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Die Erfindung betrifft eine Steckverbindereinrichtung.
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Aus dem Stand der Technik
DE 20 2005 010 927 U1 ist ein explosionsgeschützter Steckverbinder bekannt. Der Steckverbinder weist ein Steckerteil und ein Steckbuchsenteil auf. Das Steckerteil weist ein Gehäuse mit einem Außengewinde auf. Das Steckbuchsenteil weist ein Gehäuse auf. Eine Außenhülse umgibt das Gehäuse des Steckbuchsenteils. Die Außenhülse weist ein Innengewinde auf. Damit lässt sich die Außenhülse auf das Gehäuse des Steckerteils aufschrauben, womit der Steckerteil und der Steckbuchsenteil aneinander befestigt sind.
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WO 2007/071 968 A2 offenbart eine Steckverbindereinrichtung mit einem Zapfen und einer Nut, welche eine Abfolge von Dreh- und/oder Schiebebewegungen eines Teils der Steckverbindereinrichtung relativ zu einem anderen Teil der Steckerverbindereinrichtung zum Verbinden oder Lösen vorgeben. Die Nut kann eine Z-Form mit axialen Abschnitten und einem dazwischen angeordneten Abschnitt mit einer Steigung relativ zur Umfangsrichtung aufweisen.
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US 10 033 138 B2 offenbart ebenfalls eine Verbindereinrichtung, in welcher eine Nut und wenigstens ein Nocken eine Bewegungsabfolge zum Lösen und Verbinden vorgeben. Die Nut hat zwei axiale Abschnitte und einen Zwischenabschnitt, welcher schräg zur Umfangsrichtung verläuft.
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DE 10 2017 112 160 A1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Steckverbindereinrichtung mit einer Nut und Nocken, wobei die Nut in Umfangsrichtung verlaufende Abschnitte und in Axialrichtung verlaufende Abschnitte aufweist.
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EP 3 211 727 A1 offenbart eine Steckverbindereinrichtung mit einem Haltefortsatz und einer Halteaufnahme, wobei der Haltefortsatz und die Halteaufnahme eine Rasteinrichtung aufweisen mit einem Rastabschnitt und einem ersten Gegenrastabschnitt und einem zweiten Gegenrastabschnitt beim Trennen und auch beim Verbinden der Teile der Steckverbindereinrichtung verrastet der Rastabschnitt zuerst mit einem Gegenrastabschnitt und dann mit dem weiteren Gegenrastabschnitt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Konzept für eine Steckverbindereinrichtung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird mit einer Steckverbindereinrichtung nach Anspruch 1 gelöst:
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Die erfindungsgemäße Steckverbindereinrichtung weist einen Stecker auf. Der Stecker weist ein Steckergehäuse und wenigstens einen in dem Steckergehäuse isoliert gehaltenen elektrischen Steckkontakt auf. Die Steckverbindereinrichtung weist eine Steckdose auf. Die Steckdose weist ein Steckdosengehäuse und einen Steckdosenkontakt auf. Das Steckdosengehäuse weist einen elektrisch isolierend ausgebildeten Steckerkanal auf. Dieser ist zur Aufnahme des Steckkontakts eingerichtet. In dem Steckerkanal ist der Steckdosenkontakt angeordnet. An dem Steckergehäuse oder dem Steckdosengehäuse ist eine Hülse verdrehbar angeordnet, die auch als Muffe oder Sperrmuffe bezeichnet werden kann. Die Steckverbindereinrichtung weist eine zwischen der Hülse, dem Steckergehäuse und dem Steckdosengehäuse wirksam angeordnete Kulissenanordnung auf. Die Kulissenanordnung weist vorzugsweise eine Kulisse auf, welche einen Trennabschnitt aufweist. Der Trennabschnitt weist eine Steigung relativ zu einer Umfangsrichtung auf. Die Kulisse weist einen in einer Öffnungsrichtung nach dem Trennabschnitt angeordneten Verzögerungsabschnitt auf, welcher eine geringere Steigung bezüglich der Umfangsrichtung aufweist als der Trennabschnitt. Der Verzögerungsabschnitt kann sich in Öffnungsrichtung an den Trennabschnitt anschließen.
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Erfindungsgemäß ist eine intuitiv zu bedienende Steckverbindereinrichtung geschaffen, denn der Trennabschnitt erzwingt zum Lösen der Verbindung zwischen Stecker und Steckdose bevorzugt eine Drehbewegung, die wie bei einem Linksgewinde oder alternativ einem Rechtsgewinde in eine Trennbewegung umgesetzt wird.
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Die Steckverbindereinrichtung ist bevorzugt explosionsgeschützt ausgebildet, besonders bevorzugt nach der Schutzart „druckfeste Kapselung“ (Ex-d). Mittels des Verzögerungsabschnitts kann die Trennbewegung verlangsamt (bei gleicher Drehzahl) werden, ggf. bis auf Null, um ausreichend Zeit zum Verlöschen eines Funkens und/oder Abkühlen von heißen Explosionsgasen zu lassen. Beim Drehen der Hülse in Öffnungsrichtung sorgt die Anordnung des Trennabschnittes und des Verzögerungsabschnittes dafür, dass das Trennen des Steckerkontaktes und des Steckdosenkontaktes zunächst schnell und die weitere Trennbewegung verzögert oder verlangsamt erfolgen kann. Dieses Konzept ebnet den Weg zu einer intuitiv zu bedienenden Steckverbindereinrichtung, welche es erlaubt, den Kontakt rasch zu lösen, um Explosionssicherheit herzustellen und eine übermäßige Beschädigung oder Abnutzung des Steckkontaktes und/oder des Steckdosenkontaktes zu reduziert oder zu vermeiden.
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Aufgrund der Steigung des Trennabschnittes können die Kulisse und ein in diese eingreifender Nocken die Hülse relativ zu dem Steckergehäuse oder dem Steckdosengehäuse beim Drehen der Hülse in Öffnungsrichtung gleichzeitig in einer Trennrichtung antreiben und/oder eine solche Bewegung zum Drehen der Hülse erzwingen, um das Steckergehäuse und das Steckdosengehäuse bzw. den Stecker und die Steckdose in einer Trennrichtung zu bewegen. Umgekehrt kann die Steigung des Trennabschnittes dazu führen, dass beim Drehen der Hülse relativ zu dem Steckergehäuse oder dem Steckdosengehäuse in Schließrichtung die Hülse relativ zu dem Steckergehäuse oder dem Steckdosengehäuse in einer Verbindungsrichtung bewegt wird, um das Steckdosengehäuse und das Steckergehäuse relativ zueinander in einer Verbindungsrichtung aufeinander zu zu bewegen.
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Aufgrund der geringeren Steigung des Trennabschnitts - diese Steigung kann beispielsweise 0 sein, so dass der Trennabschnitt rein in Umfangsrichtung verläuft - wird eine weitere Trennbewegung des Steckers relativ zu der Steckdose vorübergehend gesperrt bzw. verhindert oder bei gleichbleibender Drehgeschwindigkeit zumindest verlangsamt. Der Verzögerungsabschnitt schließt sich vorzugsweise an den Trennabschnitt an.
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Weitere Merkmale, welche erfindungsgemäße Ausführungsformen von Steckverbindereinrichtungen einzeln oder gemeinsam, beispielsweise aufweisen können, werden im Folgenden beschrieben:
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Die Steckverbindereinrichtung kann einen Federspeicher aufweisen, welcher angeordnet ist, um zwischen der Hülse, dem Steckergehäuse und dem Steckdosengehäuse wirksam zu sein. Der Federspeicher ist dazu eingerichtet, beim Bewegen der Hülse zum Trennen des Steckers und der Steckdose Bewegungsenergie zu speichern, um diese in Folge dessen bei einer weiteren Trennbewegung abzugeben, um damit den elektrischen Kontakt zwischen dem Steckkontakt und den Steckdosenkontakt zu trennen oder Steckkontakt und Steckdosenkontakt weiter voneinander zu entfernen. Damit ist es möglich, vorzuggeben, dass ein bestimmter Abschnitt des Trennweges, d.h. Außerkontaktbringen des Steckkontakts und des Steckdosenkontaktes und/oder weiteres voneinander Wegbewegen des Steckkontaktes und des Steckdosenkontaktes, mit einer definierten Geschwindigkeit oder zumindest einer Geschwindigkeit oberhalb einer bestimmten Schwelle zurückgelegt wird, um ein übermäßiges Auftreten von Funkenbildung zwischen Steckkontakt und Steckdosenkontakt und/oder Kontaktabbrand zu vermeiden. Der Steckkontakt und der Steckdosenkontakt können mittels des Federspeichers voneinander sicher schlagartig getrennt werden. Als eine Feder wird jedes elastisch verformbare Element angesehen, welches dazu eingerichtet und bestimmt ist, mechanische Energie zu speichern, um diese zur Unterstützung einer Relativbewegung von Steckkontakt und Steckdosenkontakt in einer Trennrichtung freizugeben.
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Der Federspeicher gibt die Bewegungsenergie bevorzugt beim Durchführen eines Nockens durch einen Unterabschnitt des Trennabschnitts frei.
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Bevorzugt weist der Stecker und die Steckdose eine Rasteinrichtung auf. Die Rasteinrichtung weist einen Rastabschnitt und einen ersten Gegenrastabschnitt auf. Die Rasteinrichtung kann zusätzlich einen zweiten Gegenrastabschnitt aufweisen. Der Rastabschnitt ist dazu eingerichtet, wahlweise mit dem ersten Gegenrastabschnitt und dem zweiten Gegenrastabschnitt, sofern vorhanden, in Eingriff zu stehen. Die Rasteinrichtung definiert wenigstens zwei Stellen (Haltestellen), an denen eine weitere Trennbewegung erst nach Aufbringen einer Mindestkraft möglich ist oder umgekehrt eine weitere Verbindungsbewegung erst durch Aufbringen einer Mindestkraft möglich ist.
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Bevorzugt sind die Rasteinrichtung und die Kulissenanordnung dazu eingerichtet, dass der Rastabschnitt und der erste Gegenrastabschnitt beim Führen eines Nockens durch den Trennabschnitt außer Eingriff gebracht werden.
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Bevorzugt weist der Stecker oder die Steckdose eine Halteaufnahme auf. Die Halteaufnahme ist zur Aufnahme eines Haltefortsatzes eingerichtet, der an dem entsprechenden anderen Teil, der Steckdose oder des Steckers, angeordnet ist oder von diesem getragen wird. Der Haltefortsatz und die Halteaufnahme sind vorzugsweise nicht zum Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen Haltefortsatz und Halteaufnahme eingerichtet.
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Bevorzugt ist der Rastabschnitt am Haltefortsatz angeordnet, beispielsweise angeformt. Der erste Gegenrastabschnitt ist bevorzugt an einer ersten Position in der Halteaufnahme angeordnet. Wenn vorhanden, ist der zweite Gegenrastabschnitt bevorzugt an einer zweiten Position in der Halteaufnahme angeordnet.
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Die Steckverbindereinrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, dass während oder in Folge des Durchführens eines Nockens durch den Trennabschnitt (durch Drehen der Hülse) der Rastabschnitt in Eingriff mit dem zweiten Gegenrastabschnitt bringbar ist und/oder außer Eingriff mit dem ersten Gegenrastabschnitt bringbar ist.
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Bevorzugt wird beim Durchführen eines Nockens durch den Trennabschnitt der Steckkontakt und der Steckdosenkontakt relativ zueinander in einer Trennrichtung voneinander weg bewegt, und zwar bevorzugt wenigstens teilweise aufgrund der aus dem Federspeicher freigegebenen Energie. Bevorzugt verhindert der Federspeicher ein Halten des Steckkontaktes und des Steckdosenkontaktes in einem Abstand, in dem vermehrt Kontaktabwand auftritt. Der Federspeicher sorgt alleine oder gemeinsam mit einer weiteren Einrichtung der Steckverbindereinrichtung für ein sicheres Trennen des Steckkontakts und des Steckdosenkontakts voneinander.
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Bevorzugt ist deswegen eine vom Federspeicher ausgeübte Kraft zum Bewegen des Steckkontaktes und Steckdosenkontaktes relativ zueinander in Trennrichtung größer als eine Reibungskraft zwischen dem Rastabschnitt und einem Träger des Gegenrastabschnitts oder der Gegenrastabschnitte. Die mechanische Energie wird deshalb an einer Stelle im Zuge des Führens des Nockens durch den Trennabschnitt automatisch freigegeben und führt zu einem (weiteren) Auseinandertreiben von Steckkontakt und Steckdosenkontakt.
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Bevorzugt ist die von dem Federspeicher ausgeübte Kraft größer als eine Reibungskraft zwischen dem Steckkontakt und dem Steckdosenkontakt und/oder zwischen dem Stecker und der Steckdose. Bevorzugt reicht zumindest an einem bestimmten Punkt oder einer Stelle entlang des Weges zum Trennen des Steckdosenkontakts und des Steckkontakts und/oder des Steckers und der Steckdose die Kraft des Federspeichers aus, um die an der Stelle wirksame Haft- und/oder Gleitreibungskraft zu überwinden.
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Die vom Federspeicher ausgeübte Kraft ist bevorzugt größer als die Summe der Reibungskräfte zwischen Rastabschnitt und dem Träger des oder der Gegenrastabschnitte und der Reibungskraft zwischen Steckkontakt und Steckdosenkontakt, welche überwunden werden müssen, um den Steckkontakt und den Steckdosenkontakt voneinander zu trennen oder voneinander sicher zu entfernen. Die vom Federspeicher ausgeübte Kraft kann erst an einer Stelle größer als die Summe der Kräfte sein, an der der ersten Rastabschnitt und der ersten Gegenrastabschnitt bereits außer Eingriff gebracht sind oder im Zuge des Außereingriff bringens des Rastabschnitts und des ersten Gegenrastabschnitts.
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Das Federelement des Federspeichers ist vorzugsweise ein Element, das von einem elastisch verformbaren Speicherelement der Rasteinrichtung gesondert ist. Der Federspeicher kommt vorzugsweise ohne Getriebe, bevorzugt ohne Keilgetriebe aus. Der Federspeicher speichert die Kraft vorzugsweise in Trennrichtung, insbesondere Axialrichtung.
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Bevorzugt ist in dem Sperrabschnitt und/oder angrenzend an den Trennabschnitt eine Ausnehmung ausgebildet, in welcher ein Nocken, insbesondere im Falle einer Explosion zwischen dem Steckkontakt und dem Steckdosenkontakt einfällt. Das Einfallen ist relativ zu sehen. Es kann auch die Ausnehmung bewegt werden, so dass der Nocken relativ dazu einfällt. Damit kann ein weiteres Drehen bzw. Bewegen der Hülse in Öffnungsrichtung vorübergehend erschwert oder verhindert werden, um sicher zu stellen, dass heiße Explosionsgase abkühlen können, bevor Steckkontakt und Steckdosenkontakt weiter voneinander in Trennrichtung bewegt werden können. Zwischen Nocken und Ausnehmung ist bei in die Ausnehmung eingefallenem Nocken bevorzugt ein Formschluss gebildet, der, vorzugsweise gegen Reibungskraft und/oder Federkraft, überwunden werden muss, um den Stecker und die Steckdose weiter oder endgültig zu trennen.
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Der Federspeicher kann dazu eingerichtet sein, den Nocken und wenn der Nocken in die Ausnehmung eingefallen ist, dort zumindest vorübergehend zu halten, so dass zum Drehen der Hülse in Öffnungsrichtung eine Haltekraft überwunden werden muss.
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Die Kulisse kann zusätzlich zu dem Trennabschnitt und dem Verzögerungsabschnitt noch weitere Abschnitte aufweisen. Beispielsweise kann die Kulisse einen Sperrabschnitt aufweisen, wobei der Trennabschnitt in Öffnungsrichtung nach dem Sperrabschnitt angeordnet ist. Der Sperrabschnitt sperrt eine Trennbewegung (beispielsweise in Axialrichtung) des Steckkontaktes bezüglich des Steckdosenkontaktes. In Öffnungsrichtung nach dem Sperrabschnitt meint, dass der Nocken zunächst durch den Sperrabschnitt und dann durch den Trennabschnitt geführt wird, um den Steckkontakt und den Steckdosenkontakt voneinander zu trennen. Die Hülse muss dazu in ihrer eigenen Öffnungsrichtung gedreht werden.
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Die Kulisse weist vorzugsweise einen Freigabeabschnitt in Öffnungsrichtung nach dem Verzögerungsabschnitt auf, welcher eine weitere Bewegung des Steckkontaktes und des Steckdosenkontaktes und/oder des Steckers und der Steckdose in Trennrichtung freigibt.
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Weitere Merkmale und beispielhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der folgenden Beschreibung sowie den Figuren. Es zeigen schematisch und beispielhaft:
- 1 - eine erfindungsgemäße Steckverbindereinrichtung in vereinfachter perspektivischer, teilweise aufgeschnittener Darstellung,
- 2a - eine Hülse der Steckverbindereinrichtung nach 1 in aufgeschnittener, perspektivischer Darstellung,
- 2b - eine Schnittdarstellung zur Veranschaulichung von Steckerkanal und Steckkontakt,
- 3 - ein Ausführungsbeispiel eines Haltefortsatzes und einer Halteaufnahme zur Aufnahme des Haltefortsatzes, beispielsweise der Steckverbindereinrichtung gemäß 1-2,
- 4a-d - stark schematisierte Darstellungen von Merkmalen einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steckverbindereinrichtung sowie einer Entsteckabfolge,
- 5a-h - eine stark schematisierte Darstellung von Merkmalen einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Steckverbindereinrichtung und einer Entsteckabfolge.
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In 1 ist ein Beispiel einer Steckverbindereinrichtung 10 schematisch veranschaulicht. Zu der Steckverbindereinrichtung 10 gehören eine Steckdose 11 mit einem Steckdosengehäuse 12 und ein Stecker 13 mit einem Steckergehäuse 14, das einen, vorzugsweise mehrere Steckkontakte 15 trägt. Die Steckkontakte 15 erstrecken sich parallel zueinander in Axialrichtung A. Die Axialrichtung A stimmt mit der Fügerichtung (auch Verbindungsrichtung) bzw. der Trennrichtung (Pfeil) überein, in der das Steckdosengehäuse 12 und das Steckergehäuse 14 zueinander oder auseinander geführt werden, um die Steckkontakte 15 von Steckdosenkontakten 16a (auch als Buchsenkontakte bezeichnet) zu trennen.
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In dem Steckdosengehäuse 12 sind den Steckkontakten 15 zugeordnete, zu Steckerkanälen 16 (s. 2b) gehörige Öffnungen 17, 18 vorgesehen. In diesen sind die Steckdosenkontakte 16a angeordnet, welche beispielhaft in der Veranschaulichung der Ausführungsform gemäß 5 dargestellt sind.
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An dem Steckergehäuse 14 ist eine Zylinderfläche 19 ausgebildet, die konzentrisch zu der Füge- oder Steckrichtung A orientiert ist. Auf der Zylinderfläche 19 ist eine Hülse 20 (kann auch als Sperrmuffe bezeichnet werden) gehalten, die wenigstens beschränkt um die Axialrichtung A (Pfeil A in 1) in Umfangsrichtung (Pfeil U in 1) drehbar ist.
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Die Hülse 20 ist in 1 längs aufgeschnitten dargestellt, um den Blick auf die Steckkontakte 15 sowie auf eine Kulissenanordnung 21 freizugeben. Zu dieser gehört eine Kulissennut 22, die in einem sich an die Stirnseite 23 des Steckdosengehäuses 12 anschließenden zylindrischen Abschnitt 24 des Steckdosengehäuses 12 eingebracht ist, dessen Zylinderfläche eine Umfangsrichtung U festlegt. Der zylindrische Abschnitt 24 ist konzentrisch zu der Axialrichtung A orientiert. Die Kulissennut 22 ist in einem Abschnitt des Steckdosengehäuses 12 angeordnet, der bei vollständiger Zusammenführung des Steckdosengehäuses 12 und des Steckergehäuses 14 von der Hülse 20 übergriffen ist.
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Wie auch aus den 4a-d sowie 5a-g hervorgeht, weist die Kulissennut 22 einen sich in Umfangsrichtung U erstreckenden Sperrabschnitt 22a auf. Alternativ kann der Sperrabschnitt 22a eine Steigung oder einen Winkel relativ zur Umfangsrichtung U von 0° verschieden aufweisen. Aufgabe des Sperrabschnitts 22a ist es eine Trennbewegung in Trennrichtung A zu sperren, wenn die Hülse 20 in einem bestimmten Bereich von Drehstellungen um die Axialrichtung A ist. Am einem Ende des Sperrabschnitts 22a - dem Anfang, wenn man von einer Trennbewegung ausgeht- ist eine Ausnehmung 26 ausgebildet.
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An den Sperrabschnitt 22a schließt sich ein als Trennabschnitt 22b bezeichneter Abschnitt der Kulissennut 22 an. Der Trennabschnitt 22b weist eine Steigung relativ zur Umfangsrichtung U auf. Mit anderen Worten weist die Längserstreckungsrichtung des Trennabschnitts 22b sowohl eine nicht verschwindende Komponente in Umfangsrichtung U als auch eine nicht verschwindende Komponente in Axialrichtung A auf. Diese Steigung oder der Winkel ist größer als eine Steigung des Sperrabschnitts 22a, welche vorhanden sein kann. Auf Grund der Steigung schließt der Trennabschnitt 22b mit der Umfangsrichtung U einen überstumpfen Winkel ein.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel schließt sich an den Trennabschnitt 22b ein Verzögerungsabschnitt 22c der Kulissennut 22 an. Der Verzögerungsabschnitt 22c ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen rein in Umfangsrichtung U orientiert. Alternativ kann dieser auch eine Steigung relativ zur Umfangsrichtung U aufweisen, welche geringer ist als die Steigung des Trennabschnitts 22c. Die Längserstreckungsrichtung des Verzögerungsabschnitts 22c kann folglich eine nicht verschwindende Komponente in Axialrichtung A (in Trennrichtung) aufweisen.
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Die Hülse 20 weist an ihrer Innenfläche, wie es aus 2a ersichtlich ist, einen nach innen gerichteten Nocken 28 auf, der der Kulissennut 22 in dem Steckdosengehäuse 12 zugeordnet ist und in diese fasst, sobald das Steckergehäuse 14 und das Steckdosengehäuse 12 zusammengeführt werden. Der Nocken 28 für die Kulissennut 22 am Steckdosengehäuse 12 kann als starrer Nocken 28 ausgebildet sein oder als radial federnder Nocken 28.
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Bevorzugt lässt eine Kopplung zwischen der Hülse 20 und dem Steckergehäuse 14 eine axiale Bewegung der Hülse 20 relativ zu dem Steckergehäuse 14 zu. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Hülse 20 nicht nur auf dem Steckergehäuse 14 um die Axialrichtung A drehbar, sondern auch in Axialrichtung A auf dem Steckergehäuse 14 bewegbar. Dazu kann ein ringförmiger Vorsprung 27, wie er in 2a dargestellt ist, in eine nutartige ringförmige Ausnehmung 29 in dem Steckergehäuse greifen, welche Ausnehmung mit ihrer Breite das Ausmaß der axialen Bewegungsfreiheit der Hülse 20 auf dem Steckergehäuse 14 festlegt.
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Vorzugsweise ist die Hülse 20 gegen eine Federkraft wenigstens eines elastischen Elements 30a, 30b eines Federspeichers 30 in Axialrichtung A verschiebbar. Der Federspeicher 30 ist in 1 nicht dargestellt, wohl aber schematisch in dem Ausführungsbeispiel gemäß 4a bis 4d sowie weniger schematisch in dem Ausführungsbeispiel gemäß 5a bis 5h. Die Hülse 20 ist also bevorzugt mit einem axialen Freigang, ggf. gegen eine Federkraft eines elastischen Elements 30a, 30b an dem Steckdosengehäuse 12 gelagert.
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Während die Figuren Ausführungsformen zeigen, in denen die Kulissennut 22 in das Steckdosengehäuse 12 eingebracht ist, ist es alternativ möglich eine Kulissennut 22 in das Steckergehäuse 14 einzubringen. Die Hülse 20 kann entsprechend auf dem Steckdosengehäuse 12 gehalten sein. Es ist alternativ oder zusätzlich möglich, und anders als in den Figuren dargestellt, die Kulissennut 22 in die Innenseite der Hülse einzubringen. Die Nocken 28 würden dann entsprechend von dem Steckergehäuse 14 bzw. dem Steckdosengehäuse 12 getragen.
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Das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel kann eine Halteaufnahme 32, beispielsweise in dem Steckdosengehäuse 12 oder in der Steckdose 11, zur Aufnahme eines Haltefortsatzes 33 aufweisen, der an dem Gegenstück, also dem Stecker 13 oder der Steckdose 11 ausgebildet ist. In 4a bis 4d ist eine Halteeinrichtung 31 mit einer Halteaufnahme 32 und einem Haltefortsatz 33 schematisch dargestellt. 3 und 5a bis 5h zeigen weniger stark schematisierte Darstellungen beispielhafter Halteeinrichtungen 31.
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Der Haltefortsatz 33 bildet einen Rastabschnitt 34 und an der Halteaufnahme 32 ist ein erster Gegenrastabschnitt 35 und bevorzugt ein zweiter Gegenrastabschnitt 36 ausgebildet. Die Gegenrastabschnitte 35, 36 definieren an entsprechenden Flanken 35a, 36a zwei Haltestellen bei der Öffnungs- bzw. Trennbewegung des Steckers von der Steckdose.
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Wie aus 3 hervorgeht, kann der Haltefortsatz 33 beispielsweise von zwei federnd ausgebildeten Halteabschnitten 33a, 33b gebildet sein. Diese weisen stumpfe, z.B. runde oder kugelförmige, oder spitze Rastzähne 37, 38 auf. Die Halteaufnahme 32 weist entsprechende Ausnehmungen auf, welche den ersten Gegenrastabschnitt 35 und den zweiten Gegenrastabschnitt 36 bilden. Der Haltefortsatz 33 kann beispielsweise zwischen den Steckkontakten 15 angeordnet sein. Die Halteaufnahme 32 kann beispielsweise zwischen den Steckerkanälen angeordnet sein.
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Die 4a-4d zeigen stark schematisiert, ausschnittsweise eine erfindungsgemäße Steckverbindereinrichtung 10, beispielsweise gemäß 1. Es ist nur ein Abschnitt des Steckergehäuses 14 und nur ein Abschnitt des Steckdosengehäuses 12 gezeigt. Die Hülse 20 ist in den 4a bis 4d stark schematisiert und teildurchsichtig gezeigt. Die Rasteinrichtung 34 mit Rastabschnitt 34 und erstem Gegenrastabschnitt 35 und zweiten Gegenrastabschnitt 36 ist in den 4a bis 4d stark schematisiert an der Außenseite des Steckergehäuses 14 und des Steckdosengehäuses 12 angeordnet gezeigt. Während eine solche Anordnung grundsätzlich möglich ist, können der oder die Rastabschnitte 34 an einem Haltefortsatz 33a, 33b und erster Gegenrastabschnitt 35 und zweiter Gegenrastabschnitt 36 an einer Halteaufnahme 32 ausgebildet sein, wie aus 3 und 5a bis 5h beispielhaft hervorgeht.
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Zum Trennen von Stecker 13 und Steckdose 11 kann, wie folgt vorgegangen werden (Figuren 4a bis 4d):
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Der Nocken 28 kann aufgrund der Drehstellung der Hülse 20 am Anfang des Sperrabschnitts 22a der Kulissennut 22 angeordnet sein. Der Nocken 28 kann in die Ausnehmung 26 gezogen, bzw. gedrückt, sein, beispielsweise durch ein elastisch verformtes Element. Das Element kann das elastische Element 30a, 30b des Federspeichers 30 sein. Der Nocken 28 muss gegebenenfalls aus der Ausnehmung 26 in den in Umfangsrichtung U verlaufenden Teil des Sperrabschnitts 22a bewegt werden. Die Hülse 20 wird in Öffnungsrichtung gedreht, wobei der Nocken 28 in Umfangsrichtung U durch den Sperrabschnitt 22a zu dem Trennabschnitt 22b bewegt wird. Der Trennabschnitt 22b schließt sich an den rein in Umfangsrichtung U erstreckenden Sperrabschnitt 22a mit einem Knick 39 von über 90°, aber weniger als 180° (überstumpfer Winkel) an.
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zeigt den Nocken 28 in dem Trennabschnitt 22b. Aufgrund der anteilsweise axialen Bewegung in dem Trennabschnitt 22b ist der Rastzahn 38 bzw. der Rastzahn 39 axial in der ersten Rastausnehmung, welche den ersten Gegenrastabschnitt 35 bildet, weiterbewegt worden und stößt nun an eine Flanke 36a des ersten Gegenrastabschnitts 35 an, welche die erste Rastausnehmung begrenzt. Um den Nocken 28 weiter durch den Trennabschnitt 22b bewegen zu können, muss an dieser Haltestelle eine Haltekraft überwunden werden, indem durch Ziehen von Stecker 13 und Steckdose 11 in entgegengesetzte Richtung und/oder (gleichzeitiges) Drehen der Hülse 20 in Öffnungsrichtung (Drehen in Öffnungsrichtung, ähnlich wie bei einem Rechts- oder Linksgewinde), der Rastzahn 37, 38 so stark gegen die Flanke 36a gedrängt wird, dass sich wiederum der Rastabschnitt 34 bzw. die Halteabschnitte 33a, 33b so stark verformen, bis schließlich der Rasteingriff zwischen dem Rastzahn 37, 38 und dem ersten Gegenrastabschnitt 35, 36 überwunden und ein weiterer Trennweg schlagartig freigegeben wird. Dabei werden Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a schlagartig getrennt, was die Wahrscheinlichkeit für Funkenbildung reduziert und auch das Auftreten von Kontaktabbrand vermindert.
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Die Steckverbindereinrichtung 10 ist bevorzugt explosionsgeschützt nach der Explosionsschutzart druckfeste Kapselung. Denn trotz des schlagartigen Trennens von Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a kann es zu einer Funkenbildung und in Folge dessen zu einer Explosion zwischen Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a kommen. Allerdings sind Spalte zwischen Steckkontakt 15 und Steckkanal 16 so lang und eng bemessen, dass heißes Gas und/oder Partikel allerhöchstens derart abgekühlt den Zwischenraum zwischen Steckkontakt 15 und Steckkanal 16 verlassen kann, dass diese zuvor auf nicht zündfähige Temperatur abgekühlt sind. Damit dafür ausreichend Zeit bleibt und nicht der Spalt zu weit geöffnet wird, dass das heiße Gas und/oder Partikel nicht ausreichend abkühlen kann, sind erfindungsgemäß verschiedene Maßnahmen getroffen, welche einzeln oder in Kombination dazu beitragen, dies zu vermeiden.
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Im Falle einer Explosion kann der Nocken 28 beispielsweise in die Ausnehmung 40, welche am Anfang des Verzögerungsabschnitts 22c angeordnet ist, gedrückt werden, und ein weiteres Trennen des Steckers 13 und der Steckdose 11 relativ zueinander oder voneinander ist erst möglich, wenn Stecker 13 und Steckdose 11 in den Gegenrichtungssinn (Fügerichtungssinn, Verbindungsrichtungssinn) bewegt werden, so dass der Nocken 28 aus der Ausnehmung 40 bewegt und dann die Hülse 20 weiter gedreht werden kann, so dass der Nocken 28 durch den Verzögerungsabschnitt 22c zum Freigabeabschnitt 22d bewegt wird.
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Durch die geringere Steigung des Verzögerungsabschnitts 22c relativ zum Trennabschnitt 22b wird die axiale Trennbewegung von Stecker 13 und Steckdose 11 relativ zueinander an dieser Stelle verzögert, um ausreichend Zeit zur Verfügung zu stellen, so dass das heiße Explosionsgas und/oder Partikel abkühlen können. Schließlich ist der Rastzahn 37, 38 nach dem schlagartigen Außereingriffbringen des Rastzahns 37, 38 und der ersten Rastausnehmung 35 in die zweite Rastausnehmung 36 eingefallen, und ein Bewegen des Steckers 13 und der Steckdose 11 relativ zueinander in Trennrichtung erfordert ein Überwinden einer Haltekraft zwischen dem Rastzahn 37, 38 und dem zweiten Gegenrastabschnitt 36, insbesondere einer zweiten Flanke 36a.
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Auch wenn der Nocken 28 durch Drehung der Hülse 20 durch den Verzögerungsabschnitt 22c in den Freigabeabschnitt 22d geführt ist, kann eine endgültige Trennung nur dann erfolgen, wenn die Haltekraft an der Haltestelle zwischen den Rastzähnen 37, 38 einerseits und dem zweiten Gegenrastabschnitt 36 durch Verformen des Rastabschnitts 34 des Haltefortsatzes 33 überwunden ist. 4d zeigt den Rastzahn 37, 38 außer Eingriff mit dem zweiten Gegenrastabschnitt 36.
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5a-5h veranschaulichen einen Trennprozess bei einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Steckverbindereinrichtung 10. Für die Beschreibung kann die Beschreibung zu den 1-4d entsprechend herangezogen werden, es sei denn, aus dem Folgenden ergibt sich etwas anderes:
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Die Ausführungsform gemäß 5a-5h weist einen Federspeicher 30 auf, der beim Durchführen des Nockens 28 durch den Trennabschnitt 22b eine axiale Bewegung der Hülse 20 in Bezug auf das Steckergehäuse 14 gegen eine Federkraft zulässt. Der Federspeicher 30 speichert die Federkraft in Axialrichtung A. Der Federspeicher 30 kommt daher ohne ein Getriebe, bevorzugt ohne ein Keilgetriebe aus, um eine Axialbewegung in eine Speicherbewegung, z.B. in Umfangsrichtung U umzusetzen. Das elastisch verformbare Speicherelement 30a, 30b (Feder) des Federspeichers 30 ist in den 5a bis 5h schematisch als Druckfeder dargestellt.
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Zum Trennen des Steckkontakts 15 und des Steckdosenkontakts 16a bzw. des Steckers 13 von der Steckdose 11 dreht der Benutzer an der Hülse 20 in eine Drehrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn (Öffnungsrichtung) wie es der Benutzer zum Öffnen einer Rechtsgewindeverbindung gewohnt ist. Alternativ kann die Kulissennut 22 so orientiert sein, dass der Benutzer die Hülse 20 wie bei einer Linksgewindeverbindung zum Öffnen im Uhrzeigersinn drehen muss. Zuvor kann es erforderlich sein, die Hülse 20 ein Stück weiter auf das Steckdosengehäuse 12 zu schieben, um den Nocken 28 aus der Ausnehmung 26 am Anfang des Sperrabschnitts 22a der Kulissennut 22 zu bewegen, um damit die Drehbewegung freizugeben. Dabei kann gegen eine Federkraft zu arbeiten sein, beispielsweise des Federelements 30a, 30b des Federspeichers 30. Die Bewegung in axialer Richtung A kann automatisch erfolgen, wenn der Benutzer an der Hülse 20 kräftig genug dreht und damit die Reibungskraft zwischen dem Nocken 28 und der Wand der Kulissennut 22 an der Ausnehmung 26 überwindet. Die Drehbewegung wird teilweise in eine Axialbewegung umgesetzt, um Nocken 28 und Ausnehmung außer Eingriff zu bringen.
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Durch die Drehbewegung führt der Benutzer den Nocken 28 durch den Sperrabschnitt 22a. 5b zeigt den Nocken 28 am Übergang zwischen dem Sperrabschnitt 22a und dem Trennabschnitt 22b. Wenn der Nocken 28 durch den Sperrabschnitt 22a geführt wird, führt dies, wenn dieser rein in Umfangsrichtung U orientiert ist, zu keiner Trennbewegung zwischen Stecker 13 und Steckdose 11.
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Durch eine weitere Drehbewegung an der Hülse 20 wird der Nocken 28 durch den Trennabschnitt 22b geführt. Die Kulissennut 22 bzw. der Trennabschnitt 22b führt zu einer Zwangsführung des Nockens 28, die wiederum dazu führt, dass eine Drehbewegung an der Hülse 20 wie bei einem Gewinde teilweise in eine Axialbewegung der Hülse 20 umgesetzt wird. Bei der Axialbewegung wird das oder die Federelemente 30a, 30b des Federspeichers 30 elastisch verformt, wie in 5c veranschaulicht ist, und speichert die mechanische Energie. Bevorzugt ist die Federhärte bzw. der Widerstand des Federelements 30a, 30b gegen elastische Verformung so gewählt, dass dabei zwar der Rastabschnitt 34 der Rasteinrichtung gegen eine Flanke 35a (siehe 3) des ersten Gegenrastabschnitts 35 gedrängt wird, dass aber die Kraft zum Verformen des Federelements 30a, 30b zumindest zunächst nicht ausreicht, um die Haltekraft aufgrund der Rasteinrichtung zu überwinden.
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In Ausführungsformen kann, wie in 5c veranschaulicht, das Federelement 30a, 30b des Federspeichers 30 bis auf einen entsprechenden Anschlag 41a, 41b komprimiert werden oder das Federelement 30a, 30b kann so hart werden, so dass in der Folge eine weitere Axialbewegung der Hülse 20 - beispielsweise umgesetzt aus einer Drehbewegung der Hülse 20, wie bei einem Gewinde, und/oder unterstützt durch eine Axialbewegung der Hülse 20 durch den Benutzer - in eine Axialbewegung des Steckers 13 weg von der Steckdose 11 umgesetzt wird. Dazu muss die Kraft ausreichen, die Haltekraft zwischen dem Rastabschnitt 34 und dem ersten Gegenrastabschnitt 35 der Rasteinrichtung zu überwinden.
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Das Außereingriffbringen des Rastabschnitts 34 und des ersten Gegenrastabschnitts 35 und das schlagartige Freigeben der gespeicherten Energie aus dem Federspeicher 30 bzw. das schlagartige Entspannen der Federelemente 30a, 30b ist in der Abfolge der 5d und 5e gezeigt. Wie in den 5d bis 5f gezeigt, wird der elektrische Kontakt zwischen dem Steckkontakt 15 und dem Steckdosenkontakt 16a beim Übergang von dem Eingriff zwischen dem Rastabschnitt 34 und dem ersten Gegenrastabschnitt 35 zum Eingriff zwischen dem Rastabschnitt 34 und dem zweiten Gegenrastabschnitt 36 getrennt. Da für das außer Eingriff bringen des ersten Gegenrastabschnitts 35 und des Rastabschnitts 34 eine Mindestkraft erforderlich ist, wird damit eine Mindesttrenngeschwindigkeit festgelegt, welche Steckkontakt 15 und der Steckdosenkontakt 16a beim Trennen relativ zueinander haben.
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Um eine Fehlbedienung auszuschließen - um etwa ein Halten des Steckkontaktes 15 und des Steckdosenkontaktes 16a in einer getrennten Stellung, jedoch einer Stellung, in der starker Kontaktabbrand auftritt auszuschließen - wird in der Phase mit dem Außereingriffbringen des Rastabschnitts 34 und des ersten Gegenrastabschnitts 35 und des Ineingriffbringens des Rastabschnitts 34 und des zweiten Gegenrastabschnitts 35 die Bewegung des Steckers 13 relativ zu der Steckdose 11 teilweise von dem sich entspannenden Federelement 30a, 30b angetrieben. Der Federspeicher entlädt nämlich, wie aus der Abfolge der 5d bis 5g ersichtlich, seine mechanische Energie automatisch im Zuge der Bewegung des Nockens 28 durch den Trennabschnitt 22b, sobald die Kraft aufgrund des Eingriffs des ersten Rastabschnitts 34 und des ersten Gegenrastabschnitts 35, die diese Freigabe verhindert, geringer ist als die Kraft des verformten Federelements 30a, 30b.
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Dies fördert eine Bewegung des Steckkontaktes 15 und des Steckdosenkontaktes 16a relativ zueinander in Trennrichtung, wenn diese noch Kontakt haben oder wenn der Kontakt gerade getrennt ist, der Steckkontakt 15 und der Steckdosenkontakt 16a aber noch so nahe beieinander sind, dass vermehrter Kontaktabbrand zu befürchten ist.
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Wenn beim Trennen des Steckkontakts 15 und des Steckdosenkontakts 16a eine Explosion zwischen Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a auftritt, so sorgt der Eingriff zwischen dem Rastabschnitt 34 und dem ersten Gegenrastabschnitt 35 dafür, dass der Spalt zwischen den Steckkontakt 15 und den Steckdosenkanälen so eng bleibt, dass heißes Explosionsgas und/oder Partikel den Zwischenraum zwischen Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a nur ausreichend abgekühlt verlassen können, so dass eine Atmosphäre außerhalb dieses Zwischenraums, insbesondere außerhalb der Steckverbindereinrichtung 10, nicht entzündet werden kann. Zusätzlich oder alternativ sorgt dafür die Ausnehmung 40 an dem Verzögerungsabschnitt, wie schon im Zusammenhang mit 4a-4d beschrieben.
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5f zeigt die Steckverbindereinrichtung 10 mit in die Ausnehmung 40 eingefallenem Nocken 28 und in die zweite Rastausnehmung 36 eingreifendem Rastabschnitt 34. Um Stecker 13 und Steckdose 11 vollständig voneinander zu trennen, muss einerseits der Nocken 28 durch den Verzögerungsabschnitt 22c geführt werden, was Zeit erfordert, welche für das Abkühlen etwaig auf entstandene Explosionsgase bleibt. Zudem müssen, wie aus der Abfolge der 5g-5h ersichtlich, der Rastabschnitt 34 und der zweite Gegenrastabschnitt 36 außer Eingriff gebracht werden. Dies ist erst möglich, wenn der Nocken 28 in dem Freigabeabschnitt 22d ist.
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5g zeigt den Nocken 28 an dem Freigabeabschnitt 22d, welcher sich an den Verzögerungsabschnitt 22c anschließt und bevorzugt rein in Axialrichtung A verläuft. Um den Stecker 13 und die Steckdose 11 endgültig voneinander zu trennen, muss in der dargestellten Ausführungsform das Federelement 30a, 30b erneut komprimiert werden, je nach Härte der Feder bis auf Anschlag, um die Haltekraft zwischen dem Rastabschnitt 34 und dem zweiten Gegenrastabschnitt 36 zu überwinden. Wenn der Rastabschnitt 34 und der zweite Gegenrastabschnitt 36 außer Eingriff gebracht sind, wie dies 5h zeigt, entspannt sich die Feder 30a, 30b wieder. Stecker 13 und Steckdose 11 können nun endgültig voneinander weg bewegt werden.
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Der Federspeicher 30 kann, mittels desselben Federelements 30a, 30b oder eines weiteren Federelements, auch dazu eingerichtet sein, Federenergie beim Verbinden oder Fügen des Steckers 13 und der Steckdose 11 zu speichern, um diese zum schlagartigen Herstellen des Kontakts zwischen Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a freizugeben. Dies kann wie folgt anhand der 5a-5h in umgekehrter Reihenfolge erläutert werden:
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Die Hülse 20 wird über das Steckdosengehäuse 12 geschoben, wie dies 5h veranschaulicht. Der Nocken 28 wird in den Trennabschnitt 22b eingeführt. Nun kann mittelbar über die axiale Bewegung der Hülse 20 oder unmittelbar durch Ergreifen des Steckers 13 und Drücken in Fügerichtung der Widerstand zwischen Rastabschnitt 34 und Eingang 42 der Halteaufnahme 32 überwunden werden, um Rastabschnitt 34 und zweiten Gegenrastabschnitt 36, wie in 5g gezeigt, in Eingriff zu bringen. Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a sind dabei in einem Abstand, der keine Funkenbildung zwischen Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a zulässt. Die Hülse 20 wird nun gedreht, um den Nocken 28 durch den Verzögerungsabschnitt 22b zu führen. Ein weiteres Einführen des Haltefortsatzes 33 in die Halteaufnahme 32 ist jedoch nur gegen den Widerstand zwischen Rastabschnitt 34 und zweitem Gegenrastabschnitt 36 möglich. Die Kraft zum außerEingriff-Bringen des Rastabschnitts 34 und des zweiten Gegenrastabschnitts 36 in Fügerichtung kann, wie bei einem Gewinde aufgrund des Getriebeverhaltens zwischen Nocken 28 und Trennabschnitt 22b, durch Drehbewegung an der Hülse 20 über den Stecker 13 auf den Haltefortsatz 33 übertragen werden. Alternativ oder zusätzlich kann diese Bewegung durch Drücken des Steckers 13 in Fügerichtung zumindest unterstützt werden. Wenn an der Hülse 20 gedreht wird, um den Nocken 28 durch den Verzögerungsabschnitt 22b zu führen, kann der Federspeicher 30 mit oben im Zusammenhang mit der Beschreibung des Trennens erwähnten Federelement 30a, 30b oder einem weiteren Federelement dazu beitragen, dass der Kontakt zwischen Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a schlagartig hergestellt wird. Dazu wird von dem Federspeicher 30 beim Durchführen des Nockens 28 durch den Verzögerungsabschnitt 22b in Schließrichtung mechanische Energie gespeichert, wobei der Federspeicher 30 seine Energie in der Phase des Außereingriffbringens des Rastabschnitts 34 und des zweiten Gegenrastabschnitts 36 und des Ineingriffbringens des Rastabschnitts 34 und des ersten Gegenrastabschnitts 35 schlagartig wieder freigibt. In Folge dessen wir der elektrische Kontakt zwischen Steckkontakt 15 und Steckdosenkontakt 16a schlagartig hergestellt.
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Zum Sichern der Verbindung kann der Nocken 28 noch in Schließrichtung durch den Sperrabschnitt 22a geführt und vorzugsweise in die Ausnehmung 26 eingerastet werden.
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Es wird eine Steckverbindereinrichtung 10 mit einem Stecker 13, der ein Steckergehäuse 14 und wenigstens einen in dem Steckergehäuse 14 isoliert gehaltenen elektrischen Steckkontakt 15 aufweist, einer Steckdose 11, die ein Steckdosengehäuse 12 und einen Steckdosenkontakt 16a aufweist, offenbart. Das Steckdosengehäuse 12 weist einen elektrisch isolierend ausgebildeten Steckerkanal zur Aufnahme des Steckkontakts 15 auf, in welchem Steckerkanal der Steckdosenkontakt 16a angeordnet ist. An dem Steckergehäuse 14 oder dem Steckdosengehäuse 12 ist eine Hülse 20 verdrehbar angeordnet ist. Zwischen der Hülse 20, dem Steckergehäuse 14 und dem Steckdosengehäuse 12 ist eine Kulissenanordnung 21 wirksam angeordnet. Eine Kulisse 22 der Kulissenanordnung 21 weist einen Trennabschnitt 22b mit einer Steigung relativ zu einer Umfangsrichtung U auf. In einer Öffnungsrichtung nach dem Trennabschnitt 22b ist ein Verzögerungsabschnitt 22c angeordnet, welcher eine geringere Steigung aufweist, als der Trennabschnitt 22b.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Steckverbindereinrichtung
- 11
- Steckdose
- 12
- Steckdosengehäuse
- 13
- Stecker
- 14
- Steckergehäuse
- 15
- Steckkontakt
- 16
- Steckerkanal
- 16a
- Steckdosenkontakt
- 17
- Öffnung
- 18
- Öffnung
- 19
- Zylinderfläche
- 20
- Hülse
- 21
- Kulissenanordnung
- 22
- Kulissennut
- 22a
- Sperrabschnitt
- 22b
- Trennabschnitt
- 22c
- Verzögerungsabschnitt
- 22d
- Freigabeabschnitt
- 23
- Stirnseite
- 24
- Zylindrischer Abschnitt
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Vorsprung
- 28
- Nocken
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Federspeicher
- 30a
- Elastisches Element
- 30b
- Elastisches Element
- 31
- Halteeinrichtung
- 32
- Halteaufnahme
- 33
- Haltefortsatz
- 33a
- Halteabschnitt
- 33b
- Halteabschnitt
- 34
- Rastabschnitt
- 35
- Erster Gegenrastabschnitt
- 35a
- Flanke
- 36
- Zweite Gegenrastabschnitt
- 36a
- Flanke
- 37
- Rastzahn
- 38
- Rastzahn
- 39
- Knick
- 40
- Ausnehmung
- 41a
- Anschlag
- 41b
- Anschlag
- 42
- Eingang
- A
- Axialrichtung
- U
- Umfangsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005010927 U1 [0002]
- WO 2007/071968 A2 [0003]
- US 10033138 B2 [0004]
- DE 102017112160 A1 [0005]
- EP 3467957 A1 [0006]
- EP 3211727 A1 [0007]