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Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zum Anbringen eines Projektors in einer Flugzeugkabine. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Warten und/oder Anbringen und/oder Abmontieren eines Projektors in einer Flugzeugkabine. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einstellen eines Projektors, der mittels eines Befestigungssystems in einer Flugzeugkabine angebracht ist.
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In Flugzeugkabinen werden vermehrt Projektoren eingesetzt, um Bilder, Text oder andere Darstellungen auf bestimmte Oberflächen zu projizieren, beispielsweise auf Seitenwände von Monumenten wie Küchenmodulen, Sanitärmodulen oder dergleichen, die in einer Flugzeugkabine installiert sind. Derartige Projektoren müssen einerseits ausgerichtet werden, damit das projizierte Bild an der richtigen Stelle, in der gewünschten Orientierung und möglichst frei von Verzerrungen dargestellt wird. Andererseits müssen in Flugzeugkabinen installierte Projektoren regelmäßig gewartet werden, beispielsweise um eine Optik des Projektors zu reinigen, ein Leuchtmittel auszutauschen oder Reparaturen sowie software- oder hardwarebasierte Änderungen vorzunehmen.
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In Flugzeugkabinen sind Projektoren üblicherweise in einem Gehäuse fest installiert, das beispielsweise gegenüber einer Projektionsfläche befestigt ist. Innerhalb eines solchen Gehäuses ist der Projektor an starren Streben aufgehängt, wodurch dessen Orientierung und Position nicht verändert werden kann. Die Aufhängung muss daher genau an die geometrischen Gegebenheiten angepasst werden und es ist nicht möglich, Orientierung oder Position des Projektors bei einer Installation oder einer späteren Wartung anzupassen. Auf auftretende Verschiebungen, beispielsweise entlang einer Schiene einer Gepäckablage, kann daher kaum reagiert werden.
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Herkömmliche Projektoren verfügen teilweise über interne Einstellmechanismen, die es in begrenztem Rahmen ermöglichen, durch geringfügiges Bewegen optischer Elemente und/oder durch Softwareeinstellungen unterschiedliche Bildparameter wie beispielsweise einen Zoomfaktor, einen Verzerrungskorrektor, eine Fokussierung sowie eine vertikale und horizontale Bildposition einstellen zu können. Diese Einstellmöglichkeiten sind jedoch deutlich beschränkt, weshalb regelmäßig lediglich ein Teil des verfügbaren projizierbaren Bildes genutzt wird. Das Bild wird mittels geeigneter Software bzw. Bilddaten auf ein kleineres Maß geschnitten, um Projektionen auf Objekte zu vermeiden, auf denen kein Bild dargestellt werden soll. Je nach Kontrastverhältnis des Projektors können jedoch auch durch Verdunkelung ausgeschnittene Bildbereiche für einen aufmerksamen Betrachter erkennbar sein. Zudem wird durch ein solches Vorgehen letztlich nicht die gesamte verfügbare Bildauflösung ausgenutzt.
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Ausgehend vom Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungssystem und ein Verfahren zum Anbringen und/oder Warten eines Projektors in einer Flugzeugkabine anzugeben, das ein einfaches Einstellen und/oder ein einfaches Anbringen bzw. Warten eines Projektors gestattet. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Einstellen eines Projektors anzugeben, das einfach durchzuführen ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Befestigungssystem, durch ein Verfahren zum Anbringen und/oder Warten eines Projektors und durch ein Verfahren zum Einstellen eines Projektors gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Befestigungssystem für einen Projektor zum Anbringen desselben in einer Flugzeugkabine. Das Befestigungssystem umfasst eine Trägerbaugruppe, die dazu eingerichtet ist, in einer Flugzeugkabine installiert zu sein, sowie eine an der Trägerbaugruppe angebrachte Haltebaugruppe. Die Haltebaugruppe umfasst eine erste Haltestruktur, die um eine erste Schwenkachse schwenkbar an der Trägerbaugruppe gelagert ist, ein erstes Einstellelement, mittels dessen eine Schwenkposition der ersten Haltestruktur bezüglich der ersten Schwenkachse einstellbar ist, eine zweite Haltestruktur, die um eine zweite Schwenkachse schwenkbar an der ersten Haltestruktur gelagert ist und die einen Befestigungsabschnitt zur unbeweglichen Befestigung eines Projektors an der zweiten Haltestruktur umfasst, und ein zweites Einstellelement, mittels dessen eine Schwenkposition der zweiten Haltestruktur bezüglich der zweiten Schwenkachse einstellbar ist.
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Ein weiterer Aspekt betrifft ein Verfahren zum Warten und/oder Anbringen und/oder Abmontieren eines Projektors, der mittels eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems in einer Flugzeugkabine angebracht und/oder anzubringen ist. Das Verfahren umfasst den Schritt eines Schwenkens der ersten Haltestruktur und der zweiten Haltestruktur, insbesondere gemeinsam, um die erste Schwenkachse um einen Winkel von wenigstens 45 Grad. Ferner umfasst das Verfahren den Schritt eines Befestigens des Projektors an der zweiten Haltestruktur und/oder Lösen des Projektors von der zweiten Haltestruktur.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Einstellen eines Projektors, der mittels eines erfindungsgemäßen Befestigungssystems in einer Flugzeugkabine angebracht ist. Das Verfahren umfasst den Schritt eines Projizierens eines Justierbildes auf eine Projektionsfläche. Außerdem umfasst das Verfahren den Schritt eines Einstellens einer Projektionsrichtung des Projektors durch Schwenken des Projektors um die erste Schwenkachse und/oder um die zweite Schwenkachse.
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Hierdurch kann ein Projektor in einfacher Weise in einer Flugzeugkabine befestigt werden. Zudem werden vielfältige Einstellmöglichkeiten geschaffen. Eine Orientierung des Projektors kann auch in einem befestigten Zustand desselben nachjustiert werden. Ferner kann auf den Projektor schnell und einfach zugegriffen werden, wenn dieser beispielsweise gewartet werden soll. Beim Anbringen des Projektors kann dieser zudem unter Berücksichtigung einer Geometrie der Anordnung von Projektor und Projektionsfläche eingestellt werden. Das Bild des Projektors kann dabei zuverlässig auf einer Projektionsfläche zentriert werden, wobei auf ein softwarebasiertes Abschneiden von Bildbereichen zumindest weitgehend oder vollständig verzichtet werden kann. Hierdurch können sowohl bei der Erstinstallation als auch bei einer Neuausrichtung des Projektors nach einer Wartung Zeit- und Arbeitsaufwand eingespart werden.
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Bei dem Projektor kann es sich um ein beliebiges optisches Gerät handeln, das optisch ein Bild auf eine Fläche wirft. Beispielsweise kann der Projektor ein Videoprojektor mit eigener Lichtquelle sein. Als Lichtquelle kommen sowohl LED-Lichtquellen als auch andere Lichtquellen wie Halogendampflampen, Xenonlampen, Laser, Hybridlichtquellen und dergleichen in Frage. Der Projektor kann auch ein Laserprojektor sein, der ein Bild durch Verlagerung eines Lichtpunkts erzeugt. Der Projektor ist bevorzugt ein Auflichtprojektor. In anderen Ausführungsformen kann es sich auch um einen Durchlichtprojektor handeln.
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Die Trägerbaugruppe kann in einer Flugzeugkabine installiert sein. Insbesondere ist die Trägerbaugruppe Teil einer Flugzeugkabine. Beispielsweise ist die Trägerbaugruppe Teil einer Innenausstattung einer Flugzeugkabine, insbesondere eines Monuments und/oder einer Gepäckablage. Vorzugsweise ist die Trägerbaugruppe Teil einer Deckenkonstruktion und/oder an einer solchen befestigt.
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Die Trägerbaugruppe kann wenigstens eine Trägerstruktur umfassen, an der die Haltebaugruppe angebracht ist. Die Trägerstruktur kann zum Beispiel eine Schiene, einen Träger, eine Strebe oder dergleichen umfassen. Die Trägerstruktur kann in die Innenausstattung integriert sein. In anderen Ausführungsformen kann die Trägerstruktur auch an der Innenausstattung befestigt sein.
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Die Haltebaugruppe kann an der Trägerbaugruppe hängend befestigt sein. Die zweite Haltestruktur kann an der ersten Haltestruktur hängend befestigt sein. Der Projektor kann an der zweiten Haltestruktur hängend befestigt sein. Der Projektor kann in einem angebrachten Zustand im Wesentlichen parallel zu der zweiten Haltestruktur angeordnet sein. In anderen Ausführungsformen kann die zweite Haltestruktur eine Anstellung des Projektors um einen Anstellwinkel definieren.
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Die erste Haltestruktur kann einen Rahmen umfassen oder als ein solcher ausgebildet sein. Vorzugsweise umfasst die erste Haltestruktur eine erste Platte, die ein tragendes zentrales Element der ersten Haltestruktur ausbildet. Die zweite Haltestruktur kann einen Rahmen umfassen oder als ein solcher ausgebildet sein. Vorzugsweise umfasst die zweite Haltestruktur eine zweite Platte, die ein tragendes zentrales Element der ersten Haltestruktur ausbildet. Die erste Platte und die zweite Platte können in einem angebrachten Zustand des Projektors zumindest im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sein.
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Der Projektor kann mittels Befestigungsmitteln, insbesondere mittels Schrauben, an der zweiten Haltestruktur anbringbar oder angebracht sein. Der Befestigungsabschnitt kann mehrere Befestigungspunkte umfassen, an denen der Projektor mittels Befestigungselementen befestigt ist. Die Befestigungspunkte können mit Gewindeabschnitten versehen sein, beispielsweise mit Innengewinden.
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Das erste Einstellelement und/oder das zweite Einstellelement kann einen Handgriff und/oder einen Knauf umfassen. In anderen Ausführungsformen kann das erste Einstellelement und/oder das zweite Einstellelement einen Kopfabschnitt aufweisen, der zur Betätigung mittels eines Werkzeugs eingerichtet ist, beispielsweise einen Schraubenkopf, einen Sechskant, einen Vierkant, einen Kopf mit Innensechskant, Kreuz etc. Generell kann das erste Einstellelement und/oder das zweite Einstellelement dazu eingerichtet sein, mit der Hand oder mit einem Werkzeug betätigt zu werden. Das erste Einstellelement und das zweite Einstellelement können ähnlich oder identisch ausgebildet sein. In anderen Ausführungsformen können die Einstellelemente auch unterschiedlich ausgebildet sein und beispielsweise von unterschiedlichem Typ sein.
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Das erste Einstellelement kann Teil eines ersten Einstellmechanismus sein. Das zweite Einstellelement kann Teile eines zweiten Einstellmechanismus sein. Der erste Einstellmechanismus und/oder der zweite Einstellmechanismus kann ein manueller Einstellmechanismus sein. In anderen Ausführungsformen kann der erste Einstellmechanismus und/oder der zweite Einstellmechanismus einen Antrieb wie beispielsweise einen Elektromotor umfassen, der zur Erzeugung einer Einstellbewegung eingerichtet ist. Das erste Einstellelement und/oder das zweite Einstellelement kann in diesem Fall als ein Betätigungsknopf ausgebildet sein, mittels dessen der entsprechende Antrieb steuerbar ist.
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Das erste Einstellelement und/oder das zweite Einstellelement können selbsthemmend ausgebildet sein, sodass eine einmal eingestellte Schwenkposition ohne zusätzliche Arretierung fixiert bleibt. Alternativ kann für eine der Schwenkbewegungen oder für beide Schwenkbewegungen ein Feststellmechanismus vorgesehen sein, mittels dessen ein eingestellter Schwenkwinkel fixiert werden kann.
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Beim Warten oder Anbringen des Projektors können die erste Haltestruktur und die zweite Haltestruktur gemeinsam um die erste Schwenkachse geschwenkt werden, d. h. die erste Haltestruktur und die zweite Haltestruktur sind relativ zueinander unbewegt. Vorzugsweise wird die erste Haltestruktur vor dem Befestigen oder Lösen des Projektors um einen Winkel von etwa 90 Grad geschwenkt. Das Schwenken kann einen ausgeschwenkten Zustand der ersten Haltestruktur herstellen, in dem die erste Haltestruktur frei pendelnd an der Trägerbaugruppe aufgehängt ist. Ebenso ist erfindungsgemäß denkbar, dass die erste Haltestruktur in einem ausgeschwenkten Zustand in einem vorgegebenen festen Winkel einrastet.
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Beim Einstellen des Projektors wird vorzugsweise der Projektor durch Betätigung des ersten Einstellelements und/oder des zweiten Einstellelements geschwenkt. Das Schwenken im Rahmen des Einstellens erfolgt insbesondere um kleinere Winkelbereiche als das Schwenken zum Anbringen und/oder Warten des Projektors, beispielsweise um Winkel um einstelligen Gradbereich. Die erste Haltestruktur kann um die erste Schwenkachse stufenlos schwenkbar sein. Die zweite Haltestruktur kann um die zweite Schwenkachse stufenlos schwenkbar sein.
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Das Justierbild kann zwei senkrecht zueinander angeordnete Skalen enthalten, mittels derer eine Außermittigkeit des Justierbilds relativ zu der Projektionsfläche zumindest abgeschätzt werden kann. Ragen die Skalen über die Projektionsfläche hinaus, kann ein Bediener unmittelbar ablesen, bei welchem Wert der Skala ein entsprechender Rand der Projektionsfläche liegt. Die Skala kann derart auf die Einstellelemente abgestimmt sein, dass sich ein erforderlicher Verstellungsgrad ablesen lässt. Vorzugsweise umfasst die Skala mehrere parallel und in vorgegebenen Abständen angeordnete Striche.
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Eine präzise und zugleich intuitive Verstellung kann insbesondere dann bereitgestellt werden, wenn das erste Einstellelement und/oder das zweite Einstellelement eine Spindel umfasst, deren Drehung die entsprechende Schwenkposition verändert. Eine Drehung des ersten Einstellelements um eine erste Drehachse kann einen Vorschub der ersten Haltestruktur relativ zu der Trägerbaugruppe entlang der ersten Drehachse bewirken. Eine Drehung des zweiten Einstellelements um eine zweite Drehachse kann einen Vorschub der zweiten Haltestruktur relativ zu der ersten Haltestruktur entlang der zweiten Drehachse bewirken. Die Spindel kann eine Gewindestange umfassen. Die Spindel kann in einem Innengewinde geführt sein, das an der Trägerbaugruppe bzw. der ersten Haltestruktur angebracht ist. Dieses Innengewinde kann in einem schwenkbar an der Trägerbaugruppe bzw. der ersten Haltestruktur gelagerten Element gelagert sein, um eine Ausgleichsbewegung zu gestatten, wenn die erste Haltestruktur um die erste Schwenkachse bzw. die zweite Haltestruktur um die zweite Schwenkachse geschwenkt wird. Ferner kann die Spindel in einer Gewindemutter geführt sein, die mit der ersten Haltestruktur bzw. der zweiten Haltestruktur verbunden und insbesondere zu dieser ortsfest ist. Das erste Einstellelement und/oder das zweite Einstellelement können Teil eines ersten bzw. zweiten Schraubgetriebes sein.
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Das erste Einstellelement kann auf einer der ersten Schwenkachse gegenüberliegenden Seite der Haltebaugruppe angeordnet sein. Das zweite Einstellelement kann auf einer der zweiten Schwenkachse gegenüberliegenden Seite der Haltebaugruppe angeordnet sein. Hierdurch kann ein großer Abstand zwischen Schwenkachse und Einstellelement erzeugt werden, wodurch ein Schwenkwinkel um die entsprechende Schwenkachse sehr präzise eingestellt werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse bezüglich einer Mitte der Haltebaugruppe auf einer gemeinsamen Seite angeordnet sind, wobei ein Abstand zwischen der ersten Schwenkachse und der zweiten Schwenkachse in eine Richtung senkrecht zu der ersten Schwenkachse und senkrecht zu der zweiten Schwenkachse insbesondere kleiner ist als 10 cm, vorteilhaft kleiner als 5 cm, und besonders vorteilhaft kleiner als 3 cm. Hierdurch kann ein Projektor in einer Weise angebracht werden, dass dessen Austrittsoptik nah an den Schwenkachsen liegt. Ein Schwenken um die eine Schwenkachse führt daher zu lediglich geringem erforderlichen Nachjustieren um die andere Schwenkachse.
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Eine besonders einfache Anbringung und Wartung eines Projektors kann insbesondere dann ermöglicht werden, wenn die Haltebaugruppe eine lösbare Befestigung für die erste Haltestruktur aufweist, mittels derer die erste Haltestruktur an einer der ersten Schwenkachse gegenüberliegenden Seite lösbar an der Trägerbaugruppe befestigt ist, sodass die erste Haltestruktur in einem gelösten Zustand der lösbaren Befestigung weiterhin um die erste Schwenkachse schwenkbar ist. Die lösbare Befestigung kann bei dem oben beschriebenen Verfahren gelöst werden, bevor die Haltestrukturen um die erste Schwenkachse geschwenkt werden. Die lösbare Befestigung kann von dem ersten Einstellelement gebildet sein, wodurch eine bauliche Komplexität reduziert werden kann. Umfasst das erste Einstellelement eine Spindel und/oder eine Gewindestange, kann die lösbare Befestigung darin bestehen, dass das erste Einstellelement herausschraubbar in die Trägerbaugruppe geschraubt ist. In anderen Ausführungsformen kann die lösbare Befestigung getrennt von einer Anbindung des ersten Einstellelements ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein Gewinde, in das das erste Einstellelement eingeschraubt ist, in einem lösbaren Element ausgebildet sein, das über eine Schnittstelle an die Trägerbaugruppe angebunden bzw. von dieser gelöst werden kann. Hierfür können beispielsweise Rastnasen, Schließriegel, Haken oder dergleichen verwendet werden. Alternativ kann das Element auch mittels zusätzlicher Schrauben oder dergleichen befestigt bzw. lösbar sein.
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Die erste Schwenkachse kann parallel zu einer Haupterstreckungsebene der Trägerbaugruppe verlaufen. Die zweite Schwenkachse kann senkrecht zu einer Haupterstreckungsebene der ersten Haltestruktur verlaufen. Eine Haupterstreckungsebene eines Objekts kann parallel angeordnet sein zu einer größten Seitenfläche eines kleinsten das Objekt vollständig umgebenden gedachten Quaders. Vorzugsweise verläuft die erste Schwenkachse senkrecht zu der zweiten Schwenkachse. Ferner verlaufen vorzugsweise die erste Schwenkachse und/oder die zweite Schwenkachse senkrecht zu einer Projektionsrichtung des Projektors, wenn dieser an der zweiten Haltestruktur angebracht ist. Eine Drehachse des ersten Einstellelements kann parallel zur zweiten Schwenkachse verlaufen. Eine Drehachse des zweiten Einstellelements kann parallel zur ersten Schwenkachse verlaufen.
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Eine stabile Anbindung der Haltebaugruppe, die insbesondere ein Anbringen des Projektors in einer ausgeschwenkten Position gestattet, kann etwa dann erzielt werden, wenn die Haltebaugruppe ein Schwenklager aufweist, das die erste Schwenkachse definiert und das die erste Haltebaugruppe permanent an die Trägerbaugruppe anbindet. Vorzugsweise umfasst das Schwenklager wenigstens zwei auf gegenüberliegenden Seiten der ersten Haltestruktur angebrachte Lagerabschnitte. Diese können als separate Scharniere oder dergleichen ausgebildet sein und/oder ein gemeinsames Achsenelement umfassen.
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Ferner kann die Haltebaugruppe einen Zapfen umfassen, der die zweite Schwenkachse definiert und die zweite Haltestruktur permanent an die erste Haltestruktur ankoppelt. Zudem kann die Haltebaugruppe zumindest einen Führungsbolzen umfassen, der auf einer dem Zapfen gegenüberliegenden Seite der zweiten Haltestruktur angeordnet ist. Die erste Haltestruktur kann eine entsprechende Führungskulisse für den Führungsbolzen ausbilden. Auch eine umgekehrte Anordnung ist erfindungsgemäß denkbar, bei der der Führungsbolzen an der ersten Haltestruktur und die Führungskulisse an der zweiten Haltestruktur ausgebildet ist.
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Um eine sichere Befestigung des Projektors an der zweiten Haltestruktur und zugleich eine große Bewegbarkeit derselben zu gestatten, kann zudem vorgesehen sein, dass die erste Haltestruktur Langlöcher ausbildet, in denen die Befestigungsmittel bei einem Schwenken der zweiten Haltestruktur um die zweite Schwenkachse bewegbar sind.
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Die Erfindung betrifft daneben auch einen Kabinenbereich, insbesondere einen Flugzeugkabinenbereich wie etwa den Kabinenbereich eines Passagierflugzeugs, mit einer Innenausstattung wie einem Monument und/oder einer Gepäckablage, mit einem Projektor, und mit einem erfindungsgemäßen Befestigungssystem, wobei der Projektor mittels des Befestigungssystems an der Innenausstattung angebracht ist.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Flugzeug, insbesondere ein Passagierflugzeug, mit einem solchen Kabinenbereich.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert, von denen
- 1 ein erfindungsgemäßes Flugzeug mit einem Kabinenbereich, in dem ein Befestigungssystem für einen Projektor angebracht ist;
- 2 eine seitliche Teilschnittdarstellung des Befestigungssystems;
- 3 eine Draufsicht auf das Befestigungssystem in einem ersten Schwenkzustand des Projektors;
- 4 eine Draufsicht auf das Befestigungssystem in einem zweiten Schwenkzustand des Projektors;
- 5 eine Seitenansicht des Befestigungssystems bei einem Ausschwenken des Projektors;
- 6 eine Seitenansicht des Befestigungssystems in einem ausgeschwenkten Zustand;
- 7 eine Seitenansicht des Befestigungssystems in einem ausgeschwenkten Zustand mit entferntem Projektor; und
- 8 eine vereinfachte Darstellung eines Justiervorgangs.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Flugzeug 10 mit einem Kabinenbereich 12 einer Flugzeugkabine, in dem ein Befestigungssystem 14 für einen Projektor 16 angebracht ist. Das Befestigungssystem 14 befestigt den Projektor 16 an einer Innenausstattung 18 des Kabinenbereichs 12. Mittels des Befestigungssystems 14 ist der Projektor hängend an der Innenausstattung 18 befestigt. Die Innenausstattung 18 ist beispielsweise eine Gepäckablage.
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Der Projektor 16 ist auf eine Projektionsfläche 20 ausgerichtet. Die Projektionsfläche 20 ist beispielsweise eine Seitenwand eines Monuments 22. Wie oben beschrieben kommen aber auch andere Anordnungen infrage, bei denen der Projektor an anderen Innenausstattungsobjekten angebracht und/oder auf andere Flächen ausgerichtet ist.
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2 zeigt eine seitliche Teilschnittdarstellung des Befestigungssystems 14. Das Befestigungssystem 14 umfasst eine Trägerbaugruppe 24, die in dem Kabinenbereich 12 installiert ist. Die Trägerbaugruppe 24 umfasst mehrere Streben 26, 28, 30 die Teil der Innenausstattung sind 18. Das Befestigungssystem 14 ist somit teilweise in die Innenausstattung 18 integriert.
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In anderen Ausführungsformen kann eine Trägerbaugruppe auch völlig getrennt von einer Innenausstattung ausgebildet und lediglich an dieser befestigt sein. Beispielsweise wären dann Streben einer solchen Trägerbaugruppe an einer Dachkonstruktion, einem Monument, einer Gepäckablage oder dergleichen befestigt.
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Ferner umfasst das Befestigungssystem 14 eine Haltebaugruppe 32, die an der Trägerbaugruppe 24 angebracht ist. Die Haltebaugruppe 32 umfasst eine erste Haltestruktur 34 und eine zweite Haltestruktur 36. Die Haltestrukturen 34, 36 umfassen parallel zueinander angeordnete Platten 35, 37 als zentrale, tragende Elemente.
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Die erste Haltestruktur 34 ist über ein Schwenklager 38 der Haltebaugruppe 32 permanent an die Trägerbaugruppe 24 angebunden. Das Schwenklager 38 definiert eine erste Schwenkachse 40, um welche die erste Haltestruktur 34 relativ zur Trägerbaugruppe 24 schwenkbar ist.
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Die zweite Haltestruktur 36 ist über einen Zapfen 42 der Haltebaugruppe 32 permanent an die erste Haltestruktur 34 angebunden. Der Zapfen 42 verbinden die beiden Platten 35, 37 der Haltestrukturen 34, 36 drehbar miteinander und definiert eine zweite Schwenkachse 44, um welche die zweite Haltestruktur 36 relativ zu der ersten Haltestruktur 34 schwenkbar ist. Die zweite Haltestruktur 36 weist einen Befestigungsabschnitt 46 auf, der mehrere Befestigungspunkte 48, 50 umfasst, an die der Projektor 16 mittels Befestigungselementen 52, 54 befestigt ist. Im dargestellten Beispiel handelt es dich dabei um Schrauben, mittels derer der Projektor 16 angeschraubt ist. Der Projektor 16 ist relativ zu der zweiten Haltestruktur 34 ortsfest befestigt.
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Die erste Schwenkachse 40 verläuft senkrecht zu der zweiten Schwenkachse 44. Die erste Schwenkachse 40 verläuft parallel zu einer Haupterstreckungsebene der Platte 35 der ersten Haltestruktur 34. Die zweite Schwenkachse 44 verläuft senkrecht zu der Haupterstreckungsebene der Platte 37 der zweiten Haltestruktur 36.
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Die Haltebaugruppe 32 umfasst einen Führungsbolzen 56, der auf einer dem Zapfen 42 gegenüberliegenden Seite angeordnet ist und in einer Führungskulisse 58 geführt ist, die in der ersten Haltestruktur 34 ausgebildet ist. Der Führungsbolzen 56 fixiert die beiden Haltestrukturen 34, 36 derart aneinander, dass ein Abstand zwischen den Haltestrukturen 34, 36 bzw. zwischen deren Platten 35, 37 unveränderlich ist. In der dargestellten Ausführungsform sind insgesamt zwei Führungsbolzen 56 und zwei Führungskulissen 58 vorgesehen, von denen jeweils nur einer/eine mit einem Bezugszeichen versehen ist (vgl. auch 3). Die zweite Haltestruktur 36 ist daher relativ zu der ersten Haltestruktur 34 um die zweite Schwenkachse 44 geführt bewegbar, aber mit dieser zusammen um die erste Schwenkachse 40 schwenkbar.
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Die Platte 35 der ersten Haltestruktur 34 ist mit Langlöchern 60, 62 versehen, in denen sich die Befestigungsmittel 50, 52 bei einem Schwenken um die zweite Schwenkachse 44 bewegen können. Der Projektor 16 kann daher fest an die zweite Haltestruktur 36 angebunden sein und mit dieser gemeinsam schwenken.
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Aufgrund der Zweiteilung der Haltebaugruppe 32, welche die beiden Haltestrukturen 34, 36 umfasst, kann daher der Projektor 16 um die beiden Schwenkachsen 40, 44 geschwenkt werden, während er an dem Befestigungssystem 14 befestigt ist.
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Die Haltebaugruppe 32 umfasst ein erstes Einstellelement 64 und ein zweites Einstellelement 66, mittels derer eine Schwenkposition relativ zu der ersten Schwenkachse 40 bzw. relativ zu der zweiten Schwenkachse 44 einstellbar ist. Beide Einstellelemente 64, 66 umfassen im dargestellten Beispiel jeweils einen Knauf und eine daran angebundene Spindel, deren Drehung zu einer Veränderung der Schwenkposition um die entsprechende Schwenkachse 40, 44 führt. Die Einstellelemente 64, 66 sind jeweils auf einer der entsprechenden Schwenkachse 40, 44 gegenüberliegenden Seite angeordnet, wodurch ein Hub entlang der entsprechenden Spindel zu einer vergleichsweise kleinen Winkeländerung führt. Hierdurch können Schwenkpositionen des Projektors 16 sehr genau eingestellt werden.
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Im Folgenden wird zusätzlich auf die 2 und 3 Bezug genommen, in denen aus Gründen einer Übersichtlichkeit nicht sämtliche Komponenten mit Bezugszeichen versehen sind. 3 zeigt eine Draufsicht auf das Befestigungssystem 14 in einem ersten Schwenkzustand des Projektors 16. 4 zeigt eine Draufsicht auf das Befestigungssystem 14 in einem zweiten Schwenkzustand des Projektors 16. Im ersten Schwenkzustand ist der Projektor bezüglich der zweiten Schwenkachse 44 mittig orientiert. Im zweiten Schwenkzustand ist der Projektor 16 im Vergleich zum ersten Schwenkzustand um die zweite Schwenkachse 44 deutlich geschwenkt. Ein Bewegen zwischen den dargestellten Schwenkpositionen ist durch ein Betätigen des zweiten Einstellelements 66 möglich.
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Wie in 2 dargestellt ist, sind die erste Schwenkachse 40 und die zweite Schwenkachse 44 bezüglich einer Mitte der Haltebaugruppe 32 auf einer gemeinsamen Seite und lediglich in geringem Abstand voneinander angeordnet. Ein Abstand 68 zwischen den Schwenkachsen 40, 44 kann beispielsweise kleiner als 5 cm oder sogar kleiner als 3 cm sein. Zudem ist der Projektor 16 derart angeordnet, dass eine Austrittsoptik 70 desselben nahe der Schwenkachsen 40, 44 angeordnet ist. Ein Abstand 72 zwischen der Austrittsoptik 70 und der ersten Schwenkachse 40 sowie ein Abstand 74 zwischen der Austrittsoptik 70 und der zweiten Schwenkachse 44 können daher ebenfalls gering sein und betragen im vorliegenden Fall beispielsweise jeweils weniger als 10 cm und vorzugsweise jeweils weniger als 5 cm. Auch für große Schwenkwinkel kommt die Austrittsoptik 70 des Projektors 16 daher nicht mit Komponenten des Befestigungssystems 14 in Kontakt.
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Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil die Haltebaugruppe 32 eine lösbare Befestigung für die erste Haltestruktur 34 aufweist. Im dargestellten Fall bildet das erste Einstellelement 64 die lösbare Befestigung aus. Zu einem Lösen wird das Einstellelement 64 vollständig aus der Trägerbaugruppe 24 herausgeschraubt. In einem gelösten Zustand bleibt jedoch die Anbindung der ersten Haltestruktur 34 an die Trägerbaugruppe 24 über das Schwenklager 38 erhalten. Die erste Haltestruktur 34 und die zweite Haltestruktur 36 und somit auch der Projektor 16 sind daher auch in dem gelösten Zustand nach wie vor gemeinsam um die erste Schwenkachse 40 schwenkbar.
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Im Folgenden wird ein Verfahren zum Anbringen, Abmontieren und/oder Warten des Projektors 16 beschrieben. 5 zeigt eine Seitenansicht des Befestigungssystems 14 bei einem Ausschwenken des Projektors 16 um die erste Schwenkachse 40. 6 zeigt eine Seitenansicht des Befestigungssystems 14 in einem ausgeschwenkten Zustand. 7 zeigt eine Seitenansicht des Befestigungssystems 14 in einem ausgeschwenkten Zustand mit entferntem Projektor 16. Aus Gründen einer Übersichtlichkeit sind in den 5 bis 7 nur ausgewählte Komponenten des Befestigungssystems 14 mit Bezugszeichen versehen.
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Soll der Projektor 16 gewartet und dafür vorübergehend von dem Befestigungssystem 14 entfernt werden, wird zunächst die lösbare Befestigung gelöst, indem das erste Einstellelement 64 aus der Trägerbaugruppe 24 geschraubt wird. Die Haltestrukturen 34, 36 sind dann frei um die erste Schwenkachse 40 schwenkbar.
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Anschließend werden die Haltestrukturen 34, 36 zusammen mit dem Projektor 16 in einen ausgeschwenkten Zustand geschwenkt, beispielsweise um etwa 90 Grad um die erste Schwenkachse 40. In diesem Zustand sind die Befestigungsmittel 52, 54 leicht zugänglich, mit denen der Projektor 16 an der zweiten Haltestruktur 36 befestigt ist. Die Anbindung des Projektors 16 kann daher leicht gelöst und der Projektor 16 problemlos von dem Befestigungssystem 14 entfernt werden.
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Soll der Projektor 16 erstmals oder erneut angebracht werden, können hierfür ebenfalls die Haltestrukturen 34, 36 wie beschrieben ausgeschwenkt werden. Nachdem der Projektor 16 an der zweiten Haltestruktur 36 befestigt ist, wird er zusammen mit den Haltestrukturen 34, 36 zurückgeschwenkt und die lösbare Befestigung wird wieder hergestellt.
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Anschließend kann der Projektor 16 mittels gezielten Schwenkens um die Schwenkachsen 40, 44 in eine Lage gebracht werden, in der sein Bild in gewünschter Weise auf die Projektionsfläche 20 trifft. Hierfür werden die Einstellelemente 64, 66 geeignet betätigt, wodurch ein Schwenken in unterschiedliche Richtungen möglich ist.
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8 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Justiervorgangs des Projektors 16. Zur Erleichterung des Justiervorgangs kann ein Justierbild 76 mit zwei Skalen 78, 80 verwendet werden. Der Projektor kann dazu eingerichtet sein, das Justierbild 76 zu erzeugen. Die Skalen 78, 80 sind in der Mitte des Justierbilds 76 angeordnet und erstreckt sich senkrechter zueinander in horizontale und vertikale Richtung. Ist das Justierbild 76 nicht wie gewünscht auf der Projektionsfläche 20 zentriert, kreuzt zumindest eine der Skalen 78, 80 zumindest einen Rand der Projektionsfläche 20. Es kann daher eine Außermittigkeit des Justierbilds 76 relativ zu der Projektionsfläche 20 auf der entsprechenden Skala 78, 80 abgelesen werden. Anschließend werden die Einstellelemente 64, 66 solange betätigt, bis eine Zentrierung hergestellt ist. Ein Drehen des ersten Einstellelements 64 gestattet dabei eine vertikale Einstellung, ein Drehen des zweiten Einstellelements 66 eine horizontale Einstellung.