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GEBIET DER TECHNIK
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Die vorliegende Offenbarung betrifft im Allgemeinen ein Fahrzeugwarnsystem. Konkret betrifft die vorliegende Offenbarung ein Fahrzeugsystem zum Einstellen einer Warnungsausgabe.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Viele Fahrzeuge sind mit einem Fahrunterstützungssystem bereitgestellt, das eine Audio- oder Videowarnung erzeugt und ausgibt, wenn ein Fahrereignis detektiert wird. Zum Beispiel kann eine Audiowarnung über einen Lautsprecher eines Fahrzeugs ausgegeben werden, wenn eine möglicherweise gefährliche Fahraktivität, wie etwa starkes Bremsen oder eine starke Beschleunigung über einen vorbestimmten Schwellenwert durch das Fahrzeugsystem detektiert wird. Gegenwärtig geben die meisten Fahrunterstützungssysteme die Warnungen unterschiedslos aus, wenn ein vorbestimmter Schwellenwert erfüllt wird, ohne Faktoren, wie etwa Fahrzeugleistung, Straßenbedingungen und/oder Fahrererfahrung, zu betrachten.
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KURZDARSTELLUNG
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In einer oder mehreren veranschaulichenden Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung beinhaltet ein Fahrzeug eine Steuerung, die dazu programmiert ist, als Reaktion auf Detektieren eines vorbestimmten Ereignisses, das eine gefährliche Bedingung angibt, einen Schwellenwert für eine Warnung, die dem Ereignis entspricht, auf Grundlage von einem oder mehreren Einträgen, die sich auf einen Betrieb des Fahrzeugs beziehen und mit dem Ereignis assoziiert sind, einzustellen; und als Reaktion auf Einstellen des Schwellenwerts, die Warnung in einem Verfahren auszugeben, das dem Schwellenwert, wie eingestellt, entspricht.
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In einer oder mehreren veranschaulichenden Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung beinhaltet eine Vorrichtung, die mit einem Netzwerk eines Fahrzeugs verbunden ist, einen Prozessor, die dazu programmiert ist, als Reaktion auf Detektieren eines vorbestimmten Ereignisses, das eine gefährliche Bedingung angibt, über ein Signal, das von dem Netzwerk empfangen ist, einen Schwellenwert für eine Warnung, die dem Ereignis entspricht, auf Grundlage von einem oder mehreren Einträgen, die sich auf einen Betrieb des Fahrzeugs beziehen und mit dem Ereignis assoziiert sind, einzustellen; und als Reaktion auf Einstellen des Schwellenwerts, die Warnung in einem Verfahren auszugeben, das dem Schwellenwert, wie eingestellt, entspricht, wobei der eine oder die mehreren Einträge mindestens eins von einem Fahrerpunktwerteintrag oder einem Eintrag der Benutzerereignisabsicht beinhalten.
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In einer oder mehreren veranschaulichenden Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung beinhaltet ein Verfahren für ein Fahrzeug Detektieren eines vorbestimmten Ereignisses, das eine gefährliche Bedingung angibt, über ein Signal, das von einem oder mehreren Fahrzeugsensoren empfangen ist, Einstellen eines Schwellenwerts für eine Warnung, die dem Ereignis entspricht, auf Grundlage von einem oder mehreren Einträgen, die sich auf einen Betrieb des Fahrzeugs beziehen und mit dem Ereignis assoziiert sind; und Ausgeben der Warnung in einem Verfahren, das dem Schwellenwert, wie eingestellt, entspricht, wobei der eine oder die mehreren Einträge mindestens eins von einem Fahrerpunktwerteintrag, einem Eintrag der Benutzerereignisabsicht, einem Fahrzeugbelegungseintrag oder einem Zielzweckeintrag beinhaltet.
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Figurenliste
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Für ein besseres Verständnis der Erfindung und um zu zeigen, wie diese umgesetzt werden kann, werden nun Ausführungsformen davon ausschließlich als nicht einschränkende Beispiele beschrieben, wobei auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen Folgendes gilt:
- 1 veranschaulicht eine beispielhafte Blockstruktur eines Fahrzeugsystems einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung;
- 2 veranschaulicht ein beispielhaftes Diagramm für Fahrereignisse einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung;
- 3 veranschaulicht ein beispielhaftes Diagramm für eine Normalisierungsprüfliste von einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung;
- 4 veranschaulicht ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für einen Prozess einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung;
- 5 veranschaulicht ein beispielhaftes Diagramm einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung; und
- 6 veranschaulicht ein beispielhaftes Diagramm einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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In dieser Schrift werden ausführliche Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wie erforderlich offenbart; dabei versteht es sich jedoch, dass die offenbarten Ausführungsformen für die Erfindung, die in verschiedenartigen und alternativen Formen ausgeführt werden kann, lediglich beispielhaft sind. Die Figuren sind nicht zwingend maßstabsgetreu; einige Merkmale können vergrößert oder verkleinert dargestellt sein, um Details bestimmter Komponenten zu zeigen. Demnach sind hier offenbarte konkrete strukturelle und funktionelle Details nicht als einschränkend zu interpretieren, sondern lediglich als repräsentative Grundlage, um den Fachmann die vielfältige Verwendung der vorliegenden Erfindung zu lehren.
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Die vorliegende Offenbarung stellt im Allgemeinen eine Vielzahl von Schaltungen oder anderen elektrischen Vorrichtungen bereit. Alle Bezugnahmen auf die Schaltungen und anderen elektrischen Vorrichtungen und die durch jede davon bereitgestellte Funktionalität sollen nicht darauf beschränkt sein, dass sie lediglich das hierin Veranschaulichte und Beschriebene umschließen. Wenngleich den verschiedenen Schaltungen oder anderen elektrischen Vorrichtungen bestimmte Kennzeichnungen zugeordnet sein können, können derartige Schaltungen und andere elektrische Vorrichtungen auf Grundlage der elektrischen Umsetzung, die gewünscht ist, auf beliebige Art und Weise miteinander kombiniert und/oder voneinander getrennt werden. Es liegt auf der Hand, dass alle hierin offenbarten Schaltungen oder anderen elektrischen Vorrichtungen eine beliebige Anzahl von Mikroprozessoren, integrierten Schaltungen, Speichervorrichtungen (z. B. FLASH, Direktzugriffsspeicher (random access memory - RAM), Festwertspeicher (read only memory - ROM), elektrisch programmierbaren Festwertspeicher (electrically programmable read only memory - EPROM), elektrisch löschbaren programmierbaren Festwertspeicher (electrically erasable programmable read only memory - EEPROM) oder andere geeignete Varianten davon) und Software beinhalten können, die miteinander zusammenwirken, um den/die hierin offenbarten Vorgang/Vorgänge durchzuführen. Zusätzlich kann eine beliebige oder können mehrere beliebige der elektrischen Vorrichtungen dazu konfiguriert sein, ein Computerprogramm auszuführen, das in einem nichttransitorischen computerlesbaren Medium umgesetzt ist, das dazu programmiert ist, eine beliebige Anzahl der offenbarten Funktionen durchzuführen.
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Die vorliegende Offenbarung schlägt unter anderem ein System zum Steuern von Warnungen im Fahrzeug vor. Konkreter schlägt die vorliegende Offenbarung ein System zum Einstellen von Warnungen im Fahrzeug für Fahrzeuge auf Grundlage von verschiedenen Faktoren vor.
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Unter Bezugnahme auf 1 ist eine beispielhafte Blockstruktur eines Fahrzeugsystems 100 einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht. Bei einem Fahrzeug 102 kann es sich um verschiedene Arten von Automobilen, Softroadern (crossover utility vehicle - CUV), Geländewagen (sport utility vehicle - SUV), Trucks, Wohnmobilen (recreational vehicle - RV), Booten, Flugzeugen oder anderen mobilen Maschinen zum Befördern von Personen oder Gütern handeln. In vielen Fällen kann das Fahrzeug 102 durch eine Brennkraftmaschine mit Leistung versorgt werden. Als eine weitere Möglichkeit kann das Fahrzeug 102 ein Batterieelektrofahrzeug (battery electric vehicle - BEV), Hybridelektrofahrzeug (hybrid electric vehicle - HEV) sein, das sowohl durch eine Brennkraftmaschine als auch einen oder mehrere Elektromotoren angetrieben wird, wie etwa ein Serienhybrid-Elektrofahrzeug (series hybrid electric vehicle - SHEV), ein Parallelhybrid-Elektrofahrzeug (parallel hybrid electrical vehicle - PHEV) oder ein Parallel-/Serienhybrid-Elektrofahrzeug (parallel/series hybrid electric vehicle - PSHEV), ein Boot, ein Flugzeug oder eine andere mobile Maschine zum Befördern von Personen oder Gütern. In einem Beispiel kann das System 100 das SYNC-System beinhalten, das durch die Ford Motor Company in Dearborn, Michigan, USA, hergestellt wird. Es ist anzumerken, dass es sich bei dem veranschaulichten System 100 lediglich um ein Beispiel handelt und mehr, weniger und/oder anders angeordnete Elemente verwendet werden können.
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Wie in 1 veranschaulicht, kann eine Rechenplattform 104 einen oder mehrere Prozessoren 112 beinhalten, die dazu konfiguriert sind, Anweisungen, Befehle und andere Routinen durchzuführen, um die hierin beschriebenen Prozesse zu unterstützen. Zum Beispiel kann die Rechenplattform 104 dazu konfiguriert sein, Anweisungen von Fahrzeuganwendungen 108 auszuführen, um Merkmale wie etwa Navigation, Fahrereignisdetektieren, Fahrzeugwarnungen und drahtlose Kommunikation bereitzustellen. Derartige Anweisungen und andere Daten können in nichtflüchtiger Weise unter Verwendung vielfältiger Arten computerlesbarer Speichermedien 106 aufbewahrt werden. Das computerlesbare Medium 106 (auch als prozessorlesbares Medium oder Speicher bezeichnet) beinhaltet ein beliebiges nichttransitorisches Medium (z. B. physisches Medium), das an der Bereitstellung von Anweisungen oder anderen Daten beteiligt ist, die durch den Prozessor 112 der Rechenplattform 104 gelesen werden können. Computerausführbare Anweisungen können von Computerprogrammen kompiliert oder ausgelegt werden, die unter Verwendung vielfältiger Programmiersprachen und/oder -techniken, einschließlich jedoch nicht beschränkt auf und entweder allein oder in Kombination Java, C, C++, C#, Objective C, Fortran, Pascal, Java Script, Python, Perl und PL/SQL, erstellt wurden.
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Die Rechenplattform 104 kann mit verschiedenen Merkmalen bereitgestellt sein, die es den Fahrzeuginsassen/-benutzern ermöglichen, über eine Schnittstelle mit der Rechenplattform 104 zu interagieren. Zum Beispiel kann die Rechenplattform 104 Eingaben von Steuerungen 118 einer Mensch-Maschine-Schnittstelle (human-machine interface - HMI) empfangen, die dazu konfiguriert sind, eine Interaktion zwischen Insassen und Fahrzeug 102 bereitzustellen. Zum Beispiel kann die Rechenplattform 104 mit einer oder mehreren Tasten (nicht gezeigt) oder anderen HMI-Steuerungen eine Schnittstelle bilden, die dazu konfiguriert sind, Funktionen auf der Rechenplattform 104 aufzurufen (z. B. Audiotasten am Lenkrad, eine Sprechtaste, Steuerungen am Armaturenbrett usw.).
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Die Rechenplattform 104 kann zudem eine oder mehrere Anzeigen 116 antreiben, die dazu konfiguriert sind, über eine Videosteuerung 114 visuelle Ausgaben für Fahrzeuginsassen bereitzustellen oder anderweitig mit diesen kommunizieren. In einigen Fällen kann es sich bei der Anzeige 116 um einen Touchscreen handeln, der außerdem dazu konfiguriert ist, berührungsbasierte Eingaben des Benutzers über die Videosteuerung 114 zu empfangen, während die Anzeige 116 in anderen Fällen lediglich eine Anzeige ohne die Möglichkeit zur berührungsbasierten Eingabe sein kann. Die Anzeige 116 kann eine Blickfeldanzeige (head-up display - HUP) beinhalten, die dazu konfiguriert ist, Fahrzeugbenutzern eine visuelle Ausgabe durch Projizieren eines Videobilds auf eine Fläche bereitzustellen, z. B. der Windschutzscheibe des Fahrzeugs 102. Die Rechenplattform 104 kann zudem einen oder mehrere Lautsprecher 122 antreiben, die dazu konfiguriert sind, über eine Audiosteuerung 120 Audioausgaben für Fahrzeuginsassen bereitzustellen, oder anderweitig mit diesen kommunizieren.
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Die Rechenplattform 104 kann auch mit Navigations- und Routenplanungsmerkmalen durch eine Navigationssteuerung 126 bereitgestellt sein, die dazu konfiguriert ist, Navigationsrouten als Reaktion auf eine Benutzereingabe z. B. über die HMI-Steuerungen 118 zu berechnen und geplante Routen und Anweisungen über den Lautsprecher 122 und die Anzeige 116 auszugeben. Positionsdaten, die zur Navigation benötigt werden, können von einer Steuerung 124 des globalen Navigationssatellitensystems (GNSS), die dazu konfiguriert ist, mit mehreren Satelliten zu kommunizieren und die Position des Fahrzeugs 102 zu berechnen, gesammelt werden. Die GNSS-Steuerung kann dazu konfiguriert sein, verschiedene und/oder zukünftige globale oder regionale Positionssysteme zu unterstützen, wie zum Beispiel das globale Positionsbestimmungssystem (GPS), Galileo, Beidou, Global Navigation Satellite System (GLONASS) und dergleichen. Kartendaten, die zur Routenplanung verwendet werden, können im Speicher 106 als Teil der Fahrzeugdaten 110 gespeichert sein. Navigationssoftware kann im Speicher 106, z. B. als eine der Fahrzeuganwendungen 108 gespeichert sein.
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Die Rechenplattform 104 kann dazu konfiguriert sein, drahtlos über eine drahtlose Verbindung 138 durch einen drahtlosen Sendeempfänger 136 mit einer mobilen Vorrichtung 140 des Fahrzeugbenutzers/-insassen zu kommunizieren. Bei der mobilen Vorrichtung 140 kann es sich um eine beliebige von verschiedenen Arten tragbarer Rechenvorrichtungen handeln, wie etwa Mobiltelefone, Tablet-Computer, Smartwatches, Laptop-Computer, tragbare Musikabspielvorrichtungen oder andere Vorrichtungen, die zur Kommunikation mit der Rechenplattform 104 in der Lage sind. Der drahtlose Sendeempfänger 136 kann mit einer WiFi-Steuerung 128, einer Bluetooth-Steuerung 130, einer Funkfrequenz-Identifizierungssteuerung (RFID-Steuerung) 132, einer Nahfeldkommunikationssteuerung 134 (near-field communication controller - NFC-Steuerung) und anderen Steuerungen wie einem Zigbee-Sendeempfänger, einem IrDA-Sendeempfänger (nicht gezeigt) in Verbindung stehen und dazu konfiguriert sein, mit einem kompatiblen drahtlosen Sendeempfänger (nicht gezeigt) der mobilen Vorrichtung 140 zu kommunizieren.
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Die Rechenplattform 104 kann außerdem dazu konfiguriert sein, über ein oder mehrere fahrzeuginterne Netzwerke 150 mit verschiedenen elektronische Steuereinheiten (electronic control units - ECUs) 152 zu kommunizieren. In einigen Beispielen kann das fahrzeuginterne Netzwerk 150 eines oder mehrere von einem Controller Area Network (CAN), einem Ethernet-Netzwerk und einer mediengebundenen Systemübertragung (media oriented system transport - MOST) beinhalten, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Die ECUs 152 können eine Telematiksteuereinheit (TCU) 154 beinhalten, die dazu konfiguriert ist, die Telekommunikation zwischen dem Fahrzeug 102 und einer Cloud 190 durch eine drahtlose Verbindung 188 unter Verwendung eines Modems (nicht gezeigt) zu steuern. Zusätzlich oder alternativ kann die Rechenplattform 104 dazu konfiguriert sein, mit der Cloud 190 über die mobile Vorrichtung 140 durch eine drahtlose Verbindung 186 zu kommunizieren. Die Rechenplattform 104 kann ferner dazu konfiguriert sein, direkt mit der Cloud 190 über den drahtlosen Sendeempfänger 136 unter Verwendung kompatibler Protokolle durch eine drahtlose Verbindung 182 zu kommunizieren. Die Cloud 190 kann einen oder mehrere Server oder Computer, die mit verschiedenen Arten von drahtgebundenen oder drahtlosen Netzwerken verbunden sind. Es ist anzumerken, dass der Ausdruck Cloud als allgemeiner Ausdruck in der gesamten vorliegenden Offenbarung verwendet wird und sich auf alle Cloud-basierten Dienste beziehen kann, die mehrere Server, Computer, Vorrichtungen und dergleichen umfassen.
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Die ECUs 152 können ferner ein Antriebsstrangsteuermodul (powertrain control module - PCM) 156 beinhalten, das dazu konfiguriert ist, den Antriebsstrangvorgang des Fahrzeugs 102 zu überwachen und zu steuern. Zum Beispiel kann das PCM 156 auf den Stopp/Start eines Motors (nicht gezeigt) und/oder den Fahrmodus (z. B. sparend, normal oder Sport) des Fahrzeugs 102 konfiguriert sein. Die ECUs 152 können ferner ein Karosseriesteuermodul (powertrain control module - BCM) 156 beinhalten, das dazu konfiguriert ist, Karosserievorgänge des Fahrzeugs 102 zu überwachen und zu steuern. Zum Beispiel kann das BCM 156 dazu konfiguriert sein, die Karosseriefunktionen, wie etwa Tür sperren/entsperren, Sicherheitsgurtwarnung, Fahrzeugbelegung, Fahrzeuglichter, Überwachung des toten Winkels oder dergleichen, unter Verwendung von Signalen, die über einen oder mehrere Sensoren 162 detektiert sind, zu steuern und zu überwachen. Die Sensoren 162 können beliebige elektronische, mechanische, magnetische, optische Sensoren oder dergleichen beinhalten, die dazu konfiguriert sind, mit verschiedenen ECUs 152 zu kommunizieren, um Erfassungssignale bereitzustellen. Als einige nicht einschränkende Beispiele können die Sensoren 162 einen Schwerkraftsensor (g-Sensor), der dazu konfiguriert ist, eine Schwerkraft wie etwa Beschleunigung, Abbremsung und Kurvenfahren zu messen, einen Sicherheitsgurtverschlusssensor, der dazu konfiguriert ist, einen Sicherheitsgurtschlusszustand zu detektieren, einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor, der dazu konfiguriert ist, die Fahrzeuggeschwindigkeit zu messen, einen Fahrzeugnäherungssensor, der dazu konfiguriert ist, eine Entfernung zwischen dem Fahrzeug 102 und einem Objekt zu messen, einen Kamerasensor, der dazu konfiguriert ist, ein Bild oder Video außerhalb oder innerhalb des Fahrzeugs 102 aufzunehmen, einen oder mehrere Temperatursensoren, die dazu konfiguriert sind, eine Umgebungs- und/oder Kabinentemperatur des Fahrzeugs 102 zu messen, und einen Fahrzeugkraftstoffpegelsensor beinhalten, der dazu konfiguriert ist, den Kraftstoffpegel des Fahrzeugs 102 zu messen.
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Die ECUs 152 können ferner eine elektronische Stabilitätssteuerung (electronic stability control - ESC) 160 beinhalten, die dazu konfiguriert ist, den Fahrzeugbetriebsstatus unter Verwendung von Signalen von dem Geschwindigkeitssensor 162 zu überwachen und die Stabilität des Fahrzeugbetriebs zu steuern, wann immer dies nötig ist, wie etwa durch Aktivieren von Anti-Blockier-Bremsen (anti-lock system - ABS), Traktionssteuerung oder dergleichen. Die ECUs 152 können ferner eine autonome Fahrsteuerung (autonomous driving controller - ADC) 164 beinhalten, die dazu konfiguriert ist, die autonomen Fahrmerkmale des Fahrzeugs 102 zu überwachen und zu steuern. Einige autonome Fahrmerkmale können Spurhalteassistenz, sicherer Abstand von anderen Fahrzeugen, Geschwindigkeitsregelung, Hand-vom-Lenkrad-Warnung, automatisches Bremsen, Bremsminderung mit mehreren Empfindlichkeitsstufen und dergleichen beinhalten. Die ECUs 152 können ferner eine dedizierte Nachbereichskommunikations-(dedicated short range communication - DSRC-)Steuerung 166 beinhalten, die dazu konfiguriert ist, drahtlos mit kompatiblen Steuerungen von anderen Fahrzeugen oder digitalen Einheiten (nicht gezeigt) zu kommunizieren.
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Das Fahrzeug 102 kann ferner mit einer nutzungsbasierten Versicherungs-(usage-based insurance - UBI-)Vorrichtung 166 bereitgestellt sein, die mit dem fahrzeuginternen Netzwerk 150 über einen Verbindungsanschluss wie etwa einen OBD-II-Verbinder 168 verbunden ist, der dazu konfiguriert ist, mit verschiedenen ECUs 152 des Fahrzeugs 102 zu kommunizieren und Daten davon zu sammeln. Die UBI-Vorrichtung 170 kann mit einem Prozessor 172 bereitgestellt sein, um Befehle und Anweisungen von Software 174 auszuführen, um verschiedene Vorgänge einschließlich Analysieren von Daten, die von dem fahrzeuginternen Netzwerk 150 empfangen wurden, und Bereitstellen über den Lautsprecher 122 und/oder die Anzeige 116 als Reaktion auf Detektieren des Fahrereignisses 178 durchzuführen. Details zu dem Fahrereignis 178 sind nachstehend unter Bezugnahme auf 2 erörtert. Das Fahrereignis 178 kann lokal innerhalb der UBI-Vorrichtung 170 gespeichert sein. Zusätzlich oder alternativ kann das Fahrereignis 178 in dem Speicher 106 der Rechenplattform 104 gespeichert sein. Die UBI-Vorrichtung 170 kann ferner dazu konfiguriert sein, die Warnungsausgabe für ein oder mehrere Fahrereignisse 178 auf Grundlage von einer Normalisierungsprüfliste 180 einzustellen, die lokal in der UBI-Vorrichtung 170 oder in dem Speicher 106 gespeichert ist. Details zu der Normalisierungsprüfliste sind nachstehend unter Bezugnahme auf 3 erörtert. Die UBI-Vorrichtung 170 kann ferner mit drahtlosen Kommunikationsfähigkeiten über einen drahtlosen Sendeempfänger 176 bereitgestellt sein, der dazu konfiguriert ist, mit der Cloud über eine drahtlose Verbindung 192 zu kommunizieren. Die Verwendung der UBI-Vorrichtung 170 kann optional sein und dieselbe Funktion oder Vorgänge können durch die Rechenplattform 104 mit Software als eine der Fahrzeuganwendungen 108 durchgeführt werden, ohne dass die UBI-Vorrichtung 170 mit dem fahrzeuginternen Netzwerk 150 verbunden sein muss.
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Unter Bezugnahme auf 2 ist ein beispielhaftes Diagramm 200 von Antriebsereignissen 178 von einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht. Wie vorstehend erörtert kann die UBI-Vorrichtung 170 dazu konfiguriert sein, eine Audio- und/oder Videowarnung auszugeben, und zwar als Reaktion auf Detektieren über Signale von den Sensoren 162 und/oder ECUs 152, dass eines oder mehrerer der Fahrereignisse (ebenfalls als Auslöser bekannt) 178, die in einem lokalen Speicher gespeichert sind, erfolgt ist. Alternativ kann die Rechenplattform 104 dazu konfiguriert sein, die Warnung in Kombination mit oder statt der UBI-Vorrichtung 170 als Reaktion auf Detektieren des Erfolgens von einem oder mehreren der Fahrereignisse 178, die in dem Speicher 106 gespeichert sind, auszugeben. Die Fahrereignisse 178, die in dem Speicher 106 gespeichert sind und in der UBI-Vorrichtung 170 gespeichert sind, können voneinander unabhängig sein. Alternativ können die Fahrereignisse 178 kollektiv in sowohl dem Speicher 106 als auch der UBI-Vorrichtung 170 mit oder ohne überlappende Ereignisse gespeichert sein.
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Das Fahrereignis 178 kann ein beliebiges vordefiniertes Ereignis beinhalten, das eine möglicherweise gefährliche Fahrbedingung andeutet, die über die Sensoren 162 oder die ECUs 152 detektiert ist, die eine Situation angibt, in welcher eine Audio- und/oder Videowarnung ausgegeben werden kann, um den Fahrzeugfahrer zu benachrichtigen und ihm nahezulegen, sein Fahrverhalten zu korrigieren. Als einige nicht einschränkende Beispiele können die Fahrereignisse 178 ein Ereignis 202 von starkem Bremsen beinhalten, in welchem die über den G-Sensor 162 detektierte Abbremsung einen vordefinierten Schwellenwert übersteigt. Zusätzlich oder alternativ kann das Ereignis 202 des starken Bremsens über die ESC-Steuerung 160 detektiert werden, z. B. Einrücken von ABS-Steuerung oder dergleichen. Die Fahrereignisse 178 können ferner ein Ereignis 204 von starker Beschleunigung beinhalten, in welchem die Beschleunigung, die durch den g-Sensor 162 und/oder andere ECUs 152 detektiert ist (z. B. PCM 156, das eine hohe RPM detektiert), einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt. Die Fahrereignisse 178 können ferner ein Ereignis 206 eines starken Kurvenfahrens beinhalten, bei welchem das Kurvenfahren (z. B. die Roll-/Gierraten) des Fahrzeugs 102, die über den g-Sensor 162 und/oder eine ECU 152 detektiert sind (z. B. die ESC 160), einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigen. Die Fahrereignisse 178 können ferner ein Übersteuerungs-/Untersteuerungsereignis beinhalten, in welchem die Rechenplattform 104 oder die UBI-Vorrichtung 170 über Signale von einem Lenkwinkelsensor 162 und/oder einer ECU 152 (z. B. der ESC 160) detektiert, dass das Fahrzeug 102 übersteuert/untersteuert, was ein derartiges Fahrzeugmanöver angibt. Die Fahrereignisse 178 können ferner ein Ereignis 210 des übermäßigen Leerlaufs beinhalten, in welchem der Fahrzeugleerlauf, der über die Sensoren 162 und/oder das PCM 156 detektiert ist, einen Zeitschwellenwert (z. B. 5 Minuten) übersteigt. Die Fahrereignisse 178 können ferner ein Ereignis 212 von zu schnellem Spurwechsel beinhalten, in welchem die Rechenplattform 104 und/oder der UBI-Vorrichtung 170 detektiert, dass das Fahrzeug 102 die Spur zu schnell wechselt, unter Verwendung von Signalen von dem g-Sensor 162 und/oder einer Kamera 162 über einem Schwellenwert. Die Fahrereignisse 178 können ferner ein Ereignis 214 hoher Umdrehungen pro Minute (RPM) beinhalten, das über Signale von den ECUs 152 (z. B. dem PCM 156) detektiert wurde, die einen Schwellenwert übersteigen (z. B. 300 RPM). Die Fahrereignisse 178 können ferner ein Ereignis 216 einer offenen Tür, während sich das Fahrzeuggetriebe nicht im Park-Gang befindet, beinhalten, in welchem die Rechenplattform 104 oder die UBI-Vorrichtung 170 über die ECUs 152 (z. B. das BCM 158 und das PCM 156) detektiert, dass eine oder mehrere Fahrzeugtüren offen sind, während sich das Getriebe nicht in der Park-Position befindet (z. B. weiterhin im Fahrmodus). Die Fahrereignisse 178 können ferner ein Ereignis 217 von übermäßiger Geschwindigkeitsüberschreitung beinhalten, in welchem das Fahrzeug 102 um mehr als einen oder mehrere vordefinierte Schwellenwerte über der Geschwindigkeitsgrenze fährt (z. B. geringfügige Warnungen für 10 mph oder weniger über der Geschwindigkeitsbegrenzung und wichtige Warnungen für mehr als 10 mph über der Geschwindigkeitsbegrenzung), was über den Geschwindigkeitssensor 162, das GNSS 124 und/oder die Navigationssteuerung 126 detektiert ist.
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Als Reaktion auf Detektieren von einem der Fahrereignisse 178 kann die Rechenplattform 104 eine vordefinierte Warnung an den Fahrzeugfahrer ausgeben, der ihn über die mögliche Gefahr des Fahrereignisses benachrichtigt. Alternativ kann die Warnung durch das fahrzeuginterne Netzwerk 150 durch die UBI-Vorrichtung 170 erzeugt und ausgegeben werden. Alternativ können die Rechenplattform 104 und die UBI-Vorrichtung 170 dazu konfiguriert sein, das Fahrereignis 178 kollektiv zu detektieren und die Warnungsausgabe kollektiv zu steuern. Die Warnung kann eine Audio-Warnung, z. B. einen Ton, der über die Lautsprecher 122 mittels der Audiosteuerung 120 ausgegeben wird, oder eine Videowarnung, z. B. ein Zeichen/Symbol, das über die Anzeige 116 mittels der Videosteuerung ausgegeben wird, beinhalten. Die Warnung kann ferner eine haptische Warnung über eine Vorrichtung, wie etwa eine elektrische Vibrationsvorrichtung (nicht gezeigt) beinhalten, die mit einer Fahrzeugsitzausgabe mittels des BCM 158 assoziiert ist. Alternativ kann die haptische Warnung ferner über die mobile Vorrichtung ausgegeben werden, die über die Verbindung 184 mit der Rechenplattform 104 verbunden ist. Alternativ kann die Warnung eine beliebige Kombination der vorstehend erwähnten Arten von Ausgaben beinhalten.
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Um zu verhindern, dass überempfindliche Warnungen den Fahrzeugbenutzer verärgern, kann ein Normalisierungsmodus bereitgestellt sein, um den Warnungsschwellenwert einzustellen, der für unterschiedliche Benutzer, die unterschiedliche Fahrzeuge betreiben, maßzuschneidern. Die Normalisierungsprüfliste 180 kann dazu verwendet werden, Fahrer, Fahrzeuge und/oder Ereignisse zu vergleichen, um die Warnung einzustellen.
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Unter Bezugnahme auf 3 ist ein beispielhaftes Diagramm 300 für die Warnungsnormalisierungsprüfliste veranschaulicht. Die Normalisierungsprüfliste 180 kann unabhängig in dem Speicher 106 gespeichert sein und in der UBI-Vorrichtung 170 gespeichert sein. Alternativ kann die Normalisierungsprüfliste 180 kollektiv in sowohl dem Speicher 106 als auch der UBI-Vorrichtung 170 mit oder ohne überlappende Einträge gespeichert sein. Die Normalisierungsprüfliste 180 kann verschiedene Einträge beinhalten, die mit dem Fahrzeug 102, dem Fahrer und/oder den Ereignissen 178 zusammenhängen, um die Warnung einzustellen. Als einige nicht-einschränkende Beispiele kann die Normalisierungsprüfliste 180 einen Fahrzeugarteintrag 302 beinhalten, der dazu ausgerichtet ist, die Art und Spezifikation des Fahrzeugs 102 zu identifizieren. Zum Beispiel kann der Fahrzeugarteintrag 302 eine Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) des Fahrzeugs 102 beinhalten, um die Art und die Spezifikation des Fahrzeugs 102 zu identifizieren. Der Fahrzeugarteintrag 302 kann ferner Informationen über ein beliebiges Personalisieren des Fahrzeugs 102 beinhalten, um die Spezifikation ferner zu identifizieren. Das Personalisieren kann die Reifen, Aufhängung, den Auspuff, das Motor-Tuning oder dergleichen als einige nicht einschränkende Beispiele beinhalten. Fahrzeuge von unterschiedlichen Arten (z. B. Trucks und Autos) können unterschiedliche Fahrmerkmale, wie etwa Beschleunigung und Bremsen, aufweisen. Die gleiche Art von Fahrzeugen mit unterschiedlichen Verkleidungsniveaus, Spezifikationen und/oder Personalisierung (z. B. Motor, Getriebe und Aufhängung) können sich in Bezug auf die Fahrmerkmale weiterhin unterscheiden. Daher kann ein unterschiedlicher Schwellenwert für Fahrereignisse für Warnungsausgabezwecke verwendet werden. Als ein Beispiel können die Rechenplattform 104 und/oder die UBI-Vorrichtung 170 dazu konfiguriert sein, die Warnungsempfindlichkeit durch Erhöhen des Schwellenwerts für das Ereignis 214 der hohen RPM (z. B. auf 4000 RPM) für Sportfahrzeuge im Vergleich mit dem Schwellenwert für eine viertürige Limousine (z. B. 3000 RPM) reduzieren, da Sportfahrzeuge dazu ausgestaltet sind, bei höheren RPMs betrieben zu werden. Gleichermaßen kann Fahrzeugen mit einer starken Aufhängung eine reduzierte Empfindlichkeit für das Ereignis 206 des starken Kurvenfahrens im Vergleich zu Fahrzeugen mit weicherer Aufhängung zugewiesen werden.
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Die Normalisierungsprüfliste 180 kann ferner einen Fahrerpunktwerteintrag 304 beinhalten, der auf die Fahraufzeichnungen und das Fahrmuster des Fahrers, der das Fahrzeug 102 betreibt, ausgerichtet sein. Fahrer mit guten Aufzeichnungen können hohe Punktwerte und weniger Warnungen erlangen, während Fahrer mit schlechten Aufzeichnungen niedrigere Punktwerte und mehr Warnungen erlangen können. Zusätzlich können unterschiedliche Fahrer unterschiedliche Fahrmuster/-gewohnheiten aufweisen. Zum Beispiel können manche Fahrer üblicherweise Übersteuerung/Untersteuerung durchführen. Derartige Fahrmuster können durch die Rechenplattform 104 und/oder die UBI-Vorrichtung 170 gesammelt werden. Der Fahrer kann durch die Rechenplattform 104 oder die UBI-Vorrichtung 170 unter Verwendung der Fahrverlauf-/-musterdaten, die über die Sensoren 162 und/oder die ECUs 152 mit jedem bestimmten Fahrer assoziiert sind, bewertet werden. Zusätzlich oder alternativ können der Fahrerpunktwert und der Fahrverlauf über die Flotte geteilt werden und über die Cloud 190 heruntergeladen werden. Die Normalisierungsprüfliste 180 kann ferner einen Eintrag 306 zu Straßenfahrart beinhalten, der auf die Straßenbedingung ausgerichtet ist, die das Fahrzeug 102 gerade überquert oder überqueren wird, unter Verwendung von Daten von der GNSS-Steuerung 124 und/oder der Navigationssteuerung 126. Der Straßenfahrarteintrag 306 kann ferner Wetter- und Temperaturinformationen beinhalten, die von der Cloud 190 empfangen wurden. Die Rechenplattform 104 und/oder die UBI-Vorrichtung 170 können dazu konfiguriert sein, die Empfindlichkeit zu erhöhen, indem der Schwellenwert der Warnungen als Reaktion auf Detektieren von schlechten oder gefährlichen Straßenbedingungen, z. B. Schnee, Regen oder nicht asphaltierte Straße, verringert wird.
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Die Normalisierungsprüfliste 180 kann ferner einen Konfigurationsventilprüfeintrag 308 beinhalten, der auf Vergleichen verschiedener Fahrereigniswarnungsschwellenwerte mit ähnlichen Fahrzeugen innerhalb ähnlicher Orte, die durch Geofences definiert sind, ausgerichtet ist, um zu bestimmen, ob der gegenwärtige Schwellenwert geeignet ist. Die Normalisierungsprüfliste 180 kann ferner einen Eintrag 310 zur Benutzerereignisabsicht aus gesammelten Fahrzeugdaten von verschiedenen Sensoren 162 und ECUs 152 beinhalten, um die Absicht des Fahrzeugbenutzers während eines Fahrereignisses zu bestimmen. Zum Beispiel kann die Rechenplattform 104 oder die UBI-Vorrichtung 170 ein Ereignis 216 einer offenen Tür während außerhalb des Park-Gangs detektieren, wenn das Fahrzeug 102 Fahrgäste in einer bezeichneten Ladezone abholt/absetzt. In diesem Fall kann die Warnung, die dem Ereignis 216 der offenen Tür während außerhalb des Park-Gangs entspricht, reduziert, verzögert oder abgebrochen werden, da das bestimmte Ereignis durch den Fahrzeugfahrer beabsichtigt ist.
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Die Normalisierungsprüfliste 180 kann ferner einen Fahrzeugbelegungseintrag 312 beinhalten, der auf die Belegung des Fahrzeugs 102 ausgerichtet ist, die über eine oder mehrere Kameras in der Kabine und/oder Sitzsensoren 162 detektiert ist. Der Schwellenwert für Fahrzeugwarnungen kann auf Grundlage des Niveaus der Belegung des Fahrzeugs 102 eingestellt werden. Zum Beispiel kann die Rechenplattform 104 und/oder die UBI-Vorrichtung 170 die Empfindlichkeit durch Verringern des Schwellenwerts von Warnungen für ein oder mehrere Fahrereignisse 178 (z. B. übermäßige Geschwindigkeitsüberschreitung 217) als Reaktion auf Detektieren, dass das Fahrzeug 102 stark belegt ist, z. B. es mehrere Fahrgäste in dem Fahrzeug 102 gibt, erhöhen. Die Normalisierungsprüfliste 180 kann ferner einen Zielzweckeintrag 180 beinhalten, der dazu ausgerichtet ist, die Warnungsempfindlichkeit auf Grundlage des Zielzwecks und der Fahrtarten einzustellen. Zum Beispiel kann die Rechenplattform 104 oder die UBI-Vorrichtung 170 als Reaktion auf Detektieren, dass das Ziel für eine Fahrt ein Krankenhaus ist, was den möglichen Notfallcharakter der Fahrt nahelegen kann, die Empfindlichkeit von verschiedenen Warnungen durch Erhöhen der Schwellenwerte reduzieren, im Vergleich zu einer Fahrt, bei der ein Fahrgast zu einem Arbeitsort gebracht wird oder bei der Güter geliefert werden.
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Jedes Fahrereignis 178 kann mit einem oder mehreren Einträgen in der Normalisierungsprüfliste 180 assoziiert sein, der das Fahrereignis 178 unter einer vorbestimmten Konfiguration betrifft. Zum Beispiel können die starken Bremsereignisse 202 mit dem Fahrzeugarteintrag 302, dem Fahrerpunktwerteintrag 304, dem Straßenfahrarteintrag 306, dem Konfigurationswertprüfeintrag 308, dem Eintrag zur Benutzerereignisabsicht 310 und dem Fahrzeugbelegungseintrag 312 assoziiert sein. Das Ereignis 204 des starken Beschleunigens kann mit dem Fahrzeugarteintrag 302, dem Fahrerpunktwerteintrag 304, dem Straßenfahrarteintrag 306, dem Konfigurationswertprüfeintrag 308, dem Eintrag zur Benutzerereignisabsicht 310 und dem Fahrzeugbelegungseintrag 312 assoziiert sein. Das Ereignis 206 des starken Kurvenfahrens kann mit dem Fahrzeugarteintrag 302, dem Fahrerpunktwerteintrag 304, dem Straßenfahrarteintrag 306, dem Konfigurationswertprüfeintrag 308 und dem Fahrzeugbelegungseintrag 312 assoziiert sein. Das Ereignis 308 der Übersteuerung/Untersteuerung kann mit dem Fahrzeugarteintrag 302, dem Fahrerpunktwerteintrag 304 und dem Straßenfahrarteintrag 306 assoziiert sein. Das Ereignis 210 des übermäßigen Leerlaufs kann mit dem Eintrag 310 zur Benutzerereignisabsicht und dem Zielzweckeintrag 314 assoziiert sein. Das Ereignis 212 von zu schnellem Spurwechsel kann mit dem Fahrzeugarteintrag 302, dem Fahrerpunktwerteintrag 304, dem Konfigurationswertprüfeintrag 308, dem Eintrag zur Benutzerereignisabsicht 310 und dem Fahrzeugbelegungseintrag 312 assoziiert sein. Das hohe RPM-Ereignis kann mit dem Fahrzeugarteintrag 302 assoziiert sein. Das Ereignis 216 einer offenen Tür während außerhalb des Park-Modus kann mit dem Eintrag 310 zur Benutzerereignisabsicht, der Fahrzeugbelegung 312 und dem Zielzweckeintrag 314 assoziiert sein. Das Ereignis von übermäßiger Geschwindigkeitsüberschreitung kann mit dem Fahrerpunktwerteintrag 304, dem Straßenfahrarteintrag 306, dem Konfigurationswertprüfeintrag 308 und dem Fahrzeugbelegungseintrag 312 assoziiert sein. Es ist anzumerken, dass die vorstehenden Assoziierungen nur Beispiele sind und andere Assoziierungen und/oder Verbindungen zwischen den Fahrereignissen 178 und der Normalisierungsprüfliste verwendet werden können, je nach der bestimmten Konfiguration des Fahrzeugs 102.
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Unter Bezugnahme auf 4 ist eine beispielhafte Darstellung für einen Prozess 400 einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht. Der Prozess 400 kann unabhängig oder kollektiv über die Rechenplattform 104 oder über die UBI-Vorrichtung 170 umgesetzt sein. Der Einfachheit der Veranschaulichung halber wird der Prozess 400 über die Rechenplattform 104 in der nachstehenden Beschreibung umgesetzt sein. Um die Beschreibung weiter zu vereinfachen, werden sowohl die Fahrereignisse 178 als auch die Normalisierungsprüfliste 180 in dem Speicher 106 der Rechenplattform 104 in der folgenden Beschreibung gespeichert, obwohl die Fahrereignisse 178 und die Normalisierungsprüfliste 180 anderweitig, z. B. in der UBI-Vorrichtung 170, gespeichert sein können.
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Bei Betrieb 402 geht die Rechenplattform 104 in den Normalisierungswarnungsmodus über, als Reaktion darauf, dass ein Benutzer eine Benutzereingabe, z. B. über die HMI-Steuerung 118, eingibt. Alternativ kann die Rechenplattform 104 dazu konfiguriert sein, automatisch standardmäßig in den Normalisierungsmodus überzugehen. Bei Vorgang 404 überwacht die Rechenplattform 104 den Betrieb des Fahrzeugs 102 unter Verwendung der Daten, die von verschiedenen Sensoren 162 und/oder ECUs 152 durch das fahrzeuginterne Netzwerk 150 empfangen wurden. Die Rechenplattform 104 verarbeitet die Daten, um sie mit den Fahrereignissen 178 zu vergleichen, die in dem Speicher 106 und/oder der UBI-Vorrichtung 170 gespeichert sind, um ein oder mehrere übereinstimmende Fahrereignisse 178 zu detektieren. Falls ein übereinstimmendes Fahrereignis 178 detektiert wird, kehrt der Prozess von Vorgang 406 zu Vorgang 404 zurück, um mit dem Überwachen des Fahrzeugbetriebs weiterzufahren. Andernfalls geht der Prozess als Reaktion auf Detektieren eines übereinstimmenden Fahrereignisses 178 zu Vorgang 408 über.
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Bei Vorgang 408 normalisiert die Rechenplattform 104 die Warnung für das übereinstimmende Fahrereignis 178 durch Einstellen des Schwellenwerts auf Grundlage der Normalisierungsprüfliste 180 unter Verwendung der Daten, die von verschiedenen Sensoren 162 und/oder ECUs 152 gesammelt wurden. Die Rechenplattform 104 kann dazu konfiguriert sein, nur die Einträge in der Normalisierungsprüfliste 180 zu verwenden, die mit dem detektierten übereinstimmenden Ereignis assoziiert sind, um die Warnungsausgabe zu normalisieren. Zum Beispiel, im Fall, dass ein starkes Bremsen 202 detektiert ist, kann die Rechenplattform 104 einen oder mehrere des Fahrzeugarteintrags 302, des Fahrerpunktwerteintrags 304, des Straßenfahreintrags 306, des Konfigurationswertprüfeintrags 308 und des Fahrzeugbelegungseintrags 312 verwenden, die mit dem Ereignis 202 des starken Bremsens assoziiert sind, um die Warnungsausgabe kollektiv einzustellen/zu normalisieren und den Warnungsschwellenwert einzustellen. Als Reaktion auf Einstellen des Schwellenwerts für die Warnung prüft die Rechenplattform 104 bei Vorgang 410, ob das gegenwärtig detektierte übereinstimmte Ereignis den eingestellten Schwellenwert erfüllt. Lautet die Antwort nein, geht der Prozess zu Vorgang 412 über und die Rechenplattform 104 ignoriert das Ereignis, ohne eine Warnung auszugeben. Andernfalls geht der Prozess zu Vorgang 414 über und die Rechenplattform 104 entscheidet ein Ausgangsverfahren für die Warnung in dem Normalisierungsmodus. Ein Fahrereignis 178 kann mehreren Warnungsausgaben entsprechen. Mehrere Warnungsausgabeverfahren können verwendet werden, die mehreren Pegeln von Detektion entsprechen, auf Grundlage von unterschiedlichen Schwellenwerten. Unter Verwendung des Ereignisses 217 von übermäßiger Geschwindigkeitsüberschreitung kann die Rechenplattform 104 zum Beispiel dazu konfiguriert sein, eine Audiowarnung über den Lautsprecher 122 auszugeben, wenn eine geringe Geschwindigkeitsüberschreitung (z. B. innerhalb 10 mph über die Geschwindigkeitsgrenze) detektiert wird. Die Rechenplattform 104 kann ferner dazu konfiguriert sein, eine visuelle Warnung über die Anzeige 116 zusammen mit der Audiowarnung als Reaktion auf Detektieren einer großen Geschwindigkeitsüberschreitung (z. B. mehr als 10 mph über der Geschwindigkeitsbegrenzung), auszugeben. Aufgrund der Normalisierung, die durch die Rechenplattform durchgeführt wird, kann der Schwellenwert, der die kleine Geschwindigkeitsüberschreitung und die große Geschwindigkeitsüberschreitung trennt, eingestellt werden. Zum kann die Rechenplattform 104 als Reaktion auf Detektieren, dass der Konfigurationswertprüfeintrag 308 nahelegt, dass viele andere Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit über dieselbe Route fahren, die das Fahrzeug 102 überquert, sowohl den kleine Geschwindigkeitsüberschreitungsschwellenwert als auch den großen Geschwindigkeitsüberschreitungsschwellenwert für das Ereignis 217 der übermäßigen Geschwindigkeitsüberschreitung einstellen. Daher entscheidet die Rechenplattform 104 ferner das Warnungsausgabeverfahren auf Grundlage der eingestellten Schwellenwerte bei Vorgang 414 und gibt die Warnung auf Grundlage der Entscheidung bei Vorgang 416 aus. Der Prozess geht zu Vorgang 404 über, um die Vorgänge zu wiederholen.
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Die Vorgänge des Prozesses 400 können auf verschiedene Situationen angewendet werden. Unter Bezugnahme auf 5 ist ein beispielhaftes Diagramm einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht. In dem vorliegenden Beispiel kann die Rechenplattform 104 eine offene Tür detektieren, während sich das Fahrzeug 102 in einem Ereignis 216 außerhalb des Park-Gangs befindet. Als Reaktion auf Detektieren eines derartigen Ereignisses kann die Rechenplattform 104 die Warnung, die dem Ereignis 216 entspricht, auf Grundlage von Einträgen in der Normalisierungsprüfliste 180 normalisieren. In dem vorliegenden Beispiel kann das Ereignis der offenen Tür außerhalb des Park-Gangs, das mit dem Eintrag 310 der Benutzerereignisabsicht, dem Fahrzeugbelegungseintrag 312 und dem Zielzweckeintrag 314 assoziiert sein. Wenn das Ereignis erfolgt, kann sich das Fahrzeug 102 an einem Abhol-/Absetzbereich befinden, die durch ein Abhol-/Absetz-Schild 502 angegeben ist, innerhalb des Aufnahmebereichs der Kamera 162 befinden. Das Abhol-/Absetz-Schild kann ein Bus-/Shuttle-Schild, ein Taxi-Schild oder ein beliebiges Schild/Symbol sein, das angibt, dass Fahrzeug zum Abholen und Absetzen anhalten können. Die Kamera 162 kann das Schild für den Eintrag 310 der Benutzerereignisabsicht und den Zielzweckeintrag 314 aufnehmen. Zusätzlich oder alternativ kann die Rechenplattform 104 dazu konfiguriert sein, ferner den Eintrag 310 der Benutzerereignisabsicht und den Zielzweckeintrag 314 über den gegenwärtigen Ort des Fahrzeugs 102, der über die GNSS-Steuerung 124 detektiert ist, die mit mehreren Satelliten 504a...504n kommuniziert, zu bestimmen/verifizieren. Die Ortsdaten können durch die Navigationssteuerung 126 kombiniert mit den Kartendaten, die in dem Speicher 106 als Teil der Fahrzeugdaten 110 gespeichert sind, verwendet werden, um zu bestimmen, ob sich das Fahrzeug 102 gegenwärtig innerhalb eines Geofences befindet, der zur Verwendung als ein Abhol-/Absetzbereich bezeichnet ist, was den Eintrag zur Benutzerereignisabsicht 310 und den Zielzweckeintrag 314 verifiziert. Zusätzlich können die Fahrzeugsensoren 162 eine Fahrzeugbelegungsänderung detektieren, die ferner nahelegt, dass das Fahrzeug jemanden abholt/absetzt, auf Grundlage des Fahrzeugbelegungseintrags 312. Unter Verwendung der vorstehenden Einträge, die mit dem Ereignis 216 der offenen Tür während außerhalb des Park-Gangs assoziiert sind, kann die Rechenplattform 104 die Warnung für das Ereignis durch Erhöhen des Schwellenwerts normalisieren. Als ein Ergebnis kann die Warnungsausgabe reduziert, verzögert oder sogar nicht erzeugt werden.
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Unter Bezugnahme auf 6 ist ein weiteres beispielhaftes Diagramm einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht. In dem vorstehenden Beispiel bremst ein Sattelschlepper 602 vor dem Fahrzeug 102 stark. Um einen Unfall zu vermeiden bremst das Fahrzeug 102 stark 604, weicht in die linke Spur 606 aus und beschleunigt 608 stark, um der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 610 zu entsprechen, das sich mit einer hohen Geschwindigkeit von hinten nähert. Das Manöver kann zu einem oder mehreren Fahrereignissen 178 führen. Zum Beispiel kann die Rechenplattform 104 des Fahrzeugs 102 ein Ereignis 202 von starkem Bremsen, das dem Bremsen 604 entspricht, ein Ereignis 312 von zu schnellem Spurwechsel, das dem Spurwechseln 606 entspricht, und ein Ereignis 204 von starkem Beschleunigen detektieren, das der Beschleunigung 608 entspricht. Der Normalisierungsprozess kann den Notfallcharakter des Manövers über den Eintrag 310 der Benutzerereignisabsicht aus Signalen, die von verschiedenen Sensoren 162 empfangen wurden, detektieren. Zum Beispiel kann die Rechenplattform 104 das plötzliche Bremsen des Trucks 602 vor dem Fahrzeug 102 und das schnelle Annähern des Fahrzeugs 610 von hinten über die Kameras oder die Näherungssensoren 162 detektieren und somit bestimmen, dass sich der Fahrer in dem Notfallmanöver befindet, um einen Unfall zu vermeiden. In Verbindung mit anderen Einträgen, wie etwa dem Fahrzeugarteintrag 302, dem Fahrerpunktwerteintrag 304, dem Straßenfahrarteintrag 306 und/oder dem Konfigurationswertprüfeintrag 308 kann die Rechenplattform 104 die Empfindlichkeit der Warnung, die mit den Fahrereignissen 178 assoziiert ist, durch Erhöhen des Schwellenwerts reduzieren, um den Fahrer nicht zu stören.
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Wenngleich vorstehend beispielhafte Ausführungsformen beschrieben sind, sollen diese Ausführungsformen nicht alle möglichen Formen der Erfindung beschreiben. Vielmehr sind die in der Beschreibung verwendeten Ausdrücke beschreibende und keine einschränkenden Ausdrücke und es versteht sich, dass verschiedene Änderungen vorgenommen werden können, ohne vom Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen. Des Weiteren können die Merkmale verschiedener umsetzender Ausführungsformen miteinander kombiniert werden, um weitere Ausführungsformen der Erfindung zu bilden.
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Gemäß einer Ausführungsform schließen die Bilddaten, die durch die Kamera aufgenommen sind, ein Schild mit einer vordefinierten Bedeutung ein, die durch die Steuerung erkennbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist jedes Ereignis mit einem oder mehreren Einträgen unter einer vorbestimmten Konfiguration assoziiert.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Prozessor ferner dazu konfiguriert, den Konfigurationswertprüfeintrag unter Verwendung von Daten, die von Flottenfahrzeugen empfangen wurden, die sich innerhalb eines Geofences befinden, der mit dem Fahrzeug assoziiert ist, zu berechnen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Prozessor ferner dazu programmiert, den Zielzweckeintrag unter Verwendung der Ortsdaten, die von der Steuerung des globalen Navigationssatellitensystems (GNSS) empfangen wurden, zu detektieren.
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Gemäß einer Ausführungsform beinhaltet das Ereignis mindestens eines der Folgenden: ein Ereignis von starkem Bremsen, ein Ereignis von starker Beschleunigung, ein Ereignis von starker Kurvenfahrt, ein Übersteuerungsereignis, ein Untersteuerungsereignis, ein Ereignis von übermäßigem Leerlauf, ein Ereignis von zu schnellem Spurwechsel, ein Ereignis von hohen Umdrehungen pro Minute (RPM), ein Ereignis einer offenen Tür während außerhalb des Park-Gangs, oder ein Ereignis von übermäßiger Geschwindigkeitsüberschreitung.