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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von Fahrrädern an einer Anhängerkupplung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
EP 2 860 066 B1 ist eine Vorrichtung bekannt, die ein Befestigungsmittel zur Befestigung der Vorrichtung an einer Anhängerkupplung, mehrere Halteschienen und eine Transportbox umfasst. Dabei ist die Transportbox unterhalb der Halteschienen angeordnet.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit einer einfacher zugänglichen Transportbox zu schaffen. Außerdem soll ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Transportbox geschaffen werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und durch ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 10 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Vorrichtung umfasst ein Befestigungsmittel, Halteschienen und eine Transportbox. Das Befestigungsmittel ist an der Anhängerkupplung des Kraftfahrzeugs befestigbar. Unter einer Anhängerkupplung wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere eine an einer Karosserie des Kraftfahrzeugs befestigte Kugel verstanden. Beispielsweise kann das Befestigungsmittel als Kupplungsklaue ausgebildet sein, die dazu ausgebildet ist, die Anhängerkupplung zu umgreifen. Das Befestigungsmittel kann beispielsweise kraftschlüssig an der Anhängerkupplung befestigbar sein.
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Die Halteschienen sind jeweils dazu ausgebildet, zwei Reifen eines Fahrrads zu stützen. Hierunter wird insbesondere verstanden, dass eine Gewichtskraft des Fahrrads durch die jeweilige Halteschiene aufgenommen wird. Die Halteschienen können beispielsweise im Querschnitt eine U-Form aufweisen. Die Reifen können beispielsweise auf einem mittleren Schenkel stehen, während sich zwei seitliche Schenkel senkrecht von diesem mittleren Schenkel nach oben erstrecken. Richtungsangaben in dieser Beschreibung beziehen sich auf die Richtungen beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung im am Kraftfahrzeug befestigten Zustand, wobei sich auch das Kraftfahrzeug im bestimmungsgemäßen Zustand befindet und in diesem Zustand dazu geeignet ist, über eine Fahrbahn zu fahren.
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Die Transportbox ist zur Aufbewahrung von Gegenständen ausgebildet. Sie kann beispielsweise einen Boden, mehrere seitliche Wände und einen Deckel aufweisen. Es ist insbesondere möglich, dass die Transportbox wasserdicht ist, sodass die in der Transportbox angeordneten Gegenstände bei Regen nicht nass werden. Die Transportbox umfasst ein Verschlusselement, das in einem ersten Zustand die Transportbox verschließt und in einem zweiten Zustand eine Öffnung der Transportbox freigibt. Bei dem Verschlusselement kann es sich beispielsweise um einen Deckel oder eine seitliche Wand handeln. Es ist insbesondere möglich, dass das Verschlusselement durch eine Schwenkbewegung vom ersten in den zweiten Zustand und umgekehrt überführbar ist. Es ist auch möglich, dass das Verschlusselement von den übrigen Bestandteilen der Transportbox lösbar ist.
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Die Transportbox ist zumindest abschnittsweise oberhalb einer geometrischen Ebene angeordnet, die durch die Halteschienen definiert ist. Unter der geometrischen Ebene wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung eine Ebene verstanden, die nicht als Bauteil vorhanden ist. Sie dient lediglich der Definition der Anordnung der Transportbox relativ zu den Halteschienen. Die geometrische Ebene kann beispielsweise durch die Halteschienen definiert werden, indem alle Halteschienen innerhalb der geometrischen Ebene liegen. Die Transportbox kann komplett oder nur abschnittsweise oberhalb dieser geometrischen Ebene angeordnet sein.
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Diese Anordnung der Transportbox ist vorteilhaft, da sie höher angeordnet ist als die Halteschienen und für einen Benutzer die Be- und Entladung der Transportbox in dieser Höhe angenehmer ist. Außerdem kann beispielsweise der Deckel als Verschlusselement verwendet werden, da die Halteschienen die Schwenkbewegung des Deckels nicht einschränken oder verhindern. Eine Be- und Entladung über den Deckel wird von vielen Benutzern häufig als angenehm erlebt. Zudem fällt bei normaler Beladung der Transportbox nichts aus ihr heraus, wenn der Deckel geöffnet wird. Dies kann bei einer schwenkbaren Seitenwand als Verschlusselement anders sein.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung Haltearme und eine Stützstruktur umfassen. Die Haltearme sind an der Stützstruktur angeordnet. Die Stützstruktur ist oberhalb des Befestigungsmittels angeordnet. Dabei kann es auch möglich sein, dass die Stützstruktur nach vorne oder hinten versetzt relativ zum Befestigungsmittel angeordnet ist. Die Haltearme sind dazu ausgebildet, die Fahrräder mit der Stützstruktur zu verbinden, wenn die Reifen der Fahrräder in den Halteschienen angeordnet sind. Auf diese Weise können die Fahrräder zusätzlich fixiert werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft für eine Fixierung in der Bewegungsrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Haltearme Klemmmittel umfassen, die jeweils dazu ausgebildet sind, einen Teil des jeweiligen Fahrrads zu umgreifen und einzuklemmen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Teil um einen Abschnitt eines Rahmens des Fahrrads. Dies ist vorteilhaft für eine besonders gute Befestigung der Fahrräder an der Stützstruktur.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Haltearme schwenkbar an der Stützstruktur angeordnet sein. Auf diese Weise behindern die Haltearme nicht das Einsetzen der Fahrräder in die Halteschienen.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Transportbox an der Stützstruktur befestigt sein. So kann die Stützstruktur sowohl zur Fixierung der Fahrräder als auch zur Befestigung der Transportbox genutzt werden. Dabei ist es möglich, dass die Transportbox eine Schwenkbewegung der Haltearme in Richtung der Fahrräder im in den Halteschienen angeordneten Zustand nicht blockiert.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Stützstruktur drei Streben umfassen. Eine erste und eine zweite der Streben erstrecken sich senkrecht nach oben und sind durch eine dritte der Streben an ihren oberen Enden verbunden. Dabei können die erste und die zweite Strebe parallel zueinander angeordnet sein. Es ist möglich, dass die Streben jeweils Abschnitte eines einstückigen Bauteils sind. Im Übergangsbereich zwischen den Streben weist das Bauteil dann eine Richtungsänderung, beispielsweise eine Rundung oder eine Ecke, auf.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann ein Zwischenraum zwischen der ersten und der zweiten Strebe frei von der Transportbox sein. In diesem Zwischenraum können beispielsweise die Haltearme angeordnet sein, wenn sie nicht zur Befestigung der Fahrräder an der Stützstruktur verwendet werden.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Transportbox im am Kraftfahrzeug befestigten Zustand der Vorrichtung zumindest teilweise zwischen der Stützstruktur und dem Kraftfahrzeug angeordnet sein. Bei einer solchen Anordnung behindert die Transportbox kaum oder nicht die für die Befestigung der Fahrräder an den Haltearmen benötigte Schwenkbewegung der Haltearme. Es ist auch möglich, dass die Transportbox komplett zwischen der Stützstruktur und dem Kraftfahrzeug angeordnet ist.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann jeweils ein Abschnitt der Transportbox seitlich neben der ersten und seitlich neben der zweiten Strebe angeordnet sein. Auch in diesem Bereich behindert die Transportbox kaum oder nicht die für die Befestigung der Fahrräder an den Haltearmen benötigte Schwenkbewegung der Haltearme.
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Das Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 10 umfasst eine Anhängerkupplung und eine Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung. Das Befestigungsmittel ist dabei an der Anhängerkupplung, beispielsweise kraftschlüssig, befestigt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Dabei werden für gleiche oder ähnliche Bauteile und für Bauteile mit gleichen oder ähnlichen Funktionen dieselben Bezugszeichen verwendet. Dabei zeigt
- 1 eine schematische Heckansicht eines Kraftfahrzeugs mit einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine schematische Perspektivansicht einer Transportbox einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung;
- 3 eine schematische Perspektivansicht einer Transportbox einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung;
- 4 eine schematische Perspektivansicht einer Transportbox einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung; und
- 5 eine schematische Schnittansicht eines Ausschnitts der Transportbox aus 2.
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Am Heck des Kraftfahrzeugs 100 ist eine Vorrichtung zum Transport von Fahrrädern angebracht. Diese Vorrichtung umfasst eine Transportbox 101, eine Stützstruktur 102 und Halteschienen 103. Die Stützstruktur 102 umfasst eine erste und eine zweite sich von den Halteschienen 103 nach oben erstreckende Strebe und eine diese beiden Streben an ihren oberen Enden verbindende dritte Strebe, die waagerecht und somit parallel zu den Halteschienen 103 verläuft. Dabei ist zu beachten, dass die Streben auch Bestandteile eines einzigen einteiligen Bauteils sein können. In den Übergangsbereichen zwischen den Streben ist das Bauteil dann umgebogen und weist eine Ecke oder eine Rundung auf.
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Die Transportbox 101 ist an der Stützstruktur 102 über Befestigungselemente 104 befestigt. Diese Befestigungselemente 104 können für eine kraft- und/oder formschlüssige Befestigung ausgebildet sein. Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform handelt es sich um zwei Schrauben 104, die an der ersten und der zweiten Strebe befestigt sind, und um ein Klemmmittel 104, das an der dritten Strebe befestigt ist. Die Stützstruktur 102 wird dazu verwendet, Fahrräder, die mit dem Kraftfahrzeug 100 transportiert werden sollen, an ihr zu befestigen und so eine Kippbewegung oder ein Wegrollen der Fahrräder zu verhindern.
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Die Halteschienen 103 sind dazu ausgebildet, jeweils zwei Fahrradreifen zu stützen. Darunter ist insbesondere zu verstehen, dass sie die von den Fahrradreifen ausgeübte Gewichtskraft aufnehmen.
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Die Transportbox 101 ist dazu ausgebildet, Gegenstände aufzunehmen und vor Verschmutzungen und Feuchtigkeit zu schützen. Beispielsweise kann ein Benutzer, der sein Fahrrad mit dem Kraftfahrzeug 100 transportieren möchte, das Fahrrad an den Halteschienen 103 und der Stützstruktur 102 befestigen. Andere Gegenstände, die der Benutzer zum Fahrradfahren verwenden möchte, wie beispielsweise ein Helm, Schuhe und/oder Bekleidung, kann er in die Transportbox legen.
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Die Transportbox 101 ist oberhalb einer durch die Halteschienen 103 definierten geometrischen Ebene angeordnet. Dies ist vorteilhaft für eine einfache Beladung und Entleerung der Transportbox 101, da sie sich in einer für einen Benutzer angenehmen Höhe befindet.
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Die in 2 dargestellte Transportbox 101 umfasst einen abnehmbaren Deckel 200 als Verschlusselement. Im Gebrauchszustand deckt der Deckel 200 eine Öffnung der Transportbox 101 ab, sodass keine Feuchtigkeit und keine Verschmutzungen in den Innenraum der Transportbox 101 gelangen. Im abgenommenen Zustand gibt der Deckel 200 die Öffnung frei, sodass Gegenstände in die Transportbox gelegt oder aus ihr entnommen werden können. Die Verwendung eines solchen Deckels 200 ist möglich, da die Transportbox 101 oberhalb der durch die Halteschienen 103 definierten geometrischen Ebene angeordnet ist und der Deckel schnell und einfach abgenommen werden kann.
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Außerdem sind in 2 an der Stützstruktur 102 befestigte Haltearme 201 dargestellt, die dazu verwendet werden, die Fahrräder zu halten. Zu diesem Zweck können an den Haltearmen 201 angeordnete Klemmmittel mit dem Rahmen des Fahrrads kraftschlüssig verbunden werden. Die Haltearme 201 sind dabei schwenkbar. Wenn sie an einem Fahrrad befestigt sind, ragen sie in Richtung des jeweiligen Rahmens. Wenn sich nicht an einem Fahrrad befestigt sind, hängen sie nach unten.
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Der Raum zwischen der ersten und der zweiten Strebe der Stützstruktur 102 ist frei von der Transportbox 101, sodass die Schwenkbewegung der Haltearme 201 durch die Transportbox 101 nicht oder nur kaum behindert wird, sodass eine zuverlässige Befestigung der Fahrräder an der Stützstruktur 102 über die Haltearme 201 möglich ist.
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Die in 3 dargestellte Transportbox 300 unterscheidet sich von der Transportbox 101 insbesondere durch eine keilförmig verlaufende Wand 301. Dabei ist die Wand 301 in ihrem unteren Bereich tiefer als in ihrem oberen Bereich. Unter der Tiefe wird dabei die Dimension verstanden, in der die Fahrräder im an der Vorrichtung befestigten Zustand von der Stützstruktur 102 beabstandet sind. Im unteren Bereich erstreckt sich die Wand 301 in den Zwischenraum zwischen der ersten und der zweiten Strebe. Da die Haltearme 201 jedoch kürzer sind als die Wand 301 hoch ist, stört dieser Verlauf der Wand 301 die Schwenkbewegung der Haltearme nicht oder kaum.
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Außerdem umfasst die Transportbox 300 ein Klemmelement 302, in das einer der Haltearme 201 eingeklemmt werden kann, wenn dieser Haltearm 201 nicht zur Befestigung eines Fahrrads benötigt wird. So kann die Gefahr verringert werden, dass der Haltearm 201 bei einem Bremsvorgang des Kraftfahrzeugs 100 gegen die Transportbox 300 schlägt.
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Die in 4 dargestellte Transportbox 400 unterscheidet sich von der Transportbox 101 insbesondere dadurch, dass sie - ähnlich wie die Transportbox 300 - ein Klemmelement 302 umfasst, in das einer der Haltearme 201 einklemmbar ist. Allerdings weist die Transportbox 400 - ähnlich wie die Transportbox 101 - nicht die keilförmig verlaufende Wand 301 auf.
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In 5 ist die Transportbox 101 aus 2 im Schnitt dargestellt. Hierbei ist besonders gut zu erkennen, wie die Transportbox 101 über die Schraube 104 an der Stützstruktur 102 befestigt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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