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Die Erfindung betrifft eine Lamellenvorrichtung für einen Luftausströmer und ein Verfahren zur Montage einer derartigen Lamellenvorrichtung.
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Lamellenvorrichtungen für einen Luftausströmer sind bereits bekannt. Derartige Lamellenvorrichtungen enthalten unter anderem mehrere Lamellen, die mittels eines Mitnehmers, der die Funktion eines Koppelelements hat, miteinander verbunden sind. Diese Verbindung dient zu einer Bewegungskopplung der Lamellen.
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Aus der
DE 10 2015 120 600 A1 sind ein Koppelelement und ein mit diesem Koppelelement ausgestatteter Luftausströmer bekannt. Das Koppelelement ist zum Verbinden von Luftleitelementen des Luftausströmers ausgebildet, besteht aus Kunststoff und weist Verstärkungselemente auf.
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Im Rahmen der Montage einer Lamellenvorrichtung ist es notwendig, den Mitnehmer mit den Lamellen zu verbinden, so dass im Betrieb der Vorrichtung die Lamellen in jeweils gewünschter Weise gemeinsam verstellt werden können.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Lamellenvorrichtung für einen Luftausströmer anzugeben, deren Montage zeitsparend ist, wobei aber dennoch die Wahrscheinlichkeit einer unerwünschten Demontage der montierten Lamellenvorrichtung im Betrieb klein gehalten wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Lamellenvorrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Diese Lamellenvorrichtung weist mehrere jeweils einen Lamellenkörper aufweisende Lamellen und einen die Lamellen miteinander koppelnden Mitnehmer auf, wobei die Lamellen Aufnahmeöffnungen und in den Aufnahmeöffnungen vorgesehene Aufnahmeelemente aufweisen. Der Mitnehmer weist Lagerstellen für die Aufnahmeelemente der Lamellen auf. Bei diesen Lagerstellen handelt es sich um mindesten eine geschlossen ausgebildete Lagerstelle und ansonsten offen ausgebildete Lagerstellen. Die Aufnahmeelemente der den geschlossen ausgebildeten Lagerstellen zugeordneten Lamellen sind einseitig am jeweiligen Lamellenkörper angeformt. Die Aufnahmeelemente der den offen ausgebildeten Lagerstellen zugeordneten Lamellen sind jeweils beidseitig am jeweiligen Lamellenkörper angeformt. Der Mitnehmer ist verbiegbar ausgebildet und weist im Bereich seiner geschlossen ausgebildeten Lagerstellen Einführhilfen auf.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die offen ausgebildeten Lagerstellen des Mitnehmers U-förmig oder omegaförmig ausgebildet. U-förmige Lagerstellen ermöglichen speziell für die Fügung dieser Lagerstellen eine kraftfreie Montage. Omega-Lagerstellen müssen dagegen mit einer gewissen Rastkraft mit den Aufnahmeelementen verbunden werden, jedoch weisen diese nach erfolgter Montage einen Formschluss auf, was ebenfalls der Reduzierung eines Missbrauchsfalles zuträglich ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Aufnahmeelemente der Lamellen parallel zu den Schwenkachsen der Lamellen ausgerichtet.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Aufnahmeelemente der den geschlossen ausgeführten Lagerstellen zugeordneten Lamellen jeweils einseitig am jeweiligen Lamellenkörper angeformt und zwischen dem freien Ende des jeweiligen Aufnahmeelementes und einer diesem freien Ende gegenüberliegenden Kante des Lamellenkörpers besteht jeweils ein Freiraum, der mindestens der Dicke des Mitnehmers entspricht. Die Aufnahmeelemente der Lamellen, die den offen ausgebildeten Lagerstellen des Mitnehmers zugeordnet sind, sind dagegen beidseitig am Lamellenkörper angebunden. Mittels der Länge der Aufnahmeelemente dieser Lamellen im Zusammenspiel mit der Mitnehmerdicke wird eine möglichst leichtgängige, aber dennoch spiel- und klapperfreie Lagerung des Mitnehmers an den Lamellen ermöglicht.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht der Mitnehmer aus Kunststoff. Je nach gewählter Ausführungsform ist der Mitnehmer im Spritzguss oder als Stanzteil herstellbar.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Mitnehmer seine Steifigkeit partiell reduzierende Schwächungsstellen auf.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Einführhilfen als Einführschrägen und/oder Einführlaschen ausgebildet und in den Bereichen des Mitnehmers vorgesehen, in denen die geschlossen ausgebildeten Lagerstellen augeordnet sind. Bei gestanzten Mitnehmern kann die Stanzrichtung ausschlaggebend für die Montage sein. Somit sollte die Grat-Seite nicht der Seite mit den Einführhilfen entsprechen. Außerdem sollte das Eintauchen des Stanzmessers für eine Verrundung oder Abflachung der Kante des Mitnehmers sorgen, um so eine gewisse Einführhilfe zu erlangen. Alternativ können Einführhilfen in Form von Einführschrägen auch an den Aufnahmeelementen vorgesehen sein, so dass der Mitnehmer ohne Einführhilfe ausgeführt werden kann oder es ausreicht, wenn besagte Kante des Mitnehmers verrundet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besitzt der Mitnehmer äußere Lagerstellen und zwischen den äußeren Lagerstellen angeordnete innere Lagerstellen. Die äußeren Lagerstellen sind geschlossen und die inneren Lagerstellen offen ausgebildet.
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Ein Verfahren zur Montage einer Lamellenvorrichtung weist folgende Verfahrensschritte auf:
- - paralleles Ausrichten und Halten der Lamellen im Abstand der Lagerstellen des Mitnehmers,
- - Einlegen des Mitnehmers in eine Andrückvorrichtung, wobei die offen ausgebildeten Lagerstellen des Mitnehmers mit ihren Öffnungen in Richtung der Lamellen zeigen,
- - geradliniges Bewegen des Mitnehmers in Richtung zu den Aufnahmeelementen der Lamellen durch Ausüben von Druck auf die Rückseite des Mitnehmers solange, bis die Einführhilfen des Mitnehmers mit den Aufnahmeelementen der den geschlossen ausgebildeten Lagerstellen zugeordneten Lamellen in Kontakt kommen,
- - weiteres geradliniges Bewegen des Mitnehmers durch Ausüben von Druck auf die Rückseite des Mitnehmers derart, dass sich die Bereiche des Mitnehmers, welche geschlossen ausgebildete Lagerstellen aufweisen, aufgrund der Einführhilfen verbiegen und aufstellen, die Aufnahmeelemente der den offen ausgebildeten Lagerstellen des Mitnehmers zugeordneten Lamellen in die offen ausgebildeten Lagerstellen des Mitnehmers eingreifen und die verbogenen Bereiche des Mitnehmers an den freien Enden der Aufnahmeelemente der den geschlossen ausgebildeten Lagerstellen des Mitnehmers zugeordneten Lamellen geführt werden, bis die Öffnung der jeweils zugehörigen geschlossen ausgebildeten Lagerstelle des Mitnehmers das jeweils zugehörige, einseitig am jeweiligen Lamellenkörper angeformte Aufnahmeelement der jeweiligen Lamelle aufnimmt, wodurch die Bereiche des Mitnehmers wieder in ihren nicht verbogenen Zustand zurückfedern und die Aufnahmeelemente der Lamellen mit dem Mitnehmer verbunden sind.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass die Verbindung des Mitnehmers der Lamellenvorrichtung mit den einzelnen Lamellen der Lamellenvorrichtung in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen kann, bei welchem der Mitnehmer lediglich geradlinig in Richtung zu den Aufnahmeelementen der Lamellen bewegt bzw. gedrückt werden muss. Durch diesen lediglich in einer Richtung auf den Mitnehmer ausgeübten Druck wird aufgrund der beanspruchten Ausgestaltung der Lamellen und des Mitnehmers sichergestellt, dass sämtliche Lagerstellen des Mitnehmers in die zugehörigen Aufnahmeelemente der Lamellen eingeführt werden und nach ihrer Einführung in die Aufnahmeelemente derart positioniert sind, dass im Betrieb der Lamellenvorrichtung die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Demontage stark herabgesetzt ist. Insbesondere ist es nicht möglich, durch ein lineares Herausdrücken bzw. ein lineares Herausbewegen des Mitnehmers aus den Aufnahmeelementen der Lamellen den Mitnehmer von den Lamellen zu lösen. Dies wird dadurch erreicht, dass der Mitnehmer mindestens eine geschlossen ausgebildete Lagerstelle und ansonsten offen ausgebildete Lagerstellen aufweist, die Aufnahmeelemente der den geschlossen ausgebildeten Lagerstellen zugeordneten Lamellen einseitig am jeweiligen Lamellenkörper angeformt sind, die Aufnahmeelemente der den offen ausgebildeten Lagerstellen zugeordneten Lamellen jeweils beidseitig am jeweiligen Lamellenkörper angeformt sind, der Mitnehmer verbiegbar ausgebildet ist und der Mitnehmer im Bereich seiner geschlossen ausgebildeten Lagerstellen Einführhilfen aufweist.
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Nachfolgend werden Ausführungsbespiele für die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt:
- 1 Erstes Ausführungsbeispiel für einen Mitnehmer,
- 2 Zweites Ausführungsbeispiel für einen Mitnehmer,
- 3 Drittes Ausführungsbeispiel für einen Mitnehmer,
- 4 Viertes Ausführungsbeispiel für einen Mitnehmer,
- 5 Fünftes Ausführungsbeispiel für einen Mitnehmer,
- 6 - 11 Veranschaulichung eines Verfahrens zur Montage einer Lamellenvorrichtung.
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Die 1 - 5 zeigen jeweils eine Dreitafelprojektion, in welchen der jeweilige Mitnehmer gemäß der Projektionsmethode 1 nach DIN ISO 128-30 dargestellt ist. Dabei ist jeweils links unten eine Draufsicht, links oben eine Schnittdarstellung der Vorderansicht und rechts oben eine Seitenansicht von links gezeigt.
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Des Weiteren sind in den Figuren Pfeile A und Pfeile M dargestellt, wobei die Pfeile A die Montagerichtung des Mitnehmers und die Pfeile M die Missbrauchsrichtung symbolisieren. Die Montagerichtung A ist dabei die Richtung, in welcher der Mitnehmer bei der Montage in Richtung der Lamellen bewegt wird, um mit diesen Lamellen verbunden zu werden. Die Missbrauchsrichtung M ist die jeweils entgegengesetzte Richtung.
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Die Montage des Mitnehmers, d.h. der Zusammenbau des Mitnehmers mit den Lamellen, soll derart erfolgen, dass im späteren Betrieb des Luftausströmers ein ungewolltes Lösen des Mitnehmers von den Lamellen möglichst sicher verhindert wird.
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Die 1 zeigt Skizzen zur Veranschaulichung eines ersten Ausführungsbeispiels für einen Mitnehmer.
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Dieser Mitnehmer 1 besteht aus Kunststoff und ist länglich, rechteckförmig und verbiegbar ausgebildet, wobei in der 1 von diesem Mitnehmer nur einer seiner beiden Endbereiche mit einer äußeren Lagerstelle 4 dargestellt ist. An diesen ersten Endbereich mit der äußeren Lagerstelle 4 schließt sich der mittlere Bereich des Mitnehmers an, wobei von diesem mittleren Bereich lediglich ein Teil dargestellt ist, in welchem eine innere Lagerstelle 2 vorgesehen ist. Der andere Endbereich des Mitnehmers 1 ist spiegelbildlich zum ersten Endbereich ausgebildet und weist ebenfalls eine äußere Lagerstelle auf, welche benachbart einer inneren Lagerstelle des mittleren Bereiches ist. Die Anzahl der inneren Lagerstellen 2 des Mitnehmers 1 ist von der Anzahl der Lamellen der Lamellenvorrichtung abhängig. Weist die Lamellenvorrichtung beispielsweise insgesamt 10 Lamellen auf, dann hat der Mitnehmer zwei äußere Lagerstellen 4 und acht innere Lagerstellen 2. Weist die Lamellenvorrichtung hingegen insgesamt nur 4 Lamellen auf, wie es unten anhand der 6 - 11 veranschaulicht ist, dann weist die Lamellenvorrichtung zwei äußere Lagerstellen 4 und zwei innere Lagerstellen 2 auf.
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Die äußeren Lagerstellen 4 sind jeweils geschlossen ausgebildet, vorzugsweise zylinderförmig. Die inneren Lagerstellen 2 sind hingegen offen ausgebildet, vorzugsweise omegaförmig oder U-förmig. Bei dem in der 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die dargestellte äußere Lagerstelle 4 zylinderförmig ausgebildet, die dargestellte innere Lagerstelle 2 omegaförmig, wobei mit der Bezugsziffer 3 eine Omegaöffnung bezeichnet ist. Sobald geschlossene Lagerstellen an einem Mitnehmer vorhanden sind, wird dadurch ein möglicher Missbrauch, also ein Aushängen des Mitnehmers, erschwert oder gar unterbunden.
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Wie aus der 1 weiterhin ersichtlich ist, weist der Mitnehmer 1 in seinem ersten Endbereich eine Einführhilfe 5 auf, bei welcher es sich um eine Einführschräge handelt. Im nicht dargestellten zweiten Endbereich des Mitnehmers ist ebenfalls eine derartige Einführschräge 5 vorgesehen. Diese Einführschrägen sind im Bereich der äußeren Lagerstellen des Mitnehmers vorgesehen und weisen stets in Montagerichtung A.
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Des Weiteren sind in der 1 mit einem Pfeil A die Montagerichtung des Mitnehmers und mit einem Pfeil M die Missbrauchsrichtung veranschaulicht. Unter Montagerichtung A ist dabei die Richtung zu verstehen, in welcher der Mitnehmer zu den Lamellen geführt werden muss, um mit diesen verbunden zu werden. Unter Missbrauchsrichtung M ist dabei die Richtung zu verstehen, in welcher der mit den Lamellen verbundene Mitnehmer von den Lamellen entfernt werden müsste, um sich von diesen Lamellen zu lösen, beispielsweise durch ein Herausziehen oder Herausdrücken.
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Die 2 zeigt Skizzen zur Veranschaulichung eines zweiten Ausführungsbeispiels für einen Mitnehmer. Dieser Mitnehmer unterscheidet sich von dem in der 1 dargestellten Mitnehmer lediglich dadurch, dass es sich bei den Einführhilfen 5 um Einführlaschen 6 handelt, die im Bereich der äußeren Lagerstellen des Mitnehmers vorgesehen sind und dort eine Verlängerung des Mitnehmers in Montagerichtung A bilden. Des Weiteren handelt es sich bei diesen Einführlaschen ebenfalls um Einführschrägen, wie aus der oberen rechten Darstellung von 2 ersichtlich ist.
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Eine nicht in den Figuren dargestellte Alternative besteht darin, als Einführhilfen in den beiden Endbereichen des Mitnehmers jeweils sowohl eine Einführschräge, wie sie in der 1 veranschaulicht ist, als auch eine Einführlasche 6, wie sie in der 2 veranschaulicht ist, vorzusehen. Die Einführlasche 6 bildet dabei eine Verlängerung der auf dem Mitnehmer 1 vorgesehenen Einführschräge.
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Die 3 zeigt Skizzen zur Veranschaulichung eines dritten Ausführungsbeispiels für einen Mitnehmer. Dieser Mitnehmer unterscheidet sich von dem in der 1 dargestellten Mitnehmer lediglich dadurch, dass er im Bereich zwischen der geschlossen ausgebildeten äußeren Lagerstelle 4 und der dieser benachbarten offen ausgebildeten inneren Lagerstelle 2 eine Schwächungsstelle 7 aufweist. Eine derartige Schwächungsstelle 7 kannauch im anderen Endbereich des Mitnehmers im Bereich zwischen der dort vorgesehenen geschlossen ausgebildeten äußeren Lagerstelle 4 und der dieser benachbarten offen ausgebildeten inneren Lagerstelle 2 vorgesehen sein. Diese Schwächungsstellen 7 dienen dazu, die Verbiegbarbeit des Mitnehmers zu erleichtern, d.h. den zum Verbiegen des Mitnehmers notwendigen Kraftaufwand zu reduzieren. Dies entspricht einer partiellen Reduzierung der Steifigkeit des Mitnehmers durch stellenweise Reduzierung des Flächenträgheitsmoments.
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Die 4 zeigt Skizzen zur Veranschaulichung eines vierten Ausführungsbeispiels für einen Mitnehmer. Dieser Mitnehmer unterscheidet sich von dem in der 1 dargestellten Mitnehmer lediglich dadurch, dass er in seinen beiden Endbereichen jeweils einen zu den Lagerstellen 2, 4 orthogonal verlaufenden Schlitz 8 aufweist. Diese Schlitze 8 bilden ebenfalls Schwächungsstellen, die dazu dienen, die Verbiegbarbeit des Mitnehmers zu erleichtern, d.h. den zum Verbiegen des Mitnehmers notwendigen Kraftaufwand zu reduzieren. Auch dies entspricht einer partiellen Reduzierung der Steifigkeit des Mitnehmers durch gezielte Reduzierung des Flächenträgheitsmoments.
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Die 5 zeigt Skizzen zur Veranschaulichung eines fünften Ausführungsbeispiels für einen Mitnehmer. Dieser Mitnehmer unterscheidet sich von dem in der 1 dargestellten Mitnehmer lediglich dadurch, dass er in seinen beiden Endbereichen jeweils einen in der Ebene der Achsen der Lagerstellen 2, 4 verlaufenden Schlitz 9 aufweist. Auch diese Schlitze 9 bilden Schwächungsstellen, die dazu dienen, die Verbiegbarbeit des Mitnehmers zu erleichtern, d.h. den zum Verbiegen des Mitnehmers notwendigen Kraftaufwand zu reduzieren. Auch dies entspricht einer partiellen Reduzierung der Steifigkeit des Mitnehmers durch gezielte Reduzierung des Flächenträgheitsmoments.
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Die in den 3, 4 und 5 veranschaulichten Schwächungsstellen 7, 8 und 9 erhöhen die Flexibilität des Mitnehmers durch eine partielle Reduzierung der Steifigkeit des Mitnehmers. Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere der in den 3, 4 und 5 veranschaulichten Schwächungsstellen gemeinsam zu verwenden oder an den beiden Endabschnitten bewusst unterschiedlich auszugestalten.
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Die in den 1 - 5 darstellten Ausführungsbeispiele lassen sich ohne Einschränkungen auch beliebig untereinander kombinieren. Beispielsweise kann zu einer einzelnen oder gar kombinierten Schwächungsstelle nach den 3 - 5 auch eine einzelne oder kombinierte Einführhilfe nach den 1 - 2 hinzukommen. Zudem kann der eine Endbereich des Mitnehmers auch unterschiedlich zum anderen Endbereich des Mitnehmers ausgeführt sein. Die Ausgestaltung des Mitnehmers hängt von den Gegebenheiten für die Montage und/oder der späteren Benutzung ab. Alternative, jedoch nicht in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Mitnehmern weisen nur eine geschlossen ausgebildete und ansonsten offen ausgebildete Lagerstellen auf, die in der Funktionsweise allerdings den in den 1 - 5 dargestellten Lagerstellen entsprechen. Die geschlossen ausgebildete Lagerstelle(n) kann/können auch mittig angeordnet sein.
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Die Verbiegbarkeit des Mitnehmers schafft eine Voraussetzung dafür, dass ein Zusammenbau des Mitnehmers mit den Lamellen durch ein geradliniges Bewegen des Mitnehmers in Richtung der Lamellen vorgenommen werden kann, ohne dass eine Änderung der Bewegungsrichtung notwendig ist. Dies eröffnet unter anderem die Möglichkeit, eine Montage während eines Spritzgussprozesses vorzunehmen (In-Mold-Assembly = IMA).
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Die 6 - 11 zeigen Skizzen zur Veranschaulichung eines Ausführungsbeispiels für ein Verfahren zur Montage einer Lamellenvorrichtung. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, dass die Lamellenvorrichtung insgesamt 4 Lamellen La, Lm aufweist, die mit einem Mitnehmer zu verbinden sind. Diese Lamellen weisen jeweils einen Lamellenkörper 13, 14, eine Aufnahmeöffnung 17, eine Lagerachse 12 und ein in der Aufnahmeöffnung positioniertes Aufnahmeelement auf, bei dem es sich beim gezeigten Ausführungsbeispiel um einen Aufnahmezapfen 10, 11 handelt. Bei den Lamellen La handelt es sich um äußere Lamellen, deren Aufnahmeelemente 11 den äußeren Lagerstellen 4 des Mitnehmers zugeordnet sind. Bei den Lamellen Lm handelt es sich um mittlere Lamellen, deren Aufnahmeelemente 10 den inneren Lagerstellen 2 des Mitnehmers zugeordnet sind. Die Aufnahmeelemente 11 der den äußeren Lagerstellen 4 des Mitnehmers zugeordneten Lamellen La sind einseitig am jeweiligen Lamellenkörper 13 angeformt. Zwischen dem freien Ende der Aufnahmeelemente 11 und der gegenüberliegenden Kante des jeweiligen Lamellenkörpers 13 besteht ein Freiraum 20 (siehe 7), welcher mindestens der Dicke 21 (siehe 7) des Mitnehmers entspricht, vorzugsweise etwas größer ist als die Dicke des Mitnehmers. Die Aufnahmeelemente 10 der den inneren Lagerstellen 2 des Mitnehmers zugeordneten Lamellen Lm sind beidseitig am jeweiligen Lamellenkörper 14 angeformt. Die Lamellen weisen Schwenkachsen 19 auf.
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In der 6 ist dargestellt, dass die Lamellen La und Lm zum Zwecke der Montage zunächst parallel nebeneinander in einem Abstand zueinander angeordnet werden, den sie beim letztendlich fertiggestellten Luftausströmer aufweisen sollen. Diese Anordnung erfolgt in einer Montageaufnahme, bei der es sich um einen mit Schlitzen oder Nuten für die Lamellen ausgestatteten Block aus Metall oder Kunststoff handelt. Alternativ dazu kann die Anordnung der Lamellen auch direkt über ihre Lagerachsen 12 im Gehäuse des Luftausströmers vorgenommen werden. In beiden vorgenannten Fällen müssen die Lamellen für den Montagevorgang verdrehsicher angeordnet sein, so dass die Aufnahmezapfen 10, 11 zuverlässig den benötigten Abstand voneinander haben.
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In der 7 ist zusätzlich zu den Lamellen La und Lm der Mitnehmer 1 dargestellt, der mit den Lamellen verbunden werden soll. Dieser Mitnehmer weist zwei geschlossen ausgebildete äußere Lagerstellen 4 und zwei zwischen diesen geschlossen ausgebildeten äußeren Lagerstellen 4 zwei offen ausgebildete innere Lagerstellen 2 auf. Letztere sind beim gezeigten Ausführungsbeispiel U-förmig ausgebildet. Des Weiteren sind in der 7 die Positionen der Einführhilfen 5 des Mitnehmers veranschaulicht. Der Pfeil A zeigt die Montagerichtung A, in welcher der Mitnehmer mittels einer in den 7 gestrichelt angedeuteten Andrückvorrichtung 18 geradlinig in Richtung der Aufnahmeelemente 10, 11 der Lamellen bewegt bzw. gedrückt wird. Der Mitnehmer wird vorzugsweise in die Andrückvorrichtung 18 eingelegt, wobei die offen ausgebildeten inneren Lagerstellen 2 des Mitnehmers mit ihren Öffnungen in Richtung der Lamellen zeigen. Bei der Andrückvorrichtung 18 handelt es sich um eine mechanische, vorzugsweise pneumatische Andrückvorrichtung, oder ein Teil eines Spritzgusswerkzeugs, etwa einen Schieber, mit dem eine Montage während des Spritzgießzyklus möglich ist (= IMA, In-Mould-Assembly).
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Das geradlinige Bewegen des Mitnehmers in Richtung zu den Aufnahmeelementen 10, 11 der Lamellen erfolgt durch Ausüben von Druck auf die Rückseite des Mitnehmers solange, bis die Einführhilfen 5 des Mitnehmers mit den Aufnahmeelementen 11 der den äußeren Lagerstellen 4 zugordneten Lamellen La in Kontakt kommen. Dies ist in der 8 veranschaulicht.
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Wird dann das geradlinige Bewegen des Mitnehmers durch Ausüben von Druck auf seine Rückseite fortgesetzt, dann verbiegen sich die Endbereiche des verbiegbar ausgebildeten Mitnehmers aufgrund der Einführhilfen und stellen sich auf, wie es in der 9 gezeigt ist. Durch ein fortgesetztes geradliniges Bewegen des Mitnehmers 1 greifen die Aufnahmeelemente 10 der den offen ausgebildeten inneren Lagerstellen 2 des Mitnehmers zugeordneten Lamellen Lm in die offen ausgebildeten inneren Lagerstellen 2 des Mitnehmers 1 ein und die verbogenen Endbereiche des Mitnehmers werden an den freien Enden der Aufnahmeelemente 11 der den geschlossen ausgebildeten äußeren Lagerstellen 4 des Mitnehmers zugeordneten Lamellen La geführt, wie es in der 10 veranschaulicht ist. Dies geschieht so lange, bis die Öffnung der jeweils zugehörigen geschlossen ausgebildeten äußeren Lagerstelle 4 des Mitnehmers 1 das jeweils zugehörige, einseitig am jeweiligen Lamellenkörper 13 angeformte Aufnahmeelement 11 der jeweiligen Lamelle La aufnimmt. Dadurch federn die Endbereiche des Mitnehmers 1 wieder in ihren nicht verbogenen Zustand zurück, so dass alle Aufnahmeelemente 10, 11 der Lamellen La, Lm mit dem Mitnehmer 1 verbunden sind. Dies ist in der 11 gezeigt.
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Wurde der Mitnehmer auf die vorstehend beschriebene Weise mit den Lamellen verbunden, dann ist im Betrieb des Luftausströmers die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Mitnehmer in Missbrauchsrichtung M von den Lamellen löst, gering.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung stellt nach alledem eine Lamellenvorrichtung für einen Luftausströmer bereit, bei welcher aufgrund der beschriebenen speziellen Ausgestaltung der Lamellen und des Mitnehmers eine zeitsparende, einfache und missbrauchsgesicherte Verbindung des Mitnehmers mit den Lamellen erfolgen kann.
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Analog zu der in den 6 - 11 beschriebenen Weise erfolgt auch eine Montage eines Mitnehmers mit nur einer geschlossen ausgebildeten Lagerstelle und ansonsten offen ausgebildeten Lagerstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mitnehmer
- 2
- Innere/omegaförmige/offene Lagerstelle
- 3
- Omegaöffnung
- 4
- Außere/zylindrische/geschlossene Lagerstelle
- 5
- Einführhilfe
- 6
- Lasche
- 7
- Schwächungsstelle
- 8
- V-förmiger Schlitz
- 9
- H-förmiger Schlitz
- 10
- Aufnahmezapfen
- 11
- Aufnahmezapfen
- 12
- Lagerachse
- 13
- Lamellenkörper
- 14
- Lamellenkörper
- 15
- Montagerichtung
- 16
- Missbrauchsrichtung
- 17
- Aufnahmeöffnung
- 18
- Andrückvorrichtung
- 19
- Schwenkachse
- 20
- Freiraum
- 21
- Dicke des Mitnehmers
- Lm
- mittlere Lamelle, Lamelle mit Aufnahmezapfen für omegaförmige/offene Lagerstelle
- La
- äußere Lamelle, Lamelle mit Aufnahmezapfen für zylindrische/geschlossene Lagerstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015120600 A1 [0003]