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Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Baumaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine, Stabilisierer, Recycler oder Surface-Miner nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zum Höhenverstellen eines Kantenschutzes einer Baumaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine, Stabilisierer, Recycler oder Surface-Miner nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Es sind selbstfahrende Baumaschinen, insbesondere Straßenfräsmaschinen, Recycler, Stabilisierer oder Surface Miner bekannt, die zumindest einen Maschinenrahmen, wenigstens drei Fahreinrichtungen und zumindest eine Arbeitseinrichtung, insbesondere eine Fräswalze zum Bearbeiten des Bodenbelags aufweisen. Die zumindest eine Arbeitseinrichtung, insbesondere Fräswalze, ist vorzugsweise in einem nach unten offenen Gehäuse angeordnet, das an mindestens einer Seite von zumindest einem gegenüber dem Maschinenrahmen höhenverstellbaren Kantenschutz zumindest teilweise verschlossen ist, wobei zur Höhenverstellung zumindest eine erste Hubeinrichtung vorgesehen ist, deren erstes Ende mit dem Maschinenrahmen verbunden ist und deren zweites Ende mit dem höhenverstellbaren Kantenschutz verbunden ist.
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Das nach unten offene Gehäuse kann in Arbeitsrichtung nach vorne und in Arbeitsrichtung nach hinten geschlossen sein. Beispielsweise kann in Arbeitsrichtung nach vorne ein Niederhalter vorgesehen sein und in Arbeitsrichtung nach hinten eine Abstreifeinrichtung angeordnet sein. An den Seiten kann das nach unten offene Gehäuse zumindest teilweise durch jeweils einen höhenverstellbaren, sich im Wesentlichen in Längsrichtung der Baumaschine erstreckenden Kantenschutz verschlossen sein. Der Kantenschutz kann auch Seitenschild genannt werden.
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Der zumindest eine Kantenschutz kann angehoben und abgesenkt werden. Der Kantenschutz kann auf dem Boden aufliegen. Beim Vorschub der Baumaschine kann der Kantenschutz dann über den Boden gezogen werden. Dabei kann der Kantenschutz zusätzlich mit einer vorgegebenen Kraft belastet oder entlastet werden. Ein höhenverstellbarer Kantenschutz ist beispielsweise in der
EP 2695994 A1 beschrieben.
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Der Kantenschutz kann beispielsweise angehoben werden, wenn einem Hindernis ausgewichen werden soll, oder bspw. auf einen Bordstein aufgefahren wird bzw. ein Verkanten verhindert werden soll. Während des Betriebs der Baumaschine hingegen ist der Kantenschutz vorzugsweise abgesenkt, so dass das Gehäuse geschlossen ist.
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Ist die Arbeitseinrichtung eine Fräswalze, liegt der Kantenschutz während des Betriebs vorzugsweise auf der Fräskante neben der Stirnseite der Fräswalze, also auf einem Bereich, der nicht gefräst wird auf, und wirkt dort einem Aufbrechen des nicht zu fräsenden Bereichs entgegen bzw. verhindert ein Austreten des aufgefrästen Materials aus dem Gehäuse.
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Mit den Straßenfräsmaschinen können beispielsweise bestehende Bodenbeläge von Straßen abgetragen werden. Mit Recyclern können bestehende Bodenbeläge wiederhergestellt werden. Die Stabilisierer dienen der Vorbereitung des Unterbaus für den Straßenbau. Mit Surface Minern können Kohle und Gestein abgebaut werden.
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Aus dem Stand der Technik gemäß
DE 10 2018010151 ist ein Verfahren zum Steuern eines Abstandes eines höhenverstellbaren Seitenschildes eines Fräswalzenkastens einer Bodenfräsmaschine in Vertikalrichtung in Bezug zum Boden bekannt, umfassend die Schritte:
- a) Ermitteln einer Bezugsgröße für die Höheneinstellung des Seitenschildes aus Betriebsparametern der Bodenfräsmaschine,
- b) Bestimmen eines gewünschten Abstandes zwischen dem Seitenschild und dem Boden, wobei der gewünschte Abstand die Sicherheit von neben der Bodenfräsmaschine befindlichen Personen gewährleistet,
- c) Ermitteln einer notwendigen Höheneinstellung des Seitenschildes aus der Bezugsgröße und dem gewünschten Abstand, und
- d) Einstellen der Position des Seitenschildes in Bezug zum Boden unter Einhaltung des gewünschten Abstandes, so dass der Seitenschild vertikal nach unten kontaktlos gegenüber dem Boden geführt ist.
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Im Stand der Technik, wie beispielsweise der
DE 19631042 A1 , sind Baumaschinen bekannt, insbesondere sogenannte Kleinfräsen, bei denen eine angetriebene Fahreinrichtung als schwenkbare Fahreinrichtungen ausgeführt ist. Eine schwenkbare Fahreinrichtung kann um mindestens eine vertikale Schwenkachse gegenüber dem Maschinenrahmen von zumindest einer ersten eingeschwenkten in wenigstens eine zweite ausgeschwenkten Position verschwenkbar sein. Die Arbeitseinrichtung kann auf einer Seite des Maschinenrahmens, nämlich auf der sogenannten Nullseite des Maschinenrahmens, bündig mit diesem abschließen. Die schwenkbare Fahreinrichtung kann an dieser Nullseite des Maschinenrahmens angeordnet sein, wobei die schwenkbare Fahreinrichtung in der ersten eingeschwenkten Position nicht gegenüber dem Maschinenrahmen auf der Nullseite hervorsteht und in der wenigstens zweiten ausgeschwenkten Position gegenüber der Nullseite hervorsteht. Die schwenkbare Fahreinrichtung kann vorzugsweise eine in Vorwärtsrichtung hintere Fahreinrichtung sein. Die Arbeitseinrichtung ist vorzugsweise so am Maschinenrahmen angeordnet, dass sie sich, wenn sich die schwenkbare Fahreinrichtung in seiner ausgeschwenkten Position befindet zwischen den hinteren Fahrwerken befindet. Befindet sich die schwenkbare Fahreinrichtung in der eingeschwenkten Position, so befindet sie sich bevorzugt in Vorwärtsrichtung vor der Arbeitseinrichtung.
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Die Vorwärtsfahrrichtung ist die Richtung, in die sich die Fräse bei bestimmungsgemäßem Fräsbetrieb bewegt, also die bevorzugte Arbeitsrichtung.
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Hierbei rotiert die Fräswalze üblicherweise gegenläufig zur Drehrichtung der Laufwerke.
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Wenn die Arbeitseinrichtung beispielsweise kantennah an einer Hauswand oder einem ähnlichen Hindernis fräst, kann die schwenkbare Fahreinrichtung in die erste eingeschwenkte Position überführt werden, wodurch die Baumaschine deutlich näher an das Hindernis heranfahren kann als es der Fall wäre, wenn die Fahreinrichtung neben der Arbeitseinrichtung angeordnet wäre und sich in der ausgeschwenkten Position befinden würde. Andererseits ist es beim nichtkantennahen Fräsen erwünscht, wenn die Fahreinrichtung neben der Arbeitseinrichtung angeordnet ist, so dass die Maschine eine bessere stabile Abstützung erreicht.
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Bei Baumaschinen, die eine schwenkbare Fahreinrichtung aufweisen besteht ein Platzproblem insbesondere in dem Bereich in dem die Schwenkbewegung der Fahreinrichtung durchgeführt wird. Aus diesem Grund wird häufig eine erste Hubeinrichtung als einzige Hubeinrichtung für den Kantenschutz verwendet, wodurch häufig das Problem besteht, dass der zumindest eine Kantenschutz beim Absenken und Anheben mithilfe der zumindest einen ersten Hubeinrichtung verkanten kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Baumaschine und ein Verfahren zum Höhenverstellen eines Kantenschutzes einer Baumaschine zu schaffen, bei der die Hubbewegung des Kantenschutzes verbessert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale der Ansprüche 1 und 13.
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Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass eine zweite Hubeinrichtung vorgesehen ist, deren erstes Ende mit dem Maschinenrahmen verbunden ist und deren zweites Ende mit einem ersten Ende einer Übertragungseinrichtung verbunden ist, die wiederum mit einem zweiten Ende mit dem höhenverstellbaren Kantenschutz verbunden ist.
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Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, dass anstelle einer direkten Anordnung der zweiten Hubeinrichtung am Kantenschutz eine Übertragungseinrichtung verwendet wird. Diese kann wesentlich platzsparender ausgeführt werden als eine Hubeinrichtung. Die Hubeinrichtung kann dadurch in einem Bereich angeordnet werden, an dem genügend Platz vorhanden ist. Ferner kann auch der Angriffspunkt der Kraft, die mittels der Übertragungseinrichtungen auf den Kantenschutz wirkt, frei gewählt werden.
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Die erste und/oder zweite Hubeinrichtung kann auch als Aktor oder Aktuator bezeichnet werden. Die erste und/oder zweite Hubeinrichtung kann eine Kolbenzylindereinheit sein. Es ist nicht zwingend, dass die erste und zweite Hubeinrichtung Kolbenzylindereinheiten sind, es können beispielsweise auch ein Spindelantriebe, oder Linearaktoren verwendet werden.
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Die Übertragungseinrichtung kann bevorzugt in zwei Kraftrichtungen Kraft übertragen, so dass der Kantenschutz mit Hilfe der Übertragungseinrichtung angehoben oder abgesenkt werden kann.
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Im Sinne der vorliegenden Anmeldung gehören alle starr mit der Tragstruktur verbundenen Teile zu dem Maschinenrahmen. Es gehören somit auch alle Gehäuseteile zu dem Maschinenrahmen, die starr mit der Tragstruktur der Baumaschine verbunden sind.
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In der bevorzugten Ausführungsform befinden sich der Bedienstand und die Arbeitseinrichtung der Baumaschine im Bereich der in bevorzugter Arbeitsrichtung hinteren Laufwerke, von denen eines wie oben beschrieben schwenkbar ausgeführt ist. Wenigstens die hinteren Laufwerke sind dabei höhenverstellbar ausgeführt, um eine Einstellung der Frästiefe zu ermöglichen.
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Das zweite Ende der ersten Hubeinrichtung kann im in Fahrtrichtung der Baumaschine hinteren Teil des Kantenschutzes mit dem höhenverstellbaren Kantenschutz verbunden sein. Das zweite Ende der Übertragungseinrichtung ist bevorzugt mit dem in Fahrtrichtung der Baumaschine vorderen Teil des Kantenschutzes verbunden, wobei der vordere Teil des Kantenschutzes der Teil des höhenverstellbaren Kantenschutzes ist, der in Fahrtrichtung der Baumaschine vor dem Schwerpunkt des höhenverstellbaren Kantenschutzes liegt, wobei der hintere Teil des höhenverstellbaren Kantenschutzes der Teil des Kantenschutzes ist, der in Fahrtrichtung der Baumaschine hinter dem Schwerpunkt des Kantenschutzes ist.
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In Fahrtrichtung kann sowohl in Vorwärtsfahrtrichtung der Baumaschinen oder in Rückwärtsfahrtrichtung der Baumaschinen bedeuten. Dadurch, dass die erste Hubeinrichtung mit dem hinteren Teil des Kantenschutzes verbunden ist und die Übertragungseinrichtung mit dem vorderen Teil des Kantenschutzes verbunden ist, können die Kräfte optimal auf den Kantenschutz verteilt werden, sodass der Kantenschutz nicht verkantet.
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Die Übertragungseinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass mittels der Übertragungseinrichtung der Angriffspunkt und/oder die Kraftrichtung der Kraft der zweiten Hubeinrichtung auf den Kantenschutz beliebig festlegbar ist.
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Die vorliegende Erfindung hat somit den Vorteil, dass der Angriffspunkt und die Kraftrichtung der Kraft der zweiten Hubeinrichtung auf den Kantenschutz optimal festgelegt werden kann. Der Angriffspunkt kann so festgelegt werden, dass die Kräfte der ersten und zweiten Hubeinrichtung ausgeglichen auf den Kantenschutz wirken. Auch kann die Kraftrichtung optimal an die Bewegungsrichtung des Kantenschutzes angepasst werden.
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Die Übertragungseinrichtung kann ein Getriebe oder ein Hebelarm sein.
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Die Übertragungseinrichtung kann zumindest zwei, vorzugsweise drei Gelenke und zumindest zwei Koppelelemente aufweisen.
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Die Koppelelemente können als Stangenelemente ausgebildet sein.
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Die zweite Hubeinrichtung kann über ein erstes Gelenk mit zumindest einem ersten Koppelelement verbunden sein und der Kantenschutz kann über ein zweites Gelenk mit zumindest einem zweiten Koppelelement verbunden sein.
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Die Übertragungseinrichtung kann derart angeordnet und ausgebildet sein, dass die übertragene Kraft, die von der Übertragungseinrichtung auf den Kantenschutz wirkt, im Wesentlichen senkrecht bezogen auf die Bodenoberfläche wirkt. Auf diese Weise wirkt die Kraft vorzugsweise in die gleiche Richtung, in der sich der Kantenschutz auf- und abbewegt.
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Die Fahreinrichtungen können über Hubsäulen mit dem Maschinenrahmen verbunden sein. Mittels der Hubsäulen kann der Maschinenrahmen höhenverstellbar sein. Dadurch kann auch die Arbeitseinrichtung, insbesondere Fräswalze höhenverstellt werden. Die Hubsäulen können an allen Fahreinrichtungen vorgesehen sein. Die Hubsäulen können jedoch auch beispielsweise lediglich an den hinteren Fahreinrichtungen angeordnet sein. Die Baumaschine weist eine Längsrichtung auf. Diese Längsrichtung verläuft vorzugsweise in Fahrtrichtung. Die Längsrichtung ist, wenn die Baumaschine auf einer ebenen Bodenoberfläche steht und die vorderen und hinteren Hubsäulen gleich ausgefahren sind, parallel zur Bodenoberfläche angeordnet. Ferner weist die Baumaschine eine Vertikalrichtung auf, die orthogonal zur Längsrichtung angeordnet ist und, wenn die Baumaschine auf einer ebenen Bodenoberfläche steht und die vorderen und hinteren Hubsäulen gleich ausgefahren sind, orthogonal zur Bodenoberfläche angeordnet ist.
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Die Richtung der Kraft, die von der Übertragungseinrichtung auf den Kantenschutz übertragbar ist, kann von der Vertikalrichtung maximal +/- 55°, vorzugweise maximal +/- 45° abweichen.
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Das erste Koppelelement und das zweite Koppelelement können über ein drittes Gelenk verbunden sein, wobei das dritte Gelenk vorzugsweise weder mit dem Maschinenrahmen noch mit dem Kantenschutz verbunden ist.
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Das erste Koppelelement kann über ein viertes Gelenk mit dem Maschinenrahmen verbunden sein.
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Das erste Gelenk kann an dem ersten Koppelelement zwischen dem vierten und dem dritten Gelenk angeordnet sein.
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Das zweite Ende der Übertragungseinrichtung kann auf einer Kreisbahn verlaufen.
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Die Koppelelemente können in sich starr sein.
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Es kann ferner ein Verfahren zum Höhenverstellen eines Kantenschutzes einer Baumaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine, Stabilisierer, Recycler oder Surface-Miner vorgesehen sein, dass die folgenden Merkmale aufweist:
- - Verstellen des Kantenschutzes mittels zumindest einer Hubeinrichtung, die an einem ersten Ende mit dem Maschinenrahmen verbunden und an einem zweiten Ende mit dem höhenverstellbaren Kantenschutz verbunden ist,
- - wobei zum Verstellen zusätzlich zu der ersten Hubeinrichtung eine zweite Hubeinrichtung verwendet wird, wobei die zweite Hubeinrichtung die Kraft zum Verstellen des Kantenschutzes auf eine Übertragungseinrichtung ausübt und die Übertragungseinrichtung die Kraft auf das Seitenschild überträgt.
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Die Übertragungseinrichtung kann die Kraft auf den Kantenschutz im Wesentlichen senkrecht bezogen auf die Bodenoberfläche übertragen.
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Die erste und die zweite Hubeinrichtung können die Kräfte zeitgleich oder nacheinander ausüben.
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Durch die Anordnung des zweiten Endes der ersten Hubeinrichtung in Fahrtrichtung hinter dem Schwerpunkt des Kantenschutzes und des zweiten Endes der Übertragungseinrichtung in Fahrtrichtung vor dem Schwerpunkt des Kantenschutzes ist auch eine Verstellung möglich, bei dem das vordere Ende des Kantenschutzes um einen anderen Betrag als das hintere Ende des Kantenschutzes angehoben oder abgesenkt wird.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen schematisch:
- 1 eine erfindungsgemäße Baumaschine,
- 2 Seitenansicht auf das Gehäuse der Arbeitseinrichtung,
- 3 Seitenansicht auf das Gehäuse gemäß 2 mit angehobenem Kantenschutz.
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1 zeigt eine selbstfahrende Baumaschine 1. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die selbstfahrende Baumaschine 1 eine Straßenfräsmaschine. Die Baumaschine 1 weist einen Maschinenrahmen 2 auf und zumindest drei Fahreinrichtungen 30. Die dargestellte Baumaschine 1 weist zwei vordere und zwei hintere Fahreinrichtungen 30 auf, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit in
1 nur die rechte vordere Fahreinrichtung 30 sichtbar ist. Diese Fahreinrichtung wäre bei der Baumaschinen gemäß
1 in Fahrtrichtung A auf der rechten Seite des Gehäuses 4 angeordnet. Die in Fahrtrichtung A auf der linken Seite angeordnete hintere Fahreinrichtung ist in
1 durch das starr mit dem Maschinenrahmen verbundene Gehäuse 4 verdeckt. Die in Fahrtrichtung A auf der rechten Seite angeordnete hintere Fahreinrichtung ist in
1 aus Gründen der Übersichtlichkeit, um eine bessere Ansicht auf das Fräswalzengehäuse zu gewähren, weggelassen. Ein schwenkbare Fahreinrichtung ist beispielsweise in der
DE 19631042 A1 beschrieben. Die Fahreinrichtungen können, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, Räder oder alternativ auch Kettenlaufwerke sein.
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Die Fahreinrichtungen 30 können über Hubsäulen mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden sein. Mittels der Hubsäulen kann der Maschinenrahmen 2 höhenverstellbar sein. Dadurch kann auch die Arbeitseinrichtung 6, insbesondere Fräswalze relativ zum Boden 34 höhenverstellt werden. Die Hubsäulen können an allen Fahreinrichtungen 30 vorgesehen sein. Die Hubeinrichtungen können jedoch auch beispielsweise lediglich an den hinteren Fahreinrichtungen angeordnet sein. Die Baumaschine 1 weist eine Längsrichtung 60 auf. Diese Längsrichtung 60 ist, wenn die Baumaschine 1 auf einer ebenen Bodenoberfläche steht und die vorderen und hinteren Hubsäulen gleich ausgefahren sind, parallel zur Bodenoberfläche angeordnet. Ferner weist die Baumaschine eine Vertikalrichtung 38 auf, die orthogonal zur Längsrichtung 60 angeordnet ist und, wenn die Baumaschine 1 auf einer ebenen Bodenoberfläche steht und die vorderen und hinteren Hubsäulen gleich ausgefahren sind, orthogonal zur Bodenoberfläche angeordnet ist.
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Die Fahreinrichtungen 30 können jeweils mittels zumindest eines hydraulischen Antriebssystems angetrieben sein. Bei einer Baumaschine 1 können zumindest zwei der Fahreinrichtungen 30 angetrieben sein, wobei beispielsweise die vorderen Fahreinrichtungen auch nicht angetrieben sein können. Eine der mindestens drei Fahreinrichtungen 30 kann als schwenkbare Fahreinrichtung 30 ausgeführt sein. Diese kann um mindestens eine vertikale Schwenkachse gegenüber dem Maschinenrahmen 2 zwischen einer ersten eingeschwenkten und wenigstens einer zweiten ausgeschwenkten Position verschwenkbar sein. In dargestellten Ausführungsbeispiel ist die nicht dargestellte in Fahrtrichtung auf der rechten Seite angeordnete hintere Fahreinrichtung 30 als schwenkbare Fahreinrichtung ausgeführt.
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Die Baumaschine 1 kann eine sogenannte Nullseite aufweisen. Die Arbeitseinrichtung 6 kann mit ihrer einen Stirnseite nahezu bündig mit der Nullseite des Maschinenrahmens 2 angeordnet sein, so dass auf der Nullseite der Baumaschine 1 ein kantennahes Arbeiten möglich ist. Hierzu wird die schwenkbare Fahreinrichtung aus einer ausgeschwenkten Position jenseits der Nullseitenebene nach innen in eine Aussparung 32 des Maschinenrahmens 2 eingeschwenkt, so dass die Außenkante der schwenkbaren Fahreinrichtung nicht über die Nullseite hervorsteht und vorzugsweise bündig mit der Nullseite abschließen kann.
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Die schwenkbare Fahreinrichtung kann auch in mehr als eine äußere ausgeschwenkte Position verschwenkbar sein.
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Ferner ist zumindest eine Arbeitseinrichtung 6 vorgesehen, die, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Fräswalze sein kann. Die Arbeitseinrichtung kann den Bodenbelag bearbeiten.
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Die zumindest eine Arbeitseinrichtung 6, insbesondere Fräswalze, ist vorzugsweise in einem nach unten offenen Gehäuse 4 angeordnet, das an mindestens einer Seite von zumindest einem gegenüber dem Maschinenrahmen 2 höhenverstellbaren Kantenschutz 8 zumindest teilweise verschlossen ist. Sofern die Arbeitseinrichtung 6 eine Fräswalze ist, kann das Gehäuse 4 auch Fräswalzengehäuse genannt werden. Im Sinne der vorliegenden Anmeldung gehören alle starr mit der Tragstruktur verbundenen Teile zu dem Maschinenrahmen 2. Es gehören somit auch alle Gehäuseteile zu dem Maschinenrahmen 2, die starr mit der Tragstruktur der Baumaschine 1 verbunden sind.
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Das nach unten offene Gehäuse 4 kann in Fahrtrichtung A nach vorne und in Fahrtrichtung A nach hinten geschlossen sein. Beispielsweise kann in Fahrtrichtung A nach vorne ein Niederhalter vorgesehen sein und in Fahrtrichtung nach hinten eine Abstreifeinrichtung angeordnet sein. An den Seiten kann das nach unten offene Gehäuse 4 zumindest auf einer Seite teilweise durch einen höhenverstellbaren Kantenschutz 8 verschlossen sein. Der Kantenschutz 8 kann auch als höhenverstellbares Seitenschild bezeichnet werden. Vorzugsweise ist auf beiden Seiten des Gehäuses 4 jeweils ein höhenverstellbaren Kantenschutz 8 vorgesehen.
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Der zumindest eine Kantenschutz 8 kann angehoben und abgesenkt werden. Der Kantenschutz kann auf dem Boden 34 aufliegen. Beim Vorschub der Baumaschine 1 kann der Kantenschutz 8 über den Boden 34 gezogen werden. Dabei kann der Kantenschutz 8 zusätzlich mit einer vorgegebenen Kraft belastet oder entlastet werden.
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Der Kantenschutze 8 kann beispielsweise angehoben werden, wenn einem Hindernis ausgewichen werden soll, oder bspw. Auf einen Bordstein aufgefahren wird bzw. ein Verkanten verhindert werden soll. Während des Betriebs der Baumaschine hingegen ist der Kantenschutz 8 vorzugsweise abgesenkt, so dass das Gehäuse 4 geschlossen ist. Der Kantenschutz liegt während des Betriebs vorzugsweise auf der Fräskante auf, also auf dem Bereich, der nicht gefräst wird, und verhindert ein Aufbrechen des nicht zu fräsenden Bereichs.
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Der Kantenschutz 8 ist vorzugsweise im Gehäuse über zwei Führungen geführt. Die Führungen weisen vorzugsweise jeweils einen oberem und einen unteren Anschlag auf. Die Führungen können beispielsweise als Nuten ausgeführt sein. In diesem Fall können beispielsweise Bolzen am Kantenschutz 8 vorgesehen sein, die in den jeweiligen Nuten geführt werden.
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Der Kantenschutz 8 kann auch geringe rotatorische Bewegungen ausführen. Dies kann beispielsweise durch ein gewisses Spiel in der jeweiligen Führung ermöglich werden.
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Zur Höhenverstellung des Kantenschutzes sind zumindest eine erste Hubeinrichtung 10 und zweite Hubeinrichtung 12 vorgesehen. Die Höhenverstellung kann anhand der 2 und 3 näher erläutert werden. Das erste Ende 15 der Hubeinrichtung 10 ist mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden und deren zweites Ende 16 ist mit dem höhenverstellbaren Kantenschutz 8 verbunden. Die zweite Hubeinrichtung 12 ist mit einem ersten Ende 18 mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden und mit einem zweiten Ende 20 mit einem ersten Ende 22 einer Übertragungseinrichtung 14 verbunden, die wiederum mit einem zweiten Ende 24 mit dem höhenverstellbaren Kantenschutz 8 verbunden ist.
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Aufgrund der Übertragungseinrichtung 14 ist der Angriffspunkt der Kraft der zweiten Hubeinrichtung 12 beliebig festlegbar. Eigentlich wäre der Angriffspunkt der Kraft an der Stelle, die mit Bezugszeichen 28 bezeichnet ist. Aufgrund der Übertragungseinrichtung 14 ist der Angriffspunkt der Kraft der zweiten Hubeinrichtung jedoch an der Stelle, die mit Bezugszeichen 26 bezeichnet ist. Die Kraft, die von der zweiten Hubeinrichtung 12 ausgeübt wird, wirkt somit am Angriffspunkt 26 auf den Kantenschutz 8 ein.
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Auch kann aufgrund der Übertragungseinrichtung 14 die Kraftrichtung der übertragenen Kraft der zweiten Hubeinrichtung 12 auf den Kantenschutz 8 beliebig festlegbar sein. Wenn die zweite Hubeinrichtung 12 direkt mit dem Angriffspunkt 26 verbunden wäre, so hätte die übertragene Kraft der zweiten Hubeinrichtung 12 einen sehr viel höheren in Längsrichtung wirkenden Kraftanteil. Bei der vorliegenden Erfindung besteht ein Vorteil darin, dass der in Vertikalrichtung wirkende Kraftanteil der Kraft 36 sehr viel größer ist. Der in Vertikalrichtung wirkende Kraftanteil der Kraft 36 bewirkt, dass der Kantenschutz 8 auf und ab bewegt wird. Ferner hat das Vorsehen der Übertragungseinrichtung 14 den Vorteil, dass der in Längsrichtung wirkende Kraftanteil der Kraft 36 gering ist. Der in Längsrichtung wirkende Kraftanteil der Kraft 36 würde zu einem Verkanten beitragen.
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Die Übertragungseinrichtung 14 ist daher vorzugsweise derart angeordnet und ausgebildet ist, dass die Kraft 36, die von der Übertragungseinrichtung 14 auf den Kantenschutz 8 übertragen wird, im Wesentlichen senkrecht bezogen auf die Bodenoberfläche 34 wirkt. Die Kraft, die von der Übertragungseinrichtung 14 auf den Kantenschutz 8 übertragbar ist, weicht von der Vertikalrichtung 38 vorzugsweise maximal +/- 55° ab.
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Das erste Ende 15 der ersten Hubeinrichtung 10 ist mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden.
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Das zweite Ende 16 der ersten Hubeinrichtung 10 ist im in Fahrtrichtung A der Baumaschine 1 hinteren Teil 40 des Kantenschutzes 8 mit dem höhenverstellbaren Kantenschutz 8 verbunden ist und wobei das zweite Ende 24 der Übertragungseinrichtung 14 mit dem in Fahrtrichtung A der Baumaschine 1 vorderen Teil 42 des Kantenschutzes 8 verbunden ist. Der vordere Teil 42 des Kantenschutzes 8 kann der Teil des höhenverstellbaren Kantenschutzes 8 sein, der in Fahrtrichtung A der Baumaschine 1 vor dem Schwerpunkt S des höhenverstellbaren Kantenschutzes 8 liegt, wobei der hintere Teil 40 des höhenverstellbaren Kantenschutzes 8 der Teil des Kantenschutzes 8 ist, der in Fahrtrichtung der Baumaschine 1 hinter dem Schwerpunkt S des Kantenschutzes 8 ist.
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Im vorliegenden Fall ist die Fahrtrichtung A die Vorwärtsrichtung der Baumaschine 1. Alternativ könnte die Baumaschine derart ausgebildet sein, dass das zweite Ende 16 der ersten Hubeinrichtung 10 im in Vorwärtsrichtung der Baumaschine 1 vorderen Teil 42 des Kantenschutzes 8 mit dem höhenverstellbaren Kantenschutz 8 verbunden ist und wobei das zweite Ende 24 der Übertragungseinrichtung 14 mit dem in Vorwärtsrichtung der Baumaschine 1 hinteren Teil 40 des Kantenschutzes 8 verbunden ist.
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Im vorliegenden Fall ist die zweite Hubeinrichtung 12 über ein erstes Gelenk 21 mit zumindest einem ersten Koppelelement 50 verbunden und der Kantenschutz 8 ist im vorliegenden Fall über ein zweites Gelenk 23 mit zumindest einem zweiten Koppelelement 52 verbunden. Die Koppelelemente 50, 52 können, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, als Stangenelemente ausgebildet sein. Die Koppelelemente können somit in sich starr sein.
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Das erste Koppelelement und das zweite Koppelelement 50, 52 können über ein drittes Gelenk 54 verbunden sein, wobei das dritte Gelenk 54 weder mit dem Maschinenrahmen 2 noch mit dem Kantenschutz 8 verbunden sein kann.
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Das erste Koppelelement 50 kann über ein viertes Gelenk 56 mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden sein.
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Das erste Gelenk 21 kann an dem ersten Koppelelement 50 zwischen dem vierten 56 und dem dritten Gelenk 54 angeordnet sein.
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Bei der 3 ist der Kantenschutz 8 angehoben. Durch die 2 und 3 wird deutlich, wie sich die Übertragungseinrichtung 14 bewegt. Das zweite Koppelelement 52 schwenkt um das zweite Gelenk 23. Das zweite Koppelelement 52 ist jedoch dabei im Wesentlichen senkrecht zur Bodenoberfläche bzw. weicht nicht mehr als +/- 55° von der Senkrechten 38 ab. Das erste Koppelelement 50 schwenkt um das vierte Gelenk 56. Das erste Koppelelement 50 wird von der zweiten Hubeinrichtung 12 angetrieben. Das erste und das zweite Koppelelement 50, 52 sind über das dritte Gelenk 54 miteinander verbunden, sodass eine Bewegung des ersten Koppelelements 50 zu einer Bewegung des zweiten Koppelelement 52 führt.