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Technisches Gebiet
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Intraokularlinsen-Injektor mit einer Hohlnadel und einem Aufnahmeteil für eine Intraokularlinse. Die Hohlnadel weist an einem ersten Ende eine Einstechspitze auf. Das erste Ende ist in Richtung der Längsachse der Hohlnadel betrachtet dem Aufnahmeteil abgewandt. Die Einstechspitze weist eine Öffnung auf. Die Öffnung ist in einer Schrägfläche ausgebildet. Die Schrägfläche ist geneigt zu einer Ebene, die sich senkrecht zur Längsachse erstreckt. Diese Öffnung ist umlaufend um die Längsachse durch eine Ringfläche begrenzt.
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Stand der Technik
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Bekannt sind Intraokularlinsen-Injektoren, die eine Hohlnadel, ein Aufnahmeteil für die Intraokularlinse, eine Aufnahmeröhre für einen Schubkolben und den darin axial geführten Schubkolben aufweisen. Bei bekannten Ausführungen ist es vorgesehen, dass die Kanüle beziehungsweise die Hohlnadel aus Kunststoff hergestellt wird. Es ist möglich, dass die Hohlnadel an ihrem vorderen ersten Ende mit einem Schrägschnitt versehen wird. Die genaue Fertigung eines solchen Schrägschnittes kann sehr zeitaufwändig sein. Bei herkömmlichen Ausgestaltungen ist dieser Schrägschnitt in eine Ebene ausgebildet. Dies bedeutet, dass sowohl die Fläche der Öffnung der Einstechspitze als auch die Ringfläche, die die Öffnung umfangsseitig begrenzt, vollständig in einer Ebene ausgebildet sind. Dadurch ergeben sich an Kantenrändern dieser Ringfläche spitze Übergänge. Beim Herstellen dieser Hohlnadel aus Kunststoff können dabei gerade an dieser Ringfläche Grate und Einrisse entstehen. Diese Grate und Einrisse sind jedoch zu vermeiden beziehungsweise zu entfernen, da es beim Ausschieben der Intraokularlinse aus dieser Öffnung mittels des Schubkolbens zu einer Beschädigung der Intraokularlinse durch diese Grate und Einrisse kommen kann. Ebenso ist es möglich, dass diese Einstechspitze, die bestimmungsgemäß zum Einführen in das Auge vorgesehen ist, aufgrund dieser Grate und Einrisse auch eine Verletzung am Auge hervorruft. Nach dem Herausziehen aus der Einführöffnung am Auge verheilt eine solche Inzision schlecht.
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In dem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, dass Hohlnadeln im medizinischen Bereich vielfältig bekannt sind und unterschiedlichste Verwendung haben. Gerade aufgrund dieser Tatsache sind solche Hohlnadeln materiell als auch bezüglich der Form der Einstechspitze unterschiedlich ausgebildet. Gerade das ist auch ein wesentlicher Grund, warum nicht jegliche Hohlnadel für jegliche medizinische Anwendung verwendet werden kann. So sind beispielsweise aus der
WO 92 / 05 816 A1 Hohlnadeln bekannt, bei welchen eine Einstechspitze mit ihrer Öffnung und ihrer die Öffnung umgebenden Ringflächen nicht in einer Ebene ausgebildet sind. Teilbereiche dieser Ringfläche sind dort schmelzgerundet ausgebildet. Eine derartige Hohlnadel ist jedoch für die Verwendung bei einem Intraokularlinsen-Injektor sowohl von der materiellen Ausgestaltung als auch von der Dimensionierung nicht geeignet. Da bei dem Implantieren von Intraokularlinsen ein minimalinvasiver Eingriff vorliegt und somit am Auge nur ein minimaler Schnitt beziehungsweise eine minimale Inzision erzeugt ist, sind derartige Hohlnadeln, insbesondere an ihrer Einstechspitze, sehr klein dimensioniert. Dies ist bei den Ausführungen der
WO 92 / 05 816 A1 nicht der Fall.
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Darüber hinaus sind auch aus der
CH 253 593 A der
US 2 717 599 A und der
US 3 064 651 A Hohlnadeln bekannt. Auch dort ist aufgrund der materiellen Ausgestaltung und der Dimensionierung ein anderes Verwendungsgebiet als in der Intraokularlinsenimplantation vorgesehen. Auch für diese Hohlnadeln gilt daher das zur
WO 92/05816 Gesagte.
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Aus der
EP 2 166 985 B1 ist ein viskoelastischer Applikator für eine Vorrichtung zum Einsetzen von Intraokularlinsen bekannt. Des Weiteren ist aus der
WO 2015 / 105 162 A1 eine Hohlnadel für einen Injektor bekannt.
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Darstellung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Intraokularlinsen-Injektor zu schaffen, mit dem eine Augenoperation mit geringer Komplikationsrate möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Intraokularlinsen-Injektor gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Intraokularlinsen-Injektor mit einer Hohlnadel aus Kunststoff und mit einem Aufnahmeteil für eine Intraokularlinse, wobei die Hohlnadel eine Längsachse aufweist und entlang der Längsachse betrachtet ein vorderes erstes Ende aufweist, welches dem Aufnahmeteil abgewandt ist. An dem ersten Ende ist eine Einstechspitze zum Einstechen in ein Auge ausgebildet. Die Einstechspitze weist eine Öffnung auf, die in einer Fläche ausgebildet ist, die schräg zu einer Ebene, die senkrecht zur Längsachse gelegt ist, orientiert ist. Die Öffnung ist durch eine umlaufende Ringfläche der Einstechspitze begrenzt. Die Ringfläche ist in Umlaufrichtung um die Längsachse kantenfrei ausgebildet. In einer Querschnittsebene der Hohlnadel, in der sich die Längsachse erstreckt, ist ein erster Konturenrand der Ringfläche enthalten, durch welchen eine Dicke der Wand der Hohlnadel definiert ist. In dieser Querschnittsebene ist ein zweiter Konturenrand der Ringfläche enthalten, durch welchen eine Dicke der Wand der Hohlnadel definiert ist.
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In der Querschnittsebene ist insbesondere eine Sichtkante eines Verbindungs-Konturenrands der Ringfläche enthalten, die einerseits mit dem ersten Konturenrand und andererseits mit dem zweiten Konturenrand in der Darstellung in der Querschnittsebene verbunden ist.
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Die Ringfläche ist uneben ausgebildet ist. Zumindest der erste Konturenrand der gesamten Ringfläche mündet in dieser Querschnittsebene in einem Winkel größer 0° und kleiner 180° an die Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands und/oder zumindest der zweite Konturenrand der gesamten Ringfläche mündet in dieser Querschnittsebene in einem Winkel größer 0° und kleiner 180° an die Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands. Insbesondere ist über die gesamte Umlauflänge der Ringfläche um die Längsachse die Ausgestaltung der Konturenränder sowie an dem ersten Konturenrand oder dem zweiten Konturenrand in der jeweiligen Querschnittsebene betrachtet.
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Bei einem anderen unabhängigen Aspekt der Erfindung ist im Unterschied zu dem oben genannten Aspekt die Hohlnadel nicht aus Kunststoff. Bei dieser Ausführung ist die Ringfläche uneben ausgebildet. Bei diesem Ausführungsbeispiel mündet der erste Konturenrand in dieser Querschnittsebene in einem Winkel größer 0° und kleiner 180° an die Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands und der zweite Konturenrand mündet in dieser Querschnittsebene in einem Winkel größer 0° und kleiner 180° an die Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands.
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Es ist vorgesehen, dass der erste Konturenrand entlang der Längsachse betrachtet ein axial vorderster Konturenrand ist. Es ist vorgesehen, dass der zweite Konturenrand entlang der Längsachse betrachtet ein axial hinterster Konturenrand ist. Dies bedeutet, dass der vorderste Konturenrand die axial am weitesten vorne liegende Stelle der Ringfläche ist. Dies bedeutet auch, dass der hinterste Konturenrand die axial am weitesten hinten liegende Stelle der Ringfläche ist. Die Querschnittsebene ist bei diesem Beispiel so gelegt, dass sie durch diese axial am weitesten voneinander entfernt ausgebildeten Konturenränder gelegt ist.
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Insbesondere ergibt sich somit ein Verlauf der Konturenränder, der am Übergang zwischen einem ersten und/oder zweiten Konturenrand zum Verdingungs-Konturenrand in dieser betrachteten Querschnittsebene einen Knick aufweist. Insbesondere ist der erste Konturenrand im Vergleich zum Verbindungs-Konturenrand und in Bezug zur Längsachse nach außen abgeknickt. Der erste Konturenrand ist diesbezüglich somit von der Längsachse weg geknickt. Der zweite Konturenrand ist diesbezüglich somit von der Längsachse weg geknickt. Die Konturenränder sind in der Querschnittsebene als Linien dargestellt.
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Durch eine derartige Ausgestaltung werden scharfe Kanten beziehungsweise Grate und Einrisse an der Einstechspitze vermieden. Durch die spezifische Formgebung der Ringfläche können Grate an der Ringfläche zumindest deutlich reduziert werden. Die eingangs genannten Probleme können somit zumindest deutlich reduziert werden.
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Weitere unabhängige Aspekte der Erfindung betreffen auch eine Hohlnadel, wie sie oben für einen Intraokularlinsen-Injektor erläutert wurde. Damit ist eine Hohlnadel auch als Gegenstand offenbart, welcher unabhängig von dem Intraokularlinsen-Injektor zu verstehen ist. Vorteilhafte Ausführungen der Hohlnadel sind im Nachfolgenden besch rieben.
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Insbesondere bei einer Ausgestaltung der Hohlnadel aus Kunststoff, insbesondere als Spritzgussbauteil, treten mit der Erfindung wesentliche Vorteile auf. Ein Spritzgussbauteil kann einfach und dennoch sehr exakt in seiner Form hergestellt werden. Durch die Ausgestaltung aus Kunststoff kann es auch sehr gewichtsreduziert hergestellt werden. Ebenso lässt sich durch das Spritzgießen eine sehr filigrane Hohlnadel herstellen, die dennoch sehr formpräzise gestaltet werden kann. Dadurch ist eine derartige Hohlnadel besonders tauglich für die Verwendung bei einem Intraokularlinsen-Injektor. Durch die spezifische Geometrie der Ringfläche lässt sich bereits beim Herstellungsprozess, insbesondere beim Spritzgießen, das Auftreten von unerwünschten Graten im Bereich dieser Ringfläche vermeiden oder zumindest deutlich reduzieren. Gerade der axial vorderste Konturenrand und/oder der axial hinterste Konturenrand dieser Ringfläche ist durch diese spezifische Formgebung der Erfindung im Hinblick auf die eingangs genannten Probleme verbessert. Gerade an diesen Stellen kann somit deutlich verbessert das Auftreten von unerwünschten Graten vermieden werden. Ein Einreißen dieser Konturen und Ränder an diesen spezifischen axialen Positionen der Ringfläche kann dadurch deutlich reduziert werden. Darüber hinaus ist eine derartige Formgebung der Einstechspitze auch leicht entformbar. Ein nachträgliches Entgraten, beispielsweise durch Schneidvorrichtungen oder Schleifvorrichtungen ist nicht mehr erforderlich oder deutlich reduziert.
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Insbesondere weist diese Ausgestaltung Vorteile gegenüber einer Hohnadel auf, die zunächst gefertigt wird und nachträglich durch einen Schmelzvorgang an spezifischen Stellen aufgeschmolzen wird. Ein derartiges Aufschmelzen ist ein zusätzlicher Fertigungsschritt, der einerseits die Kosten erhöht, andererseits die Fehlerquelle erhöht und gegebenenfalls zu unpräzisen Formveränderungen führt.
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Durch die vorgeschlagene Ausgestaltung der Formgebung der Einstechspitze ist eine gratfreie Ringfläche, die die Öffnung begrenzt, einfacher ermöglicht. Dies ist insbesondere bei einem Spritzgussbauteil auch sehr einfach herstellbar. Eine Hohlnadel, bei der in einem derartigen Schrägschnitt, welcher die Einstechspitze bildet, sowohl die Öffnung als auch die Ringfläche in einer Ebene liegt, hat zwar den Vorteil, dass der vorderste Konturenrand scharf ist, da er im Querschnitt spitz zuläuft. Er weist gerade deswegen jedoch die oben genannten wesentlichen Nachteile auf. Durch die vorgeschlagene Geometrie der Hohlnadel werden die Grate reduziert. Dies ist ein größerer Vorteil, als gegebenenfalls ein reduzierteres Ausbilden einer scharfen Kante an dem vordersten Konturenrand. Auch mit der vorgeschlagenen neuen Geometrie der Ringfläche, insbesondere an dem vordersten Konturenrand und/oder an dem hintersten Konturenrand, ist ein einfaches und sicheres Einstechen der Einstechspitze in das jeweilige Medium, insbesondere das Auge, ermöglicht. Eine derartige Geometrie scheint zunächst im Vergleich zu einer scharfkantigen Ausgestaltung des vordersten Konturenrands und/oder des hintersten Konturenrands nachteilig zu sein. Wie jedoch die Verwendungspraxis gezeigt hat, gelingt das Einführen in das Auge im Vergleich zur herkömmlichen Geometrie der Einstechspitze mit geringerer Komplikationsrate. Da ein Intraokularlinsen-Injektor ein Einwegprodukt ist, was bedeutet, dass er nur für eine Operation an einem einzigen Patienten verwendet wird, ist auch die Ausgestaltung aus Kunststoff vorteilhaft. Eine materielle Ausgestaltung aus Metall ist weder erforderlich noch gewünscht.
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Die Hohlnadel ist vorzugsweise als Spritzgussbauteil ausgebildet. Dadurch ist sie einfach und schnell herzustellen. Sie kann mit geringem Gewicht und dennoch sehr formpräzise, insbesondere im Bereich der Einstechspitze, hergestellt werden.
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In einem Ausführungsbeispiel mündet der axial hinterste Konturenrand in einem stumpfen Winkel an den Verbindungs-Konturenrand. Auch dies ist in der Längsquerschnittsebene betrachtet. Dort ist die Sichtkante des Verbindungs-Konturenrandes als Linie enthalten.
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In einem Ausführungsbeispiel ist der axial hinterste Konturenrand über seine gesamte Länge in der Querschnittsebene betrachtet geradlinig ausgebildet. Insbesondere ist er über seine gesamte Länge senkrecht zur Längsachse orientiert.
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Es kann vorgesehen sein, dass der axial hinterste Konturenrand in einem alternativen Ausführungsbeispiel zumindest bereichsweise gekrümmt ausgebildet ist. Auch dies ist in der Querschnittsebene betrachtet.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der axial vorderste Konturenrand in einem stumpfen Winkel oder in einem spitzen Winkel an den Verbindungs-Konturenrand beziehungsweise der Sichtkante in der Querschnittsebene mündet. Auch dies ist in der Querschnittsebene betrachtet. Der axial vorderste Konturenrand kann in einem Ausführungsbeispiel über seine gesamte Länge geradlinig ausgebildet sein. Auch dies ist in der Querschnittsebene betrachtet. Der axial vorderste Konturenrand kann über seine gesamte Länge, in der Querschnittsebene betrachtet, senkrecht zur Längsachse orientiert sein.
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In einer alternativen Ausführung kann auch der axial vorderste Konturenrand zumindest bereichsweise gekrümmt ausgebildet sein. Auch dies ist in der Querschnittsebene betrachtet.
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In einem Ausführungsbeispiel bemessen sich beziehungsweise erstrecken sich der vorderste Konturenrand und der hinterste Konturenrand jeweils zwischen einer Ringflächenaußenkante beziehungsweise einer radial äußeren Ringflächenkante der Ringfläche und einer Ringflächeninnenkante beziehungsweise einer radial inneren Ringflächenkante der Ringfläche. Durch diese Ringflächenaußenkante und die Ringflächeninnenkante ist die Ringfläche in einer Richtung senkrecht zur Längsachse betrachtet begrenzt. Die Ringflächenaußenkante ist weiter beabstandet zur Längsachse als die Ringflächeninnenkante.
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Die in den Unterlagen angegebenen konkreten Werte von Parametern und Angaben zu Verhältnissen von Parametern bzw. Parameterwerten zur Definition von Ausführungsbeispielen der Augenlinse sind auch im Rahmen von Abweichungen, beispielsweise aufgrund von Messfehlern, Systemfehlern, DIN-Toleranzen etc. als vom Rahmen der Erfindung mit umfasst anzusehen, wodurch auch Erläuterungen, die sich auf im Wesentlichen entsprechende Werte und Angaben beziehen darunter zu verstehen sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen, insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungen, als offenbart anzusehen, die über die in den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder abweichen.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Intraokularlinsen-Injektors;
- 2a eine Seitenansicht einer aus dem Stand der Technik bekannten Hohlnadel für einen Intraokularlinsen-Injektor;
- 2b eine Querschnittsansicht der Hohlnadel gemäß 2a;
- 3a eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Hohlnadel für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Intraokularlinsen-Injektors;
- 3b eine Querschnittsansicht der Hohlnadel gemäß 3a;
- 4a eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Hohlnadel für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Intraokularlinsen-Injektors;
- 4b eine Querschnittsansicht der Hohlnadel gemäß 4a;
- 5a eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Hohlnadel für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Intraokularlinsen-Injektors;
- 5b eine Querschnittsansicht der Hohlnadel gemäß 5a;
- 6a eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Hohlnadel für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Intraokularlinsen-Injektors; und
- 6b eine Querschnittsansicht der Hohlnadel gemäß 6a.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Intraokularlinsen-Injektors 1 gezeigt. Der Intraokularlinsen-Injektor 1 weist eine Hohlnadel 2 auf. Die Hohlnadel 2 ist ein frontseitiges, röhrenartiges Endbauteil des gesamten Intraokularlinsen-Injektors 1. Dies ist entlang einer Längsachse A des Intraokularlinsen-Injektors 1 zu verstehen. Die Hohlnadel 2 ist bestimmungsgemäß zum bereichsweisen Einführen in ein Auge ausgebildet. Der Intraokularlinsen-Injektor 1 weist des Weiteren ein Aufnahmeteil 3 für eine Intraokularlinse auf. In diesem Aufnahmeteil 3 kann die Intraokularlinse direkt oder durch eine zusätzliche Kassette deponiert werden. Das Aufnahmeteil 3 ist mit der Hohlnadel 2 verbunden. Darüber hinaus weist der Intraokularlinsen-Injektor 1 eine Aufnahmeröhre 4 auf. In dieser Aufnahmeröhre 4 ist ein Kolben 5 des Intraokularlinsen-Injektors 1 axial verschiebbar gelagert. Mit dem Kolben 5 kann die Intraokularlinse aus dem Aufnahmeteil 3 in die Hohlnadel 2 eingeschoben werden und von dort aus einer Öffnung einer Einstechspitze der Hohlnadel 2 ausgeschoben werden.
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In 2a ist eine Hohlnadel 2' gezeigt, die aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Hohlnadel 2' weist eine Längsachse A' auf. An einem vorderen Ende 21' der Hohlnadel 2' ist eine Einstechspitze 22' ausgebildet. Die Einstechspitze 22' ist bestimmungsgemäß zum Einführen in das Auge ausgebildet. Die Einstechspitze 22' weist eine Öffnung 23' auf. Darüber hinaus weist die Einstechspitze 22' eine Ringfläche 24' auf. Die Ringfläche 24' ist vollständig umlaufend um die Längsachse A' ausgebildet. Sie begrenzt die Öffnung 23'. In 2b ist in einem vertikalen Querschnitt die Hohlnadel 2' gezeigt. Dieser vertikale Querschnitt ist so gelegt, dass in dieser Querschnittsebene die gesamte Längsachse A' verläuft. Wie in 2b zu erkennen ist, erstreckt sich die gesamte Fläche der Öffnung 23' als auch die gesamte Ringfläche 24' vollständig in einer gemeinsamen Ebene. Diese Ebene ist schräg zu einer Ebene orientiert, die senkrecht zur Längsachse A' orientiert ist. Dadurch ist ein vorderster Konturenrand 25' der Ringfläche 24' spitz zulaufend. Darüber hinaus ist ein axial hinterster Konturenrand 26' der Ringfläche 24' zur Öffnung 23' hin spitz zulaufend. Durch diese Geometrien, insbesondere der Konturenränder 25' und 26' bilden sich bei der Herstellung der Hohlnadel 2' Grate. Dies kann zu den eingangs geschilderten Nachteilen führen.
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In 3a ist eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Hohlnadel 2 gezeigt. Die Hohlnadel 2 ist hier Bestandteil eines Ausführungsbeispiels eines Intraokularlinsen-Injektors 1. Die Hohlnadel 2 weist ein erstes Ende 6 auf. Die Hohlnadel 2 weist eine Längsachse A auf. Die Längsachse A ist insbesondere auch die Längsachse des Intraokularlinsen-Injektors 1. Die Hohlnadel 2 weist ein zweites Ende 7 auf. Das zweite Ende 7 ist, entlang der Längsachse A betrachtet, dem ersten Ende 6 gegenüberliegend. Im Zustand, in dem die Hohlnadel 2 an dem Intraokularlinsen-Injektor 1 angeordnet ist, ist das zweite Ende 7 dem Aufnahmeteil 3 zugewandt und das erste Ende 6 dem Aufnahmeteil 3 abgewandt. Das erste Ende 6 weist eine Einstechspitze 8 auf. Die Einstechspitze 8 ist bestimmungsgemäß zum Einstechen in ein Auge vorgesehen. Die Einstechspitze 8 ist durch eine Schräge 9 der Hohlnadel 2 an diesem ersten Ende 6 gebildet. Die Einstechspitze 8 weist eine Öffnung 10 auf. Die Öffnung 10 ist durch eine Ringfläche 11 umfangsseitig begrenzt. Die Ringfläche 11 ist die Frontfläche beziehungsweise Stirnfläche der Hohlnadel 2. Die Ringfläche 11 ist um die Längsachse A vollständig umlaufend ausgebildet. Die Ringfläche 11 weist in Bezug zur Längsachse A eine äußere Ringflächenkante 12 sowie eine innere Ringflächenkante 13 auf. Durch diesen radialen Abstand zwischen der äußeren Ringflächenkante 12 und der inneren Ringflächenkante 13 ist das Ausmaß der Ringfläche 11 in Richtung senkrecht zur Längsachse A definiert.
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Die Ringfläche 11 ist uneben ausgebildet. Dies bedeutet, dass ihre gesamte vollständige Fläche nicht in einer Ebene ausgebildet ist. Vielmehr ist die gesamte Ringfläche 11 eine dreidimensional geformte Fläche.
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Die Ringfläche 11 weist in Richtung der Längsachse A betrachtet eine hinterste Ringflächenstelle 14 auf. Darüber hinaus weist die Ringfläche 11 eine in Richtung der Längsachse A betrachtet vorderste Ringflächenstelle 15 auf. Im Ausführungsbeispiel sind diese beiden Ringflächenstellen 14 und 15 um 180° zueinander versetzt.
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Die Ringfläche 11 ist radial insbesondere durch die Dicke d der Wand der Hohlnadel 2 an diesem ersten Ende 6 definiert.
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In 3b ist die Hohlnadel 2 in einer spezifischen Querschnittsebene gezeigt. Es ist ein Vertikalschnitt dargestellt. In dieser Schnittebene verläuft auch die Längsachse A über ihre gesamte Länge. Die Einstechspitze 8 am ersten Ende 6 ist gezeigt. In dieser spezifischen Querschnittsebene weist die Ringfläche 11 einen axial ersten Konturenrand 16 auf. Dieser ist im Ausführungsbeispiel und in der gewählten Querschnittsebene ein axial vorderster Konturenrand 16. Dieser axial vorderste Konturenrand 16 ist in der Querschnittsebene eine Linie, die sich über die Dicke d der Wand der Hohlnadel 2 erstreckt. Dieser axial vorderste Konturenrand 16 ist in der Querschnittsebene als Linie dargestellt und betrifft hier die vorderste Ringflächenstelle 15. Dieser axial vorderste Konturenrand 16 bemisst sich zwischen der äußeren Ringflächenkante 12 und der inneren Ringflächenkante 13. Des Weiteren ist in dieser Querschnittsebene ein zweiter Konturenrand 17 enthalten. Dieser ist in der gewählten Querschnittsebene ein in axialer Richtung betrachtet hinterster Konturenrand 17. Die in der Querschnittsebene gezeigte Linie dieses axial hintersten Konturenrands 17 bemisst sich ebenfalls zwischen der äußeren Ringflächenkante 12 und der inneren Ringflächenkante 13. Sie erstreckt sich ebenfalls über die Dicke der Wand der Hohlnadel 2. In der Querschnittsebene erstreckt sich zwischen diesem vordersten Konturenrand 16 und dem hintersten Konturenrand 17 eine Sichtkannte eines Verbindungs-Konturenrands 18. Der Verbindungs-Konturenrand 18 ist der Flächenbogen der Ringfläche 11, der außerhalb der Querschnittsebene verläuft und der sich zwischen den Ringflächenstellen 14 und 15 erstreckt. In der Querschnittsebene ist nur seine Sichtkante enthalten. Dieser Verbindungs-Konturenrand 18 mündet in der Querschnittsebene mit der Sichtkante direkt an den vordersten Konturenrand 16 einerseits und direkt an den hintersten Konturenrand 17 andererseits.
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Wie in 3a zu erkennen ist, ist die Ringfläche 11 in Umlaufrichtung um die Längsachse A kantenfrei ausgebildet. Dies bedeutet, dass in dieser Umlaufrichtung die Ringfläche 11 keinen abrupten Sprung beziehungsweise keine Stufe oder keinen Knick aufweist.
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Wie in 3b zu erkennen ist, bilden der vorderste Konturenrand 16 und die Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 in dieser Querschnittsebene keine gemeinsame gerade Linie. Der vorderste Konturenrand 16 mündet in einem Winkel α, der größer 0° und kleiner 180° ist, an den Verbindungs-Konturenrand 18. Insbesondere ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der vorderste Konturenrand 16 in einem stumpfen Winkel α zu der Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 orientiert. Der vorderste Konturenrand 16 ist im Vergleich zur Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 und in Bezug zur Längsachse A quasi nach außen geneigt. Ein Innenwinkel β zwischen der Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 und der Längsachse A ist kleiner als ein entsprechender Innenwinkel zwischen dem vordersten Konturenrand 16 und der Längsachse A.
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In einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der vorderste Konturenrand 16 vollständig geradlinig ausgebildet ist. In einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der vorderste Konturenrand 16 vollständig senkrecht zur Längsachse A orientiert ist. Dies bedeutet, dass in diesem Ausführungsbeispiel der genannte Innenwinkel zwischen dem vordersten Konturenrand 16 und der Längsachse A 90° beträgt.
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Bei dem in 3b gezeigten Ausführungsbeispiel ist der hinterste Konturenrand 17 in gerader Linie zu dem Verbindungs-Konturenrand 18 beziehungsweise zu dessen dargestellter Sichtkante. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass dieser hinterste Konturenrand 17 in einem Winkel größer 0° und kleiner 180° an die Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 mündet. In dieser Ausführung sind dann auch die Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 und der hinterste Konturenrand 17 nicht entlang einer gemeinsamen geraden Linie orientiert.
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Die Hohlnadel 2 ist einstückig aus Kunststoff ausgebildet. Sie ist insbesondere als Spritzgussbauteil ausgebildet.
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In 4a ist eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Hohlnadel 2 gezeigt. Wie in der spezifischen Querschnittsebene in der Darstellung gemäß 4b zu erkennen ist, ist bei diesem Ausführungsbeispiel der hinterste Konturenrand 17 in einem Winkel γ größer 0° und kleiner 180° zu Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 orientiert. Dieser Winkel γ ist insbesondere ein stumpfer Winkel. In einem Ausführungsbeispiel ist der hinterste Konturenrand 17 über seine gesamte Länge geradlinig ausgebildet. Insbesondere beträgt ein Innenwinkel zwischen der Längsachse A und dem hintersten Konturenrand 17 90°.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der vorderste Konturenrand 16 über seine gesamte Länge in gerader Fortsetzung der Linie der Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18. Dies bedeutet, dass bei diesem Ausführungsbeispiel der Winkel zwischen der Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 und dem vordersten Konturenrand 16 180° beträgt.
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In 5a ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hohlnadel 2 gezeigt. Auch sie ist insbesondere einstückig aus Kunststoff hergestellt, wie dies auch bereits bei anderen Ausführungsbeispielen vorteilhaft vorgesehen ist.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist, wie dies dann in der spezifischen Querschnittsebene gemäß 5b zu erkennen ist, sowohl der vorderste Konturenrand 16 als auch der hinterste Konturenrand 17 jeweils in einem Winkel α, γ größer 0° und kleiner 180° zur Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 orientiert. Die Konturenränder 16 und 17 können über ihre gesamte Länge jeweils geradlinig sein. Sie können insbesondere senkrecht zur Längsachse A orientiert sein. Zumindest für einen Konturenrand 16, 17 kann jedoch auch eine anderweitige Orientierung vorgesehen sein. Beispielsweise kann der Winkel α auch ein spitzer Winkel sein.
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Bei allen Ausführungsbeispielen kann auch vorgesehen sein, dass der vorderste Konturenrand 16 nicht vollständig geradlinig ausgebildet ist. Beispielsweise kann er bereichsweise gekrümmt ausgebildet sein. Insbesondere kann hier eine konvexe Krümmung vorgesehen sein. Der vorderste Konturenrand 16 kann zwischen der äußeren Ringflächenkante 12 und der inneren Ringflächenkante 13 vollständig gekrümmt sein, insbesondere konvex gekrümmt sein. Dadurch ist eine gewölbte Bogenform realisiert. Zusätzlich oder stattdessen kann auch der hinterste Konturenrand 17 in der gezeigten Querschnittsebene zumindest bereichsweise gekrümmt ausgebildet sein.
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Auch die Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18 ist in der jeweiligen Darstellung in der Querschnittsebene bereichsweise nicht-geradlinig ausgebildet. Dies ist beispielsweise in 4b und 5b zu erkennen.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Radius dieser gekrümmten Form des Konturenrands über die gesamte Umlauflänge der Ringfläche 11 gleich ist.
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In 6a ist in einer Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hohlnadel 2 gezeigt. In dieser Ausführung ist der vorderste Konturenrand 16 und der hinterste Konturenrand 17 in dieser Querschnittsebene gekrümmt ausgebildet, insbesondere konvex gekrümmt ausgebildet. Diese konvexe Krümmung erstreckt sich über die gesamte Länge eines Konturenrands 16, 17 zwischen der inneren Ringflächenkante 13 und der äußeren Ringflächenkante 12. Es kann vorgesehen sein, dass in der Darstellung in der Querschnittsebene gemäß 6b der Winkel α ein spitzer Winkel ist. Der Winkel γ ist insbesondere ein stumpfer Winkel. Insbesondere weist die Ringfläche 11 in Umlaufrichtung zumindest zwei verschiedene Stellen auf, an denen der Radius von den jeweiligen Konturenrändern im Vergleich zueinander unterschiedlich ist. Beispielsweise können diese unterschiedlichen Radien an dem vordersten Konturenrand 16 einerseits und dem hintersten Konturenrand 17 andererseits ausgebildet sein. Die Winkel α und γ gelten bei diesem Ausführungsbeispiel bezüglich einer Tangente an den gekrümmten Konturenrand 16, 17 und der Sichtkante des Verbindungs-Konturenrands 18. Die Tangente kann insbesondere an eine Stelle des jeweilig gekrümmten Konturenrandes 16, 17 gelegt werden, die zwischen dem Anmündungspunkt des Konturenrands 16, 17 an diese Sichtkannte und dem Maximum der Bogenform des konvex gekrümmten Konturenrands 16, 17 liegt.