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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrozugkupplung mit zwei miteinander koppelbaren Elektrozugkupplungshälften gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Zugkupplung mit einer solchen Elektrozugkupplung.
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Schienenfahrzeuge, wie sie die vorliegende Erfindung im weiteren Sinn betrifft, weisen neben einer mechanischen Kupplung auch eine Elektrokupplung und in der Regel eine Luftkupplung zwischen den miteinander zu kuppelnden oder gekuppelten Wagen auf, sodass zum einen mechanische Zug- und Druckkräfte zwischen den Wagen übertragen werden können und zum anderen die Wagen mit elektrischer Leistung und insbesondere mit Druckluft versorgt werden können. Die Kupplungen weisen entsprechend zwei Kupplungshälften auf, bei der mechanischen Kupplung mit Kuppeleinrichtungen zur Übertragung der Zug- und Druckkräfte und bei der Elektrozugkupplung mit Elektrozugkupplungssteckkontakten zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen den Elektrozugkupplungshälften. Wichtig ist dabei, dass bei den Elektrozugkupplungen die elektrisch leitenden Bauteile nicht nur im gekuppelten Zustand sondern auch im ungekuppelten Zustand vor einem unerwünschten Kontakt von außen, beispielsweise durch eine Bedienperson, geschützt werden. Herkömmlich wird ein solcher Berührungsschutz mit einer Klappe erreicht, die im entkuppelten Zustand der Elektrozugkupplung die elektrischen Steckkontakte abdeckt und beim Kuppeln zur Seite verschwenkt werden muss. Die Klappe schützt ferner den Bereich der elektrischen Steckkontakte vor Schmutz, Staub und Feuchtigkeit.
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Die Elektrozugkupplungshälften können in einem eigenen Gehäuse vorgesehen sein, wie beispielsweise in
EP 2 505 450 A1 offenbart wird. Dabei können Maßnahmen getroffen werden, um die am Gehäuse angeschlossene Schutzklappe mit Hilfe einer einfachen Mechanik relativ zu dem Kupplungsgehäuse zu verschwenken, und gleichzeitig eine höhere Dichtheit gegenüber Staub und Feuchtigkeit zu erreichen.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Elektrozugkupplungshälfte mit verschwenkbarer Abdeckklappe wird in
JP 2002-225705 A offenbart.
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EP 1 741 611 B1 offenbart eine weitere Elektrozugkupplungshälfte, bei welcher im ungekuppelten Zustand eine Schutzklappe den Zugang zu den Anschlusselementen beziehungsweise Kontakten der sogenannten Kabelkupplung abdeckt. Die kinematischen Verhältnisse beim Öffnen und Schließen der Schutzklappe sollen verbessert werden und eine robuste und zuverlässige Abdeckung der Anschlusselemente soll gewährleistet werden.
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EP 1 186 506 B1 offenbart einen Kupplungskopf für eine starre, automatische Mittelpufferkupplung von Schienenfahrzeugen, wobei zwischen einer großen Kupplungsklaue und einer kleinen Kupplungsklaue eine Kupplungstasche angeordnet ist, deren Querschnitt dem Querschnitt der kleinen Kupplungsklaue angepasst ist, und wobei die Kupplungstasche zueinander parallele Führungsflächen für zugeordnete Führungsflächen der kleinen Kupplungsklaue sowie einen Kupplungstaschenboden als Widerlager für eine Abstützfläche der kleinen Kupplungsklaue aufweist und in dem Kupplungskopf eine Elektrokupplung vorgesehen ist, die aus einem Steckerteil und aus einem Buchsenteil besteht, wobei das Buchsenteil in der kleinen Kupplungsklaue oder der großen Kupplungsklaue und das Steckerteil in der großen Kupplungsklaue oder kleinen Kupplungsklaue angeordnet ist, und wobei das Buchsenteil fest in der kleinen oder der großen Kupplungsklaue und das Steckerteil längsbeweglich und federbelastet in der großen oder der kleinen Kupplungsklaue gelagert ist. Das Buchsenteil kann einen oder mehrere Buchsenkörper aufweisen, in denen hülsenförmige Buchsenkontakte ausgebildet sind, die durch eine Einstecköffnungen zu den Buchsenkontakten freilassende Dichtung abgedeckt sind, wobei das Buchsenteil hinter Buchsenkörpern Freiräume für die Aufnahme von Verschmutzungen aus den Buchsenkontakten aufweist und die Steckerkontakte beim Kuppeln die Buchsenkontakte durchdringen und dabei anhaftenden Schmutz in die vorgesehenen Freiräume schieben. Es ist ein federbelasteter Deckel verschiebbar im Gehäuse des Steckerteils gelagert, der über eine elastische Dichtung mit Deckeldurchgriffsöffnungen den Luftraum abdeckt, in dem die Steckkontakte angeordnet sind. Beim Kuppeln drückt der Deckel die Dichtung abdichtend gegen Buchsenteile und komprimiert den Luftraum, sodass die entweichende Luft den Kontaktbereich der Kuppelstelle unterstützend von Schmutz säubert.
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Nachteilig an den bekannten Ausführungsformen ist, dass durch Vorsehen des an einem Gehäuse angeordneten Deckels als Abdeckelement für die elektrischen Kontakte und durch die für den Deckel notwendige Kinematik, die den Deckel beim Kuppeln bewegt, der konstruktive Aufbau der Elektrozugkupplung verkompliziert wird und zudem die Gefahr einer unzureichenden Abdichtung gegen einen unerwünschten Zugriff von außen und/oder gegen das Eindringen von Staub, Schmutz und Feuchtigkeit besteht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektrozugkupplung mit zwei miteinander kuppelbaren Elektrozugkupplungshälften anzugeben, bei welchen zum einen ein zuverlässiger Berührschutz und insbesondere Schutz vor dem Eindringen von Staub, Schmutz und Feuchtigkeit gegeben ist und die zum anderen eine besonders einfache und zuverlässige Kinematik eines entsprechenden Deckels und einen vereinfachten konstruktiven Aufbau aufweisen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Elektrozugkupplung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen werden vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Elektrozugkupplung sowie eine Zugkupplung mit einer solchen Elektrozugkupplung angegeben.
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Eine erfindungsgemäße Elektrozugkupplung weist zwei miteinander koppelbare Elektrozugkupplungshälften auf. Jede Elektrozugkupplungshälfte weist wenigstens ein elektrisch leitendes Kontaktelement auf, das sich entlang einer Axialrichtung erstreckt. Bevorzugt weist jede Elektrozugkupplungshälfte eine Vielzahl entsprechender elektrisch leitender Kontaktelemente auf, die sich jeweils entlang einer Axialrichtung und bevorzugt parallel zueinander erstrecken.
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Jede Elektrozugkupplungshälfte weist ein elektrisch isolierendes Gehäuse auf, das das elektrisch leitende Kontaktelement oder die elektrisch leitenden Kontaktelemente der entsprechenden Elektrozugkupplungshälfte umschließt. Ferner weist jede Elektrozugkupplungshälfte einen elektrisch isolierenden Deckel auf, der angeordnet ist, um das elektrisch leitende Kontaktelement oder die elektrisch leitenden Kontaktelemente der entsprechenden Elektrozugkupplungshälfte stirnseitig abzudecken, wenn sich die entsprechende Elektrozugkupplungshälfte in einem ungekuppelten Zustand befindet.
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Erfindungsgemäß weist der Deckel jeder Elektrozugkupplungshälfte wenigstens eine Stecköffnung oder eine Vielzahl von Stecköffnungen auf, wobei die Stecköffnung oder die Stecköffnungen in der Axialrichtung mit dem elektrisch leitenden Kontaktelement oder den elektrisch leitenden Kontaktelementen der jeweiligen Elektrozugkupplungshälfte ausgerichtet sind und wobei jeder Deckel in der Axialrichtung verschiebbar ist zwischen einer Entkuppelposition und einer Kuppelposition. In der Entkuppelposition ist das elektrisch leitende Kontaktelement oder sind die elektrisch leitenden Kontaktelemente der entsprechenden Elektrozugkupplungshälfte in der Axialrichtung innerhalb des Gehäuses hinter der oder den Stecköffnungen der entsprechenden Elektrozugkupplungshälfte positioniert. In der Kuppelposition ist das elektrisch leitende Kontaktelement oder sind die elektrisch leitenden Kontaktelemente der entsprechenden Elektrozugkupplungshälfte die Stecköffnung oder die Stecköffnungen in der Axialrichtung durchdringend, aus dem Gehäuse durch den Deckel herausragend positioniert.
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Erfindungsgemäß kann damit beim Kuppelvorgang der Elektrozugkupplung, das heißt beim aufeinander zu Bewegen der beiden Elektrozugkupplungshälften, der Deckel der einen Elektrozugkupplungshälfte mit dem Deckel der anderen Elektrozugkupplungshälfte in Eingriff gelangen, sodass sich die Deckel gegenseitig jeweils in Richtung des oder der Kontaktelemente der entsprechenden Elektrozugkupplungshälfte zurückschieben und dabei die Kontaktelemente den Deckel durchdringen und es zu einer wechselseitigen elektrischen Kontaktierung der Kontaktelemente beider Elektrozugkupplungshälften kommt.
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Bevorzugt kann an dem Gehäuse beider Elektrozugkupplungshälften eine Zentriereinrichtung vorgesehen sein, mit welcher die beiden Gehäuse beim Kuppelvorgang zueinander zentriert werden. Die Zentriereinrichtung ist vorteilhaft derart angeordnet, dass sie die Zentrierfunktion bereits ausübt, bevor die beiden Deckel zum wechselseitigen Eingriff gelangen. Bevorzugt weist die Zentriereinrichtung wenigstens einen Stift an einem der beiden Gehäuse und wenigstens eine Buchse an dem anderen der beiden Gehäuse auf, wobei der wenigstens eine Stift und die wenigstens eine Buchse beim Kuppeln der Elektrozugkupplungshälften miteinander in Eingriff gelangen. Vorteilhaft können mehrere Stifte und/oder Buchsen je Elektrozugkupplungshälfte vorgesehen sein. Bevorzugt wird jeder Deckel auf wenigstens zwei Seiten gemeinsam von Stiften oder Buchsen oder gemeinsam von wenigstens einem Stift und wenigstens einer Buchse umschlossen.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen die Kontaktelemente wenigstens ein erstes Kontaktelement auf, das plattenförmig ist, und wenigstens ein zweites Kontaktelement, das klammerförmig ist. Das plattenförmige Kontaktelement weist zwei elektrische Kontaktflächen auf voneinander abgewandten Seiten auf und das klammerförmige Kontaktelement weist zwei elektrische Kontaktflächen auf einander zugewandten Seiten auf. Bevorzugt ist das klammerförmige Kontaktelement hinsichtlich einer Auseinanderbewegung der beiden elektrischen Kontaktflächen elastisch federnd ausgebildet. Damit kann beim Einführen eines plattenförmigen Kontaktelementes in ein klammerförmiges Kontaktelement ein Auseinanderdrücken der beiden elektrischen Kontaktflächen des klammerförmigen Kontaktelementes gegen eine elastische Widerstandskraft und somit eine sichere elektrische Kontaktierung erreicht werden.
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Das erste, plattenförmige Kontaktelement ist bevorzugt eben ausgeführt. Das zweite, klammerförmige Kontaktelement verjüngt sich bevorzugt in Richtung seines dem plattenförmigen Kontaktelement beim Kontaktieren zugeordneten axialen Endes.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann das klammerförmige Kontaktelement zwei Schenkel aufweisen, von denen jeder eine elektrische Kontaktfläche bildet.
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Die Kontaktelemente können auch mit anderen Formen ausgeführt werden. Beispielsweise kann wenigstens ein erstes, steckerförmiges Kontaktelement und wenigstens ein zweites, buchsenförmiges Kontaktelement vorgesehen sein, wobei das erste, steckerförmige Kontaktelement eine elektrische Kontaktfläche auf einem radial äußeren Umfang aufweist und das zweite, buchsenförmige Kontaktelement eine elektrische Kontaktfläche auf einem radial inneren Umfang aufweist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist jede Elektrozugkupplungshälfte wenigstens ein erstes Kontaktelement und wenigstens ein zweites Kontaktelement auf. Gemäß einer Ausführungsform sind entsprechend mehrere erste und mehrere zweite Kontaktelemente in einer gemeinsamen Elektrozugkupplungshälfte vorgesehen. Die andere Elektrozugkupplungshälfte weist entsprechend bevorzugt gegengleiche Kontaktelemente auf, das heißt beispielsweise je plattenförmigem Kontaktelement ein klammerförmiges Kontaktelement und je klammerförmigem Kontaktelement ein plattenförmiges Kontaktelement.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung werden alle Kontaktelemente einer Elektrozugkupplungshälfte von einem gemeinsamen Deckel stirnseitig abgedeckt, zumindest im entkuppelten Zustand der entsprechenden Elektrozugkupplungshälfte.
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Bevorzugt umfasst der Deckel einen starren Grundkörper mit wenigstens einem Durchlass oder mit einer Vielzahl von Durchlässen. Auf der von dem wenigstens einen Kontaktelement abgewandten Seite wird der Deckel mit einer elastischen Dichtung abgedeckt, die je Kontaktelement der entsprechenden Elektrozugkupplungshälfte einen Durchbruch aufweist, der in der Axialrichtung fluchtend zu dem entsprechenden Kontaktelement und einem der Durchlässe oder einem Teil des gemeinsamen Durchlasses im Grundkörper ausgerichtet ist. Die Durchbrüche bilden zusammen mit den Durchlässen oder dem Durchlass die Stecköffnungen aus.
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Die Durchbrüche sind bevorzugt schlitzförmig.
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Beispielsweise ist im starren Grundkörper ein vergleichsweise großer gemeinsamer Durchlass vorgesehen, der entsprechend von der elastischen Dichtung abgedeckt wird, wobei die Durchbrüche in der elastischen Dichtung innerhalb des den Durchlass abdeckenden Bereiches der elastischen Dichtung vorgesehen sind.
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Eine erfindungsgemäße Zugkupplung weist zwei Zugkupplungshälften auf, die jeweils eine Stirnplatte umfassen, wobei jeweils eine Elektrozugkupplungshälfte der dargestellten Art an jeweils einer Stirnplatte befestigt ist. Insbesondere kann die Elektrozugkupplungshälfte beziehungsweise deren Gehäuse an einem äußeren Umfang der Stirnplatte angeordnet und/oder befestigt sein. Alternativ ist die Elektrozugkupplungshälfte innerhalb des äußeren Umfangs der Stirnplatte vorgesehen.
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Der Deckel einer Elektrozugkupplungshälfte ist bevorzugt mittels wenigstens einer Druckfeder elastisch gegenüber dem verbleibenden Bereich des Gehäuses gelagert.
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Beispielsweise weist der Deckel wenigstens einen in Richtung des Inneren des Gehäuses gerichteten Zapfen auf, der innerhalb des Gehäuses in der Axialrichtung verschiebbar gelagert ist und bevorzugt einen Anschlag umfasst, der das Herausschieben des Deckels aus dem verbleibenden Teil des Gehäuses begrenzt. Der Zapfen kann zum Beispiel an seinem freien Ende wenigstens zwei elastisch nach innen aufeinander zu einfederbare Haken aufweisen, sodass er nach Art einer Schnappverbindung entsprechend in eine Öffnung des verbleibenden Teils des Gehäuses einsetzbar ist und dort gleitbar entlang einer vorgegebenen Strecke in der Axialrichtung gelagert wird.
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Die Kontaktelemente der jeweiligen Elektrozugkupplungshälfte können zum Beispiel jeweils in einem gemeinsamen Kontaktträger gehalten werden. Bevorzugt sind die Kontaktelemente gegen axiales Verschieben in dem Kontaktträger gesichert.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und den Figuren exemplarisch beschrieben werden.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Elektrozugkupplung im entkuppelten Zustand;
- 2 zwei einander zugeordnete Kontaktelemente der Elektrozugkupplungshälften aus der 1 im entkuppelten Zustand;
- 3 die beiden Kontaktelemente aus der 2 im gekuppelten Zustand;
- 4 eine exemplarische Darstellung einer Zugkupplung mit erfindungsgemäßen Elektrozugkupplungen.
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Die in der 1 schematisch dargestellte Elektrozugkupplung 3 weist zwei miteinander kuppelbare Elektrozugkupplungshälften 8, 9 auf. Jede Elektrozugkupplungshälfte 8, 9 ist mit einem Gehäuse 21 versehen, in dessen Innenraum 22 ein Kontaktträger 20 angeordnet ist, der eine Vielzahl von elektrisch leitenden Kontaktelementen 1, 2 in der Axialrichtung X gesichert trägt.
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Der Innenraum 22 wird durch einen Deckel 19 verschlossen, der stirnseitig zu den elektrisch leitenden Kontaktelementen 1, 2 positioniert ist. Der Deckel 19 ist in der Axialrichtung X verschiebbar in Richtung der Kontaktelemente 1, 2. Hierfür weist der Deckel 19 Zapfen 23 auf, die in Bohrungen des Kontaktträgers 20 verschiebbar gelagert sind. Auf den Zapfen 23 ist jeweils eine Druckfeder 24 angeordnet, die im Sinne eines Ausfahrens des Deckels 19 wirkt. Im in der 1 gezeigten vollständig ausgefahrenen Zustand der Deckel 19 sind diese axial durch Haken an den Zapfen 23 gegen Herausfallen gesichert. Die Zapfen 23 mit den Haken bilden zudem mit dem Kontaktträger 20 eine Schnappverbindung, mittels welcher der Deckel 19 leicht im Kontaktträger 20 montierbar ist.
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Die beiden Elektrozugkupplungshälften 8, 9 sind mit einer Zentriereinrichtung 16, umfassend jeweils einen Stift 17 und eine Buchse 18 an jeder Elektrozugkupplungshälfte 8, 9, relativ zueinander zentrierbar. Die Zentriereinrichtung 16 wirkt beim Zusammenfahren der beiden Elektrozugkupplungshälften 8, 9 in der Axialrichtung X, bevor die beiden Deckel 19 in Kontakt miteinander gelangen.
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Die Deckel 19 weisen Stecköffnungen 4 auf, die im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils durch einen gemeinsamen Durchlass 6 in einem starren Grundkörper 5 des Deckels 19 und einem von einer Vielzahl von Durchbrüchen 15 in einer den starren Grundkörper 5 außen abdeckenden elastischen Dichtung 7 gebildet werden, was insbesondere aus einer Zusammenschau der 1 bis 3 ersichtlich ist. Die elastische Dichtung 7 dient vorteilhaft auch der Abdichtung des Deckels 19 gegenüber dem verbleibenden Teil des Gehäuses 21.
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Die ersten Kontaktelemente 1 sind plattenförmig und weisen zwei elektrische Kontaktflächen 1.1 auf in Axialrichtung X verlaufenden, aufeinander abgewandten Seiten auf. Die zweiten Kontaktelemente 2 sind klammerförmig und weisen zwei einander zugewandte elektrische Kontaktflächen 2.1 auf einer Innenseite des Kontaktelementes 2 auf, wobei die elektrischen Kontaktflächen 2.1 sich ebenfalls in der Axialrichtung X erstrecken.
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Wie man aus einem Vergleich der 2 und 3 erkennen kann, wird beim Kuppeln der beiden Elektrozugkupplungshälften 8, 9 jeder der beiden Deckel 19 durch wechselseitige Kontaktierung soweit in Richtung des Innenraumes 22 des Gehäuses 21 (siehe die 1) zurückgeschoben, dass die jeweiligen Kontaktelemente 1, 2 beider Elektrozugkupplungshälften 8, 9 die Stecköffnungen 4, hier die Durchlässe 6 und die Durchbrüche 15, durchdringen und mit einem entsprechend gegengleichen Kontaktelement 1, 2 der jeweils anderen Elektrozugkupplungshälfte 8, 9 zur elektrischen Kontaktierung in Eingriff gelangen.
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Beim Entkuppeln hingegen schieben die Druckfedern 24 die Deckel 19 zurück in die in der 1 gezeigte maximal ausgefahrene Ausgangsposition, sodass die Kontaktelemente 1, 2 wieder sicher innerhalb des Gehäuses 21 geschützt werden.
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Die Gehäuse 21 weisen an ihrem hinteren Ende, das heißt dem Deckel 19 abgewandten Ende, jeweils wenigstens einen Anschluss 25 für ein Kabel auf, das elektrisch leitend mit den Kontaktelementen 1, 2 der jeweiligen Elektrozugkupplungshälfte 8, 9 verbunden ist. Der Anschluss 25 ist bevorzugt gegen Flüssigkeit abgedichtet oder abdichtend ausgeführt, um einen IP-Schutz zu erreichen, beispielsweise als Kabelverschraubung. Die Kabelverschraubung kann elektrisch isolierend ausgeführt sein und das jeweilige Gehäuse 21 kann zum Beispiel aus Metall, insbesondere aus Stahl, hergestellt sein. Auch der Deckel 19, das heißt dessen Grundkörper 5, kann zum Beispiel als Metallbauteil ausgeführt sein, die elastische Dichtung 7 hingegen ist elektrisch isolierend. Das im Anschluss 25 befestigte Kabel kann direkt mit den Kontaktelementen 1, 2 verbunden werden.
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In der 4 ist eine Zugkupplung mit zwei Zugkupplungshälften 10, 11 gezeigt, die jeweils eine Stirnplatte 12 aufweisen. Jede Stirnplatte 12 umfasst einen Trichter 13 und einen Kegel 14, die miteinander für eine mechanische Verriegelung der beiden Zugkupplungshälften 10, 11 gekuppelt werden können. Beispielsweise ist die Zugkupplung als automatische Mittelpufferkupplung ausgeführt.
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An jeder Stirnplatte 12 ist wenigstens eine Elektrozugkupplungshälfte 8, 9 vorgesehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel trägt die erste Stirnplatte 12 zwei Elektrozugkupplungshälften 8 und die zweite Stirnplatte 12 trägt zwei Elektrozugkupplungshälften 9.
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Jeweils eine erste Elektrozugkupplungshälfte 8 bildet mit einer zweiten Elektrozugkupplungshälfte 9 eine Elektrozugkupplung der dargestellten Art. Exemplarisch sind in der 4 jedoch nur das Gehäuse 21 und die Kontaktelemente 1, 2 gezeigt, ohne weitere Details.
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Abweichend von der Darstellung in den 1 bis 3 wird angedeutet, dass die elektrischen Kontaktelemente 1, 2 auch als Buchse und Stecker ausgeführt sein könnten. Im gezeigten Ausführungsbeispiel, jedoch nicht zwingend, weist jede Elektrozugkupplungshälfte 8, 9 nur gleichartige Kontaktelemente 1, 2 auf, wobei je Stirnplatte 12 wenigstens eine Elektrozugkupplungshälfte 8, 9 mit Steckern und wenigstens eine Elektrozugkupplungshälfte 8, 9 mit Buchsen vorgesehen ist. Abweichend könnte auch jede Elektrozugkupplungshälfte 8, 9 wenigstens einen Stecker und wenigstens eine Buchse aufweisen.
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Die Anordnung von Stecker und/oder Buchsen an einer Elektrozugkupplungshälfte 8, 9 erfolgt derart, dass auch bei wechselweiser Anordnung von Buchsen und Steckern Elektrozugkupplungshälften gleichen Typs miteinander gekuppelt werden können. Dies kann unter anderem dadurch erreicht werden, dass jeweils die gleiche Anzahl an Buchsen und Steckern an einer Elektrozugkupplungshälfte vorgesehen ist und deren Anordnung einzeln oder in Gruppen wechselweise erfolgt. Eine Gruppe umfasst dabei zwei oder mehrere gleichartige Elemente - Stecker oder Buchsen.
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Bevorzugt kommt jedoch eine Ausgestaltung gemäß den 1 bis 3 zum Einsatz.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektrisch leitendes Kontaktelement
- 1.1
- elektrische Kontaktfläche
- 2
- elektrisch leitendes Kontaktelement
- 2.1
- elektrische Kontaktfläche
- 3
- Elektrokupplung
- 4
- Stecköffnung
- 5
- Grundkörper
- 6
- Durchlass
- 7
- elastische Dichtung
- 8
- Elektrozugkupplungshälfte
- 9
- Elektrozugkupplungshälfte
- 10
- Zugkupplungshälfte
- 11
- Zugkupplungshälfte
- 12
- Stirnplatte
- 13
- Trichter
- 14
- Kegel
- 15
- Durchbruch
- 16
- Zentriereinrichtung
- 17
- Stift
- 18
- Buchse
- 19
- Deckel
- 20
- Kontaktträger
- 21
- Gehäuse
- 22
- Innenraum
- 23
- Zapfen
- 24
- Druckfeder
- 25
- Anschluss
- X
- Axialrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2505450 A1 [0003]
- JP 2002225705 A [0004]
- EP 1741611 B1 [0005]
- EP 1186506 B1 [0006]