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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Ein- und/oder Ausbau eines zapfenlosen Gewindeeinsatzes, insbesondere Drahtgewindeeinsatzes.
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Derartige Werkzeuge sind allgemein bekannt. Diese Werkzeuge dienen dazu, einen zapfenlosen Gewindeeinsatz, insbesondere Drahtgewindeeinsatz, in eine Gewindebohrung eines Werkstückes einzubauen und/oder aus dem Werkstück auszubauen. Beispielsweise sind solche Werkzeuge in der
EP 0 153 266 B1 oder
EP 0 615 818 B1 beschrieben. Gewindeeinsätze umfassen in der Regel einen hohlzylindrischen oder hohlzylinderförmigen Grundkörper mit zwei stirnseitigen Enden, einem Außengewinde an dessen Außenumfang und einem Innengewinde an dessen Innenumfang, sind aus Vollmaterial gebildet, etwa gedreht, oder aus einem Draht zu einem Wendel geformt und sind zur Reparatur und/oder zum Ersatz von zum Beispiel verschlissenen Gewindeeinsätzen vorgesehen. Um solche Gewindeeinsätze zum Beispiel in oder aus eine/r Bohrung eines Werkstückes einzusetzen und zu montieren oder auszubauen bzw. zu demontieren, weisen die Gewindeeinsätze eine kleine Ausnehmung oder dergleichen Ausbuchtung im Bereich von dem stirnseitigen Ende, welches dem unteren, vorderen oder vorlaufenden Ende beim Einsetzen und Montieren der Gewindeeinsätze in eine/r Bohrung des Werkstückes entspricht, auf. In diese Ausnehmungen greifen derartige Werkzeuge ein und wirken mit diesen zusammen. Zu diesem Zweck ist eine Mitnahmeklinge in einer axialen Ausnehmung bzw. axialen Nut bzw. Längsnut eines Spindelkörpers schwenkbar gelagert und durch Federkraft in eine Ineingriffsstellung beaufschlagt bzw. vorgespannt. In der Ineingriffsstellung greift ein Klingenvorsprung der Mitnahmeklinge in die Ausnehmung des Werkzeuges (ein), wodurch der Spindelkörper den Gewindeeinsatz bei dessen Drehung mitnimmt und (mit-)dreht. Um einen störungsfreien Eingriff zwischen dem Klingenvorsprung der Mitnahmeklinge und der Ausnehmung des Werkzeuges zu ermöglichen, muss der Klingenvorsprung der Mitnahmeklinge daher in der Ineingriffsstellung einen exakten Überstand über den Außenumfang des Spindelkörpers in radialer Richtung (hinaus) aufweisen. Bei diesen bekannten Werkzeugen ist die Mitnahmeklinge als zweiarmiger Hebel ausgebildet und um eine quer zur Längsachse der Mitnahmeklinge bzw. des Spindelkörpers verlaufende Schwenkachse (ver-)schwenkbar bzw. drehbar bzw. kippbar angeordnet. Ein Ende der Mitnahmeklinge ist mit dem Klingenvorsprung versehen, wohingegen die Feder an dem anderen Ende der Mitnahmeklinge, welche dem einen Ende gegenüberliegt, zu deren Beaufschlagung bzw. Vorspannung angeordnet ist. Der radiale Überstand des Klingenvorsprunges der Mitnahmeklinge wird mithin durch die Relativlage von Schwenkachse und Klingenvorsprung bestimmt. Da die Länge der Mitnahmeklinge bzw. deren eines Ende und folglich der Abstand zwischen der Schwenkachse und dem Klingenvorsprung zueinander relativ groß ist, können bereits klein(st)e Fertigungsungenauigkeiten zu relativ großen Fertigungsfehlern im radialen Überstand der Mitnahmeklinge über den Außenumfang des Spindelkörpers in radialer Richtung (hinaus) führen. Dieser Nachteil wird zusätzlich dadurch unterstützt, als die Feder das andere Ende, welches dem einen Ende gegenüberliegt, beaufschlagt. Hinzu kommt bei alledem, dass auch das andere Ende eine verhältnismäßig große Länge aufweist. Schließlich führt eine nicht ordnungsgemäße Anordnung und Halterung der Feder, welche die Mitnahmeklinge beaufschlagt, bei der Herstellung des Werkzeuges häufig zu Ungenauigkeiten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zur Verfügung zu stellen, mit welchem sich die obigen Nachteile verhindern lassen, welches sich mithin einfach und zuverlässig erhalten lässt, eine ausgesprochen große Genauigkeit des Überstandes relativ zwischen Mitnahmeklinge und Spindelkörper in radialer Richtung aufweist, ausgesprochen kostengünstig herstellbar ist und dessen Handhabung bei Montage und Austausch der Mitnahmeklinge wesentlich vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe wird auf überraschend einfache Weise durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeuges zum Ein- und/oder Ausbau eines zapfenlosen Werkzeuges, insbesondere Drahtgewindeeinsatzes, umfassend einen Spindelkörper mit einem Antriebsabschnitt, der einen Antrieb zum Drehen des Spindelkörpers aufweist, und einem Aufnahmeabschnitt, der ein Gewinde zum Aufdrehen oder eine gewindelose Oberfläche zum Aufnehmen des Werkzeuges aufweist, und eine Mitnahmeklinge, die in einer axialen Ausnehmung des Aufnahmeabschnittes des Spindelkörpers verschwenkbar angeordnet ist, aus einer Außereingriffsstellung in eine Ineingriffsstellung, und umgekehrt, bringbar ist und durch eine Feder in radialer Richtung in die Ineingriffsstellung beaufschlagt ist, derart, dass die Mitnahmeklinge in der Ineingriffsstellung mit einem Klingenvorsprung an dem auf dem Aufnahmeabschnitt angeordneten Werkzeug angreift, wobei die axiale Ausnehmung einen Anschlag für die Mitnahmeklinge bildet, durch welchen die Verschwenkbarkeit der Mitnahmeklinge aus der Außereingriffsstellung in die Ineingriffsstellung begrenzt oder begrenzbar ist, lässt sich auf ausgesprochen einfache und zugleich zuverlässige Weise ein Werkzeug erhalten, mit welchem eine ausgesprochen große Genauigkeit des Überstandes relativ zwischen Mitnahmeklinge und Spindelkörper in radialer Richtung ermöglicht ist. Durch den Anschlag der bzw. in der Ausnehmung und damit an dem Spindelkörper muss die aufzubringende Federkraft nicht bereits im Vorfeld genau dimensioniert werden/sein. Darüber hinaus lässt sich Werkzeug nach der Erfindung ohne Aufwand mit sehr geringen Kosten herstellen. Zudem ist eine einfache, schnelle und zeit-, personen- sowie kostensparende Montage bzw. Austausch der Mitnahmeklinge möglich. Schließlich lässt sich eine hohe Lebensdauer des Werkzeuges erreichen, da durch die Begrenzung oder Begrenzbarkeit bzw. Einschränkung der (Ver-)Schwenkbarkeit der Mitnahmeklinge Federn mit überdimensionierter Kraftwirkung verwenden lassen.
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Weitere besonders vorteilhafte Einzelheiten des erfindungsgemäßen Werkzeuges sind in den Ansprüchen 2 bis 16 beschrieben.
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Vorzugsweise ist die axiale Ausnehmung nach Anspruch 2 etwa nutförmig ausgebildet, wobei die axiale Ausnehmung in einer durch eine Längsachse des Spindelkörpers aufgespannten Ebene senkrecht zu einer Schwenkachse der Mitnahmeklinge angeordnet ist.
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Von ganz besonders großer Bedeutung sind die Merkmale des Anspruchs 3. Danach umfasst die axiale Ausnehmung einen Boden oder Grund, der in einem Bereich von einer Stirnseite des Spindelkörpers in Richtung zu der Schwenkachse der Mitnahmeklinge parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Längsachse des Spindelkörpers verläuft und in einem sich daran anschließenden Bereich in Richtung zu dem Gewinde oder der gewindelosen Oberfläche des Aufnahmeabschnittes die Längsachse des Spindelkörpers schneidet.
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Vorzugsweise fällt der Boden der axialen Ausnehmung nach Anspruch 4 in einem Bereich zwischen einer durch eine senkrechte Ebene, welche senkrecht zur Längsachse aufgespannt ist und im Wesentlichen mit einer senkrechten Ebene durch die Schwenkachse der Mitnahmeklinge oder einer dazu parallelen und benachbarten Ebene zusammen, und ist in Richtung zu dem Gewinde oder der gewindelosen Oberfläche des Aufnahmeabschnittes wenigstens teilweise stetig und/oder unstetig verlaufend ausgebildet.
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Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die axiale Ausnehmung nach Anspruch 5 einen Boden oder Grund umfasst, der in einem Bereich von einer Stirnseite des Spindelkörpers in Richtung zu der Schwenkachse der Mitnahmeklinge parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Längsachse des Spindelkörpers verläuft und in einem sich daran anschließenden Bereich in Richtung zu dem Gewinde oder der gewindelosen Oberfläche des Aufnahmeabschnittes verlaufend wenigstens teilweise bogenförmig und/oder konusförmig und/oder konisch und/oder parabelförmig und/oder schräg und/oder stufenförmig oder im Wesentlichen stufenförmig ausgebildet ist.
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In ganz vorteilhafter Weise ist der Boden der axialen Ausnehmung nach Anspruch 6 teilkreisbogenförmig ausgebildet, und zwar in einem Bereich zwischen einer durch eine senkrechte Ebene, welche senkrecht zur Längsachse aufgespannt ist und im Wesentlichen mit einer senkrechten Ebene durch die Schwenkachse der Mitnahmeklinge oder einer dazu parallelen und benachbarten Ebene zusammenfällt, und in Richtung zu dem Gewinde oder der gewindelosen Oberfläche des Aufnahmeabschnittes verlaufend. Durch die senkrechte Ebene lässt sich eine genaue Bezugslinie bzw. -ebene des teilkreisförmig ausgestalteten Bereichs des Bodens bestimmen und damit die Herstellung des erfindungsgemäßen Werkzeuges vereinfachen sowie zugleich eine ausgesprochen hohe Fertigungsgenauigkeit erhalten.
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In alternativer oder kumulativer Ausgestaltung dazu kann der Boden der axialen Ausnehmung nach Anspruch 7 in einem Bereich zwischen einer durch eine senkrechte Ebene, welche senkrecht zur Längsachse aufgespannt ist und im Wesentlichen mit einer senkrechten Ebene durch die Schwenkachse der Mitnahmeklinge oder einer dazu parallelen und benachbarten Ebene zusammenfallen, und in Richtung zu dem Gewinde oder der gewindelosen Oberfläche des Aufnahmeabschnittes verlaufend wenigstens eine Stufe umfassen.
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Entsprechend den Maßnahmen des Anspruchs 8 ist die Mitnahmeklinge als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, wobei ein Ende mit dem Klingenvorsprung versehen ist und ein anderes, dem einen Ende gegenüberliegendes Ende in der Ineingriffsstellung an dem Spindelkörper in der axialen Ausnehmung abstützbar ist.
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Des Weiteren sind die Merkmale des Anspruchs 9 von Vorteil, wonach die Mitnahmeklinge als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist. Vorzugsweise beträgt das Längenverhältnis von einem Ende, welches mit dem Klingenvorsprung versehen ist, und einem anderen, dem einen Ende gegenüberliegenden Ende, welches in der Ineingriffsstellung an dem Spindelkörper in der axialen Ausnehmung abstützbar ist, dabei zwischen etwa 2,5 : 1 bis etwa 1,5 : 1, insbesondere etwa 2 : 1. Durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene Längenverhältnis lässt sich die Länge der Mitnahmeklinge um etwa die Hälfte der Länge von Mitnahmeklingen derartiger, aus dem Stand der Technik bekannter Wergzeuge verringern.
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Gleiches gilt für die Merkmale des Anspruchs 10. Demnach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Mitnahmeklinge nach Anspruch 7 eine Länge von bis zu etwa 30 mm, insbesondere von bis zu etwa zwischen etwa 15 mm bis etwa 25 mm, vorteilhafterweise von etwa 20 mm aufweist.
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Nach Anspruch 11 liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Mitnahmeklinge in einem der axialen Ausnehmung zugewandten Bereich abgerundet ist, welcher in der Ineingriffsstellung an dem Spindelkörper in der axialen Ausnehmung abstützbar ist.
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Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 12 weist die Mitnahmeklinge in vorteilhafter Weise in einem der axialen Ausnehmung abgewandten Bereich eine Abschrägung auf, derart, dass die Mitnahmeklinge in der Außereingriffsstellung vollständig von/in der axialen Ausnehmung aufnehmbar ist. Auf diese Weise wird eine Kollision zwischen Mitnahmeklinge und Spindelkörper einfach und besonders sicher vermieden. Die Mitnahmeklinge kann sich mit diesem Ende weder vollständig noch teilweise in das Gewinde oder darüber hinaus über den Außenumfang des Werkzeuges hinaus erstrecken.
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Von besonderem Vorteil sind die Merkmale des Anspruchs 13. Danach ist die Feder zur Beaufschlagung der Mitnahmeklinge in einem Bereich zwischen der Schwenkachse und dem Klingenvorsprung der Mitnahmeklinge, vorzugsweise in einem Bereich nahe zugewandt oder benachbart zu dem Klingenvorsprung, angeordnet. Durch die Anordnung der Feder im oder nahe dem Bereich des Klingenvorsprunges ist eine (nahezu) unmittelbare und direkte/r Kraftübertragung bzw. Kraftbeaufschlagung bzw. Krafteintrag auf das Ende mit dem Klingenvorsprung ermöglicht.
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In bevorzugter Weise ist die Feder zur Beaufschlagung der Mitnahmeklinge nach Anspruch 14 als Schraubenfeder ausgebildet.
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Ganz bevorzugt ist die Feder zur Beaufschlagung der Mitnahmeklinge entsprechend den Maßnahmen des Anspruchs 15 endseitig durch eine Bohrung oder Ausnehmung und/oder einen Vorsprung, die/der an der Mitnahmeklinge und/oder an/in der axialen Ausnehmung angeordnet ist, zwischen Spindelkörper und Mitnahmeklinge form- und/oder kraftschlüssig gehalten.
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Schließlich liegt es noch im Rahmen der Erfindung, dass die Schwenkachse der Mitnahmeklinge nach Anspruch 16 als Stift, Zylinderstift oder Bolzen ausgebildet ist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnungen. Hierbei zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges,
- 2A bis 2C eine Draufsicht, eine Vorderansicht und eine Längsschnittansicht entsprechend der Linie IIC-IIC in der 2B und einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges entsprechend der 1,
- 3A eine teilweise abgebrochene Längsschnittansicht durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges entsprechend Ausschnitt IIIA in der 2C in Außereingriffsstellung, in vergrößerter Darstellung,
- 3B eine teilweise abgebrochene Längsschnittansicht durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges entsprechend der 3A in Ineingriffsstellung, in vergrößerter Darstellung,
- 3C eine teilweise abgebrochene Längsschnittansicht durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges entsprechend der 3B,
- 3D eine teilweise abgebrochene Längsschnittansicht durch eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges entsprechend der 3B,
- 3E eine teilweise abgebrochene Längsschnittansicht durch eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges entsprechend der 3B, und
- 4 eine teilweise abgebrochene perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges entsprechend Ausschnitt IV in der 1.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges 10 sind einander entsprechende, gleiche Bauteile jeweils mit identischen Bezugsziffern versehen.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug 10 findet in vorteilhafter Weise zum Ein- und/oder Ausbau eines zapfenlosen Gewindeeinsatzes (nicht dargestellt) im Allgemeinen und eines zapfenlosen Drahtgewindeeinsatzes im Besonderen in oder aus eine/r Bohrung eines Werkstückes (ebenfalls nicht gezeigt) Verwendung.
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Das in den 1 bis 3B schematisch dargestellte Werkzeug 10 nach der Erfindung umfasst einen Spindelkörper 12 mit einem Antriebsabschnitt 14 und einem Aufnahmeabschnitt 16.
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Der Antriebsabschnitt 14 umfasst einen Antrieb zum Drehen des Spindelkörpers 14. Der Antriebsabschnitt 14 kann manuell und/ oder automatisch gedreht werden. Zu diesem Zweck kann der Antriebsabschnitt 14 beispielsweise mit einem Profil, zum Beispiel einem Vier- oder Sechskantprofil oder dergleichen polygonförmig ausgebildeten Querschnittsprofil, versehen sein, das mit einem Antrieb (nicht dargestellt) zum Drehen des Spindelkörpers 12 (lösbar) verbindbar ist. Entsprechend den 1 bis 2C ist der Antriebsabschnitt 14 im Querschnitt sechseckförmig ausgestaltet.
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Der Aufnahmeabschnitt 16 weist ein (Außen-)Gewinde 18 zum Aufdrehen des Gewindeeinsatzes auf. In alternativer Ausgestaltung kann der Aufnahmeabschnitt 16 auch eine gewindelose Oberfläche (nicht gezeigt) aufweisen, an/auf welcher der Gewindeeinsatz festgeklemmt wird.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug 10 umfasst, wie in den 1 bis 3B ersichtlich ist, weiterhin eine Mitnahmeklinge 20. Die Mitnahmeklinge 20 ist in einer axialen Ausnehmung 22 bzw. axialen Nut bzw. Längsnut des Aufnahmeabschnittes 16 des Spindelkörpers 14 schwenkbar oder verschwenkbar bzw. drehbar bzw. kippbar angeordnet. Die axiale Ausnehmung 22 ist mithin etwa nutförmig ausgebildet.
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Die axiale Ausnehmung 22 ist weiter in einer durch eine Längsachse 24 des Spindelkörpers 12 aufgespannten Ebene (Blattebene in den 2C, 3A und 3B) und senkrecht zu einer Schwenkachse 26 der Mitnahmeklinge 20 (senkrecht zur Blattebene in den 2C, 3A und 3B) angeordnet. Die Schwenkachse 26 der Mitnahmeklinge 20 ist als Stift, Zylinderstift oder dergleichen Bolzen ausgebildet.
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Die Mitnahmeklinge 20 ist aus einer Außereingriffsstellung, wie in der 3A dargestellt ist, in eine Ineingriffsstellung, wie aus der 3b hervorgeht, und umgekehrt, bringbar.
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Zu diesem Zweck ist die Mitnahmeklinge 20 in radialer Richtung durch eine Feder 28 in die Ineingriffsstellung entsprechend 3B beaufschlagt bzw. vorgespannt, und zwar derart, dass die Mitnahmeklinge 20 in der Ineingriffsstellung mit einem Klingenvorsprung 30 an dem Gewindeeinsatz, der auf dem Aufnahmeabschnitt 16 angeordnet ist, angreift.
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Wie der 2C und insbesondere den 3A und 3B in vergrößerter Darstellung entnehmbar ist, bildet die axiale Ausnehmung 22 bei der in den 1 bis 3B gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 einen Anschlag für die Mitnahmeklinge 20, durch welchen die Verschwenkbarkeit der Mitnahmeklinge 20 aus der Außereingriffsstellung (3A) in die Ineingriffsstellung (3B) begrenzt oder begrenzbar ist.
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Wie aus den 3A und 3B besonders deutlich hervorgeht, umfasst die axiale Ausnehmung 22 einen Boden 32 oder Grund, d.h. einen Nutboden bzw. Nutgrund. In einem Bereich 34 von einer Stirnseite 36 des Spindelkörpers 12 in Richtung zu der Schwenkachse 24 der Mitnahmeklinge 20 verläuft der Boden 32 parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Längsachse 24 des Spindelkörpers 12.
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In einem sich daran anschließenden Bereich 38 (unterhalb) etwa von der Schwenkachse 24 in Richtung zu dem Antriebsabschnitt 14 und/oder zu dem Gewinde 18 oder der gewindelosen Oberfläche des Aufnahmeabschnittes 16 schneidet der Boden 32 hingegen die Längsachse 24 des Spindelkörpers 12.
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Die axiale Ausnehmung 22 umfasst somit einen Boden, der in einem Bereich 34 von der Stirnseite 36 des Spindelkörpers 12 in Richtung zu der Schwenkachse 24 der Mitnahmeklinge 20 parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Längsachse 24 des Spindelkörpers 12 verläuft. In dem sich daran anschließenden Bereich 38 (unterhalb) etwa von der Schwenkachse 24 in Richtung zu dem Antriebsabschnitt 14 und/oder zu dem Gewinde 18 oder der gewindelosen Oberfläche des Aufnahmeabschnittes ist der Boden 32 bei der Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges 10, wie die 2C, 3A und 3B zeigen, bogenförmig ausgebildet.
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Ohne im Einzelnen dargestellt zu sein, ist es jedoch ebenso möglich, den Boden 32 in kumulativer und/oder alternativer Ausgestaltung in dem Bereich 38 konusförmig und/oder konisch und/oder parabelförmig und/oder schräg auszubilden.
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In ganz vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 ist der Boden 32 der axialen Ausnehmung 22 in dem Bereich 38 zwischen einer durch eine senkrechte Ebene (senkrecht zur Blattebene in den 2C, 3A und 3B) und in Richtung zu dem Gewinde 18 oder der gewindelosen Oberfläche des Aufnahmeabschnittes 16 verlaufend teilkreisbogenförmig ausgebildet. Diese senkrechte Ebene ist senkrecht zur Längsachse 24 aufgespannt und fällt im Wesentlichen mit der senkrechten Ebene durch die Schwenkachse 26 der Mitnahmeklinge 20 oder einer dazu parallelen und benachbarten Ebene zusammen. Durch diese senkrechte Ebene lässt sich eine genaue Bezugslinie bzw. -ebene des teilkreisförmig ausgestalteten Bereichs des Bodens und somit der Beginn des Bereichs 38 bestimmen. Damit einhergehend wird die Herstellung des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 vereinfacht und eine hohe Fertigungsgenauigkeit erhalten.
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Wie die 3A und 3B zeigen, ist der Boden 32 der axialen Ausnehmung 22 bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 in dem Bereich 38 vollständig stetig bzw. kontinuierlich verlaufend ausgebildet.
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Die Mitnahmeklinge 20 ist, wie die 2C, 3A und §B verdeutlichen, als zweiarmiger Hebel ausgebildet. Dabei ist ein Ende 40 mit dem Klingenvorsprung 30 versehen. Ein anderes, dem einen Ende 40 gegenüberliegendes bzw. das andere Ende 42 ist dagegen in der Ineingriffsstellung an dem Spindelkörper 12 in der axialen Ausnehmung 22 abstützbar.
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Die Mitnahmeklinge 20 ist als zweiarmiger Hebel ausgestaltet. Das Längenverhältnis von dem einen Ende 40, welches mit dem Klingenvorsprung 30 versehen ist, und dem anderen, gegenüberliegenden Ende 42, welches in der Ineingriffsstellung an dem Spindelkörper in der axialen Ausnehmung 22 abstützbar ist, liegt zwischen etwa 2,5 : 1 bis etwa 1,5 : 1, insbesondere etwa 2 : 1.
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Die Länge der Mitnahmeklinge 20 des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 insgesamt beträgt in vorteilhafter Weise von bis zu etwa 30 mm, insbesondere von bis zu etwa zwischen etwa 15 mm bis etwa 25 mm.
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Wie insbesondere den 3A und 3B entnehmbar ist, ist die Mitnahmeklinge 20 an dem Ende 42 in einem Bereich 44, welcher der axialen Ausnehmung 22 zugewandt ist, abgerundet. In der Ineingriffsstellung wird die Mitnahmeklinge 20 in dem bzw. über den Bereich 44 an dem Spindelkörper 12 in der axialen Ausnehmung 22, insbesondere in dem Bereich 38, abgestützt bzw. ist dort abstützbar.
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Die Mitnahmeklinge 20 weist weiter in einem Bereich 46, welcher der axialen Ausnehmung 22 abgewandt ist, eine Abschrägung 48 auf. Die Abschrägung 48 ist von solcher geometrischer Form, dass die Mitnahmeklinge 20 in der Außereingriffsstellung vollständig von/in der axialen Ausnehmung 22 aufgenommen wird bzw. aufnehmbar ist.
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Darüber hinaus ist die Feder 28 zur Beaufschlagung der Mitnahmeklinge 20, wie ebenfalls aus den 3A und 3B hervorgeht, an dem einen Ende 40 in einem Bereich 50 zwischen der Schwenkachse 24 und dem Klingenvorsprung 30 der Mitnahmeklinge 20 angeordnet. Bevorzugt ist die Feder 28 in einem Bereich 50, welcher sich nahe zugewandt oder benachbart zu dem Klingenvorsprung 30 befindet, angeordnet.
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Die Feder 28 zur Beaufschlagung der Mitnahmeklinge 20 ist bei dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 nach den 1 bis 3B als Schraubenfeder ausgebildet.
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Die Feder 28 ist bei der in den 3A und 3B gezeigten Ausführung des Werkzeuges 10 endseitig zwischen Spindelkörper 12 und Mitnahmeklinge 20 bevorzugt in einer Bohrung 52 oder Ausnehmung form- und/oder kraftschlüssig aufgenommen bzw. darin gehalten. Die Bohrungen 52 sind an der Mitnahmeklinge 20 und an/in der axialen Ausnehmung 22 angeordnet. Ohne im Einzelnen dargestellt zu sein, kann anstelle einer der bzw. beider Bohrungen 52 auch ein geometrisch entsprechend angepasster Vorsprung (nicht gezeigt) vorgesehen sein, auch wenn sich dessen/deren Herstellung gegenüber derjenigen der Bohrung/en 52 etwas aufwendiger gestaltet.
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In den 3C bis 3E sind weitere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 dargestellt, die sich gegenüber der Ausführungsform des Werkzeuges 10 nach den 3A und 3B insbesondere hinsichtlich der Ausgestaltung der axialen Ausnehmung 22 im Bereich 38, wie nachfolgend im Einzelnen ausgeführt ist, unterscheiden. Im Übrigen stimmen die Ausführungsformen des Werkzeuges 10 der 3A und 3B bzw. diejenigen der 3C bis 3E überein.
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Bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 nach der 3C ist der Boden 32 der axialen Ausnehmung 22 in dem Bereich 38 wenigstens teilweise bogenförmig und teilweise stufenförmig ausgestaltet. So ist der Bereich 38 in drei Teilabschnitte 54, 54', 54'', nämlich einen ersten kreisbogenförmigen Teilabschnitt 54, einen zweiten stufenförmigen Teilabschnitt 54' und einen dritten wiederum kreisbogenförmigen Teilabschnitt 54'', unterteilt. Der zweite stufenförmige Teilabschnitt 54' ist quasi durch eine Stufe 56 gebildet, die sich unstetig bzw. diskontinuierlich an den ersten kreisbogenförmigen Teilabschnitt 54 anschließt und parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Längsachse 24 des Spindelkörpers 12 ausläuft. Die Stufe 56 bildet den Anschlag für die Mitnahmeklinge 20. Der zweite stufenförmige Teilabschnitt 54' und der dritte wiederum kreisbogenförmige Teilabschnitt 54'' gehen stetig bzw. kontinuierlich ineinander über.
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Bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 nach der 3D ist der Boden 32 der axialen Ausnehmung 22 in dem Bereich 38 wenigstens teilweise bogenförmig und teilweise stufenförmig ausgestaltet. So ist der Bereich 38 in drei Teilabschnitte 58, 58', 58'', nämlich einen ersten stufenförmigen Teilabschnitt 58, einen zweiten parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Längsachse 24 des Spindelkörpers 12 verlaufenden Teilabschnitt 58' und einen dritten wiederum kreisbogenförmigen Teilabschnitt 58'', unterteilt. Der erste und der zweite stufenförmige Teilabschnitt 58, 58' bilden quasi eine Stufe 56, die sich unstetig bzw. diskontinuierlich an den zu der Längsachse 24 des Spindelkörpers 12 parallelen oder im Wesentlichen parallelen Bereich 34 anschließen und aus diesem übergehen. Die Stufe 56 bildet den Anschlag für die Mitnahmeklinge 20. Der zweite parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Längsachse 24 des Spindelkörpers 12 verlaufende Teilabschnitt 58' und der dritte wiederum kreisbogenförmige Teilabschnitt 58'' gehen stetig bzw. kontinuierlich ineinander über.
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Bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 nach der 3E ist der Boden 32 der axialen Ausnehmung 22 in dem Bereich 38 in zwei Teilabschnitte 60, 60' unterteilt und ausschließlich stufenförmig ausgestaltet. So umfasst der Bereich 38 zwei Teilabschnitte 60, 60' mit einem ersten stufenförmigen Teilabschnitt 60 und einem zweiten stufenförmigen Teilabschnitt 60'. Der erste Teilabschnitt 60 schließt sich übergangslos an den Bereich 34, der sich parallel oder im Wesentlichen parallel zu der Längsachse 24 des Spindelkörpers 12 erstreckt, an und geht in den zweiten Teilabschnitt 60' über.
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Erster und zweiter stufenförmiger Teilabschnitt 60, 60' bilden eine Stufe 56, welche den Anschlag für die Mitnahmeklinge 20 darstellt. Der erste und der zweite stufenförmige Teilabschnitt 60, 60' führen im Bereich 38 zu einem unstetigen bzw. diskontinuierlichen Verlauf des Bodens 32 der Ausnehmung 22.
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Ohne im Einzelnen dargestellt zu sein, ist es möglich den Boden 32 im Bereich 38 alternativ oder kumulativ wenigstens teilweise bogenförmig und/oder konusförmig und/oder konisch und/oder parabelförmig und/oder schräg und/oder stufenförmig oder im Wesentlichen stufenförmig auszubilden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt. So ist es möglich, den Bereich 38 des Bodens 32 bzw. Grundes bogenförmig und/oder konusförmig und/oder konisch und/oder parabelförmig und/oder schräg und/oder stufenförmig bzw. im Wesentlichen stufenförmig verlaufend auszubilden. Auch lassen sich diese verschiedenen geometrischen Ausführungen bei dem erfindungsgemäßen Werkzeug 10 untereinander bzw. miteinander beliebig kombinieren. Ohne im Einzelnen dargestellt zu sein, können die Geometrien des Bodens 32 dabei in dem Bereich 38 kontinuierlich oder diskontinuierlich ineinander übergehen. Weiter ist es denkbar, die Feder 28 nicht als Schraubenfeder, sondern in beliebiger anderer Form auszugestalten, wobei die Bohrung/en 52 und/oder Vorsprünge dann entsprechend an diese Federformen angepasst sind. Ohne im Einzelnen dargestellt zu sein, ist es schließlich möglich, die Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10 und dessen einzelnen Bauteile untereinander bzw. miteinander individuell und beliebig zu kombinieren. So ist es ohne weiteres denkbar, die vorgestellten, zum Teil voneinander sehr unterschiedlichen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Werkzeuges 10, insbesondere die Ausbildung und Anordnung in Form, Geometrie und Abmessungen etc. der axialen Ausnehmung 22, beliebig auszugestalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0153266 B1 [0002]
- EP 0615818 B1 [0002]