-
Die Erfindung betrifft Chiclets für einen Chiclet-Stecker, oft auch als Chiclet-Header bezeichnet. Im Markt hat sich die Bezeichnung „Chiclet“ für Module, die nebeneinander zum Aufbau einer Steckerleiste in ein Steckergehäuse eingesetzt werden, durchgesetzt.
-
Chiclets bzw. Chiclet-Stecker werden üblicherweise im Bereich „Data and Devices“, also in Geräten zur Datenübertragung verwendet. Die Chiclet-Stecker sind dabei auf Träger, beispielsweise Platinen oder Karten mit integrierten Schaltkreisen, sogenannten ICBs (Integrated Circuit Board), aufgesteckt.
-
Die vorliegende Erfindung setzt sich zum Ziel, Chiclets und die daraus aufgebauten Stecker für Anwendungen in stark vibrations- und stoßbelasteten Umgebungen, die zudem hohen Temperaturschwankungen unterliegen, einsatzfähig zu machen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Chiclet für einen Chiclet-Stecker bzw. durch einen Chiclet-Stecker mit einem Chiclet, wobei das Chiclet wenigstens einen Leiter, ein Gehäuse und einen Halter aufweist, wobei das Gehäuse ein Gehäuseinneres umhaust, sich der Leiter durch das Gehäuseinnere erstreckt und die beiden Enden des Leiters von dem Gehäuse vorspringende Kontakte bilden, wobei das Gehäuse eine vom Leiter elektrisch isolierte elektromagnetische Abschirmung insbesondere für den Hochfrequenzbereich bildet, wobei der Halter den Leiter mit dem Gehäuse mechanisch verbindet und im Gehäuse fixiert und wobei der Halter mit dem Gehäuse formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden ist.
-
Durch diese Maßnahme ist die Position des Leiters im Gehäuse fixiert und gleichzeitig aufgrund des Form- und/oder Stoffschlusses auch die Lage des Halters im Gehäuse festgelegt. Der Leiter kann sich relativ zum Gehäuse auch bei starken Vibrationen oder bei Stößen nicht bewegen. Infolge verändert sich auch bei starken Vibrationen oder bei Stößen die vom Gehäuse ausgeübte Abschirmwirkung nicht, was gerade bei Hochfrequenzanwendungen, die beispielsweise bei hohen Datenraten auftreten, von Bedeutung ist.
-
Im Folgenden sind Weiterbildungen beschrieben, die die Erfindung vorteilhaft fortentwickeln. Dabei sind die einzelnen Weiterbildungen unabhängig und beliebig miteinander kombinierbar und jeweils für sich vorteilhaft.
-
So kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der Halter den Leiter im Gehäuseinneren vollständig umgibt bzw. dass der wenigstens eine Leiter im Halter eingebettet ist. Dadurch wird der Leiter vollflächig abgestützt, was eine erhöhte mechanische Stabilität zur Folge hat. Außerdem können keine die Abschirmwirkung beeinträchtigenden Verschmutzungen zwischen Leiter und Gehäuse eindringen. Der Halter und der Leiter liegen dabei bevorzugt in vollflächigem mechanischem Kontakt aneinander.
-
Der Halter kann das Gehäuseinnere vollständig ausfüllen, was den Schutz gegen Verschmutzung und die mechanische Lagefixierung der Leiter im Gehäuse verbessert.
-
Das Gehäuse bildet bevorzugt ein insbesondere flaches Parallelepiped, insbesondere einen Quader. Aus einem derartigen Chiclet lassen sich quader- oder parallelepipedförmige Stecker einfach aufbauen. Der wenigstens eine Leiter ragt bzw. die von ihm gebildeten Kontakte ragen bevorzugt aus zwei insbesondere zueinander senkrecht orientierten Schmalseiten des Gehäuses. Dies erlaubt es, nebeneinander liegende Chiclets mit ihren Flachseiten aneinander liegend aufzureihen. Die Flachseiten des Gehäuses können mit vor- und/oder mit rückspringenden Gehäusestrukturen zur gegenseitigen Lagefixierung und Positionierung im Chiclet-Stecker versehen sein.
-
Die Anzahl der Leiter in einem Chiclet ist beliebig und von der jeweiligen Anwendung abhängig. Es kann beispielsweise ein Leiter oder es können zwei, drei, vier, sechs, acht oder mehr Leiter pro Chiclet verwendet werden. Jeder Leiter kann ein einteilig insbesondere gestanztes und/oder gebogenes Blechteil sein.
-
Das Gehäuse umgibt das Gehäuseinnere bevorzugt allseitig bis auf eine Seite, die insbesondere eine Schmalseite ist, aus der ein Kontakt ragt. Diese Seite wird üblicherweise in den Träger gesteckt und muss nicht abgeschirmt werden.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Gehäuse als Hochfrequenz-Schirm ausgestaltet. Eine derartige Ausgestaltung erfordert, dass die Öffnungen des Gehäuses bestimmte Höchstmaße nicht überschreiten dürfen.
-
Das Gehäuse kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung an einer Seite, bevorzugt an der Seite, an der sich ein Kontakt aus dem Gehäuse erstreckt, und/oder an seiner offenen Seite Gehäusefortsätze aufweisen. Die Gehäusefortsätze können insbesondere stift- oder pinartig sein. Sie dienen beispielsweise zur Fixierung des Gehäuses auf dem Träger.
-
Halter und Gehäuse können zumindest an einer Flachseite, insbesondere an wenigstens einer Stelle der Flachseite, miteinander form- und/oder stoffschlüssig verbunden sein. Die Flachseiten stellen große Flächenabschnitte zur Verfügung, die entsprechend eine großflächige und damit stabile Befestigung des Halters am Gehäuse ermöglichen. Die form- und/oder stoffschlüssige Verbindung befindet sich dabei bevorzugt an zwei sich gegenüberliegenden Flachseiten.
-
Gehäuse und Halter können Formschlusselemente in Form von wenigstens einem Paar ineinandergreifender und komplementär zueinander ausgestalteter Vorsprünge und Ausnahmen bzw. Vertiefungen aufweisen. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht auf konstruktiv einfache Weise die Fixierung des Halters im Gehäuse. Gleichzeitig ermöglichen die Vorsprünge und Ausnahmen die exakte Positionierung des Halters und damit des vom Halter fixierten Leiters gegenüber dem Gehäuse. Die Vorsprünge können am Gehäuse, am Halter oder sowohl am Halter als auch am Gehäuse vorhanden sein. Gleiches gilt für die Ausnahmen bzw. Vertiefungen.
-
Bevorzugt ist, dass das Gehäuse zurformschlüssigen Verbindung mit dem Halter Fixieröffnungen beispielsweise in Form von Löchern aufweist, in die sich Halterfortsätze des Halters erstrecken. Die Halterfortsätze können beispielsweise als Kunststoffnieten gebildet sein, die eine besonders stabile und einfach in einen Fertigungsprozess zu integrierende Verbindung zwischen Halter und Gehäuse ermöglichen. Die Kunststoffnieten können dabei monolithischer Bestandteil des Halters, also vom Halter unmittelbar gebildet sein. Halter und Gehäuse können mittels Heißnieten miteinander verbunden sein. Auch ein Verschweißen oder Verkleben ist möglich.
-
Elektrische Steckverbindungen in vibrations- und/oder stoßbelasteter Umgebung erfordern oft besonders sichere Lötverbindungen, beispielsweise durch Reflow-Löten. Bei derartigen Anwendungen ist es von Vorteil, wenn der Halter aus einem Werkstoff mit einer Warmfestigkeit von wenigstens 240 °C, bevorzugt von wenigstens 260 °C, gefertigt ist. Die Warmfestigkeit kann dabei DIN EN ISO 75-1,-2,-3 oder DIN EN ISO 306 bestimmt sein.
-
Der Halter ist bevorzugt ein Kunststoff, insbesondere ein thermoplastischer Kunststoff. Der Halter kann dabei ein Kunststoffteil, insbesondere ein Overmold, sein, mit dem der Leiter umspritzt ist. Weist das Chiclet mehrere Leiter auf, so sind bevorzugt alle Leiter vom Halter umspritzt. Alternativ kann der Halter auch aus mehreren Teilen aufgebaut und um den Leiter herum zusammengesetzt sein. Die einzelnen Teile können form- und/oder stoffschlüssig um den wenigstens einen Leiter herum miteinander verbunden sein.
-
Unabhängig davon, ob der Halter um den wenigstens einen Leiter gespritzt ist oder aus mehreren Teilen um den wenigstens einen Leiter zusammengesetzt ist, sind bevorzugt Halter und Leiter zu einem einstückig handhabbaren, insbesondere in das Gehäuse einsetzbaren Teil verbunden. Sämtliche Leiter sind mit dem Halter folglich zu einem einfach vormontierbaren Teil zusammengesetzt, was die Montage insbesondere auch unterschiedlicher Varianten von Chiclets erheblich vereinfacht.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Chiclet wenigstens eine sich vom Gehäuse weg erstreckende bzw. vom Gehäuse abstehende, insbesondere hohle Schirmhülse aufweisen, die den Kontakt wenigstens eines, bevorzugt eines einzelnen Leiters umgibt und an ihrem vom Gehäuse wegweisenden Ende offen ist. Die Schirmhülse verbessert die Abschirmung im Kontaktbereich. Sie sollte mit dem Gehäuse elektrisch leitend verbunden sein. Quer zur Richtung, in die sich die Schirmhülse vom Gehäuse weg erstreckt, sollte sie nicht über das Gehäuse ragen, damit das Zusammensetzen benachbarter Chiclets nicht beeinträchtigt wird.
-
Um den Leiter in der Schirmhülse zu fixieren, kann sich der Halter zumindest abschnittsweise in die Schirmhülse erstrecken.
-
Das Gehäuse kann aus zwei Gehäusehälften zusammengefügt sein, so dass die Montage des Halters einfach möglich ist. So kann der Halter bei einer solchen Ausgestaltung zunächst in die eine Gehäusehälfte eingelegt werden und dann kann die zweite Gehäusehälfte montiert werden, so dass schließlich der Halter von Gehäuse umgeben ist. Die Gehäusehälften sollten sich wenigstens an einigen Stellen zumindest bereichsweise - vom Gehäuseinneren aus betrachtet - überlappen, an denen sich zwischen den Gehäusehälften ein Spalt befindet. So kann beispielsweise eine Gehäusehälfte jeweils eine oder mehrere Gehäuselaschen aufweisen, die sich mit der anderen Gehäusehälfte, insbesondere mit Gehäuselaschen der anderen Gehäusehälfte, überlappen. Die sich überlappenden Bereich liegen bevorzugt ausnahmsweise auf einer oder mehreren Schmalseiten des Chiclets. Die Gehäuselaschen sind in ihrer einfachsten Form rechteckig. An einer Schmalseite können mehrere durch Spalte getrennte Laschen vorhanden sein. Die Überlappungen stellen eine effiziente Abschirmung auch im Hochfrequenzbereich sicher. Jede der Gehäusehälften kann ein Stanz-/Biegeteil sein. Die Gehäusehälften können form- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sein.
-
Die Schirmhülse, sofern vorhanden, kann von wenigstens einer der beiden Gehäusehälften monolithisch ausgebildet oder ausgeformt sein. Alternativ kann die Schirmhülse auch von den beiden Gehäusehälften zusammen gebildet sein. Bei dieser Maßnahme entfällt die aufwändige Montage einer separaten Schirmhülse. Ist eine separate Schirmhülse vorgesehen, so weist diese bevorzugt eine oder mehrere Laschen auf, die das Gehäuse oder Gehäuselaschen in Bereichen überlappen, an denen ein Spalt zwischen Schirmhülse und Gehäuse vorhanden ist. Alternativ oder zusätzlich können auch eine oder mehrere Gehäuselaschen vorhanden sein, die die Schirmhülse überlappen.
-
In einer alternativen Ausgestaltung kann das Gehäuse, gegebenenfalls mit der Schirmhülse, monolithisch aus einem Körper gefertigt sein. Insbesondere kann das Gehäuse ein aus einem einzigen Blechstück gefertigtes Stanz-/Biegeteil sein. Ein solches Gehäuse ist insbesondere um den Halter herumgefaltet.
-
Vorteilhaft ist, wenn der Halter auf einer Seite, insbesondere auf der Seite, auf der ein Kontakt aus dem Gehäuse ragt und/oder das Gehäuse nicht geschlossen ist und/oder das Gehäuse selbst wenigstens einen Gehäusefortsatz aufweist, mit einem aus dem Gehäuse ragenden Halterfortsatz, der insbesondere pinförmig sein kann, versehen ist. Ein solcher Halterfortsatz ermöglicht die Fixierung des Halters und des Chiclets zusätzlich auf dem Träger.
-
Der Halterfortsatz kann als Kunststoffniet ausgestaltet sein bzw. einen Kunststoffniet bilden. Das Chiclet kann so zusätzlich durch Heißnieten am Träger befestigt werden kann.
-
Zur Verbesserung der Abschirmung insbesondere im Hochfrequenzbereich kann das Gehäuse gemäß einer weiteren Ausgestaltung wenigstens einen Spalt aufweisen, an dem sich zwei Gehäuseabschnitte gegenüberliegen, und wobei die beiden Gehäuseabschnitte an zumindest einer Stelle durch eine den Spalt überbrückende, elektrisch leitende Materialbrücke verbunden sind. Durch die Materialbrücke können die beiden Gehäuseabschnitte insbesondere stoffschlüssig miteinander verbunden sein. Bei dieser Ausgestaltung lässt sich eine Materialersparnis gegenüber einer Überlappung realisieren. Außerdem verstärken die Materialbrücken die strukturelle Integrität des Gehäuses und machen dieses belastbarer. Eine Materialbrücke kann durch Löten, Schweißen und/oder Kleben erzeugt bzw. aus elektrisch leitendem Lot, Schweißgut und/oder Klebstoff gefertigt sein.
-
Die Erfindung betrifft femer einen Satz umfassend eine Mehrzahl von Chiclets in einer der obigen Ausgestaltungen, wobei der Satz eine erste und eine zweite Bauform von Chiclets aufweist und wobei die zweite Bauform Kontakte aufweist, die anders geformt und/oder anders angeordnet und/oder in einer anderen Zahl vorhanden sind als die Kontakte der ersten Bauform. Die Gehäuseabmessungen und eventuelle Strukturen zur Positionierung der Gehäuse insbesondere an deren Flachseiten sind bei den Formen bevorzugt identisch. Mit einem solchen Satz lässt sich aus den Chiclets ein Stecker zusammensetzen, der gleichzeitig in unterschiedlichen Bereichen Kontakte für unterschiedliche Kommunikations- und Verbindungsstandards bereitstellt. Somit kann anstelle einer Vielzahl unterschiedlicher Stecker ein einziger Stecker durch entsprechende Zusammensetzung der Chiclets an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden.
-
Im Folgenden ist die Erfindung anhand von Ausführungsformen mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei können nach Maßgabe der obigen Ausführungen einzelne Merkmale einer Ausführungsform weggelassen werden, wenn es bei einer bestimmten Anwendung auf den technischen Effekt dieser Merkmale nicht ankommt. Umgekehrt können bei einer nachstehend dargestellten Ausführungsform nicht vorhandene Merkmale nach Maßgabe der obigen Ausführungen hinzugefügt werden, wenn es bei einer bestimmten Anwendung auf deren technischen Effekt ankommen sollte.
-
In den Zeichnungen und der nachstehenden Beschreibung sind für Elemente, die einander hinsichtlich Funktion und/oder Aufbau entsprechen, der Einfachheit halber dieselben Bezugszeichen verwendet.
-
Es zeigen:
- 1 eine schematische Perspektivdarstellung eines auf einem Träger montierten Chiclet-Steckers mit Chiclets;
- 2 eine schematische Perspektivdarstellung eines Chiclets;
- 3 eine schematische Perspektivdarstellung des Inneren des Chiclets der 2:
- 4 eine schematische Perspektivdarstellung des Chiclets der 2 mit einer entfernten Gehäusehälfte;
- 5 eine schematische Perspektivdarstellung eines weiteren Chiclets.
-
Zunächst werden Aufbau und Funktion der Erfindung anhand der 1 erläutert. 1 zeigt einen Chiclet-Stecker 1, der auf einem Träger 2, beispielsweise einem ICB, montiert ist. In den Chiclet-Stecker 1 sind mehrere Chiclets 4 nebeneinander in Aufnahmen 6 eingesetzt. Die einzelnen Chiclets 4 stehen hochkant auf einer Montageebene 8, mit ihren Flachseiten 10 zueinander weisend.
-
In 1 ist ein zum Chiclet-Stecker 1 komplementär ausgestalteter Gegenstecker 12 im eingesetzten Zustand ohne Umgehäuse gezeigt. Der Gegenstecker 12 kann, den Chiclets 4, entsprechend, mit austauschbaren Kontaktmodulen 14 versehen sein.
-
Je nach Art der verwendeten Chiclets 4 kann der Chiclet-Stecker 1 an verschiedene Anwendungen angepasst werden. Hierzu müssen lediglich unterschiedliche Chiclets 4 in das Gehäuse 7 eingesetzt werden.
-
2 zeigt beispielhaft ein Chiclet 4. Das Chiclet 4 weist ein Gehäuse 7 auf, das als Hochfrequenzabschirmung 22 ausgestaltet ist. Das Gehäuse 7 ist ein Stanz-/Biegeteil, das aus einem einzigen Stück Blech gefertigt sein kann. In der dargestellten Ausgestaltung ist das Gehäuse 7 jedoch aus zwei Gehäusehälften 24, 26 gefertigt, insbesondere zusammengefügt bzw. zusammengesteckt. Um eine wirksame Hochfrequenzabschirmung 22 zu erreichen, überlappen sich die Gehäusehälften 24, 26 in Bereichen 28, an denen sich zwischen den Gehäusehälften 24, 26 ein Gehäusespalt 30 befindet. Insbesondere können eine oder mehrere beispielsweise rechteckige Gehäuselaschen 29 vorgesehen sein, an denen sich die Gehäusehälften 24, 26 überlappen.
-
Die Gehäusehälften 24, 26 können stoffschlüssig und/oder formschlüssig miteinander verbunden sein.
-
Das Gehäuse 7 umgibt ein Gehäuseinneres 32 (3) bevorzugt allseitig, wobei jedoch eine Seite 34, die insbesondere der Montageebene 8 bzw. im montierten Zustand dem Träger 2 zugewandt ist, offen bleiben kann.
-
Die Seite 34 ist insbesondere eine Schmalseite 36 des im Übrigen quaderförmigen Gehäuses 7. Die Form des Gehäuses 7 ist nicht auf einen Quader beschränkt. Das Gehäuse kann allgemein in Form eines Parallelepipeds ausgestaltet sein. Einzelne Seiten des Gehäuses 7 können selbstverständlich auch abgerundet oder gewölbt sein, wenn dies die Anwendung erfordert.
-
Die Bereiche 28, an denen sich die Gehäusehälften 24, 26 mit Blick aus dem Gehäuseinneren 32 überlappen, befinden sich bevorzugt ebenfalls an den Schmalseiten 36 bzw. einer Schmalseite 36.
-
Das Chiclet 4 kann an der in der Montageebene 8 des Chiclets 4 liegenden Seite 34 einen oder mehrere stift- oder pinartige Gehäusefortsätze 38 ausbilden. Die Gehäusefortsätze 38 des Gehäuses 7 sind bevorzugt integraler bzw. monolithischer Bestandteil der Gehäusehälften 24, 26 bzw. des Materials des Gehäuses 7. Sie dienen dazu, in entsprechende Öffnungen des Trägers eingesetzt und dort verlötet zu werden. Die Öffnungen des Trägers sind bevorzugt mit einem elektrisch leitenden Material ausgekleidet und dienen ebenfalls der Schirmung beziehungsweise der Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen dem Gehäuse 7 und einem festgelegten, trägerseitig bereitgestellten Potential. Gleichzeitig dienen die Gehäusefortsätze 38 zur Fixierung des Chiclets 4 und des Chiclet-Steckers 1 auf dem Träger 2.
-
Das Gehäuse 7 kann mit wenigstens einer Schirmhülse 40 versehen sein, die vom Gehäuse 7 weg vorspringt. Die Schirmhülse 40 ist an ihrem vom Gehäuse 7 wegweisenden Ende 42 offen. Sie bildet einen Hohlraum, in den sich ein Leiter 44 des Chiclets 4 erstreckt. In 2 ist vom Leiter 44 lediglich ein auf der Seite 34 vorspringendes, einen Kontakt 46 bildendes Ende zu sehen. Der Kontakt 46, der auf der Seite 34 aus dem Gehäuse 7 ragt, dient dazu, in einen entsprechenden Gegenkontakt des Trägers eingesetzt zu werden. Die Schirmhülse 40 kann ein separates Bauteil sein, das mit dem Gehäuse 7 stoff- und/oder formschlüssig verbunden ist. Die Schirmhülse 40 kann jedoch auch von einer Gehäusehälfte 24 integral ausgebildet sein. Alternativ können auch beide Gehäusehälften 24, 26 zusammen die Schirmhülse 40 ausbilden.
-
Zu erkennen ist in der Variante der 2, dass die Schirmhülse 40 ein separates Teil ist, das mit dem Gehäuse 7 bzw. den Gehäusehälften 24 zusammengefügt ist. Auch hier überlappen sich die Schirmhülse 40 und das Gehäuse in Bereichen, an denen ein Spalt 72 zwischen der Schirmhülse 40 und einer oder beiden Gehäusehälften 24, 26 vorhanden ist, um eine auch im Hochfrequenzbereich effektive Abschirmung zu erzielen. Um Überlappungen mit dem Gehäuse 7 herzustellen, kann die Schirmhülse 40 mit beispielsweise rechteckigen Laschen 47 versehen sein. Eine solche Lasche 47 kann insbesondere eine Gehäuselasche 29 überlappen.
-
Die Überlappungen zwischen den Gehäusehälften 24, 26 bzw. deren Gehäuselaschen 29 und/oder die Überlappungen zwischen den Laschen 47 der Schirmhülse 40 und den Gehäuselaschen finden bevorzugt ausschließlich auf zumindest einer der oder den Schmalseiten 36 des Chiclets 2 statt.
-
Die Gehäuselaschen 29 und die Laschen 47 der Schirmhülse 40 können gleichzeitig zur Befestigung dienen. So können sich beispielsweise Schweiß- oder Klebestellen die Gehäuselaschen 29 und/oder die Gehäuselaschen 29 mit den Laschen 47 verbinden.
-
Die Anzahl der Leiter 44 in einem Chiclet 4 ist allein durch die Anwendung bestimmt. Gleiches gilt für die Anzahl der Schirmhülsen 40. Lediglich zur Veranschaulichung sind in 2 zwei Leiter 44 und entsprechend zwei Schirmhülsen 40 vorhanden. Die Anzahl der Schirmhülsen 40 kann auch kleiner sein als die Anzahl der Leiter 44 eines Chiclets 4.
-
Das Chiclet 4 weist im Gehäuseinneren 32 einen Halter 48 auf, der mit dem Gehäuse 7 form- und/oder stoffschlüssig verbunden ist. Der Halter 48 ist aus einem Kunststoff gefertigt, der eine Warmfestigkeit von wenigstens 240 °C, bevorzugt von über 260 °C aufweist, so dass der Leiter 44 über ein Fügeverfahren mit einem hohen Wärmeeintrag, wie beispielsweise Reflux-Löten, mit dem entsprechenden Gegenkontakt des Trägers verbunden werden kann.
-
Die Verbindung zwischen Halter 48 und Gehäuse 7 findet bevorzugt auf einer oder beiden Flachseiten 10 des Gehäuses 7 statt. So kann das Gehäuse 7 an seiner Flachseite eine oder mehrere Öffnungen bzw. Löcher 52 aufweisen, in die beziehungsweise durch die ein Vorsprung 54 des Halters ragt. Öffnung 52 und Vorsprung 54 sind lediglich zwei Beispiele für Formschlusselemente, mit denen der Halter 54 im Gehäuse 7 lagefixiert und vibrations- und stoßfest gehalten ist. Insbesondere kann der Vorsprung 54 einen Kunststoffniet 56 bilden, der monolithisch vom Halter 58 ausgeformt ist. Der Halter 48 und Gehäuse 7 sind auf diese Weise miteinander vernietet. Beim Bezugszeichen 58 ist ein einen Kunststoffniet bildender Vorsprung vor dem Heißnieten gezeigt. Beim Bezugszeichen 56 ist der vernietete Kunststoffniet dargestellt.
-
Der Halter 48 kann einen oder mehrere stift- oder pinförmige Halterfortsätze 60 aufweisen oder ausbilden, die auf der Seite 34 bzw. der Seite der Montageebene 8 aus dem Gehäuse 7 ragen. Die Halterfortsätze 60 können verwendet werden, um das Chiclet über den Halter 48 zusätzlich auf dem Träger 2 zu befestigen, beispielsweise durch Heißnieten.
-
In einer Variante dienen die Fortsätze 38, 60 von Gehäuse und Halter nicht zur Befestigung auf einem Träger 2, sondern zur Befestigung auf einer Plattform 62, die sich zwischen dem Träger 2 und Chiclet-Stecker 1 befinden bzw. Teil des Chiclet-Steckers 1 sein kann und dessen Montageebene 8 bildet, oder durch eine solche Plattform 62 hindurch auf dem Träger 2.
-
In einer Abwandlung der oben beschriebenen Ausführungsform muss die Seite 34 des Gehäuses 7 nicht offen sein, sondern sie kann zumindest abschnittsweise vom Gehäuse 7 bedeckt sein, falls an dieser Seite eine verbesserte Abschirmung notwendig ist. Der wenigstens eine Kontakt 46 und die Halterfortsätze 60 können dann durch Öffnungen des Gehäuses 7 aus der Seite 34 ragen.
-
3 zeigt das Chiclet 4 der 2 mit abgenommener Gehäusehälfte 26 und ohne Halter 48. Es ist zu erkennen, dass sich ein Leiter 44 durchgängig durch das Gehäuseinnere 32 erstreckt und durch zwei orthogonal zueinander ausgerichtete Schmalseiten 36 des Gehäuses 7 ragt. Die aus dem Gehäuse ragenden Abschnitte des Leiters 44 bilden dabei Kontakte 46 zum Kontaktieren komplementärer Kontakte des Gegensteckers 12 oder des Trägers 2 (1). Der eine Kontakt 46 ist von der Schirmhülse 40 umgeben und dient zur Kontaktierung von entsprechenden Gegenkontakten (nicht gezeigt) des Gegensteckers 12. Der andere Kontakt 46 ragt aus der Seite 34 und dient zur Kontaktierung eines vom Träger 2 bereitgestellten beispielsweise buchsen- oder lochförmigen Gegenkontakts (nicht dargestellt).
-
Die Wirkung der Abschirmung des Gehäuses und der Schirmhülse 40, falls eine solche vorhanden ist, ändert sich mit der Lage des Leiters 44 im Gehäuse 7 bzw. in der Schirmhülse 40. Vibriert der Leiter 44 relativ zum Gehäuse 7 in einer vibrations- oder stoßbelasteten Umgebung, so ändert sich die Abschirmwirkung zeitlich. Um das Chiclet 4 bei hohen Datenraten und in vibrations- oder stoßbelasteter Umgebung einsetzen zu können, ist daher die Lage des Leiters 44 gegenüber dem Gehäuse 7 durch den Halter 48 festgelegt. Der Halter 48 ist in 4 dargestellt, in der das Chiclet der 2 ohne die dem Betrachter zugewandte Gehäusehälfte 26 dargestellt ist.
-
Der Halter 48 ist vor dem Einsetzen in das Gehäuse 7 um die bevorzugt im Leadframe gehaltenen Leiter 44 gespritzt. Der Halter 48 und die Leiter 44, 46 bilden folglich ein einstückig handhabbares Teil, das im Montageprozess als Ganzes in eine Gehäusehälfte 24 bzw. das noch nicht fertig hergestellte Gehäuse 7 eingelegt wird. Wie zu erkennen ist, erstreckt sich der Halter 48 zumindest abschnittsweise in die Schirmhülse 40. Die Schirmhülse 40 kann im Zuge der Montage ebenfalls bereits auf den Halter 48 aufgesteckt sein und mit diesem zusammen als ein vormontiertes Teil mit dem Gehäuse 7 bzw. der Gehäusehälfte 24 zusammengefügt werden. Der Halter 48 weist dabei einen beispielsweise stummelförmigen Fortsatz 74 auf, der sich vom Gehäuseinneren 32 abschnittsweise in die Schirmhülse 40 erstreckt. Der Leiter 44 ist in den Fortsatz 74 eingebettet. Der Fortsatz 74 fixiert die Lage des Leiters 44 in der Schirmhülse 40. Der Fortsatz 74 kann dazu in die Schirmhülse 40 eingepresst bzw. die Schirmhülse 40 kann auf den Fortsatz 74 des Halters 48 aufgepresst sein.
-
Anstelle eines um den Leiter 44 umspritzten Halters 48 kann auch ein Halter vorgesehen sein, der aus zwei oder mehr Teilen zusammengesetzt ist. In einen solchen Halter kann der Leiter 44 eingelegt sein, bevor die einzelnen Teile zusammengefügt werden. Die einzelnen Teile können dabei durch Formschluss und/oder Stoffschluss miteinander verbunden sein. Bei einer solchen Ausgestaltung bietet sich ein Verkleben und/oder Ultraschallverschweißen der Teile eines Halters 48 an.
-
Der Halter 48 füllt das Gehäuseinnere 32 bevorzugt vollständig aus, weist also eine zum Gehäuseinneren komplementäre Form auf. Das Gehäuseinnere 32 kann im Wesentlichen die Form des Gehäuses 7 aufweisen, also quaderförmig bzw. allgemein als Parallelepiped ausgebildet sein. An einer Flachseite 10 weist der Halter 48, wie oben bereits angerissen, Formschlusselemente 76 in Form von Vorsprüngen 58 auf, die mit entsprechend komplementär ausgestalteten Formschlusselementen 52, 78 (3) des Gehäuses zusammenwirken und die Lage des Halters 48 relativ zum Gehäuse 7 sichern. Neben Vorsprüngen 58 kann der Halter 48 dabei als Formschlusselemente 76 auch Ausnehmungen oder Vertiefungen 80 aufweisen, die mit entsprechend komplementären Formschlusselementen oder Positionierhilfen des Gehäuses 7 zusammenwirken. Die Formschlusselemente des Halters 48 können auch zur Fixierung eines Chiclets 4 im Chiclet-Stecker 1 dienen, indem sie in komplementär ausgestaltete Formschlusselemente des Chiclet-Steckers 1 eingreifen. Zusätzlich zu oder anstelle einer Formschlussverbindung kann auch eine stoffschlüssige Verbindung zwischen Halter 48 und Gehäuse 7 vorgesehen sein. Beispielsweise kann der Halter 48 mit dem Gehäuse 7 verschweißt oder verklebt sein.
-
5 zeigt einen Chiclet-Header, dessen Gehäuse 7 mitsamt der Schirmfortsätze 40 monolithisch aus einem Stück Blech geformt ist. Hierbei kann es sich um einen Differentialkontakt handeln, während es sich bei dem Chiclet 4 der 2 bis 4 um einen Koaxialkontakt handeln kann. Selbstverständlich ist die Fertigungsweise des Gehäuses 7 unabhängig von der Kontakt- oder Schaltungsform, bei der Chiclet 4 eingesetzt wird.
-
Um Material zu sparen, sind bei dem monolithischen Gehäuse 7 Materialbrücken 82 aus einem elektrisch leitendem Material, beispielsweise einem Lot, Schweißgut oder Klebstoff, vorgesehen, der sich gegenüberliegende Abschnitte 84, zwischen denen sich ein Gehäusespalt 30 befindet, überbrückt. Somit kann auf Gehäuselaschen verzichtet werden. Das Gehäuse 7 der 5 weist schließlich noch eine Gehäusestruktur 86 beispielsweise in Form eines Vorsprungs oder alternativ auch in Form einer Aussparung auf, die zur formschlüssigen Fixierung und/oder Positionierung in einem Chiclet-Stecker 1 dient. Eine solche Gehäusestruktur 86 kann selbstverständlich auch bei der Ausführungsform der 2 bis 4 vorhanden sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein durch das Gehäuse 7 ragender Abschnitt des Halters, beispielsweise der Vorsprung 54 oder der Kunststoffniet 56, zur Positionierung des Chiclets 4 im Chiclet-Stecker 1 dienen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Chiclet-Stecker
- 2
- Trager
- 4
- Chiclet
- 6
- Aufnahme
- 7
- Gehäuse
- 8
- Montageebene
- 10
- Flachseite
- 12
- Gegenstecker
- 14
- Kontaktmodul des Gegensteckers
- 22
- HF-Abschirmung
- 24
- Gehäusehälfte
- 26
- Gehäusehälfte
- 28
- Bereiche der Gehäusehälften
- 29
- Gehäuselasche
- 30
- Gehäusespalt
- 32
- Gehäuseinneres
- 34
- (offene) Seite des Gehäuses
- 36
- Schmalseite
- 38
- Gehäusefortsatz
- 40
- Schirmhülse
- 42
- (offenes) Ende der Schirmhülse
- 44
- Leiter
- 46
- vom Leiter gebildeter Kontakt
- 47
- Lasche der Schirmhülse
- 48
- Halter
- 52
- Öffnung im Gehäuse
- 54
- Vorsprung des Halters
- 56
- Kunststoffniet
- 58
- Kunststoffniet vor Heißverformung
- 60
- Halterfortsatz
- 62
- Plattform
- 70
- überlappender Bereich von Schirmhülse und Gehäuse
- 72
- Spalt zwischen Schirmhülse und Gehäuse
- 74
- Fortsatz des Halters in der Schirmhülse
- 76
- Formschlusselement des Halters
- 78
- Formschlusselement des Gehäuses
- 80
- Ausnehmung
- 82
- Materialbrücke
- 84
- sich bezüglich Gehäusespalt gegenüberliegende Gehäuseabschnitte
- 86
- Gehäusestruktur