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Die Erfindung betrifft eine Transport- und Serviereinheit für Speisen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Bereich der häuslichen Pflege, der Pflege in Krankenhäuser und Altenheimen sind gattungsgemäße Transport- und Serviereinheit für Speisen bekannt.
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Häufig werden Speisen für pflegebedürftige Menschen in Großküchen zubereitet und dann in Warmhaltebehältern als komplette Menüs geliefert. Transport- und Serviereinheiten für diesen Zweck sind derzeit wie folgt aufgebaut: Eine aus einem thermisch isolierenden Material hergestellte Unterschale weist mehrere nach oben offene untere Aufnahmeräume auf. In jeden dieser Aufnahmeräume kann eine Schale mit Speisen eingesetzt werden, wobei diese Schale zum Transport mit einem Deckel verschlossen ist. In manchen Ausführungsformen ist hierbei in einem oder mehreren Aufnahmeräumen ein aktives oder passives Temperierungselement, beispielsweise in Form einer elektrischen Warmhalteplatte vorgesehen. Es ist weiterhin eine ebenfalls aus einem thermisch isolierenden Material hergestellte Oberschale vorgesehen, welche auf die Unterschale aufgesetzt wird, so dass die Transport- und Serviereinheit für den Transport geschlossen ist. Es können noch Klammern oder dergleichen vorgesehen sein, welche zum Transport Ober- und Unterschale miteinander verbinden. Beim Patienten wird die Oberschale abgenommen und die Deckel werden von den jeweiligen Schalen entfernt. Das Essen wird dem Patienten in dieser Form „serviert”, wobei die Unterschale als Tablett dient.
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Nachteilig hieran ist der ästhetisch äußerst geringe Wert eines so servierten Essens, was die Tätigkeit des Essens auf eine bloße Nahrungsaufnahme reduziert und dem Wohlbefinden des Patienten in der Regel nicht zuträglich ist.
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Hiervon ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine gattungsgemäße Transport- und Serviereinheit für Speisen dahingehend zu verbessern, dass bei Beibehaltung einer einfachen und rationellen Handhabung ein ästhetisch hochwertiges und würdevolleres Servieren der Speisen möglich wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Transport- und Serviereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein Tablett vorgesehen, welches zwischen der Unterschale und der Oberschale anordenbar ist und welches wenigstens eine Aufnahme – in der Regel mehrere – für einen Teller, eine Schale oder eine Schüssel aufweist.
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Nach Abnehmen der Oberschale kann somit das Tablett einschließlich der Schüsseln, Schalen oder Teller, welche sicher auf dem Tablett gehalten sind, von der Unterschale getrennt werden, so dass das Servieren der Speisen ausschließlich auf dem Tablett – also ohne die Unterschale – erfolgt, was wesentlich ansprechender als bisher ist. Die Art, wie die Speisen dann vor dem Patienten stehen, ist wie in einer Kantine oder einem Schnellrestaurant. Das Tablett muss keine thermisch isolierenden Eigenschaften haben, so dass es nahezu aus jedem beliebigen Material gefertigt werden kann, insbesondere auch aus Holz.
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Es hat sich weiterhin vorteilhaft herausgestellt, dass das Servieren der Speisen für das Personal noch weiter vereinfacht werden kann, beispielsweise dadurch, dass die Oberschalen und die Unterschalen schon kurz vor dem eigentlichen Servieren, beispielsweise auf dem Krankenhausgang, entfernt und abtransportiert werden können.
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Um mehrere Speisen transportieren und auch voneinander gut thermisch isolieren zu können, sind vorzugsweise mehrere Aufnahmen im Tablett vorgesehen und jeder Aufnahme ist ein separater unterer Aufnahmeraum zugeordnet.
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Um die thermische Isolation der Speisen voneinander weiter zu verbessern, ist jeder Aufnahme des Tablettes vorzugsweise auch ein separater oberer Aufnahmeraum zugeordnet.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist zumindest ein Teil der Aufnahmen des Tabletts als schalenförmige Einbuchtungen ausgebildet, so dass sie eine Seitenwand und einen Boden haben. Dies hat zwei Vorteile: Zum einen können die Seitenwände zur Positionierung des Tabletts an der Unterschale dienen, zum anderen ist es dann möglich bei einer oder mehreren der Aufnahmen im oder am Boden ein Kühl- oder Heizelement anzuordnen, welches insbesondere auch elektrisch betrieben werden kann, so dass es leicht möglich ist, die Speisen auch im servierten Zustand, also nach Entfernen der isolierenden Ober- und Unterschale zu temperieren, insbesondere warm zu halten.
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Um das Tablett leicht von der Unterschale abnehmen zu können, ragt das Tablett vorzugsweise gemäß Anspruch 10 mittels seitlicher Abschnitte über die Unterschale hinaus, wobei weiter vorzugsweise nach Anspruch 11 die seitlichen Abschnitte nach unten abgewinkelt sind und somit Standfüße für das Tablett bilden.
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Damit Ober- und Unterschale wie bisher auch mittels Klammern oder ähnlichem miteinander verbunden werden können, kann es gemäß Anspruch 11 weiterhin zu bevorzugen sein, im Tablett Durchgangsöffnungen vorzusehen, durch welche sich entsprechende Klammern oder andere Verbindungsmittel von der Unter- zur Oberschale erstrecken können.
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Die Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1: Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung,
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2: einen Längsschnitt durch die Transport- und Serviereinheit aus 1 im geschlossenen Zustand,
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3: das in 2 Gezeigte in geöffnetem Zustand,
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4: ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer der 1 entsprechenden Darstellung,
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5: ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei die Ober- und die Unterschale jeweils eine Dichtlippe tragen, in einer der 2 entsprechenden Darstellung und
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6: das in 5 Gezeigte in geöffnetem Zustand.
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Die 1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei in 1 ein vollständiger Satz von Schüsseln/Tellern/Schalen und Besteck, in den 2 und 3 jedoch nur eine Schüssel gezeigt ist. Die erfindungsgemäße Transport- und Serviereinheit besteht im Wesentlichen aus drei Elementen, nämlich aus einer aus einem thermisch isolierenden Material hergestellten Unterschale 10, aus einer aus einem thermisch isolierenden Material hergestellten Oberschale 20 und aus einem Tablett 30, welches zwischen Ober- und Unterschale anordenbar ist. Geeignete Materialien zur Herstellung von Ober- und Unterschale sind beispielsweise Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polycarbonat, Polyethlenterephtalat (PETG) und Polyurethan (PU), jeweils gegebenenfalls auch geschäumt. Wie im Stand der Technik auch, weist die Unterschale 10 mehrere voneinander getrennte, nach oben offene untere Aufnahmeräume auf, wobei hiervon drei Stuck, nämlich die unteren Aufnahmeräume 12a bis 12c zu sehen sind. Bis auf den für das Besteck vorgesehenen unteren Aufnahmeraum 12c ist jedem unteren Aufnahmeraum 12a ein entsprechender oberer Aufnahmeraum (gezeigt sind in den 2 und 3 die oberen Aufnahmeräume 22a und 22b) zugeordnet.
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Es ist ein Tablett 30 vorgesehen, welches zwischen Unterschale 10 und Oberschale 20 aufnehmbar ist und welches von der Unterschale 10 bei abgenommener Oberschale 20 abgenommen werden kann. Jedem unteren Aufnahmeraum der Unterschale 10 ist eine Aufnahme 32a bis 32e des Tabletts 30 zugeordnet, wobei die Kontur jeder Aufnahme der Kontur des zugeordneten unteren Aufnahmeraumes folgt. Im gezeigten ersten Ausführungsbeispiel sind die Aufnahmen 32a bis 32e schalenartig ausgebildet, das heißt, sie weisen jeweils eine Seitenwand 34a bis 34e und einen Boden 36a bis 36e auf, wie dies insbesondere in den 2 und 3 gut zu sehen ist. Durch diese Ausgestaltung kann sich das Tablett in der XY-Ebene kaum bewegen, wenn es auf der Unterschale 10 angeordnet ist.
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Am Boden einer oder mehrerer Aufnahmen kann ein Wärmeelement, insbesondere ein elektrisches Heizelement 52 vorgesehen sein, welches über ein externes Netzteil 50 mit Strom versorgt werden kann. Die entsprechende Stromversorgung ist vorzugsweise über die Schalter 54a, 54b ein- und ausschaltbar. Die Aufnahmen, bis auf die Aufnahme 32c, welche für das Besteck vorgesehen ist, dienen zur Aufnahme jeweils eines Tellers, einer Schale oder einer Schüssel, wie dies in den Figuren deutlich zu sehen ist.
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Das Tablett 30 weist ein Hauptabschnitt 40, welcher sich im Transportzustand zwischen der Unterschale 10 und der Oberschale 20 befindet, und zwei seitliche Abschnitte 42a, 42b, welche auch in diesem Zustand seitlich über die Ober- und Unterschale hinaus ragen, auf. Die seitlichen Abschnitte 42a, 42b sind nach unten abgewinkelt, so dass sie Fülle bilden, auf welchen das Tablett abgestellt werden kann. Wie man der 1 entnimmt, ist es vorteilhaft, im mittleren Bereich der seitlichen Abschnitte 42a, 42b jeweils eine Ausnehmung 44a vorzusehen, so dass das Tablett leichter gegriffen werden kann.
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Um die Oberschale und die Unterschale – und damit auch das Tablett – während des Transportes sicher miteinander zu verbinden können Klammern oder dergleichen vorgesehen sein, welche sich während des Transportes zwischen der Oberschale und der Unterschale erstrecken. Derartige Klammern sind aus dem Stand der Technik bekannt und sind hier nicht dargestellt. Man sieht an der Oberschale eine Einbuchtung 24, die zum Einhaken einer solchen Klammer dient. Im Tablett ist in den Übergangsbereichen zwischen dem Hauptabschnitt und den seitlichen Abschnitten jeweils eine Durchgangsöffnung 39a, 39b vorgesehen, durch die sich eine solche Klammer während des Transports erstreckt.
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Die Handhabung der Transport- und Serviereinheit ist wie folgt: Die Speisen werden im Zustand, wie er in 2 gezeigt ist, transportiert, das heißt, in einem Zustand, in dem das Tablett und die in seinen Aufnahmen angeordneten Schüsseln, Teller oder Schalen zwischen der Unterschale 10 und der Oberschale 20 angeordnet und somit thermisch isoliert sind, wodurch sie warm gehalten werden. Weiterhin ist die Transport- und Serviereinheit in diesem Zustand stapelbar. Zum Servieren wird zunächst die Oberschale 20 abgenommen und dann das Tablett 30 von der Unterschale 10 weggehoben. In diesem Zustand werden die Speisen dem Patienten serviert. Gegebenenfalls kann das Netzteil 50 angeschlossen werden, so dass auch im serviertem Zustand eine weitere Erwärmung beziehungsweise ein Warmhalten der Speisen erfolgen kann.
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Die 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, welches sich vom ersten Ausführungsbeispiel dadurch unterscheidet, dass die Aufnahmen 32a, 32b, 32d und 32e des Tabletts 30 nicht als Einbuchtungen, sondern als unten offenen Durchbrechungen 38a, 38b, 38d und 38e ausgebildet sind. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere dann zu bevorzugen, wenn das Tablett 30 aus Holz oder Bugholz gefertigt werden soll. Es kann in diesem Fall sinnvoll sein, die Aufnahme 32c für das Besteck als separates Teil zu fertigen, welches mit dem Hauptabschnitt 40 des Tabletts verbunden ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist insbesondere auch möglich, aktive oder passive Wärmeelemente in einem oder mehreren der unteren Aufnahmeräume der Unterschale 10 vorzusehen. Es kann in diesem Fall zu bevorzugen sein, separate Positionierungselemente zwischen Tablett und Unterschale vorzusehen.
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Andere geeignete Materialien für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Tabletts sind insbesondere Kunststoff und Verbundwerkstoffe aus Kunststoff und Metall, wie beispielsweise sogenanntes Alucobond. Je nach Material des Tabletts kann es möglich und sinnvoll sein, ein eventuell vorhandenes, insbesondere elektrisch betriebenes Heiz- oder Kühlelement in das Tablett zu integrieren.
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Um die thermische Isolation im geschlossenen Zustand weiter zu verbessern, kann auf der Oberseite der Unterschale 10 und auf der Unterseite der Oberschale 20 jeweils eine umlaufende Dichtlippe 60, 62 angeordnet sein, wie dies in den 5 und 6 dargestellt ist. Diese Dichtlippen 60, 62 erstrecken sich jeweils im Randbereich und können jeweils in einer hierfür vorgesehenen Nut aufgenommen oder aufgeklebt/angespritzt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Unterschale
- 12a–c
- unterer Aufnahmeraum
- 20
- Oberschale
- 22a–b
- oberer Aufnahmeraum
- 24
- Einbuchtung
- 30
- Tablett
- 32a–e
- Aufnahme
- 34a–e
- Seitenwand
- 36a–e
- Boden
- 38a–e
- Durchbrechung
- 39a–b
- Durchgangsöffnung
- 40
- Hauptabschnitt
- 42a, b
- seitlicher Abschnitt
- 44a
- Ausnehmung
- 46a, b
- Fuß
- 50
- Netzteil
- 52
- Heizelement
- 54
- Ein-Aus-Schalter
- 60, 62
- Dichtlippe