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Die Erfindung betrifft ein Tablett mit zumindest einem Grundmaterial und einer in das Grundmaterial eingebetteten, induktiv aufheizbaren Heizeinlage zur Bildung einer Heizzone.
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Bei der Verpflegung in Krankenhäusern, Schulen, Kindertagesstätten, Kantinen und vergleichbaren Einrichtungen werden unterschiedliche Methoden genutzt, um Speisen aufzuwärmen und warm zu halten.
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Beispielsweise können Speisen in der gewünschten Menge warm zubereitet, portioniert und direkt verteilt werden. Aufgrund der üblichen Dauer für eine Speisenverteilung leiden dann jedoch Geschmack und Qualität der Speisen erheblich.
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Um Speisen warm zu halten, ist aus der
US 4 182 405 ein gattungsgemäßes Tablett bekannt, welches in einem Grundmaterial üblicherweise aus Kunststoff eine induktiv aufheizbare Heizeinlage zur Bildung eine Heizzone aufweist. Um Speisen nach ihrer Zubereitung noch in einem gewissen Maße warm zu halten, wird die Wärmekapazität der Heizeinlage genutzt. Dabei ist es auch von Vorteil, dass lediglich für das Warmhalten der Speisen moderate Temperaturen ausreichend sind. Um aber auch für diesen Zweck eine ausreichende Wärmekapazität bereitzustellen, ist eine entsprechend große Masse der Heizeinlage notwendig, sodass zwangsläufig ein hohes Gewicht sowie eine große Dicke des Tabletts resultieren. Vorzugsweise wird vor diesem Hintergrund die Heizeinlage auch mit einem Material gebildet, welches bei der gewünschten Temperatur einem Phasenwechsel unterworfen ist.
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Neben anderen Verfahren ist es auch bekannt, Speisen mit Geschirrteilen induktiv aufzuwärmen, die mit Heizelementen ausgerüstet sind. Es ergibt sich der Vorteil, dass so zunächst vorgegarte bzw. entsprechend vorbereitete Speisen erst später und vorzugsweise unmittelbar vor dem Verzehr aufgewärmt und vorzugsweise fertig gegart werden, sodass dann ein guter Geschmack und eine hohe Qualität der Speisen erreicht werden können.
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Entsprechende Geschirrteile sind beispielsweise aus der
EP 2 127 574 B1 bekannt. Um mit diesen Geschirrteilen Speisen zu erwärmen und vorzugsweise fertig zu garen, werden die Geschirrteile auf Tabletts angeordnet, wobei diese Tabletts dann so über Induktionsspulen platziert werden, dass sich die Induktionsspule genau unterhalb des jeweils zugeordneten Geschirrteils befindet.
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Das beschriebene Prinzip hat sich in der Praxis bewährt, wobei jedoch auch Nachteile zu berücksichtigen sind. Gemäß der bekannten Maßnahmen erfolgt eine Erwärmung mittels Induktion durch die Tabletts hindurch, sodass ein gewisser Abstand zwischen der Induktionsspule und der an den Geschirrteilen vorgesehenen Heizbeschichtung nicht zu vermeiden ist. Entsprechend ergeben sich gewisse Beeinträchtigungen hinsichtlich der Effizienz.
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Des Weiteren müssen die Geschirrteile auf den Tabletts genauso positioniert werden, dass diese sich bei der Erwärmung an einer definierten Position oberhalb der Induktionsspulen befinden. Wenn die Geschirrteile versehentlich auf dem Tablett verrutschen, ist eine gleichmäßige, vollständige Erwärmung nicht möglich, wobei entsprechende Fehlpositionierungen auch nicht ohne weiteres sofort zu erkennen sind.
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Schließlich ergibt sich der Nachteil, dass für die beschriebene Erwärmung der Speisen mittels Induktion genau angepasstes, vergleichsweise teures Geschirr eingesetzt werden muss, welches die durch Induktion aufzuwärmende Auflage oder Einlage aufweist. Entsprechend entstehen auch hohe Kosten, wenn bei der alltäglichen Benutzung Geschirrteile kaputtgehen und ersetzt werden müssen.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfache, flexible und effiziente Art der Speiseerwärmung zu ermöglichen.
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Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind ein Tablett gemäß Patentanspruch 1, eine Tablettanordnung gemäß Patentanspruch 15 sowie ein Verfahren zur Erwärmung von Speisen gemäß Patentanspruch 18.
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Bei einem Tablett mit zumindest einem Grundmaterial und einer in das Grundmaterial eingebetteten, induktiv aufheizbaren Heizeinlage zur Bildung einer Heizzone ist demnach erfindungsgemäß vorgesehen, dass im Bereich der Heizzone die Gesamtdicke des Tabletts weniger als 5 mm beträgt und dass die Dicke der Heizeinlage weniger als 1,5 mm beträgt. Die Heizeinlage ist aus einem geeigneten induktiv erwärmbaren Material gebildet.
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Geeignete Materialien und auch Geometrien der Heizeinlage sind aus dem Stand der Technik und insbesondere auch der
EP 2 127 574 B1 bekannt. Anders als bei einem Warmhalten von Speisen unter Ausnutzung der Wärmekapazität ist im Rahmen der Erfindung die Wärmekapazität der Heizanlage äußerst gering und vernachlässigbar, was hinsichtlich einer Energieeffizienz, der Benutzung des Tabletts und der flexiblen Gestaltung des Heizprozesses von Vorteil ist. Die Heizeinlage ist mit weniger als 1,5 mm und bevorzugt weniger als 1 mm, beispielsweise zwischen 0,1 mm und 0,7 mm äußerst dünn, sodass diese auf besonders vorteilhafte Weise kostengünstig bereitgestellt werden kann, ein geringes Gewicht aufweist und letztlich auch das gesamte Tablett dünn gefertigt werden kann.
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Da die Heizeinlage in das Grundmaterial eingebettet ist, ergibt sich auch ein optimaler Schutz gegen mechanische Beanspruchungen. Bei der alltäglichen Benutzung ist die Heizeinlage nicht nur gut geschützt, sondern auch nicht oder nur kaum für einen Benutzer wahrnehmbar. Selbstverständlich kann der Bereich der Heizzone jedoch in geeigneter Weise markiert sein, damit entsprechende Lebensmittel in Geschirrteilen, Einwegverpackungen oder dergleichen an der richtigen Stelle positioniert werden können.
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Wie bereits zuvor erläutert, trägt die geringe Dicke der Heizeinlage auch dazu bei, dass das gesamte Tablett mit einer Gesamtdicke von weniger als 5 mm gebildet werden kann. Vorzugsweise beträgt die Gesamtdicke zwischen 1,5 mm und 3 mm. Daraus folgt auch, dass bei einer bevorzugt mittigen oder in etwa mittigen Anordnung der Heizeinlage in Dickenrichtung des Tabletts hinsichtlich der Wärmeleitung nur ein geringer Abstand von der Heizeinlage zu der Oberfläche des Tabletts überwunden werden muss. Auch wenn das Grundmaterial eine relativ schlechte thermische Leitfähigkeit aufweist, führt dies nicht zu einer übermäßigen Beeinträchtigung.
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Im Vergleich zu Geschirrteilen mit einer induktiv erwärmbaren Ein- oder Auflage, die auf einem Tablett abgestellt sind, kann im Rahmen der Erfindung die Heizeinlage auch näher an eine zugeordnete Induktionsspule herangeführt werden. Auch dies trägt zu einer verbesserten Effizienz bei.
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Wie auch aus dem Stand der Technik bekannt, kommen für das Material der Heizeinlage verschiedene Leiter wie beispielsweise Stahl, Aluminium, Kupfer und grundsätzlich auch leitende Nichtmetalle wie beispielsweise Graphit in Betracht. Auch hierbei kann es von Vorteil sein, dass die Heizeinlage sicher in das Grundmaterial eingebettet und somit trotz der geringen Gesamtdicke optimal geschützt ist.
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Die Heizeinlage kann sich insbesondere bei einem kleinen Tablett über im Wesentlichen die gesamte Fläche erstrecken, wobei dann jedoch auch eine entsprechend große Induktionsspule bereitzustellen ist. Gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung erstreckt sich die Heizeinlage über maximal die Hälfte der Grundfläche des Tabletts, wobei die von der Heizeinlage gebildete Heizzone an der Oberseite des Tabletts markiert oder auch durch Rippen, Stege oder dergleichen begrenzt sein kann. Denkbar ist beispielsweise ein zweigeteiltes Tablett, bei dem ein mittiger Trennsteg die Heizzone von einer übrigen Fläche des Tabletts abgrenzt, auf der auch kalte Speisen abgestellt werden können, die nicht erwärmt werden müssen bzw. sollen.
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Die Fläche der Heizzone beträgt gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zwischen 100 cm2 und 600 cm2, auch wenn die Erfindung selbstverständlich nicht auf diese Werte begrenzt ist.
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Dabei ist zu beachten, dass die Heizeinlage grundsätzlich als durchgehende Fläche bereitgestellt werden kann. Hinsichtlich einer induktiven Erwärmung ist jedoch eine Ausgestaltung der Heizeinlage mit Aussparungen, Einbuchtungen, Einschnitten oder dergleichen zweckmäßig. So können beispielsweise gemäß der
EP 2 127 574 B1 konzentrische untereinander nicht verbundene leitende Elemente die Heizzone bilden. Bei einer solchen Ausgestaltung mit Unterbrechungen bezieht sich die zuvor angegebene Fläche auf den äußeren Umfang der Heizzone, wobei darin liegende Öffnungen und Unterbrechungen der gesamten Heizzone zugerechnet werden.
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Während gemäß dem Stand der Technik für ein Warmhalten lediglich moderate Temperaturen von Vorteil sind, soll im Rahmen der Erfindung ein Aufwärmen und insbesondere gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung auch ein Fertiggaren von Speisen möglich sein. Das erfindungsgemäße Tablett ist deshalb üblicherweise dazu vorgesehen, um an der Heizzone auf mehr als 80 °C, vorzugsweise mehr als 100 °C oder sogar mehr als 120 °C erwärmt zu werden.
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Bei einer entsprechenden Erwärmung sind selbstverständlich auch thermische Belastungen zu berücksichtigen, welche auf die Materialien einwirken. So ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Grundmaterial und die Heizeinlage hinsichtlich ihres Längenausdehnungskoeffizienten α in einem gewissen Maße aufeinander abgestimmt sind. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass sich die Längenausdehnungskoeffizienten α bei 20 °C von dem Grundmaterial und der Heizeinlage um weniger als 10 × 10-6/K (pro Kelvin) unterscheiden. Besonders bevorzugt beträgt die Differenz weniger als 5 × 10-6/K.
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Je nach Herstellungsprozess kommen als Grundmaterial verschiedene thermoplastische oder duroplastische Kunststoffe, Laminate und andere Verbundstoffe in Betracht. Sehr gute Funktionseigenschaften und insgesamt geringe Kosten können dabei gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung durch einen verstärkten Kunststoff, insbesondere einen verstärkten thermoplastischen Kunststoff, erreicht werden. Der Kunststoff kann durch Fasern wie Glasfasern oder Kohlefasern verstärkt sein oder auch Einlagen in Form von Vlies, Gewebe oder vergleichbaren Textilien aufweisen.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung mit einem glasfaserverstärkten Polyester. Dabei ergibt sich auch der Vorteil, dass ausgehend von reinem Polyester durch die Zugabe von Glasfasern der Längenausführungskoeffizient erheblich reduziert wird und somit Werte vergleichbar mit typischen Metallblechen und anderen leitenden metallischen Materialien aufweist. Durch den Anteil an Glasfasern können somit die Längenausdehnungskoeffizienten also auch aufeinander abgestimmt werden, um insgesamt die mechanischen Belastungen zu minimieren.
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Zusätzlich oder alternativ kann an zumindest einer Seite der Heizeinlage eine Ausgleichsschicht zwischen der Heizeinlage und dem Grundmaterial angeordnet sein. Diese Ausgleichslage ist zweckmäßigerweise dazu vorgesehen und eingerichtet, mechanische Belastungen bei Temperaturänderungen zu kompensieren und auszugleichen.
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Geeignet sind beispielsweise temperaturbeständige Kunststoffe, die auch reversibel und besonders bevorzugt elastisch verformt werden können. Vor diesem Hintergrund ist im besonderen Maße für die Ausgleichsschicht ein Silikonkunststoff geeignet.
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Sofern überhaupt je nach Materialien eine entsprechende Ausgleichsschicht notwendig oder zweckmäßig ist, so kann diese überraschenderweise vergleichsweise dünn ausgeführt werden. So ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Ausgleichsschicht eine Dicke zwischen 10 µm und 100 µm, insbesondere zwischen 20 µm und 60 µm aufweist.
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Hinsichtlich der Funktion und auch der Herstellung kann es zweckmäßig sein, wenn sich die zumindest eine Ausgleichsschicht seitlich, d. h. in der Ebene parallel zu einer Stellfläche des Tabletts, über die Heizeinlage erstreckt. Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung wird auch an den Rändern der Heizeinlage ein mechanischer Ausgleich bei thermischen Belastungen erreicht. Darüber hinaus kann die Heizeinlage dann mit der zumindest einseitig aufgebrachten Ausgleichsschicht gegebenenfalls auch leichter vorproduziert werden.
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Dies gilt insbesondere auch, wenn gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung auf beiden Seiten der Heizeinlage eine Ausgleichschicht vorgesehen ist, wobei die Ausgleichsschichten ohne Einschränkung gleich oder unterschiedlich gebildet sein können.
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Insbesondere kann aus den beiden Ausgleichsschichten und der dazwischen angeordneten Heizeinlage ein Laminat vorproduziert werden, welches dann bei dem Fertigungsprozess des Tabletts eingebracht wird.
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Die Herstellung des Tabletts kann beispielsweise mit faserverstärktem Polyester in einem Warmumformprozess erfolgen. Um die Heizeinlage vorzugsweise mittig oder in etwa mittig einzubinden, können beispielsweise zwei Lagen aus faserverstärktem Polyester bereitgestellt werden, zwischen denen dann die Heizeinlage eingelegt wird. Durch Druck und Temperatur werden dann die Materialien miteinander verpresst, wobei auch eine gewünschte Form des Tabletts mit einem erhöhten Rand, mit Stegen, Vertiefungen oder dergleichen gebildet werden kann.
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Sofern die Heizeinlage gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung Unterbrechungen, Einschnitte, Trennstellen oder dergleichen aufweist, kann sich dann das Grundmaterial auch auf vorteilhafte Weise dort durch die Heizeinlage hindurch erstrecken, falls sich an der Stelle nicht die optional vorgesehene Ausgleichsschicht befindet. Auch entsprechende Maßnahmen können zu einer verbesserten Langzeitstabilität des gesamten Tabletts weiter beitragen.
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Wie zuvor erläutert, soll mit der Heizeinlage vorzugsweise eine Erwärmung auf zumindest 80° möglich sein. Auch in diesem Zusammenhang ist die bereits zuvor beschriebene geringe Wärmekapazität der gesamten Heizanlage von Vorteil. So kann die gesamte Heizanlage insgesamt eine Wärmekapazität von weniger als 80 Joule/Kelvin (J/K) aufweisen. Je nach Größe und Material kann die Wärmekapazität beispielsweise zwischen 10 und 70 J/K betragen.
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Auch hinsichtlich der Erwärmung von Speisen ergeben sich dadurch Vorteile. Wenn beispielsweise nach einer vorgegebenen Zeit oder aufgrund von Sensoren oder anderer Eingaben der Aufwärmprozess beendet werden soll, so ist nur eine geringe Wärmemenge in der Heizeinlage selbst gespeichert. Eine entsprechende Steuerung ist somit besonders einfach und präzise möglich, wobei auch das Tablett nach dem eigentlichen Heizprozess an seiner Unterseite abkühlen kann. Insgesamt ergibt sich im Rahmen der Erfindung auch der Vorteil, dass die Erwärmung besonders gezielt und lokal erfolgen kann.
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Um einen verbesserten Schutz des Tabletts zu ermöglichen, ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass an einer Oberseite und/oder einer Unterseite eine Schutz- und/oder Dekorschicht angeordnet ist. Dabei kann es sich beispielsweise um ein spezielles Laminat, ein hochfestes Papier oder dergleichen handeln. Die Dicke der Schutz- und/oder die Dekorschicht beträgt typischerweise zwischen 20 µm und 200 µm.
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Im Vergleich zu Induktionsgeschirr ist im Rahmen der Erfindung eine flexiblere und auch zuverlässigere Handhabung möglich. So besteht bei einer geeigneten Aufnahme für die Tabletts nicht die Gefahr eines Verrutschens.
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Wenn die Tabletts beispielsweise in einem mit zumindest einer Induktionsspule ausgerüsteten Gerät angeordnet sind, so kann eine genaue Positionierung sehr leicht über Anschläge, Führungen oder dergleichen erfolgen. Eine Fehlausrichtung kann dann auf besonders einfache Weise vermieden werden. Aufzuwärmende Gegenstände und insbesondere Einwegverpackungen und Geschirr können dann auf der Heizzone platziert werden. Selbst wenn diese in einem gewissen Maße verrutschen, ist die Heizwirkung noch in einem gewissen Maße vorhanden. Gerade aufgrund der Erwärmung durch Induktion kann dagegen bei Induktionsgeschirr eine vergleichsweise leichte Fehlausrichtung zu großen Beeinträchtigungen führen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt kann im Rahmen der Erfindung einfaches Geschirr auf die Heizzone aufgestellt werden. Wenn dann entsprechende Geschirrteile aus Porzellan im alltäglichen Betrieb kaputtgehen, so können diese mit vergleichsweise geringen Kosten ersetzt werden. Hinsichtlich der Geschirrteile ergeben sich praktisch keine Einschränkungen. Lediglich eine ausreichende Temperaturbeständigkeit muss gewährleistet sein.
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Im Rahmen der Erfindung können somit auch verschiedene Aufbewahrungsbehälter aus Glas, Porzellan, Kunststoff, Metall einschließlich Einwegverpackungen auf der Heizzone abgestellt werden. So ist es beispielsweise auch möglich, Fertiggerichte wie Tiefkühlkost in Verkaufsverpackungen zu erwärmen, wenn diese gemäß einer üblichen Ausgestaltung eine ausreichende Temperaturbeständigkeit aufweisen.
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Darüber hinaus werden in der Praxis vermehrt Einwegverpackungen eingesetzt, die besonders leicht recycelt oder kompostiert werden können. Auch solche kompostierbaren Verpackungen können ohne weiteres auf der Heizzone abgestellt und mit den darin aufgenommenen Speisen erwärmt werden. Gerade bei Freizeitattraktionen können somit besonders einfach hochwertige Speisen bereitgestellt werden, wobei im Vergleich zu herkömmlichen Wegwerfschalen eine verbesserte Energie- und Umweltbilanz erreicht wird. Beispielsweise können entsprechende Verpackungen auch vollständig mit Essensresten entsorgt und kompostiert werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn insgesamt nur kompostierbare Produkte wie kompostierbares Besteck, Papierservietten oder dergleichen herausgegeben werden.
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Selbst ebenfalls aus dem Markt bekannte essbare Behälter und Gefäße können mit dem erfindungsgemäßen Tablett problemlos erwärmt werden.
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Durch die beschriebenen Maßnahmen und insbesondere auch den geringen zu realisierenden Abstand zwischen der Induktionsspule und der Heizeinlage ergibt sich eine gute Effizienz.
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Im Vergleich zu einer Heizung mittels Umluft wird auch eine übermäßige Erwärmung der Umgebung vermieden.
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Eine weitere Verbesserung kann erreicht werden, wenn bei dem Erwärmen von Speisen die Heizzone mit einer Glosche oder einer vergleichbaren Haube abgedeckt wird. Unter der Glosche wird dann ein warmer Raum erzeugt, der auch zu einer Erwärmung beiträgt. Die Erwärmung erfolgt dann nicht nur durch Wärmeleitung sondern gegebenenfalls auch unter der Glosche durch Konvektion.
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Im Rahmen der Erfindung weist das Tablett zumindest eine Heizzone mit einer dort in das Grundmaterial eingebetteten Heizeinlage auf. Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung auch zwei oder mehr Heizzonen bei einem Tablett vorgesehen sein. Dies ist gerade auch deshalb ohne weiteres möglich und je nach Ausführung zweckmäßig, weil die Bildung zumindest einer weiteren Heizzone aufgrund des geringen Materialbedarfs mit vergleichsweise geringen Zusatzkosten verbunden ist.
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Die Bildung von mehreren Heizzonen kann aus mehreren Gründen zweckmäßig sein. Um beispielsweise im Wesentlichen die gesamte Stellfläche des Tabletts aufheizen zu können, kann es zweckmäßig sein, diese in zumindest zwei Heizzonen aufzuteilen, so dass dann eine Erwärmung auch mit zumindest zwei Induktionsspulen erfolgt.
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Durch zumindest zwei Heizzonen kann auch die Größe des aufzuheizenden Bereichs variiert werden. Während dann beispielsweise bei Zwischenmahlzeiten nur eine der Heizzone mit einer Induktionsspule erwärmt wird, können bei Hauptmahlzeiten gegebenenfalls zwei oder mehr Heizzonen genutzt werden.
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Auch wenn die Tabletts nur für die Verwendung mit einer Induktionsspule vorgesehen sind, kann das Tablett mit zwei Heizzonen ausgestaltet sein. Wenn beispielsweise die Heizzone bei einem Tablett im Bereich einer Ecke vorgesehen ist, kann bei einer versehentlich um 180° gedrehten Anordnung keine Erwärmung erfolgen. Durch zwei Heizzonen kann das Tablett im Hinblick auf solche Anwendungen symmetrisch ausgestaltet werden, so dass sich dann bei dem beschriebenen Beispiel auch bei einer um 180° gedrehten Anordnung des Tabletts eine der beiden Heizzonen über der außermittig angeordneten Induktionsspule befindet.
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Schließlich sind auch spezielle Anwendungen mit einer Vielzahl von Heizzonen denkbar. Dabei ist zu berücksichtigen, dass erfindungsgemäße Tablett nicht nur für die Bereitstellung einzelner Speisezusammenstellungen und Menüs genutzt werden kann. Wenn beispielsweise im Gastronomiebereich gleichzeitig mehrere kleinere Snacks warm bereitgestellt werden sollen, so kann ein dafür vorgesehenes Tablett ein Raster aus Heizzonen aufweisen. Wenn dann für jede Heizzone eine Induktionsspule vorgesehen ist, kann sowohl manuell oder durch eine Kamera die Belegung des Tabletts leicht festgestellt werden, um nur die entsprechenden Induktionsspulen zu aktivieren.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Tablettanordnung mit einer Heizeinrichtung, welche zumindest ein wie zuvor beschrieben ausgeführtes Tablett aufnimmt und eine dem Tablett zugeordnete Induktionsspule aufweist. Aufgrund der geringen Gesamtdicke des Tabletts kann die Induktionsspule sehr nah an die Heizeinlage herangebracht werden. So kann der Abstand zwischen der Heizeinlage und der darunter angeordneten Induktionsspule ohne weiteres weniger als 10 mm, beispielsweise zwischen 2 mm und 7 mm betragen.
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Aufgrund des geringen Abstandes wird dabei die Induktionsspule auch alleine aufgrund der Wärmeleitung von der Heizanlage zurück zur Induktionsspule erwärmt, was grundsätzlich hingenommen werden kann. Um insgesamt jedoch Energieverluste zu vermeiden, ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Induktionsspule in einem Spulenträger angeordnet ist, welcher unterhalb der Induktionsspule eine thermisch isolierende Schicht aufweist. Eine effiziente Unterbindung der Wärmeleitung kann dabei bereits bei einer relativ geringen Schichtdicke von beispielsweise 1 mm bis 10 mm, insbesondere etwa 2 mm erreicht werden. Es kommen dann verschiedene temperaturbeständige Isolationsmaterialien auf organischer oder mineralischer Basis in Betracht. Besonders bevorzugt kann Kork als thermisch isolierende Schicht eingesetzt werden, wobei sich Kork durch vergleichsweise geringe Kosten, eine gute Temperaturbeständigkeit sowie eine gute Recycelbarkeit auszeichnet.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Erwärmen und insbesondere auch zum Fertiggaren von Speisen mit der zuvor beschriebenen Tablettanordnung, wobei zumindest eine Speiseaufnahme mit einer zu erwärmenden Speise auf der Heizung des Tabletts abgestellt wird und wobei die Heizzone mit der darauf platzierten Speiseaufnahme induktiv auf über 80 °C erwärmt wird.
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Wie bereits zuvor erläutert, kann es sich bei der Speiseaufnahme um ein Ein- oder Mehrweggeschirr, eine temperaturbeständige Verkaufsverpackung oder dergleichen handeln.
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Im Unterschied zu der Erwärmung mit Induktionsgeschirr können im Rahmen der Erfindung auch mehrere Speiseaufnahmen auf einer Heizzone abgestellt werden. Eine solche Anordnung ist bei Induktionsgeschirr nicht möglich oder zumindest nicht zweckmäßig, weil dann die Struktur der induktiv aufzuheizenden Beschichtung nicht mehr an die zugeordnete Form der Induktionsspule angepasst ist.
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Im Rahmen der Erfindung erfolgt jedoch nach der induktiven Erwärmung der Heizeinlage im Bereich der Heizzone die weitere Erwärmung der Speisen durch Wärmeübertragung und bei dem Verwenden einer Glosche gegebenenfalls auch durch Konvektion, sodass dann ohne weiteres mehrere Speiseaufnahmen und insbesondere Geschirrteile platziert werden können. Verschiedene Speisekomponenten können so getrennt und für einen Konsumenten besonders ansprechend gehandhabt und präsentiert werden. Ein Benutzer kann dann einzelne Speisekomponenten gezielt auswählen, die auch untereinander nicht vermischt sind.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich auch aus der obigen Beschreibung zu dem Tablett sowie zu der Tablettanordnung.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Tablett,
- 2 das Tablett gemäß der 1 bei der Benutzung in einer Schnittdarstellung,
- 3 eine Detailansicht des Tabletts im Bereich einer Heizzone im Schnitt,
- 4 eine alternative Ausgestaltung des Tabletts in einer Draufsicht.
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Die 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Tablett 1, welches ein Grundmaterial 2 und eine in das Grundmaterial 2 eingebettete, induktiv aufheizbare Heizeinlage 3 zur Bildung einer Heizzone 4 an einer Oberseite des Tabletts 1 aufweist. Die Heizeinlage 3 ist aus einem leitenden Material, beispielsweise einem Blech gebildet, wobei einzelne leitende Abschnitte konzentrisch zueinander mit Unterbrechungen angeordnet sind. Eine solche Anordnung hat sich im Hinblick auf die induktive Erwärmung als besonders vorteilhaft herausgestellt und ist auch aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die 2 zeigt das Tablett 1 gemäß der 1 bei der Benutzung in einer Schnittdarstellung.
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Erfindungsgemäß ist das Tablett 1 mit einer geringen Gesamtdicke von weniger als 5 mm, beispielsweise etwa 2 mm gebildet, wobei die Heizeinlage 3 lediglich eine Dicke von weniger als 1,5 mm, beispielsweise etwa 0,5 mm aufweist. Dies trägt dazu bei, dass das gesamte Tablett 1 besonders kostengünstig und einfach gebildet werden kann und aufgrund seiner geringen Dicke auch ein geringes Gewicht aufweist. In dem aus glasfaserverstärkten Polyester gebildeten Grundmaterial 2 ist die Heizeinlage 3 mittig angeordnet. Bei der Herstellung können beispielsweise zwei Lagen des Grundmaterials 2 in einem Sheet-molding-compound-Prozess mit der Heizeinlage 3 verpresst werden, wodurch auch die typische in 2 dargestellte Tablettform resultiert.
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Gemäß der 2 ist das Tablett 1 von einem Spulenträger 5 aufgenommen, wobei eine in dem Spulenträger 5 angeordnete Induktionsspule 6 sehr nah an die Heizeinlage 3 mit einem Abstand von beispielsweise zwischen 2 mm und 7 mm herangeführt ist. Um dabei Wärmeverluste zu vermeiden, weist der Spulenträger 5 unterhalb der Induktionsspule 6 eine dünne thermisch isolierende Schicht 7 auf, die beispielsweise aus Kork gebildet sein kann.
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Durch Induktion kann im Rahmen der Erfindung die oberhalb der Heizeinlage 3 gebildete Heizzone 4 ohne weiteres auf mehr als 80 °C, insbesondere mehr als 100 °C und beispielsweise mehr als 120 °C aufgewärmt werden. Auf der Heizzone 4 ist gemäß der 2 ein Geschirrteil 8 mit zu erwärmenden Lebensmitteln abgestellt. Schließlich ist über der Heizzone 4 auch eine Glosche 9 angeordnet, welche die in dem Geschirrteil 8 aufgenommenen Speisen vor einem Austrocknen geschützt und durch zusätzliche Konvektion innerhalb der Glosche 9 zu einer Erwärmung beitragen kann.
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Da die Erwärmung des Geschirrteils 8 sowie der darin aufgenommenen Lebensmittel durch Kontaktwärme und gegebenenfalls Konvektion erfolgt, sind an das Geschirrteil 8 keine besonderen Anforderungen zu stellen. Beispielsweise können auch Einwegverpackungen, Schalen oder dergleichen problemlos eingesetzt werden.
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Die 3 zeigt eine Detailansicht des Tabletts 1 im Bereich der Heizeinlage 3. Die Heizeinlage 3 ist aus einem leitenden Material, beispielsweise Metallblech gebildet, um mittels Induktion Energie aufzunehmen. Die Heizeinlage 3 ist dabei zweckmäßigerweise hinsichtlich der Wärmeausdehnung auf das Grundmaterial 2 abgestimmt.
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Die 3 zeigt davon ausgehend eine optionale Ausgestaltung, wobei an beiden Seiten der Heizeinlage 3 eine Ausgleichsschicht 10 angeordnet ist. Die Ausgleichsschicht 10 weist eine geringe Dicke von lediglich zwischen 10 µm und 100 µm auf, wobei die an beiden Seiten vorgesehene Ausgleichsschicht 10 sich auch seitlich über die Heizeinlage 3 hinweg erstreckt.
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Die Ausgleichsschicht 16 ist temperaturbeständig und in einem gewissen Maße reversibel komprimierbar. Als Material ist beispielsweise ein Silikonkunststoff geeignet.
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In der 3 ist des Weiteren dargestellt, dass an der Oberseite des Tabletts eine separate Schutz- und Dekorschicht 11 mit einer Dicke von beispielsweise 20 µm bis 200 µm angeordnet ist. Die Schutz- und die Dekorschicht 11 kann beispielsweise von einem hochfesten Papier, Laminat oder dergleichen gebildet sein.
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Die 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Tabletts 1, wobei bei einer Zweiteilung der zur Verfügung stehenden Stellfläche eine Hälfte von der Heizzone 4 gebildet ist. Exemplarisch ist auch dargestellt, dass auf der Heizzone 4 mehrere, also zwei oder mehr Geschirrteile 8 ohne weiteres abgestellt werden können. Eine solche Anordnung mehrerer Geschirrteile 8 ist bei einer direkten Erwärmung der Geschirrteile durch Induktion aufgrund der Geometrie der Induktionsspule 6 nicht oder zumindest nicht ohne weiteres möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4182405 [0004]
- EP 2127574 B1 [0006, 0013, 0020]