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Die Erfindung betrifft eine Kabelspannanordnung für ein mechanisches Bremssystem eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug mit der Kabelspannanordnung.
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In elektrisch und/oder durch Muskelkraft angetriebenen Klein- und/oder Kleinstfahrzeugen, wie zum Beispiel Fahrrädern oder Tretrollern, wird deren Bremsnehmer mittels eines Bremsgebers betätigt, welcher üblicherweise über einen Seilzug angebunden ist. Eine Betätigungskraft des Bremsgebers wird durch den Seilzug weitergeleitet, sodass die Betätigung des Bremsgebers zum Abbremsen eines Rades des Klein- und/oder Kleinstfahrzeugs führt. Der Seilzug wird üblicherweise manuell gespannt und durch eine Klemmschraube in seiner Spannlänge gehalten ist. Oftmals hängt eine Restlänge des Seilzugs offen außerhalb eines Rahmens des Fahrzeugs.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte, insbesondere gegen Beschädigungen gesicherte, bauraumsparende und optisch ansprechende Lösung zur Spannung und Anordnung eines Seilzugs an einem Klein- und/oder Kleinstfahrzeug vorzuschlagen. Diese Aufgabe wird durch eine Kabelspannanordnung für ein mechanisches Bremssystem eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit der Kabelspannanordnung gemäß dem Anspruch 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Kabelspannanordnung für ein mechanisches Bremssystem eines Fahrzeugs vorgeschlagen. Beispielsweise ist das Fahrzeug als ein ein- oder mehrspuriges Klein- oder Kleinstfahrzeug ausgebildet. Bevorzugt ist das Fahrzeug als ein elektrisch angetriebenes Klein- oder Kleinstfahrzeug ausgebildet. Insbesondere ist das Fahrzeug ein Elektroklein- oder kleinstfahrzeug oder ein Elektromobil. Beispielsweise sind darunter Fahrzeuge ohne Sitz oder selbstbalancierende Fahrzeuge mit oder ohne Sitz zu verstehen.
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Das Fahrzeug weist mindestens ein Rad, bevorzugt zwei oder mehr Räder auf. Mit zwei oder mehr Rädern kann das Fahrzeug bevorzugt als ein Roller, insbesondere als ein Elektromotorrad, als ein Elektromotorroller, als ein Elektroroller, Elektrotretroller, Elektroscooter, z.B. E-Scooter ausgebildet sein. Möglich ist im Rahmen der Erfindung auch, dass das Fahrzeug als ein Segway, Hoverboard, Kickboard, Skateboard, Longboard o.ä. ausgebildet ist. Alternativ kann es sich bei dem Fahrzeug, wenn es zwei Räder aufweist, um ein Fahrrad, insbesondere um ein Elektrofahrrad, z.B. ein Pedelec oder ein E-Bike, handeln. Das Fahrzeug kann alternativ als ein mehrspuriges Fahrrad, insbesondere mit drei oder mehr Rädern ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Fahrzeug ein Transport- oder Lastenrad, insbesondere ein motorisiertes bzw. elektrisch angetriebenes Transport- oder Lastenrad, im Speziellen ein Dreirad- oder Vierrad-Pedelec oder eine Rikscha, insbesondere mit oder ohne Dach, oder ein Kabinenroller sein.
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Vorzugsweise weist das Fahrzeug das mechanische Bremssystem zum Abbremsen des Rades auf. Das mechanische Bremssystem umfasst insbesondere einen Bremsgeber, zum Beispiel einen Hand- oder Fußhebel, und einen Bremsnehmer, zum Beispiel eine Bremsscheibe oder Bremsbacke.
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Die Kabelspannanordnung weist eine Spannvorrichtung auf. Die Spannvorrichtung umfasst ein Bremskabel. Das Bremskabel ist vorzugsweise ein Seilzug, welcher dazu ausgebildet ist, den Bremsgeber des Fahrzeugs mit dem Bremsnehmer des Fahrzeugs zu verbinden. Insbesondere ist das Bremskabel im integrierten Zustand der Kabelspannanordnung in dem Fahrzeug dazu ausgebildet, eine in den Bremsgeber eingeleitete Betätigungskraft auf dem Bremsnehmer zu übertragen, sodass das Rad des Fahrzeugs abgebremst werden kann.
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Die Spannvorrichtung umfasst eine positionsfeste Halteeinrichtung. Positionsfest bedeutet insbesondere, dass die Halteeinrichtung nicht beweglich in einem Hohlraum des Fahrzeugs anordbar ist, wenn die Kabelspannanordnung in dem Fahrzeug integriert ist. Die positionsfeste Halteeinrichtung weist z.B. eine Längserstreckung auf, welche deutlich größer als deren Quererstreckung ist. Insbesondere ist die Halteeinrichtung als ein Längenbauteil ausgebildet. Die Halteeinrichtung weist einen ersten Aufnahmeabschnitt für das Bremskabel auf. Beispielsweise ist das Bremskabel abschnittsweise in dem ersten Aufnahmeabschnitt angeordnet.
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Die Spannvorrichtung umfasst eine bevorzugt bewegliche Verschiebeeinrichtung. Die Verschiebeeinrichtung ist relativ zu der Halteeinrichtung verschiebbar angeordnet. Die Verschiebeeinrichtung weist z.B. eine Längserstreckung auf, welche deutlich größer als deren Quererstreckung ist. Insbesondere ist die Verschiebeeinrichtung als ein Längenbauteil ausgebildet. Beispielsweise weist die Verschiebeeinrichtung eine Gleitabschnitt mit einer längsgestreckten Gleitfläche auf. Insbesondere dient die Gleitfläche zur Verschiebung der Verschiebeeinrichtung. Die Verschiebung der Verschiebeeinrichtung erfolgt beispielsweise axial bezogen auf die Längserstreckung der Halteeinrichtung und/oder der Verschiebeeinrichtung.
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Die Verschiebeeinrichtung weist einen zweiten Aufnahmeabschnitt für das Bremskabel auf. Bevorzugt ist der zweite Aufnahmeabschnitt an einem Ende des Gleitabschnitts angeordnet, wobei er von diesem zu einer Seite winklig, insbesondere rechtwinklig, absteht. Vorzugsweise ist das Bremskabel abschnittsweise in dem zweiten Aufnahmeabschnitt angeordnet.
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Das Bremskabel ist abschnittsweise um die beiden Aufnahmeabschnitte geschlungen und/oder abschnittsweise auf diesen aufgewickelt. Vorzugsweise ist ein Längenabschnitt des Bremskabels um die Aufnahmeabschnitte geschlungen und/oder auf diese aufgewickelt, sodass dadurch eine Länge des Bremskabel voreingestellt und/oder festgelegt ist/werden kann. Insbesondere kann das Bremskabel bei der Integration der Kabelspannanordnung in dem Fahrzeug durch die Wicklung über die beiden Aufnahmeabschnitte gespannt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Bremskabel durch eine Verschiebung der Verschiebeeinrichtung relativ zu der Halteeinrichtung spannbar und/oder in der Länge verstellbar. Vorzugsweise verändert sich ein Abstand zwischen dem ersten Aufnahmeabschnitt und dem zweiten Aufnahmeabschnitt, wenn die Verschiebeeinrichtung verschoben wird. Insbesondere vergrößert sich der Abstand, wenn die Verschiebeeinrichtung in eine Ausrückrichtung verschoben wird. Die Vergrößerung des Abstands hat insbesondere zur Folge, dass ein zusätzlicher und/oder größerer Längenabschnitt des Bremskabel auf die Aufnahmeabschnitte gezogen wird und das Bremskabel dadurch gespannt wird. Vorzugsweise verkleinert sich der Abstand, wenn die Verschiebeeinrichtung in eine Gegenrichtung zu der Ausrückrichtung verschoben wird. Dadurch kann die Spannung des Bremskabels reduziert werden.
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Vorteilhaft ist, dass die Längeneinstellung und Spannung des Bremskabel auf einfache und effektive Weise vorgenommen werden kann. Insbesondere kann die benötigte Länge und Spannung des Bremskabels vor einer ersten Inbetriebnahme des Fahrzeugs funktionssicher eingestellt werden. Weiterhin kann die Länge und Spannung des Bremskabels in vorteilhafter Weise auch zur Verschleißnachstellung am Bremsnehmer, insbesondere bei Verschleiß eines Reibbelags des Bremsnehmers und/oder eines radseitigen Reibpartners, durchgeführt werden.
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In einer möglichen konstruktiven Umsetzung der Erfindung weist die Halteeinrichtung einen Führungsabschnitt für die Verschiebeeinrichtung auf. Vorzugsweise ist die Verschiebeeinrichtung bei und/oder während der Verschiebung entlang des Führungsabschnitts axial geführt. Beispielsweise ist der Führungsabschnitt im Wesentlichen als ein längsgestreckter Quader mit einer Unterseite ausgebildet. Insbesondere gleitet die Verschiebeeinrichtung mit der Gleitfläche entlang der Unterseite.
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Bevorzugt ist der erste Aufnahmeabschnitt an einem Ende des Führungsabschnitts angeordnet. Insbesondere steht der erste Aufnahmeabschnitt winklig, insbesondere rechtwinklig, zu einer Seite des Führungsabschnitts ab.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Halteeinrichtung einen ersten Halteabschnitt und einen zweiten Halteabschnitt auf. Optional sind die Halteabschnitte an dem Führungsabschnitt angeordnet, wobei sie z.B. von dem Führungsabschnitt winklig, insbesondere rechtwinklig, zu einer Seite abstehen. Insbesondere stehen der erste Aufnahmeabschnitt und die beiden Halteabschnitte zur gleichen Seite von dem Führungsabschnitt ab. Vorzugsweise sind der erste und zweite Halteabschnitt axial beabstandet zu dem ersten Aufnahmeabschnitt an dem Führungsabschnitt angeordnet. Beispielsweise kann der erste Halteabschnitt an einem Ende des Führungsabschnitts angeordnet sein, welches dem Ende gegenüberliegt, an dem der erste Aufnahmeabschnitt angeordnet ist. Der zweite Halteabschnitt kann insbesondere zwischen dem ersten Halteabschnitt und dem ersten Aufnahmeabschnitt angeordnet sein.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Kabelspannanordnung eine um eine Drehachse drehbare Spindeleinrichtung umfasst, wobei die Drehachse sich bevorzugt axial in die Ausrückrichtung erstreckt. Vorzugsweise verläuft die Spindeleinrichtung axial durch den ersten und zweiten Halteabschnitt hindurch. Insbesondere ist hierzu in jeden Halteabschnitt ein Loch eingebracht, durch das die Spindeleinrichtung hindurchgesteckt ist und in dem die Spindeleinrichtung drehbar ist.
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Optional weist die Spindeleinrichtung einen Kopf mit einer Anlagefläche auf. Vorzugsweise ist in dem Kopf eine Schnittstelle für eine Betätigungsschnittstelle eines Werkzeugs eingebracht. Bevorzugt liegt die Spindeleinrichtung mit der Anlagefläche an einer in die Gegenrichtung gerichteten Außenseite des ersten Halteabschnitts an. Die Außenseite dient als Anschlag für die Spindeleinrichtung, sodass eine axiale Bewegung der Spindeleinrichtung in die Ausrückrichtung bei und/oder während der Drehung verhindert wird. Zur Reduzierung einer Reibung zwischen der Spindeleinrichtung und dem ersten Halteabschnitt kann eine Lagerscheibe vorgesehen sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Verschiebeeinrichtung einen Schiebeabschnitt auf. Optional ist der Schiebeabschnitt an dem Gleitabschnitt angeordnet, wobei er z.B. von dem Gleitabschnitt zu einer Seite winklig, z.B. rechtwinklig, absteht. Die Seite stimmt insbesondere mit der Seite überein, in die der erste Aufnahmeabschnitt und die Halteabschnitte von dem Führungsabschnitt abstehen. Vorzugsweise ist der Schiebeabschnitt an einem Ende des Gleitabschnitts angeordnet, welches dem Ende gegenüberliegt, an dem der zweite Aufnahmeabschnitt angeordnet ist.
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In Bezug zu der Halteeinrichtung ist der Schiebeabschnitt zwischen dem ersten Halteabschnitt und dem zweiten Halteabschnitt angeordnet. Bevorzugt ist der zweite Aufnahmeabschnitt in Ausrückrichtung vor dem ersten Aufnahmeabschnitt angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Spindeleinrichtung mit der Verschiebeeinrichtung wirkverbunden. Bevorzugt ist in den Schiebeabschnitt eine Bohrung eingebracht, durch welche die Spindeleinrichtung hindurchragt und in der die Spindeleinrichtung drehbar ist. Insbesondere ist in der Bohrung ein Gewinde angeordnet und/oder ausgebildet. Vorzugsweise ist die Spindeleinrichtung in dem Gewinde verdrehbar. Bevorzugt ist, dass die Spindeleinrichtung die Verschiebeeinrichtung axial und relativ zu der Halteeinrichtung verschiebt, wenn sie in dem Gewinde verdreht wird.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung bewegt sich die Verschiebeeinrichtung in die Ausrückrichtung, wenn die Spindeleinrichtung in eine erste Drehrichtung gedreht wird und in die Gegenrichtung, wenn die Spindeleinrichtung in eine entgegengesetzte Drehrichtung gedreht wird. Im Speziellen ist der Schiebeabschnitt zwischen dem ersten Halteabschnitt und dem zweiten Halteabschnitt in die Ausrückrichtung und in die Gegenrichtung verschiebbar, wenn die Spindeleinrichtung entsprechend gedreht wird. Optional ergänzend wird der zweite Aufnahmeabschnitt in die Ausrückrichtung von dem ersten Aufnahmeabschnitt weg oder in die Gegenrichtung auf diesen zu verschoben, wenn die Spindeleinrichtung entsprechend gedreht wird. Dadurch kann der Abstand zwischen den beiden Aufnahmeabschnitten verändert werden, sodass das Bremskabel gespannt und/oder in der Länge eingestellt werden kann. Vorzugsweise dienen der erste Halteabschnitt und der zweite Halteabschnitt als Endanschläge bei der Verschiebung des Schiebeabschnitts und/oder des zweiten Aufnahmeabschnitts in die Ausrückrichtung und in die Gegenrichtung.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Kabelspannanordnung eine Sicherungsmutter. Vorzugsweise ist die Sicherungsmutter als eine selbsthemmende Sicherungsmutter ausgebildet, welche auf der Spindeleinrichtung sitzt. Alternativ kann die Sicherungsmutter z.B. als eine Nutmutter oder Kreuzlochmutter ausgebildet sein, welche mit der Spindeleinrichtung z.B. stoffschlüssig verbunden ist. Insbesondere ist die Sicherungsmutter drehfest mit der Spindeleinrichtung verbunden. Bevorzugt ist die Sicherungsmutter so an der Spindeleinrichtung angeordnet, dass sie an einer in die Ausrückrichtung gerichteten Außenseite des zweiten Halteabschnitts anliegt. Vorzugsweise sichert die Sicherungsmutter die Spindeleinrichtung gegen ein ungewolltes Herausbewegen aus dem zweiten Halteabschnitt in die Gegenrichtung und erlaubt zugleich die Drehung der Spindeleinrichtung um die Drehachse. Insbesondere bildet die Sicherungsmutter eine axiale Abstützung für die Spindeleinrichtung in die Gegenrichtung.
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Die Kabelspannanordnung kann weiterhin ein Werkzeug umfassen, mittels dem die Spindeleinrichtung drehbar ist. Beispielsweise ist das Werkzeug als ein Schlüssel oder als ein Dreher ausgebildet, welcher zur Betätigung und Drehung der Spindeleinrichtung in die Schnittstelle der Spindeleinrichtung eingreifen kann. Zum Beispiel handelt es sich bei dem Werkzeug um einen Imbusschlüssel. Vorzugsweise weist das Werkzeug einen längsgestreckten Betätigungsabschnitt mit einer passenden Gegenschnittstelle auf.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zumindest die Halteeinrichtung, die Verschiebeeinrichtung und die Spindeleinrichtung als Längenbauteile zu einer bevorzugt längsgestreckten Spannvorrichtung zusammengesetzt sind und/oder diese bilden. Besonders bevorzugt ist es im Rahmen der Erfindung, dass die Spannvorrichtung insbesondere als die längsgestreckte Spannvorrichtung dazu ausgebildet ist, in dem Hohlraum, insbesondere in dem längsgestreckten Hohlraum, des Fahrzeugs integriert zu werden. Der Hohlraum kann zum Beispiel in einem Lenker oder in einem Rahmenabschnitt des Fahrzeugs angeordnet sein.
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Vorteilhaft ist, dass die Spannvorrichtung bauraumsparend und somit von außerhalb des Fahrzeugs unsichtbar in dem Hohlraum integriert werden kann. Vorzugsweise ist eine nicht zur Spannung benötige Restlänge des Bremskabels sicher in dem Hohlraum angeordnet. Die Anordnung in dem Hohlraum kann zu einem schlichteren Design des Fahrzeugs und somit zu optischen Vorteilen führen. Weiterhin ist die Spannvorrichtung durch die Integration in dem Hohlraum vor Beschädigungen gesichert, insbesondere bei einem Aufprall des Fahrzeugs und/oder bei einem Umfallen und Aufschlagen des Fahrzeugs auf einem Untergrund.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Fahrzeug mit der Kabelspannanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 7. Vorzugsweise umfasst das Fahrzeug das mechanische Bremssystem, wobei die Kabelspannanordnung vorzugsweise einen Bestandteil davon bildet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Fahrzeug einen Lenker zum Lenken des Rades des Fahrzeugs auf. Vorzugsweise ist der Lenker aus einem Rohr gebildet, sodass er den Hohlraum, insbesondere den längsgestreckten Hohlraum, aufweist. Besonders bevorzugt ist es im Rahmen der Erfindung, dass die Spannvorrichtung der Kabelspannanordnung in dem Hohlraum integriert ist, insbesondere darin vollständig aufgenommen ist. Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass der Hohlraum zur Aufnahme der Spannvorrichtung in einem Rahmenabschnitt des Fahrzeugs angeordnet ist.
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In einer möglichen konstruktiven Umsetzung der Erfindung ist das Werkzeug, insbesondere der längsgestreckte Betätigungsabschnitt mit der Betätigungsschnittstelle, zur drehenden Betätigung der Spindeleinrichtung in den Hohlraum einsteckbar, um das Bremskabel nachzustellen, in der Länge einzustellen und/oder zu spannen. Zum Einstecken des Werkzeugs kann eine Verschlusskappe von dem Lenker oder Rahmen abgenommen und danach wieder aufgesetzt werden.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine perspektivische Draufsicht von vorne auf eine Kabelspannanordnung mit einer Spannvorrichtung und einem Werkzeug;
- 2 eine perspektivische Draufsicht von hinten auf die Spannvorrichtung;
- 3 eine perspektivische Draufsicht auf eine Unterseite einer Halteeinrichtung der Spannvorrichtung;
- 4 eine perspektivische Draufsicht auf eine Verschiebeeinrichtung der Spannvorrichtung;
- 5 ein Längsschnitt eines Lenkers eines Fahrzeugs, wobei die Spannvorrichtung in einem Hohlraum des Lenkers integriert ist;
- 6 ein Querschnitt des Lenkers und der in dem Hohlraum integrierten Spannvorrichtung.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In der 1 ist eine perspektivische Draufsicht von vorne auf eine Kabelspannanordnung 1 für ein mechanisches Bremssystem eines Fahrzeugs gezeigt. Das Fahrzeug ist als ein Klein- und/oder Kleinstfahrzeug ausgebildet, welches durch Muskelkraft oder elektrisch angetrieben werden kann. Beispielsweise ist das Klein- und/oder Kleinstfahrzeug als ein Fahrrad, insbesondere als ein Elektrofahrrad oder Pedelec, oder als ein Tretroller, insbesondere als ein Elektrotretroller oder E-Scooter, ausgebildet.
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Das mechanische Bremssystem des Fahrzeugs ist dazu ausgebildet, ein Rad des Fahrzeugs abzubremsen. Das mechanische Bremssystem umfasst einen Bremshebel, zum Beispiel einen Handhebel, und einen Bremsnehmer, zum Beispiel eine Bremsscheibe oder einen Bremsklotz zur Erzeugung eines Reibschlusses mit einem radseitigen Reibpartner. Die Kabelspannanordnung 1 bildet einen Bestandteil des mechanischen Bremssystems.
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Die Kabelspannanordnung 1 umfasst eine Spannvorrichtung 2 zur Spannung und/oder Längeneinstellung eines Bremskabels 7 der Spannvorrichtung 2 und ein Werkzeug 3 zur drehenden Betätigung einer Spindeleinrichtung 6 der Spannvorrichtung 2. Das Werkzeug 3 ist als ein 6-Kant-Imbus-Schlüssel ausgebildet. Es weist eine Betätigungsschnittstelle 9 zur Betätigung einer passenden Schnittstelle 27 auf.
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Die Spannvorrichtung 2 ist in der 2 in einer perspektivischen Draufsicht von hinten gezeigt. Wie aus den 1 und 2 zu entnehmen, umfasst die Spannvorrichtung 2 eine Halteeinrichtung 4, eine Verschiebeeinrichtung 5, die Spindeleinrichtung 6, das Bremskabel 7 und eine Sicherungsmutter 8.
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Die Halteeinrichtung 4, die Verschiebeeinrichtung 5 und die Spindeleinrichtung 6 weisen eine größere Längserstreckung als Quererstreckung auf. Sie sind als Längenbauteile ausgebildet und zu der Spannvorrichtung 2 zusammengesetzt. Diese weist eine längsgestreckte Form und/oder Kontur auf.
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Die Halteeinrichtung 4 ist in der 3 in einer perspektivischen Draufsicht von unten gezeigt. Die Halteeinrichtung 4 weist einen Führungsabschnitt 10 auf, entlang dem die Verschiebeeinrichtung 5 bei und/oder während der Verschiebung geführt ist. Der Führungsabschnitt 10 weist einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit einer Unterseite 16 auf.
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Die Halteeinrichtung 4 umfasst einen ersten Aufnahmeabschnitt 11, einen ersten Halteabschnitt 12 und einen zweiten Halteabschnitt 13, welche von dem Führungsabschnitt 10 rechtwinklig zu einer Seite abragen. Der erste Halteabschnitt 12 ist an einem Ende des Führungsabschnitts 10 angeordnet und der erste Aufnahmeabschnitt 11 ist an dem anderen Ende des Führungsabschnitts 10 angeordnet. Der zweite Halteabschnitt 13 ist in etwa mittig zwischen dem ersten Halteabschnitt 12 und dem ersten Aufnahmeabschnitt 11 angeordnet. Der erste Aufnahmeabschnitt 11 ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und weist eine gekrümmte Einbuchtung 17 auf. Die Halteabschnitte 12, 13 sind im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und weisen jeweils ein mittig eingebrachtes Loch 14 auf.
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Die Verschiebeeinrichtung 5 ist in der 4 in einer perspektivischen Draufsicht von oben gezeigt. Die Verschiebeeinrichtung 5 weist einen zweiten Aufnahmeabschnitt 15, einen stabförmigen Gleitabschnitt 19 mit einer Gleitfläche 22 und einen Schiebeabschnitt 18 auf, in den eine Bohrung 20 eingebracht ist.
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Der zweite Aufnahmeabschnitt 15 ist an einem Ende des Gleitabschnitts 19 angeordnet. Er ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und weist eine weitere gekrümmte Einbuchtung 21 auf. Der Schiebeabschnitt 17 ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und an dem anderen Ende des Gleitabschnitts 19 angeordnet. Der zweite Aufnahmeabschnitt 15 und der Schiebeabschnitt 17 ragen von dem Gleitabschnitt 19 rechtwinklig zu einer Seite ab. Im zu der Spannvorrichtung 2 zusammengesetzten Zustand gemäß der 1 und 2 ragen der erste und zweite Aufnahmeabschnitt 11, 15, die Halteabschnitte 12, 13 und der Schiebeabschnitt 18 zur selben Seite von dem Führungsabschnitt 10 bzw. von dem Gleitabschnitt 19 ab.
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In der 5 ist ein Lenker 23 des Fahrzeugs in einem Längsschnitt und in der 6 in einem Querschnitt gezeigt. Der Lenker 23 ist als ein sich axial erstreckende Rohr ausgebildet, welches einen längsgestreckten Hohlraum 24 aufweist. In dem Hohlraum 24 ist die Spannvorrichtung 2, insbesondere durch ihre längsgestreckte Form und/oder Kontur, vollständig bauraumsparend aufgenommen. Dies hat den Vorteil, dass die Spannvorrichtung 2 vor Beschädigungen, zum Beispiel durch einen Unfall oder durch ein Umkippen und Aufprallen des Fahrzeugs auf einem Untergrund, geschützt ist. Da die Spannvorrichtung 2 von außerhalb des Fahrzeugs nicht sichtbar integriert ist, kann das Fahrzeug ein optisch ansprechendes schlichtes Design mit geringeren Störkonturen aufweisen.
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Wie aus den 1, 2 und 5 zu entnehmen, erstreckt sich die Spindeleinrichtung 6 axial in eine Ausrückrichtung A durch die Löcher 14 in dem ersten und zweiten Halteabschnitt 12,13 und durch die Bohrung 20 in dem zwischenliegenden Schiebeabschnitt 18. Die Spindeleinrichtung 6 ist in den Löchern 14 und in der Bohrung 20 um eine Drehachse D drehbar angeordnet.
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Die Spindeleinrichtung 6 weist einen Kopf 30 mit einer Anlagefläche 25 auf, welche an einer in eine Gegenrichtung zur der Ausrückrichtung A gerichteten Außenseite des ersten Halteabschnitts 12 anliegt. Zur Reibungsreduzierung bei und/oder während der Drehung umfasst die Spannvorrichtung 2 eine Lagerscheibe 26, welche zwischen der Anlagefläche 25 und der Außenseite des ersten Halteabschnitts 12 angeordnet ist.
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In den Kopf 30 der Spindeleinrichtung 6 ist die Schnittstelle 27 eingebracht, welche mittels der Gegenschnittstelle 9 des Werkzeugs 3 betätigbar ist, um die Spindeleinrichtung 6 in eine erste Drehrichtung R und in eine entgegengesetzte zweite Drehrichtung zu drehen.
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Die Spannvorrichtung 2 umfasst die Sicherungsmutter 8, welche auf der Spindeleinrichtung 6 sitzt und mit dieser drehfest verbunden ist. Die Sicherungsmutter 8 liegt an einer in die Ausrückrichtung A gerichteten Außenseite des zweiten Halteabschnitts 13 an. Zum Schutz der Außenseite ist eine Beilagscheibe 28 zwischen der Sicherungsmutter 8 und der Außenseite angeordnet. Die Sicherungsmutter 8 sichert die Spindeleinrichtung 6 gegen ein unerwünschtes Herausdrehen aus dem zweiten Halteabschnitt 13 in die Gegenrichtung. Insbesondere ist die Spindeleinrichtung in den Halteabschnitten 12, 13 in axialer Richtung unbeweglich gehalten, wobei die Drehung der Spindeleinrichtung 6 um die Drehachse D möglich ist.
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Die Verschiebeeinrichtung 5 ist so in die Halteeinrichtung 4 abschnittsweise eingesetzt, dass die Unterseite 16 des Führungsabschnitts 10 auf der Gleitfläche 22 des Gleitabschnitts 19 aufliegt und dass der Schiebeabschnitt 18 zwischen dem ersten Halteabschnitt 12 und dem zweiten Halteabschnitt 13 angeordnet ist. Die Verschiebeeinrichtung 5 ist relativ zu der Halteeinrichtung 4 in die Ausrückrichtung A und in die Gegenrichtung verschiebbar. Bei der Verschiebung gleitet die Verschiebeeinrichtung 5 mit der Gleitfläche 22 an der Unterseite 16 der Führungseinrichtung 10 entlang.
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Die Spannvorrichtung 2 weist ein Gewinde 29 auf, welches in der Bohrung 20 in dem Schiebeabschnitt 17 angeordnet ist. Über das Gewinde 29 ist die Spindeleinrichtung 6 mit der Verschiebeeinrichtung 5 in der Art wirkverbunden, dass diese bei und/oder während der Drehung der Spindeleinrichtung 6 axial verschoben wird. Bei und/oder während des Drehens der Spindeleinrichtung 6 in die erste Drehrichtung R wird die Verschiebeeinrichtung 5 in die Ausrückrichtung A verschoben, wogegen sie bei und/oder während des Drehens der Spindeleinrichtung 6 in die zweite Drehrichtung in die Gegenrichtung verschoben wird.
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Der erste Aufnahmeabschnitt 11 und der zweite Aufnahmeabschnitt 15 sind benachbart zueinander in einem veränderlichen Abstand zueinander angeordnet. Der Abstand zwischen den Aufnahmeabschnitten 11, 13 kann durch die Verschiebung der Verschiebeeinrichtung 5 verändert werden. Bei der Verschiebung der Verschiebeeinrichtung 5 in die Ausrückrichtung A entfernt sich der zweite Aufnahmeabschnitt 15 von dem ersten Aufnahmeabschnitt 11, sodass der Abstand vergrößert wird. Bei der Verschiebung der Verschiebeeinrichtung 5 in die Gegenrichtung nähert sich der zweite Aufnahmeabschnitt dem Aufnahmeabschnitt 11 wieder an.
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Das Bremskabel 7 ist in den Einbuchtungen 17, 21 abschnittsweise um den ersten und zweiten Aufnahmeabschnitt 11, 15 geschlungen. Die Einbuchtungen 17, 21 gewährleisten hierbei einen sicheren Sitz des Bremskabels 7, insbesondere bei und/oder während dessen Spannung und/oder Längeneinstellung. Eine Restlänge des Bremskabels 7 verläuft unterhalb der Spannvorrichtung 2, insbesondere entlang einer Unterseite des Gleitabschnitts 19. Durch die Vergrößerung des Abstands zwischen den Aufnahmeabschnitten 11, 15 wird das Bremskabel 7 gespannt und/oder die Restlänge verkürzt. Bei einer Verringerung des Abstands wird das Bremskabel 7 entspannt und die Restlänge verlängert.
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Die Verschiebung der Verschiebeeinrichtung 5 erfolgt durch die Drehung der Spindeleinrichtung 6. Hierzu wird das Werkzeug 3 in den Hohlraum 24 des Lenkers 23 eingeführt und die Schnittstelle 9 in die Gegenschnittstelle 27 im Kopf 30 der Spindeleinrichtung 6 eingesteckt. Durch Betätigung des Werkzeugs 3 kann die Spindeleinrichtung 6 in die erste Drehrichtung R gedreht werden, sodass die Verschiebeeinrichtung 5 in die Ausrückrichtung A verschoben wird und das Bremskabel 7 gespannt wird. Durch Betätigung des Werkzeugs 3 kann die Spindeleinrichtung 6 in die zweite Drehrichtung gedreht werden, sodass die Verschiebeeinrichtung 5 in die Gegenrichtung verschoben wird und das Bremskabel 7 entspannt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kabelspannanordnung
- 2
- Spannvorrichtung
- 3
- Werkzeug
- 4
- Halteeinrichtung
- 5
- Verschiebeeinrichtung
- 6
- Spindeleinrichtung
- 7
- Bremskabel
- 8
- Sicherungsmutter
- 9
- Betätigungsschnittstelle
- 10
- Führungsabschnitt
- 11
- erster Aufnahmeabschnitt
- 12
- erster Halteabschnitt
- 13
- zweiter Halteabschnitt
- 14
- Löcher
- 15
- zweiter Aufnahmeabschnitt
- 16
- Unterseite
- 17
- erste Einbuchtung
- 18
- Schiebeabschnitt
- 19
- Gleitabschnitt
- 20
- Bohrung
- 21
- zweite Einbuchtung
- 22
- Gleitfläche
- 23
- Lenker
- 24
- Hohlraum
- 25
- Anlagefläche
- 26
- Lagerscheibe
- 27
- Gegenschnittstelle
- 28
- Beilagscheibe
- 29
- Gewinde
- 30
- Kopf