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Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Außenreinigung von Fahrzeugen, insbesondere von Schienenfahrzeugen.
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Herkömmlicherweise werden Schienenfahrzeuge an vorgegebenen Plätzen außengereinigt, an denen die benötigte Infrastruktur vorgehalten wird. Immer kürzere Standzeiten und wechselnde Abstellungen der Fahrzeuge führen dazu, dass die flexible Ausführung der Außenreinigung unabhängig, oder weniger abhängig von festen Reinigungsplätzen notwendig wird. Dadurch ergibt sich die weitere Problematik der Ausführung solcher Arbeiten bei Dunkelheit und/oder Schlechtwetter inkl. Frostperioden.
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Die Erfindung schlägt vor, die Außenreinigung der Fahrzeuge einerseits innerhalb eines mobilen, am (Schienen-)Fahrzeug lösbar zu montierenden Zeltaufbaus, und andererseits unter Verwendung eines Reinigungsmittel-Aufbereitungssystems durchzuführen, wie in den beiden unabhängigen Ansprüchen angegeben. Dadurch ist es ermöglicht, weitgehend unabhängig von lokal vorhandener Infrastruktur und von äußeren Umständen wie Tageszeit und Witterung Reinigungsarbeiten an der Fahrzeug-Außenhaut durchzuführen.
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Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Ausgestaltung des Arbeitsraums als lösbar am Fahrzeug-Außenmantel und am Untergrund befestigbare, und dadurch mobile Zeltkonstruktion ermöglicht es, die anfallenden Arbeiten unabhängig von vorhandenen Gebäuden und trotzdem weitgehend unabhängig von Tageszeit und Witterung durchzuführen. Die Aufarbeitung der verwendeten Reinigungsmittel vor Ort und parallel zu den Arbeiten unterstützt dies durch eine Verringerung des Reinigungsmittelbedarfs auf tragbare Mengen. Für etwaigen Strombedarf kann eine handelsübliche Starterbatterie eingesetzt werden.
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Nach der erfolgten Reinigung kann eine Aufbereitung der Fahrzeug-Außenhaut erfolgen, also beispielsweise der Auftrag einer Schutzschicht gegen erneute Verschmutzung, und/oder ein Abblasen etwaiger Tropfenansammlungen. Im letzteren Fall kann zweckmäßigerweise Druckluft eingesetzt werden.
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Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. Hierbei zeigt:
- 1 eine Zeltkonstruktion, wie sie bei den erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird; und
- 2 eine schematische Darstellung einer Reinigungsmittel-Aufbereitungsvorrichtung, wie sie bei den erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird.
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Die Zeltkonstruktion 1 gemäß 1 beinhaltet eine Zeltkomponente 3, ein Gerüstprofil 5 mit mindestens einem Magnetfuß 7 zur Befestigung am Schienenkopf 9, und ein oder mehrere Magnetbänder zur Befestigung an der Fahrzeug-Außenhaut 11. Mit diesen Komponenten ist es ermöglicht, die Zeltkomponente ohne ein festes Gestänge aufzustellen und es mittels des wenigstens einen Magnetfußes an der Schiene und mittels des wenigstens einen Magnetbandes 13 lösbar am Fahrzeug zu befestigen. Die Zeltkomponente kann aus Gewebekunststoff oder dergleichen bestehen. Die Kanten 15 der Zeltkomponente 3 können miteinander verbundene Schläuche 17 enthalten, die mit Druckluft beaufschlagt werden können, so dass sich die Zeltkomponente 3 selbsttätig aufstellt. Das Gerüstprofil 5 zur Befestigung an der Schiene 9 kann aus Aluminium bestehen. Die Druckluftversorgung ist nicht eigens dargestellt.
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Die Reinigungsmittel-Aufbereitungsvorrichtung 10 beinhaltet eine Auffangeinheit 12, die mit einem Schlauch oder dergleichen an eine Reinigungskomponente (nichtdargestellt) angeschlossen ist, eine der Auffangeinheit 12 nachgeschaltete Filtereinheit 16, eine UV-Kläreinheit 18, die mittels einer Pumpe mit der Filtereinheit 16 verbunden ist, einen Reinigungsmittel-Vorratsbehälter 22, in den das aufbereitete Reinigungsmittel zurückgeführt wird und von dem die Reinigungskomponente über einen weiteren Schlauch 14 mit frischem oder aufbereitetem Reinigungsmittel versorgt wird, und ein Gehäuse oder Gestell 24, in dem die verschiedenen Komponenten und Einheiten derart angeordnet sind, dass sie austauschbar sind. Die Pumpen und die UV-Kläreinheit sind über eine mobile Stromquelle, z. B. eine herkömmliche Starterbatterie, mit der für den Betrieb erforderlichen Spannung versorgt. Dadurch kann die Vorrichtung mobil und autark eingesetzt werden. Die Behälter für das Reinigungsmittel können als vorzugsweise einzeln tragbare Kanister ausgebildet sein. Zudem kann zwischen den Behältern für das Reinigungsmittel, vor allem dem Reinigungsmittel-Vorratsbehälter 22, und dem Gehäuse bzw. Gestell eine Wärmedämmung angeordnet sein, beispielsweise in Form einer Wärmeschutzfolie.
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Die Reinigungskomponente kann eine angetriebene Bürstenwalze beinhalten. Dabei kann der Antrieb motorisch oder durch Flüssigkeitsstrahl erfolgen. Ferner kann die Reinigungskomponente eine Abstreifplatte beinhalten, gegen die die Bürstenfasern bei der angetriebenen Rotation gedrückt werden, um Reinigungsmittel abzugeben, welches dann zur Auffangeinheit 12 geführt wird. Die jener nachgeschaltete Filtereinheit 16 kann Filterschwämme und/oder -röhren 26 und einen oder mehrere Filterräume beinhalten. Beispielsweise kann das verunreinigte Reinigungsmittel durch einen Vorfilterraum 28 mit einem Engstellensystem 38 über Steigrohre 32 in einen Filterraum 30 gedrückt werden, wobei der Vorfilterraum Ablagerungsräume für große bzw. schwere Partikel aufweist. Die Filterschwämme bzw. -röhren können wiederverwertbar ausgebildet sein. Die UV-Kläreinheit entnimmt Reinigungsmittel aus einem Zwischen-Filterraum 36 mittels einer Zirkulationspumpe, entkeimt es und führt es in den Vorfilterraum zurück. Vom Zwischen-Filterraum gelangt das saubere Reinigungsmittel dann über eine Zuleitung 40 wieder in den Vorratsbehälter 22.
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Die Stromversorgung beinhaltet eine Batterie, ein Hauptrelais und eine Ladeeinheit.
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Das Gehäuse bzw. Gestell 24 besteht z. B. aus einem individuellen Alu-Profil-System. Vorzugsweise ist das Gestell berädert (z. B. 1- bis 4-fach) und ggf. elektromotorisiert, in welchem Fall eine Fahrstrom-Steuerung und ggf. eine Lenkung vorgesehen ist.
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Der Innenraum des Gehäuses 24 kann mit Heizmatten 34 oder dergleichen beheizt sein, so dass auch das im Kreislauf befindliche Reinigungsmittel auf einer für den Reinigungszweck günstigen Temperatur und vor allem fließfähig gehalten wird. Dazu ist es zweckmäßig, eine Temperatur-Steuerung oder -Regelung vorzusehen, die eine Vorwahl der gewünschten Reinigungsmittel-Temperatur ermöglicht. Es ist möglich, z. B. im Rücklauf und/oder im oder am Reinigungskopf einen Temperatursensor anzuordnen, der die Ist-Temperatur erfasst, so dass eine Regelung diese an eine vorgewählte Soll-Temperatur angleicht. Ferner kann eine Vorwahlmöglichkeit für die Drehzahl der Bürstenwalze vorgesehen sein, um es dem Benutzer zu ermöglichen, je nach Art und Grad der Verschmutzung diese Drehzahl daran anzupassen. Es ist zweckmäßig, auch eine Anzeige für den Ladezustand der Batterie vorzusehen.
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Als Reinigungsmittel kommen hauptsächlich solche auf Wasserbasis und/oder auf Basis von Lösungsmittelgemischen (z. B. gemäß
DE 20 2014 008 642 U1 ) in Betracht, wobei letztere sich besonders bei Verschmutzungen mit Graffiti bewährt haben. Da das Reinigungsmittel im Kreislauf geführt wird und die Zeltkonstruktion überall geschlossen oder verschließbar ist, und zwar durch die Magnetbänder
13 auch nach oben hin, und stirnseitig, also in Längsrichtung des Schienenfahrzeugs, durch mit verschließbaren Schlitzen
19 (z. B. in T- oder Doppel-T-Anordnung) versehene Folien oder Planen, kann kein Reinigungsmittel nach außerhalb dringen. Mehrere nebeneinander gestellte Zelt-Segmente sind dadurch auch durchgängig begehbar.
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Die vorstehende Beschreibung der Ausführungsformen ist als beispielhaft und nicht beschränkend zu verstehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202014008642 U1 [0014]