DE102020101701A1

DE102020101701A1 - Briefkastenanlage mit Ladeeinrichtung

Info

Publication number: DE102020101701A1
Application number: DE102020101701.4A
Authority: DE
Inventors: Oliver Woineck
Original assignee: Briefkasten Manufaktur Lippe GmbH
Current assignee: Briefkasten Manufaktur Lippe GmbH
Priority date: 2020-01-24
Filing date: 2020-01-24
Publication date: 2021-07-29

Abstract

Eine Briefkastenanlage mit einer quaderförmigen Einheit aus einem Briefkastenmodul und einer Standeinrichtung, wobei das Briefkastenmodul in die Standeinrichtung integriert ist, und mit einer Stromversorgungseinrichtung, wobei das Briefkastenmodul eine Einwurföffnung aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Standeinrichtung für das Briefkastenmodul auch eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge ist und eine mit der Stromversorgungeinrichtung verbundene elektrische Ladeeinrichtung aufweist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Briefkastenanlage mit einer quaderförmigen Einheit aus einem Briefkastenmodul und einer Standeinrichtung, wobei das Briefkastenmodul in die Standeinrichtung integriert ist, und mit einer Stromversorgungseinrichtung, wobei das Briefkastenmodul eine Einwurf-Öffnung aufweist.
Eine solche frei stehende Briefkastenanlage ist aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Es gibt zahlreiche Briefkastenanlagen mit Standeinrichtungen und auch mit einer Stromversorgung, z.B. für Klingel, Sprechanlage oder Videosprechanlage. Diese Briefkastenanlagen des Standes der Technik erfüllen ihre Hauptfunktion, nämlich Briefe aufzunehmen, um diese in der Briefkastenanlage bis zu ihrer Entnahme dort sicher aufzubewahren, aber auch ihre Nebenfunktion der Kommunikation mit z.B. einem Hausbewohner, recht gut. Solche Briefkastenanlagen mit Stromversorgung stehen in der Regel auf Privatgelände und werden regelmäßig nur eine kurze Zeit des Tages für ihre vorgenannten beiden Funktionen genutzt. Zudem nehmen Briefkastenanlagen häufig auch sehr viel mehr Raum ein, als für die vorgenannten Funktionen benötigt wird. Frei stehende Briefkastenanlagen des Standes der Technik stehen also den größten Teil des Tages und vor allem auch der Nacht ungenutzt herum.
Insofern stellt sich die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Briefkastenanlage der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass diese wenigsten für die Erfüllung einer weitere Funktion geeignet ist und dadurch insgesamt sehr viel häufiger und somit besser genutzt werden kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird dadurch gelöst, dass die Standeinrichtung für das Briefkastenmodul auch eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge ist und eine mit der Stromversorgungeinrichtung verbundene elektrische Ladeeinrichtung aufweist.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass eine herkömmliche, frei stehende Briefkastenanlage in ihrer Funktion erweitert und damit optimal genutzt werden kann. Aufgrund der Tatsache, dass Briefkastenanlagen mit elektrischer Stromversorgung sehr häufig an Grundstücksgrenzen aufgestellt sind und insbesondere in der Nähe von einer Grundstückseinfahrt, eines Carports, einer Garage oder dergleichen, kann die Briefkastenanlage gemäß der vorliegenden Erfindung auch als Ladesäule für ein in der Nähe parkendes Elektrofahrzeug genutzt werden. Dadurch kann die Briefkastenanlage auch nachts gut genutzt werden.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Standeinrichtung eine Säulenbreite aufweist, die größer ist als eine Modulbreite des Briefkastenmoduls, wobei die Ladeeinrichtung in einem Bereich neben dem Briefkastenmodul in Richtung der Modulbreite integriert ist. Dadurch ist es möglich, die Briefkastenanlage insgesamt kompakt und wartungsfreundlich auszubilden. Die Ladeeinrichtung kann in diesem Bereich, der sich aus der Differenz zwischen Säulenbreite und Modulbreite ergibt, eingefügt werden.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Standeinrichtung in dem Bereich neben dem Briefkastenmodul eine Aussparung aufweist, in welche die Ladeeinrichtung eingefügt ist. Dadurch ist es möglich, dass die Ladeeinrichtung nicht nur bodenseitig, sondern auch von oben von der Standeinrichtung begrenzt wird.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Ladeeinrichtung einen Ladeanschluss aufweist, der in einer Ebene parallel zu einer Seitenfläche der Standeinrichtung angeordnet ist. Damit wird der Ladeanschluss in einem rechten Winkel zu der Einwurföffnung ausgerichtet und ist von der Vorderseite nicht zu sehen. Diese optische Trennung der Funktionen führt aber auch dazu, dass ein in dem Ladeanschluss steckendes Kabel die Funktion des Briefkastenmoduls nicht stört. Auch während eines Ladevorgangs kann ein Brief somit ungehindert in die Einwurföffnung des Briefkastenmoduls eingeworfen werden.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den weiteren Merkmalen der Unteransprüche.
Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

1 eine perspektivische Ansicht einer Briefkastenanlage gemäß vorliegender Erfindung von schräg vorne;
2 eine schematische Vorderansicht einer Briefkastenanlage gemäß vorliegender Erfindung;
3 eine schematische Seitenansicht der Briefkastenanlage aus 1; und
4 eine schematische Schnittdarstellung der Briefkastenanlage in einer Schnittebene A-A aus 3.

In 1 ist eine Briefkastenanlage 1 schematisch in einer perspektivischen Ansicht gemäß vorliegender Erfindung von schräg vorne dargestellt. Die Briefkastenanlage 1 umfasst ein Briefkastenmodul 100, eine Standeinrichtung 200 und eine elektrische Ladeeinrichtung 300.
Das Briefkastenmodul 100 ist in einem Bereich einer oberen Hälfte in Richtung der Höhe der Standeinrichtung 200 in diese im Wesentlichen bündig eingefügt und wird in der dargestellten Ausführungsform von der Standeinrichtung 200 seitlich voll umschlossen. In anderen Ausführungsformen muss das nicht der Fall sein. Die Standeinrichtung 200 hat wenigstens auf Höhe des Briefkastenmoduls 100 eine Säulenbreite SB, die größer ist als eine Modulbreite MB des Briefkastenmoduls 100, so dass in Breitenrichtung neben dem Briefkastenmodul ein Bereich 201 in der Standeinrichtung 200 vorliegt.
In der dargestellten Ausführungsform ist in einer Vorderseite 101 des Briefkastenmoduls 100 eine Einwurföffnung 103 ausgebildet, die mit einem als Klappe herausgebildeten Flächenelement 105 lose verschlossen ist und durch ein Anheben mit Hilfe einer Hand geöffnet werden kann. Im Inneren des Briefkastenmoduls 100 ist ein Raum 107 ausgebildet (4), der zur Aufbewahrung von Briefen dient, die über die Einwurföffnung 103 eingeworfen worden sind. Unterhalb der Einwurföffnung 103 ist in der dargestellten Ausführungsform ein Flächenelement 105 an die Vorderseite 101 angelenkt. Das Flächenelement 105 ist in der dargestellten Ausführungsform eine unten angelenkte Klappe, kann aber in anderen Ausführungsformen auch als seitlich angelenkte Klappe oder als Schubkasten ausgebildet sein. Das Flächenelement 105 ist in 1 und 2 in einem Zustand dargestellt, in welchem dieses eine Zugangsöffnung zu dem Raum 107 verschließt. Im oberen Bereich ist ein Schloss 109 angebracht, mit dem Flächenelement 105 in der geschlossenen Position gehalten werden kann und der freie Zugang zu dem Raum 107 verhindert wird. In anderen Ausführungsformen kann die Einwurföffnung 103 an der Vorderseite 101 und das bewegbare Flächenelement 105 an einer Rückseite des Briefkastenmoduls 100 ausgebildet sein. In wiederum anderen Ausführungsformen kann die Einwurföffnung 103 an einer Oberseite des Briefkastenmoduls 100 ausgebildet sein und kann das bewegbare Flächenelement 105 entweder an der Vorderseite 101 des Briefkastenmoduls 100 oder an dessen Rückseite ausgebildet sein.
Das Briefkastenmodul 100 umfasst auch eine Kommunikationseinrichtung 110, die in der vorliegenden Ausführungsform oberhalb der Einwurföffnung 103 angeordnet ist. Die Kommunikationseinrichtung 110 umfasst in der hier dargestellten Ausführungsform eine Klingel 111 und eine Videosprechanlage 113. In anderen Ausführungsformen kann die Kommunikationseinrichtung 110 auch nur eine Klingel 111 oder eine Klingel 111 und anstelle der Videosprechanlage 113 eine Sprechanlage umfassen.
Die Standeinrichtung 200 weist bodenseitig einen Sockel 203 auf, über den die Briefkastenanlage 1 an einem Untergrund befestigt ist. Der Sockel 203 hat eine größere Sockelbreite (und auch größere Sockeltiefe) als die Säulenbreite SB der Standeinrichtung 200. Die Standeinrichtung 200 bildet in der dargestellten Ausführungsform einen Deckenabschluss 205.
In 2 und 3 ist zu sehen, dass in dem Bereich 201 eine Aussparung 207 ausgebildet ist. Die Aussparung 207 umfasst eine Vorderfläche 209 der Standeinrichtung 200, eine Seitenfläche 211 der Standeinrichtung 200 und eine Rückseite (nicht dargestellt) der Standeinrichtung 200.
Die Ladeeinrichtung 300 ist in die Aussparung 207 der Standeinrichtung eingefügt und weist einen Ladeanschluss 301 auf, der in einer Ebene parallel zu der Seitenfläche 211 der Standeinrichtung 200 liegt. Der Ladeanschluss 301 liegt somit in der dargestellten Ausführungsform in einem rechten Winkel zu der Einwurföffnung 103 des Briefkastenmoduls 100.
Der Ladeanschluss 301 entspricht in der dargestellten Ausführungsform dem Ladestandard Combined Charging System (CCF). In anderen Ausführungsformen kann der Ladeanschluss aber auch anderen Ladesystemen entsprechen. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf ein bestimmtes System für einen Ladeanschluss 301 beschränkt.
Die Briefkastenanlage 1 weist eine Stromversorgungseinrichtung auf, die nicht dargestellt ist. Es kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung jede Stromversorgungseinrichtung eingesetzt werden, die für den Betrieb der Kommunikationseinrichtung 110 geeignet ist. Zudem kann jede Stromversorgungseinrichtung im Rahmen der Erfindung eigesetzt werden, die für ein elektrisches Ladesystem zum Laden der Akkumulatoren eines Elektrofahrzeugs geeignet ist. Zu diesem Zweck stellt die Stromversorgungeinrichtung unterschiedliche Leistungen bereit. Für die Kommunikationseinrichtung 110 ist eine Leistungsabgabe von etwa 2,3kW bei 230V und 10A üblich. Aber auch diese Werte sind nur beispielhaft angegeben und können variieren. Für die Ladeeinrichtung 300 stellt die Stromversorgungseinrichtung eine maximale Leistungsabgabe > 50 kW bereit. Die technische Umsetzung einer solchen Stromversorgungseinrichtung ist allgemein bekannt und üblich. Sie ist nicht Teil der Erfindung.
In 4 ist die Briefkastenanlage 1 ist in einer Schnittebene A-A (3) dargestellt. Die Aussparung 207 hat eine im Schnitt trapezförmige Kontur und eine Tiefe in Breitenrichtung der Standeinrichtung 200, in der die Ladeeinrichtung 300 nahezu vollständig aufgenommen ist. Der Ladeanschluss 301 steht ein wenig über die Seitenfläche 211 der Standeinrichtung 200 vor.
Bezugszeichenliste

1: Briefkastenanlage
100: Briefkastenmodul
101: Vorderseite
103: Einwurföffnung
105: Flächenelement
107: Raum
110: Kommunikationseinrichtung
111: Klingel
113: Videosprechanlage
200: Standeinrichtung
201: Bereich
203: Sockel
205: Deckenabschluss
207: Aussparung
209: Vorderfläche
211: Seitenfläche
300: elektrische Ladeeinrichtung
301: Ladeanschluss
SB: Säulenbreite
MB: Modulbreite
CCS: Combined Charging System

Claims

Briefkastenanlage (1) mit einer quaderförmigen Einheit aus einem Briefkastenmodul (100) und einer Standeinrichtung (200), wobei das Briefkastenmodul (100) in die Standeinrichtung (200) integriert ist, und mit einer Stromversorgungseinrichtung, wobei das Briefkastenmodul (100) eine Einwurföffnung (103) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Standeinrichtung (200) für das Briefkastenmodul (100) auch eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge ist und eine mit der Stromversorgungeinrichtung verbundene elektrische Ladeeinrichtung (300) aufweist.
Briefkastenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Standeinrichtung (200) eine Säulenbreite (SB) aufweist, die größer ist als eine Modulbreite (MB) des Briefkastenmoduls (100), wobei die Ladeeinrichtung (300) in einem Bereich (201) neben dem Briefkastenmodul (100) in Richtung der Modulbreite (MB) integriert ist.
Briefkastenanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Standeinrichtung (200) in dem Bereich (201) neben dem Briefkastenmodul (100) eine Aussparung (207) aufweist, in welche die Ladeneinrichtung (300) eingefügt ist.
Briefkastenanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeeinrichtung (300) einen Ladeanschluss (301) aufweist, der in einer Ebene parallel zu einer Seitenfläche (211) der Standeinrichtung (200) angeordnet ist.
Briefkastenanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Briefkastenmodul (100) eine elektrische Kommunikationseinrichtung (110) umfasst.
Briefkastenanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationseinrichtung (110) eine Klingel (111) umfasst.
Briefkastenanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationseinrichtung (110) eine Sprechanlage umfasst.
Briefkastenanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationseinrichtung (110) eine Videosprechanlage (113) umfasst.
Briefkastenanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Ladeanschluss (301) dem internationalen Ladestandard Combined Charging System (CCS) entspricht.
Briefkastenanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Briefkastenmodul (100) ein Flächenelement (105) aufweist, das eine Zugangsöffnung zu einem Raum (107) in dem Briefkastenmodul (100) verschließbar abdeckt.
Briefkastenanlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dass die Standeinrichtung (200) an einem bodenseitigen Ende einen Sockel (203) aufweist, der eine Standfläche der Standeinrichtung (200) erweitert.
Briefkastenanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Standeinrichtung (200) einen Deckenabschluss (205) bildet.