DE102020101538A1 - Verfahren zum Vergleich von standardisierten körpergrößen- und/oder körperformabhängigen Produkten mit einem Körperteil eines Nutzers des Produkts - Google Patents

Verfahren zum Vergleich von standardisierten körpergrößen- und/oder körperformabhängigen Produkten mit einem Körperteil eines Nutzers des Produkts Download PDF

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Niklas Stefan Konrad von Weihe
Tobias Günter Zimmerer
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vergleich von standardisierten körpergrößen- und/oder körperformabhängigen Produkten mit einem Körperteil eines Nutzers des Produktes, wobei das Verfahren im Wesentlichen durch folgende Schritte beschrieben wird: Festlegung wenigstens eines Körperteilgrundzustands und eines Passformparametersatzes bestehend aus einem Passformparameter des Produkts und einem Passformparameter des Körperteils, Vermessen des Produkts und des Körperteil im Körperteilgrundzustand und digitale Erfassung der Messdaten, Neutralisieren der Messdaten des Produkts und Vergleich der Passformparameter des Körperteils mit den Passformparametern des Produkts in den neutralisierten Daten des Produkts.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vergleich von standardisierten körpergrößen- und/oder körperformabhängigen Produkten mit einem Körperteil eines Nutzers des Produkts. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung der Passgenauigkeit eines in unterschiedlichen Größen und Modellen produzierten Produkts in Bezug auf ein vorgegebenes Körperteil eines Nutzers.
  • Bei der Herstellung von körpergrößen- und/oder körperformabhängigen Produkten wie etwa Bekleidungsstücke, technische Geräte, Möbel und andere Gegenstände, die von Menschen genutzt werden, werden üblicherweise standardisierte Fertigungsmethoden eingesetzt. Hierfür werden bestimmte Grundmodelle, die einer Form eines menschlichen Körperteils entsprechen, ausgewählt und auf unterschiedliche Größen skaliert. Die entsprechenden Produkte werden dann in einer begrenzten Anzahl an verschiedenen Größen produziert und angeboten.
  • Diese standardisierte Fertigungsmethode bietet dem Hersteller die Möglichkeit, ein bestimmtes Produkt in einem vorgegebenen Design in unterschiedlichen Größen effizient und kostengünstig zu produzieren, gehen jedoch zu Lasten der persönlichen Passform und des individuellen Nutzungskomforts des Nutzers. Bekanntermaßen weisen die Menschen einen sehr unterschiedlichen Körperbau auf, was dazu führt, dass nicht jedes von einem Hersteller ausgewählte Grundmodell dem Körperbau eines Nutzers entspricht.
  • Jeder Hersteller legt ein bestimmtes Größenraster für seine angebotenen Produkte fest. In der Praxis gibt es jedoch eine Vielzahl von Menschen, die eine Körperteilgröße aufweisen, die von dem eines Herstellers gewählten Größenraster abweicht und/oder die zwischen zwei von einem Hersteller vorgegebenen Größen liegt.
  • Zur Feststellung der Übereinstimmung der Passform werden Größentabellen oder Abmessungen des Produktes angegeben. Einige Größentabellen sind zum Teil schon sehr alt und gehen auf historische Maße zurück. Vor allem diese Größentabellen sind für den Benutzer kaum nachvollziehbar oder verständlich. Von daher lässt sich nur durch Anprobieren der Produkte häufig erst die richtige bzw. passende Größe ermitteln. Hat ein Nutzer einmal die für ihn geeignete Größe einer Größentabelle für ein Bekleidungsstück oder für einen Schuh herausgefunden, kann er insbesondere in der Bekleidungs- und Schuhindustrie bei weiteren Käufen mit Hilfe dieser bekannten Größe eine Vorauswahl an Bekleidungsstücken oder Schuhen treffen, die ihm passen könnten.
  • Jedoch existieren in der Schuhindustrie und in der Bekleidungsindustrie verschiedene Größentabellen, die sich darüber hinaus auch noch national unterscheiden. In der Bekleidungsindustrie unterscheiden sich die Größentabellen zum Teil auch bei den einzelnen Bekleidungsstücken. Schließlich gehen die einzelnen Produzenten bei der Herstellung von standardisierten Produkten von unterschiedlichen Grundformen oder Urmodellen aus, so dass selbst bei identischen Größen das Modell eines Herstellers passt und das andere nicht.
  • Dies hat zur Folge, dass der Nutzer trotz Kenntnis seiner Kleider- oder Schuhgröße häufig keine Auswahl eines geeigneten Produkts ohne eine tatsächliche Anprobe treffen kann. Während die meisten Erwachsenen eine Anprobe nur als lästig empfinden, gibt es Fälle, in denen selbst eine Anprobe manchmal zu keiner geeigneten Auswahl führt. So sind insbesondere kleine Kinder beim Kauf von Schuhen nicht oder kaum in der Lage, zu beurteilen, ob der Schuh passt oder nicht. In Bezug auf den Internethandel hat das Erfordernis der Anprobe die Folge, dass der Nutzer häufig Bekleidungsstücke oder Schuhe bestellt, die nicht passen und dann wieder zum Händler zurückgeschickt werden müssen.
  • Da die einzelnen Produzenten verschiedene Kundengruppen mit unterschiedlichen Körperformen ansprechen möchten, sind nicht standardisierte Passformen insbesondere von der Bekleidungs- und der Schuhindustrie gewünscht. So sprechen manche Produzenten gezielt durchschnittlich große und schlanke Menschen an, während andere Produzenten kleine und korpulente Menschen bedienen möchten. Die Grundmodelle beider Hersteller werden sich daher immer deutlich unterscheiden.
  • Die Urformen wie etwa Schnittmuster bei Bekleidungsstücken oder Leisten bei Schuhen sind für die entsprechenden Hersteller besonders wertvoll und werden in der Regel geheim gehalten.
  • Es besteht der Wunsch, die aktuelle Situation für den Nutzer zu verbessern und ein Verfahren bereitzustellen, mit Hilfe dessen es möglich ist, ein passendes Produkt auszuwählen, ohne dass ein konkretes Anprobieren notwendig ist, wobei es den Hersteller weiterhin möglich sein sollte, ihre Urformen geheim zu halten.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das es einem Nutzer ermöglicht, ohne Anprobe ein passendes körpergrößen- bzw. körperformabhängiges Produkt auszuwählen, insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das es einem Nutzer ermöglicht, ohne Kenntnis des konkreten Grundmodells des körpergrößen- bzw. körperformabhängiges Produkts und ohne Anprobe ein passendes körpergrößen- bzw. körperformabhängiges Produkt auszuwählen
  • Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einem Verfahren zum Vergleich von standardisierten körpergrößen- und/oder körperformabhängigen Produkten mit einem Körperteil eines Nutzers des Produktes gemäß Anspruch 1.
  • Das Verfahren geht hierbei von standardisierten Produkten wie etwa Bekleidung, Schuhen, Möbelstücken oder technischen Geräten aus, die im bestimmungsgemäßen Gebrauch mit wenigstens einem Körperteil des Nutzers wechselwirken, insbesondere an diesem Körperteil anliegen und/oder dieses Körperteil umgeben, und die aufgrund der unterschiedlichen Körpergrößen und Körperformen der Menschen in unterschiedlichen Größen und Modellen angeboten werden.
  • So weisen das Produkt einen Produktnutzzustand und das Körperteil einen Körpernutzzustand auf, wobei das Produkt im Produktnutzzustand zumindest einen Produktkomplementärbereich aufweist, der komplementär zu zumindest einem Teil des Körperteils ausgebildet ist, und wobei das Produkt im Produktnutzzustand und das Körperteil im Körperteilnutzzustand miteinander wechselwirken.
  • Bei diesem Verfahren wird in einem ersten Verfahrensschritt ein Körpergrundzustand definiert. Der Körpergrundzustand ist vorzugsweise ein Zustand, in dem das Körperteil einfach und reproduzierbar vermessen werden kann.
  • Anschließend wird wenigstens ein Passformparametersatz bestehend aus einem Passformparameter des Körperteils sowie einem dem Passformparameter des Körperteils entsprechenden Passformparameter des Produkts festgelegt.
  • Ein Passformparametersatz ist ein Parametersatz, mit dessen Hilfe ein Maß eines Körperteils mit einem Maß des Produktes verglichen werden kann. Bei dem Passformparameter des Körperteils und dem Passformparameter des Produkts handelt es sich um einander entsprechende Größen. Üblicherweise handelt es sich bei dem Passformparameter des Körperteils um eine charakteristische Größe eines Körperteils, welche sich bei den einzelnen Nutzern unterscheiden kann und für die die Passgenauigkeit des Produkts von Relevanz ist. Ein Passformparameter eines Körperteils hat somit immer einen entsprechenden Passformparameter am Produkt. Weisen der Passformparameter eines Körperteils und der Passformparameter eines Produkts im Rahmen einer vorgegebenen Toleranz gleiche Werte auf, so passen Körperteil und Produkt zumindest bezüglich dieses Passformparameters.
  • Zur Bestimmung des Passformparameters bzw. wenigstens eines Hilfsparameters zur Bestimmung des Passformparameters des Körperteils wird zumindest der Teil des Körperteils im Grundzustand vermessen, der bei bestimmungsgemäßem Gebrauch mit dem Produkt wechselwirkt bzw. in Berührung kommt und der für eine Ermittlung des Passformparameters des Körperteils bzw. des wenigstens einen Hilfsparameters zur Ermittlung des Passformparameters des Körperteils geeignet ist. Die Messdaten werden digital erfasst und in einem entsprechenden Körperteildatensatz des Körperteils bereitgestellt. Darüber hinaus wird der Wert des Passformparameters und/oder des wenigstens einen Hilfsparameters für den Passformparameter des Körperteils bestimmt.
  • Weiterhin wird zumindest ein Teil der Kontur des dreidimensionalen Produktkomplementärbereichs des Produkts im Produktnutzstand erfasst, wobei der erfasste Teilbereich Bereiche umfasst, die eine Bestimmung des Passformparameters des Produkts bzw. wenigstens eines Hilfsparameters zur Bestimmung des Passformparameters des Produkts ermöglichen. Die Daten werden in einem digitalen Produktdatensatz bereitgestellt. Der Passformparameter des Produkts und/oder der wenigstens eine Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters des Produkts werden in dem digitalen Produktdatensatz identifiziert bzw. bestimmt.
  • Im nächsten Schritt werden die dreidimensional erfassten Produktdaten in ein neutralisiertes, vorzugsweise zweidimensionales Vergleichsmodell überführt, wobei der Passformparameter und/oder der wenigstens eine Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters maßstabsgetreu von dem Produktdatensatz in das neutralisierte Vergleichsmodell übertragen werden. Die Produktdaten sind somit im Vergleichsmodell neutralisiert, so dass vorzugsweise aus den Daten des Vergleichsmodells kein Rückschluss mehr auf die Produktdaten möglich ist, der Passformparameter des Produkts jedoch immer noch ermittelt werden kann.
  • Der Passformparameter des Produkts in dem neutralisierten Vergleichsmodell wird dann mit dem Passformparameter des Körperteils verglichen. Anhand des Übereinstimmungsgrads der Werte der Passformparameter kann darauf geschlossen werden, ob das Produkt dem Nutzer passt oder nicht.
  • Im Rahmen des beschriebenen Verfahrens kommt es nicht darauf an, in welcher Reihenfolge der Körpergrundzustand und das Produkt vermessen werden. So kann das Produkt zeitgleich mit dem Körpergrundzustand vermessen werden oder bereits vor der Vermessung des Körpergrundzustands vermessen worden sein.
  • Es versteht sich, dass zur besseren Bestimmung der Passgenauigkeit mehrere Passformparametersätze vorhanden sein können, wobei jeder Passformparametersatz einen Passformparameter des Produkts und einen Passformparameter des Körperteils aufweist.
  • Das beschriebene Verfahren hat den Vorteil, dass mittels Messdaten des Körperteils festgestellt werden kann, ob ein Produkt für einen Nutzer geeignet ist oder nicht. Ein Anprobieren des Produktes ist nicht zwingend notwendig. Für den Nutzer ist es nicht notwendig, die Urmodelle oder Vorlagen der Produkte zu kennen, um ein passendes Produkt zu identifizieren, da das Körperteil mit einem Vergleichsmodell und nicht mit dem tatsächlichen Produkt verglichen wird. Die Hersteller müssen nicht befürchten, dass durch die Anwendung des Verfahrens bisher geheim gehaltene Urmodelle oder Urmuster bekannt werden.
  • Die Bereitstellung der tatsächlichen dreidimensionalen Produktdaten für die Erstellung des Vergleichsmodells kann mit Hilfe der Hersteller erfolgen, indem die Erfassung zumindest eines Teils der Kontur des dreidimensionalen Produktkomplementärbereichs des Produkts im Produktnutzzustand mit Hilfe eines Grundmodells wie etwa Urmodell oder Leisten erfolgt. Diese Art der Erfassung kann beispielswiese für die Erfassung der Kontur des Innenraums von Schuhen sinnvoll sein, da die Kontur eines Leistens mit anschließender Berücksichtigung von Sohlen einfacher zu bestimmen ist, als die Kontur des Innenraums des Schuhs selbst auszumessen.
  • Alternativ kann die Erfassung zumindest eines Teils der Kontur des dreidimensionalen Produktkomplementärbereichs des Produkts im Produktnutzzustand direkt mittels Vermessung des Produkts erfolgen. Diese Erfassung der Produktdaten kann auch ohne Mithilfe der Hersteller durchgeführt werden. Als Messverfahren eignen sich beispielsweise Bildanalyseverfahren wie Tomografie oder digitale Messverfahren, gegebenenfalls auch analoge Messverfahren.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Vermessen zumindest eines Teils des Körperteils im definierten Körpergrundzustand mittels wenigstens eines der folgenden Verfahren: Bildanalyse, digitales Messverfahren, analoges Messverfahren. So kann beispielsweise ein Körperteil mittels einer Kamera abgebildet werden. Über eine entsprechende Bildanalyse können Körpergrundzustandsdaten und/oder Passformparameter bereitgestellt werden. In manchen Fällen mag es auch ausreichend sein, mit einem Maßstab manuell ein Körperteil zu vermessen.
  • Vorzugsweise wird das Körperteil in vordefinierten Abständen vermessen, wobei diese Daten in dem digitalen Datensatz des Körpers gespeichert werden. In Abhängigkeit von der gewählten Messmethode kann hierbei der Messaufwand für den Nutzer auf ein sehr geringes Maß reduziert werden. Darüber hinaus ermöglicht eine vordefinierte Auswahl von Messpunkten in vorgegebenen Abständen einen guten Ausgangspunkt für einen Vergleich mit dem entsprechenden Produkt, bei dem ebenfalls Messpunkte in vordefinierten Abständen erfasst werden. Idealerweise sind die Abstände der Messpunkte in dem Produkt im Produktnutzzustand gleich den Abständen der Messpunkte im Körpergrundzustand.
  • Beispielsweise bei der Erfassung des Körpergrundzustands mit Hilfe von Bildanalyse besteht die Gefahr, dass die erfassten Daten des Körperteils in einem Körperteildatensatz aufgrund unerwünschter Verkleinerungs- oder Vergrößerungseffekte nicht die absoluten Maße des Körperteils sondern nur die relativen Maße des Körperteils angeben. Insbesondere in diesem Fall ist das Vorsehen von Referenzgrößen sinnvoll, um einen Vergleich der Passformparameter des Körpergrundzustands mit den Passformparametern des Produkts einfach und eindeutig vornehmen zu können. Um in diesem Fall einen möglichst einfachen Vergleich des Passformparameters des Produkts in dem neutralisierten Vergleichsmodell mit dem wenigstens einen Passformparameter des Körperteils vornehmen zu können, ist es somit bevorzugt, dass der Passformparameter des Körperteils und/oder der wenigstens eine Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters des Körperteils in Abhängigkeit von einer ersten Referenzgröße erfasst werden und der Passformparameter des Produkts und/oder der wenigstens eine Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters des Produkts im Vergleichsmodell in Abhängigkeit von einer zweiten Referenzgröße erfasst werden, wobei die erste und zweite Referenzgröße die Bezugsgröße für den Vergleich des Passformparameters des Produkts mit dem Passformparameter des Körperteils ist.
  • Hierbei ist es von Vorteil, dass die erste und zweite Referenzgröße gleich sind und die zweite Referenzgröße sich beim Übergang vom dreidimensional erfassten Produktdatensatz in das Vergleichsmodell nicht ändert.
  • Bei einer ersten Ausführungsform des Verfahrens unterscheiden sich der Körpernutzzustand und der Körpergrundzustand voneinander. Zur Festlegung einer Griffform eines Produkts kann es beispielsweise sinnvoll sein, eine ausgestreckte Hand als Körpergrundzustand zu definieren, während der Körpernutzzustand eine gekrümmte Hand ist, um einen Griff zu umfassen.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass sich das Körperteil beim Übergang vom Körpergrundzustand in den Körpernutzzustand verformt, insbesondere abschnittsweise gestaucht oder gedehnt wird. Das Verfahren findet beispielsweise bei der Bestimmung der Passgenauigkeit von Schuhen Anwendung, bei dem ein auf dem Boden stehender Fuß der Körpergrundzustand ist und der Körpernutzzustand ein Fuß in einem Schuh mit Absatz ist. In diesem Fall wird die Fußsohle teilweise gestaucht und gedehnt, wenn sie ausgehend von dem Grundzustand in den Nutzzustand überführt wird. Mit Hilfe dieses Verfahrens lassen sich allgemein Produkte, die dazu führen, dass sich der Körperteil bei dem bestimmungsgemäßen Gebrauch verformt, einem bestimmten passenden Produkt zuordnen.
  • Um die Verformung des Körperteils beim Übergang von Körpergrundzustand in den Körpernutzzustand bei der Auswahl des für einen Nutzer passenden Produkts zu erfassen, ist es von Vorteil, dass sich der wenigstens eine Passformparameter des Körperteils und/oder der wenigstens eine Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters des Körperteils beim Übergang von dem Körpergrundzustand in den Körpernutzzustand verändern.
  • Bei der Überführung der dreidimensional erfassten Produktdaten in ein neutralisiertes, vorzugsweise zweidimensionales Vergleichsmodell können je nach Anforderung unterschiedliche Methoden verwendet werden wie etwa Anwendungs- und Verformungslogik, computergestütztes Deep Learning, künstliche Intelligenz in Bezug auf Bewegungsabläufe, Verformung von Gegenständen und Körpern.
  • Bei einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens erfolgt die Überführung des dreidimensional erfassten Produktkomplementärbereichs in ein neutralisiertes, zweidimensionales Vergleichsmodell mittels folgender Schritte:
    • Zunächst wird ein gekrümmter Abschnitt des Produktkomplementärbereichs ausgewählt. Dieser gekrümmte Abschnitt wird in vorgegebene Messstellen, insbesondere Messpunkte eingeteilt. Vorzugsweise sind die Messstellen äquidistant angeordnet. Anschließend werden Vermessungsvektoren an den vorgegebenen Messstellen senkrecht zu den gekrümmten Abschnitten positioniert. Im nächsten Schritt wird ein ebener Basisabschnitt definiert, auf den der gekrümmte Abschnitt projiziert wird. Danach wird die Messstelle mit dem geringsten Abstand zum Basisabschnitt bestimmt. Vorzugsweise wird der Basisabschnitt so gelegt, dass wenigstens eine Messstelle bereits auf dem Basisabschnitt liegt. Ausgehend von der Messstelle mit dem geringsten Abstand zum Basisabschnitt werden sukzessive die jeweils benachbarten Vermessungsvektoren auf den ebenen Basisabschnitt verschoben, bis jeder Vermessungsvektor senkrecht zum Basisabschnitt steht.
  • Die bisher beschriebenen Verfahren sind sowohl für Körperteile geeignet, die sich beim Übergang vom Grundzustand in den Körpernutzstand ändern, insbesondere abschnittsweise gestaucht oder gedehnt werden, sowie für Körperteile, die im Körpernutzzustand die gleiche Form wie im Körpergrundzustand aufweisen.
  • Bevorzugte Ausführungsformen werden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
    • 1 eine bildhafte Darstellung eines digitalisierten Fuß,
    • 2 eine grafische Darstellung von Vermessungsparametern des Fußes,
    • 3 eine bildhafte Darstellung eines digitalisierten Schuhleisten,
    • 4 eine schematische Darstellung von Vermessungsvektoren in dem digitalen Schuhleisten,
    • 5 eine grafische Darstellung von Breiten- und Höhenparametern des Schuhleistens,
    • 6 einen Vergleich des digitalisierten Schuhleistens mit einem Fuß anhand der Messdaten
    • 7 einen Vergleich des digitalisierten Schuhleistens mit einem Fuß anhand einer bildhaften Darstellung.
  • In Zusammenhang mit den 1 bis 7 wird ein Verfahren zum Vergleich eines Schuhs mit dem Fuß eines Nutzers beschrieben, um die Passgenauigkeit des Schuhs festzustellen. Bei dem Schuh handelt es sich um einen Schuh mit einem Absatz wie etwa einem Pumps.
  • Ein sich in einem Pumps befindlicher Fuß ist gegenüber einem auf dem Boden stehenden nackten Fuß verformt. Im Folgenden werden der auf dem Boden stehende nackte Fuß als unbelasteter Fuß und der sich in einem Pumps befindliche Fuß als belasteter Fuß bezeichnet.
  • So ist beispielsweise die Fußsohle eines Fußes in einem Pumps gegenüber einem unbelasteten Fuß gedehnt, so dass die Fußsohle in einem Pumps etwas länger ist als bei einem unbelasteten Fuß. Gleiches gilt für die Breite des Fußballens. Dieser ist im belasteten Zustand etwas breiter als beim unbelasteten Fuß.
  • Wird die Breite des Fußballens bzw. die Fußsohlenlänge am unbelasteten Fuß gemessen und dann mit der im Pumps vorgesehenen Schuhballenbreite und Schuhsohlenlänge verglichen, wird der Nutzer feststellen, dass der Schuh nicht richtig passt. Ein direkter Vergleich der Breite des Fußballens bzw. der Fußsohlenlänge am unbelasteten Fuß mit der Schuhballenbreite und Schuhsohlenlänge in einem Schuh mit Absatz führt somit nicht zu einer zufriedenstellenden Auswahl geeigneter Schuhe. Um einen direkten Vergleich zwischen dem Fuß und dem Schuh durchführen zu können, müsste der Fuß in der gleichen Position vermessen werden, wie er sich im Schuh befindet. Dies ist jedoch praktisch nicht durchführbar.
  • Bei dem im Folgenden beschriebenen Verfahren zur Bestimmung der Passgenauigkeit eines Schuhs für einen vorgegebenen Fuß werden die Verformungen des Fußes in einem Schuh mit Absatz wie etwa einem Pumps berücksichtigt.
  • Im ersten Schritt wird ein Passformparametersatz mit einem Passformparameter für den Fuß und mit einem Passformparameter für den Schuh festgelegt. Der Passformparameter des Fußes sollte sich beim Übergang vom unbelasteten Fuß zum belasteten Fuß ändern und mit einem entsprechenden Passformparameter am Schuh in direktem Zusammenhang stehen. Der Passformparameter des Schuhs sollte somit auch ein Maß für die Größe und Form eines Schuhs sein. Im vorliegenden Fall sind hier die Fußsohlenlänge und die Ballenbreite als Passformparameter für den Fuß geeignet, die im Schuh in der Sohlenlänge und der Schuhballenbreite jeweils einen entsprechenden zugeordneten Passformparameter des Schuhs haben. Die sich einander ergänzenden Passformparameter sind somit die Sohlenlänge bzw. Fußsohlenlänge und Fußballenbreite und Schuhballenbreite. Die Sohlenlänge bzw. Fußsohlenlänge und Fußballenbreite und Schuhballenbreite bilden jeweils einen Passformparametersatz.
  • Im nächsten Schritt wird ein Körpergrundzustand bestimmt, in dem das Körperteil vermessen wird. Als Körpergrundzustand wird der unbelastete Fuß gewählt, da hier einfach reproduzierbare Messergebnisse erhalten werden können.
  • Nun wird der Fuß eines Nutzers vermessen. Im konkreten Fall wird die Kontur des gesamten Fußes mittels eines 3-D-Scanners erfasst (siehe 1). Die Breite, Höhe und Länge des Fußes werden in definierten konkreten Messpunkten angegeben. In 2 sind die Messpunkte in einem Koordinatensystem dargestellt: Die Höhe des Fußes ist in Abhängigkeit von der Länge des Fußes auf der Y-Achse aufgetragen und die Breite des Fußes ist entsprechend auf der Z-Achse angegeben. Aus den erfassten Messdaten werden die Passformparameter des Fußes, nämlich die Fußballenbreite und die Fußsohlenlänge ermittelt. Die Fußsohlenlänge lässt sich einfach über die Länge des Fußes bestimmen und die Ballenbreite ebenfalls aus den Messdaten bezüglich der Breite des Fußes ermitteln.
  • Ein für einen Nutzer geeigneter Schuh wird im Wesentlichen durch die Form des Innenraums vorgegeben. Die Schuhballenbreite und die Sohlenlänge müssen somit im Innenraum des Schuhs bestimmt werden.
  • Die Vermessung des Innenraums eines Schuhs ist in der Regel nicht so einfach wie das Vermessen eines Fußes eines Nutzers.
  • Die prinzipielle Form des Innenraums wird durch den verwendeten Leisten vorgegeben (siehe 3). Allerdings unterscheidet sich der tatsächliche Innenraum von dem Leisten dadurch, dass in dem fertiggestellten Schuh noch Sohlen enthalten sind. Mittels entsprechender bekannter Verfahren ist es jedoch möglich, bei Kenntnis der Kontur des Leistens und der verwendeten Sohlen die Kontur des Innenraumvolumens eines Schuhs zu bestimmen. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass Daten zum Leisten vorhanden sein müssen. Alternativ kann ein Schuh beispielsweise jedoch auch mittels Tomografie vermessen werden.
  • Das Verfahren geht somit von einem digitalen Datensatz aus, welcher die Kontur des Innenraums eines Schuhs wiedergibt. Welches Messverfahren im Detail zur Gewinnung der Daten verwendet wurde, ist für dieses Verfahren jedoch unerheblich. Wesentlich ist, dass Konturdaten bezüglich des Innenraums des Schuhs vorhanden sind, die geeignet sind, die ausgewählten Passformparameter, nämlich Sohlenlänge und Schuhballenbreite zu ermitteln.
  • Diese Passformparameter werden in dem digitalen Datensatz des Innenraums des Schuhs mittels konkreter Messpunkte identifiziert. Diese Messpunkte sind Hilfsgrößen oder Hilfsparameter zur Ermittlung des Passformparameters des Schuhs. Diese Messpunkte werden wiederum markiert, um wie unten angeführt im Vergleichsmodell die Sohlenlänge und die Ballenbreite des Schuhs bestimmen zu können.
  • Um den Innenraum des Schuhs mit dem unbelasteten Fuß vergleichen zu können, werden die Messdaten des Innenraumvolumens um Verformung, Streckung und Dehnung bereinigt.
  • Darüber hinaus werden die Messdaten des Schuhs neutralisiert und in ein Vergleichsmodell überführt werden. Die Neutralisierung der Messdaten des Schuhs und Überführung in ein Vergleichsmodell sorgt unter anderem auch dafür, dass eine Rücküberführung des Vergleichsmodells in ein reales Schuhmodell nicht mehr möglich ist.
  • Die Bereinigung der Messdaten des Schuhs um Verformung, Streckung und Dehnung erfolgt dadurch, dass, wie in 4 zu erkennen ist, Vermessungsvektoren vorgesehen werden, die senkrecht zur Laufsohle angeordnet sind. Auch die oben genannten Hilfsgrößen oder Hilfsparameter werden durch Vermessungsvektoren dargestellt. Die Vermessungsvektoren befinden sich in regelmäßigen Abständen auf der Laufsohle, vorzugsweise sind die Messabstände äquidistant.
  • Dem Leisten wird eine Basisfläche zugeordnet, welche im Wesentlichen einem fiktiven Laufuntergrund entspricht. Die Laufsohle wird nun auf der Basisfläche dadurch abgebildet, dass ausgehend von der tiefsten Messstelle, d.h. der Messstelle, die den geringsten Abstand zu Basisfläche hat, die jeweils benachbarten Vektoren auf die Basisfläche überführt bzw. abgebildet werden, bis diese auf der Basisfläche senkrecht stehen. Der Abstand zwischen den Messstellen wird während dieses Vorgangs unverändert gelassen. Hierdurch entsteht eine neutralisierte Lauffläche, die um die Stauchungen und Dehnungen der Verformung bereinigt ist (s. 5).
  • In dem Vergleichsmodell werden die Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters identifiziert und daraus die beiden Passformparameter des Schuhs bestimmt.
  • Die so ermittelten Passformparameter des Schuhs, nämlich Schuhsohlenlänge und Schuhballenbreite werden mit dem Passformparameter des Fußes, nämlich Fußsohlenlänge und Fußballenbreite verglichen. Wie in 6 und 7 dargestellt, kann dies grafisch oder in Form einer Modelldarstellung erfolgen. Liegt der Passformparameter des Fußes innerhalb eines Toleranzbereichs des entsprechenden Passformparameters des Schuhs, ist der Schuh für den Fuß passgenau geeignet.
  • Da bei der Erfassung des Fußes mittels Bildanalyseverfahren unerwünschte Verkleinerungs- oder Vergrößerungseffekte auftreten können, ist es bei einer weiteren Variante des Verfahrens vorgesehen, dass eine Referenzgröße vorgesehen ist, die sowohl im Fuß als auch im Schuh vorhanden ist und die sich beim Übergang der dreidimensional erfassten Produktdaten in das Vergleichsmodell nicht ändert. Alternativ kann ein Maßstab zusammen mit dem Fuß erfasst werden.
  • Anstelle des gesamten Fußes oder des gesamten Schuhs ist es möglich, auch nur einen Teil der Kontur des Fußes bzw. des Schuhs zu erfassen. Mit Hilfe der erfassten Kontur sollte es jedoch möglich sein, die ausgewählten Passformparametersätze zu identifizieren.
  • Im Rahmen der Erfindung können alle bekannten Messverfahren zur Erfassung der Maße des Fußes verwendet werden, die dazu führen, dass die definierten Passformparameter am Fuß ermittelt werden können. Hierbei können analoge oder digitale Messverfahren eingesetzt werden.
  • Die Erfindung wurde beispielhaft in Verbindung mit Schuhen beschrieben. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch auch einsetzbar beim Auffinden eines passenden Kleidungsstückes, Möbelstückes wie etwa Sessel oder Stuhl oder eines technischen Geräts, welches in Abhängigkeit von der Körpergröße bzw. Körperform hergestellt werden.
  • Insbesondere bei der Bestimmung der Passform eines Oberbekleidungsstückes mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Fall auftreten, dass der Körperteilgrundzustand gleich dem Produktnutzzustand ist. In diesem Fall könnten die Messdaten des Körperteils direkt mit den Messdaten des Produkts verglichen werden. Dies hat jedoch den Nachteil, dass dann Rückschlüsse auf das Grundmodell des Produktes gezogen werden können. Um dies zu vermeiden, ist es auch in diesem Fall vorgesehen, dass die erfassten Produktdaten neutralisiert und in ein vorzugsweise zweidimensionales Vergleichsmodell überführt werden.
  • Zusammengefasst betrifft das beschriebene Verfahren ein Verfahren zum Vergleich von standardisierten körpergrößen- und/oder körperformabhängigen Produkten mit einem Körperteil eines Nutzers des Produktes, um die Passform eines Produktes ohne Anprobe des Produktes zu bestimmen, wobei das Verfahren im Wesentlichen durch folgende Schritte beschrieben wird: Festlegung wenigstens eines Körperteilgrundzustands und wenigstens eines Passformparametersatzes bestehend aus einem Passformparameter des Produkts und einem Passformparameter des Körperteils, Vermessen des Körperteil im Körperteilgrundzustand sowie des Produkts und anschließende digitale Erfassung der Messdaten des Produkts und des Körperteils, Neutralisieren der Messdaten des Produkts und Vergleich der Passformparameter des Körperteils mit den Passformparametern des Produkts in den neutralisierten Daten des Produkts. Die Überführung der Produktdaten in neutralisierte Daten gibt zum einen die Möglichkeit, ein Körperteil in einer Körperstellung zu vermessen, die nicht der Körperstellung bei bestimmungsgemäßer Benutzung des Produkts entspricht, und zum anderen kann dadurch verhindert werden, dass Daten zur Reproduktion des Produkts in unbefugte Hände gelangen.

Claims (14)

  1. Verfahren zum Vergleich von standardisierten körpergrößen- und/oder körperformabhängigen Produkten mit einem Körperteil eines Nutzers des Produktes, wobei das Produkt einen Produktnutzzustand und das Körperteil einen Körpernutzzustand aufweisen, das Produkt im Produktnutzzustand zumindest einen Produktkomplementärbereich aufweist, der komplementär zu zumindest einem Teil des Körperteils ausgebildet ist, und das Produkt im Produktnutzzustand und das Körperteil im Körperteilnutzzustand miteinander wechselwirken, • Definieren eines Körpergrundzustands, • Festlegung wenigstens eines Passformparametersatzes bestehend aus einem Passformparameter des Körperteils sowie einem dem Passformparameter des Körperteils entsprechenden Passformparameter des Produkts, • Vermessen zumindest eines Teils des Körperteils in dem definierten Körpergrundzustand, wobei der erfasste Teilbereich Bereiche umfasst, zu dem der Produktkomplementärbereich komplementär ausgebildet ist und eine Bestimmung des Passformparameters ermöglicht, • Bereitstellung der erfassten Messdaten des Körperteils in einem digitalen Körperteildatensatz des Körperteils, • Bestimmung des Werts des Passformparameters des Körperteils und/oder wenigstens eines Hilfsparameters für den Passformparameter des Körperteils, • Erfassung zumindest eines Teils der Kontur des dreidimensionalen Produktkomplementärbereichs des Produkts im Produktnutzzustand, wobei der erfasste Teilbereich Bereiche umfasst, die eine Bestimmung des Passformparameters des Produkts ermöglichen, • Bereitstellung der erfassten Daten des dreidimensionalen Produktkomplementärbereichs des Produkts in einem digitalen Produktdatensatz, • Identifikation oder Bestimmung des Passformparameters des Produkts und/oder wenigstens eines Hilfsparameters zur Bestimmung des Passformparameters des Produkts, • Überführen des dreidimensional erfassten Produkts in ein neutralisiertes Vergleichsmodell, wobei der Passformparameter des Produkts oder der wenigstens eine Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters des Produkts maßstabsgetreu von dem Produktdatensatz in das neutralisierte Vergleichsmodell übertragen wird. • Vergleich des Passformparameters des Produkts in dem neutralisierten Vergleichsmodell mit dem Passformparameter des Körperteils.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das neutralisierte Vergleichsmodell ein zweidimensionales Modell ist.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung zumindest eines Teils der Kontur des dreidimensionalen Produktkomplementärbereichs des Produkts im Produktnutzzustand mittels Vermessung des Produkts und/oder mit Hilfe eines Grundmodells erfolgt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vermessen zumindest eines Teils des Körperteils in dem definierten Körpergrundzustand und/oder das Vermessen zumindest eines Teils der Kontur des dreidimensionalen Produktkomplementärbereichs des Produkts im Produktnutzzustand mittels wenigstens eines der folgenden Verfahren erfolgt: Bildanalyse, digitales Messverfahren, analoges Messverfahren.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Körperteil in vordefinierten Abständen vermessen wird und diese Daten in dem digitalen Datensatz des Körperteils gespeichert werden.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Passformparameter des Körperteils und/oder der wenigstens eine Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters des Körperteils in Abhängigkeit von einer ersten Referenzgröße erfasst werden und der Passformparameter des Produkts und/oder der wenigstens eine Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters des Produkts in Abhängigkeit von einer zweiten Referenzgröße erfasst werden, wobei die erste und zweite Referenzgröße die Bezugsgröße für den Vergleich der Passformparameter und/oder Hilfsparameter des Körperteils und des Produktes sind.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Referenzgröße gleich sind und die zweite Referenzgröße sich beim Übergang von dem dreidimensional erfassten Produktdatensatz in das Vergleichsmodell nicht ändert.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Körpernutzzustand und der Körpergrundzustand unterscheiden.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Körperteil beim Übergang von Körpergrundzustand in den Körpernutzzustand verformt, insbesondere abschnittsweise gestaucht oder gedehnt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Passformparameter oder der wenigstens eine Hilfsparameter zur Bestimmung des Passformparameters des Körperteils sich beim Übergang von dem Körpergrundzustand in den Körpernutzzustand verändert.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführung der dreidimensional erfassten Messdaten in ein neutralisiertes Vergleichsmodell mittels einer der folgenden Methoden erfolgt: Anwendungs- und Verformungslogik, computergestütztes Deep Learning, künstliche Intelligenz in Bezug auf Bewegungsabläufe, Verformung von Gegenständen und Körpern.
  12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführung des dreidimensional erfassten Produktkomplementärbereichs in ein neutralisiertes, zweidimensionales Vergleichsmodell mittels folgender Schritte erfolgt: • Auswahl eines gekrümmten Abschnittes des Produktkomplementärbereichs, • Einteilung des gekrümmten Abschnitts in vorgegebene Messstellen, • Positionieren von Vermessungsvektoren an den vorgegebenen Messstellen senkrecht zu dem gekrümmten Abschnitt, • Definieren eines ebenen Basisabschnitts, auf den der gekrümmte Abschnitt projiziert wird, • Bestimmen der Messstelle mit dem geringsten Abstand zum Basisabschnitt, • ausgehend von der Messtelle mit dem geringsten Abstand zum Basisabschnitt sukzessives Abbilden des jeweils benachbarten Vermessungsvektors auf den ebenen Basisabschnitt, so dass der Vermessungsvektor senkrecht zum Basisabschnitt steht.
  13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Form des Körperteils im Körpernutzzustand gleich der Form des Körpergrundzustands ist.
  14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt ein Kleidungstück, ein Schuh, ein Möbelstück oder ein technisches Gerät ist.
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