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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für die Aufnahme und bodenseitige Fixierung eines rohr-, stil- oder stangenförmigen Elementes, wie insbesondere einer Schirmstange, beispielsweise eines Sonnenschirms, oder eines Pfostens, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Befestigungsvorrichtung weist hierfür einen Grundkörper für die Anbringung des zu fixierenden Elementes, einen Erdspieß für die Herstellung einer Verankerung der Befestigungsvorrichtung in einem Untergrund und ein mit dem Erdspieß fest verbundenes Kraftbeaufschlagungselement auf, das sich im Wesentlichen quer zu einer Eintreibrichtung erstreckt, um eine Kraftbeaufschlagung seitlich des Grundkörpers beziehungsweise des daran befestigten Elementes zu ermöglichen.
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Aus
DE202011106843U1 ist ein Ständerelement zur Befestigung von Schirmen in einem Boden bekannt, welches in einem oberen Teil eine Haltevorrichtung für eine Schirmstange vorsieht. Der untere Teil besteht aus einem spitz zulaufenden Element mit einem L-förmigen Querschnitt, um das Element in den Fugen an der Ecke einer Bodenplatte eintreiben zu können. Ferner erstreckt sich ein Haltegriff seitlich vom Element weg, um dieses leichter in den Boden pressen beziehungsweise aus diesem herausziehen zu können.
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Nachteilig an den bekannten Befestigungsvorrichtungen ist dabei, dass sich ein an diesen jeweils befestigter Schirm, beispielsweise beim Eintreiben in den Boden, häufig wieder löst, wie insbesondere bei ruckartiger Kraftbeaufschlagung des Ständerelementes. Dadurch ist die Verankerung der Befestigungsvorrichtungen häufig umständlich und wenig komfortabel. Zudem kann es insbesondere bei weichen Böden und fehlenden Bodenplatten beziehungsweise bei zu breiten Fugen zwischen den Bodenplatten zu einem Kippen des Schirms kommen, wie insbesondere durch Windbeaufschlagung.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer gattungsgemäßen Befestigungsvorrichtung die genannten Nachteile zu vermeiden und eine stabile bodenseitige Befestigung eines rohr-, stil- oder stangenförmigen Elementes, wie insbesondere eines Gestänges eines Sonnenschirms, in einem weichen Boden zu ermöglichen, wie insbesondere in einem sandigen-, kiesigen- oder erdigen Untergrund beziehungsweise in einer Rasenfläche.
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Diese Aufgabe wird durch eine Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei sind der Erdspieß und das Kraftbeaufschlagungselement entlang der Eintreibrichtung gegenüber dem Grundkörper verlagerbar gehalten. Auf diese Weise können das Kraftbeaufschlagungselement und der Erdspieß beim Eintreiben in den Untergrund unabhängig von dem am Grundkörper befestigten Element bewegt werden. Hierdurch wird ein auf den Erdspieß einwirkender Impuls zumindest nicht direkt auf das Element übertragen, wodurch eine leichtere Handhabung und ein leichteres Eintreiben in den Untergrund ermöglicht wird. Dadurch ermöglicht die Befestigungsvorrichtung, insbesondere bei einem weichen Untergrund, wie einem Rasen-, Erd-, Sand- und/oder Kiesboden eine besonders komfortable und stabile Verankerung.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind dabei am Grundkörper wenigstens drei Stützstreben umlaufend angeordnet, die in eine Stützstellung verbringbar sind, in der sie sich schräg zu einer Bodenseite vom Grundkörper weg erstrecken. Auf diese Weise kann die durch den Erdspießes im Boden verankerte Befestigungsvorrichtung, mittels der umlaufend angeordneten Stützstreben zusätzlich seitlich abgestützt werden. Hierbei können drei, vier, fünf oder mehr umlaufend angeordnete Stützstreben verwendet werden, um die Abstützfunktion in allen Richtungen gewährleisten zu können. Insbesondere bei der Befestigung von Sonnenschirmen kann auf diese Weise ein Kippen oder Umfallen, wie beispielsweise in Folge einer Windbeaufschlagung, wirksam verhindert werden.
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Zudem ist es günstig, wenn die Stützstreben in Abhängigkeit einer Längsposition des Erdspießes gegenüber dem Grundkörper zwischen der Stützstellung und einer Einklappstellung verlagerbar sind, in der sie im Wesentlichen parallel zum Grundkörper ausgerichtet sind, beziehungsweise an diesem anliegen. Hierdurch können die Stützstreben nur bei Bedarf in die Stützposition verbracht werden, während sie ansonsten in der Einklappstellung verbleiben, um einen leichteren Transport und eine leichtere Lagerung zu ermöglichen.
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Vorteilhafterweise sind die Stützstreben jeweils über ein Drehgelenk mit dem Grundkörper verbunden und können über Stellmittel, die mit dem Kraftbeaufschlagungselement fest verbunden sind, mit einem Drehmoment beaufschlagt werden. Hierdurch wird bei Kraftaufbringung am Kraftbeaufschlagungselement ein selbsttätiges Aufklappen der Stützstreben in die Stützstellung ausgelöst, was wiederum eine besonders komfortable Bedienung der Befestigungsvorrichtung ermöglicht.
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Dabei ist es günstig, wenn die Stellmittel durch eine mit dem Erdspieß verbundene Querschnittsänderung gebildet sind, die jeweils benachbart zum Drehgelenk an einen abgeschrägten Anlegebereich einer Steuerungskontur der Stützstreben anlegbar ist. Hierdurch ist mit einfachen Mitteln eine exakte Steuerung der Schwenkbewegung der Stützstreben in die Stützstellung möglich.
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Ferner ist es dabei günstig, wenn die Querschnittsänderung durch einen Einschnürabschnitt gebildet ist und die Steuerungskontur einen geraden Anlegebereich aufweist, der in der Einklappstellung in den Einschnürabschnitt greift. Durch die Positionierung des jeweiligen geraden Anlegebereichs an dem Einschnürabschnitt können die Stützstreben auf diese Weise in ihrer jeweiligen Einklappstellung gehalten werden. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform können die Stützstreben in die Einklappstellung vorgespannt sein, um diese nach beendeter Verwendung der Befestigungsvorrichtung besonders einfach wiederherstellen zu können.
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Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Erdspieß, der Einschnürabschnitt und das Kraftbeaufschlagungselement einteilig ausgebildet sind, wie beispielsweise aus Metall und/oder Kunststoff, um eine besonders stabile Kraftübertragung und besonders exakte Steuerung der Stützstreben zu gewährleisten.
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Ferner ist es besonders günstig, wenn das Kraftbeaufschlagungselement durch ein Trittelement zur Beaufschlagung mit einem Fuß gebildet ist, wodurch der Erdspieß in besonders komfortabler Weise in den betreffenden Untergrund eingetrieben werden kann.
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Es wird darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Merkmale des erfindungsgemäßen Gegenstandes untereinander austauschbar beziehungsweise kombinierbar sind, sofern ein Austausch oder eine Kombination derselben aus technischen Gründen nicht ausgeschlossen ist.
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In den Figuren ist eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Befestigungsvorrichtung für die bodenseitige Befestigung einer Schirmstange,
- 2 eine teilweise geschnittene Ansicht der Befestigungsvorrichtung nach 1 in einer Einklappstellung,
- 3 eine teilweise geschnittene Ansicht der Befestigungsvorrichtung nach 2 beim Aufklappen von Stützstreben und
- 4 eine teilweise geschnittene Ansicht der Befestigungsvorrichtung nach 2 in einer Stützstellung.
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1 zeigt eine Befestigungsvorrichtung 2 für die Fixierung eines rohr-, stil- oder stangenförmigen Elementes 4 in beispielhafter Form einer Schirmstange oder eines Pfostens in einem relativ weichen Untergrund 6. Der Untergrund 6 ist dabei beispielhaft als eine Wiesen- beziehungsweise Rasenfläche dargestellt. Er kann jedoch auch durch einen erdigen, sandigen, kiesigen oder sonstigen Untergrund 6 gebildet sein, wie man ihn beispielsweise bei der Befestigung von Sonnenschirmen in einem Garten, an einem Strand, in einem Freibad oder einer sonstigen Freizeit-, Sport- oder Gastronomieanlage vorfinden kann.
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Zur Befestigung der Schirmstange weist die Befestigungsvorrichtung 2 an einem Grundkörper 10 beispielhaft eine Klemmhülse 8 auf, die zum Ein- oder Aufstecken eines entsprechend dimensionierten rohr-, stil- oder stangenförmigen Elementes 4 dient. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann auch jede andere bekannte und geeignete Befestigungseinrichtung verwendet werden, wie beispielsweise eine Klemmschraubeneinrichtung oder eine Schraubverbindung (nicht dargestellt).
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Für die Verankerung der Befestigungsvorrichtung 2 mit dem daran gehaltenen rohr-, stil- oder stangenförmigen Elementes 4 beziehungsweise dem Schirm, weist diese einen Erdspieß 12 auf, von dem sich ein Kraftbeaufschlagungselement 14 seitlich beziehungsweise quer weg erstreckt. Der Erdspieß 12 und das Kraftbeaufschlagungselement 14 sind gemeinsam verlagerbar am Grundkörper 10 gehalten. Das Kraftbeaufschlagungselement 14 ist dabei als Trittelement ausgebildet, auf das ein Fuß 16 aufgesetzt werden kann, um den Erdspieß 12 relativ zum Grundkörper 10 entlang einer Eintreibrichtung 18 in den Untergrund 6 eintreiben zu können.
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Zur seitlichen Abstützung der Befestigungsvorrichtung 2 beziehungsweise des daran gehaltenen Schirms, sind am Grundkörper 10 wenigstens drei umlaufend angeordnete Stützstreben 20 vorgesehen. Diese erstrecken sich in einer dargestellten Stützstellung vom Grundkörper 10 schräg zu einer Bodenseite B der Befestigungsvorrichtung 2 und können diese dadurch am Untergrund 6 gegen seitliches Kippen abstützen.
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Wie aus 2 zu entnehmen ist, sind der Erdspieß 12 und das Kraftbeaufschlagungselement 14 durch ein gemeinsames Formteil 22 gebildet, das entlang der Eintreibrichtung 18 verschiebbar am Grundkörper 10 gehalten ist. Das Formteil 22 ist dabei vorzugsweise aus Metall und/oder Kunststoff gebildet und weist einen Einschnürabschnitt 24 auf, in dem sich der Querschnitt des Formteils 22 ändert. Der Einschnürabschnitt 24 kann hierzu wahlweise ringförmig oder mehreckig eingeschnürt sein, wie beispielsweise entsprechend der Anzahl der Stützstreben 20.
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In der in 2 dargestellten Einklappstellung ist das Formteil 22 mit dem daran ausgebildeten Erdspieß 12 und dem Kraftbeaufschlagungselement 14 relativ zum Grundkörper 10 in einer Längsposition angeordnet, in der der Einschnürabschnitt 24 auf Höhe eines mit dem Grundkörper 10 verbundenen Drehgelenks 26 der einzelnen Stützstreben 20 positioniert ist. Benachbart zum Drehgelenk 26 formen die Stützstreben 20 jeweils eine Steuerungskontur 28 aus. Die Steuerungskontur 28 weist dabei einen geraden Anlegebereich 30 auf, der in den Einschnürabschnitt 24 hineinragt, wodurch die Stützstreben 20 in der Einklappstellung insgesamt im Wesentlichen parallel zum Grundkörper 10 und dadurch platzsparend gehalten werden können. Dabei können die Stützstreben 20, beispielsweise durch Federkraft, zusätzlich in die Einklappstellung vorgespannt sein, um in dieser eine sichere platzsparende Anordnung der Stützstreben 20 zu gewährleisten (nicht dargestellt).
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Zum Verankern der Befestigungsvorrichtung 2 wird der Erdspieß 12 auf den betreffenden Untergrund 6 aufgesetzt und über das Kraftbeaufschlagungselement 14 mittels des Fußes 16 eingepresst. Hierbei verändert das Formteil 22 seine Längsposition gegenüber dem Grundkörper 10, wobei eine Querschnittsaufweitung 32 am Ende des Einschnürabschnittes 24 umlaufende Stellmittel 34 bildet, die, gemäß 3, jeweils gegen einen abgeschrägten Anlegebereich 36 der Steuerungskonturen 28 drücken. Hierdurch werden die Stützstreben 20 gleichzeitig um das jeweilige Drehgelenk 26 herum mit einem Drehmoment M beaufschlagt, das diese in die Stützstellung gemäß 4 verlagert.
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In dieser Stützstellung gemäß 4 liegen nun die abgeschrägten Anlegebereiche 36 an dem Formteil 22 an, wodurch die Stützstreben 20 zur Bodenseite B hin schräg vom Grundkörper 10 abstehen. Durch weitere Krafteinwirkung am Kraftbeaufschlagungselement 14 dringt der Erdspieß 12 dabei weiter in Eintreibrichtung 18 in den Untergrund 6 ein bis die Stützstreben 20 an diesem aufliegen und die Befestigungsvorrichtung 2 die in 1 dargestellte Position einnimmt.
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Das an dem Grundkörper 10 angebrachte rohr-, stil- oder stangenförmige Element 4 kann nun auch bei weichem Untergrund 6 mittels der Stützstreben 20 stabil gegen Kippen gesichert werden, wie beispielsweise im Falle eines Sonnenschirmes, der an einem sandigen- beziehungsweise kiesigen Untergrund 6 eines Strandes oder in der Rasenfläche eines Gartens befestigt wird.
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Es wird darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Elemente und Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstandes untereinander austauschbar beziehungsweise kombinierbar sind, sofern ein Austausch oder eine Kombination derselben aus technischen Gründen nicht ausgeschlossen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011106843 U1 [0002]