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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Warenanbietung in einem Fahrzeug, mit einer Aufbewahrungsvorrichtung und einer beweglichen Ausgabevorrichtung für die angebotenen Waren, wobei die Aufbewahrungsvorrichtung eine Aufnahme für mehrere Warenbehälter aufweist, in welchen die angebotenen Waren ablegbar sind.
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Verfahren und Vorrichtungen zur Warenanbietung in einem Fahrzeug sind in zahlreichen Variationen bekannt. So besteht in manchen Fahrzeugen, beispielsweise in Taxis oder in Fahrzeugen, für welche Mitfahrgelegenheiten angeboten werden, die Möglichkeit, fahrzeugseitig mitgeführte Waren, insbesondere in Form eines Lebensmittels und/oder eines Getränks zu erwerben.
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Aus der nachveröffentlichten
DE 10 2019 208 535 A1 der Anmelderin ist eine Aufbewahrungs- und Ausgabevorrichtung für Waren, insbesondere Lebensmittel und/oder Getränke bekannt, welche ein Gehäuse mit darin aufgenommen, über eine bewegliche Ausgabeeinrichtung ausgebbare Waren umfasst. Am Gehäuse sind Befestigungsmittel zum Befestigen der Vorrichtung an einem Sitz eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Über die Ausgabeeinrichtung der Vorrichtung kann im Bedarfsfall eine gewünschte Ware ausgegeben werden, wobei die beförderte Person hierbei nicht mit den Waren bzw. den Lebensmitteln und/oder Getränken in Kontakt kommt. Am Gehäuse selbst ist eine Ausgabeöffnung vorgesehen, wobei die Ausgabeeinrichtung zum Bewegen der Waren bzw. der Lebensmittel und/oder Getränke zur Ausgabeöffnung ausgebildet ist. Die Ausgabeeinrichtung ist in der Lage, die Waren entweder direkt oder über einen Träger, auf welchem die Waren angeordnet sind aufzunehmen und zu bewegen. Somit bewegt die Ausgabevorrichtung die Waren zumindest bis in den Zugriffsbereich der Ausgabeöffnung, wo sie die Person selbst entnehmen kann, so dass der Fahrer hiervon entlastet ist. Bei einer Anordnung der Aufbewahrungs- und Ausgabevorrichtung auf einem Beifahrersitz ist die Ausgabeöffnung nach hinten zum Fond hin gerichtet. Alternativ kann sie natürlich auch zum Fahrer gerichtet sein, der dann die Waren bzw. das Lebensmittel/Getränk entnimmt und nach hinten reicht. Zudem transportiert die Ausgabeeinrichtung die Ware bzw. das Lebensmittel und/oder Getränk nicht nur bis zur Ausgabeöffnung, sondern auch aus dieser heraus, direkt in Richtung des Fonds respektive der Rücksichtbank, wo die Person die Ware bzw. das Lebensmittel und/oder Getränk dann bequem annehmen kann. Eine hierfür geeignete Ausgabeeinrichtung kann beispielsweise einen Schwenkabschnitt zum Bewegen der Waren aus der Ausgabeöffnung heraus aufweisen. Über diesen Schwenkabschnitt kann die Ausgabeeinrichtung die Waren bzw. Lebensmittel und/oder Getränke auch ein gewisses Stück weit vom Gehäuse weg bewegen und in Richtung der Person transportieren. In diesem Zusammenhang ist die Ausgabeeinrichtung derart ausgebildet, dass der Schwenkabschnitt aus einer seitlich offenen Ausgabeöffnung herausschwenkt und die Waren bzw. Lebensmittel und/oder Getränke in einen Bereich seitlich der Lehne des Sitzes bewegt, wo sie für eine hinter dem Sitz sitzende Person gut zugänglich im Mittelbereich zwischen den beiden Vordersitzen positioniert werden kann.
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Aus der nachveröffentlichten
DE 10 2020 103 631 A1 der Anmelderin ist eine Vorrichtung zur Anbietung von Waren in einem Fahrzeug bekannt, welche eine Aufbewahrungsvorrichtung und eine bewegliche Ausgabevorrichtung für die angebotenen Waren umfasst. Die Aufbewahrungsvorrichtung weist eine Aufnahme für mehrere Warenbehälter auf, in welchen die angebotenen Waren ablegbar sind. Die Ausgabevorrichtung umfasst mindestens einen mehrteiligen beweglichen Roboterarm, welcher geeignet ist, die einzelnen Warenbehälter mit der abgelegten Ware in einer korrespondierenden Entnahmeposition aus der Aufnahme zu entnehmen und zu einer vorgebbaren Ausgabeposition zu bewegen, an welcher der korrespondierende Ausgabebehälter die Ware zur Entnahme bereitstellt. Zudem umfasst die Vorrichtung eine Bedieneinrichtung, welche zum Auswählen einer angebotenen Ware vorgesehen ist.
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Aus der
EP 2 778 586 A1 ist ein Kältegerät bekannt, dessen Warenbestand automatisch erfasst wird, wobei bei Unterschreitung einer Mindestmenge eine automatische Bestellung ausgelöst wird. Das Kältegerät verfügt darüber hinaus über eine Anzeigevorrichtung, mit der einem Nutzer Informationen bezüglich Warenbestand und Verfallsdatum angezeigt werden.
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Aus der
EP 3 282 410 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben eines Lagersystems bekannt, bei dem mehrere Datenparameter der gelagerten Produkte erfasst und angezeigt werden sowie davon ausgehend automatisiert Nachbestellungen ausgelöst werden. Als mögliche Lagervorrichtungen können beispielsweise Schränke oder Kühlschränke verwendet werden.
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Aus der
DE 600 12 984 T2 sind ein Verfahren und ein System zum Kauf eines Produkts von einem Verkaufsautomaten unter Verwendung eines Mobiltelefons bekannt. Das Verfahren ermöglicht, dass der Verbraucher ein Produkt von einem Verkaufsautomaten kauft. Wenn der Verbraucher an den Verkaufsautomaten herantritt, werden dem Verbraucher ein oder mehrere Produkte angeboten, die von dem Verkaufsautomaten erhältlich sind. Ein solches Angebot wird typischerweise durch eine Anzeige der Produkte zusammen mit einer Information betreffend die Kosten des Produkts gemacht. Zudem erhält der Verbraucher Anweisungen darüber, wie das Produkt mittels eines Mobiltelefons, PDA oder eines anderen Personalkommunikationsgeräts des Verbrauchers zu kaufen ist.
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Aus der
US 2013/0297463 A1 ist ein Verfahren zur Warenanbietung in einem Fahrzeug bekannt, welches in einer Aufbewahrungsvorrichtung gelagerte Waren erfasst, auswählbare Waren anzeigt und den Warenbestands der Aufbewahrungsvorrichtung überwacht und ausgegebene Waren in Abhängigkeit von mindestens einem vorgebbaren Kriterium nachbestellt.
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Aus der
DE 10 2019 206 066 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer Abgabeeinrichtung für wenigstens ein Lebensmittel und/oder Getränk bekannt. Die Abgabeeinrichtung weist mehrere mit wenigstens einem Lebensmittel und/oder Getränk bestückte oder bestückbare Träger auf, die einzeln nacheinander zu einer einen Zugriff zu einem Träger erlaubenden Abgabeöffnung bewegbar sind. Zudem umfasst die Abgabeeinrichtung ein die Abgabeöffnung aufweisendes Gehäuse und ein im Gehäuse angeordnetes Magazin zur Aufnahme von mehreren bestückbaren Trägern. Hierbei ist eine Steuerung von einer externen Zentrale, beispielsweise eines Drittanbieters, denkbar, der für die Fahrgastversorgung mit den Lebensmitteln/Getränken zuständig ist und der hierzu beispielsweise vom Fahrgast selbst per Online-Verbindung oder dergleichen aufgefordert wurde. Die Magazinierung ermöglicht darüber hinaus eine Art Cateringbetrieb, das heißt, dass die Magazinbestückung beispielsweise von einem Drittanbieter an einer externen Stelle erfolgt und beispielsweise ein Taxifahrer fertig bestückte Magazine geliefert bekommt, die er mittransportiert, so dass er bei Bedarf ein leeres Magazin gegen ein neues, bestücktes Magazin austauschen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Warenanbietung in einem Fahrzeug bereitzustellen, welche den Benutzungskomfort verbessern und kostengünstig umgesetzt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Warenanbietung in einem Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Vorrichtung zur Warenanbietung in einem Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um ein Verfahren zur Warenanbietung in einem Fahrzeug bereitzustellen, welches den Benutzungskomfort verbessern und kostengünstig umgesetzt werden kann, umfasst das Verfahren die Schritte: Erfassen der in einer Aufbewahrungsvorrichtung gelagerten Waren, Anzeige der auswählbaren Waren, Aufnahme einer Bestellung einer korrespondierenden Ware, Entnahme der bestellten Ware aus der Aufbewahrungsvorrichtung, Ausgabe der bestellten Ware und Überwachung des Warenbestands der Aufbewahrungsvorrichtung und Nachbestellung der ausgegebenen Waren in Abhängigkeit von mindestens einem vorgebbaren Kriterium. Hierbei wird eine Vorbestellung einer Ware eines potentiellen Mitfahrers über eine drahtlose Kommunikation mit einem mobilen Endgerät des potentiellen Mitfahrers durchführt. Dadurch kann der potentielle Mitfahrer beispielsweise einen besonderen Getränke- oder Lebensmittelwunsch rechtzeitig vor Antritt der Fahrt der Vorrichtung zur Warenanbietung in einem Fahrzeug mitteilen, welche dann den Warenbestand der Aufbewahrungsvorrichtung dahingehend überprüfen kann, ob die vorbestellte Ware vorhanden ist, wobei die vorbestellte Ware nachbestellt werden kann, wenn die vorbestellte Ware nicht in der Aufbewahrungsvorrichtung gelagert ist.
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Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Vorrichtung zur Warenanbietung in einem Fahrzeug, mit einer Auswerte- und Steuereinheit vorgeschlagen, welche ausgeführt ist, einen aktuellen Warenbestand der Aufbewahrungsvorrichtung zu erfassen und eine entsprechende Anzeigeinformation an eine Benutzerschnittstelle auszugeben und eine Information über die bestellte Ware von der Benutzerschnittstelle zu empfangen. Die Auswerte- und Steuereinheit ist weiter ausgeführt, eine Ausgabevorrichtung zur Entnahme und Ausgabe der bestellten Ware anzusteuern. Zudem ist die Auswerte- und Steuereinheit weiter ausgeführt, den Warenbestand der Aufbewahrungsvorrichtung zu überwachen und in Abhängigkeit von mindestens einem vorgebbaren Kriterium Waren nachzubestellen. Hierbei bilden die Auswerte- und Steuereinheit und die Benutzerschnittstelle eine Steuervorrichtung aus. Zudem umfasst die Steuervorrichtung eine Kommunikationsschnittstelle, welche ausgeführt ist, drahtlos mit einem mobilen Endgerät eines Mitfahrers oder mit einer Zentrale zu kommunizieren.
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Die Auswerte- und Steuereinheit kann zur Datenverarbeitung zumindest eine Recheneinheit, welche Informationen von der Benutzerschnittstelle und/oder von der Aufbewahrungsvorrichtung aufbereiten und/oder verarbeiten kann, und Ausgabeinformationen und/oder Ansteuersignale für die Benutzerschnittstelle und/oder die bewegliche Ausgabevorrichtung erzeugen kann, eine Speichereinheit zum Speichern von Daten bzw. Informationen und mindestens eine entsprechende Schnittstelle zum Empfangen der Informationen von der Benutzerschnittstelle und/oder von der Aufbewahrungsvorrichtung und zum Ausgeben von Ausgabeinformationen an die Benutzerschnittstelle und/oder von Ansteuersignalen an die bewegliche Ausgabevorrichtung aufweisen. Die mindestens eine Schnittstelle kann hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise als Signalprozessor oder Mikrocontroller ausgeführt sein, wobei die Speichereinheit ein Flash-Speicher, ein EEPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Das Verfahren zur Warenanbietung in einem Fahrzeug kann beispielsweise als Computerprogrammprodukt mit Programmcode ausgebildet sein. Das Computerprogrammprodukt kann auf einem maschinenlesbaren Speichermedium, wie beispielsweise einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert und von der Auswerte- und Steuereinheit in Kombination mit der Benutzerschnittstelle, Aufbewahrungsvorrichtung und der Ausgabevorrichtung ausgeführt werden.
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Da der Warenbestand der Aufbewahrungsvorrichtung durch die Überwachung an den Bedarf angepasst wird, kann der Benutzungskomfort deutlich verbessert werden.
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Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Warenanbietung in einem Fahrzeug umfassen die Aufbewahrungsvorrichtung, welche ausgeführt ist, die angebotenen Waren aufzunehmen und zu lagern, die bewegliche Ausgabevorrichtung, welche ausgeführt ist, eine bestellte Ware aus der Aufbewahrungsvorrichtung zu entnehmen und auszugeben, und die Benutzerschnittstelle, welche ausgeführt ist, die in der Aufbewahrungsvorrichtung gelagerten Waren zur Auswahl anzuzeigen und eine Bestellung einer korrespondierenden auswählbaren Ware anzunehmen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Warenanbietung in einem Fahrzeug ist derart ausgelegt, dass sie auf einem Sitz, üblicherweise dem Beifahrersitz, angeordnet und sicher fixiert werden kann. Hierzu weist die Aufbewahrungsvorrichtung und/oder die Ausgabevorrichtung entsprechende Befestigungsmittel auf, die auf sitzseitig vorgesehene Befestigungsmittel abgestimmt sind, so dass sich eine sehr feste, sichere Fixierung ergibt. Über die bewegliche Ausgabevorrichtung kann im Bedarfsfall eine gewünschte Ware, wie beispielsweise ein gewünschtes Lebensmittel oder ein gewünschtes Getränk ausgegeben werden, wobei die beförderte Person vor der Entnahme nicht mit den angebotenen Waren bzw. Lebensmitteln und/oder Getränken in Kontakt kommt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens können Waren nachbestellt werden, wenn beispielsweise ein Ist-Bestand einer gelagerten Ware eine vorgegebene minimale Anzahl erreicht oder unterschreitet oder ein Haltbarkeitsdatum einer gelagerten Ware erreicht ist. Zur Abwicklung der Nachbestellung von Waren kann vorzugsweise eine drahtlose Kommunikation mit einer Zentrale durchführt werden. Diese Zentrale kann beispielsweise ein Serviceanbieter betreiben, welcher vom Fahrzeughalter oder Fahrer beauftragt wird, die Waren für die Vorrichtung zur Warenanbietung in einem Fahrzeug zu liefern.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens kann ein Bezahlvorgang der ausgegebenen Ware bargeldlos abgewickelt werden. Zur bargeldlosen Abwicklung des Bezahlvorgangs kann eine drahtlose Kommunikation mit einem mobilen Endgerät eines Mitfahrers durchführt werden, welche beispielsweise als Mobiltelefon, Laptop, Tablett oder als ähnliches Gerät ausgeführt werden kann. Alternativ kann eine Eingabe der Kontendaten des bestellenden Mitfahrers über die Benutzerschnittstelle direkt erfolgen.
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Vorzugsweise kann die Steuervorrichtung als Mobiltelefon ausgeführt werden. Hierbei kann das Verfahren zur Warenanbietung in einem Fahrzeug beispielsweise als ausführbare Applikation mit Programmcode ausgebildet sein, welche auf das Mobiltelefon geladen und ausgeführt werden kann. Dadurch kann die Ansteuerung des Ausgabevorrichtung, die Logistik des Aufbewahrungsvorrichtung, die Auswahl und Bestellung der Ware, die Nachbestellung von Waren, der Bezahlvorgang und eine Fehlerdiagnose zentral in einem Gerät zusammengefasst werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung kann die Aufbewahrungsvorrichtung eine Aufnahme für mehrere Warenbehälter aufweisen, in welchen die angebotenen Waren abgelegt werden können. Diese Warenbehälter können beispielsweise von einem Serviceanbieter mit Waren befüllt und dann dem Fahrzeughalter oder Fahrer geliefert werden. Der Fahrzeughalter oder Fahrer können dann die Aufbewahrungsvorrichtung mit den gefüllten Warenbehältern bestücken, beispielsweise im Austausch mit leeren Warenbehältern. Des Weiteren kann die Aufbewahrungsvorrichtung mindestens eine Sensorik, welche ausgeführt ist, die aktuell in der Aufnahme vorhandenen mit Waren gefüllten Warenbehälter zu erfassen, und eine intelligente Schnittstelle umfassen, welche ausgeführt ist, mit der Auswerte- und Steuereinheit zu kommunizieren. Über die intelligente Schnittstelle, welche vorzugsweise einen Mikrocontroller und analoge und digitale Ein- und Ausgänge umfasst, kann die Auswerte- und Steuereinheit den Warenbestand in der Aufbewahrungsvorrichtung abrufen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung kann die Ausgabevorrichtung mindestens einen mehrteiligen beweglichen Roboterarm und eine intelligente Schnittstelle umfassen, welche ausgeführt ist, mit der Auswerte- und Steuereinheit zu kommunizieren und in Abhängigkeit der Kommunikation Stellsignale für den Roboterarm zu erzeugen und auszugeben. Die intelligente Schnittstelle, welche vorzugsweise einen Mikrocontroller und analoge und digitale Ein- und Ausgänge umfasst, kann basierend auf der Kommunikation mit der Auswerte- und Steuereinheit die entsprechenden Ansteuersignale für Aktuatoren erzeugen, welche den mehrteiligen Roboterarm bewegen. Der Roboterarm kann die einzelnen Warenbehälter mit der abgelegten Ware aus der Aufnahme entnehmen und zu einer vorgebbaren Ausgabeposition bewegen, an welcher der korrespondierende Warenbehälter die Ware zur Entnahme bereitstellen kann. Hierbei können die Bewegungen des Roboterarms frei programmiert werden, so dass der Verfahrweg des Warenbehälters zwischen der Entnahmeposition und der Ausgabeposition vorgegeben und an verschiedene Einbaubedingungen angepasst werden kann. Da sich die Einbausituation bzw. die geometrische Situation je nach Fahrzeugmodell, Sitzvariante usw. unterscheidet, können die vorgegebenen Verfahrwege und Ausgabepositionen über eine geometrischer Validation in unterschiedlichen Fahrzeugmodellen ermittelt und gespeichert werden. Durch die Ausführung des Roboterarms mit mehreren Teilen, welche jeweils über ein Gelenk miteinander verbunden sind, können in vorteilhafter Weise auch komplexere Verfahrwege umgesetzt werden. In Abhängigkeit von dem Fahrzeugmodell, in welchem die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anbietung von Waren eingebaut wird, können dann die vorgegebenen Verfahrwege sowie die Entnahmeposition und Ausgabeposition abgerufen und implementiert werden. Nach dem Einbau der Vorrichtung wird dann nur noch eine Feineinstellung vorgenommen, um die Verfahrwege sowie die Entnahmeposition und Ausgabeposition zu optimieren, so dass leichte Kontakte oder Kollisionen während des Bewegungsablaufes vermieden werden können. Die Feineinstellung kann vorzugsweise über ein Anlernprogramm vorgenommen werden, welches die Entnahmeposition, die Ausgabeposition und die Verstellwege an die Einbausituation und eine aktuelle Sitzstellung, wie beispielsweise eine aktuelle Neigung der Sitzlehne anpassen kann.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigen:
- 1 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Warenanbietung in einem Fahrzeug,
- 2 ein schematisches Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Warenanbietung in einem Fahrzeug, und
- 3 eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Anbietung von Waren in einem Fahrzeug aus 2.
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Wie aus 1 bis 3 ersichtlich ist, wird im dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zur Warenanbietung in einem Fahrzeug 1 in einem Schritt S100 die in einer Aufbewahrungsvorrichtung 12 gelagerten Waren erfasst. In einem Schritt S110 werden die auswählbaren Waren angezeigt. In einem Schritt S120 wird eine Bestellung einer korrespondierenden auswählbaren Ware aufgenommen. In einem Schritt S130 wird die bestellte Ware aus der Aufbewahrungsvorrichtung 12 entnommen, und im Schritt S140 wird die bestellte Ware ausgegeben. Im Schritt S150 wird eine Überwachung des Warenbestands der Aufbewahrungsvorrichtung 12 durchgeführt. Im Schritt S160 wird überprüft, ob mindestens ein vorgegebenes Kriterium erfüllt ist. Ergibt die Überprüfung im Schritt S160, dass das mindestens eine vorgegebene Kriterium erfüllt ist, dann wird die ausgegebene Waren im Schritt S170 nachbestellt und anschließend die Überwachung im Schritt S150 fortgesetzt. Ergibt die Überprüfung im Schritt S160, dass das mindestens eine vorgegebene Kriterium nicht erfüllt ist, dann wird die Überwachung im Schritt S 150 fortgesetzt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel werden korrespondierende Waren nachbestellt, wenn ein Ist-Bestand einer gelagerten Ware eine vorgegebene minimale Anzahl erreicht oder unterschreitet oder ein Haltbarkeitsdatum einer gelagerten Ware erreicht ist. Zur Abwicklung der Nachbestellung von Waren wird im dargestellten Ausführungsbeispiel eine drahtlose Kommunikation mit einer Zentrale 5 durchführt. Zudem wird ein Bezahlvorgang der ausgegebenen Ware bargeldlos abgewickelt. Zur Abwicklung des bargeldlosen Bezahlvorgangs wird eine drahtlose Kommunikation mit einem mobilen Endgerät 3 eines Mitfahrers durchführt, welches beispielsweise als Mobiltelefon ausgeführt ist.
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Des Weiteren kann ein potentieller Mitfahrer mit seinem mobilen Endgerät 3 über eine drahtlose Kommunikation eine Vorbestellung einer Ware durchführen. Hierbei wird der Warenbestand der Aufbewahrungsvorrichtung 12 dahingehend überprüft, ob die vorbestellte Ware vorhanden ist, wobei die vorbestellte Ware nachbestellt wird, wenn die vorbestellte Ware nicht in der Aufbewahrungsvorrichtung 12 gelagert ist.
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Wie aus 2 und 3 weiter ersichtlich ist, umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zur Warenanbietung in einem Fahrzeug 1 zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 eine Aufbewahrungsvorrichtung 12, welche ausgeführt ist, die angebotenen Waren aufzunehmen und zu lagern, einer bewegliche Ausgabevorrichtung 18, welche ausgeführt ist, eine bestellte Ware aus der Aufbewahrungsvorrichtung 12 zu entnehmen und auszugeben, eine Benutzerschnittstelle 22, welche ausgeführt ist, die in der Aufbewahrungsvorrichtung 12 gelagerten Waren zur Auswahl anzuzeigen und eine Bestellung einer korrespondierenden auswählbaren Ware anzunehmen, und eine Auswerte- und Steuereinheit 24, welche ausgeführt ist, einen aktuellen Warenbestand der Aufbewahrungsvorrichtung 12 zu erfassen und eine entsprechende Anzeigeinformation an die Benutzerschnittstelle 22 auszugeben und eine Information über die bestellte Ware von der Benutzerschnittstelle 22 zu empfangen. Die Auswerte- und Steuereinheit 24 ist weiter ausgeführt, die Ausgabevorrichtung 18 zur Entnahme und Ausgabe der bestellten Ware anzusteuern, und den Warenbestand der Aufbewahrungsvorrichtung 12 zu überwachen und in Abhängigkeit von vorgegebenen Kriterien Waren nachzubestellen.
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Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, bilden die Auswerte- und Steuereinheit 24 und die Benutzerschnittstelle 22 im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Steuervorrichtung 20 aus. Zudem umfasst die Steuervorrichtung 20 eine Kommunikationsschnittstelle 26, welche ausgeführt ist, drahtlos mit einem mobilen Endgerät 3 eines Mitfahrers oder mit einer Zentrale 5 zu kommunizieren. Durch die Kommunikationsschnittstelle 26 ist die Auswerte- und Steuereinheit 24 in der Lage, Waren bei der Zentrale 5 nachzubestellen und einen bargeldlosen Bezahlvorgang mit dem mobilen Endgerät 3 eines Mitfahrers abzuwickeln. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung 20 als Mobiltelefon 20A ausgeführt und über eine feste Verdrahtung mit einer intelligenten Schnittstelle 12.1 der Aufbewahrungsvorrichtung und mit einer intelligenten Schnittstelle 18.1 der Ausgabevorrichtung gekoppelt. Durch diese Kopplung ist die Auswerte- und Steuereinheit 24 in der Lage, bei Problemen eine automatische Fehlerdiagnose durchzuführen und über die Kommunikationsschnittstelle 26 einen Kundendienst zu informieren.
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Wie aus
3 weiter ersichtlich ist, weist die Aufbewahrungsvorrichtung
12 eine Aufnahme
14 für mehrere Warenbehälter
16 auf, in welchen die angebotenen Waren abgelegt sind. Zudem umfasst die Aufbewahrungsvorrichtung
12 mindestens eine Sensorik
12.2, welche ausgeführt ist, die aktuell in der Aufnahme
14 vorhandenen mit Waren gefüllten Warenbehälter
16 zu erfassen. Die intelligente Schnittstelle
12.1 kommuniziert die Informationen über die erfassten Waren an die Auswerte- und Steuereinheit
24. Im dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die Aufbewahrungsvorrichtung
12 der in der nachveröffentlichten
DE 10 2020 103 631 A1 der Anmelderin offenbarten Aufbewahrungsvorrichtung. Selbstverständlich ist auch eine andere Ausführung der Aufbewahrungsvorrichtung
12 möglich.
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Wie aus
3 weiter ersichtlich ist, umfasst die Ausgabevorrichtung
18 im dargestellten Ausführungsbeispiel einen mehrteiligen beweglichen Roboterarm
18A mit mehreren nicht näher bezeichneten Gelenken und Aktuatoren. Die intelligente Schnittstelle
18.1 der Ausgabevorrichtung
18 kommuniziert mit der Auswerte- und Steuereinheit
24. In Abhängigkeit der Kommunikation mit der Auswerte- Steuereinheit erzeugt die intelligente Schnittstelle
18.1 Stellsignale und gibt diese an die Aktuatoren des Roboterarms
18A aus, welche den Roboterarm
18A entsprechend bewegen. Dadurch ist der Roboterarm
18A in der Lage, die einzelnen Warenbehälter
16 mit der abgelegten Ware in einer korrespondierenden Entnahmeposition aus der Aufnahme
14 zu entnehmen und zu einer vorgebbaren Ausgabeposition zu bewegen, an welcher der korrespondierende Warenbehälter
16 die Ware zur Entnahme bereitstellt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die Ausgabevorrichtung
18 der in der nachveröffentlichten
DE 10 2020 103 631 A1 der Anmelderin offenbarten Ausgabevorrichtung. Selbstverständlich ist auch eine andere Ausführung der Ausgabevorrichtung
18 möglich.
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Die Vorrichtung 10 zur Warenanbietung in einem Fahrzeug 1 wird lösbar, vorzugsweise an einem Beifahrersitz des Fahrzeugs 1 angeordnet. Hierzu sind an der Ausgabevorrichtung 18 oder an der Aufbewahrungsvorrichtung 12 nicht näher dargestellte Befestigungsmittel zum Befestigen der Vorrichtung 10 am Beifahrersitz des Fahrzeugs 1 im Bereich zwischen einer Sitzfläche und einer Sitzlehne vorgesehen. Die Vorrichtung 10 zur Warenanbietung in einem Fahrzeug 1 eignet sich für verschiedenartiger Waren, wobei hier beispielhaft und nicht beschränkend durchweg von Lebensmitteln und/oder Getränken als solche Waren die Rede ist. Die einzelnen Warenbehälter 16 weisen jeweils eine nicht sichtbare Öffnung auf, durch welche der korrespondierende Warenbehälter 16 vor dem Einbau im Fahrzeug 1 mit der Ware bestückt, und durch welche die korrespondierende Ware vom Besteller aus dem Warenbehälter 16 entnommen werden kann. Hierbei kann diese Öffnung von einer durchsichtigen beweglichen Klappe verschlossen sein.
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Zudem sind die Bewegungen des Roboterarms 18A frei programmierbar, so dass der Verfahrweg des Warenbehälters 16 zwischen der Entnahmeposition und der Ausgabeposition vorgegeben und an verschiedene Einbaubedingungen angepasst werden kann. Hierbei werden die Verfahrwege und Positionen über eine geometrischer Validation in unterschiedlichen Fahrzeugen ermittelt und abgespeichert. Beim Einbau der Vorrichtung 10 zur Warenanbietung ins Fahrzeug 1 werden dann die passenden Verfahrwege und Positionen abgerufen und implementiert. Über ein Anlernprogramm erfolgt dann die Feineinstellung, um die Verfahrwege und Positionen zu optimieren, so dass leichte Kontakte oder Kollisionen während des Bewegungsablaufes vermieden werden können.
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Die Bestückung der Aufbewahrungsvorrichtung 12 kann mit verschiedenen Lebensmitteln und verschiedenen Getränken erfolgen. Durch die intelligente Schnittstelle 12.1 ist die Position der bestellten Ware bzw. des korrespondierenden Warenbehälters 16, welcher die bestellte Ware enthält, bekannt, so dass der Roboterarm 18A gezielt an die korrespondierende Entnahmeposition bewegt werden kann. Die Positionen der Ware kann beispielsweise durch entsprechende Kennungen an den Umverpackungen der Waren beim Einbringen der korrespondierenden Warenbehälter 16 in die Aufnahme 14 erfasst werden. Den im Fahrzeug 1 befindlichen Personen wird nun über die Benutzerschnittstelle 22 eine Möglichkeit gegeben, eine bestimmte Ware bzw. ein bestimmtes Lebensmittel oder Getränk zu wählen. Über die Benutzerschnittstelle 22 wird ein Auswahlsignal erzeugt, das an die Auswerte- und Steuereinheit 24 zur Steuerung des Betriebs des beweglichen Roboterarms 18A ausgegeben wird, welcher daraufhin automatisch den Warenbehälter 16 mit der gewünschten Ware oder dem gewünschten Lebensmittel oder Getränk aus der Aufnahme 14 entnimmt und zur Ausgabeposition bewegt. Auf diese Weise erhält also die bestellende Mitfahrer die gewünschte Ware.
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Die Benutzerschnittstelle 22 umfasst bevorzugt eine Anzeigevorrichtung mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche, welche auch als Touchscreen bezeichnet wird. Die Auswahl erfolgt vorzugsweise über eine auf der Anzeigevorrichtung dargestellte Menüführung. Alternativ kann die Auswahl bzw. Bestellung auch über eine drahtlose Kommunikation zwischen dem mobilen Endgerät 3 des Mitfahrers und der Auswerte- und Steuereinheit 24 erfolgen. Hierbei wird das Bestellmenü auf der Anzeigevorrichtung des mobilen Endgeräts 3 des Mitfahrers dargestellt.
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Zudem besteht die Möglichkeit die Aufbewahrungsvorrichtung 12 mit wenigstens einer Kühl- und/oder Heizeinrichtung zum Kühlen und/oder Erwärmen der Waren auszustatten. Über diese Kühl- oder Heizeinrichtung ist es möglich, Lebensmittel oder Getränke zu kühlen oder zu erwärmen, wobei auch entsprechende Temperaturabschnitte oder Temperaturzonen innerhalb der Aufnahme 14 mit unterschiedlicher Temperatur erzeugt werden können.
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Zum Betrieb der elektrischen oder elektronischen Komponenten der Vorrichtung 10 zur Warenanbietung in einem Fahrzeug 1 umfasst diese wenigstens einen nicht näher dargestellten aufladbaren Energiespeicher sowie eine elektrische Schnittstelle zum Anschließen an eine fahrzeugseitige Energiequelle. Zudem kann der Energiespeicher über die elektrische Schnittstelle geladen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 3
- mobiles Endgerät
- 5
- Zentrale
- 10
- Vorrichtung zur Warenanbietung
- 12
- Aufbewahrungsvorrichtung
- 12.1
- Schnittstelle
- 12.2
- Sensorik
- 14
- Aufnahme
- 16
- Warenbehälter
- 18
- Ausgabevorrichtung
- 18A
- Roboterarm
- 18.1
- Schnittstelle
- 20
- Steuervorrichtung
- 20A
- Mobiltelefon
- 22
- Benutzerschnittstelle
- 24
- Auswerte- und Steuereinheit
- 26
- Kommunikationsschnittstelle
- 100
- Betriebsverfahren für eine Vorrichtung zur Warenanbietung
- S110 bis S170
- Verfahrensschritt
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Hochrichtung