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Die Erfindung betrifft ein Textilelement nach dem Oberbegriff es Anspruchs 1, welches insbesondere ein Babytragetuch ist.
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In der Technik sind sogenannte Babytragetücher bekannt. Diese bestehen aus einem zumeist rechteckigen Stück Stoff (also einem flächigen, flexiblen Textilelement) mit einer Abmessung von zumeist circa 450 mal 50 cm. Das entsprechende Textilelement ist in der Regel relativ dicht aus Baumwolle gewoben, da es natürlich eine gewisse Reißfestigkeit aufweisen muss.
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Aus der gattungsbildenden
20 2016 104 745 U1 ist ein Babytragetuch mit einer Netzstruktur bekannt, welches zumindest zum größten Teil aus Naturfasern oder aus aus Naturfasern hergestellten Fasern besteht. Das dort beschriebene Babytragetuch weist einen verbesserten Tragekomfort auf.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein gattungsgemäßes und insbesondere als Babytragetuch geeignetes Textilelement zur Verfügung zu stellen, welches weiter verbesserte Eigenschaften aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein flächiges, flexibles Textilelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Es hat sich herausgestellt, dass das in der gattungsbildenden
20 2016 104 745 U1 beschriebene Textilelement, welches eine Rautenstruktur aufweist, strukturbedingt bereits eine ausreichende Elastizität aufweist, sodass es grundsätzlich möglich ist, ausschließlich Naturfasern oder aus Naturfasern hergestellte Fasern zu verwenden. Dies ist hinsichtlich der Hautfreundlichkeit ideal.
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Um ein Ausfransen an den Kanten zur verhindern, sollten die Kanten das Textilelement natürlich versäumt sein. Bei dicht gewobenen, im Wesentlichen unelastischen Babytragetüchern kann ein einfacher Umschlagsaum vorgesehen sein, aufgrund der Netzstruktur und insbesondere aufgrund der Elastizität hat sich dies beim gattungsgemäßen Textilelement jedoch als nicht günstig herausgestellt. Erfindungsgemäß ist deshalb eine das Hauptteil einfassende Einfassung vorgesehen, welche aus einem anderen Material als das Hauptteil besteht. Um zu verhindern, dass die Einfassung oder die Verbindung zwischen der der Einfassung und dem die Netzstruktur aufweisenden Hauptteil bei elastischer Dehnung des Hauptteils reißt, ist die Einfassung elastisch ausgeführt, sodass sie sich mitdehnen kann. Hierbei ist eine eindimensionale Dehnbarkeit in der Regel ausreichend.
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Das Textilelement ist vorzugsweise rechteckig mit einer Länge l in einer ersten Richtung und einer Breite b in einer zur ersten Richtung senkrechten zweiten Richtung ausgebildet. Die rechteckige Ausbildung erleichtert insbesondere das Anbringen der Einfassung und weiterhin ist es hierdurch einfacher, die Dehnbarkeit der Einfassung an die Dehnbarkeit des Hauptteils anzupassen. Insbesondere wenn das Textilelement ein Babytragetuch ist, ist es weiter bevorzugt, dass die Länge die Breite übersteigt.
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Um eine optimale Elastizität des Hauptteils ausschließlich aus seiner Struktur heraus zu erreichen, ist es besonders bevorzugt, dass die Maschen des Hauptteils rautenförmig mit einer ersten Achse mit einer ersten Achsenlänge L und einer zweiten Achse mit einer zweiten Achsenlänge B sind, wobei sich die ersten Achsen parallel zur ersten Richtung und die zweiten Achsen parallel zur zweiten Richtung erstrecken. Hierbei ist es weiter bevorzugt, dass das Verhältnis der ersten Achslänge zur zweiten Achslänge im Wesentlichen dem Verhältnis der Länge zur Breite des Textilelements entspricht.
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Wie dies aus der gattungsbildenden 20 2016 104 745 U1 bekannt ist, weisen auch hier die Maschen der Netzstruktur eine maximale Länge L zwischen 2 und 5 mm auf, um eine Verletzung (insbesondere Quetschung) von Babyfingern zu vermeiden.
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Die Maschen des Hauptteils sind gleichartig und gleich orientiert.
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Vorzugsweise ist die Einfassung bandförmig ausgebildet, insbesondere derart, dass sie die Kanten des Hauptelements umgreift. Bevorzugt ist die bandförmige Einfassung mit dem Hauptteil vernäht und zwar derart, dass sich die Naht durch beide Lagen der Einfassung und das dazwischenliegende Hauptteil erstreckt. Hierbei ist es weiter bevorzugt, dass die Einfassung ohne Netzstruktur ausgebildet ist, sodass die Naht einen sicheren Halt findet.
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Meist ist es günstig, wenn pro Kante wenigstens ein Einfassband vorgesehen ist, um Knickstellen in den Ecken zu vermeiden.
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Im (in der Regel nicht bevorzugten) Fall, dass das Textilelement (und damit dessen Hauptteil) oval ausgeführt ist und somit nur eine umlaufende Kante aufweist, kann es bevorzugt sein, dass das Einfassband einstückig ist.
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Die bandförmige Einfassung enthält vorzugsweise zwischen 1% und 100%, vorzugsweise zwischen 5% und 50% Elastan. Vorzugsweise besteht die Einfassung ausschließlich aus Elastan und aus Naturfasern und/ oder aus aus Naturfasern hergestellten Fasern, wobei es weiter bevorzugt ist, dass die Naturfasern oder die aus Naturfasern hergestellten Fasern solche sind, wie sie auch für das Hauptteil verwendet werden, um auch die Hautfreundlichkeit der Einfassung möglichst hoch zu halten.
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Wie bereits erwähnt, ist es nicht notwendig, dass das Hauptteil Elastan enthält, sodass es vorzugsweise ausschließlich aus Naturfasern und/oder aus aus Naturfasern hergestellten Fasern besteht, wobei es auch hier bevorzugt ist, dass es sich hierbei um Bambusfasern und/oder Kokosfasern oder aus daraus hergestellten Fasern handelt. Insbesondere Bambusfasern haben bekanntermaßen einen antibakteriellen Effekt, so dass einer Geruchsbildung zusätzlich entgegengewirkt wird. Auch wird hierdurch die Gesamthygiene verbessert. Die Bambus- oder Kokosfasern können jeweils unmittelbar zu Garn-Fäden, aus denen wiederum das Hauptteil des Textilelement hergestellt wird, gesponnen sein, oder sie können auch als Basis für daraus im Viskoseverfahren hergestellte Fasern, aus denen dann Garn-Fäden gesponnen werden, dienen. Ein weiterer Vorteil, welcher durch die Verwendung von Bambusfasern eintritt, ist die hohe Reißfestigkeit des hergestellten Textilelements.
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Die in der
20 2016 104 745 U1 beschriebenen Vorteile der Netzstruktur bleiben natürlich erhalten, insbesondere in Bezug auf die Belüftung.
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Auch hier kann das Hauptteil in den unterschiedlichsten technischen Verfahren, wie Weben, Stricken, Häkeln oder auch Wirken hergestellt werden, wobei Weben in der Regel das bevorzugte Verfahren ist, so dass das Textilelement dann ein Gewebe ist.
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Es ist auch hier möglich, sowohl Naturfasern als auch aus Naturfasern hergestellte Fasern in einem Mix zu verwenden.
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Die Erfindung wird nun anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematisierte Draufsicht auf ein Textilelement, welches ein Babytragetuch ist,
- 2 das Detail D aus 1 in einer ebenfalls schematisierten Darstellung,
- 3 einen Schnitt entlang der Ebene A-A in 1.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Textilelements 10 in Form eines Babytragetuches beschrieben.
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Ein solches Babytragetuch ist ein flächiges, flexibles (also biegbares), in der Regel biegeschlaffes Textilelement 10 und ist rechteckig ausgebildet, sodass es in einer ersten Richtung R1 die Länge I und in der hierzu senkrechten Richtung R2 die Breite b hat. Die Länge I kann typischerweise 450 cm und die Breite b typischerweise 50 cm betragen, wobei auch andere Maße sinnvoll sein können.
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Das Textilelement 10 weist ein ebenfalls rechteckiges Hauptteil 11 auf, welches im Wesentlichen dieselben Maße wie das gesamte Textilelement 10 hat. Das Hauptteil kann insbesondere durch Weben, aber auch durch andere Verfahren wie Stricken, Häkeln oder auch Wirken hergestellt sein. Die Kanten des Hauptteils sind von einer Einfassung 16 abgedeckt (das heißt umgeben) (s. 3), welche hier vier Abschnitte 16a - 16d in Form von Einfassbändern aufweist. Die Einfassung 16 ist mit dem Hauptteil 11 vernäht, sodass aufgrund der rechteckigen Form des Textilelements vier Nahtabschnitte 18a - 18d vorgesehen sind. Diese Nahtabschnitte können als separate Nähte ausgeführt sein oder jeweils Teil einer umlaufenden Naht. Wie man der 3 entnimmt, ist der Randbereich des Hauptteils 11 zwischen zwei Lagen der Einfassung 16 (gezeigt ist das Einfassband / der Abschnitt 16c) „gesandwiched“ und die Naht (gezeigt ist der Nahtabschnitt 16c) erstreckt sich durch alle drei Lagen. Die Einfassung weist in der Regel keine Netzstruktur auf, sodass die Naht zu beiden Seiten einen sicheren Halt findet.
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Wie man der 2, also dem Detail D aus 2, entnimmt, hat das Hauptteil des Textilelements eine Netzstruktur. Dies bedeutet, dass man es geometrisch gesehen als aus zueinander parallelen ersten Strängen 12 und aus zueinander parallelen zweiten Strängen 14 aufgebaut beschreiben kann, wobei die ersten Stränge 12 und die zweiten Stränge 14 nicht parallel zueinander sind. Grundsätzlich können die Richtungen der beiden Stränge senkrecht aufeinander stehen, dies ist im gezeigten Ausführungsbeispiel jedoch nicht der Fall und auch bevorzugt, zumindest solange das Textilelement nicht quadratisch ist. Erste Stränge 12 und zweite Stränge 14 treffen sich in Kreuzungspunkten K, so dass jeweils vier Kreuzungspunkte K eine Masche M definieren. Die Maschen sind Rhomben (Rauten), welche jeweils eine erste Achse, die sich in der ersten Richtung des Textilelements 10 (und damit des Hauptteils 11), erstreckt und eine zweite Achse, die sich in der zweiten Richtung erstreckt, aufweisen. Die Struktur ist gleichförmig, das heißt, alle Maschen sind gleichartig und gleich orientiert.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel übersteigt die Länge einer Masche in der ersten Richtung (erste Achslänge L) die Breite der Masche in der zweiten Richtung (zweite Achslänge B). Vorzugsweise beträgt die Länge einer Masche (also ihre maximale Ausdehnung) zwischen 2 und 5 Millimeter. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Finger eines Säuglings nicht in das Gewebe eindringen oder dieses sogar durchdringen kann, und dennoch eine ausreichende Belüftung gegeben ist.
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Wie jedes andere Gewebe auch (dies gilt auch für die anderen möglichen Herstellungsarten) ist das Textilelement aus Garn-Fäden gewoben, wobei jedes Garn aus einer Vielzahl von Fasern gesponnen ist. Hierbei beträgt der Anteil von Fasern, welche Naturfasern sind oder aus Naturfasern hergestellt wurden, mindestens 90 Prozent, vorzugsweise 100 Prozent. In einem bevorzugten Beispiel besteht das Hauptteil 11 aus aus Bambusfasern hergestellten Fasern.
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Die Einfassbänder sind zumindest entlang ihrer „Bandrichtung“ elastisch und enthalten hierzu vorzugsweise Elastanfasern. Durch diese Elastizität kann sich die Einfassung 11 mit dem Hauptteil 11 mitdehnen und es wird insbesondere vermieden, dass im Bereich der Naht die Einfassung, das Hauptteil oder die Naht bricht. Die Einfassbänder (das heißt die Einfassung) sind vorzugsweise dicht - also nicht mit einer Netzstruktur - ausgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Textilelement / Babytragetuch
- 11
- Hauptteil
- 12
- erster Strang
- 14
- zweiter Strang
- 16
- Einfassung
- 16a-d
- Abschnitte der Einfassung / Einfassbänder
- 18a-d
- Nahtabschnitte
- b
- Breite des Textilelements
- B
- Breite einer Masche
- K
- Knotenpunkt
- I
- Länge des Textilelements
- L
- Länge einer Masche
- M
- Masche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 202016104745 U1 [0003, 0006, 0017]