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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mund-Nasen-Schutzmaske mit einer Mund-Nasen-Abdeckung und wenigstens einem daran befestigten Befestigungsmittel.
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Mund-Nasen-Schutzmasken sind vor allem im Gesundheitssektor unentbehrlich, um eine Übertragung von Krankheitserregern durch Sekrettröpfchen zu verhindern.
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Aus dem Stand der Technik sind Mund-Nasen-Schutzmasken bekannt, die aus ein oder mehreren Papier- oder Vlieslagen bestehen, die am Rand miteinander vernäht sind und durch seitlich angebrachte Bändchen oder Gummis am Kopf befestigt werden. Diese Mund-Nasen-Schutzmasken werden zumeist nach einmaligem Gebrauch entsorgt. Es müssen also ständig neue Mund-Nasen-Schutzmasken zur Verfügung stehen, was jedoch in Krisenzeiten, insbesondere wenn weltweit zeitgleich derartige Mund-Nasen-Schutzmasken erforderlich sind, nicht realisierbar ist.
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Wenn beispielsweise solche Mund-Nasen-Schutzmasken nicht in ausreichender Menge zeitnah verfügbar sind, kann man sich hilfsweise mit aus unterschiedlichen Stoffen, wie Geweben, herstellbaren Mund-Nasen-Schutztüchern bedienen. Diese können zwar gewaschen und dadurch mehrfach verwendet werden. Allerdings ist die Schutzwirkung solcher Mund-Nasen-Schutztücher sehr gering.
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Darüber hinaus sind im Stand der Technik Textilien, beispielsweise zur Herstellung von Duschvorhängen, bekannt, die mit Silberfäden durchzogen sind. Die aus den Silberfäden austretenden Silberionen töten Keime, insbesondere Bakterien ab, weshalb diese Textilien für den Einsatz im medizinischen und Pflegebereich von Vorteil sind.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mund-Nasen-Schutzmaske zur Verfügung zu stellen, die nicht nur einen wirksamen Schutz vor Krankheitserregern gewährleistet, sondern auch mehrfach benutzbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Mund-Nasen-Schutzmaske mit einer Mund-Nasen-Abdeckung und wenigstens einem daran befestigten Befestigungsmittel gelöst, bei der die Mund-Nasen-Abdeckung aus einem Lagenstapel ausgebildet ist, welcher wenigstens eine Vlieslage aufweist, die zwischen zwei Gewebelagen eingebettet ist, die mit Silber ummantelte Fäden aufweisen.
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Bei der vorliegenden Erfindung weist die Mund-Nasen-Abdeckung einen Sandwichaufbau auf. Dieser Sandwichaufbau ist zumindest dreilagig. Eine erste dieser Lagen ist einer der zwei Gewebelagen mit darin vorgesehenen, mit Silber ummantelten Fäden. Auf dieser ersten Lage befindet sich die wenigstens eine Vlieslage als zweite Lage. Auf dieser zweiten Lage befindet sich die zweite der zwei Gewebelagen mit darin vorgesehenen, mit Silber ummantelten Fäden.
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Wenigstens die zwei Gewebelagen sind an ihren Rändern miteinander verbunden, beispielsweise vernäht. Die Gewebelagen können jedoch auch anders verbunden, beispielsweise an ihren Rändern miteinander verschweißt sein. Die Vlieslage kann frei zwischen den zwei Gewebelagen liegen, kann jedoch auch am Rand mit wenigstens einer der zwei Gewebelagen vernäht sein.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, dass der Sandwichaufbau aus diesen wenigstens drei Lagen über seine Fläche hinweg einzelne oder eine Mehrzahl von Querverfestigungen, wie Nähten, aufweist.
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Die mit Silber ummantelten Fäden bestehen innen aus einem typischerweise flexiblen Fadenmaterial. Die auf dieses Fadenmaterial aufgebrachte Silberschicht ist sehr dünn. Die Dicke dieser Silberschicht kann beispielsweise in einem Bereich von 100 Nanometer bis 100 Mikrometer, vorzugsweise im Bereiche von 1 bis 50 Mikrometern, liegen. Die Silberschicht ist somit wesentlich dünner als der Durchmesser des Fadenmaterials, sodass die Flexibilität sowie die Verdrehungs- und Umwindungsfestigkeit des mit der Silberschicht ummantelten Fadens nicht bzw. nur sehr wenig beeinträchtigt ist. Die mit Silber ummantelten Fäden können daher ohne Weiteres in die Herstellung der Gewebelagen mit eingebunden werden. Außerdem bleiben die Gewebelagen trotz der Silbereinbindung relativ weich und garantieren somit, trotz dessen, dass sie sich jeweils außen an der Mund-Nasen-Schutzmaske befinden, ein angenehmes Tragen der Mund-Nasen-Schutzmaske.
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Die mit Silber ummantelten Fäden sind an ihrem Umfang entlang ihrer Längsausdehnung trotz der sehr dünnen Silberbeschichtung zu 100 % mit Silber bedeckt. Die Umgebungsfeuchtigkeit bewirkt eine Oxidation des Silbers, wodurch Silberionen freigesetzt werden. Diese Silberionen bewirken einen antimikrobiellen Schutz, insbesondere vor Bakterien. Die mit Silber ummantelten Fäden haben ein nahezu unbegrenztes Reservoir an Silber, mit dem solche Silberionen erzeugt werden können.
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Da sich bei der erfindungsgemäßen Mund-Nasen-Schutzmaske die Silber aufweisenden Gewebelagen auf beiden Seiten der Mund-Nasen-Abdeckung befinden, wird der antimikrobielle Schutz auf diesen beiden Seiten, also sowohl beim Einatmen als auch beim Ausatmen des Trägers der Mund-Nasen-Schutzmaske, garantiert. Die zwei Silber aufweisenden Gewebelagen erzeugen somit einen Doppelschutz. Die erfindungsgemäße Mund-Nasen-Schutzmaske bietet sowohl einen Schutz des Trägers der Mund-Nasen-Schutzmaske vor Dritten als auch Dritten vor dem Träger der Mund-Nasen-Schutzmaske.
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Als mit Silber ummantelte Fäden eignen sich insbesondere XStatic-Fäden der Firma Noble Fiber, bei welchen das Silber derart an das Fadenmaterial als Trägermaterial angebunden ist, dass Silber selbst nicht freigesetzt wird, sondern nur die Silberionen.
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Die Silberionen werden bei der erfindungsgemäßen Mund-Nasen-Schutzmaske permanent freigesetzt, sodass ein permanenter Schutz vor Mikroorganismen besteht.
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Das Silber hält auch nach einer Vielzahl von Waschgängen, selbst bei Temperaturen von 95 °C, an dem Fadenmaterial. Das Silber löst sich auch nicht von dem Fadenmaterial, wenn die erfindungsgemäße Mund-Nasen-Schutzmaske dampfsterilisiert wird, wobei Dampfsterilisationen typischerweise bei bis zu 140 °C durchgeführt werden.
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Die erfindungsgemäße Mund-Nasen-Schutzmaske kann entsprechend nach Gebrauch gewaschen und/oder sterilisiert und danach erneut verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Mund-Nasen-Schutzmaske ist sogar ohne Weiteres mit einem Sublimationstransferdruck bedruckbar, bei dem Temperaturen von bis zu 190 °C angewendet werden, ohne dass sich der Desinfektionsschutz, der durch die erfindungsgemäße Mund-Nasen-Schutzmaske zur Verfügung gestellt wird, verringert. So können beispielsweise für eine Kinderarztpraxis, in der Kinder oftmals Angst vor einem Arzt haben, der mit einer Mund-Nasen-Schutzmaske eine Untersuchung durchführt, Mund-Nasen-Schutzmasken mit fröhlicher Bedruckung hergestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Mund-Nasen-Schutzmaske erfüllt die Norm DIN EN 14683.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die mit Silber ummantelten Fäden mit mehr als 99%igem Silber versilberte Polyamid- oder Polyesterfäden.
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Diese mit Silber ummantelten Fäden eignen sich besonders für die textiltechnologische Verarbeitung, wobei das Silber besonders gut an dem Polyamid- oder Polyestermaterial haftet.
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Vorzugsweise sind die mit Silber ummantelten Fäden als Schussfäden oder als Schussfadenbündel in die jeweilige Gewebelage eingebunden.
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Dabei können die Schussfäden in Leinwandbindung in die jeweilige Gewebelage eingebunden sein. Es ist jedoch auch möglich, die mit Silber ummantelten Fäden quer zur Längsrichtung der jeweiligen Gewebelage, zum Beispiel in einem Winkel von 45°, in diese einzubinden.
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In praktischen Anwendungen sind die mit Silber ummantelten Fäden jeweils mit einem Abstand von maximal 5 mm voneinander in der jeweiligen Gewebelage vorgesehen.
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Der Abstand zwischen den mit Silber ummantelten Fäden sollte in bestimmten Ausführungsformen der Erfindung diesen Höchstabstand nicht übersteigen, um eine zuverlässige antimikrobielle Wirkung der versilberten Fäden über die Fläche der erfindungsgemäßen Mund-Nasen-Schutzmaske zur Verfügung stellen zu können. Typischerweise beträgt der Abstand zwischen den mit Silber ummantelten Fäden 3 mm bis 4 mm.
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Besonders leicht lässt sich durch die erfindungsgemäße Mund-Nasen-Schutzmaske atmen, wenn die Gewebelagen jeweils ein Flächengewicht in einem Bereich von 40 g/m2 bis 100 g/m2 aufweisen. Besonders bevorzugt liegt das Flächengewicht der Gewebelagen in einem Bereich zwischen 40 g/m2 und 70 g/m2, wie beispielsweise bei 56 g/m2.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die mit Silber ummantelten Fäden einen Anteil von 3 Gew.% bis 8 Gew.-% an dem Gesamtgewicht der jeweiligen Gewebelage aufweisen.
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Dieser Anteil schafft eine ausreichende Desinfektionswirkung. Beispielsweise beträgt der Anteil der mit Silber ummantelten Fäden an dem Gesamtgewicht der jeweiligen Gewebelage 5 %.
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Bei vorteilhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist die wenigstens eine Vlieslage aus Polyester und/oder Polyamid ausgebildet.
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Die wenigstens eine Vlieslage ist vorzugsweise ein Wirrvlies. Dadurch hat die Vlieslage besonders gute Filtereigenschaften.
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Um die jeweilige Vlieslage auch beim Gebrauch der erfindungsgemäßen Mund-Nasen-Schutzmaske gut in sich zusammenzuhalten, ist es sinnvoll, wenn die wenigstens eine Vlieslage verfestigt ist. Die Vlieslage kann beispielsweise wasserstrahlverfestigt sein. Es ist aber auch eine mechanische Verfestigung, wie eine Nadelverfestigung, oder eine Verfestigung mit Druckluft denkbar.
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Eine besonders gute Atmungsaktivität der erfindungsgemäßen Mund-Nasen-Schutzmaske ergibt sich, wenn die wenigstens eine Vlieslage ein Flächengewicht in einem Bereich von 60 g/m2 bis 150 g/m2 und eine Dicke in einem Bereich von 0,5 mm bis 2 mm aufweist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mund-Nasen-Schutzmaske ist wird im Folgenden anhand von Figuren näher beschrieben, wobei
- 1 schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Mund-Nasen-Schutzmaske in einer Vorderansicht zeigt; und
- 2 schematisch die Mund-Nasen-Schutzmaske aus 1 in einer Querschnittsansicht zeigt.
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Weder 1 noch 2 sind maßstabsgetreu. Auch die Relationen zwischen 1 und 2 entsprechen nicht tatsächlichen Gegebenheiten, sondern dienen in erster Linie einer Veranschaulichung der Erfindung.
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1 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Mund-Nasen-Schutzmaske 1 in einer Vorderansicht.
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Die Mund-Nasen-Schutzmaske 1 weist eine etwa rechteckige Mund-Nasen-Abdeckung 2 und daran mittels Nähten befestigte Befestigungsmittel 3 auf, die hier in Form von genähten Schnüren oder Bändern ausgebildet sind.
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Die Mund-Nasen-Abdeckung 2 ist ein aus mehreren Lagen bestehender, seitlich sowie oben und unten vernähter und in 2 im Querschnitt gezeigter Lagenstapel bzw. Sandwichaufbau, der an Faltstellen 6 gefaltet ist. Dadurch lässt sich die Mund-Nasen-Schutzmaske 1 bei Gebrauch im Mund- und Nasenraum auffalten, um Mund und Nase eines Trägers der Mund-Nasen-Schutzmaske 1 geeignet überdecken zu können.
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Wie in 2 zu sehen, weist die Mund-Nasen-Abdeckung 2 eine erste, sich außen an der Mund-Nasen-Schutzmaske 1 befindliche Gewebelage 7 auf. Wie es in 1 schematisch zu sehen ist, sind in diese Gewebelage 7 mit Silber ummantelte Fäden 4 eingebunden. Die mit Silber ummantelten Fäden 4 liegen als parallele Schussfäden in der ersten Gewebelage 7. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weisen die mit Silber ummantelten Fäden 4 in der ersten Gewebelage 7 einen Abstand von 3 bis 4 Millimeter zueinander auf.
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Die Mund-Nasen-Abdeckung 2 weist ferner eine mit der ersten Gewebelage 7 seitlich sowie oben und unten durch Nähte verbundene zweite Gewebelage 9 auf. Das Vernähen erfolgt in dem gezeigten Ausführungsbeispiel praktischerweise seitlich zusammen mit den Befestigungsmitteln 6, wodurch diese mit der Mund-Masen-Abdeckung 2 verbunden werden. Oben und unten werden durch das Nähen Säume 5 ausgebildet.
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Auch die zweite Gewebelage 9 weist in diese Gewebelage 9 eingearbeitete mit Silber ummantelte Fäden 4 auf. Die mit Silber ummantelten Fäden 4 liegen als parallele Schussfäden in der zweiten Gewebelage 9. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weisen die mit Silber ummantelten Fäden 4 in der zweiten Gewebelage 9 einen Abstand von 3 bis 4 Millimeter zueinander auf.
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Das Grundmaterial der Gewebelagen 7, 9 besteht in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus Polyester. Das heißt, die Kettfäden der Gewebelagen 7, 9 sind Polyesterfäden.
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Das Silber, mit dem die Fäden 4 ummantelt sind, weist in dem gezeigten Beispiel eine Reinheit von 99,9 % auf. Das Fadenmaterial der Fäden 4, das mit dem Silber beschichtet ist, ist in dem gezeigten Beispiel Polyester.
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In einem Zwischenraum 10 zwischen der ersten Gewebelage 7 und der zweiten Gewebelage 9 befindet sich eine Vlieslage 8. In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können auch mehrere Vlieslagen 8 zwischen den Gewebelagen 7, 9 liegen. Diese Vlieslagen 8 können gleich, aber auch unterschiedliche Eigenschaften, wie Dicke, Flächengewicht, Material usw., aufweisen.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Vlieslage 8 ein aus Polyester ausgebildetes, wasserstrahlverfestigtes Wirrvlies. Die Vlieslage 8 weist in dem Beispiel ein Flächengewicht von 90 g/m2 und eine Dicke von 0,67 Millimeter auf, kann aber in anderen Ausführungsformen der Erfindung auch ein anderes Flächengewicht und eine andere Dicke aufweisen.