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Die Erfindung betrifft eine Freisprecheinrichtung für Fahrzeuge nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art, ein Verfahren zur Gestaltung einer Telefonie mit einer solchen Freisprecheinrichtung sowie ein Fahrzeug mit einer solchen F reisprecheinrichtung.
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Freisprecheinrichtungen und Vorrichtungen, die es einer telefonierenden Person ermöglichen ein Telefon nicht in der Hand halten zu müssen, wie beispielsweise Bluetooth-Headsets, sind generell aus dem Stand der Technik bekannt. Das Bedienen eines Telefons, insbesondere eines Smartphones, erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, weshalb die Nutzung von Telefonen während dem Führen eines Fahrzeugs aufgrund einer erhöhten Unfallgefahr in vielen Ländern gesetzlich verboten ist. Um es einer fahrzeugführenden Person dennoch während dem Steuern eines Fahrzeugs zu ermöglichen zu telefonieren, lassen sich Anrufe über eine Freisprecheinrichtung tätigen. Insbesondere zum Annehmen eines Anrufs muss lediglich ein Knopf betätigt werden, was mit nur einem geringen Aufmerksamkeitsverlust verbunden ist. Eine von einem Fahrzeug umfasste Freisprecheinrichtung weist hierzu wenigstens ein Mikrofon zum Erfassen einer Stimme einer fahrzeugführenden Person, wenigstens ein Lautsprecher zum Ausgeben der Stimme eines Gesprächspartners der fahrzeugführenden Person, eine Mensch-Maschine-Schnittstelle zum Eingeben von Bedienhandlungen, wodurch Anrufe initiiert oder angenommen werden können, sowie eine Recheneinheit und eine Anzeige zum Verarbeiten und Darstellen weiterer Informationen auf, welche auch vom Telefon direkt umfasst sein kann.
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Damit die über die Lautsprecher ausgegebene Stimme des Gesprächspartners auch bei lauten Umgebungsgeräuschen, wie einer Fahrt auf einer Autobahn bei hoher Geschwindigkeit, gut wahrgenommen werden kann, sind die Lautsprecher zur Ausgabe von Audiosignalen typischerweise so im Fahrzeug angeordnet, dass die Lautsprecher einen Teil der Karosserie des Fahrzeugs zur Ausbildung eines Resonanzkörpers nutzen.
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Beispielsweise nutzen Lautsprecher die Struktur einer Fahrzeugtür bzw. die in einem zwischen Karosserie und Innenverkleidung der Tür befindlichen Hohlraum vorliegende Luft zur Resonanz. Dies erlaubt zwar das Erzeugen gut wahrnehmbarer Töne auch bei lauten Geräuschkulisse, jedoch ist es möglich, dass aufgrund einer Schwingungskopplung zwischen Lautsprecher und Fahrzeugkarosserie von den Lautsprechern ausgegebene Audiosignale auch außerhalb des Fahrzeugs von Dritten gut wahrnehmbar sind. Dies gefährdet eine Privatsphäre eines telefonierenden Fahrzeuginsassen.
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Des Weiteren sind Lautsprecher bekannt, welche eine Einrichtung zur Schallführung aufweisen, mit deren Hilfe Schall zielgerichtet an einem Ort gebündelt werden kann, sodass ein vom Lautsprecher ausgegebenes Audiosignale an einer bestimmten örtlichen Position besonders deutlich wahrgenommen werden kann. Eine solche Technik ist beispielsweise von sogenannten Soundbars bekannt, welche unter anderem zur Verbesserung der von einem Fernseher erzielbaren Klangqualität eingesetzt werden.
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Ferner offenbart die
KR 20060055035 A ein Verfahren zur automatischen Einstellung der Lautstärke eines über eine Freisprecheinrichtung ausgegebenen Audiosignals. Nachteilig ist dabei jedoch, dass auch bei einer Reduktion der über die Freisprecheinrichtung ausgegebenen Lautstärke ein Telefongespräch unter Umständen von außerhalb eines Fahrzeugs mitgehört werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Freisprecheinrichtung und ein Verfahren zur Gestaltung einer Telefonie anzugeben, mit deren Hilfe ein in einem Innenraum eines Fahrzeugs geführtes Telefonat von außerhalb des Fahrzeugs nicht oder nur erschwert mitgehört werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Freisprecheinrichtung für Fahrzeuge mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Gestaltung einer Telefonie mit einer solchen Freisprecheinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sowie ein Fahrzeug ergeben sich aus den hiervon abhängigen Ansprüchen.
Eine Freisprecheinrichtung für Fahrzeuge weist typischerweise wenigstens einen Lautsprecher zur Ausgabe von Audiosignalen auf. Erfindungsgemäß ist dabei wenigstens ein Lautsprecher als Privatsphäre-Lautsprecher ausgeführt, wobei der Privatsphäre-Lautsprecher dazu eingerichtet ist, in einem Diskretionsmodus sämtliche von ihm erzeugten Schwingungen überwiegend an einen Innenraum des Fahrzeugs abzugeben.
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Hauptsächlich lassen sich in einem Innenraum des Fahrzeugs geführte Telefonate von außen dadurch wahrnehmen, dass die vom Lautsprecher erzeugten Schwingungen zur Ausbildung des Audiosignals in eine Fahrzeugstruktur, insbesondere einen Teil einer Fahrzeugkarosserie, eingeleitet werden, und die Fahrzeugstruktur aufgrund von Resonanz diese Schwingungen an eine Umgebung des Fahrzeugs abgibt. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Privatsphäre-Lautsprechers wird ein Übertragen der vom Privatsphäre-Lautsprecher erzeugten Schwingungen an die Umgebung dadurch verhindert, dass der Privatsphäre-Lautsprecher die von ihm erzeugten Schwingungen überwiegend an den Fahrzeuginnenraum abgibt. Somit lässt sich zuverlässig verhindern, dass im Innenraum des Fahrzeugs geführte Telefonate von außen mitgehört werden können.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Freisprecheinrichtung sieht vor, dass der Privatsphäre-Lautsprecher einen von einer Fahrzeugkarosserie schwingungsentkoppelten Resonanzkörper umfasst und/oder der Privatsphäre-Lautsprecher eine Einrichtung zur Schallführung umfasst. Zur Erzeugung eines ausreichend wahrnehmbaren Audiosignals, auch bei lauten Umgebungsbedingungen, umfasst ein Lautsprecher typischerweise einen Resonanzkörper. Ist der Resonanzkörper von der Fahrzeugkarosserie schwingungsentkoppelt, gewährleistet dies das Abgeben der vom Lautsprecher erzeugten Schwingungen überwiegend an den Fahrzeuginnenraum. Hierzu kann der Resonanzkörper beispielsweise von einem Handschuhfach oder einer Innenkonsole ausgebildet, oder von diesen umfasst sein. Um eine Wahrnehmbarkeit der vom Privatsphäre-Lautsprecher abgegebenen Schallwellen im Fahrzeuginnenraum zu verbessern, kann der Privatsphäre-Lautsprecher des Weiteren eine Einrichtung zur Schallführung aufweisen. Dies erlaubt es den vom Privatsphäre-Lautsprecher ausgegebenen Schall in Richtung der Ohren der Fahrzeuginsassen zu bündeln, damit diese das von dem Privatsphäre-Lautsprecher ausgegebene Audiosignal besser wahrnehmen.
Bei einem Verfahren zur Gestaltung einer Telefonie mit einer solchen Freisprecheinrichtung ist erfindungsgemäß ein Diskretionsmodus durch eine der folgenden Aktionen aktivierbar:
- - manuelle Aktivierung durch Eingabe einer Bedienhandlung von einer telefonierenden Person;
- - automatische Aktivierung bei Annahme oder Initiierung eines Anrufs;
- - automatische Aktivierung in Abhängigkeit von Randbedingungen.
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Durch Aktivieren des Diskretionsmodus lässt sich eine Audiosignalausgabe auf einen Privatsphäre-Lautsprecher legen. Somit wird ein Mithören von in einem Innenraum eines Fahrzeugs getätigten Telefonate von außen verhindert oder erschwert. Dabei kann es vorkommen, dass ein Telefonat inhaltlich keine datenschutzrelevanten Themen umfasst und so ein Mithören Dritter von außerhalb des Fahrzeugs unbedenklich ist. Es ist somit nicht erforderlich den Diskretionsmodus permanent aktiv zu lassen, weshalb sich der Diskretionsmodus auch wieder deaktivieren lässt. Da die Wahrnehmbarkeit des Audiosignals bei ausschließlicher Ausgabe über den Privatsphäre-Lautsprecher im Gegensatz zu einer Ausgabe über einen üblichen, mit einer Fahrzeugkarosserie schwingungsgekoppelten Lautsprecher beziehungsweise Resonanzkörper, vermindert sein kann, lässt sich so bei Bedarf durch Nutzung des üblichen Lautsprechers die Wahrnehmbarkeit des Audiosignals steigern.
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Zum komfortablen Aktivieren des Diskretionsmodus kann eine telefonierende Person den Diskretionsmodus durch Eingabe einer Bedienhandlung selbst aktivieren. Hierzu kann beispielsweise eine Anzeige im Fahrzeug vorgesehen sein, welche eine Schaltfläche umfasst, durch deren Betätigung der Diskretionsmodus aktivierbar und deaktivierbar ist. Die Schaltfläche kann beispielsweise nur dann angezeigt werden, wenn ein Anruf im Fahrzeug eingeht oder von einer Fahrzeuginsasse ein Anruf initiiert wird. Um den Komfort bei der Nutzung der Freisprecheinrichtung unter Ausnutzen des Diskretionsmodus zu erhöhen, ist es auch möglich, dass der Diskretionsmodus automatisch bei Initiierung eines Anrufs oder Abnehmen eines eingehenden Anrufs aktiviert wird. Dabei kann in der Freisprecheinrichtung ein Vermerk hinterlegt sein, dass der Diskretionsmodus pauschal bei jedem Telefonat aktiviert oder deaktiviert sein soll. Auch ist es möglich, dass der Diskretionsmodus während eines laufenden Telefonats aktiviert oder deaktiviert werden kann, insbesondere in Abhängigkeit verschiedener Randbedingungen. Dies erlaubt eine flexible Nutzung des Diskretionsmodus zu verschiedenen Situationen, wodurch ein Komfort bei der Nutzung der Freisprecheinrichtung gesteigert werden kann.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass die Randbedingungen wenigstens eine der folgenden Informationen umfasst:
- - eine aktuelle Geo-Position des Fahrzeugs;
- - geo-positionsabhängige Kartendaten;
- - eine Klassifizierung eines aktuell vom Fahrzeug befahrenen Straßentyps; und/oder
- - eine Fortbewegungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs.
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Der Diskretionsmodus kann beispielsweise in Abhängigkeit eines vom Fahrzeug befahrenen Straßentyps aktiviert oder deaktiviert werden. So kann er beispielsweise beim Befahren einer Autobahn mit hoher Geschwindigkeit deaktiviert sein, da dort ein Belauschen von im Inneren des Fahrzeugs getätigten Telefonaten nicht erfolgen kann, und beim Befahren einer Spielstraße oder beim Parken auf einem Parkplatz aktiviert sein, da an einem solchen Ort mit einem erhöhten Risiko zu rechnen ist, dass Dritte Inhalte eines geführten Telefonats wahrnehmen. Zur Klassifizierung des aktuell befahrenen Straßentyps können verschiedene Methoden eingesetzt werden. Beispielsweise kann eine Klassifizierung des befahrenen Straßentyps durch Methoden der Bildauswertung erfolgen, wenn das Fahrzeug über Kamerasysteme zur Umgebungsüberwachung verfügt. Auch ist es möglich, dass im Fahrzeug gespeicherte Kartendaten eine Zuordnung von Straßentyp und Geo-Position umfassen, wodurch durch einen Vergleich mit der aktuellen Geo-Position des Fahrzeugs ein Bezug zum aktuell befahrenen Straßentyp hergestellt werden kann. Auch ist es möglich, dass der Diskretionsmodus auch auf der Autobahn aktiviert wird, insbesondere dann, wenn das Fahrzeug mit einer langsamen Fortbewegungsgeschwindigkeit auf dieser fährt. Dies ist beispielsweise bei einem Stau der Fall.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens werden nach Aktivierung des Diskretionsmodus im Zusammenhang mit der Telefonie auszugebende Audiosignale von wenigstens einem Lautsprecher und/oder wenigstens einem Privatsphäre-Lautsprecher ausgegeben, wobei eine Verteilung der Audiosignale in Abhängigkeit der Randbedingungen erfolgt. Somit ist es möglich, in Abhängigkeit einer Situation Audiosignale sowohl auf den üblicherweise dazu genutzten Lautsprechern auszugeben und/oder die Ausgabe der Audiosignale ausschließloch oder unterstützend auf wenigstens einem der Privatsphäre-Lautsprecher auszugeben. So kann beispielsweise die Ausgabe der Audiosignale beim Parken auf einem Parkplatz ausschließlich über den Privatsphäre-Lautsprecher, und beim schnellen Befahren einer Autobahn auf dem Privatsphäre-Lautsprecher und den üblichen Lautsprechern erfolgen. Dadurch, dass beim Befahren der Autobahn ein geringes Risiko vorliegt, dass Dritte Gesprächsinhalte wahrnehmen können, kann das Audiosignal gefahrlos über die üblichen Lautsprecher ausgegeben werden, wodurch eine telefonierende Person ihren Gesprächspartner besser verstehen kann. Dies erhöht den Komfort bei der Nutzung der Freisprecheinrichtung weiter.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht ferner vor, dass beim Aktivieren und/oder Deaktivieren des Diskretionsmodus eine automatische Anpassung einer Lautstärke der ausgegebenen Audiosignale erfolgt. So lässt sich beispielsweise beim Aktivieren des Diskretionsmodus die Lautstärke der ausgegebenen Audiosignale reduzieren, damit diese noch schwerer von Dritten außerhalb des Fahrzeugs wahrnehmbar sind. Es ist auch möglich, beim Deaktivieren des Diskretionsmodus die Lautstärke wieder zu erhöhen. Dies erhöht den Komfort bei der Nutzung des Diskretionsmodus noch weiter.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens gibt nach Aktivierung des Diskretionsmodus wenigstens ein Lautsprecher ein Störgeräusch aus, insbesondere weißes Rauschen. Durch das Ausgeben von Störgeräuschen können Dritte außerhalb des Fahrzeugs ein Telefonat noch schlechter belauschen. Dies wird insbesondere dadurch unterstützt, dass die Störgeräusche von den üblichen Lautsprechern, welche schwingungstechnisch an eine Karosserie des Fahrzeugs gekoppelt sind, ausgegeben werden. Durch ein Störgeräusch in Form von weißem Rauschen lässt sich das geführte Telefonat zuverlässig überdecken. Dabei kann das weiße Rauschen auf Basis eines Pseudo-Zufallswerts des Fahrzeugs z.B. auf Basis eines Kilometerstands, historischer Verbrauchswerte, einer Temperatur und/oder einem beliebigen weiteren Parameter moduliert werden, um es potentiellen ein Telefonat belauschenden Personen zu erschweren das weiße Rauschen herauszufiltern. Dabei kann die Freisprecheinrichtung jedoch eine Einrichtung zum Herausfiltern der Störgeräusche umfassen, welche dank einer Information über den zur Modulation eingesetzten Parameter das weiße Rauschen herausfiltern kann. Dies erlaubt es Gesprächspartnern die über den oder die üblichen Lautsprecher ausgegebenen Störgeräusche nicht wahrzunehmen.
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Bevorzugt ist wenigstens ein Ort in einem Innenraum des Fahrzeugs konfigurierbar, an den von einem Privatsphäre-Lautsprecher mit Schallführungseinrichtung ausgegebene Schallwellen gebündelt werden. Somit lässt sich vom Privatsphäre-Lautsprecher ausgegebener Schall gezielt auf verschiedene Fahrzeuginsassen richten, beispielsweise eine fahrzeugführende Person und eine in einem Fond des Fahrzeugs sitzende Fahrzeuginsasse. Dies ermöglicht es einem Fahrzeuginsassen, ein diskretes Gespräch im Innenraum des Fahrzeugs zu führen, sodass weitere Fahrzeuginsassen die über einen Privatsphäre-Lautsprecher ausgegebene Audiosignale nicht oder nur schlecht wahrnehmen können. Umfasst das Fahrzeug dabei wenigstens zwei Privatsphäre-Lautsprecher von denen jeder jeweils auf eine individuelle Fahrzeuginsasse gerichtet ist, ist es generell auch denkbar, dass gleichzeitig mehrere Fahrzeuginsassen mit verschiedenen Gesprächspartnern telefonieren können, ohne dass die weiteren Fahrzeuginsassen gestört werden oder diskrete Gesprächsinhalte wahrnehmen können. Auch lässt sich der ausgegebene Schall auf verschiedene Sitzpositionen ausrichten. Dies ist dann relevant, wenn verschiedene Personen ein Fahrzeug nutzen, welche beispielsweise aufgrund einer abweichenden Körpergröße eine andere Sitzeinstellung nutzen. Dabei können mehrere Orte auf die die Schallwellen zu richten sind eingespeichert werden und die Privatsphäre-Lautsprecher situationsabhängig auf diese Orte ausgerichtet werden.
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Erfindungsgemäß weist ein Fahrzeug eine solche Freisprecheinrichtung auf. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein beliebiges Fahrzeug wie einen Pkw, Lkw, einen Transporter oder Bus, eine Landmaschine und/oder dergleichen handeln.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Freisprecheinrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie des Fahrzeugs ergeben sich auch aus den Ausführungsbeispielen, welchen nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben werden.
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Dabei zeigen:
- 1 verschiedene Montagepositionen, an denen Lautsprecher und Privatsphäre-Lautsprecher in einem Fahrzeuginnenraum angeordnet sein können,
- 2 ein Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Freisprecheinrichtung;
- 3 eine von einem Fahrzeug umfasste Anzeige zur Darstellung eines eingehenden Anrufs; und
- 4 eine Schallverteilung von einem Privatsphäre-Lautsprecher mit Schallführungseinrichtung ausgesendetem Schall im Fahrzeuginnenraum.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Fahrzeuginnenraums 2. An vertikal schraffierten Stellen 7 sind typischerweise in 2 dargestellte Lautsprecher 1 im Fahrzeug vorgesehen. Zur Erzeugung eines deutlich wahrnehmbaren Schalls umfassen diese Lautsprecher 1 typischerweise einen Resonanzkörper, der mit einem Teil einer Fahrzeugkarosserie 3 schwingungsgekoppelt ist, wodurch von den Lautsprechern 1 erzeugter Schall auch von außerhalb des Fahrzeuginnenraums 2 wahrnehmbar ist. Erfindungsgemäß ist an wenigstens einer der horizontal schraffierten Stellen 8 wenigstens ein in 2 dargestellter Privatsphäre-Lautsprecher 1.1 vorgesehen. Durch eine Anordnung des Privatsphäre-Lautsprechers 1.1 an einer dieser Stellen steht ein vom Privatsphäre-Lautsprecher 1.1 umfasster Resonanzkörper 4, welcher ebenfalls in 2 dargestellt ist, nicht mit einem Fahrzeugkarosserieteil 3 schwingungsaustauschend in Verbindung. Somit sind vom Privatsphäre-Lautsprecher 1.1 ausgegebene Audiosignale besonders gut im Fahrzeuginnenraum 2 wahrnehmbar, und außerhalb des Fahrzeuginnenraums 2 nur schlecht bis gar nicht wahrnehmbar. Hierzu lässt sich der Resonanzkörper 4 des Privatsphäre-Lautsprechers 1.1 insbesondere in einer Innenkonsole und/oder einem Handschuhfach des Fahrzeugs anordnen.
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2 zeigt eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Freisprecheinrichtung. Die Freisprecheinrichtung umfasst ein Mikrofon 9 zum Erfassen einer Stimme eines telefonierenden Fahrzeuginsassen, einen Lautsprecher 1, dessen Resonanzkörper von einem Teil einer Fahrzeugkarosserie 3, beispielsweise einer Fahrzeugtür, ausgebildet oder umfasst ist, einen Privatsphäre-Lautsprecher 1.1, dessen Resonanzkörper 4 schwingungsentkoppelt von dem Teil der Fahrzeugkarosserie 3 im Innenraum des Fahrzeugs 2 angeordnet ist, beispielsweise in einem Handschuhfach, eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 10 zur Darstellung von Anzeigeinhalten und Eingabe von Bedienhandlungen von einer telefonierenden Person sowie einer Recheneinheit 11. Die Recheneinheit 11 umfasst ferner ein Steuergerät zur Steuerung einer Audioausgabe 11.1, ein Navigationssystem 11.2, einen Datenbus 11.3, ein weiteres Steuergerät 11.4, welches Sensordaten von Sensoren 11.5 empfängt, eine Steuereinheit für die Mensch-Maschine-Schnittstelle 11.6 sowie eine Einrichtung zur Durchführung von Mobiltelefonie 11.7, bei der es sich beispielsweise um ein Bluetooth-Modul zum Verbindungsaufbau zu einem von einer Fahrzeuginsasse mitgeführten Smartphones handeln kann. Ferner umfasst die Recheneinheit 11 ein Steuergerät zur Steuerung eines Audioeingangs 11.8. Dabei kann eine automatische Aktivierung oder Deaktivierung eines Diskretionsmodus zum Verhindern des Mithörens im Fahrzeuginnenraum 2 geführter Telefonate von außerhalb des Fahrzeugs unter Nutzung des Privatsphäre-Lautsprechers 4 auf Basis der Sensordaten und/oder mittels einer mit Hilfe des Navigationssystems 11.2 bestimmten Geo-Position des Fahrzeugs erfolgen.
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Eine in 3 dargestellte Anzeige 12 visualisiert einen eingehenden Anruf. Auf der Anzeige 12 sind Bedienfelder 13 dargestellt, welche von einer fahrzeugführenden Person betätigt werden können, um den eingehenden Anruf anzunehmen oder abzulehnen sowie um den erfindungsgemäßen Diskretionsmodus ein- und auszuschalten. Dies ermöglicht der fahrzeugführenden Person volle Kontrolle darüber, zu welcher Zeit der Diskretionsmodus aktiv ist. Dabei können die Bedienfelder 13 auf eine beliebige Art und Weise ausgestaltet sein. In 3 sind die Bedienfelder 13 in Form von Knöpfen ausgeführt. Es ist auch möglich, dass die Bedienfelder 13 beispielsweise als Schieberegler ausgestaltet sind. Insbesondere kann eine Form, Farbe, Transparenz, Kontrast und/oder dergleichen mit der die Bedienfelder 13 auf der Anzeige 12 dargestellt werden beliebig sein.
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Umfasst das Fahrzeug einen Privatsphäre-Lautsprecher 4 mit Schallführungseinrichtung, lassen sich vom Privatsphäre-Lautsprecher 4 ausgesendete Schallwellen 6 so bündeln, dass sie an festgelegten Orten im Fahrzeuginnenraum 2 besonders gut wahrnehmbar sind. In dem Beispiel in 4 sind die Schallwellen 6 beispielsweise an den Orten 5.1 und 5.2 gut wahrnehmbar. So kann eine fahrzeugführende Person sowie eine in einem Fond des Fahrzeugs befindliche Person vom Privatsphäre-Lautsprecher 4 ausgesendeten Schall gut wahrnehmen. Kann der Privatsphäre-Lautsprecher 4 von ihm ausgegebenen Schall nur auf einen Ort richten, kann das Fahrzeug hierzu auch mehrere Privatsphäre-Lautsprecher 4 umfassen. Es ist auch möglich, dass die Freisprecheinrichtung so konfiguriert wird, dass die Orte 5.1 und 5.2 verschoben werden können und/oder weitere nicht dargestellte Orte, an denen die Schallwellen 6 gut wahrnehmbar sind, hinzugefügt werden können. Das Beispiel in 4 dient dazu zu verdeutlichen, dass ein Beifahrer des Fahrzeugs einen Gesprächspartner der fahrzeugführenden Person nur schlecht bis gar nicht hören kann, die fahrzeugführende Person den Gesprächspartner jedoch aufgrund der auf sie gerichteten Schallwellen 6 sehr gut verstehen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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