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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abhörsicherung einer Stimme in einem Fahrzeug und ein System zur Abhörsicherung einer Stimme in einem Fahrzeug.
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Die Druckschrift JPH0511780A beschreibt ein System zum Schutz einer Privatsphäre von Insassen eines Fahrzeugs.
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Ein Fahrzeug und ein System zu seiner Steuerung sind in der Druckschrift
DE 10 2018 221 120 A1 beschrieben.
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Die Druckschrift
EP 2 876 639 A2 beschreibt ein System zum Maskieren eines Privatgesprächs zwischen Insassen eines Fahrzeugs.
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Vor diesem Hintergrund war es eine Aufgabe, in einem Fahrzeug eine Privatsphäre zu garantieren.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und ein System mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen des Verfahrens und des Systems gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Abhörsicherung bzw. zum Abhörschutz einer Stimme mindestens einer Person in einem Fahrzeug, üblicherweise in einem Innenraum des Fahrzeugs, vorgesehen, bei dem mindestens ein Lautsprecher, der in dem Innenraum des Fahrzeugs angeordnet ist bzw. wird, aktiviert wird, wobei mit dem mindestens einen Lautsprecher Schallsignale erzeugt werden, die mindestens eine Frequenz aufweisen, die größer bzw. höher als eine für die mindestens eine Person hörbare Grenzfrequenz für Schall ist, wobei diese Schallsignale zum Stören eines Signalempfangs bzw. einer Signalempfangsgüte mindestens eines Mikrofons erzeugt werden, wenn sich die mindestens eine Person mit ihrer Stimme artikuliert.
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Das mindestens eine Mikrofon, das mit dem Verfahren zu stören ist bzw. gestört wird, kann in dem Fahrzeug, an dem Fahrzeug, innerhalb des Fahrzeugs und/oder außerhalb des Fahrzeugs angeordnet sein.
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Dabei ist es möglich, dass mehrere Schallsignale zeitgleich bzw. synchron erzeugt und ausgestrahlt bzw. ausgesendet werden, mit denen der üblicherweise akustische Signalempfang bzw. die Signalempfangsgüte des mindestens einen Mikrofons gestört wird.
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In Ausgestaltung werden von dem mindestens einen Lautsprecher Schallsignale oberhalb der hörbaren akustischen Grenzfrequenz erzeugt, die als Ultraschallsignale und/oder Hyperschallsignale ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden können.
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Dabei ist das Verfahren entsprechend auch zur Abhörsicherung eines Gesprächs mindestens einer Person, also nur einer Person oder mehrerer Personen, in einem Fahrzeug vorgesehen. Bei dem Verfahren wird zumindest während des Gesprächs mindestens ein Lautsprecher, der in dem Fahrzeug angeordnet ist, aktiviert, wobei mit dem mindestens einen Lautsprecher Schallsignale, d. h. zumindest Ultraschallsignale und/oder Hyperschallsignale, zum Stören eines Mikrofons bzw. seines Signalempfangs erzeugt werden. Das Gespräch ergibt sich, wenn sich die Personen mit ihren Stimmen artikulieren und dabei miteinander sprechen, bspw. unterhalten. Dabei ist es bspw. auch möglich, dass bereits eine Stimme einer einzigen Person abhörgesichert bzw. abhörgeschützt wird, falls diese bspw. singt oder ggf. ein Selbstgespräch führt.
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Bei dem Verfahren werden zur Abhörsicherung in der Regel mehrere in dem Fahrzeug räumlich verteilte Lautsprecher aktiviert. Hierbei ist es möglich, die Schallsignale bezüglich ihrer Amplitude und/oder Frequenz oberhalb der hörbaren Grenzfrequenz zu modulieren, wobei sich ein zeitlicher Verlauf der Schallsignale aufgrund einer derartigen Modulation verändert. Dabei werden die Schallsignale bei einer möglichen Modulation ihrer Frequenz innerhalb eines Frequenzbereichs moduliert, der sich oberhalb der hörbaren Grenzfrequenz innerhalb des Ultraschallbereichs und/oder Hyperschallbereichs befindet. Falls mehrere Schallsignale synchron erzeugt werden, kann jeweils ein Schallsignal moduliert werden.
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Mit dem Verfahren ist es möglich, ein Gespräch zwischen mehreren Personen, die sich im Fahrzeug befinden, abhörtechnisch zu sichern.
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Das Verfahren ist für ein Fahrzeug durchführbar, das einen geschlossenen Innenraum aufweist, der u. a. durch ein Dach und Fenster begrenzt ist, wobei eine Abhörsicherung auch dann realisierbar ist, falls mindestens ein Fenster geöffnet sein sollte. Weiterhin ist eine derartige Abhörsicherung des Gesprächs auch für ein als Cabrio ausgebildetes Fahrzeug möglich. Unabhängig von einer konkreten Ausgestaltung des Fahrzeugs, in der Regel eines Kraftfahrzeugs, können die Schallsignale ausgehend von dem mindestens einen Lautsprecher in Richtung von Sitzpositionen von Personen und somit von Insassen in dem Fahrzeug ausgerichtet werden, wobei diese Schallsignale bspw. in Richtung einer Position, an der ein Kopf einer jeweiligen Person bei ordnungsgemäßer Sitzposition ausgerichtet werden. Die Position des Kopfs ist oberhalb einer Sitzfläche eines jeweiligen Sitzes des Fahrzeugs angeordnet. Hierbei ist es möglich, mit einem Sitzplatzsensor zu überprüfen, welcher Sitz in dem Fahrzeug gerade durch eine Person besetzt ist, wobei die Schallsignale insbesondere in Richtung einer Kopfposition eines jeweils besetzten Sitzes ausgerichtet werden.
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Eine Aktivierung des mindestens einen Lautsprechers und somit der Schallsignale kann durch manuelle Betätigung eines Aktivierungsschalters, bspw. Aktivierungsknopfs, eines Eingabegeräts durchgeführt werden.
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Weiterhin ist im Rahmen des Verfahrens vorgesehen, dass der mindestens eine Lautsprecher auf eine mögliche räumliche Position, bspw. Aufenthaltsposition, des Mikrofons im Fahrzeug ausgerichtet wird.
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In Ausgestaltung des Verfahrens kann zwischen unterschiedlichen Mikrofonen unterschieden werden. So kann jenes Mikrofon, gegenüber dem das Gespräch abhörgesichert wird, auch als Fremdmikrofon und/oder als fahrzeugexternes Mikrofon bezeichnet werden bzw. ausgebildet sein, das nicht als Teil einer Infrastruktur des Fahrzeugs ausgebildet ist. Ein derartiges Fremdmikrofon kann außerhalb des Fahrzeugs, aber auch innerhalb des Fahrzeugs, angeordnet sein sowie als Wanze ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden. Ein derartiges Fremdmikrofon ist in der Regel fahrzeugunabhängig. Hiervon unterscheidet sich ein fahrzeuginternes Mikrofon bzw. ein Fahrzeugmikrofon, das als Teil der Infrastruktur des Fahrzeugs ausgebildet und in dem Fahrzeug, insbesondere in dessen Innenraum, installiert ist. Dabei wird die Stimme der mindestens einen Person wenigstens gegenüber einem Fremdmikrofon abhörgesichert. Da die mindestens eine Person ggf. bewusst bzw. absichtlich in ein fahrzeuginternes Mikrofon bzw. Fahrzeugmikrofon spricht, können die Schallsignale für dieses bspw. fahrzeuginterne Mikrofon kompensiert werden.
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In Ausgestaltung wird ein jeweiliges Gespräch gegenüber einem Mikrofon abhörgesichert, wenn dies durch die Person gewünscht wird, wobei die Person die damit verbundene Abhörsicherung aktiviert. Außerdem kann die Stimme der mindestens einen Person für mindestens ein erstes Mikrofon mit den Schallsignalen abhörgesichert werden, wenn dieses mindestens eine erste Mikrofon durch Schallsignale gestört wird. Gleichzeitig kann mit einem zweiten Mikrofon, in das die mindestens eine Person absichtlich spricht bzw. sprechen will, durch Kompensation der Schallsignale die Stimme der mindestens einen Person dennoch aufgenommen werden, wenn die mindestens eine Person eine derartige Abhörsicherung für das mindestens eine zweite Mikrofon durch manuelle Betätigung eines weiteren entsprechenden Aktivierungsschalters deaktiviert.
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Das erfindungsgemäße System ist zur Abhörsicherung einer Stimme mindestens einer Person in einem Fahrzeug ausgebildet, wobei das System mindestens einen Lautsprecher in dem Fahrzeug aufweist, wobei der mindestens eine Lautsprecher zur Abhörsicherung zu aktivieren ist und in diesem Fall dazu ausgebildet bzw. konfiguriert wird, Schallsignale zum Stören eines Signalempfangs bzw. einer Signalempfangsgüte mindestens eines Mikrofons, das sich in dem Fahrzeug, an dem Fahrzeug, innerhalb und/oder außerhalb des Fahrzeugs befinden kann, zu erzeugen, wenn sich die mindestens eine Person mit ihrer Stimme artikuliert. Dabei weisen die von dem mindestens einen Lautsprecher erzeugten Schallsignale eine Frequenz auf, die größer bzw. höher als eine für die mindestens eine Person hörbare Grenzfrequenz für Schall ist.
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Entsprechend ist das System zur Abhörsicherung eines Gesprächs mindestens einer Person in einem Fahrzeug ausgebildet. Der mindestens eine Lautsprecher des Systems ist zumindest während des Gesprächs aktivierbar bzw. zu aktivieren. Der mindestens eine Lautsprecher ist dazu ausgebildet, zumindest während des Gesprächs, Schallsignale, bspw. Ultraschallsignale und/oder Hyperschallsignale, zum Stören eines Mikrofons zu erzeugen, wobei ein derartiges Mikrofon, gegenüber dem das Gespräch abhörgesichert werden soll, auch als Fremdmikrofon ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden kann.
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Der mindestens eine Lautsprecher ist in Ausgestaltung ohnehin in dem Fahrzeug bzw. in dessen Innenraum angeordnet. Dabei ist der mindestens eine Lautsprecher als Komponente eines Informations- und Unterhaltungssystems bzw. eines Infotainmentsystems und/oder einer Stereoanlage des Fahrzeugs ausgebildet. In der Regel sind in dem Fahrzeug mehrere derartige Lautsprecher ohnehin angeordnet und in dem Fahrzeug räumlich verteilt.
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Das vorgestellte System kann eine eigene Steuereinheit aufweisen, die dazu ausgebildet ist, den mindestens einen Lautsprecher zu kontrollieren und somit zu steuern und/oder zu regeln, wobei ausgehend von dieser eigenen Steuereinheit eine Erzeugung der Schallsignale und eine eventuell vorgesehene Modulation dieser Schallsignale veranlasst wird.
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Weiterhin weist das System eine eigene elektrische Energieversorgung, bspw. eine Energiequelle, üblicherweise eine Batterie bzw. einen Akkumulator, auf, wobei diese Energieversorgung dazu ausgebildet ist, den mindestens einen Lautsprecher auch unabhängig von anderen Energiequellen des Fahrzeugs, zumindest während des Gesprächs, also wenn die mindestens eine Person ihre Stimme artikuliert, mit elektrischer Energie zu versorgen und somit eine Aussendung der Schallsignale zu ermöglichen. Diese eigene Energieversorgung ist üblicherweise von einer Infrastruktur und ggf. auch von einer Kommunikationsverbindung mit einer weiteren fahrzeugexternen Vorrichtung unabhängig.
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Es ist möglich, dass eine Ausführungsform des vorgestellten Verfahrens mit einer Ausführungsform des vorgestellten Systems durchgeführt wird.
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Mit dem Verfahren und dem System ist es möglich, ein privates Gespräch und somit auch eine entsprechende private Unterhaltung in dem Fahrzeug abhörzusichern.
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Weiterhin ist es auch möglich, falls lediglich eine Person, die sich allein in dem Fahrzeug befindet und telefoniert und somit ebenfalls ein Gespräch führt und somit in ein Telefonmikrofon bewusst bzw. absichtlich spricht, dieses Gespräch mit den Schallsignalen des mindestens einen Lautsprechers bspw. gegenüber einer Wanze abhörtechnisch zu sichern. Dabei wird in möglicher Ausgestaltung ein Telefongespräch als Gespräch lediglich einer Person in dem Fahrzeug abhörgesichert. Hierbei spricht diese Person absichtlich in ein Mikrofon eines als Telefon, bspw. Mobiltelefon, ausgebildeten Endgeräts oder eines im Fahrzeug installierten Mikrofons eines fahrzeuginternen Telefons. Hierbei kann das Endgerät mit dem System, üblicherweise mit der Steuereinheit des Systems zum Kontrollieren des mindestens einen Lautsprechers, gekoppelt werden und von der Steuereinheit bspw. funkgestützt Informationen über die Schallsignale in Echtzeit empfangen. Somit ist dem fahrzeugunabhängigen Endgerät ein zeitlicher Verlauf der Schallsignale, der sich ggf. aufgrund einer Modulation ergeben kann, bekannt. Somit können von dem Endgerät die Schallsignale während des Telefongesprächs berücksichtigt und entsprechend kompensiert werden, wobei das für das Telefongespräch verwendete Mikrofon des Endgeräts die Stimme der Person für das Telefongespräch trotz der Schallsignale aufnehmen und/oder erfassen kann. Dagegen ist das als Telefongespräch vorgesehene Gespräch gegenüber etwaigen anderen Mikrofonen, insbesondere gegenüber Wanzen, aufgrund der Schallsignale abhörgesichert. Dasselbe ist auch für den Fall möglich, dass die Person in dem Fahrzeug absichtlich in ein Mikrofon eines Diktiergeräts spricht und entsprechend ihre Stimme artikuliert.
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Durch eine jeweilige Ausgestaltung des Verfahrens und/oder des Systems ergibt sich nun die Möglichkeit, dass sich Personen und somit Fahrzeuginsassen im Fahrzeug unterhalten können, ohne dass ihr Gespräch potentiell abgehört werden könnte. Somit ist eine Abhörsicherung eines Gesprächs gegenüber einem als Fahrzeugmikrofon ausgebildeten Mikrofon und auch gegenüber einem fahrzeugexternen Mikrofon eines Drittgeräts möglich. Dies betrifft bspw. Mobiltelefone, Uhren mit Telefonfunktionen, bspw. einer sogenannten Apple Watch™, insbesondere wenn in ein solches Telefon unbewusst oder unbeabsichtigt gesprochen wird. Weiterhin betrifft dies auch Mikrofone von Onlinediensten, bspw. Alexa™ oder Siri™. Außerdem ist auch eine Abhörsicherung bzw. ein Abhörschutz gegenüber Spionage durch Mikrofone von mikrofonbasierten Geräten, bspw. Wanzen, möglich.
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In Ausgestaltung werden von dem mindestens einen Lautsprecher Schallsignale ausgesendet, wobei gleichzeitig mehrere Schallsignale auf unterschiedlichen Frequenzen oberhalb der hörbaren Grenzfrequenz ausgesendet werden können. Derartige Schallsignale verursachen ein Rauschen, das einen akustischen Empfang bzw. Signalempfang von Mikrofonen stört. Somit ist keine Aufzeichnung einer verwertbaren Stimme einer Person mehr möglich. Das System mit dem mindestens einen Lautsprecher zum Erzeugen der Schallsignale, der Steuereinheit und der Energieversorgung kann im Gegensatz zu Drittgeräten in die Infrastruktur und somit in eine Architektur des Fahrzeugs integriert sein. Allerdings kann das System auch von dem Fahrzeug, aber auch von anderen Drittgeräten, unabhängig sein.
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Mit dem Verfahren und dem System kann eine etwaige Spionage-, Abhör- bzw. Mithöraktion auch von vermeintlich harmlosen Diensten wie bspw. Alexa™ oder Siri™ entgegengewirkt werden. Somit wird ein Risiko eines ungewollten Abhörens eines privaten Gesprächs reduziert.
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Das System und das Verfahren ermöglichen eine gezielte Verwendung von mehreren Lautsprechern im Fahrzeug, wobei es sich üblicherweise um bereits in dem Fahrzeug verbaute Lautsprecher, bspw. eines High-End-Soundsystems, handeln kann. Diese Lautsprecher generieren bzw. erzeugen bei Ausführung einer Ausführungsform des Verfahrens für eine Person nichthörbare Schallsignale auf verschiedenen Frequenzen oberhalb der hörbaren Grenzfrequenz und somit ein entsprechendes Rauschen zur aktiven Störung aller im Fahrzeug befindlichen Mikrofone. Es ist auch möglich, Mikrofone außerhalb des Fahrzeugs, die auf das Fahrzeug bzw. dessen Innenraum gerichtet sind, durch die Schallsignale des mindestens einen Lautsprechers zu stören.
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Eine mit dem Verfahren und dem System durchführbare Funktion zur Abhörsicherung des Gesprächs bzw. eine entsprechende Privacy-Funktion wird in Ausgestaltung über einen Aktivierungsschalter und/oder Menüpunkt eines Eingabegeräts des Fahrzeugs aktiviert, wobei das Eingabegerät mit der Steuereinheit des Systems zur Aktivierung entsprechend kommuniziert, was unabhängig davon möglich ist, ob der mindestens eine Lautsprecher bereits in das Fahrzeug integriert oder als Teil des Systems zusätzlich in dem Fahrzeug angeordnet wird.
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Bei dem Verfahren werden zur Umsetzung der Funktion zur Abhörsicherung bestehende Lautsprecher und/oder zusätzliche Lautsprecher im Fahrzeug verwendet. Die hochfrequenten Schallsignale oberhalb der hörbaren Grenzfrequenz werden örtlich ausgerichtet emittiert, wobei eine große Anzahl an Lautsprechern, bspw. von Hochtönern, verwendet wird. Dabei sind die Lautsprecher auf wahrscheinliche Aufenthaltspositionen von mobilen Endgeräten im Fahrzeug bzw. in dessen Innenraum ausgerichtet. Als mindestens eine derartige Aufenthaltsposition eines mobilen Endgeräts ist bspw. eine Mittelarmlehne, eine Mittelkonsole, ein Seitenfach in einer Tür, ein Cockpitquerträger und/oder eine sonstige Ablage, Aufnahme und/oder Halterung für Endgeräte im Fahrzeug vorgesehen. Die Lautsprecher können an unterschiedlichen Stellen im Fahrzeug positioniert und somit angeordnet sein. Dies betrifft bspw. einen Dachhimmel, eine Verkleidung einer A-, Bund/oder C-Säule, einen Spiegelfuß, den Cockpitquerträger, Seitenverkleidungsteile und/oder Sitze des Fahrzeugs.
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Bei einer möglichen Ausgestaltung des Verfahrens wird berücksichtigt, dass gewöhnliche Lautsprecher des Infotainmentsystems fest zu einer Infrastruktur des Fahrzeugs gehören, weshalb es denkbar ist, dass diese Lautsprecher bei einem Hackerangriff auf das Fahrzeug deaktiviert werden und somit eine Erzeugung der vorgesehenen Schallsignale unterbunden werden könnte, um somit die Personen im Fahrzeug abhören zu können. In diesem Fall ist es möglich, den mindestens einen Lautsprecher, üblicherweise mehrere Lautsprecher, als Teil eines Lautsprecherarrays gezielt von der elektronischen Infrastruktur bzw. Architektur des Fahrzeugs zu trennen und gegenüber einem externen Zugriff über das Internet zu schützen. Hierzu ist die separate Energieversorgung, bspw. ein eigener Stromkreis, des Systems vorgesehen, wobei diese Energieversorgung mit dem eigenen Stromkreis einen eigenen Zugriff, bspw. eine eigene Leitung, auf eine Batterie, bspw. 12 Volt Batterie, des Fahrzeugs besitzt, wobei die Lautsprecher und die Steuereinheit des Systems aus dieser eigenen Energieversorgung zur Durchführung des Verfahrens mit elektrischer Energie versorgt werden. In weiterer Ausgestaltung ist auch ein üblicherweise hardwaregestützter Aktivierungsschalter zum Aktivieren des mindestens einen Lautsprechers mit der eigenen Energieversorgung des Systems verbunden.
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In weiterer Ausgestaltung ist es möglich, dass der mindestens eine Lautsprecher des Systems in dem Fahrzeug bzw. für das Fahrzeug nachgerüstet wird und über eine elektrische Steckdose in dem Fahrzeug, bspw. einen Zigarettenanzünder (Zigarettenanzünder-Slot), mit elektrischer Energie versorgt und betrieben wird. Somit ist es möglich, dass das Fahrzeug bzw. dessen Infrastruktur keinen zumindest softwaregestützten Zugriff auf den mindestens einen Lautsprecher hat. Entsprechend ist bei einer derartigen Ausgestaltung auch kein Fernzugriff auf den mindestens einen Lautsprecher möglich. Bei einer derartigen Ausgestaltung sind das System und somit auch der mindestens eine Lautsprecher lediglich mit dem elektrischen Bordnetz als Energieversorgung des Fahrzeugs verbunden, aber von einer softwaregestützten Infrastruktur des Fahrzeugs getrennt.
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Mit dem Verfahren und dem System können vertrauliche, geheime und/oder private Gespräche in dem Fahrzeug ohne Risiko eines ungewollten Abhörens geführt werden.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Beispiel für ein Fahrzeug, für das eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems durchgeführt wird.
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1 zeigt in schematischer Darstellung ein Fahrzeug 2, in dessen Innenraum sich zwei Personen 10a, 10b aufhalten.
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Außerdem zeigt 1 die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems, das hier einen ersten Lautsprecher 4, einen zweiten Lautsprecher 6, eine Steuereinheit 11 und eine elektrische Energieversorgung 12 bzw. eine entsprechende elektrische Energiequelle aufweist. Dabei ist hier vorgesehen, dass der erste Lautsprecher 4 bspw. als Teil eines Infotainmentsystems in dem Innenraum des Fahrzeugs 2 fest installiert ist, wohingegen der zweite Lautsprecher 6 von dem Fahrzeug 2 unabhängig und in dessen Innenraum zumindest vorübergehend, aber auch wieder entfernbar angeordnet wird.
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Ferner zeigt 1 in schematischer Darstellung ein erstes Mikrofon 14, das hier als Teil eines von dem Fahrzeug 2 unabhängigen mobilen Endgeräts 8, bspw. eines Mobiltelefons, ausgebildet ist, und ein zweites Mikrofon 16, das als Teil einer Infrastruktur des Fahrzeugs 2 ausgebildet ist.
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Bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens mit dem hier vorgestellten System ist vorgesehen, dass die beiden Personen 10a, 10b im Innenraum des Fahrzeugs 2 ein Gespräch führen wollen. Hierbei besteht die Gefahr, dass deren Gespräch durch das Mikrofon 14 des Endgeräts 8 und/oder durch das fahrzeuginterne Mikrofon 16, falls es von außen über das Internet gehackt werden sollte, abgehört werden könnte.
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Um dem vorzubeugen, werden bei der Ausführungsform des Verfahrens, ggf. nach Aktivierung durch zumindest eine der Personen 10a, 10b, von der Steuereinheit 11 die beiden Lautsprecher 4, 6 angesteuert und ausgehend von der Energieversorgung 12 mit elektrischer Energie versorgt. Dabei wird von der Steuereinheit 11 veranlasst, dass von den Lautsprechern 4, 6 Schallsignale, hier Ultraschallsignale, synchron auf unterschiedlichen Frequenzen erzeugt werden, wobei die Frequenzen oberhalb einer hörbaren Grenzfrequenz der Personen 10a, 10b in dem Fahrzeug 2 sind. Diese hochfrequenten Schallsignale werden von den Lautsprechern 4, 6 in den Innenraum und insbesondere in Richtung der Mikrofone 14, 16 bzw. deren Aufenthaltspositionen ausgesendet bzw. ausgestrahlt, wobei die hochfrequenten Schallsignale dabei ein Rauschen erzeugen, wobei ein akustischer Empfang von Stimmen der Personen 10a, 10b und somit des Gesprächs durch die Mikrofone 14, 16 unterbunden wird, wobei das Gespräch entsprechend abhörgesichert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Fahrzeug
- 4, 6
- Lautsprecher
- 8
- Endgerät
- 10a, 10b
- Person
- 11
- Steuereinheit
- 12
- Energieversorgung
- 14, 16
- Mikrofon
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018221120 A1 [0003]
- EP 2876639 A2 [0004]