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Die Erfindung betrifft eine Auslaufarmatur mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Eine solche Auslaufarmatur ist aus der
WO 2008/077619 A2 bekannt. Sie ist für Wasser und mindestens ein weiteres Fluid, z.B. Seife, Desinfektionsmittel, Lotion oder dgl., vorgesehen und ausgelegt, wobei die Auslaufarmatur eine Bedieneinrichtung mit einer Sensoreinrichtung und einer Anzeige aufweist. Hierüber kann die Auslaufarmatur berührungslos bedient werden. Die Auslaufarmatur erhält über durchgeführte Leitungen von einer externen Fluidversorgung durch Mischung von Kalt- und Warmwasser temperiertes Wasser und das mindestens eine weitere Fluid.
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Aus der
DE 10 2013 001 379 A1 ist eine andere Auslaufarmatur mit einer Sensoreinrichtung und einer Anzeige bekannt, die nur für eine Wasserabgabe vorgesehen ist. Die Auslaufarmatur weist ein abgewinkeltes, T-förmiges Armaturenrohr auf, an dessen Kreuzungsstelle im mittleren Bereich und im darüber liegenden Rohrstück der Auslaufarmatur ein Mischventil angeordnet ist.
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Die
US 2004/0211000 A1 zeigt eine Auslaufarmatur mit zwei externen manuellen Drehventilen für Warmwasser und Kaltwasser, die getrennt voneinander am Waschtisch mit seitlichem Abstand von der Auslaufarmatur montiert und mit ihren Auslassleitungen gegenüberliegend an einem T-Stück des Auslaufrohrs angeschlossen sind. Ein Schlauch eines Flüssigseifenspenders kann außenseitig an der Auslaufarmatur entlang verlegt oder innen durch das Auslaufrohr geführt sein.
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Aus der
DE 10 2006 010 527 A1 ist eine Auslaufarmatur mit einem Auslaufrohr bekannt, in dem Kaltwasser um einen zentralen Schlauch mit Heißwasser fließt, wobei die beiden Wasserströme am oberen Kopfbereich der Auslaufarmatur getrennt austreten.
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Die
EP 2 319 806 A1 lehrt eine Wasserauslaufarmatur mit einem Mischventil am unteren Ende und einer im Auslaufrohr und in der dortigen Wasserströmung angeordneten elektrochemischen Zelle zu Desinfektionszwecken.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Armaturentechnik aufzuzeigen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen in den selbstständigen Ansprüchen.
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Die beanspruchte Armaturentechnik, d.h. die Auslaufarmatur, die Multifunktionsarmatur sowie das jeweils zugehörige Verfahren, haben verschiedene Vorteile.
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Die Auslaufarmatur kann besser, einfacher und sicherer an einem Träger, insbesondere einem Beckenrand, montiert und angeschlossen werden. Diese Montage ist auch für einen Laien sicher und einfach durchführbar. Hierbei können auf einfache Weise von außen und im gut zugänglichen Fußbereich der Auslaufarmatur die externen Leitungen für die Zuführung von Kaltwasser und Warmwasser sowie von mindestens einem weiteren Fluid, z.B. Seife, Desinfektionsmittel, Lotion oder dgl., angesteckt und mit der Auslaufarmatur verbunden werden. Aufwändige Montage- und Anschlussarbeiten im schwer zugänglichen Innenbereich der Auslaufarmatur wie beim Stand der Technik sind entbehrlich. Die Auslaufarmatur kann mit ihren integrierten Komponenten vorgefertigt werden und montagefertig ausgeliefert werden.
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Ein weiterer Vorteil liegt in der großen Gestaltungsfreiheit für das Design der Auslaufarmatur. Das Armaturenrohr bzw. Auslaufrohr der Auslaufarmatur kann beliebig gestaltet werden. Eine T-förmige Ausbildung wie beim Stand der Technik ist dank der im Fußbereich angeordneten Ventilanordnung nicht notwendig. Das Armaturenrohr kann einstückig ausgebildet sein und eine beliebige Formgebung und Dimension haben. Die Sensoreinrichtung und die Anzeige können an beliebiger Stelle der Auslaufarmatur angeordnet sein. Sie können dabei auch mit der Steuerung der Auslaufarmatur zu einer Baueinheit kombiniert sein. Günstig ist eine Anordnung am oberen Kopfbereich der Auslaufarmatur.
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Die Auslaufarmatur weist eine fernsteuerbare, bevorzugt sensorisch und elektrisch fernsteuerbare, Ventilanordnung für das Wasser auf, die im Fußbereich der Auslaufarmatur angeordnet ist. Sie kann integriert und zumindest bereichsweise innerhalb der Auslaufarmatur, insbesondere ihres Armaturenrohrs, angeordnet sein. Neben der Ventilanordnung kann ein Bypass für das mind. eine weitere Fluid angeordnet sein und axial an der Ventilanordnung vorbeigeführt sein. Der Bypass kann mehrfach vorhanden sein. Die ein oder mehreren Fluide können dadurch an der Ventilanordnung vorbei fließen.
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Die Auslaufarmatur kann ferner im besagten Fußbereich eine Durchführung für mind. eine Leitung zur Übertragung von Energie und/oder Signalen aufweisen, die ebenfalls neben der Ventilanordnung angeordnet ist und axial an dieser vorbei geführt ist. Die Ventilanordnung, die ein oder mehreren Bypässe und die ggf. vorhandene Durchführung erstrecken sich in Richtung der Längsachse der Auslaufarmatur, insbesondere der Rohrachse des Aurmaturen- oder Auslaufslaufrohrs. Sie können vorteilhafterweise in dessen unterer Rohröffnung angeordnet sein.
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Diese Anordnung an oder in der Rohröffnung ist für die Montage der Ventilanordnung und für die internen, weiterführenden Leitungsanschlüsse innerhalb der Auslaufarmatur bzw. des Armaturenrohrs von Vorteil. Dies kann herstellerseitig bei der Produktion der Auslaufarmatur geschehen. Für die Montage sind die Leitungsanschlüsse für Kalt- und Warmwasser sowie mind. ein weiteres Fluid und ggf. auch für die Übertragung von Energie und/oder Signalen im Bereich der Rohröffnung angeordnet und sind hier leicht von außen zugänglich. Die Montage und der Anschluss der Auslaufarmatur an die vorgenannten fluidischen und bevorzugt elektrischen Medien ist sehr einfach sowie fehlersicher und kann auch von Laien ausgeführt werden. Die Auslaufarmatur eignet sich für einen Vertrieb über den Fachhandel, aber auch über den allgemeinen Bauwaren- und Einrichtungshandel.
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Die Aufnahme der fernsteuerbaren Ventilanordnung, der ein oder mehreren Bypässe und ggf. der Durchführung in einer gemeinsamen hohlen Kartusche hat besondere Vorteile. Die Kartusche baut klein und kompakt. Sie kann als fertige Baueinheit in die Auslaufarmatur, insbesondere in die untere Rohröffnung, eingesetzt und dort befestigt werden. Dies ist vor allem bei einer Untertischmontage von Vorteil. Die Kartusche kann vollständig oder teilweise in der unteren Rohröffnung aufgenommen sein. Die Kartusche kann dabei selbsttragend ausgebildet sein. Sie kann auch einen Teil des Montagebeschlags tragen.
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Die Ventilanordnung, die ein oder mehreren Bypässe und die Durchführung können in der Kartusche fertig konfektioniert sein. Die Kartusche kann am einen, äußeren bzw. unteren Ende Leitungsanschlüsse und evtl. eine Schnittstelle für den einfachen Anschluss externer Fluidleitungen und/oder einer Energieleitung und/oder Signalleitung aufweisen. Am oberen Kartuschenende können vorbereitete Anschlüsse für die weitere interne Leitungsführung innerhalb der Auslaufarmatur und insbesondere ihres Armaturenrohrs, angeordnet sein. Die Kartusche und die weiteren Armaturenkomponenten, z.B. die Sensoreinrichtung, die Steuerung, die Anzeige, die internen Leitungen nebst Auslassöffnungen und dgl. können auf einfache Weise bei der Armaturenproduktion montiert werden. Hierbei ist auch eine feuchtigkeitssichere Anordnung und Unterbringung von feuchteempfindlichen Komponenten, z.B. am Kopfbereich der Auslaufarmatur, möglich.
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Die Ventilanordnung kann ferngesteuert werden. Dies kann insbesondere mittels elektrischer Steuersignale, insbesondere von der bevorzugt berührungslosen Sensoreinrichtung und der Steuerung, erfolgen. Die Bedienung kann auch über kontaktierende Bedienelemente erfolgen, z.B. Touchpad.
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Die Ventilanordnung kann ein oder mehrere Ventile umfassen. Dies kann z.B. ein Mischventil für Kalt- und Warmwasser und/oder ein Mengensteuerventil sein. Ein Mengensteuerventil kann vorteilhafterweise dem Mischventil nachgeschaltet sein und kann die Menge des bereits temperierten Mischwassers steuern und ggf. regeln. Die Ventilanordnung kann auch ein Schließventil beinhalten, welches eigenständig angeordnet oder einem der besagten Ventile, z.B. dem Mischventil, zugeordnet sein kann, z.B. als Schließfunktion.
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Die Ventile können jeweils ein Ventilglied und einen steuerbaren Ventilantrieb aufweisen. Das Ventilglied kann als verschleißarmer und temperaturfester keramischer Ventilkörper ausgebildet sein. Als Ventilantrieb eignet sich besonders ein Elektromotor, z.B. ein positioniergenauer Niederspannungs-Gleichstrommotor, insbesondere Schrittmotor, mit Getriebe und Encoder. Dieser kann von der Sensoreinrichtung ferngesteuert werden. Die Energie- und Signalversorgung des Ventilantriebs kann über die besagte Leitung und ggf. die Schnittstelle am Fußbereich der Auslaufarmatur erfolgen. Die Ventile können platzsparend und insbesondere übereinander in der hohlen Kartusche untergebracht werden. Hierfür eignet sich eine vorbereitete Aufnahmeöffnung, die mittels eines Deckels dicht verschlossen werden kann. Am Deckel können die besagten Leitungsanschlüsse und die evtl. Schnittstelle angeordnet sein.
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Die Auslaufarmatur kann einen Sensor zur Erfassung eines Fluidparameters, z.B. der Wassertemperatur, aufweisen. Der Sensor kann der Ventilanordnung und insbesondere der Kartusche zugeordnet sein. Die Kartusche kann einen integrierten Wasserkanal aufweisen, an dem der Sensor angeordnet sein kann. Besonders günstig ist eine in einem Knie angewinkelte Kanalführung, die z.B. durch einander schneidende gerade Längs- und Querverbohrungen in der Kartusche gebildet wird. An den Knickstellen bzw. Bohrungskreuzungen des Knies können in die besagten Bohrungen von außen Stopfen und ersatzweise ein Sensor statt eines Stopfens eingesetzt werden.
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Die Auslaufarmatur kann eine Notbetätigung für die Ventilanordnung aufweisen, die bei einem Energieausfall, insbesondere einem Stromausfall, wirksam werden und die Ventilanordnung schließen bzw. den Fluiddurchfluss sperren kann. Die Notbetätigung hat hierfür eine eigene Not-Energiequelle, die z.B. aus einem integrierten elektrischen Akku oder einer Batterie oder auch aus einem kleinen fluidbetriebenen Generator bestehen kann, der an geeigneter Stelle in dem Leitungs- oder Kanalverlauf für das Wasser integriert ist. Er wird vom strömenden Wasser rotierend angetrieben und erzeugt eine kleine Versorgungsspannung für den Betrieb der Notbetätigung und deren Schließfunktion sowie für die dazu benötigte temporäre Energiezufuhr zur Ventilanordnung.
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Die Auslaufarmatur kann ferner eine Kommunikationseinrichtung und auch eine Energieversorgung für den normalen Armaturenbetrieb aufweisen. Diese können in die Auslaufarmatur integriert oder extern angeordnet sein. Die Energieversorgung kann zum Beispiel als Netzgerät zur Erzeugung einer niedrigen Gleichspannung ausgebildet sein, die für den sparsamen Betrieb der Ventilantriebe, der Sensoreinrichtung, der Anzeige, der Steuerung und evtl. weiterer elektrischer Komponenten der Auslaufarmatur ausreichend ist.
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Die Auslaufarmatur kann mittels ihrer Steuerung und der Sensorik für eine hohe Betriebssicherheit auch bei längeren Nichtbenutzungsphasen sorgen. Sie kann automatische Spülzyklen durchführen. Ferner können über eine Temperaturmessung evtl. Beeinträchtigungen bzw. Risiken z.B. durch Legionellen oder dgl. detektiert bzw. abgeschätzt und durch entsprechende Spülvorgänge und einen zeitgerechten Austausch der in der Auslaufarmatur vorhandenen Fluide beseitigt werden. Die Steuerung kann auch ein Zeitglied zur zeitlichen Erfassung von Betätigungen der Auslaufarmatur aufweisen.
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Die Multifunktionsarmatur kann eine Auslaufarmatur der beanspruchten Art aufweisen. Sie kann darüber hinaus eine Fluidversorgung beinhalten, die mit der Auslaufarmatur verbunden ist und ihr die ein oder mehreren weiteren Fluide zuführt. Die Fluidversorgung kann hier für ein oder mehrere Fluidbehälter, eine Behälteraufnahme und eine Pumpeinrichtung aufweisen.
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Die Fluidversorgung kann bedarfsweise vorhanden sein. Die Auslaufarmatur lässt sich auch ohne Fluidversorgung betreiben, wobei eine Fluidversorgung bedarfsweise auch nachgerüstet oder umgerüstet werden kann.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Die beanspruchte Armaturentechnik kann folgende weitere Ausgestaltungsmerkmale aufweisen, die einzeln oder in beliebiger Kombination benutzt werden können.
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Die fernsteuerbare Ventilanordnung und der Bypass können in einer gemeinsamen, bevorzugt hohlen Kartusche, angeordnet sein.
Eine evtl. vorhandene Durchführung für mindestens eine Leitung zur Übertragung von Energie und/oder Signalen oder anderen Medien kann ebenfalls in der gemeinsamen Kartusche angeordnet sein.
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Die Kartusche ist ein Fluidpassagenträger, der die fernsteuerbare Ventilanordnung und den Bypass zu einer körperlichen Einheit zusammenfasst. Der Fluidpassagenträger kann auch eine ggf. vorhandene Durchführung für mindestens eine Leitung zur Übertragung von Energie und/oder Signalen oder anderen Medien umfassen. Die körperliche Einheit ermöglicht eine gemeinsame Handhabung und Montage der fernsteuerbaren Ventilanordnung und des Bypass sowie ggf. der besagten Durchführung.
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Die Kartusche kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Z.B. ist eine mehrteilige Ausbildung mit einem hohlen, z.B. topfartigen, Korpus und einem Deckel möglich. Der Korpus kann ein oder mehrere eingeformte Kanäle und eine integrierte axiale Aufnahmeöffnung für mindestens ein Ventil sowie einen über der Aufnahmeöffnung montierbaren Deckel aufweisen. In dieser Ausführung ist die Kartusche in zwei oder mehr in Axialrichtung hintereinander angeordnete und bevorzugt aneinander befestigbare Teile unterteilt.
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Die Kartusche kann auch in Querrichtung unterteilt sein. Sie kann aus mehreren Segmenten bestehen, die z.B. länglich ausgebildet sind und an ihren Längsseiten bevorzugt formschlüssig zusammengesetzt und miteinander verbunden, insbesondere aneinander befestigt, sind.
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Die Kartusche bzw. der Fluidpassagenträger kann eine geeignete, z.B. längliche und bevorzugt zylindrische, Außenform haben.
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Der Bypass und eine ggf. vorhandene Durchführung für mindestens eine Leitung zur Übertragung von Energie und/oder Signalen oder anderen Medien kann/können als integrierte(r) Kanal/ Kanäle in der Kartusche ausgebildet sein.
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Am außenseitigen Ende der Kartusche können frei liegende Leitungsanschlüsse für externe Fluidleitungen angeordnet sind. Wenn eine besagte Durchführung vorhanden ist, kann am außenseitigen Ende der Kartusche eine mit der Leitung der Durchführung verbundene, frei liegende Schnittstelle für die Übertragung von Energie und/oder Signalen angeordnet sein.
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Die Kartusche kann am Fußbereich der Auslaufarmatur angeordnet und befestigt sein.
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Die Kartusche kann zumindest bereichsweise in der unteren Rohröffnung eines Armaturenrohrs aufgenommen und befestigt sein oder werden.
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Die Kartusche kann selbsttragend ausgebildet sein. Sie kann ggf. einen Montagebeschlag aufweisen.
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Die Kartusche kann einen integrierten Kanal für ein Fluid, insbesondere für das Wasser, aufweisen.
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Die Auslaufarmatur), insbesondere die Ventilanordnung, bevorzugt die Kartusche, kann mindestens einen Sensor zur Erfassung eines Fluidparameters, insbesondere der Wassertemperatur, aufweisen. Ein solcher Sensor kann an einem Knie eines Kanals für das Wasser angeordnet sein.
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Die fernsteuerbare Ventilanordnung kann ein oder mehrere Ventile aufweist. Mehrere Ventile der Ventilanordnung können axial übereinander angeordnet sein.
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Ein Ventil der Ventilanordnung kann als Mischventil für Kalt- und Warmwasser ausgebildet sein.
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Ein Ventil der Ventilanordnung kann als Mengensteuerventil für ein Fluid, bevorzugt für das Wasser, insbesondere das Mischwasser, ausgebildet sein.
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Die Auslaufarmatur kann eine Kommunikationseinrichtung für eine leitungsgebundene und/oder drahtlose Kommunikation nach außen aufweisen.
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Die Auslaufarmatur kann eine Notbetätigung für die Ventilanordnung im Notfall, insbesondere bei Energieausfall, aufweisen.
Die Notbetätigung kann ein Überwachungsmodul für die Detektion des Notfalls und eine Not-Energiequelle aufweisen, wobei die Notbetätigung die Ventilanordnung ansteuert, energetisch versorgt und schließt.
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Die Auslaufarmatur kann eine Steuerung und eine Energieversorgung aufweisen.
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Eine Sensoreinrichtung und/oder eine Anzeige der Auslaufarmatur können an einem Kopfbereich der Auslaufarmatur, insbesondere ihres Armaturenrohrs, angeordnet sein.
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Eine Multifunktionsarmatur kann eine Auslaufarmatur für Wasser und mindestens ein weiteres Fluid, insbesondere Seife, Desinfektionsmittel, Lotion oder dgl. aufweisen. Die Multifunktionsarmatur kann ferner eine mit der Auslaufarmatur verbundene Fluidversorgung für mindestens ein weiteres Fluid, insbesondere Seife,
Desinfektionsmittel, Lotion oder dgl., aufweisen.
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Eine Kommunikationseinrichtung und/oder eine Energieversorgung für die Auslaufarmatur kann/können an einer Fluidversorgung einer Multifunktionsarmatur angeordnet sein.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
- 1: eine schematische Seitenansicht einer Multifunktionsarmatur mit einer Auslaufarmatur an einem Becken sowie einer Fluidversorgung,
- 2 und 3: zwei schematische Varianten der Auslaufarmatur mit unterschiedlichen Ventilanordnungen,
- 4: eine Frontansicht der Auslaufarmatur gemäß Pfeil IV von 1 ,
- 5 und 6: einen Querschnitt und einen Längsschnitt der Auslaufarmatur gemäß Schnittlinien V-V und VI-VI von 4,
- 7: eine Kartusche mit einer Ventilanordnung und Bypassen sowie einer Leitungsdurchführung in einer Seitenansicht,
- 8: einen Längsschnitt durch die Kartusche gemäß Schnittlinie VII-VII von 7,
- 9: eine perspektivische Ansicht der Kartusche von 5,
- 10: eine perspektivische Rückansicht der Kartusche gemäß Pfeil VIII von 7,
- 11: eine aufgebrochene perspektivische Ansicht eines Kopfbereichs der Auslaufarmatur gemäß Pfeil XI von 6 und
- 12 und 13: Varianten einer Fluidversorgung in jeweiliger Seiten- und Frontansicht.
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Die Erfindung betrifft eine Auslaufarmatur (2) und ein zugehöriges Verfahren. Die Erfindung betrifft ferner eine Multifunktionsarmatur (1) mit einer solchen Auslaufarmatur (2) nebst einem zugehörigen Verfahren.
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1 zeigt in einer Seitenansicht eine Multifunktionsarmatur (1), welche zumindest eine Auslaufarmatur (2) und ggf. eine Fluidversorgung (3) aufweist. Die Auslaufarmatur (2) gibt über Auslauföffnungen (34,35,36) Wasser (7) und ein oder mehrere, z.B. zwei weitere Fluide (8) ab. Über einen externen Wasseranschluss (4) werden der Auslaufarmatur (2) mittels externer Fluidleitungen (46,47) Kaltwasser und Warmwasser zugeführt. Dies kann über den normalen Leitungsdruck geschehen. Von der Fluidversorgung (3) können ein oder mehrere weitere Fluide (8), z.B. Seife und Desinfektionsmittel, über eine oder mehrere externe Fluidleitungen (48) mittels einer steuerbaren Pumpeinrichtung (45) mit entsprechender Dosierung zugeführt werden.
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Die Auslaufarmatur (2) wird mittels eines Montagebeschlags (5) an einem Träger (6), z.B. am Beckenrand eines Waschbeckens oder dgl. montiert. Der untere Fußbereich (30) der Auslaufarmatur (2) kann sich dabei im Bereich des Trägers (6) oder darunter befinden.
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Am oberen Kopfbereich (31) der Auslaufarmatur (2) befinden sich die Auslauföffnungen (34,35,36) für die verschiedenen Fluide (7,8). Hier können außerdem Teile einer Bedieneinrichtung (9) angeordnet sein. Diese Teile können eine Sensoreinrichtung (41) und eine Anzeige (42) sein. Die Sensoreinrichtung (41) und die Anzeige (42) können in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Die Bedieneinrichtung (9) kann weitere Teile, z.B. kontaktbetätigte Bedienelemente (nicht dargestellt) aufweisen. Die Bedieneinrichtung (9) und deren Teile sind mit der Steuerung (10) verbunden.
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Die Sensoreinrichtung (41) funktioniert z.B. berührungslos. Sie kann ein oder mehrere linear oder in einem Kreis oder Ring nebeneinander angeordnete Sensoren aufweisen. Dies können z.B. Näherungssensoren sein, welche auf die Annäherung eines Körperteils, insbesondere einer Hand, reagieren. Derartige Sensoren können als Infrarotsensoren, Reflexlichtschranken, kapazitive Sensoren oder dgl. ausgebildet sein. Die Sensoren können als Ein/Aus-Schalter für eine Fluidabgabe oder als Startschalter für eine programmierte Fluidabgabe oder als Eingabeschalter für eine gewünschte Wassertemperatur und/oder Wassermenge ausgebildet sein.
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Die Anzeige (
42) kann ein oder mehrere einzelne LEDs, Displays mit einer LED-Matrix oder dgl. aufweisen. Sie kann die Fluidauswahl, eine Wassertemperatur, einen Betriebsmodus, eine Bedienhilfe oder dgl. signalisieren. In den Ausführungsbeispielen ist ein transparenter Anzeigering mit mehreren Symbolen für die Fluidauswahl dargestellt, die bedarfsweise hinterleuchtet werden. An der Frontseite des Anzeigerings kann ein Display angeordnet sein. Die Sensoreinrichtung (
41) ist z.B. ringartig ausgebildet und am Fuß des Anzeigerings angeordnet. Die Anzeige (
42) und die Sensoreinrichtung (
41) können z.B. gemäß der
WO 2006 058 650 A1 oder der
WO 2008 077 620 A1 ausgebildet sein.
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In den gezeigten Ausführungsformen sind die Sensoreinrichtung (41) und die Anzeige (42) separat ausgebildet und angeordnet. In einer nicht dargestellten Variante können sie miteinander kombiniert sein, z.B. in Form eines sensitiven Bildschirms bzw. eines Touchpads.
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Dieser kann an beliebiger Stelle angeordnet sein. Er kann z.B. seitlich und im mittleren Bereich an der Auslaufarmatur (2) montiert sein.
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Die Auslaufarmatur (2) weist ein in geeigneter Weise geformtes hohles Armaturenrohr (32) auf. Dieses kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Es kann z.B. die gezeigte einteilige, schlanke und gebogene Form aufweisen. Das Armaturenrohr (32) kann mit dem Montagebeschlag (5) am Träger (6) befestigt werden. Seine untere Rohröffnung (33) kann sich am Träger (6) oder darunter befinden.
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Die Auslaufarmatur (2) weist eine fernsteuerbare Ventilanordnung (11) auf, die im Fußbereich (30) der Auslaufarmatur (2) angeordnet ist. 2 und 3 zeigen schematisch zwei Varianten der Ventilanordnung (11). Die Ventilanordnung (11) kann in beiden Varianten integriert und innerhalb des Armaturenrohrs (32) oder darunter und ggf. außerhalb des Armaturenrohrs (32) angeordnet sein.
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Im Fußbereich (30) ist ferner neben der Ventilanordnung (11) mindestens ein Bypass (12) für das mindestens eine weitere Fluid (8) angeordnet, welcher axial an der Ventilanordnung (11) vorbeigeführt ist. 6 verdeutlicht diese Ausbildung.
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Im Fußbereich (30) kann außerdem eine Durchführung (13) für mindestens eine Leitung (40) zur Übertragung von bevorzugt elektrischer Energie und/oder bevorzugt elektrischen Signalen angeordnet sein. Die Durchführung (13) befindet sich ebenfalls neben der Ventilanordnung (11) und ist axial an dieser vorbeigeführt. Die Durchführung (13) kann auch entfallen, wobei Energie und/oder Signale an anderer Stelle von und zur Auslaufarmatur (2) übertragen werden können.
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Die Ventilanordnung (11), die ein oder mehreren Bypässe (12) und ggf. die Durchführung (13) sind in den gezeigten Ausführungsformen an der unteren Rohröffnung (33) des Armaturenrohrs (32) angeordnet. Die Ventilanordnung (11) und die ein oder mehreren Bypässe (12) weisen Leitungsanschlüsse (21) auf, die von außen zugänglich sind und an denen die genannten Fluidleitungen (46,47,48) angeschlossen werden können. Die Leitungsanschlüsse (21) sind bevorzugt außerhalb der Rohröffnung (33) angeordnet und sind dadurch für Montage- und Anschlusszwecke von außen bequem zugänglich.
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Neben den Leitungsanschlüssen (21) kann auch eine Schnittstelle (22) für die ein oder mehreren Leitungen (40) für Energie und/oder Signale angeordnet sein. Sie kann sich ebenfalls außerhalb der Rohröffnung (33) befinden. Die Schnittstelle (22) kann auch entfallen. Hierbei können z.B. die Leitung(en) (40) nur in die z.B. nach außen offene Durchführung (13) eingelegt sein und aus dieser mit einem hinreichend langen Leitungsende vorstehen, das einen direkten Anschluss an einer z.B. externen Steuerung (10) und/oder externen Kommunikationseinrichtung (27) oder dgl. ermöglicht.
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In der Ausführungsform von 1 weist die Auslaufarmatur (2) eine Energieversorgung (28) auf, die z.B. elektrisch ausgebildet ist. Sie kann insbesondere als Netzteil ausgeführt sein, welches eine Gleichspannung für den Betrieb der elektrischen Komponenten in und an der Auslaufarmatur (2) liefert. Die Energieversorgung (28) ist in der gezeigten Ausführungsform außerhalb der Auslaufarmatur (2) und des Armaturenrohrs (32) angeordnet. Sie kann z.B. in eine Netzsteckdose eingesteckt werden, wobei die Stromversorgung z.B. über die Schnittstelle (22) erfolgt. Alternativ ist eine Anordnung an anderer Stelle, z.B. in oder an der Kartusche (14), möglich.
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Die Auslaufarmatur (2) weist ferner eine Steuerung (10) auf. Diese ist in der Ausführungsform von 1 extern und außerhalb des Armaturenrohrs (32) angeordnet. Sie kann sich z.B. an der Fluidversogung (3) befinden. Alternativ ist eine Anordnung an anderer Stelle, z.B. in oder an der Kartusche (14) oder am Kopfbereich (31) des Armaturenrohrs (32), möglich.
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Die Auslaufarmatur (2) kann über eine leitungsgebundene oder drahtlose Kommunikationseinrichtung (27) verfügen. Diese kann ebenfalls intern oder extern und außerhalb des Armaturenrohrs (32), z.B. an der Fluidversogung (3), angeordnet sein. Die Kommunikationseinrichtung (27) kann in beliebiger geeigneter Weise ausgebildet sein.
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Über die Kommunikationseinrichtung (27) kann die Steuerung (10) mit der Außenwelt drahtlos per Funk, Bluetooth, WLan, Infrarot oder auf andere Weise kommunizieren. Insbesondere ist auch eine Kommunikation drahtlos oder mittels einer oder mehrerer Leitungen mit einem internen Netzwerk oder dem Internet möglich. Die Kommunikationseinrichtung (27) kann alternativ oder zusätzlich eine z.B. optische Leseeinrichtung für Barcodes oder dgl., eine USB-Schnittstelle oder eine sonstige Schnittstelle für Datenaustausch haben.
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Die Steuerung (10) und ggf. die Kommunikationseinrichtung (27) können über die Leitung (40) und die Schnittstelle (22) mit der Ventilanordnung (11), der Sensoreinrichtung (41), der Anzeige (42) und ggf. weiteren Komponenten der Auslaufarmatur (2) zum Austausch von Signalen verbunden sein. Über die Kommunikation können Zustandsmeldungen, Alarmsingale, Servicebedarf oder dgl. von der Auslaufarmatur (2) nach außen gemeldet werden. In Gegenrichtung können durch die Kommunikation externe Steuerbefehle, Programme, Benutzerkennungen oder dergleichen andere Signale an die Auslaufarmatur (2) und insbesondere an deren Steuerung (10) übertragen werden.
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Die Ventilanordnung (11) ist fernsteuerbar. Sie kann hierfür mit der Steuerung (10) verbunden sein. Die Ventilanordnung (11) kann ein oder mehrere Ventile (15,16) beinhalten. 2 zeigt eine Variante mit einem einzelnen Ventil (15) und 3 die Variante mit mehreren, z.B. zwei Ventilen (15,16).
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Die ein oder mehreren Ventile können z.B. ein Ventil (15) in Form eines Mischventils zum Mischen von Kalt- und Warmwasser und ggf. zusätzlich oder alternativ ein Ventil (16) in Form eines Mengensteuerventils zum Steuern und ggf. Regeln der von der Auslaufarmatur (2) abgegebenen und bereits temperierten bzw. gemischten Wassermenge sein. Ferner kann ein nicht dargestelltes Schließventil vorhanden sein, das den Wasserdurchfluss sperren kann und in unterschiedlicher Weise realisierbar ist. Es kann z.B. hardwaremäßig integriert oder separat angeordnet sein oder als Schließfunktion von einem der Ventile (15,16) ausgebildet sein.
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Die ein oder mehreren Ventile (15,16) können jeweils ein Ventilglied (17) und einen steuerbaren Ventilantrieb (18), insbesondere einen Elektromotor, aufweisen. Die Ventile (15,16) können ggf. auch einen gemeinsamen Ventilantrieb aufweisen. Das Ventilglied (17) kann z.B. als Scheibenventil mit verdrehbaren Keramikscheiben ausgebildet sein.
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4 bis 11 zeigen eine Ventilanordnung mit einem Ventil (15), z.B. einem Mischventil mit einer Schließfunktion. Die Bypässe (12) sind in den Schemadarstellungen von 2 und 3 der Übersicht halber nicht dargestellt.
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Die Ventilanordnung (11), die ein oder mehreren Bypässe (12) und die ggf. vorhandene Durchführung (13) können in einer gemeinsamen Kartusche (14) angeordnet sein. Sie sind dabei genauso wie die Kartusche (14) in Längsrichtung des Armaturenrohrs (32) am Fußbereich (30) ausgerichtet. Die Ventile (15,16) können z.B. in dieser Axialrichtung übereinander angeordnet sein. Die bevorzugt hohle Kartusche (14) kann in einen oberen Korpus (23) und einen unteren Deckel (25) unterteilt sein, die axial übereinander angeordnet sind und durch Verbindungsmittel, z.B. Schrauben, bevorzugt lösbar miteinander verbunden werden können.
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Die Kartusche (14) ist in den gezeigten Ausführungsformen selbstragend und formstabil. Sie kann eine z.B. zylindrischer Form haben. Die Kartusche (14) ist in der unteren Rohröffnung (33) gemäß 1 bis 4 und 6 zumindest bereichsweise formschlüssig aufgenommen und mit einem Befestigungsmittel (49), z.B. einer oder mehreren Schrauben, befestigt. Die Kartusche (14) ragt aus der Rohröffnung (33) frei nach außen bzw. nach unten. Sie kann sich gemäß 1 bis 3 durch den Träger (6) erstrecken und einen z.B. unteren Teil des Montagebeschlags (5) tragen. Ein oberer Beschlagteil kann am Ende, insbesondere an der Rohröffnung (33), des Armaturenrohrs (32) angeordnet sein.
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Die Leitungsanschlüsse (21) und ggf. die Schnittstelle (22) können sich an der unteren Stirnseite bzw. Unterseite der Kartusche (14) befinden. Sie liegen frei und sind ungehindert zugänglich.
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In einer Abwandlung der gezeigten Ausführungsbeispiele können das Armaturenrohr (32) und die Kartusche (14) axial distanziert und an einem gemeinsamen Beschlagteil des Montagebeschlags (5) befestigt sein. In einer weiteren Abwandlung kann die Kartusche (14) vollständig in die Rohröffnung (33) eintauchen und im Armaturenrohr (32) komplett aufgenommen sein. In diesen Fällen sind Leitungsanschlüsse (21) und ggf. die Schnittstelle (22) ebenfalls außerhalb des Armaturenrohrs (32) angeordnet und frei zugänglich.
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An der Oberseite oder oberen Stirnseite der Kartusche (14) können geeignete interne Leitungsanschlüsse für interne Leitungen (37,38,39,40) befinden. Sie sind geschützt und verborgen innerhalb des Armaturenrohrs (32) bzw. der Rohröffnung (33) angeordnet. Für das Mischwasser kann ein zentraler Anschluss vorhanden sein. In 2 und 3 ist nur die Leitung (37) für Wasser (7) dargestellt.
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Die besagten Leitungen (37 - 40) sind gemäß 6 im Armaturenrohr (32) verlegt. Die Fluidleitungen (37,38,39) verbinden die Ventilanordnung (11) und die ein oder mehreren Bypässe (12) mit den jeweiligen Auslauföffnungen (34,35,36). Die in der Durchführung (13) verlegte Leitung (40) für Energie/Signale kann mit ein oder mehreren Verbrauchern am Kopfbereich (31), insbesondere der Sensoreinrichtung (41) und der Anzeige (42) sowie ggf. der Steuerung (10), verbunden werden. Die Leitung (40) ist in 6 verkürzt dargestellt.
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9 zeigt die externen Leitungsanschlüsse (21) und die Schnittstelle (22). 10 zeigt die zum Rohrinnenraum gerichteten internen Anschlüsse. In 11 sind die Leitungen bzw. weitere interne Anschlüsse am Kopfbereich (31) dargestellt.
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Die ein oder mehreren Bypässe (12) und die ggf. vorhandene Durchführung (13) sind als integrierte Kanäle (20) in oder an der Kartusche (14) ausgebildet. Sie können sich am Mantelbereich der z.B. zylindrisch geformten Kartusche befinden. 5 und 6 zeigen im Quer- und Längsschnitt diese Anordnung.
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Die Ventilanordnung (11) und ihre ein oder mehreren Ventile (15,16) sind in einer bevorzugt zentralen Aufnahmeöffnung (24) der Kartusche (14) angeordnet. 2 bis 6 zeigen diese Anordnung. Die Aufnahmeöffnung (24) kann sich im Korpus (23) der Kartusche (14) befinden. Ein Teil der Aufnahmeöffnung (24) kann auch im Deckel (25) angeordnet sein, der an der Unterseite des Korpus (23) die Aufnahmeöffnung (24) verschließt. An der Unterseite des z.B. kappenförmigen Deckels (25) können die besagten Leitungsanschlüsse (21) und ggf. die Schnittstelle (22) angeordnet sein.
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Die Kartusche (14) weist einen integrierten Kanal (19) für das Wasser (7) auf. Dieser ist ebenfalls axial und längs der Rohrachse ausgerichtet. 2 und 3 zeigen diese Anordnung.
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Der Kanal (19) kann gemäß 3 auch mehrere in gleicher Richtung übereinander angeordnete Ventile (15,16) miteinander verbinden. Vom Mischventil (15) kann über den peripheren Kanal (19) das Wasser axial nach oben bis zum Mengensteuerventil (16) und dessen Ventilglied geführt und von dort weiter bis zu der in 10 gezeigten rohrinternen Auslassöffnung bzw. zum Leitungsanschluss für die interne Fluidleitung (37) an der Stirnseite der Kartusche (14) gelangen.
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Die Ventilanordnung (11) weist gemäß 2 und 3 einen Sensor (26) zur Erfassung der Wassertemperatur auf. Alternativ oder zusätzlich können ein oder mehrere weitere Sensoren für ggf. andere Fluidparameter vorhanden sein. Ein Sensor (26) kann sich im Wasserkanal (19) befinden, z.B. im Bereich des gezeigten abgewinkelten Knies (51).
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Die Auslaufarmatur (2) kann eine in 1 schematisch angedeutete Notbetätigung (29) aufweisen. Diese kann im Notfall, insbesondere bei einem Stromausfall, die Ventilanordnung (11) schließen und den Fluiddurchfluss, insbesondere Wasserdurchfluss, sperren. Die Ventilanordnung (11) kann hierzu ein Schließventil aufweisen, welches z.B. in das Mischventil (15) als Schließfunktion integriert ist und welches von der Notbetätigung (29) bzw. von der Steuerung (10) angesteuert werden kann.
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Die Notbetätigung (29) kann hardwaremäßig oder softwaremäßig und außerdem modular ausgebildet sein. Sie kann einen Ausfall der normalen Energieversorgung der Auslaufarmatur (2) detektieren, z.B. einen Stromausfall im Netz. Dies kann durch ein Überwachungsmodul geschehen, das in der Steuerung (10), in der Energieversorgung (28) oder an anderer Stelle angeordnet ist. Das Überwachungsmodul gibt im Detektionsfall ein Steuersignal zum Schließen an die Ventilanordnung (11) ab.
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Die Notbetätigung (29) kann ferner eine eigene Not-Energiequelle (50), z.B. einen elektrischen Akku, eine Batterie oder einen fluidischen Generator der vorgenannten Art aufweisen. Die zusätzliche Not-Energiequelle (50) kann ebenfalls in der Steuerung (10), in der Energieversorgung (28), in einer wasserführenden Fluidleitung oder an anderer Stelle angeordnet sein. Die Not-Energiequelle (50) übernimmt im besagten Notfall automatisch oder auf Veranlassung des Überwachungsmoduls die ersatzweise Energieversorgung der Auslaufarmatur (2) und der Ventilanordnung (11). Die bestromte Ventilanordnung (11) kann dadurch den Schließbefehl ausführen.
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1, 12 und 13 verdeutlichen mögliche Ausbildungen und Anordnungen einer Fluidversorgung (3).
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Die Fluidversorgung (3) kann eine Behälteraufnahme (44) mit einem Aufnahmebereich für ein oder mehrere Fluidbehälter (43) für mind. ein weiteres Fluid (8) aufweisen. Dies können gleiche oder unterschiedliche weitere Fluide (8) sein. Ein Fluidbehälter (43) kann z.B. als Beutel oder als Flasche ausgebildet sein.
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1 und 13 zeigen eine Behälteraufnahme (44) für z.B. zwei Flaschen. Die Behälteraufnahme (44) von 12 ist für zwei Beutel in Hängeanordnung konzipiert. Die Behälteraufnahmen (44) haben Entnahmevorrichtungen für das Fluid, die z.B. einen Entnahmeschlauch für Flaschen oder einen Entnahmedorn für Beutel aufweisen. Die Fluidversorgung (3) weist ferner eine mit der Steuerung (10) verbundene Pumpeinrichtung (45) zum Abpumpen und Zuführen des weiteren Fluids (8) zur Auslaufarmatur (2) auf.
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Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich.
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Die Bedieneinrichtung (9) kann in anderer Weise ausgebildet und an anderer Stelle der Auslaufarmatur (2) angeordnet sein. Sie kann sich in der gezeigten Weise am Armaturenrohr (32), insbesondere an dessen Kopfbereich (31) oder an einem anderen geeigneten Rohrbereich befinden. Die Sensoreinrichtung (41) und die Anzeige (42) können gemeinsam und eng benachbart oder ggf. zu einem Touchpad kombiniert an einer Stelle angeordnet sein. Sie können auch getrennt voneinander an unterschiedlichen Orten angeordnet sein. Die Sensoreinrichtung (41) und/oder die Anzeige (42) können auch außerhalb des Armaturenrohrs (32) angeordnet sein, z.B. am Beckenrand.
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Die Bedieneinrichtung (10) kann außer der berührungslosen oder ggf. auch kontaktbetätigbaren Sensoreinrichtung (41) ein oder mehrere andere Bedienelemente aufweisen, die z.B. als kontaktbediente elektrische Taster, Drehsteller oder dgl. ausgebildet und in geeigneter Weise mit der Steuerung (10) für die Ansteuerung der Ventilanordnung (11) verbunden sind.
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Die Steuerung (10) kann ebenfalls an beliebig anderer geeigneter Stelle angeordnet sein. Sie kann sich z.B. gemäß 6 am Kopfbereich (31) des Armaturenrohrs (32) befinden. Sie kann z.B. nahe an der Anzeige (42) und der Sensoreinrichtung (41) angeordnet sein, wobei insbesondere die Anordnung auf einer gemeinsamen Platine möglich ist.
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In weiterer Abwandlung können die Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen und der genannten Varianten in beliebiger Weise miteinander kombiniert, insbesondere auch vertauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Multifunktionsarmatur
- 2
- Auslaufarmatur
- 3
- Fluidversorgung
- 4
- Wasseranschluss
- 5
- Montagebeschlag
- 6
- Träger, Beckenrand
- 7
- Fluid, Wasser
- 8
- weiteres Fluid
- 9
- Bedieneinrichtung
- 10
- Steuerung
- 11
- Ventilanordnung
- 12
- Bypass
- 13
- Durchführung
- 14
- Kartusche
- 15
- Ventil, Mischventil
- 16
- Ventil, Mengensteuerventil
- 17
- Ventilglied
- 18
- Ventilantrieb
- 19
- Kanal, Wasserkanal
- 20
- Kanal für Bypass, Durchführung
- 21
- Leitungsanschluss
- 22
- Schnittstelle
- 23
- Korpus
- 24
- Aufnahmeöffnung
- 25
- Deckel
- 26
- Sensor
- 27
- Kommunikationseinrichtung
- 28
- Energieversorgung
- 29
- Notbetätigung
- 30
- Fußbereich
- 31
- Kopfbereich
- 32
- Armaturenrohr
- 33
- Rohröffnung
- 34
- Auslauföffnung für Fluid I, Wasser
- 35
- Auslauföffnung für Fluid II, Seife
- 36
- Auslauföffnung für Fluid III, Desinfektionsmittel
- 37
- Leitung, Fluidleitung für Fluid I intern
- 38
- Leitung, Fluidleitung für Fluid II intern
- 39
- Leitung, Fluidleitung für Fluid III intern
- 40
- Leitung für Energie/Signal
- 41
- Sensoreinrichtung
- 42
- Anzeige
- 43
- Fluidbehälter
- 44
- Behälteraufnahme
- 45
- Pumpeinrichtung
- 46
- Fluidleitung extern Kaltwasser
- 47
- Fluidleitung extern Warmwasser
- 48
- Fluidleitung extern Fluid
- 49
- Befestigungsmittel
- 50
- Not-Energiequelle
- 51
- Knie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2008/077619 A2 [0002]
- DE 102013001379 A1 [0003]
- US 2004/0211000 A1 [0004]
- DE 102006010527 A1 [0005]
- EP 2319806 A1 [0006]
- WO 2006058650 A1 [0055]
- WO 2008077620 A1 [0055]