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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die eine einer mobilen Hörsprecheinrichtung zugeordnete erste Sende- und Empfangseinrichtung und eine einem stationären Endgerät zugeordnete zweite Sende- und Empfangseinrichtung zur Realisierung einer drahtlosen, bidirektionalen Übertragung zwischen der mobilen Hörsprecheinrichtung und dem stationären Endgerät umfasst. Außerdem ist Gegenstand der Erfindung eine Übertragungseinrichtung umfassend mindestens zwei Sende- und Empfangseinrichtungen zur Realsierung einer drahtlosen, bidirektionalen Übertragung zwischen mindestens zwei der Sende- und Empfangseinrichtungen, wobei eine erste Sende- und Empfangseinrichtung einer mobilen Hörsprecheinrichtung und eine zweite Sende- und Empfangseinrichtung einem stationären Endgerät zugeordnet ist.
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Eine mobile Hörsprecheinrichtung, auch Sprechgarnitur oder Kopfsprechhörer genannt, ist eine Kombination aus einem Kopfhörer und einem Mikrofon, die ein bidirektionales Kommunizieren (Hören und Sprechen) ermöglicht. Im deutschen Sprachraum hat sich auch die englische Bezeichnung Headset durchgesetzt. Mit ihren technischen Komponenten erfüllt die Hörsprecheinrichtung die gleichen Aufgaben wie ein Telefonhörer. Der Vorteil liegt in der Freiheit beider Arme beim Träger der Hörsprecheinrichtung.
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Das stationäre Endgerät, mit dem die Hörsprecheinrichtung verbunden ist, kann ein beliebiges Telekommunikationsendgerät sein, welches Gesprächsdaten oder andere Informationen analog oder digital an mindestens ein bei einem oder mehreren Gesprächsteilnehmer angeordnetes weiteres Endgerät übermittelt oder Gesprächsdaten oder andere Informationen von dem mindestens einen weiteren Endgerät empfängt. Die Daten- bzw. Informationsübertragung zwischen den Endgeräten kann leitungsgebunden oder drahtlos, bspw. über Funk, erfolgen. Für die Datenübertragung können beliebige Kommunikationsstandards eingesetzt werden. Das Endgerät arbeitet als eine sogenannte Sprechstelle. Sprechstellen werden z.B. in Verbindung mit Telefon- oder Funkanlagen, auch im militärischen, Sicherheits- und Rettungsbereich verwendet.
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Die Hörsprecheinrichtung kann auf unterschiedliche Weise mit dem stationären Endgerät verbunden sein. Sie kann drahtgebunden an das Endgerät angeschlossen sein und damit räumlich sehr begrenzt eingesetzt werden. Auch eine drahtlose Anbindung ist bekannt und ermöglicht eine wesentlich größere Bewegungsfreiheit. Ein genereller Vorteil der Hörsprecheinrichtung auch ist ein akustisches Abschirmen eines Geräuschpegels in der Umgebung des Trägers der Hörsprecheinrichtung, insbesondere beim Hören. Beim Sprechen ist ein Filtern eines Geräuschpegels aus der Umgebung des Sprechers durch technische Einrichtungen möglich.
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Bei einer drahtlosen Anbindung weist die Hörsprecheinrichtung zum Senden und Empfangen eine Sende- und Empfangseinrichtung auf, die bspw. an einem Kopfbügel der Hörsprecheinrichtung angeordnet ist. Die Übertragung zwischen der Hörsprecheinrichtung und dem Endgerät erfolgt üblicherweise über eine Funkverbindung. Bekannt sind Anwendungen über ein Bluetooth- oder ein DECT-Verfahren, wobei die Übertragungsentfernung bei diesen Verfahren auf ein paar Meter begrenzt ist. Auch optische Übertragungsverfahren, bspw. mittels Infrarot, sind bekannt.
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Das Endgerät weist ebenfalls eine als Sende- und Empfangseinrichtung ausgebildete Schnittstelle zur Hörsprecheinrichtung auf. Zwischen den beiden Sende- und Empfangseinrichtungen wird eine drahtlose bidirektionale Kommunikationsverbindung aufgebaut, die einen Daten- und Informationsaustausch zwischen der Hörsprecheinrichtung und dem Endgerät ermöglicht.
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So ist aus der
DE 100 09 613 A1 eine Vorrichtung zur drahtlosen, bidirektionalen Übertragung von Audiosignalen zwischen einem als Bordfunkstelle ausgebildeten Endgerät und mehreren Hörsprecheinrichtungen, sowie unter den Hörsprecheinrichtungen untereinander, zur Verwendung in einem Luftfahrzeug bekannt. Dabei weisen die Hörsprecheinrichtungen und die Bordfunkstelle jeweils eine Infrarot-Sende- und Empfangseinrichtung für eine Infrarot-Übertragung eines Audiosignals auf. Die Vorrichtung umfasst zwei Kommunikationskanäle zwischen den Hörsprecheinrichtungen und der Bordfunkstelle, wobei ein Sprechkanal und ein Hörkanal vorgesehen ist.
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Problematisch bei der bekannten Vorrichtung ist die optische Übertragung der Sprech- und Hörkanäle, die stets eine Sichtverbindung zwischen den Sende- und Empfangseinrichtungen voraussetzt. Insbesondere bei Verwendung der bekannten Vorrichtung in engen, verwinkelten Bereichen, wo möglicherweise auch noch viele Menschen dauernd ihre Position wechseln, kann die Vorrichtung keine zuverlässige Signalübertragung sicherstellen. Ferner weist die bekannte Vorrichtung auf Seiten der Hörsprechvorrichtung lediglich einen Hörkanal auf, so dass nur ein Mono-Signal, d.h. eine einzige Sprachkommunikation, empfangen werden kann. Es sind jedoch Einsatzbereiche denkbar, wo der Empfang von Sprachsignalen, die unterschiedlichen Sprachkommunikationen angehören, gewünscht oder erforderlich ist. Ein enger und verwinkelter Einsatzbereich, wo der Empfang von unterschiedlichen Kommunikationen angehörenden Sprachsignalen gewünscht bzw. sogar gefordert wird, ist bspw. die Marine, insbesondere die militärische Marine, und dort vor allem in einem Kommandostand, einem Funkraum, o.ä.. Auch andere Einsatzbereiche, wo mehrere Hörkanäle gefordert sind, sind denkbar.
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Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung dahingehend auszugestalten und weiterzubilden, dass sie für den Einsatz in der Marine bzw. dort, wo zwei Hörkanäle gefordert sind, geeignet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgehend von der Vorrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass die beiden Sende- und Empfangseinrichtungen zur Übertragung von zwei Hörkanälen und einem Sprechkanal über eine Funkverbindung ausgebildet sind. Durch die beiden Hörkanäle ist eine hohe Flexibilität in der Anwendung der Vorrichtung gewährleistet, da dadurch zwei unterschiedliche Informationen an den Träger der Hörsprecheinrichtung gesandt werden können. Denkbar ist bspw. die Übertragung eines Stereosignals von dem stationären Endgerät an die mobile Hörsprecheinrichtung. Die Vorrichtung ist besonders für den Einsatz in einem bestimmten Bereich, bspw. im Bereich der Marine, insbesondere zum Einsatz in einer bestimmten, dem Bereich zugeordneten Einrichtung, bspw. einem Schiff, ausgebildet. Besonders bevorzugt wird über einen ersten Hörkanal eine einrichtungsinterne Kommunikation und über einen zweiten Hörkanal eine externe Kommunikation mit der Umgebung der Einrichtung übertragen. Insbesondere erfolgt über einen ersten Hörkanal die Übertragung einer schiffsinternen Kommunikation und über einen zweiten Hörkanal die Übertragung einer externen Kommunikation, d.h. mit dem Umfeld außerhalb des Schiffes. Selbstverständlich ist es denkbar, auch mehr als zwei Hörkanäle über die Funkverbindung zu übertragen, wobei dann zwischen den Hörkanälen entweder automatisch oder auf Seiten der Hörsprecheinrichtung manuell umgeschaltet werden kann.
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Die Sende- und Empfangseinrichtungen bilden zusammen eine erfindungsgemäße Übertragungseinrichtung. Jede der Sende- und Empfangseinrichtungen besteht dabei vorzugsweise aus einer einzigen Einheit, in der die Sendeeinheit und die Empfangseinheit zusammengefasst sind. Eine der Sende- und Empfangseinrichtungen ist mit dem Endgerät, und eine andere Sende- und Empfangseinrichtung ist mit der Hörsprecheinrichtung verbunden, bspw. über ein Anschlusskabel und/oder eine Steckverbindung. Denkbar ist jedoch auch, dass die Sende- und Empfangseinrichtungen jeweils zwei separate Einheiten umfassen, also eine Sendeeinheit und eine separate Empfangseinheit.
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Die Verbindung zwischen der Hörsprecheinrichtung und der dieser zugeordneten Sende- und Empfangseinrichtung erfolgt vorzugsweise über ein Anschlusskabel, insbesondere lösbar. Es ist denkbar, kostengünstige handelsübliche Hörsprecheinrichtungen mit Anschlusskabel und einem Klinken- oder Audiostecker zu verwenden, der in eine entsprechende, an der Sende- und Empfangseinrichtung ausgebildete Buchse eingesteckt werden kann. Die der Hörsprecheinrichtung zugeordnete Sende- und Empfangseinrichtung ist vorzugsweise klein, leicht und kompakt aufgebaut, so dass sie am Mann, d.h. am Träger der Hörsprecheinrichtung getragen werden kann. Es ist bspw. denkbar, dass die Sende- und Empfangseinrichtung an einem Gürtel, in einer Kleidungstasche oder an einer anderen Stelle getragen wird. Sie verfügt ferner über eine vorzugsweise austauschbare oder wiederaufladbare Energiequelle zur unabhängigen Energieversorgung. Möglich ist auch, dass die Sende- und Empfangseinrichtung Teil des Headsets ist, bspw. in oder auf einem Kopfbügel der Hörsprecheinrichtung angeordnet ist.
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Auch die Verbindung zwischen dem Endgerät und der diesem zugeordneten Sende- und Empfangseinrichtung erfolgt vorzugsweise über ein Anschlusskabel, insbesondere lösbar. Dazu verfügt die dem stationären Endgerät zugeordnete Sende- und Empfangseinrichtung vorzugsweise über ein Anschlusskabel, an dessen Ende ein Klinken- oder Audiostecker vorhanden ist, der in eine entsprechende, an dem Endgerät ausgebildete Buchse gesteckt werden kann, um die Sende- und Empfangseinrichtung lösbar an dem Endgerät anzuschließen. Die Stromversorgung der dem Endgerät zugeordneten Sende- und Empfangseinrichtung kann über eine unabhängige Energiequelle, bspw. eine Batterie oder einen Akkumulator, oder aber durch das Endgerät erfolgen. Es ist denkbar, dass die Sende- und Empfangseinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie möglichst platzsparend und unauffällig in das Endgerät integriert werden kann. Es ist denkbar, dass die dem Endgerät zugeordnete Sende- und Empfangseinrichtung als ein Einsteckmodul oder eine Einsteckkarte ausgebildet ist, die im Inneren des Endgeräts in einen dort vorgesehenen Steckplatz eingesteckt wird und im Gehäuse des Endgeräts angeordnet ist.
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Vorteilhaft ist auch, dass die beiden Hörkanäle zur Übertragung eines Stereo-Signals dienen. In diesem Fall stehen die beiden Quellen in einem räumlichen Zusammenhang und erzeugen gemeinsam einen zusammengesetzten mehrdimensionalen Höreindruck beim Träger der Hörsprecheinrichtung, zum Beispiel, um eine Bewegung eines Fahrzeugs (Straßen-, Luft-, Schienen-, oder Wasserfahrzeug, etc.) zu erkennen und zu verfolgen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, dass die beiden Sende- und Empfangseinrichtungen zur Übertragung eines weiteren Kanals zur Übertragung eines Push-to-Talk-Signals (PTT-Signal) von der Hörsprecheinrichtung zum Endgerät ausgebildet sind. Anders als bei einer herkömmlichen Telefonverbindung, wo das gleichzeitige Sprechen und Hören beider Teilnehmer möglich ist (Vollduplex-Betrieb), ist im Sprechfunkverkehr oft nur ein wechselseitiges Sprechen der Teilnehmer gewünscht (Halbduplex-Betrieb). Dazu wird über eine der Hörsprecheinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeordnete Push-to-Talk-Taste ein Push-to-Talk-Signal erzeugt, das die der Hörsprecheinrichtung zugeordnete Sendeeinrichtung einschaltet. Die Sprachübertragung kann beginnen; die Empfangseinrichtung ist gesperrt. Zum Beenden der Sprachübertragung muss die Push-to-Talk-Taste wieder losgelassen werden. Es ist auch denkbar, dass über den weiteren Kanal für das Push-to-Talk-Signal auch weitere Signale, insbesondere Schaltsignale oder Synchronisationssignale, übertragen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist es ferner möglich, dass die beiden Sende- und Empfangseinrichtungen jeweils Verschlüsselungs- und Entschlüsselungseinrichtungen zur Realisierung einer verschlüsselten Signalübertragung aufweisen. Dadurch kann die Signalübertragung über die Funkstrecke zwischen Endgerät und Hörsprecheinrichtung abhörsicher ausgestaltet werden. Die Verschlüsselung ermöglicht insbesondere bei einer analogen Übertragung, die zwar preisgünstig realisiert werden kann, aber vom Prinzip zunächst nicht abhörsicher ist, eine sichere und zuverlässige Übertragung. Bei digitalen Übertragungsverfahren ist eine Verschlüsselung natürlich ebenfalls möglich. Dabei ist die für die Übertragung zwischen der Hörsprecheinrichtung und dem Endgerät vorgesehene Verschlüsselungs- und Entschlüsselungseinrichtung nahezu beliebig realisierbar, da die Übertragung in einem begrenzten Raum mit einem geschlossenen Teilnehmerkreis stattfindet. Es können also beliebige standardisierte oder proprietäre Verschlüsselungs- und Entschlüsselungsverfahren eingesetzt werden.
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Weiterhin ist vorteilhaft, dass die beiden Sende- und Empfangseinrichtungen zum Senden und Empfangen von analogen oder digitalen Funksignalen ausgebildet sind. Das analoge Signal könnte amplituden- oder frequenzmoduliert sein. Dies sind preiswert realisierbare Übertragungsverfahren, mit denen eine große Reichweite bis zu vielen Kilometern verwirklicht werden kann, wobei im Rahmen der vorliegenden Erfindung eher kurze Übertragungsstrecken im Bereich von einigen Metern betrachtet werden. Es ist keine direkte Sichtverbindung zwischen der Hörsprecheinrichtung und dem Endgerät nötig, so wie es bspw. im Stand der Technik bei Infrarot-Übertragungen im Wesentlichen erforderlich ist. Somit ist die Erfindung besonders gut für den Einsatz in einem engen, verwinkelten Kommandostand, einer Brücke oder einem Funkraum eines Schiffes, wo sich zeitgleich viele diensttuende Personen befinden, geeignet.
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Außerdem ist es möglich, dass die Signale in einem Frequenzsprungverfahren übertragen werden (sog. Frequenzspreizung). Dabei kann es sich um analoge oder digitale Signale handeln. Beim Frequenzsprungverfahren wird ein schmalbandiges Signal in ein Signal mit einer größeren Bandbreite als für die Informationsübertragung nötig umgewandelt. Die Sendeenergie, die zuvor in einem kleineren Frequenzbereich konzentriert war, wird dabei auf einen größeren Frequenzbereich verteilt. Ein Vorteil ist die größere Robustheit der Signalübertragung gegenüber schmalbandigen Störungen. Ferner hat das Frequenzsprungverfahren einen sicherheitstechnischen Vorteil: ein Mithörer kann nicht unbefugt Nachrichten- oder Signalinhalte mithören und verstehen; er kann nur schwer erkennen, dass überhaupt eine Übertragung stattfindet. Das Frequenzsprungverfahren kann somit auch einer Verschlüsselung der übertragenen Daten dienen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für den Einsatz in der Marine, insbesondere im Verteidigungs-, Sicherheits- und/oder Rettungsbereich ausgebildet. Das bedeutet, dass die Vorrichtung bevorzugt zum Beispiel in einem U-Boot oder Schiff oder auf einer maritimen Bohrinsel eingesetzt wird. Insbesondere ist an einen Einsatz im Bereich der Polizei-, der Feuerwehr und/oder des Technischen Hilfswerks sowie bei sonstigen Rettungsdiensten gedacht. Der Träger der Hörsprecheinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in seiner Bewegungsfreiheit und seiner manuellen Tätigkeit völlig unabhängig.
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Für die erfindungsgemäße Vorrichtung kann eine handelsübliche Hörsprecheinrichtung (Headset) und ein Standard Endgerät, das bspw. als Computer oder als eine Funkstelle ausgebildet ist, verwendet werden. Es sind keinerlei Anpassungen der Hörsprecheinrichtung bzw. des Endgeräts nötig. Lediglich die beiden Sende- und Empfangseinrichtungen müssen auf die entsprechenden Anforderungen angepasst werden. Alle für die Vorrichtung verwendeten Hardwarekomponenten umfassen einfache, robuste und kostengünstige Bauteile und gewährleisten einen langfristigen, nahezu wartungsfreien Betrieb. Außerdem ist die erfindungsgemäße Vorrichtung leicht durch anpassbare Einstellungen (z.B. Verschlüsselung) an unterschiedliche Einsatzbereiche anpassbar. Der Signalausgang der Hörsprecheinrichtung ist in der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem Signaleingang des Endgeräts kompatibel, so dass z.B. bei einem Ausfall der Funk-Übertragungsstrecke die Hörsprecheinrichtung übergangsweise auch direkt in das Endgerät eingesteckt werden kann, um einen Notbetrieb zu gewährleisten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Dabei können die angegebenen Merkmale auch einzeln und in beliebiger, auch von der beschriebenen und dargestellten Kombination abweichenden Kombinationen Gegenstand der Erfindung sein. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer einem stationären Endgerät zugeordneten mobilen Hörsprecheinrichtung;
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2 eine perspektivische Darstellung der Hörsprecheinrichtung aus 1 mit einer integrierten Sende- und Empfangseinrichtung; und
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3 eine perspektivische Darstellung der Hörsprecheinrichtung aus 1 mit einer abgesetzten Sende- und Empfangseinrichtung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 mit einer einem stationären Endgerät 12 zugeordneten mobilen Hörsprecheinrichtung 14. 2 zeigt eine mögliche, für die erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 verwendbare Hörsprecheinrichtung 14. Die mobile Hörsprecheinrichtung 14 umfasst einen Kopfhörer mit zwei Lautsprechern 19 und einem Mikrofon 21, denen eine Sende- und Empfangseinrichtung 20 zugeordnet ist. Dabei kann es sich um ein handelsübliches Headset handeln. Die Sende- und Empfangseinrichtung 20 ist ein separates Bauteil und ist in einer ersten Ausführungsform bspw. an einem Kopfbügel 22 der Hörsprecheinrichtung 14 angeordnet. Sie ist vorzugsweise klein, leicht und kompakt aufgebaut. Die Sende- und Empfangseinrichtung 20 weist eine Sende- und Empfangsantenne 24 auf. Die Hörsprecheinrichtung 14 ist bspw. über ein im Kopfbügel 22 verlegtes Anschlusskabel 23 (in 2 nicht sichtbar) mit der Sende- und Empfangseinrichtung 20 elektrisch verbunden, so dass die Hörsprecheinrichtung 14 mit der Sende- und Empfangseinrichtung 20 eine mobile Einheit 26 bildet. Die Einheit 26 wird durch eine bspw. zwischen dem Kopfbügel 22 und der Sende- und Empfangseinrichtung 20 angeordneten Batterie 28 mit elektrischer Energie versorgt. Die Batterie 28 kann natürlich auch durch einen Akkumulator ersetzt werden.
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Das stationäre Endgerät 12 arbeitet als eine sogenannte Sprechstelle und kann ein beliebiges Telekommunikationsendgerät sein, welches Gesprächsdaten oder andere Informationen analog oder digital an ein bei anderen Gesprächsteilnehmern angeordnetes weiteres Endgerät übermittelt oder Gesprächsdaten oder andere Informationen von weiteren Endgeräten empfängt. An dem stationären Endgerät 12 ist über eine drahtgebundene, bevorzugt lösbare Verbindung 31 eine Sende- und Empfangseinrichtung 30 angeschlossen, so dass das Endgerät 12 mit der Sende- und Empfangseinrichtung 30 eine stationäre Einheit 32 bildet. Dazu verfügt die Sende- und Empfangseinrichtung 30 bspw. über ein Anschlusskabel 31, an dessen Ende ein Klinken- oder Audiostecker vorgesehen ist, der in eine entsprechend ausgebildete Buchse 18 des Endgeräts 12 gesteckt werden kann. Eine Versorgung des Endgeräts 12 mit elektrischer Energie geschieht über eine unabhängige Energiequelle. Die Sende- und Empfangseinrichtung 30 kann über eine Batterie oder einen Akkumulator oder aber durch das Endgerät elektrisch versorgt werden. Die Sende- und Empfangseinrichtung 30 weist eine Sende- und Empfangsantenne 34 auf.
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Zwischen der Sende- und Empfangsantenne 24 der mobilen Einheit 26 und der Sende- und Empfangsantenne 34 der stationären Einheit 32 wird innerhalb einer Übertragungseinrichtung 42 eine bidirektionale Funkverbindung 16 aufgebaut, über die das Endgerät 12 und die Hörsprecheinrichtung 14 miteinander kommunizieren können. Die Funkverbindung 16 wird zum Beispiel durch ein analoges, moduliertes Übertragungsverfahren, zum Beispiel einer amplituden- und/oder frequenzmodulierten Übertragung, realisiert. Selbstverständlich können über die Funkverbindung 16 Daten nicht nur auf beliebige Weise analog, sondern auch in digitaler Form übertragen werden. Ferner können die Daten bspw. nach einem Frequenzsprungverfahren über die Funkverbindung 16 übertragen werden.
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Die Signale auf der Funkübertragungsstrecke 16 können zusätzlich noch verschlüsselt werden, um ein Abhören auf der Übertragungsstrecke 16 zu verhindern. Die beiden Sende- und Empfangseinrichtungen 20, 30 weisen dazu Verschlüsselungs- und Entschlüsselungseinrichtungen auf (nicht dargestellt). Es können dazu beliebige standardisierte oder proprietäre Verschlüsselungs- und Entschlüsselungsverfahren eingesetzt werden, da die Übertragung in einem begrenzten Raum innerhalb eines geschlossenen Teilnehmerkreises stattfindet.
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Die Funkübertragungsstrecke 16 ist derart ausgebildet, dass aus der Sicht des Trägers der Hörsprecheinrichtung 14 zwei Hörkanäle 36 und ein Sprechkanal 38 vorgesehen sind. Die zwei Hörkanäle 36 ermöglichen eine Übertragung von Signalen von zwei unterschiedlichen Quellen. Diese werden an separate Audioausgabeeinrichtungen, bspw. Lautsprecher, geführt, so dass die unterschiedlichen Signale von einem Nutzer der Hörsprecheinrichtung 14 separat wahrgenommen und ausgewertet, insbesondere interpretiert, werden können. Dabei können die beiden Quellen räumlich vollständig voneinander getrennt sein und akustisch in keinem Zusammenhang stehen (unterschiedliche Räume). Bspw. kann über den ersten Hörkanal eine einrichtungsinterne Kommunikation und über den zweiten Hörkanal eine externe Kommunikation mit der Umgebung der Einrichtung übertragen werden. Die betrachtete Einrichtung ist bspw. als ein Marinefahrzeug, insbesondere als ein Schiff, ausgebildet. Über den einen Hörkanal würde dann die schiffsinterne Kommunikation und über den anderen Kanal die externe Kommunikation mit anderen Wasser-, Straßen- oder Luftfahrzeugen, sowie mit dem Festland abgewickelt werden. Die beiden Quellen können aber auch einem Stereo-Signal dienen, das heißt, in einem räumlichen Zusammenhang stehen und so gemeinsam einen zusammengesetzten mehrdimensionalen Audioeindruck beim Träger der Hörsprecheinrichtung 14 erzeugen. Der Sprechkanal 38 dient ausschließlich der Übertragung von Sprachsignalen vom Träger der Hörsprecheinrichtung 14 zum Endgerät 12.
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Die Funkübertragungsstrecke 16 weist einen weiteren Kanal 40 auf, der zur Übertragung eines Push-to-Talk-Signals (PTT-Signal) vorgesehen ist. Die Push-to-Talk-Technik ist im Sprechfunkverkehr teilweise gewünscht, wobei nur ein wechselseitiges Sprechen der Teilnehmer möglich ist (Halbduplex-Betrieb). Dazu wird über eine Push-to-Talk-Taste in der Hörsprecheinrichtung 14 das Push-to-Talk-Signal erzeugt, das die Sendeeinrichtung einschaltet. Der Sprechkanal 38 ist damit freigeschaltet, die Empfangseinrichtung und damit die beiden Hörkanäle 36 sind gesperrt. Zum Beenden der Sprachübertragung muss die Push-to-Talk-Taste wieder losgelassen werden, die Empfangseinrichtung und die Hörkanäle 36 sind wieder frei. Das Push-to-Talk-Signal wird vom Endgerät 12 an die angeschlossenen Netze zur Realisierung des Halbduplex-Betriebs mit einem weiteren Teilnehmer weitergeleitet.
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3 zeigt eine für die erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 verwendbare Hörsprecheinrichtung 14 in einer zweiten Ausführungsform. Hierbei bildet die Sende- und Empfangeinrichtung 20 eine separate, abgesetzte Einheit. In diesem Fall weist das Anschlusskabel 23 einen Klinken- oder Audiostecker auf, der einerseits in die Buchse 25 der Sende- und Empfangseinrichtung 20 eingesteckt wird. Die Sende- und Empfangseinrichtung 20 wird vorzugsweise vom Nutzer der Hörsprecheinrichtung 14 getragen, zum Beispiel an einem Gürtel, in einer Kleidungstasche oder an einer anderen Stelle und bildet zusammen mit der Hörsprecheinrichtung 14 die mobile Einheit 26. Die Sende- und Empfangseinrichtung 20 könnte auch ein vom Kopfbügel 22 abnehmbares Bauteil sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 ist bevorzugt für den Einsatz in der Marine, insbesondere im Verteidigungs-, Sicherheits- und/oder Rettungsbereich ausgebildet. Das bedeutet, dass die Vorrichtung 10 bevorzugt zum Beispiel in einem U-Boot oder Schiff oder auf einer maritimen Bohrinsel eingesetzt wird. Insbesondere ist an einen Einsatz im Bereich der Polizei-, der Feuerwehr und/oder des Technischen Hilfswerks sowie bei sonstigen Rettungsdiensten gedacht. Der Träger der Hörsprecheinrichtung 14 ist in seiner Bewegungsfreiheit und seiner manuellen Tätigkeit völlig unabhängig. Die Erfindung ist dabei besonders gut für den Einsatz in einem engen, verwinkelten Kommandostand, einer Brücke oder einem Funkraum eines Schiffes, wo sich zeitgleich viele diensttuende Personen befinden, geeignet.
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Die erfindungsgemäße Übertragungseinrichtung 42 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 weist also zur Realisierung einer drahtlosen, bidirektionalen Übertragung die zwei Sende- und Empfangseinrichtungen 20, 30 auf. Die erste Sende- und Empfangseinrichtung 20 ist der Hörsprecheinrichtung 14 zugeordnet. Vorzugsweise wird eine handelsübliche Hörsprecheinrichtung 14 mit Anschlusskabel 23 mittels eines am Ende des Kabels 23 angeschlossenen Klinken- oder Audiosteckers über die Buchse 25 der Sende- und Empfangseinrichtung 20 an dieser lösbar angeschlossen.
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Die zweite Sende- und Empfangseinrichtung 30 ist dem stationären Endgerät 12 zugeordnet. Die Sende- und Empfangseinrichtung 30 weist vorzugsweise das Anschlusskabel 31 mit einem Klinken- oder Audiostecker auf, der in die entsprechende Buchse 18 des Endgeräts 12 lösbar eingesteckt wird. Im Stand der Technik wird der Klinken- oder Audiostecker der Hörsprecheinrichtung 14 direkt in die Buchse 18 des Endgeräts zur Realisierung einer drahtgebundenen Übertragung gesteckt. Diese drahtgebundene Übertragung wird erfindungsgemäß durch die drahtlose Übertragung 16 ersetzt, die durch die Übertragungseinrichtung 42 realisiert wird. Dabei sind die beiden Sende- und Empfangseinrichtungen 20, 30 zur Übertragung von zwei Hörkanälen 36 und einem Sprechkanal 38 über die Funkverbindung ausgebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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