hinaus.
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Nach einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung kann das mindestens eine Kontaktelement der Steckvorrichtung eine Plattierung aufweisen. Beispielsweise kann das mindestens eine Kontaktelement mit einer Silberschicht plattiert sein. Neben einer verbesserten Leitfähigkeit ergeben sich aus dieser Ausführungsform folgende Vorteile:
- Allgemein kann bei beschichteten Kontaktelementen ein Oberflächenverschleiß zur Folge haben, dass sich die Übertragungseigenschaft der Steckvorrichtungen deutlich verschlechtert, wenn beispielsweise die Beschichtung stellenweise vollständig abgetragen wird und so der Kontaktwiderstand an diesen Stellen übermäßig ansteigt.
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Kontaktelemente mit stellenweise vollständig abgetragener Beschichtung verstärken zudem den Oberflächenverschleiß bei anderen Kontaktelementen, mit denen sie in Berührung kommen. Dies stellt vor allem ein Problem für Steckvorrichtungen dar, die für eine besonders hohe und/oder festgelegte Anzahl von Steckzyklen ausgelegt sind, zumal dadurch weitreichende Funktionalitätseinbußen beschleunigt auftreten können und sich das Verschleißverhalten entsprechend schwerer vorhersehen lässt.
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Vorteilhafterweise wird in der erfindungsgemäßen Anordnung die Plattierung durch die Schmierung vor Verschleiß geschützt. Insbesondere wird die Plattierung vor einem vollständigen Abtragen geschützt und falls das geschmierte Kontaktelement bei nachfolgenden Steckzyklen der Steckvorrichtung mit einem anderen Kontaktelement in Berührung kommen sollte, dessen Beschichtung bereits stellenweise vollständig abgetragen ist, wird die verschleißverstärkende Wirkung dessen gemildert. Somit kann beispielsweise die Silberschicht zwecks Kosteneinsparung minimal dünn gehalten und trotzdem eine langfristig gute Kontaktierung gewährleistet werden.
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Nach einer weiteren möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung kann die Applikatorvorrichtung an der Steckvorrichtung, vorzugsweise unverlierbar, gehalten sein. Die Steckvorrichtung kann beispielsweise ein Gehäuse umfassen, in welchem das mindestens eine Kontaktelement von außen zugänglich angeordnet ist, und an welchem die Applikatorvorrichtung unverlierbar gehalten ist. Dies erleichtert die Handhabung der erfindungsgemäßen Anordnung.
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Insbesondere kann es sich bei der Steckvorrichtung um einen Ladestecker bzw. eine Ladekupplung eines Ladekabels für ein Elektrofahrzeug handeln. In diesem Fall kann die Applikatorvorrichtung als eine Kappe für den Ladestecker ausgestaltet sein, welche über ein Band, eine Kette, eine Schnur oder ein ähnliches Befestigungsmittel am Ladestecker unverlierbar gehalten ist.
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Alternativ kann es sich bei der Steckvorrichtung um eine fahrzeugseitige Ladesteckbuchse eines Elektrofahrzeugs handeln. In dem Fall kann die Applikatorvorrichtung als ein Deckel für diese Ladesteckbuchse ausgestaltet sein und über ein Scharnier oder ein ähnliches Befestigungsmittel an der Karosserie des Elektrofahrzeugs unverlierbar gehalten sein.
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Die eingangs zugrunde gelegte Aufgabe wird ebenfalls durch eine Ladestation für ein Elektrofahrzeug gelöst, wobei die Ladestation eine Anordnung nach einer der vorangegangenen Ausführungsformen umfasst, wobei die Steckvorrichtung der Anordnung als ein Ladestecker eines Ladekabels zum Anschließen an eine Ladesteckbuchse des Elektrofahrzeug ausgestaltet ist, und wobei die Applikatorvorrichtung der Anordnung zumindest abschnittsweise in Form der Ladesteckbuchse des Elektrofahrzeugs ausgestaltet ist.
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Bei der Ladestation kann es sich beispielsweise um eine öffentliche Ladesäule handeln. Insbesondere kann es sich bei der Ladestation um eine Schnellladestation handeln. Die Ladestation kann ausgestaltet sein, in einem Ladebetriebszustand einen Energiespeicher des angeschlossenen Elektrofahrzeugs über den Ladestecker elektrisch aufzuladen.
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Vorteilhafterweise kann der Ladestecker abwechselnd an die Applikatorvorrichtung zwecks Schmierung und an die Ladesteckbuchse zwecks Aufladung des Energiespeichers gesteckt werden. Nach den bereits erläuterten Prinzipien werden somit sämtliche Kontaktelemente des Ladesteckers und potenziell auch der Ladesteckbuchse vor übermäßigem Oberflächenverschleiß geschützt. Dies ist für Schnellladestationen besonders vorteilhaft, da hier über die Betriebsdauer verteilt eine vergleichsweise hohe Anzahl an Steckzyklen zu erwarten ist.
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Außerdem ist die Erfindung vorteilhaft, da sie auch Oberflächenverschleiß mildert, welcher durch herstellungsbedingte Maßtoleranzen hervorgerufen wird. Derartiger Oberflächenverschleiß ist vor allem bei öffentlichen Ladesäulen, an denen Elektrofahrzeuge verschiedenster Hersteller angeschlossen werden können, zu erwarten.
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Nach einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ladestation kann die Applikatorvorrichtung der Anordnung als eine Halterung ausgestaltet sein, an welcher der Ladestecker befestigbar ist. Hierfür kann die Applikatorvorrichtung in der Ladestation eingebaut sein und als Blindsteckbuchse für den Ladestecker dienen. Entsprechend kann der Ladestecker vor und/oder nach jedem Ladebetriebszustand in der Halterung abgestellt werden. Insbesondere kann der Ladestecker in einem Bereitschaftszustand (sog. Standby-Modus) in der Halterung abgestellt werden. So ergibt sich eine Schmierung nach jedem Ladezyklus, sodass die beteiligten Kontaktelemente durchgehend und ausreichend geschmiert werden.
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Dem Erfindungsgedanken entsprechend können bereits errichtete Ladestationen welche zur Halterung ihrer Ladestecker Blindsteckbuchsen aufweisen, durch Befestigung einer passenden Anzahl an erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikatoren in den jeweiligen Blindsteckbuchsen aufgerüstet werden.
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Im Folgenden ist die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen anhand mehrerer Ausführungsformen, deren unterschiedliche Merkmale gemäß den obigen Bemerkungen beliebig miteinander kombinierbar sind, näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikators gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 2 eine schematische Schnittdarstellung des Schmierstoffapplikators aus 1;
- 3 eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikators gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 4 eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung; und
- 5 eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ladestation.
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Zuerst wird der schematische Aufbau möglicher Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikators 1 mit Bezug auf 1 bis 3 dargestellt. Anschließend wird der schematische Aufbau einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Applikatorvorrichtung 2 und einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung 4 mit Bezug auf 4 beschrieben. Abschließend wird der schematische Aufbau einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ladestation 6 anhand von 5 erläutert.
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Der erfindungsgemäße Schmierstoffapplikator 1 zum Auftragen eines Festschmierstoffes auf ein elektrisch leitendes Kontaktelement 8 einer Steckvorrichtung 10 kann, wie in 1 dargestellt, einen Applikatorabschnitt 12 mit einer Schmierfläche 14 zur Kontaktierung des Kontaktelements 8 aufweisen. (Das Kontaktelement 8 und die Steckvorrichtung 10 sind in 1 durch gestrichelte Linien stark vereinfacht dargestellt.)
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Die Schmierfläche 14 ist hierbei von einem Festkörper 16 aus oder mit dem Festschmierstoff gebildet. Insbesondere ist der Festkörper 16 ein fester, zusammenhängender Körper 18, welche gänzlich aus dem Festschmierstoff besteht oder den Festschmierstoff als einen Bestandteil enthält. Aus dem Festkörper 16 kann plättchen- oder pulverförmiger Abrieb 20 entstehen (siehe 3), welcher ebenfalls aus dem Festschmierstoff besteht oder diesen enthält.
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Der Schmierstoffapplikator 1 ist mit dem Kontaktelement 8 zusammensteckbar ausgestaltet, indem der Applikatorabschnitt 12 in Form eines zum Kontaktelement 8 komplementären Gegenkontakts (nicht gezeigt) ausgestaltet ist. Beim Zusammenstecken des Schmierstoffapplikators 1 mit dem Kontaktelement 8 und beim Auseinanderziehen dieser beiden bewegt sich die Schmierfläche 14 des Applikatorabschnitts 12 entlang des Kontaktelements 8 unter Erzeugung des Abriebs 20 an der Schmierfläche 14. Somit wird eine Schicht aus Festschmierstoff auf das Kontaktelement 8 aufgetragen. Mit anderen Worten wird das Kontaktelement 8 mit dem Festschmierstoff geschmiert. Dieser Vorgang entspricht Schritten des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in einem elektrisch nicht aktiven Zustand der Steckvorrichtung 10 ausgeführt.
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Falls die Steckvorrichtung 10 einem Standard bzw. einer Norm entspricht, kann eine Formgebung 22 des Applikatorabschnitts 12, zumindest abschnittsweise, der Geometrie eines in diesem Standard bzw. dieser Norm definierten, zum Kontaktelement 8 komplementären Gegenkontakts (nicht gezeigt) entsprechen. Insbesondere kann die Schmierfläche 14 in Form einer Kontaktfläche (nicht gezeigt) des auf diese Weise definierten Gegenkontakts ausgestaltet sein. Somit wird sichergestellt, dass die Schmierfläche 14 im mit dem Kontaktelement 8 zusammengesteckten Zustand 24 des Schmierstoffapplikators 1 am Kontaktelement 8, vorzugsweise reibend, anliegt (siehe 3).
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Der Schmierstoffapplikator 1 kann einen Trägerkörper 26 umfassen, auf dem sich der die Schmierfläche 14 bildende Festkörper 16 befindet. Insbesondere kann der Festkörper 16 am Trägerkörper 26 festgeschraubt sein (siehe 2). Alternativ kann der Festkörper 16 als eine Werkstofflage 28 haftend auf dem Trägerkörper 26 aufgetragen sein (siehe 3). Gemäß einer weiteren nicht gezeigten Alternative kann der Schmierstoffapplikator auch vollständig aus dem Festschmierstoff bestehen.
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Wie ferner in 1 dargestellt, kann sich die Schmierfläche 14 zumindest in einem zur Steckvorrichtung 10 weisenden, vorderen Bereich 30 des Schmierstoffapplikators 1 befinden. In der gezeigten beispielhaften Ausführungsform der 1 und 2 ist der Festkörper 16 und damit die Schmierfläche 14 auf einer zur Steckvorrichtung 10 zeigenden Spitze 32 des Trägerkörpers 26 angeordnet. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass eine Schmierung des Kontaktelements 8 möglichst über die gesamte Länge 34 des Kontaktelements 8 erfolgt.
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Wie auch in 1 dargestellt ist, kann die Schmierfläche 14 bezüglich des Trägerkörpers 26 nach außen weisen und außen liegen. In der gezeigten beispielhaften Ausführungsform der 1 und 2 ist der Applikatorabschnitt 12 in Form eines Kontaktstifts 36 ausgestaltet, wobei die Schmierfläche 14 zumindest teilweise eine Außenfläche 38 des Kontaktstifts 36 bildet. Insbesondere ist der Applikatorabschnitt 12 als ein zylinderförmiger Kontaktpin 40 mit kreisrunder Grundfläche ausgestaltet. Die Schmierfläche 14 bildet hierbei zumindest teilweise eine Mantelfläche 42 und eine Deckfläche 44 des zylinderförmigen Kontaktpins 40. Der gezeigte Kontaktpin 40 weist außerdem eine konusförmige Partie 46 mit einer Einführschräge 48 auf. Die konusförmige Partie 46 kann auch Teil des Trägerkörpers sein (siehe 3).
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Alternativ kann die Schmierfläche 14 auch in Bezug auf den Trägerkörper 26 nach innen weisen bzw. innen liegen. Ferner alternativ können der Applikatorabschnitt 12 und/oder der Trägerkörper 26 auch kegelförmig, prismenförmig, pyramidenförmig oder als eine Kombination der vorangegangenen Formen ausgestaltet sein.
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In 4 ist die erfindungsgemäße Applikatorvorrichtung 2 in einer beispielhaften Ausführungsform gezeigt, wobei die Applikatorvorrichtung 2 mindestens einen Schmierstoffapplikator 1 gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen und einen Grundkörper 50, an dem der mindestens eine Schmierstoffapplikator 1 angeordnet ist, umfasst. Die Applikatorvorrichtung 2 ist ferner als ein mit der Steckvorrichtung 10 zusammenfügbares, vorzugsweise blindes, Gegenstück 52 der Steckvorrichtung 10 ausgestaltet.
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In der gezeigten beispielhaften Ausführungsform der Applikatorvorrichtung 2 aus 4 weist der Grundkörper 50 ein zur Steckvorrichtung 10 komplementär ausgeformtes Steckgesicht 54 auf. Der mindestens eine Schmierstoffapplikator 1 ist hierbei im Steckgesicht 54 angeordnet.
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Falls die Steckvorrichtung 10 einem Standard bzw. einer Norm entspricht, kann eine Formgebung 56 des Steckgesichts 54 zumindest abschnittsweise der Formgebung eines in dem Standard bzw. der Norm definierten Steckgesichts einer zur Steckvorrichtung 10 komplementären Gegensteckvorrichtung (nicht gezeigt) entsprechen. Außerdem kann die Position des mindestens einen Schmierstoffapplikators 1 im Steckgesicht 54 einer in dem Standard bzw. der Norm definierten Position des zum Kontaktelement 8 komplementären Gegenkontakts (nicht gezeigt) entsprechen.
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Die erfindungsgemäße Applikatorvorrichtung 2 kann auch mehrere Schmierstoffapplikatoren 1 aufweisen. In der gezeigten beispielhaften Ausführung der Applikatorvorrichtung 2 aus 4 sind fünf Schmierstoffapplikatoren 1 vorgesehen, da die Steckvorrichtung 10 fünf zu schmierende Kontaktelemente 8 umfasst. Bevorzugt weist die Applikatorvorrichtung 2 für jedes Kontaktelement 8 der Steckvorrichtung 10 einen Schmierstoffapplikator 1 auf. Ferner kann die Applikatorvorrichtung 2 auch Schmierstoffapplikatoren 1 für etwaige Schirmungskontakte (nicht gezeigt) der Steckvorrichtung 10 aufweisen.
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Die Schmierstoffapplikatoren 1 sind in der gezeigten beispielhaften Ausführungsform der 4 durch ausreichende Luftstrecken jeweils voneinander beabstandet und so gegeneinander elektrisch isoliert. Die elektrische Isolierung kann zusätzlich oder alternativ mittels einer Trennung der Schmierstoffapplikatoren 1 durch einen Wandabschnitt (nicht gezeigt) des Grundkörpers 50 bewerkstelligt werden.
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Außerdem sind die Schmierstoffapplikatoren 1 in der gezeigten beispielhaften Ausführungsform der 4 austauschbar ausgestaltet. Insbesondere ist jeder Schmierstoffapplikator 1 als ein austauschbares Applikatorelement 58 ausgestaltet. Jedes Applikatorelement 58 ist hierbei über eine Schraub-, Press-, Klemm und/oder Schnappverbindung wiederholt anbringbar am und zerstörungsfrei abnehmbar vom Grundkörper 50 ausgestaltet.
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4 zeigt ferner die erfindungsgemäße Anordnung 4 in einer beispielhaften Ausführungsform, wobei die Anordnung 4 eine Applikatorvorrichtung 2 nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen sowie eine Steckvorrichtung 10 mit mindestens einem elektrisch leitenden Kontaktelement 8 umfasst. Im mit der Steckvorrichtung 10 zusammengefügten Zustand 60 (siehe 5) der Applikatorvorrichtung 2 liegt die Schmierfläche 14 des mindestens einen Schmierstoffapplikators 1 der Applikatorvorrichtung 2 an dem mindestens einen Kontaktelement 8 reibend an. Mit anderen Worten herrscht im mit der Steckvorrichtung 10 zusammengefügten Zustand 60 der Applikatorvorrichtung 2 eine Haftreibung zwischen der Schmierfläche 14 und dem mindestens einen Kontaktelement 8.
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Die Applikatorvorrichtung 2 und vor allem ihr Grundkörper 50 ist in der gezeigten beispielhaften Ausführungsform der 4 als eine aufsetzbare und wieder abnehmbare Abdeckung 62 zum Abdecken der Steckvorrichtung 10 ausgestaltet. Der Grundkörper 50 bildet hierbei die Abdeckung 62 vollständig. Alternativ kann die Abdeckung 62 auch in Teilen vom Trägerkörper 26 gebildet sein.
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Ferner ist die Applikatorvorrichtung 2 an der Steckvorrichtung 10 gehalten. Insbesondere umfasst die Steckvorrichtung 10 ein Gehäuse 64, in welchem das mindestens eine Kontaktelement 8 von außen zugänglich angeordnet ist und an welchem die Applikatorvorrichtung 2 gehalten ist. Bei der in 4 gezeigten Steckvorrichtung 10 handelt es sich um einen Ladestecker 66 für ein Elektrofahrzeug (nicht gezeigt). Entsprechend ist die Applikatorvorrichtung 2 als eine Kappe 68 für den Ladestecker 66 ausgestaltet und über ein Band 70 am Gehäuse 64 unverlierbar gehalten.
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Alternativ kann es sich bei der Steckvorrichtung 10 um eine fahrzeugseitige Ladesteckbuchse (nicht gezeigt) handeln. In diesem Fall kann die Applikatorvorrichtung 2 als ein Deckel (nicht gezeigt) für diese Ladesteckbuchse ausgestaltet sein und beispielsweise über ein Scharnier an der Karosserie des Elektrofahrzeugs schwenkbar gehalten sein.
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5 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ladestation 6 für ein Elektrofahrzeug (nicht gezeigt). Die Ladestation 6 umfasst eine Anordnung 4 nach einer der vorangegangenen Ausführungsformen, wobei die Steckvorrichtung 10 der Anordnung 4 als Ladestecker 66 eines Ladekabels 72 zum Anschließen an eine Ladesteckbuchse (nicht gezeigt) des Elektrofahrzeugs ausgestaltet ist, und wobei die Applikatorvorrichtung 2 der Anordnung 4 zumindest abschnittsweise in Form der Ladesteckbuchse des Elektrofahrzeugs ausgestaltet ist. Das Ladekabel 72 führt hierbei zu einer Stromquelle (nicht gezeigt), mit welcher die Ladestation 6 versorgt wird.
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Bei der gezeigten Ausführungsform der Ladestation 6 handelt es sich um eine öffentliche Ladesäule 74. Insbesondere handelt es sich bei der Ladestation 6 um eine Schnellladestation 76. Die Ladestation 6 ist ausgestaltet, in einem Ladebetriebszustand einen Energiespeicher (nicht gezeigt) des angeschlossenen Elektrofahrzeugs über den Ladestecker 66 elektrisch aufzuladen. Je nach Anwendung kann die Ladestation 6 eine beliebige Anzahl an weiteren Ladekabeln 72 und weiteren Anordnungen 4 umfassen.
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In der gezeigten Ausführungsform der 5 ist die Applikatorvorrichtung 2 der Anordnung 4 als eine Halterung 78 ausgestaltet, an welcher der Ladestecker 66 befestigbar ist. Insbesondere kann der Ladestecker 66 vor und/oder nach jedem Ladebetriebszustand, d.h. in einem Bereitschaftszustand 80, in der Halterung 78 abgestellt werden. Die Applikatorvorrichtung 2 ist hierfür in der Ladestation 6 eingebaut und dient als eine Blindsteckbuchse 82 für den Ladestecker 66.
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Nach einer nicht gezeigten Ausführungsform kann eine bereits errichtete Ladestation, welche zur Halterung ihrer Ladestecker Blindsteckbuchsen aufweist, durch Befestigung einer passenden Anzahl an erfindungsgemäßen Schmierstoffapplikatoren in den jeweiligen Blindsteckbuchsen erfindungsgemäß aufgerüstet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schmierstoffapplikator
- 2
- Applikatorvorrichtung
- 4
- Anordnung
- 6
- Ladestation
- 8
- Kontaktelement
- 10
- Steckvorrichtung
- 12
- Applikatorabschnitt
- 14
- Schmierfläche
- 16
- Festkörper
- 18
- Körper
- 20
- Abrieb
- 22
- Formgebung
- 24
- Zustand
- 26
- Trägerkörper
- 28
- Werkstofflage
- 30
- Bereich
- 32
- Spitze
- 34
- Länge
- 36
- Kontaktstift
- 38
- Außenfläche
- 40
- Kontaktpin
- 42
- Mantelfläche
- 44
- Deckfläche
- 46
- Partie
- 48
- Einführschräge
- 50
- Grundkörper
- 52
- Gegenstück
- 54
- Steckgesicht
- 56
- Formgebung
- 58
- Applikatorelement
- 60
- Zustand
- 62
- Abdeckung
- 64
- Gehäuse
- 66
- Ladestecker
- 68
- Kappe
- 70
- Band
- 72
- Ladekabel
- 74
- Ladesäule
- 76
- Schnellladestation
- 78
- Halterung
- 80
- Bereitschaftszustand
- 82
- Blindsteckbuchse